Aeneis Februar 24, 2009 Hallo Zusammen! Ich wohne in der Schweiz, und bin daran, ein Buy-and-hold Portfolio zusammenzustellen. Nachdem ich bereits diverse Artikel über ETF's und insbesondere Supertobs Musterportfolio studiert habe, bin ich auf 2 Varianten gekommen. Da ich aufgrund der Grösse der Geldanlage nicht sicher bin, welches Portfolio sich besser eignet möchte ich gern beide Varianten zur Beurteilung vorstellen. Zuerst zu den Pflichtangaben: Erfahrungen mit Geldanlagen Nur wenig. Habe bisher nur aktiv gemanagten Fonds im Depot. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage Aktuell hohe Aufwandsbereitschaft. Wenn die Allokation mal sitzt max. 1-2 Stunden/Woche Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten Mittel bis hohe Risikobereitschaft. Während dem Anlagehorizont bin ich bereit auch grössere Wertschwankungen in Kauf zu nehmen. Optionale Angaben 1.Alter: 29 Jahre 2. Berufliche Situation: Arzt (angestellt) Anlagehorizont 10-15 Jahre Zweck der Anlage Kapitalgewinn und/oder Eigenheim. Altersvorsorge wird separat angelegt. Einmalanlage und/oder Sparplan? Einmalanlage von 20'000 CHF, danach monatlich ca. 1000 CHF Variante 1: 70% Aktien - 30% Aktien USA (UBS-ETF MSCI USA) - 33% Aktien Europa (ISHARES MSCI EUROPA) - 11% Aktien Japan (UBS-ETF MSCI JAPAN) - 26% Aktien Emerging Markets (DB X-TR MSCI EMERGING MARKETS) 30% Obligationen - 100% CH Staatsanleihe (XMTCH SBI DOM GOV 3-7) Verteilung im Portfolio: Aktien USA: 21% Aktien Europa: 23% Aktien Japan: 7.8% Aktien Emerging Markets: 18.2% CH-Staatsanleihe: 30% Erklärungen zur Auswahl: Die Regionen sind in etwa nach BIP gewichtet. Ausgesucht wurden ETF's mit möglichst geringem TER, welche in der Schweiz über Swissquote handelbar sind. Zusätzlich wurde Wert auf CHF als Handelswährung gelegt da die Gebühren beim Kauf von Anteile in USD oder EURO teuer sind (Danke Navajo für diesen Hinweis). Monatlich würde der ETF bespart werden, der am meisten von der Zielallokation abweicht (Pro Jahr würde das also ca. 14CHF x 12= 168 CHF Ordergebühren kosten, Steuern+Courtage einberechnet), oder aber sowie unten in Variante 2 (70CHF Kosten/Jahr, dafür ist das Geld für längere Zeit nicht investiert). Variante 2: 50% Aktien - 30% Aktien USA (UBS-ETF MSCI USA) - 33% Aktien Europa (ISHARES MSCI EUROPA) - 11% Aktien Japan (UBS-ETF MSCI JAPAN) - 26% Aktien Emerging Markets (DB X-TR MSCI EMERGING MARKETS) 20% "Risikoklasse 2" - 20% Staatsanleihe EUR (ISHARES Government Bond 1-3) - 20% Staatsanleihe USD (ISHARES $ Treasury Bond 1-3) - 20% Unternemhensanleihe (ISHARES Corporate Bond) - 20% Immobilien (ISHARES FTSE EPRA/NAREIT Global Property Yield Fund) - 20% Rohstoffe (EASYETF S&P GSCI) 30% Obligationen - 30% CH Staatsanleihe (XMTCH SBI DOM GOV 3-7) - 70% Diverse Obligationen mit Laufzeit von 2-3 Jahre Verteilung im Portfolio (gerundet): Aktien USA: 15% Aktien Europa: 16% Aktien Japan: 6% Aktien Emerging Markets: 13% Staatsanleihe EUR: 4% Staatsanleihe USD: 4% Unternehmensanleihe EUR: 4% Immobilien: 4% Rohstoffe: 4% Staatsanleihe CHF: 9% Obligationen: 21% Erklärungen zur Auswahl: Der Aktienanteil ist identisch wie das vorherige Portfolio. Neu sind die 20% Risikoklasse 2. Durch die breitere Diversifikation erhoffe ich mich eine Optimierung des Rendite/Risiko-Profils. Die 11 Positionen würde ich 1 mal jährlich mit frischen Mitteln neu balancieren (also jährlich ca. 14CHF*11= 154 CHF Gebühren). Die monatlichen 1000CHF die angespart werden, würden in eine Treuhandgeldanlage oder Sparkonto bis zum Balancierungstermin deponiert werden. Welches Portfolio ist euer Meinung nach das geeignetste? Was würdet ihr anders machen oder anders gewichten?Was haltet ihr von der ETF- Auswahl? Habt ihr andere Vorschläge zur Balancierung? Wie schätzt ihr das Währungsrisiko ein? Vielen Dank für eure Antworten! Freundliche Grüssen, David Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
max.mauerhofer Februar 24, 2009 Ausgesucht wurden ETF's mit möglichst geringem TER, welche in der Schweiz über Swissquote handelbar sind. --> Neben TER unbedingt auch Bid/Ask-Spreads berücksichtigen (historische Spread gibt's unter www.fundexplorer.ch) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Februar 24, 2009 Bei deiner Risikobereitschaft, dem Anlagehorizont und dem Sparziel würde ich maximal 50% in Aktien gehen. Die Aufteilung der Aktien-ETFs ist in Ordnung. Angesichts der Summe könnte man Japan auch weglassen (sehr kleine Position). Ein Problem stellt für dich das Wechselkursrisiko dar. Ich würde deshalb in RK2 nur sehr wenig packen, um möglichst viel für RK1 in CHF übrig zu haben. Zudem würde ich auch bei RK2 das Wechselkursrisiko minimieren und deshalb nur Euro-Werte kaufen. Oder gibt es auch einen CHF-Unternehmensanleihen Fonds? Das wäre mein Vorschlag (Prozentangaben beziehen sich auf die Gesamtanlage, damit man die absoluten Positionsgrößen besser erkennt) : 50% Aktien - 15% USA - 15% Europa - 5% Japan - 10% EM 10% Unternehmensanleihen Euro/CHF 40% CHF-Anleihen - 30% Staatsanleihen 3-7 Jahre - 10% kurzfristig/Geldmarkt Beim Ansparen würde ich zunächst die Geldmarktposition (wenn das für einen Schweizer auch ohne Gebühren möglich ist) aufstocken und dann alle drei Monate zwei Positionen kaufen (eine aus RK3 und eine aus RK2/RK1). Das müssten dann Kosten von 2*4*14=112CHF sein, knapp 1% der Anlagesumme. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Aeneis Februar 24, 2009 Vielen Dank schon mal für die Antworten! Danke für den Tip mit dem Spread. UBS scheint da nicht alzu gut abzuschneiden... Als alternative für Japan und USA kommen ja noch die ETF's von DB X-TR in Frage, allerdings in USD als Handelswärhung... Zum Beitrag von Torman: Vielen Dank für deinen Input. Das mit dem Wärhungsrisiko ist mir bewusst, allerdings finde ich es schwer, genau das Ausmass des Risikos einzuschätzen. Ist halt schwer ein Weltportfolio zu erstellen mit einer Währung die nur im eigenen Land gebraucht wird, ohne eine grösseres Währungsrisiko einzugehen. Ich befürchte jedoch, dass eine Übergewichtung von Schweizer-Aktien zu einer Landesspekulation führt, und in der heutige Lage bin ich von der gute alte feste Volkswirtschaft der Schweiz nicht mehr so überzeugt! (Siehe UBS Debakel und was noch kommt!). Ein ETF von schweizer Unternehmen (wie der Ishare Corporate Bond) ist mir nicht bekannt, aber vielleicht hat jemanden einen Tip. Was meinen anderen dazu, Rohstoffe, Immobilien und USD-Staatsanleihe wegzulassen? Zur Besparung: Über Swissquote beträgt die Gebühr beim Investieren in einen Geldfonds genau so viel wie beim Kauf eines ETF-Anteils. Auch Tagesgeldanleihe werden mit 0,5% (min 5CHF) belastet. Der Zins auf das normale Sparkonto beträgt schwache 1.2%. Wenn sich da sonst noch jemand auskennt bin ich froh über jeden Ratschlag! Gut gefällt mir die Idee mit der Investion alle 3 Monate. Ich würde mich über weitere Beiträge freuen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Februar 25, 2009 Das mit dem Wärhungsrisiko ist mir bewusst, allerdings finde ich es schwer, genau das Ausmass des Risikos einzuschätzen. Das führt dazu, dass relativ schwankungsarme Anlagen wie Anleihen für dich fast genauso volatil wie Aktien sind. Deshalb ist alles, was Währungsrisiko hat tendenziell schon RK3. Die Schwankungen gegenüber dem Euro sollten wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtung der Schweiz mit dem Euroraum deutlich geringer sein als gegenüber anderen Währungen. Das war in der Vergangenheit auch so, kann im Einzelfall aber auch anders aussehen. Wenn du Pech hast, erwischt du gerade eine sehr volatile Phase von EUR/CHF. Ist halt schwer ein Weltportfolio zu erstellen mit einer Währung die nur im eigenen Land gebraucht wird, ohne eine grösseres Währungsrisiko einzugehen. Ich befürchte jedoch, dass eine Übergewichtung von Schweizer-Aktien zu einer Landesspekulation führt, und in der heutige Lage bin ich von der gute alte feste Volkswirtschaft der Schweiz nicht mehr so überzeugt! Bei Aktien sehe ich das Währungsrisiko nicht als so problematisch an, die sind sowieso eine hoch volatile Anlageklasse. Deshalb finde ich hier deinen Weltansatz richtig. Ein ETF von schweizer Unternehmen (wie der Ishare Corporate Bond) ist mir nicht bekannt, aber vielleicht hat jemanden einen Tip. Es müssen auch nicht nur Schweizer Unternehmen sein. Eine globale Diversifikation wäre auch bei den Unternehmsanleihen sinnvoll. Es gibt auch viele große, internationale Unternehmen, die Anleihen in CHF emittieren. Mit einem ETF wird es aber wohl schwierig. Was meinen anderen dazu, Rohstoffe, Immobilien und USD-Staatsanleihe wegzulassen? Rohstoffe und die von dir vorgeschlagenen Immobilienaktien sind genauso volatil wie Aktien, also RK3. Wenn du sie unbedingt aufnehmen willst, so würde ich den Aktienanteil entsprechend verringern. Zur Besparung: Über Swissquote beträgt die Gebühr beim Investieren in einen Geldfonds genau so viel wie beim Kauf eines ETF-Anteils. Auch Tagesgeldanleihe werden mit 0,5% (min 5CHF) belastet. Der Zins auf das normale Sparkonto beträgt schwache 1.2%. Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten es in der Schweiz noch gibt, aber von dieser Auswahl würde ich dann das Sparkonto wählen. Bei den traditionell niedrigen Schweizer Zinsen holst du die Gebühren nicht wieder rein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shjin Februar 25, 2009 Bin auch Schweizer. Wenn ich mir dein Portfolio mal anschaue. Ich möchte vorausschicken, dass mein Wunschportfolio als ich anfing mich exzessiv mit dieser Materia zu befassen fast gleich ausschaute. Aber warum USA/Japan separat? -> MSCI World Warum Euro-Staatsanleihen? Gibs der Schweizer Wirtschaft, ich halte nichts von Obligationen in Fremdwährung, weder Staats- noch Unternehmens- noch EM-Anleihen. Warum Reits? - gut das ist persönlicher Natur - brutale Schwankungen bei kaum weniger Korrelation zu normalen Aktien. (Stichwort offene Immobilienfonds). Wofür Rohstoffe? Nullsummenspiel. Bei den Obligationen - CHF Staatsanleihen mit geringerer Laufzeit hätte ich auch gerne - jedoch kein ETF verfügbar. Variante 2:50% Aktien - 30% Aktien USA (UBS-ETF MSCI USA) - 33% Aktien Europa (ISHARES MSCI EUROPA) - 11% Aktien Japan (UBS-ETF MSCI JAPAN) - 26% Aktien Emerging Markets (DB X-TR MSCI EMERGING MARKETS) 20% "Risikoklasse 2" - 20% Staatsanleihe EUR (ISHARES Government Bond 1-3) - 20% Staatsanleihe USD (ISHARES $ Treasury Bond 1-3) - 20% Unternemhensanleihe (ISHARES Corporate Bond) - 20% Immobilien (ISHARES FTSE EPRA/NAREIT Global Property Yield Fund) - 20% Rohstoffe (EASYETF S&P GSCI) 30% Obligationen - 30% CH Staatsanleihe (XMTCH SBI DOM GOV 3-7) - 70% Diverse Obligationen mit Laufzeit von 2-3 Jahre Mein Depot ist ganz einfach RK1 MSCI World MSCI Europe MSCI Emerging Markets RK2 Offene Immobilienfonds (grundbesitz global / SEB Immoinvest) RK3 XMTCH SBI DOM GOV 3-7 Privat- und Sparkonto .. immer auch Rebalancing beachten. Bin auch bei Swissquote. Hoffe hilft dir etwas. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shjin Februar 25, 2009 20'000CHF als Einmalanlage, dann 1000CHF/Monat Noch kurz nen Nachtrag - wie stellt du dir vor die 1'000.-- monatlich zu investieren? Sparpläne auf ETF's gibts nicht. Jedenfalls sicher nicht bei Swissquote - bei dem Pensum was du hast kommen da gewaltige Orderkosten zusammen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag