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juro

Kernportfolio aus Bluechip-Einzelaktien / marktnah / langfristig

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Norbert-54
· bearbeitet von Norbert-54
Könntest du mir noch nen Tip geben wie ich die Volatilitäten selbst errechnen kann?

 

Juro,

 

Die Volatilität ist die annualisierte Standardabweichung der periodischen Wertentwicklung.

Du hast den Kurs in deiner Tabelle börsentäglich gegeben, ich habe demnach die tägliche periodische Wertentwicklung berechnet.

 

Daraus wird sie Standardabweichung berechnet und mit der Wurzel der Perioden pro Jahr multipliziert (bei 260 (Börsentagen)tagen pro Jahr also die Wurzel von 260).

Das siehst du in der angeführten Tabelle in den Zellen H751:L751.

 

@Bärenbulle, ich denke du müsstest für deine Berechnungen statt der Kurse ebenfalls die periodischen Wertentwicklungen zugrunde legen. Man braucht aber Varianz und Standardabweichung nicht, wenn man die Vola hat.

 

Grüße

Juro_Varianz_Rechnung.xls

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juro
· bearbeitet von juro66
Juro,

 

Die Volatilität ist die annualisierte Standardabweichung der periodischen Wertentwicklung.

Du hast den Kurs in deiner Tabelle börsentäglich gegeben, ich habe demnach die tägliche periodische Wertentwicklung berechnet.

 

Daraus wird sie Standardabweichung berechnet und mit der Wurzel der Perioden pro Jahr multipliziert (bei 260 (Börsentagen)tagen pro Jahr also die Wurzel von 260).

Das siehst du in der angeführten Tabelle in den Zellen H751:L751.

 

@Bärenbulle, ich denke du müsstest für deine Berechnungen statt der Kurse ebenfalls die periodischen Wertentwicklungen zugrunde legen. Man braucht aber Varianz und Standardabweichung nicht, wenn man die Vola hat.

 

Grüße

 

 

Wow Norbert, spitzenmässig, das ist genau das was ich gesucht habe! :thumbsup:

 

Die Berechnungen kann ich nachvollziehen u. auch das mit der Wurzel ist plausibel.

 

Vielen Dank für deine Müh, beim nächsten Mal kann ichs selber anwenden.

 

Ist sicher auch für andere User von Nutzen u. m.E. eine sehr sinnvolle Kennzahl um das Risiko zu quantifizieren. :thumbsup:

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juro
· bearbeitet von juro66

Hab jetzt zusätzlich Volatilitäten für diverse Einzelaktien gemäss dem Schema von Norbert errechnet:

 

post-12545-1235941750_thumb.jpg

 

Für mich überraschend, dass selbst J&J, Nestle, P&G kaum weniger volatil sind als das Einzelaktien-Portfolio bzw. MSCI World, Stoxx 600, DJ Eurostoxx - obwohl hier sehr volatile Aktien enthalten sind - das ist wohl unter Markowitz-Theorie bzw. Diversifizierungseffekt gemeint.

 

Hatte bewusst Aktien gewählt, bei denen ich eine geringe Volatilität vermutet hatte.

 

Sanofi-Aventis 30,45

Royal-Dutch 32,64

EON 36,14!! :blink:

 

Interessante Erkenntnis.

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juro
· bearbeitet von juro66

Anbei noch zusätzlich die Volatilitäten aller Einzelaktien separat - ausserdem noch diverse Währungen:

 

Aufsteigend sortiert nach Höhe der Volatilität

 

post-12545-1235948246_thumb.jpg

 

Fazit:

 

Einzelaktien haben idR eine wesentlich höhere Volatilität als breit gestreute Aktienportfolios. Die Einzelaktie mit der geringsten Volatilität hat in etwa die gleiche Volatilität wie ein breit gestreutes Aktienportfolio bzw. MSCI World. Dass der Unterschied so krass ist, hätte ich nicht für möglich gehalten.

 

=> Diversifikation trägt entscheidend zur Senkung der Volatilität bei, obwohl die Einzelaktien separat eine viel höhere Volatilität haben => Markowitz-Theorie.

 

Währungen haben eine wesentlich geringere Volatilität (reine Zusatzinfo).

 

 

Zum Nachvollziehen:

volatilitaet.xls

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juro
· bearbeitet von juro66

Korrelationen:

 

 

post-12545-1236024887_thumb.jpg

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juro
· bearbeitet von juro66

Am WE werd ich mal versuchen ein ganz simples Einzelaktienportfolio aus 9-10 Werten unter Volatilitäts- u. Korrelationsgesichtspunkten auf Basis der letzten 3 Jahre zusammenzustellen.

 

 

Es soll NICHT das Portfolio mit der geringsten Volatilität sein, sondern mit deutlich geringerer Volatilität als MSCI World, Stoxx 600, Eurostoxx:

 

Ganz simple Gleichgewichtung, gut diversifiziert über Branchen u. Anlageregionen, Übergewichtung von Value.

 

 

Das Grundgerüst steht u. wird in etwa so aussehen:

 

fnc9ci.jpg

 

 

In der Korrelationsmatrix aus vorherigem Post sieht man schön, dass gerade Nichtzykl. Konsumgüter (Nestle, P&G), Gesundheitswesen (J&J, Stryker, Sanofi, Glaxo) sowie Versorger (EON, Suez, Iberdrola) kaum mit den gängigen Regionen-Indizes korreliert haben. Interessant ist insbesonder Nestle + J&J + MC Donalds, die zu fast überhaupt keiner Aktie / Index korreliert haben.

 

Durch Übergewichtung dieser Branchen u. diverser anderer Einzelaktien soll versucht werden die Volatilität zu senken.

Man sieht auch schön, dass gerade Finanztitel, Industrie, Informationstechnologie, Energie sehr korrelieren mit den breiten Indizes u. zur Volatilitätssenkung nicht soviel beitragen können.

 

Ebenso sieht man in der Matrix schön, dass unterschiedliche Währungen aus Diversifikationsgründen Sinn machen können.

