Underdog Februar 24, 2009 Hallo an Alle! Erst einmal ein grosses Lob an das Forum hier ! Soweit ich das beurteilen kann wird hier sehr kompetent, wohl auch unabhängig von eigenen Geschäftsinteressen, aber auf jeden Fall sehr engagiert über (aktuelle) Finanzthemen diskutiert! Ich hab zwar schon viel hier im Forum gelesen und interessiere mich generell sehr für Finanzfragen, kenne mich sonst aber nicht so besonders gut mit technischen Fragen von Finanzaktionen aus. Das liegt wohl daran, dass ich eine Geldanlage wirklich verstehen und nachvollziehen will, bevor ich aktiv werde und ich mir nie die Zeit nehmen wollte (konnte) hochkomplexe Papiere wie Zertifikate o.ä. nachzuvollziehen (aktuell muss man wohl eh fragen, ob diese Dinge überhaupt jemand wirklich versteht?). Vor diesem Hintergrund beschäftige ich mich vermehrt mit ganz grundsätzlichen Fragen der Geldanlage (bzw. der Wirtschaft generell) und würde einige Fragen dazu gerne hier im Forum diskutieren. Die erste Frage mag etwas provokant klingen, ist aber gar nicht so gemeint ich sehe mich eher als Advocatus Diaboli, um eine hoffentlich interessante Diskussion anzustossen. Wenn ich mir die Diskussionen hier im Forum so anschaue, so fällt mir auf, dass einige Leute unglaublich viel Zeit hier zu verbringen scheinen. Das ist ja auch gut so nur finanziell gesehen ist dass doch vermutlich eine grobe Fehlinvestition. Würde es denn nicht deutlich mehr bringen, diese Zeit in seinen Job und in eine mögliche Karriere zu investieren ? Eine einmalige Gehaltserhöhung von 10% (leicht möglich bei Jobwechsel bzw. Beförderung) erhöht jährlich (idealerweise bis zur Rente) meinen Sparbetrag um (sehr grob) 100%. Beispiel: Nettoeinkommen 3.000 EUR p.M. , bei Sparrate 10% = 300 EUR. Bei 10% Gehaltserhöhung steigt das Nettoeinkommen grob auch um 10% auf 3.300 EUR. Bei gleichbleibenden Ausgaben von 2.700 EUR bleiben 600 EUR also das doppelte von vorher. Da spielt es wohl keine allzugrosse Rolle mehr, ob meine Geldanlage anschliessend mit einem Prozentpunkt mehr oder weniger verzinst wird. Natürlich kann man das eine tun und muss deshalb das andere nicht lassen. Allerdings scheint mir so, dass viele Leute glauben, mit klugen Geldanlagen schnell und ohne viel Mühe viel Geld machen zu können, weil sie eben nicht den Weg über die tägliche harte Arbeit gehen wollen. Grüsse vom Underdog Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zauberlehrling Februar 24, 2009 Das ist in der Tat eine der sinnvollsten Rechungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von juro66 Das ist ja auch gut so nur finanziell gesehen ist dass doch vermutlich eine grobe Fehlinvestition. Würde es denn nicht deutlich mehr bringen, diese Zeit in seinen Job und in eine mögliche Karriere zu investieren ? Eine einmalige Gehaltserhöhung von 10% (leicht möglich bei Jobwechsel bzw. Beförderung) erhöht jährlich (idealerweise bis zur Rente) meinen Sparbetrag um (sehr grob) 100%. Beispiel: Nettoeinkommen 3.000 EUR p.M. , bei Sparrate 10% = 300 EUR. Bei 10% Gehaltserhöhung steigt das Nettoeinkommen grob auch um 10% auf 3.300 EUR. Bei gleichbleibenden Ausgaben von 2.700 EUR bleiben 600 EUR also das doppelte von vorher. Da spielt es wohl keine allzugrosse Rolle mehr, ob meine Geldanlage anschliessend mit einem Prozentpunkt mehr oder weniger verzinst wird. Natürlich kann man das eine tun und muss deshalb das andere nicht lassen. Berechtigte Einwände - ich glaube das wurde schon oft diskutiert. Ich denke, dass die meisten freiwillig hier sind u. es eine Art Hobby ist u. Spass macht. Wie bei jedem Hobby darf man die Zeit nicht rechnen. Schliesslich kannst du dann auch auf alles andere verzichten u. nur noch arbeiten, dann verdienst du 5.000 EUR netto..... Allerdings scheint mir so, dass viele Leute glauben, mit klugen Geldanlagen schnell und ohne viel Mühe viel Geld machen zu können, weil sie eben nicht den Weg über die tägliche harte Arbeit gehen wollen. Das ist vielleicht eine kleine Minderheit, die so naiv sind. Ich bezweifle, dass man ohne Insiderwissen ohne viel Mühe viel Geld machen kann. Selbst Finanzgurus mit den grössten Research-Abteilungen scheitern in aller Regelmässigkeit daran, den Markt dauerhaft zu schlagen. Wohl eher wirds darum gehen, diverse Fehler nicht zu machen, sondern vernünftig u. sicher anzulegen u. keine unnötigen Risiken einzugehen. Sich gut u. günstig abzusichern (Stichwort Versicherungen), die Fallstricke erkennen, etc. Unabhängig sein von Verkäufern, ähh "Beratern". Einfach sich austauschen. Helfen u. geholfen werden. Also für mich ist das keine Arbeit - ich kann frei entscheiden ob, wann u. wieviel ich schreibe - jederzeit. Bei der Arbeit ist das nicht immer der Fall. Und das wichtigste: Ich habe eine klare, risikoadjustierte, einfache u. transparente Strategie, die ich konsequent verfolge u. verrenne mich so nicht in irgendwelche Anlageempfehlungen, Umschichtungen, etc. Ist viel Wert u. spart wiederum zukünftige Zeit. M.E. ist Finanzwissen eine gute Investition in die Zukunft - die, zumindest mir, auch noch Spass macht, wobei ich durch mein BWL-Studium vorbelastet bin. :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
relative Februar 24, 2009 es muss jeder selbst wissen, was es einem wert ist, die welt um sich herum zu verstehen. das ist momentan nunmal sehr interessant. das ist es primär bei mir. dass ich jetzt auch etwas "spielgeld" im markt hab ist eher eine folge davon, als umgekehrt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Februar 24, 2009 Allerdings scheint mir so, dass viele Leute glauben, mit klugen Geldanlagen schnell und ohne viel Mühe viel Geld machen zu können, weil sie eben nicht den Weg über die tägliche harte Arbeit gehen wollen. Also, mein Ansatz war auch, über Unternehmensbeteiligungen an der Wertschöpfung teilzuhaben. De facto wäre es aber wohl besser gewesen, einfach gar nichts zu machen und nur zu sparen, ohne Absicht, es am Kapitalmarkt zu vermehren. Die Gewinne der letzten 10 Jahre sind futsch und es kommen bei mir immer mehr Zweifel auf, ob wir uns nicht grundsätzlich in eine Sackgasse begeben haben. Staatsschulden, Demographie, Rohstoffpreise und -mangel, Schieflage in der EU...das wird uns alles irgendwann das Genick brechen. Eigentlich muß man hier raus und in irgendein Land gehen, das noch eine Zukunft hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Februar 24, 2009 Das Land mit Zukunft gibt es halt nicht Berliner, den alles hängt heutzutage zusammen. Selbst die Kuhsch*****sammler in Kambodscha verdienen kaum noch etwas weil der Marktpreis stark gefallen ist. Ergo egal wo hängst du an der Weltwirtschaft. Aber zum Fragesteller, Es ist ein Hobby, das verdammt Spaß macht und das einem sogar Geld einbringt. Kann ich von meinen anderen Hobbys nicht behaupten. Tino Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von berliner Das Land mit Zukunft gibt es halt nicht Berliner, den alles hängt heutzutage zusammen. Selbst die Kuhsch*****sammler in Kambodscha verdienen kaum noch etwas weil der Marktpreis stark gefallen ist. Ergo egal wo hängst du an der Weltwirtschaft. Das ist viel zu vereinfacht. Es gibt Länder, die weit weniger davon abhängig sind, daß ihnen der Rest der Welt ihre Produkte teuer abkauft. Es gibt Länder, die Rohstoffe haben und sie deshalb nicht teuer kaufen müssen. Es gibt Länder mit einer im Schnitt weit jüngeren Bevölkerung. Es gibt Länder mit einer weit niedrigeren Verschuldung. Es gibt Länder mit viel billigerem Sozial- und Gesundheitswesen usw. Kurz: wir haben diese Probleme alle auf einmal. Und da mag es tausendmal so sein, daß alle von der Weltwirtschaft abhängen. Das Ausmaß individueller Probleme macht den Unterschied. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Februar 24, 2009 Nun Individuell hast du recht, hängt aber wohl eher am Vermögen bzw Unvermögen des Einzelnen und nicht am Land. Was bringt dir eine junge Bevölkerung wenn du alt bist. Was bringt dir eine billige Sozial bzw Krankenversorgung, gibts bei uns schon für sagenhafte 70Cent pro Arztbesuch, da heile ich mich aber lieber selber mit der Kreissäge. Was bringt dir eine niedrige Verschuldung wenn das Bip miserabel ist. Rohstoffe sorry bekommst du gerade nachgeworfen, die Preise steigen aber erst wieder mit der Nachfrage und wo wird wohl die Nachfrage entstehen ? Klar Kuba ist überhaupt nicht angewiesen darauf das ihnen Ihre Produkte abgekauft werden, ich wünsche dir viel Spaß dort. Nicht ganz ernst gemeint aber es gibt doch kein Land in dem es dir besser geht wenn du selbst nicht in der Lage bist etwas zu Leisten was du dort besser kannst als andere. Tino Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 24, 2009 Es ist ein Hobby, das verdammt Spaß macht und das einem sogar Geld einbringt. Kann ich von meinen anderen Hobbys nicht behaupten.Das stimmt zwar nicht immer - aber im Prinzip ist es genau das. Wenn ich mir die Diskussionen hier im Forum so anschaue, so fällt mir auf,dass einige Leute unglaublich viel Zeit hier zu verbringen scheinen. Das ist ja auch gut so nur finanziell gesehen ist dass doch vermutlich eine grobe Fehlinvestition. Würde es denn nicht deutlich mehr bringen, diese Zeit in seinen Job und in eine mögliche Karriere zu investieren ? Eine einmalige Gehaltserhöhung von 10% (leicht möglich bei Jobwechsel bzw. Beförderung) erhöht jährlich (idealerweise bis zur Rente) meinen Sparbetrag um (sehr grob) 100%. Beispiel: Nettoeinkommen 3.000 EUR p.M. , bei Sparrate 10% = 300 EUR. Bei 10% Gehaltserhöhung steigt das Nettoeinkommen grob auch um 10% auf 3.300 EUR. Bei gleichbleibenden Ausgaben von 2.700 EUR bleiben 600 EUR also das doppelte von vorher. Was die Rechnung angeht, kann man (etwas kleinkariert - zugegeben) einwenden, dass diese so nicht stimmt. 10 % Brutto entsprechen keineswegs 10 % Netto bei einer Gehaltssteigerung. Ebenso behaupte ich mal, dass viele nicht 10 % ihres Netto sparen sondern mehr. Außerdem kann oder will nicht jeder durch Mehrarbeit sein Arbeitseinkommen weiter steigern und und und... Aber grundsätzlich hast Du recht und das Argument kommt auch immer wieder, dass mancher mehr Zeit in seine Ausbildung stecken sollte, als für 10 Euro Zinsen Stunden an Internetrecherche zu verbraten. Aber nun überleg Dir mal, was passiert, wenn Du einige Jahre/Jahrzehnte brav und fleißig gespart hast und sich allmählich ein Sümmchen angesammelt hat. Irgendwann kippt Deine Rechnung, weil ein Prozent mehr an Rendite lukrativer wird als ein paar Überstunden. Dann ist die investierte Zeit möglicherweise gut investiertes Lehrgeld. Ansonsten gilt innerhalb gewisser Grenzen, was Du selbst gesagt hast: Natürlich kann man das eine tun und muss deshalb das andere nicht lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Februar 24, 2009 Das stimmt zwar nicht immer - aber im Prinzip ist es genau das. Alles nur eine Frage der Betrachtung an Erfahrung gewinnst du immer Die Rechnung ist aber mit dem mehr verdienten Geld falsch, wer 3000 Euro Netto verdient und nur 300 weglegen kann sollte lieber auf der Ausgabenseite sparen als mehr zu arbeiten. Sinn von Arbeit ist mit so wenig wie möglich Aufwand soviel wie möglich zu verdienen. Sehe ich jedenfalls so. Und Jahrzehnte braucht man da wohl auch nicht für oder Sapine 1% von 30k sind wie viel ? Tino ps meine PM von gestern kannst du Ignorieren, habe es selbst editiert wusste nur nicht das ich editieren kann wenn andere schon darauf geantwortet haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Februar 24, 2009 Nun Individuell hast du recht, hängt aber wohl eher am Vermögen bzw Unvermögen des Einzelnen und nicht am Land. Was bringt dir eine junge Bevölkerung wenn du alt bist. Befasse dich mal mit der Funktionsweise der deutschen Sozialsysteme. Was bringt dir eine billige Sozial bzw Krankenversorgung, gibts bei uns schon für sagenhafte 70Cent pro Arztbesuch, da heile ich mich aber lieber selber mit der Kreissäge. Was bringt dir eine teure Versicherung, die auch nicht mehr leistet? Was bringt dir eine niedrige Verschuldung wenn das Bip miserabel ist. Rohstoffe sorry bekommst du gerade nachgeworfen, die Preise steigen aber erst wieder mit der Nachfrage und wo wird wohl die Nachfrage entstehen ? Rohstoffe werden früher oder später wieder teurer. Klar Kuba ist überhaupt nicht angewiesen darauf das ihnen Ihre Produkte abgekauft werden, ich wünsche dir viel Spaß dort. Es gibt mehr als nur Kuba. Überhaupt finde ich den Einwurf eher unwitzig. Damit kann man nicht die extreme Exportabhängigkeit Deutschlands wegwischen. Nicht ganz ernst gemeint aber es gibt doch kein Land in dem es dir besser geht wenn du selbst nicht in der Lage bist etwas zu Leisten was du dort besser kannst als andere. Das wird aus den von mir genannten gründen nicht so bleiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 24, 2009 Ich wollte keinesfalls Leute kritisieren die sich hier im Forum mit Finanzfragen beschäftigen. Ich denke das ist wichtig und weil es auch interessant ist bin ich ja auch hier. Allerdings muss ich mir, wenn es ums Geld geht doch zuerst Gedanken über den grössten Vermögensposten machen und das ist nunmal (für die meisten Leute) die eigene Schaffenskraft. Wenn man sich nur aus Interesse mit dem Thema beschäftigt könnte man sich ja mit einem Börsenspiel begnügen... Nach längerem lesen hier waren aber eben doch auch Leute dabei die für 1/10% Vorteil Tagesgeldhopping machen, oder in Riester rein - raus - rein gehen, etc. Sapine: Die Rechnung ist ja auch mehr als Modell zu verstehen - ca. 10% Sparquote sind in D aber schon realistisch Allerdings kippt die Rechnung nicht so schnell. Auf 20 Jahre gesehen bringen die 600 EUR sagen wir bei 3% netto (nach Abgeltungssteuer) auf Tagesgeld 1.083 EUR. Um den gleichen Betrag bei 300 EUR Ausgangswert zu erhalten müsste ein Investment schon 8,9% vor Steuer abwerfen. (Nicht eingerechnet hab ich allerdings, dass ich nicht alle 20 Jahre einen Sprung machen will sondern alle 10 Jahre) Die 8,9 % sind für meinen Geschmack langfristig deutlich zu optimistisch ! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fireball Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von fireball Nun dann erzähle mir mal wo diese genial Land ist, vielleicht komme ich ja mit .... Nun in den klassischen Ländern mit junger Bevölkerungszahl wirst du nicht solch ein Rentensystem wie bei uns finden, gerne lasse ich mich eines besseren Belehren. Klar werden Rohstoffe Später oder viel Später teuer, aber warum weil der Verbrauch steigt also die Güterproduktion und wo wird die wohl stattfinden ? Nun ich weiß ja nicht aber bisher empfand ich das deutsche KV System als angenehm und preiswert, du solltest mal in die Welt hinaus schauen was du in anderen Ländern für eine KV bezahlst die auf ähnlichem Niveau ist, bzw wie hoch das Verhältnis Einkommen zu Kosten ist. Nun diese Punkte finde ich jetzt leider nicht so sehr in deinen bisherigen Aussagen. Nur als kleines Bsp. was bringen dir Rohstoffe wenn du jemanden anderen brauchst um daraus etwas herzustellen, warum wohl geht es manchen Ländern trotz riesiger Rohstoffvorkommen wesentlich schlechter als der BRD ? Underdog rechne das nochmal nach, so stimmt deine Rechnung nicht Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von Sapine Und Jahrzehnte braucht man da wohl auch nicht für oder Sapine 1% von 30k sind wie viel ?Ganz klar zu wenig ps meine PM von gestern kannst du Ignorieren, habe es selbst editiert wusste nur nicht das ich editieren kann wenn andere schon darauf geantwortet haben. Zu spät - schon passiert. :- Ich wollte keinesfalls Leute kritisieren die sich hier im Forum mit Finanzfragen beschäftigen.Ist auch nicht so angekommen. Die Frage ist absolut berechtigt. Die Rechnung ist ja auch mehr als Modell zu verstehen - ca. 10% Sparquote sind in D aber schon realistisch Allerdings kippt die Rechnung nicht so schnell. Auf 20 Jahre gesehen bringen die 600 EUR sagen wir bei 3% netto (nach Abgeltungssteuer) auf Tagesgeld 1.083 EUR. Um den gleichen Betrag bei 300 EUR Ausgangswert zu erhalten müsste ein Investment schon 8,9% vor Steuer abwerfen. (Nicht eingerechnet hab ich allerdings, dass ich nicht alle 20 Jahre einen Sprung machen will sondern alle 10 Jahre) Die 8,9 % sind für meinen Geschmack langfristig deutlich zu optimistisch ! Ein Sparplan von 300 Euro monatlich über 20 Jahren mit 3 % nach Steuern bringt immerhin rund 98.000 Euro zusammen. Was ich sagen will ist, dass sich Kosten/Nutzen ab einer gewissen Sparsumme verschieben. Die Jagd nach dem 1/10 % Tagesgeld ist natürlich Zeitverschwendung, solange man sich nicht im höheren sechsstelligen Bereich bewegt mit der Anlagesumme und das tun sicher die wenigsten. Die Sparquote der privaten Haushalte lag 2007 bei 10,9 % des verfügbaren Einkommens laut BVI Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
juro Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von juro66 Allerdings muss ich mir, wenn es ums Geld geht doch zuerst Gedanken über den grössten Vermögensposten machenund das ist nunmal (für die meisten Leute) die eigene Schaffenskraft. Richtig! Was ist aber wenn du dich krumm u. bucklig arbeitest u. dein Geld geht den Bach runter, weil du keine Ahnung vom Anlegen hast u. irgendwelche undurchsichtigen, angeblich "todsicheren" Anlagen bei einem sehr netten "Berater" abschliesst? Der nur dein bestes will. Soll alles schon vorgekommen sein. :- Wenn du natürlich sagst, du legst alles einlagengesichert an, alles andere interessiert dich nicht dann ist das ok. Evtl. kommt dann eine Hyperinflation u. das Geld ist nichts mehr Wert. Dann wären "riskante" Aktien langfristig vielleicht die bessere Alternative gewesen, wo eine verbriefte Beteiligung dahintersteht, ein realer Wert ... Wissen schadet nie - auch kein Finanzwissen. Nach längerem lesen hier waren aber eben doch auch Leute dabei die für 1/10% Vorteil Tagesgeldhopping machen,oder in Riester rein - raus - rein gehen, etc. Ja, die soll es geben - kann ich auch nicht nachvollziehen. Viel wichtiger ist wohl, dass man grob Bescheid weiss. Zu vernünftigem Anlegen braucht man gar nicht so viel zu wissen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 24, 2009 Meine Rechnung basierte ganz primitiv auf einer Einmalzahlung. Bei einem Sparplan wird meine Rechnung ja noch viel extremer. Da benötigst Du 9,15% netto also 12,2 % vor Steuer ! (bei 300 monatlich , 20 Jahre lang im Vergleich zu 600 monatlich 20 Jahre lang zu 3%) Da kommt dann mein Sparplanrechner auf jeweils 196.610 EUR. Vielleicht sollte man eher die Umkehrrechnung machen und ausrechnen wie niedrig die Gehaltserhöhung ausfallen müsste, wenn man von einer realistischen Verzinsung (sagen wir 6,5 % vSt.) an der Börse ausgeht. Ich komme da auf banale 2,25% !!! (bringt jeweils 120.579 Endkapital) Die gesamte Rechnung ist auch unabhängig von der ursprünglichen Gehaltshöhe. Natürlich wird die Rechnung immer schlechter, wenn die Sparquote am Anfang schon sehr hoch war. 10,0 oder 10,9 machen keinen grossen Unterschied (selbst bei anfänglich 20%Sparquote bleiben Dir 50 % mehr für den monatlichen Sparplan!) Das heisst aber nichts anderes, als dass man sich die ersten (sagen wir 10- 15) Jahre im Berufsleben massiv auf den Job konzentrieren sollte, um die Sparquote nach oben treiben zu können. Danach funktioniert zwar meine Rechnung nicht mehr so gut - das brauch es dann allerdings auch nicht mehr. Man hat dann nämlich entsprechende Mittel um sich weitergehende Gedanken machen zu können. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Februar 24, 2009 Wohl eher wirds darum gehen, diverse Fehler nicht zu machen ...und das bringt definitiv mehr als einen Prozentpunkt Renditedifferenz! saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 24, 2009 Richtig! Was ist aber wenn du dich krumm u. bucklig arbeitest u. dein Geld geht den Bach runter, weil du keine Ahnung vom Anlegen hast u. irgendwelche undurchsichtigen, angeblich "todsicheren" Anlagen bei einem sehr netten "Berater" abschliesst? Der nur dein bestes will. Soll alles schon vorgekommen sein. whistling.gif Wenn du natürlich sagst, du legst alles einlagengesichert an, alles andere interessiert dich nicht dann ist das ok. Evtl. kommt dann eine Hyperinflation u. das Geld ist nichts mehr Wert. Dann wären "riskante" Aktien langfristig vielleicht die bessere Alternative gewesen, wo eine verbriefte Beteiligung dahintersteht, ein realer Wert ... Wissen schadet nie - auch kein Finanzwissen. Naja, von krumm und buckelig arbeiten war ja nicht die Rede. Ich seh mich auch nicht als Malocher der jeden Tag frustriert in die Arbeit geht sondern kann mich immer noch begeistern für das was ich tue. Die Rechnung ist aber mit dem mehr verdienten Geld falsch, wer 3000 Euro Netto verdient und nur 300 weglegen kann sollte lieber auf der Ausgabenseite sparen als mehr zu arbeiten. Sinn von Arbeit ist mit so wenig wie möglich Aufwand soviel wie möglich zu verdienen. Sehe ich jedenfalls so. Einspruch - das sehe ich definitiv anders. Zum einen mag es Gründe für die Ausgabenhöhe geben, die nichts mit übertriebenem Luxus zu tun haben (mehrere Kinder, ev auch im Studium o.ä.). Da sind 2.700 Ausgaben plötzlich eher wenig ! Zum anderen will ich von meinem erarbeiteten Geld ja auch was haben. Konsumverzicht heute, um als Rentner konsumieren zu können (wenn man denn auch noch kann ;-) ) ? Ja, aber in Maßen ! ZITAT(juro66 @ 24.02.2009, 17:05) *Wohl eher wirds darum gehen, diverse Fehler nicht zu machen thumbsup.gif ...und das bringt definitiv mehr als einen Prozentpunkt Renditedifferenz! Einverstanden ! Mir ging es aber eher darum einen Schritt zurück zu machen, um mit grösserem Abstand eine andere Perspektive einzunehmen. Und auch darum über Prioritäten nachzudenken- man muss nämlich erst mal Geld haben, um über Anlagen nachzudenken. Ja, Fehler will ich auch vermeiden - wohl auch deshalb bin ich hier ! Mir geht es eben nicht um den letzten Renditepunkt sondern den Blick loszulösen von der Frage ob dieses oder jenes Investment einen Tick besser ist. Mir geht es eher darum meine Finanzpläne meinem Lebensplan anzupassen und nicht vice versa. Ich hab da noch eine Reihe von Fragen, für die ich aber wohl besser ein neues Thema aufmache. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Februar 24, 2009 · bearbeitet Februar 24, 2009 von Stephan1 seltsame Art sich in ein Forum einzuführen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 25, 2009 Hm, was ist denn seltsam ? Naja, ich stelle vielleicht einige Dinge in Frage - aber dann nehme ich mich nicht davon aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 25, 2009 Mir ging es aber eher darum einen Schritt zurück zu machen, um mit grösserem Abstand eine andere Perspektive einzunehmen.Und auch darum über Prioritäten nachzudenken- man muss nämlich erst mal Geld haben, um über Anlagen nachzudenken. Ja, Fehler will ich auch vermeiden - wohl auch deshalb bin ich hier ! Mir geht es eben nicht um den letzten Renditepunkt sondern den Blick loszulösen von der Frage ob dieses oder jenes Investment einen Tick besser ist. Du kannst auch teure Anlagefehler begehen, ohne bereits viel Geld zu haben. Denke nur mal an Abschlußkosten von nicht durchgehaltenen Versicherungsverträgen oder lies mal die Themen zu Driver & Bengsch hier im Forum. Dann hast Du vielleicht eine kleine Ahnung davon, was passieren könnte mit Deinen sauer verdienten 300 Euro, die Du Monat für Monat zurücklegen möchtest. Vielleicht solltest Du mal zwei Schritte zurückgehen? Mir geht es eher darum meine Finanzpläne meinem Lebensplan anzupassen und nicht vice versa.Den Spruch finde ich seltsam. Finanzpläne an den eigenen Lebensplan anzupassen ist das was wir hier täglich diskutieren, wieso gehst Du vom Gegenteil aus, wenn man auf die Rendite schaut? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Blob Gilb Februar 25, 2009 Das heisst aber nichts anderes, als dass man sich die ersten (sagen wir 10- 15) Jahre im Berufsleben massiv auf den Job konzentrieren sollte, um die Sparquote nach oben treiben zu können. Danach funktioniert zwar meine Rechnung nicht mehr so gut - das brauch es dann allerdings auch nicht mehr. Man hat dann nämlich entsprechende Mittel um sich weitergehende Gedanken machen zu können. Das eine schließt ja das andere auch nicht aus. Wer viel Geld verdient und es gleichzeitig auch noch schlau anlegt, geht den Königsweg. Sooo, der Thread kann geschlossen werden :-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
asche Februar 25, 2009 Das eine schließt ja das andere auch nicht aus. Eben. Das ist kein entweder oder. Aber für den "Normalbürger" gilt wohl: Konzentrieren auf Gehaltssteigerung und Ausgabenminimierung, daneben etwas Zeit aufwenden für sichere(n) Anlagen(mix). Die zwei Stunden täglich im Forum aber lieber in eine Fortbildung investieren . Halt die alte Pareto-Regel: 20% Arbeit (einmal gründlich Gedanken machen über sichere, einfache Anlage; Ohren offenlassen für wichtige Entwicklungen) bringen 80% des Ergebnisses. Die restlichen 80% Arbeit (täglich Börse, Tageszeitungen, Forum etc. verfolgen) kann man sich im Grunde (weitgehend) sparen. Nicht dass ich diesen Fehler nicht auch machen würde... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 25, 2009 Vielleicht sollte ich nochmal betonen was ich bereits am Anfang geschrieben habe: ich sehe mich eher als Advocatus Diaboli, um eine hoffentlich interessante Diskussion anzustossen Soll heissen: ich vertrete eine Meinung, die nicht zwingend die meine ist, sondern versetze mich in die Rolle des Gegen - Diskutanten. Das heisst also auch: ich wollte niemanden angreifen, sondern im Gegenteil: ich möchte gerne argumentativ überzeugt werden, dass die Ausgangsposition nicht stimmt bzw. nur zum Teil richtig ist ! Also: ab jetzt advocatus diaboli ausgeschaltet! Die nächsten 2-3 Jahre sehe ich das Thema Börse, aus verschiedenen Gründen, verstärkt auf mich zukommen, weshalb ich mir hier eben ein Bild darüber machen möchte. Mit Börse meine ich hier vor allem Anlagen in Fonds (ETF) vielleicht auch mit kleinerem Geld einzelne Aktien. Der Thread zu Driver & Bengsch beschreibt genau die Dinge, die mich extrem misstrauisch werden lassen. Meine ersten Überlegungen an der Börse aktiv zu werden gingen eigentlich in Richtung ETF, weil ich dachte das ist simpel, mit relativ wenig Zeitaufwand zu machen und mit vernünftiger Kostenstruktur. Aber da hab ich mich wohl getäuscht, wenn ich z.Bsp über geswapte ETF lese: Focus Money über geswapte ETF[/url] Sie stellen nicht den Index und die darin enthaltenen Aktien dar, sondern verbriefen, vereinfacht gesagt, das Recht auf die Auszahlung der prozentualen Veränderung des Index. Da fängt mein Problem schon wieder an: war wohl nix mit simpel - bei dem Satz oben stellen sich bei mir alle Haare zu Berge! Weiss der Teufel was die da wirklich machen und ob ich meine vermeintlichen Rechte im Zweifelsfall jemals durchsetzen kann! Oder hier: Ein DAX-ETF aus japanischen Aktien? Und genau in solchen Momenten kommt bei mir die Grundsatzfrage auf: Soll ich mir das ganze antun und mich, mit vermutlich viel Zeit, in die Materie weiter einarbeiten, oder bringts nicht mehr meinen Job gut zu machen und in "sichere Anlagen" (soweit es das gibt) zu gehen/bleiben. Sprich: der Einlagensicherung vertrauen bei Tagesgeld/Festgeld, mit eigener Immobilie der Inflation trotzen, dem Rentensicherungsfonds vertrauen, der Riestersicherung vertrauen, etc. Aber: Eine "sichere" Anlage a la Tagesgeld ist ja wohl eher ein Nullsummenspiel nach Steuer, nach Inflation. Meine Frage an Euch: Was haltet Ihr für eine realistische Grösse, was an der Börse, mit durchschaubaren Produkten (doch nur ETF, oder was anderes?), erreicht werden kann ? Die Aussage, die überall zu lesen ist, dass mit 7% v. St. gerechnet werden kann ist mir zu pauschal und ich vermute wohl auch nicht so ganz richtig. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag