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juro

Kernportfolio aus Bluechip-Einzelaktien / marktnah / langfristig

Empfohlene Beiträge

Bonneville

Hallo Juro66,

 

groooooßes Kompliment für das, was Du da leistest. Mach' weiter so, ich denke, daß hier viele Interessierte von Deinen Gedanken profitieren.

 

Mich würde Deine Meinung zu folgendem ETF interessieren:

iShares DJ STOXX Global Select Dividend 100 (DE000A0F5UH1), den iShares vor ein paar Tagen mit der sensationellen TER von 0,17% (!) neu bepreist zu haben scheint.

 

Ich habe mir mal im download-Bereich von iShares die Excel-Datei mit allen enthaltenen Werten angesehen, z.Zt. wohl rund 35% Asien, jeweils rund 32,5% Europa und Nordamerika. Im groben Vergleich läuft dieser ETF parallel zum MSCI World. Könnte sozusagen auch im Wettbewerb zu Deinen Kernportfolios antreten ...

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juro

Zur schnellen Orientierung wurde im Ausgangspost #1 die Übersicht der einzelnen Einzelaktien-Portfolios gepostet mit link auf den Start der 4 Aktien-Portfolios ab #199.

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papago

hallo Juro... erstmal vielen dank für die Mühe die du dir machst... Ist wirklich hervorragend... diese fülle an informationen und backtests, schaubilder..lese schon seit monaten mit, nun habe ich einige fragen an Dich.... Vielen Dank...schon mal..

 

 

ich bin mittlerweili auch gewollt so ein einzelwerte depot zu erstellen.

 

 

Deine 27 werte hören sich vielversprechend an....

 

 

Ist diese Auswertung der vorliegenden Fundamentalkriterien denn sehr schwierig??

kann man sich das aneignen, bzw.. erlernen oder sollte man hierfür auf jedenfall vwl oder bwler sein..??

 

woher bekommst du denn die lückenlose daten bezüglich ek quote, ek-rendite usw..?? über onvista??

 

 

 

Weiß ja nicht, was ich machen soll, wenn in 5 jahren mal ein wert ausfällt und es vll dieses forum oder deine hervoragende arbeit nicht mehr in dieser form gibt...., dann muss ich einen wert nachkaufen, und möchte mich schon grob und halbwegs für den richtigen entscheiden :-)

 

erachtest du es als sinnvoll, die nächsten monate bzw. jahre, cash zu sammeln, und dann wenn der markt mal wieder 20-30 % nachgibt, diese 27 werte aufzunehmen?? oder hast du schon jetzt wieder veränderungen vorgehsehen abgesehen von der gewichtung?

 

 

Vielen Dank-

 

 

Gruß papago

 

 

 

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chartprofi

Hallo papago,

 

es sit auf jeden fall lobenswert sich vorher genügend wissen anzueignen, denn sonst könntest du auch irgendeine black box handeln. Nur weil etwas eine zeit lang funktioniert hat muß es nicht weiterhin so funktionieren ... siehe uwe lang etc ... ohne wissen wirst du nicht genügend mentale stärke haben zwischenzeitliche verluste zu überstehen.

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Prospektständer
· bearbeitet von jschoeck

@papago:

 

Wenn du dich für die Fundamentalanalyse interessierts hab ich hier mal ein paar gut Links für

dich:

(von Reigning Lorelai):Kennzahlenanalyse

(Stairway): Lektion I Lektion II Lektion III

 

Ich weiß ist ne Menge Material was ich dir jetzt da hin knall, aber es lohnt sich das durchzulesen.

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papago

@papago:

 

Wenn du dich für die Fundamentalanalyse interessierts hab ich hier mal ein paar gut Links für

dich:

(von Reigning Lorelai):Kennzahlenanalyse

(Stairway): Lektion I Lektion II Lektion III

 

Ich weiß ist ne Menge Material was ich dir jetzt da hin knall, aber es lohnt sich das durchzulesen.

 

 

Vielen Dank, das schaut ja vielversprechend aus..

 

 

woher bekommt ihr denn die genauen zahlen, damit ihr so schön rechnen könnt?? aber nicht über onvista, oder?

 

 

Vielen Dank

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Prospektständer
· bearbeitet von jschoeck

Die Zahlen bekommst du aus dem Geschäftsbericht (manchmal auch finanzbericht genannt).

Den GB findest du wiederum auf der Homepage des Unternehmens unter Investors Relation.

 

Gruß jschoeck

 

PS: Stell deine Fragen am besten im Kennzahlen Thread, da passen die besser rein, als hier in Jurors Thread.

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juro

Hallo Juro66,

 

groooooßes Kompliment für das, was Du da leistest. Mach' weiter so, ich denke, daß hier viele Interessierte von Deinen Gedanken profitieren.

 

Mich würde Deine Meinung zu folgendem ETF interessieren:

iShares DJ STOXX Global Select Dividend 100 (DE000A0F5UH1), den iShares vor ein paar Tagen mit der sensationellen TER von 0,17% (!) neu bepreist zu haben scheint.

 

Ich habe mir mal im download-Bereich von iShares die Excel-Datei mit allen enthaltenen Werten angesehen, z.Zt. wohl rund 35% Asien, jeweils rund 32,5% Europa und Nordamerika. Im groben Vergleich läuft dieser ETF parallel zum MSCI World. Könnte sozusagen auch im Wettbewerb zu Deinen Kernportfolios antreten ...

 

Hallo Bonneville,

 

danke, gerne. Bringt mir selber ja auch neue Erkenntnisse.

 

Komme ja ursprünglich auch aus der passiven Schiene - lang, lang ists her. :) Von demher kann ich die Vorgehensweise / Gedankengänge der passiven Anleger mE ganz gut nachvollziehen, einschätzen u. kritisch hinterfragen. Denke auch, dass regionale, marktbreite ETF-Aktienindizes für Anleger die sich nicht gross um ihr Portfolio kümmern u. Buy & Hold betreiben wollen (ggf. mit Rebalancing) eine sehr gute Lösung darstellen, den risikoadjustierten Aktienanteil umzusetzen. Simpel u. gut.

 

Alles was sich ausserhalb den marktbreiten Aktienindizes-ETF bewegt halte ich mittlerweile für überflüssig ohne Mehrwert. mE stossen da Indizes an ihre Grenzen, insbesondere bzgl. Branchenallocation, die ich in einer globalisierten Welt für das risikoadjustierte Kriterium überhaupt halte. Von demher kann ich die teilweise penible Beachtung von Länder-/Regionen-Gewichtung nach BIP, Market-Cap etc. in keinster Weise nachvollziehen u. führt die ursprüngliche Idee des simplen passiven Anlegens mE ad absurdum. Verkomplizieren ohne Mehrwert. Auf die Branchen wird dabei überhaupt nicht geachtet. Ganz überspitzt gesagt lieber 2,857% EMEA beimischen mit 90% grottenschlechter (Dubai)Banktitel als zu überlegen ob die Banktitel in den marktbreiten Indizes nicht bereits viel zu hoch sind? Länderallocation über alles, der Rest spielt keine Rolle. Mücken sieben, Elefanten verschlucken.

 

Sorry Bonneville für die total überspitzten u. provokativen Formulierungen, bitte auch nicht persönlich nehmen. Ist auch in keinster Weise negativ gemeint sondern genau das Gegenteil, möchte nur Anregen sich stets kritisch mit der Vorgehensweise auseinandersetzen. Im Sinne des Anlageerfolges.

 

So ziemlich vieles was sich bei den ETF ausserhalb der marktbreiten Aktienindizes bewegt, ist mE sehr anfällig für Branchenverzerrungen. Selbst bei den marktbreiten Aktienindizes ist MSCI Europa mit hohem Finanzanteil gekennzeichnet, MSCI USA ist branchenmässig mE sehr gut diversifiziert, MSCI EM ist extrem branchenlastig (Rohstoffe, etc.). Im Mix mit überwiegend Industrieländern u. einem Schuss EM passt das mE auch branchenmässig ganz gut => simpel u. gut.

 

Wenn man jetzt aber noch ausserhalb der marktbreiten Indizes noch Strategie-Aktienindizes wie Value oder Dividende beimischt beimischt die idR extrem branchenlastig sind dann lädt man sich mE nur mehr (Klumpen-)Risiko auf u. gewichtet Branchen höher, die man vielleicht eigentlich eher niedriger haben will. Value- u. Dividenden-ETF haben idR Finanztitel drin mit ca. 40-50%! Nicht anders beim Global Select Dividend 100 (incl. Versicherungen ists nicht weit weg von den 50%).

 

Die TER von 0,17% ist wirklich sehr günstig. Da ishares im Grossen u. Ganzen full-repliziert dürften aber noch Transaktionskosten dazukommen, die in der TER nicht enthalten sind u. beim genannten ETF mit Sicherheit höher sind als bei marktbreiten Indizes. Der Austauch der Aktien dürfte relativ hoch sein? Market-Impact weiss ich jetzt nicht ob das eine Rolle spielt, wählt der ETF auch Unternehmen aus dem Mid- u. Small-Cap Bereich aus?

 

Bei den Select-Dividend-ETF hatte sich ja herausgestellt, dass Kandidaten die vor einer Neuaufnahme standen zuvor von institutionellen Anlegern gekauft wurden, sodass der ETF dann die Aktien zu hohen Kosten kaufen musste. Evtl. ein Kritikpunkt, wenn der ETF auch ein in Mid-, Small-Cap mit niedrigem Handelsvolumen investiert u. full-repliziert.

 

Hohe Dividenden(renditen) hören sich immer gut an. Letztendlich ist es aber ein Nullnummernspiel. In Höhe der Bruttodividende sinkt zum Zeitpunkt der Kurs - insofern ein Nullnummernspiel bzw. eher sogar ein Nachteil für den Anleger, da er ja nur die Netto-Dividende ausbezahlt bekommt (Quellensteuer). Die im jeweiligen Land zurückzuholen lohnt sich nur bei sehr grossen Summen im jew. Land u. ist aufwendig u. zeitverzögert. Kommt nicht zum Tragen für den in D steuerpflichtigen Anleger bei Aktien die in D oder GB notiert sind.

 

Letztendlich ist es doch entscheidend, dass das Unternehmen hohe Umsatzrentabilität, hohe (Free-)Cashflow-Margen erreicht. Ob jetzt diese ausgeschüttet werden oder nicht spielt doch keine Rolle - ich habe es lieber wenn das Geld im Unternehmen verbleibt u. sinnvoll investiert wird.

 

Das gleiche gilt für Value-ETF. Extrem finanzlastig. Wie definiert ein Index-Anbieter Value?? KBV, KGV, KCV oder ein Mix oder weitere Kriterien? Ich weiss es ehrlich gesagt nicht, würde mich aber interessieren. Jedenfalls bezieht er EK-Quoten nicht mit ein, sonst wäre wahrscheinlich der Finanzanteil = 0%. Es gibt halt einfach Branchen die historisch niedrige KGV, KBV, hohe Div.-Renditen, etc. haben weil sie anders struktiert sind als andere Branchen. Jede Branche hat da so ihre Eigenheiten. Pauschal u. branchenübergreifend zu sagen ein KGV von x ist hoch oder niedrig ist mE nicht zielführend sondern branchenabhängig. Diese Unterscheidung trifft ein passiver ETF nicht u. kann sie auch nicht treffen.

 

++++++++++

 

Gerne würde ich im Benchmarkvergleich weitere Fonds/ETF mitaufnehmen. Hatte ich ja anfangs auch so gehandhabt bis ich gemerkt hatte, dass insbesondere die aktiven ausschüttenden Fonds erhebliche Teile der Divdidenden/Zinsen thesaurieren. Somit hinkt der Vergleich gewaltig da Aktien ja die Dividenden voll ausschütten. Auch ishares thesauriert teilweise die Dividenden. Somit hatte ich mich ja entschieden, direkt mit den Indizes von Stoxx bzw. MSCI Barra zu vergleichen (vor Kosten sozusagen). Alles andere wäre ein Vergleich Äpfel mit Birnen). Der Global Select Dividend würde vielleicht auch nicht ganz ins Benchmark-Anforderungsprofil passen - habs jetzt nicht überprüft aber würde vermuten, dass der ETF in Finanzkrise doch ordentlich Federn gelassen hat?

 

++++++++++

 

Sorry für die kritischen Anmerkungen zum ETF, ist nur meine subjektive, ehrliche Meinung.

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juro
· bearbeitet von juro66

Hallo papago,

 

danke für das Feedback.

 

Sehe es ähnlich wie chartprofi. Einfach nur ein Portfolio kopieren ist wie eine Art Black-Box handeln u. nicht wirklich sinnvoll. Du solltest dich mit dem Portfolio identifizieren können u. in der Lage sein vom Wissen her eigene Entscheidungen treffen zu können mE. Sonst bist du ständig am Zweifeln u. wirfst früher oder später das Handtuch.

 

Wenn du aber einfach nur analog der passiven Anleger ein langfristiges Buy&Hold-Einzelaktien-Portfolio marktnah laufen lassen willst mit Rebalancing, frischem Geld, etc., dann braucht man mE auch keine Fundamentalanalyse. Ist sicher kein Fehler wenn man sich die fundamentalen Daten u. Bewertung der einzelnen Unternehmen anschaut, aber bei dieser Vorgehensweise mE nicht unbedingt erforderlich wenn man einfach die Marktrendite / -risiko (plus ggf. Mehrwert für den Mehraufwand) will. Man sollte bei der Strategie neben einer ggf. risikoadjustierten Outperformance aber sicher keine Wunderdinge erwarten.

 

mE wird man mit einer Vorgehensweise wie zB in wie in #174 beschrieben langfristige u. marktnahe Performances erzielen - vorausgesetzt man setzt das Ganze auch mit repräsentativen Branchenvertretern (Bluechips) um, die in den Indizes auch ein entsprechend hohes Gewicht haben u. sich branchenrepräsentativ verhalten. Wenn man dann noch vielleicht einige zyklische Branchen untergewichtet bzw. nichtzyklische übergewichtet kann man doch relativ sicher sein, die Vola u. Drawdowns gegenüber den marktbreiten Indizes zu minimieren - bei gleichzeitiger langfristiger Renditechancen. Selbstverständlich besteht auch die Gefahr der Underperformance. Glaube aber, dass die Rendite relativ ähnlich sein wird, allerdings seh ich da langfristig schon gutes Potenzial für Outperformance gegenüber Fonds/ETF wie in #198 in den einzelnen Punkten erläutert. Risikoadjustiert erst recht. Aber das ist nur meine subjektive Meinung. In Einzelaktien sollte man mE nur gehen wenn man eine klar definierte Strategie hat u. weiss was man macht. Und wenn man bereit ist entsprechend Mehraufwand u. Zeit zu investieren.

 

Seit dem Echtbetrieb ab 30.12.2008 hat sich das "marktnahe 27-Aktien-Portfolio" gegenüber der Einstandsgewichtung wie folgt verändert:

 

post-12545-1262079920,63_thumb.jpg

 

Die Branchen die sich gut entwickelt hatten haben jetzt ein höhere Gewicht etc. Bei den markbreiten Indizes ist es ja analog genauso.

 

Man sieht, dass beim "marktnahen 27-Aktien-Portfolio" die Finanzbranche aufgrund ihrer guten Performance in 2009 inzwischen ca. 18,5% hat. Aber immer noch weniger wie zB beim MSCI World mit ca. 21%. Beim marktbreiten MSCI Europe beträgt der Finanzanteil sogar 1/4 des gesamten Indexes! DJ Eurostoxx (330) sieht ähnlich aus. Beim MSCI EM beträgt der Finanzanteil ebenfalls 22%! Hier machen sogar lediglich 3 Branchen locker über 50% aus! Zur Beimischung sicherlich ok.

 

Die Branchenallocation kriegt man bei einem Einzelaktien-Portfolio zB sehr gut u. einfach hin. Mit marktbreiten Indizes wird man momentan eine rel. hohe Finanzgewichtung haben. Natürlich läuft man bei diesen Wetten gegen den Markt die Gefahr der Underperformance (mit entspr. verbunder Chance). Jedenfalls lässt mE die risikoadjustierte Renditechance gut umsetzen bzw. Risiko rauszunehmen gegenüber dem Markt.

 

 

Bei oben beschriebener Strategie wie beim "marktnahen 27-Aktien-Portfolio" kann angehängte Excel-Datei ggf. hilfreich sein:

 

MSCI_World.xls

 

post-12545-1262081268,35_thumb.jpg

 

Mit dem Autofilter können in Excel die 10 Hauptbranchen selektiert werden mit ihrem Anteil der Gewichtung im MSCI World. Das gleiche je Land, etc. So könnte man ggf. die Auswahlkandidaten immer weiter selektieren.

 

Die beim "marktnahen 27-Aktien-Portfolio" ausgewählten Aktien sind teilweise auch recht subjektiv ausgewählt. Im Grossen u. Ganzen würde ich auch wieder so entscheiden - aber ob man jetzt zB Home Depot wirklich unbedingt braucht? Oder eine Suez, GE? Denke 20 Aktien hätten auch gereicht - wobei bei Buy&Hold u. langfristig eine entsprechende Anzahl Einzelwerte zur Reduzierung des Einzelpositionsrisikos sicher sehr sinnvoll ist.

 

Anders jetzt wenn man jetzt die Unternehmen fundamentaltechnisch streng selektiert u. austauscht - da ist ein selektiertes Portfolio sicher besser.

 

Die Gewichtung der einzelnen Branchen ist zwar marktnah, die Branchen wurden aber mehr oder weniger stark über- / untergewichtet . Die Gewichtung innerhalb der Branche ist rein subjektiv - mittlerweile würde ich bis auf wenige Ausnahmen zu einer relativen Gleichgewichtung innerhalb der Branchen tendieren. Bzw. ein paar neue Kandidaten mitaufnehmen bzw. ersetzten. Nur um deutlich zu machen, dass die Aktienauswahl beim "marktnahen 27-Aktien-Portfolio" bzw. die Gewichtungen,etc. alles andere als in Stein gemeisselt sind - zum grossen Teil ziemlich subjektiv. Da sollte m.E. jeder seinen eigenen Weg finden u. seine Gedanken miteinbringen.

 

Grundsätzlich werde ich mich hüten, irgendwelche Kaufempfehlungen abzugeben - mach ich nichtmal im Bekanntenkreis. Kann man eigentlich nur verlieren. Mit eigenem Geld ist das was anderes. Bei Interesse kann ich dir aber ggf. zur vertraulichen Behandlung ein paar Bluechip-Kandidaten mailen, die mE fundamental gut dastehen u. einigermassen günstig bewertet sind (als Alternativen). Hier posten will ich das nicht, da schon entsprechend Aufwand dahintersteckt.

 

 

Letztendlich musst du selbst entscheiden ob du den Aufwand u. die Verantwortung für Einzelaktien übernehmen willst. Hab jetzt genug Gedanken u. kritische Bemerkungen aufgezählt - Support solltest du von mir nicht erwarten. Du solltest in der Lage sein, das Ganze auch zwingend eigenverantwortlich mit eigenen Gedanken ohne fremde Hilfe umsetzen! Sonst ist das Ganze mE im Vornherein zum Scheitern verurteilt.

 

 

++++++++++

 

 

Weiß ja nicht, was ich machen soll, wenn in 5 jahren mal ein wert ausfällt und es vll dieses forum oder deine hervoragende arbeit nicht mehr in dieser form gibt...., dann muss ich einen wert nachkaufen, und möchte mich schon grob und halbwegs für den richtigen entscheiden

Du solltest in der Lage sein, diese Entscheidung eigenverantwortlich zu treffen - letztendlich hat man im Portfolio IMMER Aktien, die nicht so gut laufen. Wenn mans vorher wüsste wärs zu einfach.

 

 

erachtest du es als sinnvoll, die nächsten monate bzw. jahre, cash zu sammeln, und dann wenn der markt mal wieder 20-30 % nachgibt, diese 27 werte aufzunehmen?? oder hast du schon jetzt wieder veränderungen vorgehsehen abgesehen von der gewichtung?

Auch diese Frage solltest du selber beantworten u. nicht auf andere angewiesen sein - ansonsten Finger weg von der Strategie. Ich würde zeitversetzt kaufen. Zuerst mal die nichtzyklischen Branchen, die Verlustphasen besser auspuffern u. wenns dann mal richtig knallt, günstig in die Zykliker. Kann aber genau andersrum laufen, nämlich dass dir die Zykliker dann davonlaufen u. du teuer kaufen musst. Jedenfalls ist zeitversetztes Anlegen wahrscheinlich kein Fehler.

 

 

Ist diese Auswertung der vorliegenden Fundamentalkriterien denn sehr schwierig??

kann man sich das aneignen, bzw.. erlernen oder sollte man hierfür auf jedenfall vwl oder bwler sein..??

woher bekommst du denn die lückenlose daten bezüglich ek quote, ek-rendite usw..?? über onvista??

Schwierig nicht, aber man muss es sich halt aneignen. Aufwand steckt auch dahinter. jschoeck hat ja bereits gut Hinweise u. Quellen geliefert. Diese Arbeit kann dir keiner abnehmen.

 

Onvista ist wahrscheinlich zur schnellen u. ganz groben Übersicht ganz ok. - wie zuverlässig die Daten sind weiss ich nicht. Kann aber eine Analyse aus den Originalquellen bzw. weitere Daten, Informationen sicher nicht ersetzen. Diese Punkte bzw. offene Fragen sind in den entsprechenden Threads (s. jschoeck) sicher besser aufgehoben.

 

 

++++

 

 

Vielleicht konnte ich dir ein bisschen helfen. Jetzt bist du gefragt. Falls du immer noch gewillt sein solltest eine Einzelaktienportfolio umzusetzen solltest du es eigenverantwortlich in Angriff nehmen bzw. aus anderen Quellen zuerstmal weitere Informationen sammeln u. entsprechend Wissen aneignen. Weiteren Support möchte u. werde ich in diesem Thread nicht geben, da es mit dem eigenen Thema nichts zu tun hat u. m.E. selber erarbeitet werden sollte um die Identifikation mit der Strategie zu erhöhen.

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Bonneville

Hallo Juro,

 

erstmal danke fürs feedback.

 

Deine Gedanken mit der Branchenallokation sind sehr klug und ich kann sie nachvollziehen. Bezogen auf ETF's würdest Du daher wohl eine "Kappungsgrenze" (z.B. Banken max. 15%) fordern. Nur: nach welchen Kriterien wären diese Kappungsgrenzen festzulegen? Heutige Indizes orientieren sich da wohl überwiegend an der Marktkapitalisierung.

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juro
· bearbeitet von juro66

Hallo Juro,

 

erstmal danke fürs feedback.

 

Deine Gedanken mit der Branchenallokation sind sehr klug und ich kann sie nachvollziehen. Bezogen auf ETF's würdest Du daher wohl eine "Kappungsgrenze" (z.B. Banken max. 15%) fordern. Nur: nach welchen Kriterien wären diese Kappungsgrenzen festzulegen? Heutige Indizes orientieren sich da wohl überwiegend an der Marktkapitalisierung - was auch sinnvoll u. am praktikabelsten ist.

 

 

Hallo Bonneville, das mit der Kappungsgrenze bzgl. Gesamtbranche ist wahrscheinlich praktisch kaum umsetzbar u. brächte wahrscheinlich hohe Umschichtungen im Index u. Komplexität bei der Berechnung mit sich, da ja ab einer bestimmten Stelle bei der übersteigenden Branche eine Kappung erfolgen muss. D.h. ist der Anteil zu klein muss der nächste Wert aufgenommen werden, etc. bzw. Werte wieder rausgeworfen werden, etc. Bei synthethischen ETF vielleicht abbildbar, aber irgendwie mE nicht das gelbe vom Ei. Da ist Market-Cap von der Handhabung schon die einfachste u. wahrscheinlich beste Lösung.

 

Aber denkbar wäre zB. den markbreiten Indizes zusätzlich noch 2-4 Branchen-ETF hinzuzumixen um den hohen Finanzanteil zu minimieren zugunsten anderer Branchen. Diese Kombination fände ich äusserst reizvoll u. auch sinnvoll. Leider gibt es momentan nur Branchen-ETF auf europäische Indizes.

 

Was mir nämlich bei den ganzen Passiv-Diskussionen fehlt ist der Blick auf die Branchenallocation - die spielt eigentlich nie eine Rolle. Dafür wird mehrere Stellen nach dem Komma über die Länder-Allocationen gesprochen. Das war mit Mücken sieben, Elefanten verschlucken gemeint. In einer globalisierten Welt dürfte die Länderallocation eine immer mehr untergeordnete Rolle spielen. Schliesslich haben die meisten Firmen (auch die Mid- u. Small-Caps) meist locker Exportquoten von 50%-80%. BIP-Gewichtung impliziert auschliesslich Binnenmärkte ohne irgendwelche Exporte => verfälschtes Bild.

 

Auch wenn diese Strategie lt. Weber in der Vergangenheit erfolgreicher gewesen wäre als Market-Cap sagt das nichts über die Zukunft aus u. kann auch Zufall gewesen sein oder an tatsächlich wesentlich niedrigeren Exportquoten in der Vergangenheit, etc. Jedenfalls lags mE nicht am BIP, da hier mE der Zusammenhang zwischen Ursache u. Wirkung fehlt. Entscheidend ist welches Unternehmen von der Wirtschleistung / BIP profitiert u. nicht wo das BIP erwirtschaftet wird bzw. das Unternehmen börsennotiert ist. Zumindest nicht in einer globalisierten Welt. Nach so einer Strategie gäbs Coca-Cola, Mc Donalds, etc. nur in den USA. Und Daimler würden nur deutsche kaufen. Und Produkte von Nestle nur Schweizer. Nestle wird wahrscheinlich in der Schweiz keine 2% vom Gesamtumsatz machen. Genauso wenig wie Novartis, Syngenta, ABB, etc.

 

Der Vorwurf der passiven Anleger wird sein, dass man mit sep. Aufnahme von Branchen gegen den Markt wettet. Na und, wenns hilft? Mit einer zweifelhaften BIP-Gewichtung macht man das ja bereits sowieso - dann doch lieber richtig mE.

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juro
· bearbeitet von juro66

Globale Branchen-Indizes gibt es ja, zB von STOXX. Aber keine ETF dazu. Das wären wirklich mal sinnvolle ETFs mE!

 

Stoxx liefert auch umfangreiche Daten hierzu. So könnte man sein eigenes Branchen-Welt-Portfolio zusammenstellen u. dann einfach laufen lassen u. ggf. rebalancen. Interessante Sache. Die Indizes beziehen sich sogar auf Unterbranchen, theoretisch würden die 10 Hauptbranchen ausreichen. Wenn man alle Branchen abdecken wollte bräuchte man dann 10 ETF, ansonsten weniger.

 

 

 

Statistiken in EUR zu den einzelnen Branchen:

 

post-12545-1262118338,81.jpg

 

 

 

Performances der einzelnen Branchen:

 

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Fundamentaldaten der einzelnen Branchen:

 

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Wertpapierkennnummern:

 

post-12545-1262118386,09.jpg

 

 

Die Indizes sind marktkapitalisierungsgewichtet u. somit leicht zu handhaben, auch bei full-replication.

 

 

So, jetzt aber wieder back to stocks u. Topic.

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juro
· bearbeitet von juro66

Jahresabschlussauswertungen 2009

 

 

Seit Start Echtbetrieb am 30.12.2008 ist jetzt gerade 1 Jahr vergangen. Ausserdem bietet sich das Jahresende geradezu an eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

 

 

 

Es wurden damals 4 Einzel-Aktienportfolios implementiert mit folgender Einstandspreisgewichtung:

 

post-12545-1262789644,82_thumb.jpg

 

 

 

 

Nach gut einem Jahr sieht die Gewichtung per 30.12.2009 wie folgt aus:

 

post-12545-1262789661,17_thumb.jpg

 

Aktien, die gut gelaufen sind haben jetzt logischerweise ein entsprechend höheres Gewicht wie ursprünglich u. umgekehrt.

 

 

 

 

Der Chart der einzelnen Aktien-Portfolios sah in diesem Zeitraum wie folgt aus - informativ wurde noch der MSCI World ergänzt (der sich in 2009 sehr gut geschlagen hat):

 

post-12545-1262377589,98_thumb.jpg

 

Das defensive Portfolio mit ausschliesslich nichtzyklischen Werten hinkt logischerweise klar hinterher, da diese keinen so extremen Erholungsbedarf hatten wie die zyklischen Branchen, die ja in der Finanzkrise extremst unter die Räder gekommen waren, insbesondere die Finanzbranche. Neben Rohstoffen u. Tech-Werten die Gewinnerbranchen in 2009.

 

Man beachte aber auch die viel niedrigere Vola u. Drawdowns beim defensiven Portfolio. Die Rendite von über 17% ex Dividende (inkl. Dividende ca. 20%) ist trotzdem beachtlich u. risikoadjustiert Top.

 

 

 

 

Der Chart inkl. zusätzlicher Indizes sieht wie folgt aus - ein bisschen unübersichtlich aber man kanns einigermassen erkennen:

 

post-12545-1262377636,58_thumb.jpg

 

Man sieht sehr schön, dass insbesondere bei DJ Stoxx 600, DJ Eurostoxx, DJ Stoxx 50, DJ Eurostoxx 50 sowie DAX die Volatilitäten sowie Drawdowns überdurchschnittlich hoch waren, was insbesondere daran lag, dass diese branchenmässig ziemlich zyklisch sind. Trotzdem hat der DAX im Vergleich nur ziemlich unterdurchschnittlich rentiert (Der DAX im Chart ist ex Dividende analog den anderen Indizes u. den Aktienportfolios).

 

Was mich ein wenig wundert ist, dass es trotz erheblich höherem Finanzanteil u. auch sonst zyklischer ausgerichtet kein Index geschafft hat, das "marktnahe 27-Aktien-Portfolio" zu schlagen. Nicht mal ex Dividende (das "marktnahe 27-Aktien-Portfolio" hat eine wesentlich höhere Div.-Rendite als die Indizes). Ausserdem wurde bis auf den ishares Global Titans u. ETFlab-DAX direkt mit dem Index verglichen, also ohne irgendwelche Kosten, die bei einem ETF anfallen würden. D.h. die Indizes wären als ETF eher noch ein wenig schlechter.

 

 

 

 

Kennzahlen:

 

post-12545-1262380295,64_thumb.jpg

 

Die Pfeile u. hinterlegten Farben geben hierbei eine schnelle Orientierung bzgl. Abschneiden bei den einzelnen Kennzahlen. Gemessen an den Kennzahlen haben die Aktienportfolios sehr gut u. überdurchschnittlich im Vergleich zu den Indizes abgeschnitten.

 

 

 

 

Korrelationsmatrix:

 

post-12545-1262377741,56_thumb.jpg

 

In 2009 wo es zunächst allgemein stark abwärts u. dann umsoärger aufwärts ging war die Korrelation im Aktienmarkt sehr hoch (idR nahe 1).

 

 

 

 

++++++++++

 

 

 

 

Weitere Infos zum "marktnahen 27-Aktien-Portfolio":

 

 

 

Ausbezahlten Netto-Dividendenrenditen in 2009:

 

post-12545-1262377935,42_thumb.jpg

 

Diese lag bei ca. 3,8%.

 

 

 

 

Entwicklung der Portfolio-Einzelwerte in 2009:

 

post-12545-1262377989,31_thumb.jpg

 

Google hat sich inzwischen auf Platz 1 vorgeschoben u. hat sich mehr als verdoppelt - die Gewichtung im Portfolio war aber nicht besonders hoch. Bzgl. Gewinnerbranchen 2009 wurde ja bereits oben was geschrieben.

 

Diese Auswertung bezieht sich ebenfalls auf das "ausgewogene 9-Aktien-Portfolio", das eine Schnittmenge vom "marktnahen 27-Aktien-Portfolio" ist.

 

 

 

 

Performances der Einzelaktien / Branchen:

 

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++++++++++

 

 

 

 

Weitere Infos zum "defensiven 5-Aktien-Portfolio":

 

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Jeweils Einzelaktienperformances, Gesamtperformance sowie Vergleich zum DJ Stoxx 600.

 

 

 

 

++++++++++

 

 

 

 

Weitere Infos zum "ausgewogenen 5-Aktien-Portfolio":

 

post-12545-1262378170,18_thumb.jpg

 

Jeweils Einzelaktienperformances, Gesamtperformance sowie Vergleich zum DJ Stoxx 600.

 

 

 

 

++++++++++

 

 

 

 

Wie die zukünftige Vorgehensweise aussieht folgt in Kürze in separatem Post.

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Perdox
· bearbeitet von Perdox

Hallo Juro,

erstmal frohes neues Jahr! Sorry ich komme im Moment einfach nicht dazu Dir ausführlich zu antworten. Erstmal danke für Deine Antworten. Sobald ich etwas mehr Zeit habe werde ich Dir darauf antworten. Wird aber einige Zeit dauern, habe im Moment sehr sehr viel zu tun! Probiere es irgendwo dazwischenzuschieben, es kann aber passieren, dass ich erst in einigen Wochen etwas mehr schreiben kann...Wünsche Dir einen guten Start ins neue Jahr und hoffe es ist so okay für Dich. Es kommt aber noch etwas von mir versprochen, ich weiß nur nicht wann...;(

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juro
· bearbeitet von juro66

Es sind jetzt noch ein paar Verbesserungen mitdrin:

 

zusätzlich MSCI World in den Branchendiagrammen etc., transparentere Darstellungen, grössere Diagramme, nahezu vollständige Automatisierung in der Excel-Datei, etc.

 

Das nächste Update erfolgt frühestens in 2 Monaten. Perdox, kein Problem lass dir nur Zeit - mir gehts die nächsten Monate genauso deshalb nicht wundern wenn ich mich längere Zeit nicht melde.

 

 

 

 

Update:

 

 

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Perdox

Hallo Perdox,

 

dein Vorgehen bzgl. Aktienauswahl finde ich absolut vorbildlich u. lobenswert - mE ist dies die Königsdisziplin, vor dem Kauf die Aktien nach einem strengen Auswahlverfahren auszuwerten u. selektieren. Das machen wohl nur die wenigsten. Das ist auch meine Vorgehensweise - bzgl. Einzeltitelauswahl bin ich sehr kritisch u. stelle auch entsprechende hohe Anforderungen, sodass sich die Aktienauswahl letztendlich auf wenige Unternehmen beschränkt. Momentan stehen lediglich 4-5 Werte auf der Watchlist, die zum einen sehr gute Fundamentaldaten haben u. gleichzeitig angemessen bewertet sind.

 

Dabei sollte die Umsatzrentabilität, EBIT(DA) in jedem Falle >10% betragen, besser >15-20%. Das gleiche gilt für die Cash-Flow-Marge bzw. hohe (Free) Cash-Flows bzw. innerer Wert. Die GK-Rentabilität sollte in jedem Falle >10% betragen. Die EK-Quote sollte mind. 50% betragen. Und zwar mehrere Jahre hintereinander u. auch in schlechten Jahren. Kontinuierliches Umsatz- u. Gewinnwachstum auch in schlechten Zeiten. Da fallen schonmal viel (die meisten?) Branchen durch den Sieb. Insbesondere die zyklischen Branchen.

 

Diese Kriterien sind u.a. absolute Grundbedingungen. Dafür bin ich auch bereit einen höheren Preis zu zahlen - ansonsten besteht u.U. die Gefahr niemals zum Zuge zu kommen. Aber das hat natürlich auch seine Grenzen - ich schaue wohl auf die Bewertungen u. versuche möglichst günstig einzukaufen.

 

Hier beschränke ich mich auf wenige Werte u. beobachte diese genau. Die Selektionskriterien sind äusserst streng. Ggf. wird verkauft wenn das Unternehmen aus dem Raster fällt.

 

Das ist momentane bzw. zukünftige Vorgehensweise.

 

 

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Du selbst schreibst, dass die Branchen antizyklische Konsumgüter und Medizin langfristig wenig volatilität aufweisen und outperformen. Dennoch gehst Du trotzdem noch in die anderen Branchen warum?

 

Interessante u. berechtigte Frage:

 

Anders beim "marktnahen Portfolio". Hier liegt der Fokus auf marktbreit u. marktnah, Kernportfolio, Buy&Hold, Langfristigkeit, viele Einzelwerte, Anlage vor 2009 u. so gut es geht Berücksichtigung von fundamenten Gesichtspunkten. Unter diesen Gesichtspunkten halte ich das "marktnahen Portfolio" für sehr geeignet. Bin alles andere als ein Anleger der nach Steuergesichtspunkten anlegt (eher das Gegenteil) aber Steuerfreiheit bei den Kursgewinnen bei Anlagen vor 2009 halte ich langfristig doch für ein gewichtiges Argument. Anders als bei Anlage ab 2009 wo bei Veräusserung ca. 30% der Kursgewinne besteuert werden u. demnach nur ca. 70% reinvestiert werden können. Und bei weiterer Veräusserung wieder das gleiche Spiel. Das haut mE bei richtig rein.

 

Deshalb wollte ich hier im Rahmen des "marktnahen Aktienportfolios" mit relativen vielen Werten (27) präsent sein um das Risiko je Einzelposition zu minimieren (insbesondere auch unter dem Aspekt Buy&Hold) => Risikomanagementsgesichtspunkte. Ausserdem wollte ich (unter diesen Gesichtspunkten) keine zu grossen Wetten eingehen u. einigermassen marktnah u. marktbreit gewichten.

 

Im Gegensatz zu momentaner Vorgehensweise wollte ich auch Werte/Branchen berücksichtigen, die ich jetzt vielleicht nicht berücksichtigen würde - insbesondere die Wachstumsbranchen (Growth-Werte) wie zB Siemens, Google, etc. Auch die Finanzbranche, die jetzt sicher nicht mehr in Frage käme (würde alleine schon an der EK-Quote scheitern bei den Finanzwerten). Grund hierfür war insbesondere die sensationell günstige Bewertung Ende 2008 - verbunden mit langfristig sehr guten Einstandspreisen => Einkauf der zyklischen Werte zum Schnäppchenpreis. Inzwischen sind die zyklischen Werte auch super gelaufen u. haben die Performance entscheiden vorangetrieben. Die nichtzyklischen Werte (Value-Werte) hinken klar hinterher, was aber selbstverständlich nichts über die Zukunft aussagt. Die Finanzwerte bspw. müssen sich die nächsten 7-8 Jahre gar nicht mehr bewegen um trotzdem langfristige Aktienrenditen zu erzielen. :) Massive Unterbewertung der zyklischen Branchen Ende 2008. Das gleiche gilt für Rohstoffe, etc.

 

Somit liegt eine klar begründete andere Vorgehensweise beim "marktnahen Aktienportfolio" vor - aus genannten Gründen.

 

 

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Gegenüber marktbreiten Aktien-Indizes bzw. aktiven Fonds sehe ich beim "marktnahen Aktienportfolio" einige Vorteile - unter Berücksichtigung aller Branchen:

 

 


  1. 1. keine laufenden Kosten u. somit Kostenvorteile von 0,3% bis 2,0% p.a. gegenüber Fonds (incl. Transaktionskosten, die nicht in der TER enthalten sind erreichen insbesonder aktive Fonds bzw. Replication-ETF locker diese Kostenquote p.a.
    d.h. die Fonds/ETF müssen jährl. eine Outperformance in dieser Grössenordnung erzielen um überhaupt mit dem Einzelaktienportfolio gleichzuziehen. Und das geht idR nur mit mehr Risiko.
     
    2. Index-Effekt nach Siegel, d.h. Aktien werden erst im Index aufgenommen wenn sie bereits entsprechend gut gelaufen sind bzw. Aktien verabschieden sich aus dem Index wenn sie underperformt haben. Hier hat der US-Ökonom Siegel selbst bei MARKTBREITEN Indizes wie beim S&P 500 langfristige Renditenachteile der Indizes gegenüber Buy&Hold von 1% p.a. nachgewiesen!!! Prominentes aktuelles Beispiel ist AIG. Aufgestiegen in den 90-ern, aber erst nachdem die Aktie eine wahnsinnige Performance hingelegt hatte. Danach im Index hatte die Aktien klar underperformt u. ist dann schliesslich sogar aus dem Index geflogen, nachdem die Aktie total abgeschifft war.
     
    3. Beim Einzelaktienportfolio zusätzliche Berücksichtigung von fundamentalen Kriterien - nicht bei allen Aktien, aber zumindes im Grossen u. Ganzen => Priorität auf gesunde Unternehmen, während im Index ein Querschnitt vertreten ist.
     
    4. Ausgewogene Branchenallocation unabhängig von Regionen, Value, Size, etc:
    Ich sehe die Branchenallocation unter Risiko-/Renditegesichtspunkten als DAS Kriterium an in einem globalen Markt - vorausgesetzt es handelt sich um repräsentative Branchenvertreter. Bei ETF besteht die Gefahr der Branchenfokussierung. Bspw. ist die Region Europa stark finanzorientiert, die EM extremst rohstoff- u. energielastig. MSCI USA bzw. MSCI USA ist relativ ausgewogen - daran hab ich mich auch branchenmässig orientiert. Value ist bspw. immer extrem finanzlastig - wobei ich die Meinung wie die Index-Anbieter Value definieren absolut nicht teilen kann!! Jede Branche ist anders u. wenn man bei Value noch EK-Quote reinbringen würde, dann wäre der Index sicher nicht so finanzlastig.
     
    Bei der Einzeltitelauswahl kann man Value-Kriterien anwenden unabhängig von der Branche u. andere Kriterien miteinfliessen lassen. Dann bleibt man eher bei Grundnahrungsmitteln u. Gesundheitswesen, u. ggf. Tech hängen. Branchen, die in aktiven Fonds eher unterpräsentiert sind. Ich frage mich schon lange warum. Da geht es insbesondere um die Story u. es wird sehr häufig umgeschichtet - mE. ohne Mehrwert. Die wissen mE einfach nicht was sie wollen bzw. wollen den Kunden was vormachen. 2% Kosten pro Jahr müssen gegenüber Einzelaktion erstmal aufgehohlt werden! Risiko bzw. risikoadjustierte Rendite jetzt mal aussen vorgelassen. Welcher Fonds hatte vor der Finanzkrise nicht Finanzaktien übergewichtet aus Renditegesichtspunkten?
     
    5. Bei Einzelaktienportfolio mE höhere Identifikation mit dem Unternehmen - zumindest wenn man Fundamentalanalyse betreibt bzw. sich mit Unternehmen beschäftigt. Verbunden mit geringerer Umschichtung.
     
    6. keine fondspolitischen Entscheidungen wie zB. bei aktiven Fonds am Index kleben zu müssen um nicht die Gefahr von erheblicher Underperformance eingehen zu müssen - bei gleichzeitig aber ungleich höherer Kostenquote. Keine unnötigen Risiken eingehen zu müssen wie bei aktiven Fonds um zB Performance-Fee zu erreichen. Und desweiteren auch keine Performance bei Outperformance abgeben zu müssen. :)
     
    7. Erheblich niedrigere Vola/MaxDrawdowns beim Einzelaktionportfolio.

 

 

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Nichtsdestotrotz, eine Garantie für langfristige Outperformance des "marktnahen Einzelaktienportfolios" ist das definitiv nicht. Momentan ist das Portfolio zwar klar gegenüber den entsprechenden marktbreiten Indizes vorne, das kann sich aber langfristig auch wieder umkehren (was ich aber nicht glaube). Jedenfalls bin ich guter Dinge u. bin mir ziemlich sicher dass das Einzelaktienportfolio langfristig risikoadjustiert die Nase vorn haben wird (geringere Vola, MaxDrawdown, bei besserer oder ähnlicher Rendite).

 

 

Microsoft war die letzten Jahre eben kein Outperformer mehr weil der Preis 2000 einfahc überteuert war und ide Aktie erstmal wieder in die Bewertung reinwachsen musste, ähnlich ist auch Wal-Mart. Auch Coca-Cola ist ein gutes Beispiel die aber immer noch zu teuer sind...Würdest Du solche Werte in dein Portfolio kaufen im Moment nur um die Branche drin zu haben? Oder würdest Du nicht lieber auf die Branche verzichten, weil der Kaufpreis einfach zu hoch ist?

 

Microsoft war nach der Tech-Blase total überteuert u. ist inzwischen eine wahre Value-Perle mit hohen Margen, EK-Quote, etc. Coca-Cola war in den letzten 10 Jahren stark unter die Räder gekommen. Fundamental steht KO sehr gut da - ist aber Ende 2009 wieder teuer geworden, nachdem in 2009 gut gelaufen. Trotzdem mE langfristig interessant. Wal-Mart ist kein Kandidat für mich, dafür sind die Margen einfach zu schlecht, auch die GK-Rentabilität, etc. Ausserdem teuer. Könnte höchstens ein Inflationskauf sein. Warren Buffett hat sich beispielsweise mit Nestle u. WalMart etc. gegen Inflation eingedeckt - er mag Gold nicht besonders u. profitiert lieber von Unternehmen die Preissteigerungen weitergeben können.

 

Google steht fundamental bspw. auch sehr gut da, aber inzwischen wieder extrem teuer.

 

Stets würde ich lieber ein fundamental excellentes Unternehmen mit relativ teurer Bewertung kaufen als ein Unternehmen mit günstiger Bewertung aber schlechten Fundamentaldaten. Aber am liebsten ein Unternehmen mit kontinuierlich sehr guten Fundamentaldaten u. kontinuierlich günstiger Bewertung. Und dann auch noch am besten grosse Unternehmen mit hoher Marktmacht u. relativ unanfällig gegen Krisen. Allzuviele Branchen bleiben da nicht mehr übrig, und wahrscheinlich auch nicht allzuviele Unternehmen...

 

Hallo Juro,

so finde ein paar Minuten Zeit. Okay wir sind ziemlich auf einer Wellenlänge glaube ich. Ich hätte allerdings dennoch nicht 2008 ein neues Depot eröffnet nur um "Steuervorteile" zu erzielen, dennoch denke ich, dass Du mit diesem Depot Recht behalten wirst. Besser als ETF`s wirst Du wahrscheinlich damit auf Dauer abschneiden. Ich denke, was wirklich wichtig ist hast Du später mehrfach gesagt: Du gehst heute anders damit um. Daher denke ich auch sollte niemand das hier einfach nachkaufen auch das hast Du mehrfach herausgestellt. Ich denke, und das siehst Du wohl genauso wie ich, dass ein Depot einfach wächst. Man kauft immer wieder wirklich gute Qualitätsaktien zum günstigen Preis und hält diese dann bis sie entweder viel zu teuer werden oder aber sich die Aussichten komplett verändern oder aber bis in die Ewigkeit. Dann ergibt sich normal automatisch ein gutes Depot über die Jahre.

 

Trotzdem glaube ich, dass man so wenn man kein aktiver Investor ist wie wir über diese Möglichkeit, die Du hier vorstellst ein gutes Depot zusammenstellen kann. Finde Deine Ausführungen hier sehr sehr gut und gerade für Anfänger denke ich prima nachzuvollziehen und einen guten Gedankenansatz. Denke, dass man so in das Thema Aktien reinkommen kann und danach vielleicht sich mit Bilanzanalyse etc. auseinandersetzen kann um dann später vielleicht zum Thema Value Investing zu stossen. Dann wird man vielleicht eher investieren wie ich, und ein etwas konzentrierteres Portfolio führen.

 

Was denke ich wichtig zu sagen ist, dass man als Anfänger zwei grobe Fehler nicht begehen sollte. Einmal sollte man immer auf die Bewertung achten, ansonsten kann auch so ein Depot wie hier deutlich nach hinten losgehen. Und zweitens man sollte gerade als Anfänger niemals sein ganzes Geld zu einem Zeitpunkt investieren. An der Börse ist es wichtig, dass man dauerhaft dabei bleibt und immer wieder investiert. Denn wenn man irgendwann mal zu teuer einkauft sollte man zumindestens die Möglichkeit haben nochmals nachzukaufen um seinen Einstiegspreis zu verringern (nur wenn man sich ganz sicher bei dem Investment ist). So wird dann auch die Volatilität geringer...

 

Vielen Dank nochmal auch im Namen des Forums für Deine Mühen und tollen Beiträge, denke Du wirst hier für viele User tolle Gedankenansätze bieten und kannst eine aus meiner Sicht sehr gute Alternative zu ETF´s bieten. Freue mich übrigens zu hören, dass Du selbst auch in Richtung Value Investing tendierst, ich selbst bin einfach überzeugt davon, dass dies der absolut richtige Weg ist um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein. Wünsche Dir auch dieses Jahr wieder ein erfolgreiches Jahr und freue mich wenn man sich mal schreibt und sich über gute Aktien austauscht. Beste Grüße ;)

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juro
· bearbeitet von juro66

Hallo Perdox,

 

 

Man kauft immer wieder wirklich gute Qualitätsaktien zum günstigen Preis und hält diese dann bis sie entweder viel zu teuer werden oder aber sich die Aussichten komplett verändern oder aber bis in die Ewigkeit. Dann ergibt sich normal automatisch ein gutes Depot über die Jahre.

Seh ich genauso. Mein Ansatz ist identisch.

 

Wobei ich nochmal kurz auf Anlage vor 2009 eingehen will. Die Einstandspreise Ende 2008 waren sehr günstig, was langfristig nicht die schlechteste Ausgangsposition sein dürfte. Unabhängig von der seitherigen Entwicklung der Aktienmärkte. Gerade die Zykliker waren historisch gesehen teilweise sensationell günstig bewertet. So günstig in Qualitätsaktien bei Finanzen, Rohstoffaktien, IT einzusteigen gibt es nicht alle Tage (Banken lass ich jetzt mal aussen vor, da ich die Branche durchaus im Hinblick auf Qualität kritisch sehe, aber in Bezug auf die Einstandskurse sicher nicht die schlechteste Wahl mE).

 

Die historisch günstigen Einstiegskurse verbunden mit unbegrenzter Steuerfreiheit der Kursgewinne bei Anlage vor 2009 halte ich die Strategie langfristig durchaus für sehr erfolgsversprechend. Hier im Thread lass ich das Portfolio in jedem Falle unverändert, real gesehen fliegen Aktien raus wenn sie stark von den Qualitätskriterien abweichen. Hier im Thread soll es ja u.a. auch darum gehen wie sich ein reines Buy&Hold-Portfolio ohne irgendwelche Umschichtungen etc. im Gegensatz zu diversen Indizes verhält. Und da bin ich durchaus positiv gestimmt.

 

 

Was denke ich wichtig zu sagen ist, dass man als Anfänger zwei grobe Fehler nicht begehen sollte. Einmal sollte man immer auf die Bewertung achten, ansonsten kann auch so ein Depot wie hier deutlich nach hinten losgehen. Und zweitens man sollte gerade als Anfänger niemals sein ganzes Geld zu einem Zeitpunkt investieren. An der Börse ist es wichtig, dass man dauerhaft dabei bleibt und immer wieder investiert. Denn wenn man irgendwann mal zu teuer einkauft sollte man zumindestens die Möglichkeit haben nochmals nachzukaufen um seinen Einstiegspreis zu verringern (nur wenn man sich ganz sicher bei dem Investment ist). So wird dann auch die Volatilität geringer...

Auf die Bewertung bzw. Fundamtaldaten zu achten ist wahrscheinlich nie ein Fehler - zumindest grob da kann durchaus auch grob onvista etc. genügen. Wenn die Bewertungen nicht gerade historisch gesehen sensationell günstig sind sollte man sein Geld stets zeitversetzt anlegen mE. Antizyklisches Anlegen halte ich auch für einen entscheidenden Erfolgspfeiler für langfristigen Anlageerfolg. Zyklisches Investieren ist mE einer der grössten Renditekiller (Modetrends hinterherlaufen, dem Mainstream folgen, Gier, etc.).

 

 

Freue mich übrigens zu hören, dass Du selbst auch in Richtung Value Investing tendierst, ich selbst bin einfach überzeugt davon, dass dies der absolut richtige Weg ist um langfristig an der Börse erfolgreich zu sein. Wünsche Dir auch dieses Jahr wieder ein erfolgreiches Jahr und freue mich wenn man sich mal schreibt und sich über gute Aktien austauscht. Beste Grüße ;)

In Qualitätsaktien anzulegen ist wahrscheinlich nicht die schlechteste Strategie u. beinhaltet auch eine gewisse Margin of Safety. Auch dir wünsche ich viel Erfolg! Freu mich auf einen Austausch bzgl. Qualitätsaktien. Jederzeit gerne!

 

 

 

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Auch wenn es in diesem Thread ausschliesslich um Aktienportfolios geht möchte ich auf die Wichtigkeit von weiteren Portfoliobestandteilen hinweisen, die auch bei extremen Aktiencrashs stabilisierend wirken (Fels in der Brandung). Insbesondere AAA-Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe, einlagegesichertes Festgeld / Tagesgeld. Assets die selbst bei extremen Aktienmarkteinbrüchen sicher sind u. keine Werteverluste erleiden. Auch wenn diese Produkte momentan vielleicht nicht gerade der Renditebringer sind u. vielleicht nach Inflation nicht werterhaltend sind, haben sie mE eine sehr wichtige Funktion u. wirken stabilisierend. Man sollte sich stets im klaren sein welchen maximalen Verlust bzw. Vola man verkraften kann u. will u. dementsprechend den Aktienanteil gewichten! Und dabei berücksichtigen dass reale Verlust deutlich schmerzhafter sind als fiktive Verluste. Lieber ein bisschen konservativer rangehen.

 

Gerade in diesen Extremszenarien steigt bei den meisten Assets auch die Korrelation zu Aktien extrem - obwohl diese in normalen Zeiten relativ gering sein kann (zB Rohstoff-ETF, Private Equity, Reits, offene Immobilienfonds, EMLE-Anleihen, Unternehmensanleihen, etc.). Wenn die Wirtschaft am Boden liegt ist das Ausfallrisiko hier hoch. Hier sehe ich keinen Mehrwert als Beimischung zu einem Aktienportfolio. Aktien sind nunmal langfristig die Asset mit der höchsten Renditeewerwartung. Auch wenn hier u.U. in "normalen Zeiten" gute Korrelationseffekte möglich sind, kann das Ganze bei einem richtigen Aktiencrash wie ein Kartenhaus zusammenfallen weil diese Assets ebenfalls total zusammenbrechen. Gerade dann wenn man niedrige Korrelationen / Stabilität am meisten braucht.

 

In normalen Zeiten kann ich auf diese Diversifikationseffekte / Korrelationseffekte gegenüber Aktien gut verzichten. Insbesondere u. gerade in extremen Baissephasen brauche ich hingegen Assets die verlässlich u. so sicher wie möglich sind - auch wenn es vielleicht nicht die Renditebringer sind dafür aber zuverlässlich. Hier kommen wohl nur die oben beschriebenen Bundesschatzbriefe, einlagegesichertes Festgeld / TG, AAA-Staatsanleihen, Jumbo-Pfandbriefe u. vielleicht noch Managed Futures in Frage. Aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit von steigenden Leitzinsen in absehbarer Zeit würde ich momentan AAA-Staatsanleihen bzw. Jumbo-Pfandbriefe mal aussen vorlassen. Kann sich aber auch wieder ändern.

 

Sorry für Off-Topic - halte ich aber für sehr wichtig. Ist aber nur meine subjektive Meinung.

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juro
· bearbeitet von juro66

Antizyklisches Investieren bietet sich auch insbesondere im Rahmen des Rebalancing an. Läuft der Aktienmarkt stark wird der stabilisierende Portfolioanteil aufgestockt - bricht der Aktienmarkt ein wie zB in 2008 wird der Aktienanteil aufgestockt. Einmal jährlich max. dürfte mehr als ausreichen u. nur wenn das Abweichungsverhältnis auch lohnt zu rebalancen. Gerade bei starken Bewegungen des Aktienmarktes dürften antizyklisch langfristig gute risikoadjustierte Effekte drin sein => Erhöhung der risikoadjustierten Rendite.

 

Dieser Effekt dürfte sich aber nur bemerkbar machen wenn der stabilisierende bzw. sichere Anteil auch einigermassen Einfluss / Gewicht hat auf das Gesamtportfolio. Pauschal u. grob zwischen 20% - 80% des Gesamtportfolios.

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juro
· bearbeitet von juro66

Hallo Börsenfreunde,

 

seit Threaderöffnung haben sich die Einzelaktienportfolios bisher prächtig geschlagen. Hier mal ein reiner Renditevergleich (ex Dividenden):

 

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Da die Aktienportfolios eine um 1-2% höhere Dividendenrendite als die Indizes haben sind bei den Aktienportfolios noch fiktiv 1-2% Prozentpunkte hinzuzurechnen inc. Dividenden.

 

Aber insbesondere risikosadjustiert konnten die Aktienportfolios punkten. Die MaxDrawdowns sowie die Volatilitäten waren deutlich geringer als bei den Indizes.

 

Das defensive Aktienportfolio konnte seit dem letzten Update Anfang des Jahres um über 8%-Punkte zulegen, während die restlichen Portfolios ein paar Prozentpunkte verloren. Alle Europa-Indizes incl. DAX haben in diesem Zeitraum 7-12%-Punkte verloren. Für eine Hausse-Phase seit 30.12.2008 mit Zuwächsen incl. Divis bei den restlichen Aktienportfolios, MSCI USA, MSCI World von über 30% ist das ein tolles Ergebnis performancemässig für das defensive Portfolio, das auch performancemässig sämtliche Europa-Indizes hinter sich gelassen hat. Risikoadjustiert erst recht. Das defensive Portfolio dürfte insbesondere in schweren Zeiten seine Stärke ausspielen.

 

In diesem Thread geht es um gut diversifizierte BlueChip-Aktien-Portfolios im Vergleich mit marktbreiten Indizes auf Basis Buy&Hold u. Langfristigkeit. Hierfür eignen sich mE insbesondere das 27-Aktien-Portfolio sowie das 9-Aktien-Portfolio. Die 5-Aktien-Portfolios sind rein informativ dabei - für reines B&H halte ich 5 Aktien evtl. für zuwenig. Interessant ist es trotzdem da es sich hierbei ja um richtige Big-Player handelt. Für ein reines B&H-Aktien-Portfolio sind gut diversifizierte Blue-Chips mit guten Fundamentaldaten mE die beste Lösung.

 

 

 

Performance der Einzelaktien des 27-Aktien-Portfolios sowie 9-Aktien-Portfolios:

 

post-12545-1267382363,41.jpg

 

 

 

 

Wie bereits in #198ff ausführlich erläutert sehe ich bzgl. Buy&Hold u. Langfristigkeit einige Vorteile / Chancen bei Einzelaktien-Portfolios gegenüber marktbreiten Indizes / Welt(ETF)portfolios / aktiven Fonds:

 

Gegenüber marktbreiten Aktien-Indizes bzw. aktiven Fonds sehe ich beim "marktnahen Aktienportfolio" einige Vorteile - unter Berücksichtigung aller Branchen:

 


  1. 1. keine laufenden Kosten u. somit Kostenvorteile von 0,3% bis 2,0% p.a. gegenüber Fonds (incl. Transaktionskosten, die nicht in der TER enthalten sind erreichen insbesonder aktive Fonds bzw. Replication-ETF locker diese Kostenquote p.a.
    d.h. die Fonds/ETF müssen jährl. eine Outperformance in dieser Grössenordnung erzielen um überhaupt mit dem Einzelaktienportfolio gleichzuziehen. Und das geht idR nur mit mehr Risiko.
     
    2. Index-Effekt nach Siegel, d.h. Aktien werden erst im Index aufgenommen wenn sie bereits entsprechend gut gelaufen sind bzw. Aktien verabschieden sich aus dem Index wenn sie underperformt haben. Hier hat der US-Ökonom Siegel selbst bei MARKTBREITEN Indizes wie beim S&P 500 langfristige Renditenachteile der Indizes gegenüber Buy&Hold von 1% p.a. nachgewiesen!!! Prominentes aktuelles Beispiel ist AIG. Aufgestiegen in den 90-ern, aber erst nachdem die Aktie eine wahnsinnige Performance hingelegt hatte. Danach im Index hatte die Aktien klar underperformt u. ist dann schliesslich sogar aus dem Index geflogen, nachdem die Aktie total abgeschifft war.
     
    3. Beim Einzelaktienportfolio zusätzliche Berücksichtigung von fundamentalen Kriterien - nicht bei allen Aktien, aber zumindes im Grossen u. Ganzen => Priorität auf gesunde Unternehmen, während im Index ein Querschnitt vertreten ist.
     
    4. Ausgewogene Branchenallocation unabhängig von Regionen, Value, Size, etc:
    Ich sehe die Branchenallocation unter Risiko-/Renditegesichtspunkten als DAS Kriterium an in einem globalen Markt - vorausgesetzt es handelt sich um repräsentative Branchenvertreter. Bei ETF besteht die Gefahr der Branchenfokussierung. Bspw. ist die Region Europa stark finanzorientiert, die EM extremst rohstoff- u. energielastig. MSCI USA bzw. MSCI USA ist relativ ausgewogen - daran hab ich mich auch branchenmässig orientiert. Value ist bspw. immer extrem finanzlastig - wobei ich die Meinung wie die Index-Anbieter Value definieren absolut nicht teilen kann!! Jede Branche ist anders u. wenn man bei Value noch EK-Quote reinbringen würde, dann wäre der Index sicher nicht so finanzlastig.
     
    Bei der Einzeltitelauswahl kann man Value-Kriterien anwenden unabhängig von der Branche u. andere Kriterien miteinfliessen lassen. Dann bleibt man eher bei Grundnahrungsmitteln u. Gesundheitswesen, u. ggf. Tech hängen. Branchen, die in aktiven Fonds eher unterpräsentiert sind. Ich frage mich schon lange warum. Da geht es insbesondere um die Story u. es wird sehr häufig umgeschichtet - mE. ohne Mehrwert. Die wissen mE einfach nicht was sie wollen bzw. wollen den Kunden was vormachen. 2% Kosten pro Jahr müssen gegenüber Einzelaktion erstmal aufgehohlt werden! Risiko bzw. risikoadjustierte Rendite jetzt mal aussen vorgelassen. Welcher Fonds hatte vor der Finanzkrise nicht Finanzaktien übergewichtet aus Renditegesichtspunkten?
     
    5. Bei Einzelaktienportfolio mE höhere Identifikation mit dem Unternehmen - zumindest wenn man Fundamentalanalyse betreibt bzw. sich mit Unternehmen beschäftigt. Verbunden mit geringerer Umschichtung.
     
    6. keine fondspolitischen Entscheidungen wie zB. bei aktiven Fonds am Index kleben zu müssen um nicht die Gefahr von erheblicher Underperformance eingehen zu müssen - bei gleichzeitig aber ungleich höherer Kostenquote. Keine unnötigen Risiken eingehen zu müssen wie bei aktiven Fonds um zB Performance-Fee zu erreichen. Und desweiteren auch keine Performance bei Outperformance abgeben zu müssen. :)
     
    7. Erheblich niedrigere Vola/MaxDrawdowns beim Einzelaktionportfolio durch entsprechende Brancheallocation, Auswahl der Einzelwerte, etc.

 

 

*****

 

 

Hinsichtlich Buy&Hold hat bei mir in letzter Zeit ein Umdenken stattgefunden. Mir ist klar geworden, dass ich mich mit B&H dauerhaft nicht besonders wohl fühle u. ich zukünftig keine Drawdowns grösser -30% im Aktien-Portfolio akzeptieren will. Mit zyklischen Branchen, die langfristig mE unbedingt auch ins Portfolio gehören ist diese Vorgabe bei B&H definitiv bei weitem nicht realisierbar.

 

Bezogen auf das Gesamtportfolio (incl. Renten, etc.) sollte der MaxDrawdown nicht mehr als -20% betragen. Was bei MaxDrawdowns von -70% bei marktbreiten Aktien-Portfolios / Indizes / aktiven Fonds einen Aktienanteil von lediglich max. 30% am Gesamtportfolio zur Folge hätte u. für mich zu niedrig ist.

 

Somit hab ich schweren Herzens entschieden, sämtliche Altbestände aufzugeben u. das 27-Aktien-Portfolio zu liquidieren u. einen schönen Gewinn seit Kauf von über 30% incl. Dividenden zu realisieren. Nachwievor bin ich aber von den den Einzelaktienportfolios bzgl. B&H / Langfristigkeit überzeugt u. würde diese in jedem Falle ETFs/Fonds vorziehen.

 

Mit aktiver Aktien-Fundamental-Analyse fühl ich mich lang- als auch kurzfristig wesentlich wohler als mit B&H. Dieser Entschluss war jetzt keine Schnellschussaktion sondern ist gut überlegt u. hat sich im Laufe der Zeit immer mehr dahin entwickelt.

 

Kontinuierliche Fundamental-Analyse ist natürlich mit entsprechender Arbeit u. hohem Aufwand verbunden. Für mich ist das aber ein leidenschaftliches Hobby, das mir sehr viel Spass macht u. ich nicht missen wollte. Ein sehr spannendes Thema. Mit dieser individuellen aktiven Strategie fühl ich mich einfach wohler als mit einer passiven bzw. B&H-Strategie. Aber da sollte jeder seinen eigenen Weg/Strategie finden u. das auch konsequent umsetzen.

 

 

*****

 

 

Nichtsdestotrotz werd ich diesen Thread auch weiterhin alle paar Monate updaten - insbesondere auch in eigenem Interesse. :) Selbstverständlich darf auch weiterhin im Thread weiterdiskutiert werden, etc. - ist sogar ausdrücklich erwünscht. Der B&H-Vergleich mit marktbreiten Indizes / ETF finde ich äusserst interessant / spannend u. bin da langfristig absolut positiv gestimmt für die Einzelaktien-Portfolios.

 

Das zukünftige Aktien-Portfolio / Vorgehensweise wird im neuen Thread AKTIEN-PORTFOLIO nach Fundamental-Analyse geführt u. wird mit 8-15 Aktien relativ konzentriert sein.

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Kezboard

Hallo Juro,

 

erst einmal danke für das Update.

 

Hinsichtlich Buy&Hold hat bei mir in letzter Zeit ein Umdenken stattgefunden. Mir ist klar geworden, dass ich mich mit B&H dauerhaft nicht besonders wohl fühle u. ich zukünftig keine Drawdowns grösser -30% im Aktien-Portfolio akzeptieren will. [...]

Somit hab ich schweren Herzens entschieden, sämtliche Altbestände aufzugeben u. das 27-Aktien-Portfolio zu liquidieren u. einen schönen Gewinn seit Kauf von über 30% incl. Dividenden zu realisieren. Nachwievor bin ich aber von den den Einzelaktienportfolios bzgl. B&H / Langfristigkeit überzeugt u. würde diese in jedem Falle ETFs/Fonds vorziehen.

Hmm, das ist schade, wo wir uns m.E. doch erst am Anfang einer vielleicht 3-5 Jahre andauernden Hausse befinden. Aber du wirst sicherlich deine Gründe haben. Ich lasse mein Depot auf jeden Fall noch ein paar Jährchen laufen ... trotzdem viel Spaß mit dem Gewinn!

Bzgl. B&H gebe ich dir Recht: es ist nicht der Königsweg, was Aktienanlage angeht. Hier sollte man sich auf jeden Fall etwas an den Märkten orientieren: buy low, sell dear. Ich kann hier nur jedem das "Ei des Kostolany" ans Herz legen, der es für jeden verständlich erklärt hat.

 

Nichtsdestotrotz werd ich diesen Thread auch weiterhin alle paar Monate updaten - insbesondere auch in eigenem Interesse. :)

Das ist gut. Hoffentlich ärgerst du dich aber nicht ob entgangener Gewinne, die du hättest realisieren können, wenn du nicht verkauft hättest ;)

 

Das zukünftige Aktien-Portfolio / Vorgehensweise wird im neuen Thread AKTIEN-PORTFOLIO nach Fundamental-Analyse geführt u. wird mit 8-15 Aktien relativ konzentriert sein.

Ich bin gespannt. Wahrscheinlich wird es aber ähnlich gut dokumentiert sein wie hier und ich freue mich schon auf deine Ausführungen. Weiter so :thumbsup:

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Tony Soprano

Hallo Juro,

 

erst mal ein großes Lob für diesen tollen und vor allem sehr informativen Thread. Da ich in naher Zukunft auch vorhabe ein Aktiendepot aufzubauen,

ist dieser Thread sehr interessant. Übrigens bist du daran nicht ganz unschuldig, mit der Diskission zwecks Perfomance-Gebühren bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen

und hab mir gedacht, naja, da ich eh schon relativ viel Zeit mit Börse verwende, warum nicht langsam diesen Weg gehen.

 

Ab welchen Betrag lohnt sich denn überhaupt ein Aktiendepot? Oder ist es auch sinnvoll, dieses Schrittweise umzusetzten, d.h. so jährlich mit 1000 bisd 2000 EUR langsam ein Depot aufzubauen.

 

Danke schon mal und weiter so, Deine Beiträge sind wirklich hilfreich und fundiert! :thumbsup:

 

VG

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florian1977

Hallo Juro,

 

erst mal ein großes Lob für diesen tollen und vor allem sehr informativen Thread. Da ich in naher Zukunft auch vorhabe ein Aktiendepot aufzubauen,

ist dieser Thread sehr interessant. Übrigens bist du daran nicht ganz unschuldig, mit der Diskission zwecks Perfomance-Gebühren bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen

und hab mir gedacht, naja, da ich eh schon relativ viel Zeit mit Börse verwende, warum nicht langsam diesen Weg gehen.

 

Ab welchen Betrag lohnt sich denn überhaupt ein Aktiendepot? Oder ist es auch sinnvoll, dieses Schrittweise umzusetzten, d.h. so jährlich mit 1000 bisd 2000 EUR langsam ein Depot aufzubauen.

 

Danke schon mal und weiter so, Deine Beiträge sind wirklich hilfreich und fundiert! :thumbsup:

 

VG

 

 

Unter 3000-4000 Euro pro Kauf lohnt sich die Sache leider keinesfalls, da hier die Spesen viel zu hoch wiegen (je nach Broker, brokerjet verlangt 9,99-34 Euro, je nach Börse)

Sehr wichtig ist hier auch ein gutes Grundwissen über Unternehmensbewertung.

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crosplit
· bearbeitet von crosplit

Ich sehe das anders. Man kann schon mit 10 000€ anfangen = 10 Werte a 1000€ bzw. 8 a 1250€.

 

Transaktionskosten betragen hier (je nach Broker zwischen 5€ und 10€ = ein paar Bier in einer Kneipe) = 0,5% bis 1% einmalige Kosten. Langfristig ist das gar nichts...allein schon mit der ersten Dividende hat man im Schnitt das 2-3 fache raus...

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Tony Soprano

Ich bin bei Flatex, d.h. da würde mich ja der Kauf (außerbörslich) 5,90 kosten, ich denke, das ist ja in Ordnung. Das es erst aber einer bestimmten Summe Sinn macht, ist mir schon klar. Aber ist es besser, quasi sagen wir mal 10000 sofort zu investieren in 5 bis 8 Aktien (zwecks Diversifikation) oder beispielsweise 2010 2 Aktien, 2011 2 Aktien u.s.w.

Das Grundwissen über Unternehmsbewertungen eigne ich mir gerade an, gibts ja gerade hier im Forum sehr hilfreiche Links und Threads <_<

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juro
· bearbeitet von juro66

Hallo Juro,

 

erst mal ein großes Lob für diesen tollen und vor allem sehr informativen Thread. Da ich in naher Zukunft auch vorhabe ein Aktiendepot aufzubauen,

ist dieser Thread sehr interessant. Übrigens bist du daran nicht ganz unschuldig, mit der Diskission zwecks Perfomance-Gebühren bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen

und hab mir gedacht, naja, da ich eh schon relativ viel Zeit mit Börse verwende, warum nicht langsam diesen Weg gehen.

 

Ab welchen Betrag lohnt sich denn überhaupt ein Aktiendepot? Oder ist es auch sinnvoll, dieses Schrittweise umzusetzten, d.h. so jährlich mit 1000 bisd 2000 EUR langsam ein Depot aufzubauen.

 

Danke schon mal und weiter so, Deine Beiträge sind wirklich hilfreich und fundiert! :thumbsup:

 

VG

Hi,

 

Crosplit hat eigentlich schon alles gesagt. Bei einem Anlagebetrag von 1.000 EUR pro Transaktion u. Transaktionskosten von 0,5-1,0% hat sich rein aus Kostengründen der Aktienkauf gegenüber ETF mit ca. 0,4% jährl. TER im Mix bereits nach 1-2 Jahren amortisiert (Break-Even). Denn bei der Aktienanlage fallen ja keine laufenden Kosten an. Das ganze sogar ohne die Transaktionskosten bei ETF zu berücksichtigen.

 

Gegenüber aktiven Fonds mit jährl. Kosten 1,5%-2% braucht man gar nicht erst rechnen. Da lohnt sich das ganze rein aus Kostengründen bereits nach kürzester Zeit.

 

 

 

Ich bin bei Flatex, d.h. da würde mich ja der Kauf (außerbörslich) 5,90 kosten, ich denke, das ist ja in Ordnung. Das es erst aber einer bestimmten Summe Sinn macht, ist mir schon klar. Aber ist es besser, quasi sagen wir mal 10000 sofort zu investieren in 5 bis 8 Aktien (zwecks Diversifikation) oder beispielsweise 2010 2 Aktien, 2011 2 Aktien u.s.w.

Das Grundwissen über Unternehmsbewertungen eigne ich mir gerade an, gibts ja gerade hier im Forum sehr hilfreiche Links und Threads

 

Zeitversetztes Anlage macht schon Sinn um nicht gerade unglücklicherweise einen schlechten Einstiegskurs zu erwischen. Alle paar Monate zeitversetzt zu kaufen halte ich für eine gute Idee. Dann kannst du dich in der Zwischenzeit besser mit der Materie vertraut machen u. Erfahrungen sammeln. Geduld mitbringen u. der Gier keine Chance lassen.

 

Wenn du Buy&Hold praktizieren willst mit fixer Asset-Allocation als quasi ETF-Ersatz würde ich grosse u. in sich diversifizierte Unternehmen mit starker Marktmacht bevorzugen. Auf die Fundamentaldaten würd ich aber trotzdem einen Blick werfen. Bei Buy&Hold solltens mE eher ein paar Aktien mehr sein als ohne B&H zwecks Diversifikation.

 

Ohne Buy&Hold kann das Portfolio ruhig konzentrierter sein. Aber dann sollte man die Unternehmen auch kontinuierlich beobachten u. entsprechend handeln bei Bedarf. Hier wird man um Fundamentalanalyse nicht drumrumkommen wenn man die Unternehmen realistisch einschätzen will. Ansonsten hat man keine Orientierung u. lässt sich von Aussenmeinungen fehlleiten, die sichere Underperformance bedeuten. Analystenmeinungen, Börsenbriefe, etc. sind einfach nur Käse u. sind idR das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind. Das ganze ist natürlich mit entspr. Wissen u. Aufwand verbunden.

 

Für ein Buy&Hold-Portfolio analog ETFs kommen insbesondere Qualitäts-Werte in Frage wie zB. Nestle, Coca-Cola, Philip Morris, British American Tobacoo, BP, IBM, Intel, Microsoft, Nike, Novartis, Johnson&Johnson, PepsiCo, Procter & Gamble, Roche Holding, Royal Dutch, Siemens, China Mobile, BHP Biliton, Wal-Mart Stores. Diese Unternehmen haben in ihren Branchen ungeheure Marktmacht u. sind in sich so diversifiziert, dass man sehr, sehr viele kleine Werte kaufen müsste um dieselbe Diversifikation zu erreichen. Ausserdem machen Sie in marktbreiten ETFs bereits eine hohe Gewichtung, für die man in Fonds jährl. Gebühren von 0,3% bis 2,x% Gebühren bezahlt. Die Marktmacht ist hoch u. die Werte stehen gut da.

 

Ohne Buy&Hold dagegen dürfens gerne auch kleine Unternehmen etc. sein. Aber diese sollte man dann auch gut beobachten u. ggf. handeln.

 

Nichtsdestotrotz würde ich mir Zeit lassen u. dann in Ruhe u. überlegt handeln. Dir läuft nichts davon.

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