 

Werde das am WE mal durchrechnen u. bin gespannt, ob die Rechnung aufgeht bzw. was für eine annualisierte Volatilität auf Basis der letzten 3 Jahre rauskommt.

 

Evtl. werd ich das simple Aktienportfolio dann in den graphischen Auswertungen mitführen.

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juro
· bearbeitet von juro66

So, Berechnungen jetzt schon durchgeführt. Die annualisierte Volatilität des simplen Portfolios (s. voriger Post) bezogen auf die letzten 3 Jahre beträgt sehr gute 20,89!:

 

post-12545-1236297299_thumb.jpg

 

Und ist somit tatsächlich mit lediglich 9 Werten deutlich niedriger als bei den breit gestreuten Regionen-Indizes - obwohl ebenfalls einigermassen marktnah gewichtet mit Übergewichtung von nichtzyklischen Branchen aufgrund niedrigerer Korrelation bzw. Volatilität (s. Korrelationsmatrix).

 

Interessante Erkenntnis! Die obige Gewichtung erfolgte wie beim Einzelaktien-Titanen-Portfolio zum 30.12.2008. Es handelt sich um eine Rückrechnung.

 

 

Das simple Portfolio im graphischen Vergleich:

post-12545-1236297758_thumb.jpg

 

Aufgrund der Übergewichtungen der nichtzyklischen Branchen war das Ergebnis gegenüber MSCI World, Stoxx 600, Eurostoxx sensationell. Jedoch sind die Backtestings immer mit Vorsicht zu geniessen! Keiner konnte vor 3 Jahren das Ausmass erkennen u. die Folgen für Banken u. andere zyklische Bereiche.

 

Aber darum geht es mir gar nicht. Mir geht es einfach darum, durch Übergewichtung von Branchen / Aktien mit geringer Korrelation zum Gesamtmarkt die Volatilität zu senken. Und das war die letzten 3 Jahre sehr gut möglich. Auch in steigenden Märkten kommt dieser Effekt zu tragen, wahrscheinlich aber nicht ganz so stark. Korrelationen sind keine Konstanten, aber dieser Effekt wurde schon von Jeremy Siegel langfristig belegt.

 

Diversifikation / Streuung bringt langfristig wohl keine höhere Rendite, kann aber einen wichtigen Beitrag zur Risikominimierung beitragen bzw. Verstetigung der Erträge.

 

M.E. reichen 9-10 Aktien für ein gut diversifiziertes Portfolio völlig aus - Branchen, Regionen, Bluechips.

 

 

Das simple Aktienportfolio wurde in die Korrelationsmatrix miteingearbeitet:

post-12545-1236300610_thumb.jpg

 

Während die breiten Regionen-Indizes sehr stark miteinander korrelieren, korreliert das simple Aktienportfolio viel schwächer mit den Regionen-Indizes bzw. den zyklischen Branchen/Aktien. Die Volatilität des simplen Aktienportfolios war in diesen stürmischen Zeiten deutlich geringer.

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Bärenbulle

Verfolge das mit großen Interesse. Trotzdem mal eine Warnung: Wenn Du in den Vergangenheitsdaten von Aktien gezielt nach negativen Korrelationen suchst und daraus anschliessend ein Portfolio zusammenstellst, dann ist es doch wohl nur logisch, dass es ex post auch eine gute Vola aufzeigt oder? Ich würde aber mal behaupten dass die von Dir gefundenen Negativkorrelationen mit speziellen Umständen der einzelnenen Unternehmen zusammenhängen sprich beliebig zufällig sind, z.B. Zulassung eines Medikamentes, Austuasch des Vorstandsvorsitzenden, Bilanzierungstricks etc.. Für die Zukunft kann Dir das so nicht gelingen, da der Selektionseffekt nicht mehr möglich ist. Es sei denn Du meinst, dass sich die Negativkorrelationen von Einzelaktien auch in der Zukunft fortsetzen. Ich würde mal bezweifeln, dass sich die Aktien aus dem Negativ-korrelierten Aktienkorb auch künftig so verhalten, denn wie gesagt sind das rein zufällige Kursbewegungen die aus der Einzelsituation des Unternehmens heraus erklärt werden können.

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juro
· bearbeitet von juro66
Verfolge das mit großen Interesse. Trotzdem mal eine Warnung: Wenn Du in den Vergangenheitsdaten von Aktien gezielt nach negativen Korrelationen suchst und daraus anschliessend ein Portfolio zusammenstellst, dann ist es doch wohl nur logisch, dass es ex post auch eine gute Vola aufzeigt oder? Ich würde aber mal behaupten dass die von Dir gefundenen Negativkorrelationen mit speziellen Umständen der einzelnenen Unternehmen zusammenhängen sprich beliebig zufällig sind, z.B. Zulassung eines Medikamentes, Austuasch des Vorstandsvorsitzenden, Bilanzierungstricks etc.. Für die Zukunft kann Dir das so nicht gelingen, da der Selektionseffekt nicht mehr möglich ist. Es sei denn Du meinst, dass sich die Negativkorrelationen von Einzelaktien auch in der Zukunft fortsetzen. Ich würde mal bezweifeln, dass sich die Aktien aus dem Negativ-korrelierten Aktienkorb auch künftig so verhalten, denn wie gesagt sind das rein zufällige Kursbewegungen die aus der Einzelsituation des Unternehmens heraus erklärt werden können.

Da hatte ich mich wohl teilweise missverständlich ausgedrückt. In keinster Weise hatte ich das Portfolio aufgrund der Volatilititäten, Korrelationen, Renditen der letzten 3 Jahre aufgestellt - es handelt sich schliesslich hierbei nicht um Konstanten. Die Korrelationsmatrix war eigentlich nur als Zusatzinfo gedacht.

 

Jeremy Siegel (US-Ökonomier-Professor) hatte ich ja bereits in vorigem Post erwähnt:

 

...

Korrelationen sind keine Konstanten, aber dieser Effekt wurde schon von Jeremy Siegel langfristig belegt.

...

Jeremy Siegel hat die Aktienmärkte der letzten 200 Jahre untersucht - hier das bekannteste Buch in deutsch:

 

Langfristig investieren

 

Dabei ist ihm aufgefallen, dass LANGFRISTIG die Branchen "Nichtzyklische Konsumgüter" u. "Gesundheitswesen" viel stetigere Erträge lieferten, deutlich weniger Volatilität, geringere Korrelationen, u. trotzdem keine schlechteren Renditen hatten - im Gegenteil. Eine Garantie für die Zukunft ist das natürlich nicht.

 

Beim "simplen Aktienportfolio" hab ich mich an Siegel orientiert - Übergewichtung der genannten Branchen (jeweils 20% gegenüber 10% bei den anderen Branchen, Industrie u. Telekommunikation hab ich aussen vor gelassen).

 

An den geposteten Korrelation - bezogen auf die letzten 3 Jahre hab ich mich bis auf die Übergewichtung der beiden Branchen in keinster Weise orientiert - u. diese Übergewichtung basiert ausschliesslich auf Siegel u. keinesfalls aufgrund der "kurzfristigen" 3-Jahres-Betrachtung. Die Theorie von Siegel hat sich vielmehr bestätigt - wobei in einer Hausse der Effekt wahrscheinlich nicht so extrem sein wird.

 

Das "simple Aktienportfolio" ist meilenweit von einer mathematischen Optimierung bzgl. Korrelationen, Volatilitäten, Renditen entfernt. Es wurde bis auf die Übergewichtung der beiden Branchen rein subjektiv generiert. Vielmehr handelt es sich um meine persönlichen Blue-Chip-Lieblinge der jeweiligen Branchen. Ansonsten wurde aus Branchen u. Regionengesichtspunkten einigermassen marktnah gewichtet.

 

Z.B. hätte ich niemals Nike nehmen dürfen, sondern hätte als zyklisches Konsumgut unbedingt MC Donalds (das Non-Plus-Ultra der letzten 3 Jahre bei den aufgeführten Aktien) nehmen müssen - aus Performance, Volatilitäts- UND Korrelationsgesichtspunkten. Ebenso BP statt Royal Dutch, Microsoft statt Google (sehr hohe Volatilität), Branche Telekom (Vodafone) statt Finanzen (Münchner Rück), EON (korrelierte stark mit Gesamtmarkt) hätte ich auch niemals nehmen dürfen sondern hätte unbedingt Suez nehmen müssen, P&G hätt ich unbedingt dazunehmen müssen (korrelierte fast mit gar nichts), genauso Sanofi-Aventi oder Glaxo statt Stryker (korreliert stark mit Gesamtmarkt), auch die zyklischen Rohstoffe/Chemie (BASF) hätte ich dann nicht nehmen dürfen, etc., etc.

 

Was ich damit sagen will: Der Volatilitätsminderungs-Effekt resultiert aus der Übergewichtung von Nichtzykl. Konsumgüter u. Gesundheitswesen - so wie es Jeremy Siegel langfristig untersucht hat, der Rest ist in keinster Weise optimiert sondern rein subjektiv bzw. nach fundamentalen Kriterien zusammengestellt.

 

Korrelationen sind keine Konstanten sondern ändern sich ständig u. regelmässig - die genannten Branchen schienen lt. Siegel in der langfristigen Vergangenheit eine Sonderrolle gespielt zu haben - logischerweise keine Garantie für die Zukunft. Irgendwie auch nachvollziehbar: Grundnahrungsmittel (Nestle), Zigaretten (Phillip Morris), Medikamente u. Drogerieartikel (J&J) sind sowohl in Krisen- als auch in Hochzeiten gefragt - in Krisenzeiten wahrscheinlich noch mehr. :w00t:

 

 

Desweiteren hatte ich ja in vorigem Post explizit vor Backtestings gewarnt. Was zählt ist die Zukunft - u. da werde ich bei den Updates im Echtzeitbetrieb ab 30.12.2008 das oben beschriebene "simple Aktienportfolio" mitführen - sowohl in der Renditebetrachtung als auch unter Volatilitäts- u. Korrelationsgesichtspunkten.

 

Update 30.12.2008 bis 04.03.2008:

 

Performancebetrachtung:

post-12545-1236552048_thumb.jpg

 

Volatilitäts- u. Korrelationsbetrachtung:

post-12545-1236552098_thumb.jpg

 

MSCI EM sowie WPF-Standardportfolio wurden neben dem "simplen Aktienportfolio" in dieser Betrachtung ebenfalls mitaufgenommen.

 

Man sieht, dass die annualisierten Volatilitäten in 2009 unglaublich hoch waren. Lässt man mal die Währungen aussen vor, dann hatte das simple Aktienportfolio die mit Abstand niedrigste Volatilität im Aktienbereich.

 

Selbst die Währungen waren sehr volatil - bis auf CHF/EUR!

 

 

Noch eine kleine Anmerkung zu den Korrelationen: Am besten aus Diversifikationssicht ist, wenn Anlagen überhaupt nicht (Korrelation = 0) bzw. nicht hoch korrelieren. In steigenden Märkten sind negative Korrelationen zum Markt eher schlecht, in fallenden Märkten gut. Entscheidend ist, dass die Einzelanlagen langfristig steigen. Niedrige Korrelationen sorgen zwischendrin dann für stetigere Erträge, niedrigere Volatilitäten - jedoch keine höhere Rendite.

 

 

Das vollständige Update folgt Ende April.

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juro

Z.K.: Threadtitel wurde editiert

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juro

Meine Erkenntnis aus obiger Korrelationsmatrix / Volatilitätsberechnungen ist, dass sogar bei einem simplen gleichgewichteten Aktienportfolio aus gerade mal 10 Werten - einigermassen diversifiziert nach Branchen u. Währungen - die gleiche wenn nicht sogar niedrigere annualisierte Volatilität erreicht werden kann wie mit marktbreiten Aktienportfolios mit über 1.000 Werten.

 

Bei Übergewichtung von Nichtzyklischer Konsum bzw. Gesundheitswesen - die historisch betrachtet eine geringere Korrelation u. Volatilität haben - sogar eine deutlich niedrigere annualisierte Volatilität.

 

Dass die Indizes der Industrieländer (MSCI World, Stoxx, Eurostoxx) nahezu 1 korreliert haben - dazu braucht man keine Brille bzw. Korrelationstabelle.

 

Aus der Korrelationsmatrix ist schön zu sehen, dass die Einzelwerte isoliert eine hohe bis sehr hohe Volatilität haben. Mixt man nur wenige Aktien zu einem simplen gleichgewichteten Portfolio kann man die Gesamt-Volatilität (Risiko) enorm senken - aufgrund der unterschiedlichen Korrelationen. Wobei bei der Zusammenstellung des Portfolios Vergangenheits-Korrelationen bzw. Volatilitäten überhaupt nicht berücksichtigt wurden - lediglich Übergewichtung der genannten Branchen.

 

Korrelationen sind keine Konstanten - aber gemixt über Branchen / Währungen kann man durchweg dauerhaft einigermassen gute Korrelationen / Volatilitäten erreichen - Minimierung des unsystematischen Aktienrisikos.

 

 

Ein schönes Beispiel aus obiger Tabelle ist das WPF-Standard-Portfolio aus

 

50% MSCI World............................Volatilität 38,28

30% DJ Eurostoxx.........................Volatilität 33,07

20% MSCI Emerging Markets...........Volatilität 42,52

= 100% WPF-Standardportfolio ....Volatilität 29,63

 

Trotz Beimischung von MSCI EM mit viel höherer Volatilität erreicht man insgesamt eine deutliche Reduzierung der Volatilität allein im Aktienanteil => Markowitz-Effekt.

 

Mit Berücksichtigung von Anleihen, Tagesgeld, etc. könnte die Volatilität nochmals deutlich gesenkt werden.

 

Von der reinen Markowitz-Theorie, wie sie manche Banken, Berater, etc. anbieten halte ich überhaupt nichts. Es muss für die einzelnen Kriterien ein Erwartungswert mitgegeben werden (Rendite, Volas, Kovarianzen..) u. die weiss keiner im Voraus, da kann man gewaltig daneben liegen, was enormen Einfluss auf die Ergebnisse hat. Berechnung erfolgt auf Basis historischer Daten - die nunmal keine Konstanten sind.

 

Aus der Markowitz-Theorie nehme ich aber mit, dass man im Aktienbereich grob über Branchen u. Regionen streuen sollte um die ann. Volatilität zu senken. Hierfür ist die Markowitz-Theorie sehr hilfreich.

 

Man sollte es m.E. nicht übertreiben mit Diversifkation - gerade langfristig gehören m.E. die Assetklassen mit der wahrscheinlich höchsten Rendite auch entsprechend gewichtet.

 

Diversifikation ist schön u. gut - aber deswegen Assetklassen mitaufnehmen die langfristig real eher Nullrendite bringen? Ob man z.B. Rohstoffe als Langfristanlage wirklich braucht wage ich zu bezweifeln.

 

Gold ist m.E. eine Ausnahme. Ein gewisser Anteil physisches Gold ist vielleicht kein Fehler, aber dann ist es wahrscheinlich besser nicht wie jetzt in der Superbaisse zu kaufen wo der Goldpreis hoch ist sondern wenn die Wirtschaft wieder richtig brummt u. der Goldpreis niedrig ist - als Inflationsschutz gut geeignet - aber nicht als realer Renditebringer.

 

Bei Aktien dürften allein die ao. Erträge (Kursgewinne) langfristig für Inflationsschutz sorgen. Und dann hat man ja noch die Dividenden. Gerade bei hoher Inflation / Hyperinflation - die m.E. billigend in Kauf genommen um reales Wirtschaftswachstum zu generieren bzw. nicht zu gefährden - sind Aktien als Beteiligung am Produktivvermögen / Sachwerte wahrscheinlich langfristig nicht die schlechteste Wahl.

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juro
· bearbeitet von juro66

Aus einem anderen Thread - danke an "simonswald":

 

Langfristrenditen ab 20 Jahren:

 

Aktien 7%real pa (von heute ab eher mehr)

Immobilien 2-4% real (bestenfalls)

Anleihen 0-2% real (ausser man hat das Pech in einer Phase des Totalverlusts darin zu sein)

Rohstoffe 0% real

Cash -3%real

 

Jetzt diversifizier mal schön:

20% Aktien, 20%Immo, 20% Anleihen, 20% Rohstoffe, 20%Cash

 

Schwupps, dein Depot wird ca. 2%pa bringen.

 

Dann muss man entweder schon seeehr viel haben (so ca 2 Mios), um davon einigermassen leben zu können oder recht viel sparen, um wenigstens im Ruhestand davon leben zu können.

 

Man kann die entgangene Rendite aber halt auch Diversifizierungskosten nennen.

Seh ich ähnlich - man kann sich auch zu Tode diversifizieren. Mein Aktienanteil im Rahmen der Langfristanlage ist nach vorherrschender Meinung wahrscheinlich viel zu hoch.

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poldijunge

Hallo Juro,

hallo Leser dieses wirklich sehr interessanten Threads,

 

ich habe eben ein neues Thema bezüglich der Eröffnung eines Depots mit Bluechips eröffnet (https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=25635 )und bin freundlichst an diesen Thread verwiesen worden.

 

 

Kurze Zusammenfassung:

Ich würde gerne 15.000 Euro in weitestgehend Bluechips verschiedener Branchen investieren. Die Aktien die ich in der Auswahl habe gibt es wirklich enorme Überschneidungen mit deinem Kernportfolio. (DB, Münchener Rück, Nestle, Amazon, McDonalds, GE, Daimler, Porsche, Stryker, Sanofi Aventis, EON, RWE, Google, Microsoft, BASF)

 

Welche deiner Aktien haben dich mit der Zeit überzeugt?

Welche der Aktien sind momentan günstig bewertet, so dass sich ein Einstieg lohnen würde?

 

Gruss

 

Poldijunge

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juro
· bearbeitet von juro66
ich beschäftige mich nun schon eine Weile mit dem Thema Börse und habe mich nun entschlossen auch einmal mit eigenem Kapital an die Börse zu gehen. Erstens hoffe ich darauf, dass die momentane Krise eine gute Chance für einen Depotstart darstellt und zweitens habe ich nun ein gewisses Startkapital

 

Kapital: 15.000 Euro

Anlagehorizont: Langfristig (benötige das Geld nicht zu einem gewissen Zeitpunkt)

Investition überwiegend in Aktien, größtenteils in Bluechips; ein ausgewogener Branchenmix wäre mir wichtig

Wenn das Geld wirklich langfristig (mind. 15-20 Jahre) nicht benötigt kann einiges für einen auch evtl. hohen Aktienanteil sprechen. Ob jetzt tatsächlich Einzelaktien für einen Anleger ohne bisherige praktische Erfahrung sinnvoll sind darüber kann man streiten. Auch wenn es sich um Bluechips handelt kann man sich mit Einzelaktien schnell mal verzetteln.

 

Einzelaktien haben ihre Tücken. Eine klar definierte langfristige Strategie sollte m.E. vorhanden sein - ansonsten hält man nicht lange durch. Die Gefahr häufigen Umschichtens ist gerade bei unerfahrenen Anlegern gross, die noch nie hohe Kursverluste erlitten haben - u. die werden früh oder später garantiert kommen.

 

Evtl. wären ETF/Fonds die bessere Alternative für den Anfang - für einen Anfänger wären kostengünstige ETF wahrscheinlich am besten geeignet - einfach die Marktrendite einfahren. Bei aktiven Fonds ist die Gefahr wesentlich grösser, dass man sich ebenfalls verzettelt bei der Auswahl der Fonds, vergangenheitsbezogenen Topperformern hinterherrennt u. zu häufig u. wahrscheinlich viel zu spät das Pferd wechselt.

 

Den Markt breit u. kostengünstig mit ETF abdecken u. die Marktrendite einfahren. Depotbeispiele gibt es genug hier im Forum.

 

z.B. 10.000 EUR in 50/30/20 MSCI World/DJ Eurostoxx/MSCI EM => dann hat man den Welt-Aktienmarkt schon mit ca. 80% abgedeckt. Sehr gut diversifiziert nach Branchen, Anlageregionen, Value/Growth, etc.

 

mit den restlichen 5.000 EUR dann ggf. zum Disziplin lernen in Einzelaktien. Das wäre mE dann ein gesunder Kompromiss.

 

 

 

Kurze Zusammenfassung:

Ich würde gerne 15.000 Euro in weitestgehend Bluechips verschiedener Branchen investieren. Die Aktien die ich in der Auswahl habe gibt es wirklich enorme Überschneidungen mit deinem Kernportfolio. (DB, Münchener Rück, Nestle, Amazon, McDonalds, GE, Daimler, Porsche, Stryker, Sanofi Aventis, EON, RWE, Google, Microsoft, BASF)

 

Welche deiner Aktien haben dich mit der Zeit überzeugt?

Welche der Aktien sind momentan günstig bewertet, so dass sich ein Einstieg lohnen würde?

 

Ob eine Aktie "günstig" setzt man idR den aktuellen Kurs ins Verhältnis zu diversen Bezugsgrössen wie z.B. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Kurs-Cash-Flow-Verhältnis, Kurs-Umsatz-Verhältnis, etc.

 

Diese Grössen können zu falschen Schlussfolgerungen führen. Viel weitreichender ist die Fundamentalanalyse. Wie hoch ist die Eigenkapitalquote (gerade in stürmischen Zeiten beruhigend), der Verschuldungsgrad, CF-Marge, Ebit-Marge, GK-Rendite, etc...

 

Mit Hilfe der Fundamentalanalyse kann man sich schonmal grob auf die momentan gesunden Unternehmen beschränken - dies ist zwar keine Garantie für zukünftige Outperformance, ist jedoch beruhigend - insbesondere in Krisenzeiten.

 

Wenn ich mich auf 10 Aktien beschränken müsste würde ich aus (fast) jeder Branche eine raussuchen bzw. vielleicht die Branche (Grund-)Nahrungsmittel bzw. Gesundheitswesen ein wenig übergewichten.

 

Auch wenn ich es für zweitrangig halte würde ich zusätzlich auf die Währung der Börsennotierung achten. Im Zweifelsfalle Entscheidung für deutsche Unternehmen bzw. Börsennotierung in UK => es fällt bei den Dividenden keine Quellensteuer an.

 

Ich hätte auch kein Problem wenn das Portfolio einen Home-Bias bzgl. EURO bzw. deutsche Unternehmen hätte - solange der Branchenmix passt. Die Unternehmen der einzelnen Branchen korrelieren im Grossen u. Ganzen relativ hoch. Gerade bei Bluechips ist der Exportanteil meist sehr hoch, was gleichzeitig auch wieder Währungsdiversifikation bedeutet selbst wenn die jeweilige Währung gegenüber anderen Währungen abwertet. D.h. es fliessen ausländische Währungen in das Unternehmen für die man dann mehr inländische Währungen erhält => somit spielt die Währung der Börsennotierung m.E. eine untergeordnete Rolle.

 

Desweiteren haben die meisten Bluechips bzw. einen hohen Diversifizierungsgrad in sich selbst - z.B. Nestle. Alleine Nestle an sich ist genauso diversifiziert wie Danone/GenlMills/Cadbury/Heinz/Kellogg, etc. zusammen. Das gleiche gilt z.B. für Johnson&Johnson, eher ein Mischkonzern aus Nichtzyklischer Konsum (Drogerieartikel, etc.) u. Pharma. Aber auch Glaxo-Smithkline hat neben Pharma Drogerieartikel im Programm. Oder Procter & Gamble. Oder Wal-Mart im Einzelhandel (Wal-Mart finde ich persönlich teuer).

 

Hinzu kommen die Beteiligung der Bluechips an anderen Unternehmen - d.h. man hat automatisch auch kleinere Unternehmen mitdrin.

 

Eine pauschale Empfehlung bzgl. Aktien werde ich nicht machen. Obigen Vorschlag aus Kern ETF u. Beimischung Einzelaktien finde ich aber sehr interessant. Mit Nestle kann man wahrscheinlich nicht allzuviel falsch machen (Grund-) Nahrungsmittel wahrscheinlich auch ziemlich krisenresistent u. viel weniger volatil als andere Branchen. Momentan auch vernünftig bewertet - Margen passen auch. Auch Dividendenrendite von ca. 3% momentan sind für Nestle eher aussergewöhnlich.

 

Auf Automobilhersteller würde ich komplett verzichten. M.E. wird es hier eine Marktbereinigung geben - nur meine subjektive Meinungen. MC Donalds würde ich bei nur 10 Aktien aussen vor lassen, da momentan sehr teuer. GE würde ich auch weglassen wg. unrentabler Finanzsparte. Dann eher Siemens, auch sehr breit aufgestellt.

 

Münchner Rück finde ich interessant u. vernünftig bewertet - eher konservativ, gutes Management. Würde ich DB vorziehen. Amazon ist auch ebenfalls eher teuer - wenngleich mir das Geschäftsmodell auch gefällt.

 

Stryker finde ich langfristig interessant - weicht in der Branche Gesundheit erheblich ab von Pharmawerten wie Sanofi-Aventis. Auch ein sehr interessantes Unternehmen u. sehr günstig bewertet - auch Buffett hält Anteile.

 

EON würde ich RWE vorziehen, da mehr Eigenkapital u. breiter aufgestellt - auch wenn der Kurs in letzter Zeit stärker gelitten hat, was ja nichts über die Zukunft aussagt.

 

Microsoft ist eine wahre Value-Perle u. momentan fundamental gesehen sehr günstig bewertet mit hoher EK-Quote etc. Google ist m.E. langfristig auch sehr interessant. BASF ist m.E. auch eine gute Wahl.

 

 

An deiner Stelle würde ich erstmal mit ETF breit beginnen u. Erfahrungen sammeln - um später dann ggf. in Einzelaktien zu gehen.

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juro
· bearbeitet von juro66

Mini-Update:

 

 

Performance der Einzelaktien im Vergleich zur Benchmark-Branche per 09.04.2009:

 

post-12545-1239367591_thumb.jpg post-12545-1239368170_thumb.jpg

 

 

Finanzwerte:

Nach erheblichen Kursverlusten seit Jahresanfang haben die Bankaktien bis auf BoA eine wahre Rallye hingelegt! Deutsche Bank ist in den letzten 3 Monaten nach zwischenzeitlich -40% inzwischen bei über +30%! BNP Paribas ähnlich nur nicht so extrem. HSBC ist knapp im Minus. BoA hat nach -75% jetzt nur noch -29%. Auch Münchener Rück ist deutlich besser als die Versicherungsbenchmark.

 

Gesundheitswesen:

Alles nah beieinander im Bereich der Benchmark. Stryker ist deutlich volatiler als die schwankungsarme Branche. J&J ist am wenigsten volatil.

 

Nichtzyklische Konsumgüter:

Auch relativ wenig volatile Branche. Nestle ist knapp im Minus. P&G enttäuschte bisher.

 

Versorgerbetriebe:

Die bisher am meisten enttäuschende Branche. Suez ist gar die schlechteste Einzelaktie im Portfolio - schlechter als BoA. Kleiner Trost: hohe Dividendenzahlungen bei den Versorgern.

 

Energie:

Bei dem niedrigen Ölpeis momentan ok. => deutlich Luft nach oben bei anziehendem Ölpreis.

 

Rohstoffe:

BASF hat mächtig Boden gutgemacht u. ist jetzt knapp im Minus u. im Bereich der Benchmark. BHP Billiton ist Top u. liegt über der Benchmark.

 

Zyklische Konsumgüter:

Home Depot u. Nike sind deutlich im Plus u. damit deutlich über der Benchmark. MC Donalds liegt im Rahmen der Benchmark.

 

Industrie:

ABB ist im Plus u. über der Benchmark. Siemens u. GE deutlich unter der Benchmark. Auch GE hat gewaltig an Boden gutgemacht - wahrscheinlich auch wg. Finanzanteil.

 

Informationstechnologie:

Läuft bisher sehr gut. Google ist mit über +30% gar die beste Einzelaktie. Microsoft ca. +10%.

 

Telekommunikationsdienstleistungen:

Vodafone ist knapp im Minus aber besser als Benchmark.

 

 

Bis auf die Versorger bin ich im Moment zufrieden. Nachdem das marktnahe Einzelaktienportfolio immer deutlich hinter dem MSCI World zurücklag hat es jetzt gleichgezogen. Der Global Titans sowie das "simple Aktienportfolio" wurde knapp überholt. Stoxx, Eurostoxx sowie DAX (ausschüttend) liegen immer noch deutlich zurück.

 

Grafik hierzu poste ich Ende April. Ebenso die annualisierten Standardabweichungen sowie Korrelationen.

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juro
· bearbeitet von juro66

Nachtrag zu soebigem vorigen Post:

 

 

Entwicklung der Einzelaktien seit Jahresanfang:

 

post-12545-1239370674_thumb.jpg

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Marcise

Hallo juro,

 

du hattest eingangs erwähnt, dass Du Dein marktorientiertes und simples Einzelwertedepot auch mit den marktbreiten, aktiven Fonds von der Performance her vergleichen möchtest. Wäre schön zu sehen, wenn Du die mit in Deinem Chart unterbringen würdest.

 

Grundsätzlich halte ich einen Vergleich zu einem ähnlichen Depot für aussagekräftiger als zum 50-30-20-Standard. Du hast schließlich weder Pazifik noch EM im Einzelwertedepot. Mein Vorschlag für Vergleichscharts wäre daher:

 

  • MSCI World als generelle Referenz für BlueChips (ggf. Global Titans wegen der BlueChip-Ausrichtung)
  • ein ETF-Depot bestehend aus 32% MSCI USA LC und Rest EuroStoxx50+MSCI Europe LC bis man auf eine ähnliche Gewichtung kommt wie in Deinem Aktiendepot
  • dazu die von dir genannten aktiven Fonds

Das ist ein sehr spannender Thread, verfolge ihn mit höchstem Interesse...

 

Grüße M.

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Sapine

Danke für das update!

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juro
· bearbeitet von juro66
Hallo juro,

 

du hattest eingangs erwähnt, dass Du Dein marktorientiertes und simples Einzelwertedepot auch mit den marktbreiten, aktiven Fonds von der Performance her vergleichen möchtest. Wäre schön zu sehen, wenn Du die mit in Deinem Chart unterbringen würdest.

 

Grundsätzlich halte ich einen Vergleich zu einem ähnlichen Depot für aussagekräftiger als zum 50-30-20-Standard. Du hast schließlich weder Pazifik noch EM im Einzelwertedepot. Mein Vorschlag für Vergleichscharts wäre daher:

 

  • MSCI World als generelle Referenz für BlueChips (ggf. Global Titans wegen der BlueChip-Ausrichtung)
  • ein ETF-Depot bestehend aus 32% MSCI USA LC und Rest EuroStoxx50+MSCI Europe LC bis man auf eine ähnliche Gewichtung kommt wie in Deinem Aktiendepot
  • dazu die von dir genannten aktiven Fonds

Das ist ein sehr spannender Thread, verfolge ihn mit höchstem Interesse...

 

Grüße M.

 

Hi Marcise,

 

aktive Fonds hatte ich bereits integriert u. im Performancevergleich berücksichtigt: DWS Vermögensbildungsfonds I, DWS Top Dividende, UniGlobal - offiziel Ausschütter.

 

Da beim Einzelaktienportfolio alle ordentlichen Erträge (Dividenden) komplett ausgeschüttet werden u. somit im Performancevergleich nicht berücksichtigt sind - machen als Benchmark ausschliesslich ausschüttende Fonds Sinn - ansonsten Vergleich Äpfel mit Birnen.

 

Am Jahresende werde ich die Dividendenrenditen der Einzelaktienportfolios bzw. Indizes posten, sodass diese gedanklich berücksichtigt werden können. Eins vorneweg, die Dividendenrendite des marktnahen Einzelaktienportfolios wird um einiges höher sein als die der Indizes - Value bzw. Dividendentitel waren schliesslich auch Auswahlkriterium bei den Einzelaktien: BASF, Münchener Rück, EON, etc.

 

Oben genannte aktive Fonds sind lt. Anbieter ausschüttend - der ebundesanzeiger sagt aber etwas anderes: ein erheblicher Anteil wird thesauriert! Als ich das bemerkt hatte, habe ich die aktiven Fonds aus dem Fondsvergleich rausgenommen u. entsprechend dokumentiert:

 

#9

 

Ein Vergleich macht nicht wirklich Sinn. Hinzu kommt, dass so gut wie alle globale Fonds auch Emerging Markets bzw. Small-Caps enthalten. Selbst ein Flagschiff wie der DWS Akkumula, der sich m.E. als Kernfonds sehr gut eignet enthält EM - wie auch der Vermögensbildungsfonds I. Erst recht der DWS Top Dividende, der auch kleinere Unternehmen enthält.

 

Lingohr, Carmignac Investissement erst recht. Somit eignet sich m.E. ein aktiver Fonds nicht als Benchmark.

 

Wenn es aber tatsächlich einen globalen aktiven Fonds gibt, der ausschliesslich ausschüttet u. ausschliesslich in Bluechips der Industrieländer anlegt werde ich diesen liebend gerne mitaufnehmen - war ja auch von Anfang an meine Absicht. Marcise, wenn du einen passenden Fonds weisst werde ich diesen gerne mitaufnehmen.

 

 

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Du hast völlig Recht bzgl. WPF-Standardportfolio als Benchmark => ist nicht wirklich geeignet da immerhin 20% EM, während Einzelaktienportfolio ausschliesslich Industrieländer. Hab ihn zwar noch in der Excel-Datei mitdrin, jedoch die letzen Male ausgeblendet u. nicht mehr gepostet. Momentan liegt das WPF-Standardportfolio im Bereich von MSCI World bzw. Einzelaktienportfolio. EM hat seit Jahresbeginn zwar ziemlich outperformt, im Gegensatz hierzu hat der Eurostoxx ziemlich underperformt.

 

Beim Einzelaktienportfolio hab ich mich fast ausschliesslich auf die Titanen der jeweiligen Branchen konzentriert - unter Berücksichtigung von fundamentalen Kriterien. Fast alles internationale Mega-Konzerne mit vielen Beteiligungen auch an kleineren Unternehmen u. hoher Exportausrichtung. Dass ich die Währung der Börsennotierung aufgrund der internationalen Ausrichtung nur als zweitrangig erachte hatte ich bereits erwähnt.

 

Somit kommt für mich als Benchmark insbesondere der MSCI World als auch der Global Titans in Betracht. Der MSCI World als "Markt" der mit knapp 2.000 Unternehmen rund 80% der Marktkapitalisierung der Industrieländer abdeckt u. so ca. 60% bis 70% der weltweiten Marktkapitalisierung ist nach Branchen gut diversifiziert - dank der vielen u. hohen Marktkapitalisierung der US-Unternehmen (S&P 500). Stoxx 600 bzw. Eurostoxx waren/sind ziemlich finanzlastig.

 

Der Global Titans ist ein wenig branchenverzehrt - was nicht unbedingt schlecht sein muss. Die nach Market-Cap grössten 50 Unternehmen der Welt. Finanzen sind unterrepräsentiert, da zwar unglaublich viele Unternehmen in der Branche weltweit aber gleichzeitig ausser HSBC geringe Market-Cap gegenüber anderen Branchen. Dafür sind andere Branchen hingegen überpräsentiert. Ausführliche Analysen s. Ursprungs-Thread "ETF-Replikationsmethoden". Als Benchmark halte ich den Global Titans trotzdem als sehr gut geeignet. Ebenfalls den Stoxx 600 sowie Eurostoxx, da marktbreite Indizes.

 

Wenn Mid-/Small-Caps langfristig besser rentieren sollten als Large-Caps, dann wird das Einzelaktienportfolio langfristig eine schlechtere Performance (ex Dividende!!) bringen als die marktbreiten Indizes, die auch kleinere Werte enthalten. Im Gegenzug aber bessere Dividendenrenditen bei Einzelaktien-Bluechips. Mid-/Small Caps haben idR u. im Schnitt geringere / unstetigere Dividendenrenditen als Blue-Chips. Wobei man beachten sollte, dass in den marktbreiten Indizes die Large-Caps mit 60%-80% die höchsten Gewichtungen haben.

 

Was jedoch sicher ist, dass die Mid-/Small Caps GRUNDSÄTZLICH im Schnitt erheblich höhere Volatilitäten haben als die Large-Caps. Und ob die Mid-/Small-Caps langfristig inkl. Dividenden tatsächlich besser rentieren als Bluechips, da bin ich doch sehr skeptisch. Unter Rendite-/Risiko-Gesichtspunkten (Sharpe-Ratio) würde ich da ganz klar zu Bluechips tendieren.

 

 

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Deinen Vorschlag bzgl. Aufnahme eines ETF-Musterportfolios ausschliesslich aus Industrieländern u. Large-Caps ähnlich dem Einzelaktienportfolio nehme ich gerne auf u. werde dies mit ETFlab-ETF umsetzen, da diese die entsprechenden ETF anbieten. Historische Daten von ETFlab MSCI USA sowie MSCI Europe werden leider nur in USD geliefert - werde diese mit dem jeweiligen aktuellen Kurs in USD umrechen so wie ich es schon mit dem ishares MSCI World mache.

 

Die entsprechende Gewichtung werde ich rückwirkend zum 30.12.2008 umsetzen.

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Norbert-54

Juro,

 

du kannst aus den "ex Dividenden"- Kursen deiner Aktien auch Performance Kurse rechnen, also Dividenden mit eingerechnet.

 

Das geht folgendermaßen:

 

1. Man bestimmt am Ex Tag einen Faktor nach der Gleichung: Faktor = (Kurs- Dividende) / Kurs.

2. Mit diesem Faktor multipliziert man alle Kurse vor dem Ex Tag (die werden dann niedriger).

 

Norbert

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juro
· bearbeitet von juro66

Danke für den Tip, Norbert!

 

Mit fast 30 Einzelaktien, 2 Einzelaktienportfolios, 2 ETF-Mix-Portfolios, ca. 20 Benchmarks (incl. Branchenindizes), Währungen, Zwischentabellen, Zwischenberechnungen, Indexierungen, Webabfragen, Verknüpfungen, teilweisen Umrechnungen der Tageskurse von USD in EUR wird mir das ganze sonst zu kompliziert. Die Excel-Tabelle ist jetzt schon sehr komplex.

 

Da ich mir die aktuellen Kurse über Webabfragen herhole werden die alten Kurse immer überschrieben. D.h. es werden mit jeder Webabfrage die historischen Kurse von ca. 60 Positionen aktualisiert.

 

Die Darstellungen ex Dividende kommen mir auch ganz recht u. sind durchaus gewollt - da sie meiner Praxis entsprechen. Dividenden werden nicht reinvestiert, sondern andersweitig investiert (entweder Sparen, Konsum oder kleiner Urlaub :w00t:).

 

Und dann irgendwann mal langfristig die hoffentlich prächtigen gediehenen steuerfreien Kursgewinne mitnehmen. :w00t:

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juro

Marcise, habe jetzt wie von dir vorgeschlagen eine weitere passende Benchmark generiert, bestehend aus 68% ETFlab MSCI Europe LC u. 32% ETFlab MSCI USA LC. Ländermässig kommt das dem "marktnahen Einzelaktienportfolio" sehr nahe. Diese Kombination passt ganz gut aufgrund hohem US- / GB- / CH- / D-Anteil. Gewichtungen passen auch ganz gut. Gewichtung erfolgte ebenfalls zum 30.12.2008.

 

Wobei es m.E. fast egal ist, ob man jetzt die Large-Cap-Variante (LC) nimmt oder den ganzen Index. LC deckt bereits ca. 70% der Market-Cap ab. Jetzt da ich MSCI Europe LC als auch ishares Stoxx 600 drin habe der Vergleich:

 

post-12545-1240202821_thumb.jpg

 

Laufen fast identisch.

 

 

Die Benchmark hat sich seit Jahresbeginn wie folgt entwickelt - Darstellung incl. Subindizes:

 

post-12545-1240202844_thumb.jpg

 

Alle Indizes in EUR! Der MSCI USA in EUR hat sich seit Jahresbeginn mit Abstand am besten entwickelt.

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Sapine

Und wie hält sich das Kernportfolio im Vergleich zu der neuen Benchmark?

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juro
Und wie hält sich das Kernportfolio im Vergleich zu der neuen Benchmark?

post-12545-1240205846_thumb.jpg

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juro

Update per 17.04.2009:

 

 

post-12545-1240205994_thumb.jpg

 

MSCI USA in EUR war von den Industrieländer-Regionen dieses Jahr bisher der Highflyer - Japan hab ich nicht berücksichtigt.

 

An Platz 2 folgt MSCI World (hoher US-Anteil) fast gleichauf mit marktnahem Einzelaktienportfolio. Dann die neue Benchmark gefolgt von simplen Aktienportfolio.

 

Der Global Titans ist stark abgefallen - trotz hohem US-Unternehmensanteil, aber gleichzeitig niedrigem Finanzanteil. Stoxx 600, Eurostoxx, DAX (aussch.) haben wieder Anschluss gefunden.

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Gast
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