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Tier 1 Anleihen: Teufelszeug oder Ambrosia?

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Zaunspfahl
Am 27.9.2019 um 16:51 von nobanker:

Alle bonds, die über Zweckgesellschaften begeben sind, weden regulatorisch ab 2022 gar nicht mehr anrechenbar sein.

Die Dt. Postbank sollte als Tier 2 klassifiziert werden können. Hatte das mal gelesen. 

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nobanker

Mein Kenntnisstand ist anders. Die DBK ist eine TLAC Bank, da geht das sowieso nicht und bei den MREL Banken wurde die Anrechnung auf EU Ebene m.W. auch angepasst. Ob das schon in nationales Recht umgesetzt wurde weiss ich nicht . . .

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Zaunspfahl

Spätestens Mitte nächsten Jahres wird die EBA absolute Klarheit über das Thema der Anrechenbarkeit schaffen. Und dann wird es bei dem ein oder anderen Bond zu ordentlichen Bewegungen kommen. Da bin ich mir sicher.

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nobanker

M.E. ist das jetzt auch schon klar . . . ich hatte die Bundesbank im Januar angeschrieben und folgende Antwort erhalten :

 

. . . bereits im Vorschlag der EU-Kommission zur Änderung der "Capital Requirements Regulation" (Link) war enthalten, dass Emissionen regulatorischer Eigenmittel (CET 1, AT 1 und Tier 2) künftig alle unmittelbar begeben sein müssen (vgl. Artikel 1 Abs. 19 Buchstabe a) zur Änderung des Artikels 52 Abs. 1 Buchstabe a) CRR und Artikel 1 Abs. 23 Buchstabe a) zur Änderung des Artikels 63 Buchstabe a) CRR). Für berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten von G-SRIs wird dasselbe vorgeschlagen (vgl. Artikel 1 Abs. 27 zur Einfügung eines Artikels 72b Abs. 2 Buchstabe a) CRR). In den Verhandlungen im Rat und im Europäischen Parlament haben sich diesbezüglich keine Änderungen ergeben. Anerkannte Eigenmittel sind grundsätzlich auch als TLAC bzw. MREL anrechenbar.

Was das "Grandfathering" betrifft, hat die EU-Kommission in ihrem Vorschlag eine Anerkennung der über SPVs emittierten AT 1- und Tier 2-Instrumente bis Ende 2021 vorgesehen (vgl. Artikel 1 Abs. 122 zur Einfügung eines Artikels 494a CRR). Auch dieser Vorschlag wurde in den weiteren Verhandlungen nicht verändert.

Mit der finalen Verabschiedung der neuen Regelungen durch die EU-KO-Gesetzgeber ist ca. im April 2019 zu rechnen.

 

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Diddi

Siehe dazu auch das hier: Emissionen über SPV künftig überhaupt nicht mehr anrechenbar, ich schließe mich NoBanker an.

 

Die Rechtslage hat sich geändert, die alten Beiträge von z.B. Torman daher mW nicht mehr gültig in diesem Punkt.

 

https://blogs.pwc.de/regulatory/aktuelles/das-neue-banking-package-teil-2-eigenmittel-und-konsolidierung-wirklich-nur-marginale-aenderungen/3497/

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NoFlags
Am 27.9.2019 um 16:12 von BidiBondi:

hallo Xfklu,

Santander hat heute angekündigt einen ausstehenden legacy bond zu kündigen. und zwar die DE000A0DEJU3 ( alte CMS Struktur).

Der Bond handelte bis heute in den 60ern. Nun erfolgte überraschend der Call zum 29/10/19.


Die lässt natürlich Phantasie aufkommen, dass auch andere Emittenten Ihre alten Tier1 Bestände kündigen könnten.

Das führt zum Sprung bei den von die genannten ING bzw NIBC Bonds.

Die heutigen Kurse der Santander DE000A0DE4Q (5,5% fix, halbjährlich kündbar, nächster Termin 5. November) deuten auch hier auf eine Kündigung hin. Findet jemand eine offizielle Ankündigung dazu?

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BF19
· bearbeitet von BF19
Am 4.10.2019 um 13:58 von NoFlags:

Die heutigen Kurse der Santander DE000A0DE4Q (5,5% fix, halbjährlich kündbar, nächster Termin 5. November) deuten auch hier auf eine Kündigung hin. Findet jemand eine offizielle Ankündigung dazu?

Der Vorgänger mit 5,75% wurde in einer konfusen Aktion von Santander gekündigt, sodaß auch die Instis verwirrt waren.

Deshalb ist der Kurssturz vorm WE mit Vorsicht zu genießen.

Nach den Anleihebed. wäre der Zeitpunkt "kurz vor knapp", da mind. 30, max 60T Vorlauf hier zulässig sind.

Aber es sieht so danach aus, als ob sich der Kurs auf pari stbilisiern würde. In den Nachrichten habe ich bis dato auch nix weiteres gefunden.

 

Der neu emittierte 1Mrd€ Bond ist nur für grüne/nachhaltige Zwecke, dürfte von der Form her nicht für eine Refi herangezogen werden.

Dann gibt's noch eine neue 100Mio€ Emi, nur wird die nach meinem Kenntnisstand nicht für die Refi reichen,

oder weiß einer ob die A0DE4Q (200Mio€ Emi) inzw. schon auf 100Mio teilgetilgt wurde?

Wenn Ja, dann wäre volles grünes Licht für die Refi...

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nobanker

Von dem 5,5er bond sind noch 106 Mio als AT1 anrechenbar. Santander hat letztes Jahr knapp 8 Mrd verdient . . . über die „ReFi“ irgendeinen Rückschluss auf KündigungswahrscheinlichkeiteN zu ziehen macht bei diesen Grössenrelationen m.E. überhaupt keinen Sinn . . . 
Das andere Problem ist, dass beim Phase Out auf ein Volumen an einem Stichtag abgestellt wird. Wird eine Anleihe gekündigt, dann wird die „freiwerdende Anrechenbarkeit“ auf andere Anleihen übertragen. Bei einer so grossen Bank wie Santander mit so vielen ausstehenden Anleihen ist es schon richtige Arbeit, rauszufinden, wie sich eine Kündigung auf das gesamte AT1 Kapital auswirkt. Sicher ist mur, dass spätestens in 2021 Schluss ist ;-)

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BF19
vor 1 Stunde von nobanker:

... Bei einer so grossen Bank wie Santander mit so vielen ausstehenden Anleihen ist es schon richtige Arbeit, rauszufinden, wie sich eine Kündigung auf das gesamte AT1 Kapital auswirkt. Sicher ist mur, dass spätestens in 2021 Schluss ist ;-)

meinst "Basel III läßt grüßen"?

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Stift

finanz-szene.de versucht den negativen Ausblick zu relativieren:

Zitat

Moody’s senkt den Rating-Ausblick für Deutschlands Banken (irrtümlich?) von „stabil“ auf „negativ„. Warum „irrtümlich“? Na, haben Sie sich mal die Mühe gemacht, den 29 Seiten starken Bericht wirklich zu lesen? Weil: Das liest sich sooo dramatisch dann doch nicht. Die Qualität der ausgereichten Kredite? Okay. Die Kapitalausstattung? Völlig in Ordnung. Funding und Liquidität? Stabil. Unterstützung durch die Regierung? Im Zweifel gegeben. Als explizit „negativ“ bewertet Moody’s eigentlich nur das Marktumfeld und daraus resultierend die Profitabilität (wobei uns natürlich bewusst ist, dass es sich beim Marktumfeld und bei der Profitabilität um keine vernachlässigbaren Größen handelt). Interessant übrigens, wie Moody’s in puncto „Marktumfeld“ argumentiert: Bei unverändert niedrigen Zinsen werde es die kommenden Monate immer schwieriger, die Zinserträge zu verteidigen. Zugleich fordere aber das (unter anderem von Fintechs forcierte) technologische Innovationstempo fortlaufende Investitionen. Doch wie soll man die finanzieren, wenn nicht aus Erträgen?

 

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gravity

"Risikoreduzierungsgesetz" auf den Weg gebracht

Zitat

 

Mit einem neuen "Risikoreduzierungsgesetz" will das Bundesfinanzministerium den Bankensektor in Deutschland krisenfest machen. Mit dem Gesetz werden laut einem Papier aus dem Ministerium Teile des EU-Bankenpakets vom Juni 2019 in nationales Recht umgesetzt. Unter anderem sollen große Banken Verlustpuffer für mindestens 8 Prozent ihrer Bilanzsumme vorhalten müssen. Institute mit einer Bilanzsumme unter 5 Milliarden Euro und damit viele Volksbanken und Sparkassen sollen andererseits von Erleichterungen bei der Regulierung profitieren.

...

Besonders von Verlustrisiken betroffene Anleihen sollen nach der neuen Regelung zudem nur in einer Stückelung von mindestens 50.000 Euro vertrieben werden dürfen.

 

 

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Jurassic2019
On 1/29/2020 at 8:26 AM, gravity said:

Danke Gravity. Noch fraglich ob dies für die ausstehenden Discos und CMS mit einer Stückelung für 1k gar zu einem grösseren Rückzahlungsanreiz/Tender führen wird.

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Ramstein

Ich suche noch einen Link zum Referentenentwurf.

Mich interessiert, wieso die Banken dadurch krisenfester werden.

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je-pla

Hallo zusammen,
von der comdirect habe ich ein kurzfristiges Rückkaufangebot für Tier 1 CREDIT AGRICOLE S.A. EO-FLR OBL. 2005(15/UND.) (A0DXY0 / FR0010161026) zu 78% erhalten.
Vor dem Angebot lag der Kurs bei ~67%, letzter Umsatz in STU 77,15%, vor der Krise ~87%.

(Stück-)Zinsen oder deren möglicher Ausfall nächstes Jahr spielen für die Entscheidung kaum eine Rolle, da Kupon bei oder um 0%.

 

Meinungen zu dem Angebot? Wie steht es eurer Meinung nach um die CA in Zeiten der Krise? Kann man davon ausgehen, dass auch bei guter Geschäftsentwicklung in den nächsten Jahren erstmal kein Call und Kurssteigerungen zu erwarten sind, da laufende Kosten und ausstehendes Volumen minimal/geringer?

@mods Bitte verschieben, falls es einen geeigneteren Thread gibt.

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Zaunspfahl

Die CA macht das clever.  In Krisenzeiten so eine Aktion zu starten. Ab 1.1.22 ist das Ding nicht mehr dem EK anrechenbar. Daher ökonomisch, auch wenn der Kupon so gering ist, eher teuer. 

 

Die CA macht auch einen ordentlichen Schnitt.  Der Bond steht zu 100 in den Büchern. 

 

Auf der anderen Seite wäre für mich nur eine Frage entscheidend.  Wo ist mein Einstand und welche Alternativen ergeben sich in der Marktphase.

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werner2018

Die Commerzbank begibt gerade eine neue Tier1 Anleihe,allerdings für Privatanleger nicht zu kaufen (MiFid).

 

6,125 % Commerzbank 20/unbefr. WKN CB94MB und ISIN  XS21 89 78 42 88

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Zitat

Große Kreditinstitute dürfen Anleihen demnächst nur noch ab 50.000 Euro emittieren, wenn die Papiere zur Haftung für Verluste herangezogen werden können. Das soll Privatkunden vor Risiken schützen. Für kleinere Banken gilt eine weniger restriktive Mindeststückelung [von 25.000 Euro] ... Die Regeln treten Ende des Jahres im Rahmen des sogenannten Risikoreduzierungsgesetzes in Kraft.

Hier der vollständige FAZ-Artikel.

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John Silver
· bearbeitet von John Silver
vor 1 Stunde von Schildkröte:

Hier der vollständige FAZ-Artikel.

Aus dem Artikel am Ende:

Zitat

...
Privatanleger dagegen sollen erst gar nicht in die Versuchung kommen, übermäßig in riskante Bankanleihen zu investieren. Für die riskanten Aktien von Kreditinstituten gibt es jedoch keine solchen Einschränkungen.

 

Da sieht man sehr gut wie dünn und scheinheilig die Argumentation ist.

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