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desesperado

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edan

Starke Euro-Länder basteln an Elite-Bonds

 

Eine sichtliche Spaltung Europas: zunächst nur Elite-Bonds für Frankreich, Finnland, Niederlande, Luxemburg, Österreich und Deutschland geplant.

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Warlock

Starke Euro-Länder basteln an Elite-Bonds

 

Eine sichtliche Spaltung Europas: zunächst nur Elite-Bonds für Frankreich, Finnland, Niederlande, Luxemburg, Österreich und Deutschland geplant.

 

Ich würde sagen aus deutscher Sicht ersmal eine verkraftbare Lösung. Die wichtigsten Handelspartner hätte man dann geschützt (somit auch sich selbst) ohne eine unlimitierte Verbindlichkeit in Südeuropa einzugehen. Bei der ganzen Sache tun mir nur die Spanier ein wenig leid, da sie dann von Griechenland, Italien und Portugal mit in den Abwärtsstrudel gezogen werden.

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seventh_son

Elite-Bonds sind schon wieder dementiert worden. Ich denke hier handelt es sich um ein Druckmittel und eine Rückfallmöglichkeit, wenn die angestrebte Änderung der EU-Verträge nicht durchkommt. Und Frankreich freut sich, dass sie in einem Atemzug mit den "Guten" genannt werden ;)

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Warlock

6 x "AAA" = "Elite-Bonds"?Regierungsdementi kommt prompt

 

http://www.n-tv.de/w...cle4872891.html

 

Ich versetehe nicht was die Änderung der Verträge bringen soll, bzw. was die Bundesregierung sich davon erhofft. Nur weil man das Sparen in anderen Euroländern dann erzwingen könnte wird der Markt noch keine Ruhe geben. In Griechenland sieht man ja das sparen alleine keine Probleme löst.

 

Die Gläubiger sind verunsicht ob die Schulden in der Zukunft bedient werden können. Der Markt will eine Garantie der starken Länder für die Schulden.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

6 x "AAA" = "Elite-Bonds"?Regierungsdementi kommt prompt

 

http://www.n-tv.de/w...cle4872891.html

 

Ich versetehe nicht was die Änderung der Verträge bringen soll, bzw. was die Bundesregierung sich davon erhofft. Nur weil man das Sparen in anderen Euroländern dann erzwingen könnte wird der Markt noch keine Ruhe geben. In Griechenland sieht man ja das sparen alleine keine Probleme löst.

 

Die Gläubiger sind verunsicht ob die Schulden in der Zukunft bedient werden können. Der Markt will eine Garantie der starken Länder für die Schulden.

 

Die starken Länder sind ja auch erheblich verschuldet, insofern werden die grundsätzlichen Zweifel so oder so weiter bestehen bleiben, da müssten sich schon die Südländer aus dem Euro verabschieden, nur das würde eine dramatische Veränderung der ganzen europ. Wirtschaftssituation bedeuten. Der Verschuldungsturbo wird also weitergehen mit Ende offen.

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StockJunky

 

 

Ich versetehe nicht was die Änderung der Verträge bringen soll, bzw. was die Bundesregierung sich davon erhofft. Nur weil man das Sparen in anderen Euroländern dann erzwingen könnte wird der Markt noch keine Ruhe geben. In Griechenland sieht man ja das sparen alleine keine Probleme löst.

 

Die Gläubiger sind verunsicht ob die Schulden in der Zukunft bedient werden können. Der Markt will eine Garantie der starken Länder für die Schulden.

 

Die starken Länder sind ja auch erheblich verschuldet, insofern werden die grundsätzlichen Zweifel so oder so weiter bestehen bleiben, da müssten sich schon die Südländer aus dem Euro verabschieden, nur das würde eine dramatische Veränderung der ganzen europ. Wirtschaftssituation bedeuten. Der Verschuldungsturbo wird also weitergehen mit Ende offen.

 

Du stellst doch selbst fest, dass sowohl die "starken" als auch die "schwachen" Länder verschuldet sind. Was soll es da für einen Sinn haben, dass sich die Schwachen aus dem Euro verabschieden? Solang nicht offiziell klar gesagt wird, dass die Schulden auf jeden Fall bezahlt werden, ist es egal, wer im Euro ist. Das Argument "wir wissen ja nicht ob ihr bezahlt" bleibt weiterhin bestehen.

 

Das einzige, was Sinn macht, sind Eurobonds, für die alle europäischen Staaten gemeinsam haften. Wie sie dann Intern die Zahlungsströme regeln, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wichtig ist, dass nach außen die Einzelländer nicht mehr angreifbar sind, dann sinkt auch der Zins für das "Risiko" und es lassen sich in Ruhe Konzepte überlegen, wie alle eine gemeinsame Haushaltspolitik voranbringen können.

 

Die Diskussion, wie das nächste Feuer verhindert werden kann, zu führen, während alles im Flammen steht, ist alles andere als zielführend. Erstmal sollte man den Brand löschen.

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Warlock

 

Du stellst doch selbst fest, dass sowohl die "starken" als auch die "schwachen" Länder verschuldet sind. Was soll es da für einen Sinn haben, dass sich die Schwachen aus dem Euro verabschieden? Solang nicht offiziell klar gesagt wird, dass die Schulden auf jeden Fall bezahlt werden, ist es egal, wer im Euro ist. Das Argument "wir wissen ja nicht ob ihr bezahlt" bleibt weiterhin bestehen.

 

Das einzige, was Sinn macht, sind Eurobonds, für die alle europäischen Staaten gemeinsam haften. Wie sie dann Intern die Zahlungsströme regeln, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wichtig ist, dass nach außen die Einzelländer nicht mehr angreifbar sind, dann sinkt auch der Zins für das "Risiko" und es lassen sich in Ruhe Konzepte überlegen, wie alle eine gemeinsame Haushaltspolitik voranbringen können.

 

Die Diskussion, wie das nächste Feuer verhindert werden kann, zu führen, während alles im Flammen steht, ist alles andere als zielführend. Erstmal sollte man den Brand löschen.

 

Das will man aber doch garnicht! - Weder Politiker noch Bürger. So wie die EU gegenwertig strukturiert ist will sich dem doch eh keiner unterordnen. Oder kann sich hier jemand vorstellen das aus der EU qualitativ mal so etwas wie die USA wird. (Also ein föderales aber einheitliches nationales Gebilde.)

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Tony Soprano

Oder kann sich hier jemand vorstellen das aus der EU qualitativ mal so etwas wie die USA wird. (Also ein föderales aber einheitliches nationales Gebilde.)

 

aber nur so hat die EU einen sinn

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Nudelesser

Deutschlandfunk meldet gerade: EFSF kommt im geplanten Umfang nicht zustande.

 

Vielleicht sollte das Elite Bond Gerücht diese Meldung lediglich etwas abmildern. Frei nach dem Motto: D und F stehen fest zusammen und F gehört zu den starken Ländern in der Eurozone...

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zocker

Deutschlandfunk meldet gerade: EFSF kommt im geplanten Umfang nicht zustande.

 

Vielleicht sollte das Elite Bond Gerücht diese Meldung lediglich etwas abmildern. Frei nach dem Motto: D und F stehen fest zusammen und F gehört zu den starken Ländern in der Eurozone...

 

 

Frankreich "stark" und "solide" und AAA??????

 

Das ist doch Unfug

 

Der "Elitefonds" ist eine abgemagerte Euroboondsversion, die die deutschen Eurobondsgegner täuschen soll. Ein Trick damit Fr.Merkel ihre Wähler bescheis..... kann -

 

sozusagen Eurobonds für Dummies :thumbsup:

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seventh_son

Das will man aber doch garnicht! - Weder Politiker noch Bürger. So wie die EU gegenwertig strukturiert ist will sich dem doch eh keiner unterordnen. Oder kann sich hier jemand vorstellen das aus der EU qualitativ mal so etwas wie die USA wird. (Also ein föderales aber einheitliches nationales Gebilde.)

 

Sehe ich genauso! Diese erste wirkliche Krise der Gemeinschaftswährung zeigt, dass die Bürger aller Länder gar nicht reif sind für dieses Experiment. Die, die für die anderen einstehen sollen, ereifern sich über die faulen und undisziplinierten Südvölker, für die man erst seine harte Währung opfern mußte und jetzt auch noch zusätzlich blechen muss. Und die Bevölkerung der Pleitekandidaten schlägt zurück mit Zweiter-Weltkriegs-Rhetorik und der Angst vor dem häßlichen Deutschen, der jetzt arrogant daher kommt und Griechenland und co. seinen überzogenen Ordnungssinn und Disziplin überstülpen will und dabei vor lauter Herrschsucht über Europa keine Rücksicht auf die Lebensart nimmt.

 

Bei der erstbesten Gelegenheit lassen sich die Völker schon wieder (verbal) gegeneinander aufbringen und die alten Ressentiments brechen durch... Das zeigt mir, dass eine nicht geringe Anzahl von EU-Bürgern eigentlich viel lieber weiterhin für sich selbst wurschteln will. Solange alles halbwegs gut lief, hat man sich bedeckt gehalten, aber jetzt darf nach Herzenslust losgepoltert werden. Man zog gerne die Vorteile aus dem System (günstige Exportmöglichkeiten vs. billiges Geld), aber man lebt es nicht. Die Politik dachte sich wohl, irgendwann wächst das schon zusammen. Aber der Euro kam viel zu früh und führte genau zum Gegenteil...

 

Der Euro ist grade mal ein paar Jährchen alt, ein Furz in der Weltgeschichte, und befindet sich schon in einer existenziellen Krise. Hat ja gut geklappt...

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Zinsen

Und du glaubst, ohne Euro wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen?

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Warlock

Ich glaube man kann nur zusammenwachsen wenn man miteinander sprechen kann und eine gemeinsame Kultur entwickeln kann. Den einzigen Versuch dazu sehe ich in Eurosport...

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Carlos

Und du glaubst, ohne Euro wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen?

Warum nicht? England und Norwegen (u.A.) sind doch auch nicht im "Euroklub", wo ist da das Problem?

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StockJunky

naja ich würde sagen, dass misstrauen ist auf politischer ebene viel größer als auf der ebene der bevölkerung. die wenigsten haben einen "direkten" vorteil von der EU. sie spüren das nur, wenn sie mal verreisen oder wenn sie plötzlich leichter den BMW einführen können, weil die grenze auf ist.

 

das problem ist, dass noch viel zu viele fragen ungeklärt sind. und immer wenn es darum geht, dass man sich annähern müsste, stell sich ein "reiches" land quer. Anstatt die ärmeren ländern schrittweise an unseren standard heranzuführen, werden sie als argument genutzt, in den reichen ländern die standards zu kürzen und ein feindbild aufzubauen ("billigarbeitskräfte aus dem osten")

 

hätte deutschland zum beispiel einen mindestlohn, wäre der import von osteuropäern sofort unlukraktiv, weil sie genauso viel geld bekommen müssten, wie ein deutscher. nur dass zusätzliche hürden hinzu kommen....

 

also ich hoffe einfach, dass sich das währungsproblem lösen lässt und wir zu einer stärkeren gemeinschaft zusammen wachsen. das ist das einzige modell, wo es langfristig hingeht. globalisierung heißt eben nicht nur weltweite produktion sondern auch weltweite standards in anderen bereichen des lebens. das dauert natürlich alles seine zeit, aber über kurz oder lang wird es so kommen. die menschen müssen nur erst noch lernen, mit etwas mehr toleranz umzugehen und sich nicht von RTL-parolen gegen andere aufhetzen zu lassen.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Und du glaubst, ohne Euro wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen?

Warum nicht? England und Norwegen (u.A.) sind doch auch nicht im "Euroklub", wo ist da das Problem?

Ich hoffe, du wirst nicht bestreiten, dass Norwegen mit seinen Erdölvorkommen ein Sonderfall ist. Aber England steht auch vor riesigen Problemen: Aus technischer Sicht her, hatten sie im letzten Jahr das größte Haushaltsdefizit nach Griechenland (Primärdefizit, also das ohne Schuldendienst, war sogar das größte in Europa) und aus sozialer Sicht belasse ich es mal bei dem Verweis auf die London riots im Sommer. England ist ein Pulverfass.

http://www.boston.com/bigpicture/2011/08/london_riots.html

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seventh_son

Und du glaubst, ohne Euro wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen?

 

Man würde sich jedenfalls nicht mehr streiten als jetzt auch. In der EU sind ja auch einige Länder nicht im Euro, trotzdem arbeitet man im Rahmen der EU zusammen. Das Argument, dass ohne Währungsunion kein Europa möglich ist, zieht nur in soweit, dass man ohne Währungsunion keine "Vereinigten Staaten von Europa" schaffen kann. Aber auch vor Einführung des Euro hat man keine Kriege gegeneinander geführt. Natürlich ist es angesichts der Globalisierung wünschenswert, wenn sich Europa hin zu einem gemeinsamen Auftreten in der Welt entwickelt.

 

Aber das ist eben ein langer Weg und angesichts der derzeit wieder aufbrechenenden Resentiments sieht man ja, dass man noch nicht allzu weit gekommen ist. Der Euro war eine Idee der Politik und WIrtschaft und nicht der Bürger. Seine Einführung war zu früh und zu undurchdacht, sowohl was die Anpassung der Volkswirtschaften als auch das Empfinden der Bürger angeht.

 

Ob mit Euro oder ohne, jedes Land versucht doch im Kern, seine eigenen Interessen durchzusetzen. Deutschland war da vielleicht bisher eher auf Ausgleich bedacht, aber Großbritannien, Frankreich oder auch die neuen Mitgliedsländer aus dem Osten haben im Zweifelsfall immer eher die eigenen Interessen verfolgt. Etwas anderes wäre vermutlich gegenüber der eigenen Bevölkerung auch nicht zu vertreten. Insbesondere die Ostländer sind froh, dass sie nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch die Sowjetunion nun ihre eigenen Süppchen kochen können, da nimmt man die Vorteile der EU gerne mit, aber will sich sicher nicht unter die nächste "Knute" begeben.

 

In so einem Umfeld ist halt nur eine begrenzte Union möglich, und ich denke wir haben aktuell die Möglichkeiten des Vermittelbaren ausgereizt.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Es ist verwegen zu glauben, dass England sich in einer (deutlich) besseren Lage befindet als Europa (Euro-Länder). England, USA, Japan haben die Lizenz zum Gelddrucken und zur Abwertung der Währungen. Die einzelnen nationalen Staaten in Europa haben diese Lizenz faktisch abgegeben und bis heute tut sich die EZB schwer, Anleihen im großen Maß aufzukaufen. Das quantitative Easing wie es weltweit derzeit stattfindet, wird auf lange Sicht einen (negativen) Effekt haben, dem sollte man sich bewusst sein.

 

Schon jetzt haben die USA 3,5% und England 5,0% Kerninflation, ohne dass die Wirtschaft wirklich anläuft. Tendenzielle geht das in Richtung Stagflation.

 

Hier in dem Forum ist ein Video in dem WarrenBuffett sagt, er würde die USA mit Tripple AAA bewerten und er begründet es ebenfalls mit der Druckerpatrone. Er hat damit definitiv recht, da die Zahlungsfähigkeit dieser Länder nicht gefährdet ist.

Aber ob es zu einem z.B. 30 prozentigen Cut kommt oder aber die Kaufkraft des Geldes 30% innerhalb eines gewissen Zeitraums fällt, ändert für denjenigen, der das/die Geld/Schuldscheine besitzt nicht viel.

 

Wie bzw. als was sind denn die Bankschulden in der Grafik definiert?

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen
Man würde sich jedenfalls nicht mehr streiten als jetzt auch. In der EU sind ja auch einige Länder nicht im Euro, trotzdem arbeitet man im Rahmen der EU zusammen. Das Argument, dass ohne Währungsunion kein Europa möglich ist, zieht nur in soweit, dass man ohne Währungsunion keine "Vereinigten Staaten von Europa" schaffen kann.

Das glaube ich nicht. Die EU funktionierte zwar auch ohne Euro, wobei man auch sehen muss, dass das EWS seit '79 bestand und sein Nachfolger immer noch besteht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_W%C3%A4hrungssystem

http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselkursmechanismus_II

Aber die Welt ist kein Videospiel, wo man auf reset drückt und alles ist wie vorher. Ich denke, es ist unzweifelhaft, dass, wenn der Euro auseinanderbrechen würde, es zu einer recht tiefen Depression käme. Und dass in solchen Situation Ressentiments aufkommen, ist imo normal. Aber ich bin auch der festen Überzeuugung, dass die EU Schaden nähme, denn bei einer Neueinführung der alten Währungen werden zwangsläufig Kapitalverkehrskontrollen, strengere Grenzregime und Höchstgrenzen für Bargeld kommen müssen, da jeder Italiener bei Trost sich sonst in einen Wagen setzt und sein Bares in Wien oder München einlagert. Das ist jetzt keine Angstmacherei, sondern einfach ein technisch nötiger Vorgang, um eine "echte Währungsreform" durchzuführen.

Damit hätte man so ganz nebenbei die Maastricht- und Schengenübereinkünfte abgeschafft.

 

Aber auch vor Einführung des Euro hat man keine Kriege gegeneinander geführt. Natürlich ist es angesichts der Globalisierung wünschenswert, wenn sich Europa hin zu einem gemeinsamen Auftreten in der Welt entwickelt.

Stimmt zwar. Muss aber nicht für alle Ewigkeit gelten. Nebenbei, so lange sind die Balkankriege auch nicht wieder her, als dass man sie als unwichtige Randnotiz verbuchen könnte.

 

Aber das ist eben ein langer Weg und angesichts der derzeit wieder aufbrechenenden Resentiments sieht man ja, dass man noch nicht allzu weit gekommen ist. Der Euro war eine Idee der Politik und WIrtschaft und nicht der Bürger. Seine Einführung war zu früh und zu undurchdacht, sowohl was die Anpassung der Volkswirtschaften als auch das Empfinden der Bürger angeht.

 

Ich verweise noch mal auf den EWS, den es im übrigen auch nicht für umsonst gab, da dort die Notenbanken auch regelmäßig intervenieren mussten, nur regte sich damals nicht der Boulevard darüber auf. Die Ressentiments existieren latent natürlich, das würden sie aber genauso ohne Euro tun. Dass man die Wirtschafts- und Fiskalpolitik nicht besser untereinander verzahnte war ein Fehler. Behebt man jetzt diesen Fehler oder schafft man wegen dieses Fehlers das Projekt ab? Mit oben beschriebenen Kollateralschäden.

 

Ob mit Euro oder ohne, jedes Land versucht doch im Kern, seine eigenen Interessen durchzusetzen. Deutschland war da vielleicht bisher eher auf Ausgleich bedacht, aber Großbritannien, Frankreich oder auch die neuen Mitgliedsländer aus dem Osten haben im Zweifelsfall immer eher die eigenen Interessen verfolgt. Etwas anderes wäre vermutlich gegenüber der eigenen Bevölkerung auch nicht zu vertreten. Insbesondere die Ostländer sind froh, dass sie nach Jahrzehnten der Unterdrückung durch die Sowjetunion nun ihre eigenen Süppchen kochen können, da nimmt man die Vorteile der EU gerne mit, aber will sich sicher nicht unter die nächste "Knute" begeben.

Das sich Deutschland in der Durchsetzung seiner eigenen Interessen zurückhielt, halte ich zwar für ein Gerücht, aber sei's drum, geschenkt.

Gerade die osteuropäischen Länder sind immer noch an einer vertieften EU interessiert. Sowohl Polen als auch Ungarn, Lettland und Litauen haben immer noch das Ziel, den Euro einzuführen, trotz der derzeitigen "Eurokrise". Dieses Argument ist einfach falsch.

 

In so einem Umfeld ist halt nur eine begrenzte Union möglich, und ich denke wir haben aktuell die Möglichkeiten des Vermittelbaren ausgereizt.

Deshalb komme ich auch zu einer anderen Meinung und sehe diese derzeitige Institutionenkrise, denn um eine solche handelt es sich, als prinzipiell positiven Katalysator an. Die USA haben auch nicht von einen Tag auf den anderen ihr heutiges Erscheinungsbild angenommen.

 

Du kannst natürlich anderer Ansicht sein, solltest dir aber nicht einbilden, dass sich dann alles in Wohlgefallen auflöst.

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H.B.

Sanjeev Sanyal is the author of The Indian Renaissance: Indias Rise after a Thousand Years of Decline.

 

And today he writes in Project Syndicate about

 

»The Dollars Long Tail«

 

Er schaut sich die Geschichte der Leitwährungen dieser Welt seit dem Römischen Reich an und kommt zu interessanten Schlußfolgerungen.

 

http://www.project-syndicate.org/commentary/sanyal4/English

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seventh_son

Du kannst natürlich anderer Ansicht sein, solltest dir aber nicht einbilden, dass sich dann alles in Wohlgefallen auflöst.

 

Mein Beitrag zum Thema "wäre es ohne Euro anders?" bezog sich nicht auf einen Ausstieg, sondern eher auf einen Vergleich mit dem Fall, dass der Euro nie eingeführt worden wäre. Und da bin ich der Meinung, dass wir in puncto europäischer Integration und Europa-Bewußtsein der Bürger nicht anders dastehen würden als jetzt auch.

 

Dass Osteuropa in die EU oder den Euro streben, mag stimmen, dennoch ist grade bei diesen Ländern offensichtlich, dass man nicht bereit ist weitreichende Befugnisse abzugeben - man hat sie ja seit 1990 grade erst wiedergewonnen. Ein Europa, wie es Merkel vorschwebt, wird doch allenthalben als bürokratisch und teilweise auch "germanisiert" Empfunden.

 

Ich plädiere keinesfalls für eine Abschaffung des Euros, denn die Folgen sind IMHO nicht zu überblicken, aber garantiert würde es direkt nach so einem Beschluss extreme Verwerfungen geben. Zu glauben, mit Einführung der DM wären alle Probleme gelöst und die "guten alten Zeiten" wieder da, ist naiv.

 

Das Kind ist nunmal jetzt in den Brunnen gefallen (sprich: der Euro wurde eingeführt, ohne vorher entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen) und man muss bestmöglich damit umgehen. Wobei da weder Bürger, noch Politiker, noch "Experten" die goldene Lösung parat haben werden.

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seventh_son

Zentralbanken intervenieren

 

Die Europäische Zentralbank, die US-Notenbank Federal Reserve und weitere wichtige Zentralbanken greifen mit einer abgestimmten Aktion in den Geldmarkt ein. Es geht darum, dem weltweiten Finanzsystem mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen und damit Spannungen an den Finanzmärkten abzubauen. Die Aktion löst an den Börsen ein Kursfeuerwerk aus, der Dax gewinnt mehr als vier Prozent, der Euro zieht deutlich an.

 

Quelle: n-tv.de Breaking News

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Nothing

Zentralbanken intervenieren

 

Die Europäische Zentralbank, die US-Notenbank Federal Reserve und weitere wichtige Zentralbanken greifen mit einer abgestimmten Aktion in den Geldmarkt ein. Es geht darum, dem weltweiten Finanzsystem mehr Liquidität zur Verfügung zu stellen und damit Spannungen an den Finanzmärkten abzubauen. Die Aktion löst an den Börsen ein Kursfeuerwerk aus, der Dax gewinnt mehr als vier Prozent, der Euro zieht deutlich an.

 

Quelle: n-tv.de Breaking News

 

 

Super. Dann jetzt sind alle Probleme gelöst :)

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