Tier 1 Anleihen: Teufelszeug oder Ambrosia?

[reckoner]

Hallo Fleisch,

 

würdest du uns diese Übersicht der Viecher hier zur Verfügung stellen wollen ?

Die ganze Datei nicht so gerne aus mehreren Gründen (ist ein Makro mit dabei, ist noch anderer Kram drin und insgesamt sehr kompliziert - da blicke wenn überhaupt nur ich selber durch, manchmal sogar das nicht mehr:-).

 

Aber ich hab' mal ein Screenshot mit den entscheidenden Daten gemacht, vielleicht hilft das ja schon jemandem (und du hast mal ein Beispiel, wie bei mir so eine Tabelle aussieht;-).

 

Link

 

Noch kurz einiges zur Erläuterung:

- die Postbank ist für mich fast gleichzusetzen mit der DB, deshalb ist sie auch dabei

- im ersten Block sind die Anleihen mit komplizierten Zinsformeln, im zweiten und dritten die Floater und im vierten die mit Festzins

- die Renditen sind nur grob ohne Zinseszins, ohne Stückzinsen und mit gleichmäßig verteiltem Kursgewinn (die Fehler sind aber bei allen ähnlich)

- die Renditen gehen von gleichbleibenden Zinsen aus, wenn sie aktuell festgelegt würden (bei den Floatern könnte das ein kleiner Fehler sein, denn mit weiter steigenden Zinsen rechnen wir doch eigentlich alle)

- in der Kuponzeile steht der anfängliche Wert, unter Zins der spätere (mittlerweile bei allen aktuell)

- mit Inflationsausgleich meine ich natürlich variable Zinsen (weil grob gilt: steigende Inflation=steigende Zinsen)

- die A0E5JD (zweite von links) ist die einzige kumulative (ich hoffe, diese Info stimmt auch für alle)

- zudem ist die A0E5JD eh' ein Sonderfall, denn praktisch ist sie durch die zehnfache Zinsdifferenz auch ein Floater (die zehnfache Differenz wird fast immer über dem Maximum vom 10Y-Swap liegen, also gilt wohl meist letzterer)

 

Und natürlich alle Angaben ohne Gewähr, an Fehlern - wenn es denn welche gibt - wäre ich aber sehr interessiert.

 

MfG Stefan

 

PS: Aktuell befinden sich die ersten beiden in meinem Depot.

[Fleisch]

Danke dir, sowas ist schon gut auch um mal einen Einblick in mögliche Tabellenstrukturen zu bekommen, die man bei sich vlt. noch nciht drin hat oder besser machen kann. Ich geb' mich daher auch gern mit einem Sreenshot zufrieden.

 

Was hat dich eigentlich dazu bewogen in die Zinsformelpapiere einzusteigen ? Erwartungsgemäß müssten die Kupons doch in Zukunft immer weiter sinken, da wir von einem außergewöhnlich hohen Differenzzins kamen.

[Andreas R.]

Was hat dich eigentlich dazu bewogen in die Zinsformelpapiere einzusteigen ? Erwartungsgemäß müssten die Kupons doch in Zukunft immer weiter sinken, da wir von einem außergewöhnlich hohen Differenzzins kamen.

 

Bin zwar nicht reckoner, hab aber letztens auch die A0DTY3 nachgekauft.

Ich seh hier durch den Floor bei 3,50 % eine akzeptable Mindestverzinsung bei Kaufkurs 68 %.

Die Entwicklung des 10-Jahres Swaps war die letzten Wochen wieder stark rückläufig, da bietet der Floor doch ne gewisse Absicherung, selbst wenn die Differenz der Swaps zusammenschmelzen sollte. Aktuell wären wir bei 4,95 %. Und ob die DB das Tier ewig draußen lässt, wenn's nicht mehr anrechenbar ist, wage ich zu bezweifeln.

Die Möglichkeit der Nichtbedienung halte ich für rein hypothetisch, da wir dann sicher in größeren Problemen stecken würden als ob wir nur 3,5 %, 5 % oder 7 % Zinsen bekommen.

[reckoner]

Hallo Fleisch,

 

Was hat dich eigentlich dazu bewogen in die Zinsformelpapiere einzusteigen ? Erwartungsgemäß müssten die Kupons doch in Zukunft immer weiter sinken, da wir von einem außergewöhnlich hohen Differenzzins kamen.

Also, erstens rechne ich nicht mit so stark steigenden Zinsen (weil es die Konjunktur nicht zuläßt). Da der Markt aber davon ausgeht, dürften die 10Y imho zu hoch sein und bleiben, die 2Y orientieren sich aber mehr am aktuellen Zentralbankzins, bleiben also erst einmal niedrig(er) (wenn ich recht habe mit meiner Zinserwartung).

 

Zweitens hatte ich ja schon speziell zu der A0E5JD geschrieben, dass es sich dabei eher um einen Swap-Floater handelt. Erst bei sehr hohen Zinsen dürfte die zehnfache Differenz unter dem 10Y-Swap liegen. Der entscheidende Unterschied ist ja der Faktor 10 im Gegensatz zu den ansonsten üblichen 4.

 

Drittens haben die Differenzpapiere gegenüber den Swapfloatern den Vorteil, dass der Kupon bzw. die laufende Rendite immer wenigstens einigermaßen hoch bleibt (solange die Zinsen nicht ausfallen natürlich, aber da liegt dann auch wieder der Vorteil bei der A0E5JD, denn sie ist kumulativ). Und zur Postbank (alle Swapfloater sind aus diesem Hause) hatte ich damals - bei meinem Kauf vor über einem Jahr - noch eine etwas zurückhaltendere Meinung (die Übernahme hätte noch platzen können).

 

Viertens - und das ist der Hauptpunkt - rechne(te) ich mit einem Call (wann weiß ich auch nicht genau, aber Basel-3 wird das schon richten:-). Daher schieden die normalen Floater und die Festzinser komplett aus (wenig bis kein Kursgewinn, bei letzteren sogar Kursverlust).

 

Aufgrund des erwarteten Calls gibt es auch die Jahr-2022-Zeile in meiner Tabelle. Irgendwann wurde das mal als Endeinführungsjahr für Basel 3 diskutiert, ich weiß aber nicht, ob das noch up-to-date ist (?). Ich höre jetzt immer mal wieder 2015.

 

MfG Stefan

[Fleisch]

Griechenland-Engagement belastet Societe Generale

03.08.2011, 07:24 Uhr, aktualisiert 08:10 Uhr

 

Die französischen Banken sind in Griechenland stark engagiert. Das rächt sich nun immer mehr. Die Societe Generale muss einen herben Gewinnrückgang verkraften. Nun wackelt die Prognose für das kommende Jahr.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/griechenland-engagement-belastet-societe-generale/4458716.html

[stolper]

Wie wahrscheinlich ist es, dass die DE000A1ALVC5 DEUTSCHE BANK CAP. FDG TR. XI in 2015 gecallt wird?

...

Das Papier wüde mich grundsätzlich interessieren. Allerdings finde ich einen Kauf zu den heutigen Kursen nicht sinnvoll, wenn es 2015 gecallt wird.

Letzter Umsatz Stuttgart war 107,05%; damit komme ich auf eine ISMA-Rendite von 7,22% bei Kündigung zu 100% am 31.3.2015.

 

Das 8%er-Schwesterpapier A0TU30 ist kündbar zu 100% ab 15.5.2018 und kommt bei einem aktuellen Kurs von 103,04% auf eine ISMA-Rendite von 7,40%.

 

...ich gehe sowohl bei der DE000A1ALVC5 als auch bei der A0TU30 von einem Call bereits in 2013 aus.

 

Es gibt ja die (allseits bekannte?) Studie der UBS, in der exakt vor dieser Callgefahr bereits in 2013 gewarnt wird. Grund: es wird erwartet, daß der Emittent (in diesem Fall die DB) die Prospekte so interpretiert, daß bereits die erste Reduktion um 10% zum 01.01.2013 als Trigger für den Call fungieren wird. Natürlich in Abhängigkeit vom dann herrschenden Zinsniveau. Ein Kauf der beiden o.g. DB-Festzins-Tiere zu deutlich über 100% wird dann ggf. ganz schnell zum schlechten Geschäft.

 

Die Studie der UBS ist zwar von Ende 2010, aber in dieser Hinsicht aktuell.

[Torman]

Heute gibt es ein Interview im Handelsblatt mit dem Chef des Soffin. Er beschreibt anschaulich, wie eine eventuell notwendige Bankenrettung unter dem neuen Restrukturierungsgesetz ablaufen würde. Leider sind nicht alle Teile online verfügbar. In Schieflage geratene Banken würden nicht mehr komplett gerettet, sondern nur die systemrelevanten Teile auf Brückenbanken übertragen. Dazu gehörten fast alle Aktiva. Auf der Passivaseite würde dagegen selektiv vorgegangen. Eigenkapital würde definitiv nicht zur Brückenbank wandern, sondern in der wertlosen Hülle verbleiben. An welcher Stelle der systemrelevante Teil bei den Passiva beginnt, hat er offen gelassen. Ein Totalverlust von T1 und auch einfachem LT2 ist damit nicht unwahrscheinlich.

 

Auch zum Rettungsfonds selbst äußerte sich der Soffin-Chef: Falls die Schuldenkrise sich weiter zuspitzt und die Situation an den Finanzmärkten eskaliert, sei der Fonds bereit, Banken zu retten. Die Tochter des Bundes hat drei Brückenbanken aufgebaut, die bei Bedarf angeschlagene Banken aufnehmen kann, wenn sie zu einer Gefahr für das Finanzsystem werden.

 

Bisher sei eine Brückenbank mit fünf Millionen Euro ausgestattet, um innerhalb von Wochen den Bankbetrieb aufnehmen zu können, sagte Pleister.

 

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/soffin-chef-sieht-banken-gut-geruestet/4473570.html

[P2k1]

... Ein Totalverlust von T1 und auch einfachem LT2 ist damit nicht unwahrscheinlich. ...

 

Wird also noch mal richtig interessant. :-)

[BondWurzel]

... Ein Totalverlust von T1 und auch einfachem LT2 ist damit nicht unwahrscheinlich. ...

 

Wird also noch mal richtig interessant. :-)

 

Vorher gibt es ja noch den Rettungsfond mit mittlerweile 20 Milliarden....was will man denn mit einer Brückenbank und 5 Millionen EK, das ist doch lächerlich.

[Torman]

Vorher gibt es ja noch den Rettungsfond mit mittlerweile 20 Milliarden....was will man denn mit einer Brückenbank und 5 Millionen EK, das ist doch lächerlich.

Eben nicht! Mit den 20 Milliarden würde im Ernstfall das Kapital der Brückenbanken aufgestockt.

 

Anders als in der Vergangenheit ist keine Hilfe mehr für in Schwierigkeiten geratene Finanzdienstleister vorgesehen. Das Geld dient dazu , eine Brückenbank zu stützen, auf die die systemrelevanten Teile übertragen wurden. ... Was mit dem restlichen Teil der Bank geschiet, ist dann Sache der Eigentümer.

[BondWurzel]

Vorher gibt es ja noch den Rettungsfond mit mittlerweile 20 Milliarden....was will man denn mit einer Brückenbank und 5 Millionen EK, das ist doch lächerlich.

Eben nicht! Mit den 20 Milliarden würde im Ernstfall das Kapital der Brückenbanken aufgestockt.

 

Anders als in der Vergangenheit ist keine Hilfe mehr für in Schwierigkeiten geratene Finanzdienstleister vorgesehen. Das Geld dient dazu , eine Brückenbank zu stützen, auf die die systemrelevanten Teile übertragen wurden. ... Was mit dem restlichen Teil der Bank geschiet, ist dann Sache der Eigentümer.

 

Die 20 Millairden ist imho ein grundsätzlicher Rettungsfond, in den alle einzahlen, wenn einige Banken in Schieflage gehen würden, kämen er auch dafür in Frage und nicht nur für Brückenbanken der totalen Pleitebanken.

[WOVA1]

...ich gehe sowohl bei der DE000A1ALVC5 als auch bei der A0TU30 von einem Call bereits in 2013 aus.

 

Es gibt ja die (allseits bekannte?) Studie der UBS, in der exakt vor dieser Callgefahr bereits in 2013 gewarnt wird. Grund: es wird erwartet, daß der Emittent (in diesem Fall die DB) die Prospekte so interpretiert, daß bereits die erste Reduktion um 10% zum 01.01.2013 als Trigger für den Call fungieren wird. Natürlich in Abhängigkeit vom dann herrschenden Zinsniveau. Ein Kauf der beiden o.g. DB-Festzins-Tiere zu deutlich über 100% wird dann ggf. ganz schnell zum schlechten Geschäft.

 

Die Studie der UBS ist zwar von Ende 2010, aber in dieser Hinsicht aktuell.

 

So schnell ändern sich die Preise..

Für Mutige könnten die beiden Papiere inzwischen interessant werden - A1ALVC für um 102, A0TU30 um 99 in STU.

Jedenfalls liegen die Teile nicht mehr deutlich über 100%.

[Fleisch]

Aegons Gewinne schrumpfen

11.08.2011, 10:04 Uhr

 

Der niederländischer Versicherer Aegon muss im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch verzeichnen. Aegon-Chef Wynaendts macht das konjunkturelle Umfeld für die Lage verantwortlich.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/versicherungen/aegons-gewinne-schrumpfen/4488188.html

 

das dürfte bei den anderen Versicherern sicherlich kaum anders aussehen

[valueseeker]

irgendjemand hatte die tage hier einen screenshot seiner tabelle mit allen deutsche bank tieren gepostet. ich finde den beitrag einfach nicht mehr, kann mir jemand weiterhelfen?

[reckoner]

Hallo valueseeker,

 

wenn du meinen Beitrag meinst, blättere mal in diesem Thread eine Seite zurück, Posting Nr. 1076 (ich hoffe, die Nummern bleiben hier immer gleich).

 

MfG Stefan

[valueseeker]

Hallo valueseeker,

 

wenn du meinen Beitrag meinst, blättere mal in diesem Thread eine Seite zurück, Posting Nr. 1076 (ich hoffe, die Nummern bleiben hier immer gleich).

 

MfG Stefan

 

ahhh vielen dank, ja! ist kein eingebettetes bild, daher war meine suche per drüberscrollen nicht erfolgreich...

[Fleisch]

DZ-Bank schreibt Griechen-Portfolio ab

Das Kreditinstitut bekommt die Schuldenkrise zu spüren. Die Bank muss Wertminderungen in dreistelliger Millionenhöhe in Kauf nehmen. Vorstandschef Kirsch sieht in Eurobonds einen Weg zur Lösung der Schuldenkrise.

 

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:euro-krise-dz-bank-schreibt-griechen-portfolio-ab/60096429.html

 

für alle gewinnabhängigen Anleihen relevant

[Zinsen]

Frankfurt am Main - Die deutsche Bankenaufsicht BaFin geht auf Konfrontationskurs zur europäischen Aufsichtsbehörde EBA. Deren Chef Andrea Enria will den europäischen Rettungsfonds EFSF laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" dazu ermächtigen , Banken ohne Zustimmung der Länderbehörden mit zusätzlichem Kapital auszustatten.

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,783462,00.html

 

Wenn man da an den Fall des Helabastresstests denkt, könnte das für einige Institute schon unangenehm sein.

[Apophis]

Das darf natürlich nur der erste Schritt sein. Im zweiten erhält der EFSF die Verfügungsberechtigung über sämtliche Steuereinnahmen aller Euroländer.

[Fleisch]

BNP Paribas bettelt um Geld vom Golf

22.09.2011, 09:15 Uhr, aktualisiert 13:21 Uhr

 

Die Gerüchteküche brodelt weiter: Die BNP Paribas bemüht sich offenbar um eine Kapitalspritze aus den Golfstaaten. Das Vertrauen leidet darunter immer mehr. Aber auch bei anderen Instituten in Europa sieht es düster aus.

 

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/bnp-paribas-bettelt-um-geld-vom-golf/4634032.html

[Ramstein]

Fixed Income meldet:

 

RWE emittiert Nachranganleihe in CHF

 

Die RWE AG emittiert eine Nachranganleihe in Schweizer Franken mit einer Laufzeit bis 4. April 2072 und einem Volumen von 200 Mio. CHF. Die Anleihen hat ein Rating von BBB (neg) bzw. Baa2 (neg). RWE hat ein A- Rating mit neg. Ausblick bzw. A3 mit neg. Ausblick.

 

Aktuell beträgt der Kupon 5,25% (Mid Swap +439 bp). Die Anleihe hat eine Stückelung von 5.000 CHF. Bei der Transaktion findet deutsches Recht Anwendung. Die Anleihe wird an der SIX notiert.

 

Institutionelle Investoren können bei der Redaktion das Passwort für die Internet-Präsentation erfragen.

[Fleisch]

was hält die geneigte Anlegerschaft davon ?

[Andreas R.]

was hält die geneigte Anlegerschaft davon ?

 

Netter Zins in CHF.

Nachrang seh ich bei RWE eher als Rating-Taktik als denn als wirklich relevant.

Laufzeit wie üblich, Kündigung wird wohl nach Abhängigkeit vom Markt kommen, kann also lange laufen.

Wer CHF hat oder haben möchte, interessant.

Ansonsten bleibt ja der Euro-Hybrid bei rund 93 % mit 4,625 % aktuell.

[Fleisch]

ich seh hier v.a. das Risiko eines sich deutlich zu Ungunsten des Anlegers entwickelnden Wechselkurses. Angesichts der Rally, die der CHF hingelegt hat kann es eigentlich nur rückwärts gehen oder ?

[Stairway]

Das weiss keiner, im Grunde ist man durch den Cap EUR/CHF ja erstmal etwas abgesichert - die Anleihe macht ja sowieso erstmal für Anleger Sinn, die auf eine Verschlechterung der Lage in der Euro-Zone setzen.