Underdog Februar 25, 2009 Eben. Das ist kein entweder oder. Aber für den "Normalbürger" gilt wohl: Konzentrieren auf Gehaltssteigerung und Ausgabenminimierung, daneben etwas Zeit aufwenden für sichere(n) Anlagen(mix). Die zwei Stunden täglich im Forum aber lieber in eine Fortbildung investieren wink.gif. Halt die alte Pareto-Regel: 20% Arbeit (einmal gründlich Gedanken machen über sichere, einfache Anlage; Ohren offenlassen für wichtige Entwicklungen) bringen 80% des Ergebnisses. Die restlichen 80% Arbeit (täglich Börse, Tageszeitungen, Forum etc. verfolgen) kann man sich im Grunde (weitgehend) sparen. Ja, ich denke das trifft es genau, was ich meine. Bisher bin ich eigentlich den eher klassischen Weg gegangen: 1. Reserve für Notfälle anlegen ( 3-6 x Monatsnetto) 2. Risikovorsorge (Lebensvers., Berufsunfähigkeit, etc.) 3. Altersvorsorge (Staat, Arbeitgeber, Riester, Kapitallebensversicherung(von Eltern gestartet als ich 18 war)) 4. Haus gebaut 5. Ausbildung der Kinder sichern (via Sparplan auf Tagesgeldkonto) Die Punkte oben laufen konstant weiter (mit kurzem check in grösseren zeitlichen Abständen), oder sind abgeschlossen. Im Sinne der Diversifikation bin ich was Aktien (Fonds) angeht deutlich unterrepräsentiert und da ich noch freie Mittel habe schienen mir ETFs ein sinvoller Einstieg zu sein. Bin für Anregungen an der Stelle aber offen und dankbar ! Siehe aber auch Bedenken bei ETF in Antwort #25. Meine einzige Erfahrung mit Aktien besteht darin, dass mein Arbeitgeber mir pro Jahr ein paar Aktien schenkt, die ich aber meist direkt zu cash mache (nennt man wohl Klumpenrisiko vermeiden ). Darüber hinaus hab ich mich bei Riester für die DWS Toprente Balance entschieden mit einem 50% Aktienanteil. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Februar 25, 2009 · bearbeitet Februar 25, 2009 von harryguenter Die zwei Stunden täglich im Forum aber lieber in eine Fortbildung investieren . Halt die alte Pareto-Regel: 20% Arbeit (einmal gründlich Gedanken machen über sichere, einfache Anlage; Ohren offenlassen für wichtige Entwicklungen) bringen 80% des Ergebnisses. Die restlichen 80% Arbeit (täglich Börse, Tageszeitungen, Forum etc. verfolgen) kann man sich im Grunde (weitgehend) sparen.Im Wesentlichen trifft's das wohl. Nachdem ich jetzt letztes Jahr wegen der Abgeltungssteuer die 20% Phase hatte, habe ich eine Strategie gewählt die eigentlich nur monatlichen Zeitaufwand von 2-5 Stunden notwendig macht. Bei meinem Anlagekapital ein vertretbarer Aufwand.Trotzdem häng' ich noch fast täglich im Forum rum oder lese Börsennews - ist ja auch so spannend grad aber eben nicht effizient. Aber das werde ich auch noch schaffen mich da noch weiter zu zügeln und meine Zeit den anderen Punkten (Kopstensenkung und Einkommenssteigerung) zuwenden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Februar 25, 2009 · bearbeitet Februar 25, 2009 von harryguenter Das heisst aber nichts anderes, als dass man sich die ersten (sagen wir 10- 15) Jahre im Berufsleben massiv auf den Job konzentrieren sollte, um die Sparquote nach oben treiben zu können. Das Problem ist meiner Meinung nach dabei, dass man sich heute nach 10-15 Jahre "Karrieremachen" nicht mehr ausruhen oder zurücklehnen kann, sondern in der Tretmühle stecken bleibt. Die Lebensanstellung gibt's nicht mehr und wenn man sich dann zurücknimmt gibts immer irgendwo jemanden der gerade in "Karrieremachenphase" ist und Dir deinen Sessel streitigmacht.In meinen Augen gibt's da nur die Alternative dann bis zum 50. / 60. Lebensjahr durchzumachen und danach in Ruhestand zu gehen. Familie sollte man sich auch besser nicht anschaffen. Vielleicht sehe ich's etwas zu schwarz, aber in unserer Firma gibts ab der Abteilungsleiterebene nur verkrachte Existenzen die "leben um zu arbeiten" und nicht umgekehrt wie ich es bevorzuge. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Februar 25, 2009 · bearbeitet Februar 25, 2009 von Sapine Grundsätzlich ist ein Anlagekonzept mit ETF oder auch mit aktiv gemanagten Fonds mit vergleichsweise wenig Aufwand zu realisieren. Bei Anlage in Einzelaktien oder komplexen Produkten wird der Zeitaufwand deutlich größer. Was ist für Dich viel Zeit? Wenn Du Dich in die Swap-Problematik einarbeiten möchtest, empfehle ich Dir die Lektüre dieses Themas. --> https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=16350 Danach wird Dir garantiert der Kopf schwirren, aber Du wirst viel gelernt haben. Die Diskussion um Swaps und japanischen Aktien haben wir schon vor Monaten geführt und da gibt es durchaus geteilte Meinungen. Wenn die Teile Dir nicht geheuer sind, kannst Du es auch mit den full replication ETFs probieren oder auch mit Indexfonds, die tatsächlich die Aktien des Index enthalten. Wenn Du damit durch bist, kannst Du noch die Musterdepots von supertobs durcharbeiten und dann bist Du vermutlich auch schon tief genug in der Materie drin, dass Du ein Depot wagen könntest. Der weitere Pflegeaufwand wäre dann wirklich nicht groß. Was die erzielbare Rendite angeht, hängt das nicht nur von den ausgewählten Produkten ab bzw. deren Zusammensetzung sondern auch vom gewählten Zeitraum und Zeitpunkt und schließlich noch davon wie gut Du Deine Glaskugel putzen kannst. Keiner von uns ist Hellseher. Was transparent nachvollziehbar ist, sind die historischen Renditen und die bewegten sich bei etwa 8 % bei ausreichend langen Anlagezeiträumen. Derzeit wird aber von einer ganzen Reihe von Untergangspropheten diskutiert, dass mit der aktuellen Finanzkrise alles ganz anders wird und wir zukünftig mit deutlich niedrigeren Renditen werden leben müssen. Ich kann es Dir nicht sagen, aber ich selbst rechne langfristig mit 6-7 % vor Steuern und freue mich, wenn ich mehr heraus holen kann. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass es auch weniger werden kann. Sprich: der Einlagensicherung vertrauen bei Tagesgeld/Festgeld, mit eigener Immobilie der Inflation trotzen, dem Rentensicherungsfonds vertrauen, der Riestersicherung vertrauen, etc.Tagesgeld/Festgeld wird Dir langfristig nach Steuern und Inflation im günstigsten Fall eine Nullrendite bescheren, vorausgesetzt Du betreibst Zinshopping, was auch wieder Zeit kostet.Die Trutzburg Immobilie gegen die Inflation könnte sich bei einer schrumpfenden Bevölkerung leicht als Illusion erweisen. Den Rentenversicherungsfonds kenne ich nicht. Welchen meinst Du? Was die Riestersicherung angeht, kannst Du ja mal den Faden zum Thema Umschichtung bei der Riester Profirente lesen. Danach bist Du in dem Punkt sicher geheilt. Bösartig verkürzt: "Die Nullrendite vor Inflation ist garantiert" Bei der Balance sieht es etwas besser aus, trotzdem besteht die Gefahr, dass die Kosten von dem Produkt die Rendite auffressen. @harryguenter, Du siehst das nicht zu schwarz. Karriere und Privatleben sind nur bedingt vereinbar. Positive Ausnahmen hierzu fallen mir spontan keine ein. Abgesehen davon kommt bei jedem irgendwann der Punkt, wo die Karriereleiter keine weiteren Sprossen hat. Die Zahl derjenigen, die jenseits der 50 noch Angebote für neue berufliche Herausforderungen bekommen, ist überschaubar und so makaber das klingen mag, letzten Endes muss man das ganze auch noch seelisch und körperlich überleben, damit man die Früchte seiner Arbeit genießen kann. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 25, 2009 Das Problem ist meiner Meinung nach dabei, dass man sich heute nach 10-15 Jahre "Karrieremachen" nicht mehr ausruhen oder zurücklehnen kann, sondern in der Tretmühle stecken bleibt. Die Lebensanstellung gibt's nicht mehr und wenn man sich dann zurücknimmt gibts immer irgendwo jemanden der gerade in "Karrieremachenphase" ist und Dir deinen Sessel streitigmacht.In meinen Augen gibt's da nur die Alternative dann bis zum 50. / 60. Lebensjahr durchzumachen und danach in Ruhestand zu gehen. Familie sollte man sich auch besser nicht anschaffen. Vielleicht sehe ich's etwas zu schwarz, aber in unserer Firma gibts ab der Abteilungsleiterebene nur verkrachte Existenzen die "leben um zu arbeiten" und nicht umgekehrt wie ich es bevorzuge. Ja, work-life-balance ist (kann) ein Problem (sein) ! Trotzdem hab ich Familie, die auch Pio 1 hat. Notfalls müssen, zumindest vorübergehend (wenn Kinder noch klein sind), eben Hobbies zurückstehen. Eben deshalb bin ich schon bereit mich anfangs intensiv mit einem Thema auseinanderzusetzen. Aber dann, wenn die Entscheidung steht, bleibt es auch dabei und bei ETFs hätte man ja den Vorteil nur den Index anschauen zu brauchen. Sapine: vielen Dank für den Hinweis - werde mich durch den ETF thread weiter durchkämpfen... Was transparent nachvollziehbar ist, sind die historischen Renditen und die bewegten sich bei etwa 8 % bei ausreichend langen Anlagezeiträumen Naja, wenn ich mir den DOW anschaue von 1932 - 1982 (immerhin das "amerikanische Jahrhundert" ) (ich nehme bewusst die Höchststände von 1929-1931 heraus), so komme ich auf einem Zeitraum von 50 Jahren! auf gerade mal 5,4 % im Schnitt. Da frage ich mich, ob das nicht eher ein gesunder Wert ist ? Was ist denn seit Anfang der 80er passiert ? Reagan, Thatcher u.a. haben mit der Deregulierung doch den Neoliberalismus (klingt jetzt so ideologisch, aber mir fällt keine passendere Bezeichnung ein) losgetreten was doch eine der tieferen Hauptursachen für die aktuelle Krise darstellt. Ich kann es Dir nicht sagen, aber ich selbst rechne langfristig mit 6-7 % vor Steuern und freue mich, wenn ich mehr heraus holen kann. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass es auch weniger werden kann. Macht Sinn für mich und gefällt mir gut weil realistischer in meinen Augen. Die Trutzburg Immobilie gegen die Inflation könnte sich bei einer schrumpfenden Bevölkerung leicht als Illusion erweisen. Stimmt schon, aber ein eigenes Haus ist eben auch eine emotionale Geschichte und ein Garten ist auch für die Familie wichtig. Würde ich der Familientradition folgen müsste ich eher weiter in eine Fremdimmobilie investieren, aber aus obigem Grund denke ich eben eher an Aktien. Den Rentenversicherungsfonds kenne ich nicht. Welchen meinst Du? Sorry, war ein typo. Ich meinte den Rentensicherungsfonds für Betriebsrenten. Was die Riestersicherung angeht, kannst Du ja mal den Faden zum Thema Umschichtung bei der Riester Profirente lesen. Danach bist Du in dem Punkt sicher geheilt. Bösartig verkürzt: "Die Nullrendite vor Inflation ist garantiert" Bei der Balance sieht es etwas besser aus, trotzdem besteht die Gefahr, dass die Kosten von dem Produkt die Rendite auffressen. Den thread kenne ich und mir ist schon klar, dass nur die Einlagen gesichert sind. Die Umschichtungsoption bei der Profirente war übrigens genau der Grund warum ich mich dagegen entschieden hatte, auch wenn damals Finanztest die zur absoluten Nr. 1 erhoben hatten. Umschichten, wenn die Kurse total im Keller sind - tolle Idee - sie selber retten Ihren Ar...., und der Anleger hat Pech gehabt. Das Prinzip kommt mir irgendwie bekannt vor ! Ob das mit der Balance am Ende besser läuft weiss ich natürlich auch nicht, aber das zieh ich einfach durch (sind ja auch keine 40 Jahre mehr bis 60 B) ). Ist halt ein Baustein. War eben sowas wie mein erster vorsichtiger Einstieg in Richtung Aktien. Hätte natürlich auch über einen Banksparplan gehen können, aber den 50% Mix Aktie/Renten bei der Balance war ok für mich und über AVL hält sich auch die Kostenseite bei den AA in Grenzen. Danke an das Forum für den Hinweis!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
opes Februar 25, 2009 In meinen Augen gibt's da nur die Alternative dann bis zum 50. / 60. Lebensjahr durchzumachen und danach in Ruhestand zu gehen. Familie sollte man sich auch besser nicht anschaffen. Und genau das ist der Grund warum es demopgraphisch so zappen duster aussieht bei uns...das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, dem sich Deutschland in den nächsten Dekaden stellen werden muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 25, 2009 ZITAT(harryguenter @ 25.02.2009, 10:41) *In meinen Augen gibt's da nur die Alternative dann bis zum 50. / 60. Lebensjahr durchzumachen und danach in Ruhestand zu gehen. Familie sollte man sich auch besser nicht anschaffen. Und genau das ist der Grund warum es demopgraphisch so zappen duster aussieht bei uns...das ist meiner Meinung nach das Hauptproblem, dem sich Deutschland in den nächsten Dekaden stellen werden muss. ...finde ich gelinde gesagt erschreckend diese Einstellung ! Mit dem Pessimismus kann ich wenig anfangen und wenn die Generationen vor uns so gedacht hätten (und die hatten mit wesentlich gravierenden Problemen zurechtzukommen) dann gäbe es diese Diskussion mangels Teilnehmer nicht. D ist ein starkes und wohlhabendes Land ! Müssen wir zeitweise den Lebensstandard auch mal zurückdrehen - gut möglich, so what ! Solange der Durchschnittsbürger noch jedes Jahr in Urlaub kann geht es uns hier immer noch Gold! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Februar 25, 2009 ...finde ich gelinde gesagt erschreckend diese Einstellung ! nö, realistisch. Mit dem Pessimismus kann ich wenig anfangen und wenn die Generationen vor uns so gedacht hätten Die mußten nicht so denken, denn sie hatten das Problem noch nicht. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt bei 63 Jahren. Das ist noch purer Luxus. Das wird nicht so bleiben. (und die hatten mit wesentlich gravierenden Problemen zurechtzukommen) dann gäbe es diese Diskussion mangels Teilnehmer nicht. nö, die hatten günstige Demographie, niedrige Verschuldung, günstige Rohstoffe und Energie, wenig internationalen Wettbewerb, Technologievorsprung, langes, kräftiges Wachstum. Das haben wir in Zukunft bzw. jetzt schon alles nicht mehr. Solange der Durchschnittsbürger noch jedes Jahr in Urlaub kann geht es uns hier immer noch Gold! Das ist wohl wahr, aber in Zukunft wird man dafür länger arbeiten müssen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Underdog Februar 25, 2009 Natürlich verursacht die demographische Entwicklung Probleme. Die sind aber lösbar - hast Du schon angefangen ? Pudern für das Vaterland ist eine Möglichkeit - intelligente Immigration eine Andere. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter liegt bei 63 Jahren. Das ist noch purer Luxus. Das wird nicht so bleiben. Das Renteneintrittsalter wird sich nicht so besonders ändern schätze ich - naja, die Rentenhöhe schon ! Unter anderem deshalb sind wir ja hier, um sinnvolle Wege zu finden das auszugleichen. nö, die hatten günstige Demographie, niedrige Verschuldung, günstige Rohstoffe und Energie, wenig internationalen Wettbewerb, Technologievorsprung, langes, kräftiges Wachstum. Das haben wir in Zukunft bzw. jetzt schon alles nicht mehr. Vor allem hatten sie Leute die angepackt und nicht lange gejammert haben... Demographie: s.o. Verschuldung: im internationalen Vergleich einigermassen ok Rohstoffe, Energie: hohe Preise treiben nur die nächste Basisinnovation voran - wenn die Leute denn daran arbeiten und nicht den Kopf in den Sand stecken Wettbewerb: gabs schon immer Technologievorsprung: haben wir immer noch Wachstum: liegt ja wohl auch an uns selber Das ist wohl wahr, aber in Zukunft wird man dafür länger arbeiten müssen. Das arbeiten müssen scheint wohl Dein Hauptproblem zu sein ! Ich schätze Du verwechselst Ursache und Wirkung: Nicht die schlechte Lage im Land macht Dich zum Pessimisten sondern der Pessimismus wird zu einer schlechten Lage führen ! Ich bin beruflich viel u.a. in Osteuropa unterwegs - es begeistert mich immer wieder wie die Menschen dort mit Elan und Optimismus rangehen, obwohl es Ihnen definitiv weniger gut geht als uns hier in D. Das ist der Wettbewerb der Zukunft: Es geht um Bildung, Ideen und Mut diese umzusetzen, Erfolgsorientierung, .... Für all das geht es nicht ohne: O p t i m i s m u s Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag