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desesperado

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Was genau soll anders laufen, wenn D aus dem Euro austritt? Griechenland geht trotzdem Pleite, danach die gesamte restliche Peripherie. Juckt ja nicht, D exportiert ja nur 2/3tel der eigenen Wirtschaftsgüter nach Euroland. Kann man ja mal eben drauf verzichten. Und die Länder, die nicht zusammenbrechen, kaufen unsere Waren nicht, weil diese binnen Tagen 20,30 vielleicht sogar 60 % teurer (wer weiss schon was passiert) werden. Dann haben die Deutschen endlich wieder ihre stabile D-Mark, wofür sie sich kostengünstig unter spanischer, italienischer und griechischer Sonne die Birne zusaufen können.

 

Ach nee, halt. An den 2/3tel Export hängen ja auch Arbeitsplätze. Naja, können beschriebenes eben nur noch wenige tun. Die werden dann allerdings mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit ausgeraubt oder gekidnappt ... wäre doch mal was, südamerikanische Verhältnisse in der EU ... :lol:

 

---

 

Griechenland selbst ist nach wie vor kein Problem. Es tun immer gerade alle so, als müsste man mal eben den kompletten Schuldenberg von über 300 Milliarden auf den Tisch legen, um das Land zu retten. Deutschland kann genauso wenig mal eben seine 2 Billionen Staatsschulden auf den Tisch legen. Man muss das Land mit Geld versorgen und umstrukturieren, endlich mal helfen statt daran noch per Zinsarbitrage verdienen zu wollen. Es wäre trotzdem zum eigenen Nutzen. Nur wenn man Merkel die Eingliederung Ostdeutschlands zitieren hört, weiss man ja bereits, was der Wirtschaft in Griechenland im günstigsten Falle droht.

 

Selbst wenn unsere Exporte binnen 2 Jahren in Folge einer Griechenland Pleite und weiteren Schwierigkeiten in Südeuropa nur um 15 % einbrechen würden, wären wir von einem ausgeglichenen Staatshaushalt noch weiter entfernt denn je zuvor. Wir zahlen prozentual gemessen am gesamten Haushalt heute schon mehr Zinsen als Griechenland. Die geschönten Zahlen der Presse beziehen sich meist auf den Bundeshaushalt, lassen aber großzügigerweise Länder und Gemeinden mal eben außen vor.

 

Die jüngste Interbankenkrise dauerte ein paar wenige Tage, stürzte aber die Welt für 2 Jahre in eine Rezession. Diesmal wird es nicht so schnell vorbei sein, die Notenbanken können die Zinsen ja auch schlecht ins Negative senken ...

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obx

Was genau soll anders laufen, wenn D aus dem Euro austritt? Griechenland geht trotzdem Pleite, danach die gesamte restliche Peripherie. Juckt ja nicht, D exportiert ja nur 2/3tel der eigenen Wirtschaftsgüter nach Euroland. Kann man ja mal eben drauf verzichten. Und die Länder, die nicht zusammenbrechen, kaufen unsere Waren nicht, weil diese binnen Tagen 20,30 vielleicht sogar 60 % teurer (wer weiss schon was passiert) werden. Dann haben die Deutschen endlich wieder ihre stabile D-Mark, wofür sie sich kostengünstig unter spanischer, italienischer und griechischer Sonne die Birne zusaufen können.

 

Ach nee, halt. An den 2/3tel Export hängen ja auch Arbeitsplätze. Naja, können beschriebenes eben nur noch wenige tun. Die werden dann allerdings mit wesentlich höherer Wahrscheinlichkeit ausgeraubt oder gekidnappt ... wäre doch mal was, südamerikanische Verhältnisse in der EU ... :lol:

danke :thumbsup:

 

aber genau das wäre die alternative. von daher halte ich von der these, die griechen mögen den euro verlassen, auch schlicht nichts. denn das problem wäre damit nicht gelöst. es ist deutschland, welches nicht homogen zur eurozone passt. treten die griechen aus kriegen wir selbe probleme in portgugal, irland und spanien.

einer lösung kommen wir da kein stück näher. denn auch diese länder sind im gegensatz zu deutschland nicht wettbewerbsfähig, insbesondere nicht weil wir alle die gleiche währung haben.

 

von daher wäre es klug, doch mal über eurobonds nachzudenken. dann aber bitte mit klug ausgetüfteteln mechanismen, mit haushaltssperren, eu-eingriffen und einer steuerhoheit der eu für den fall der fälle... ich denke mit starken signalen müsste die größte wirtschaftszone der welt sich keine sorgen um ihr überleben machen

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CHX

Für die Einführung "echter" Eurobonds dürften noch einige Jahre ins Land gehen (Ratifizierungen, Änderungen der Verfassungen etc.pp.), zumal anzunehmenderweise anfangs auch heftige Widerstände gegen eine Einführung überwunden werden müssten.

natürlich wird das dauern. aber man muss doch mal wenigstens, auch als eurobond-gegner, in alternativen denken. also unter welchen voraussetzungen eine einführung denkbar wäre. wie man länder zu haushaltsdisziplin zwingen könnte... in dem ein eu-kommissar oder eine eu- expertengruppe im schlimmsten fall das amt eines nationalen finanzministers übernimmt... oder indem man der eu ein werkzeug gibt, eu-steuern in dem betreffenden land einzutreiben etc. pp.

 

denn eins müssen auch die eurobond-gegner wissen: noch haben wir das heft des handelns in der hand. irgendwann werden wir aber vielleicht auch in diesem punkt zu getriebenen der finanzmärkte. zumindest das sollten wir aus der finanzkrise gelernt haben.

 

Bin kein prinzipieller Eurobond-Gegner - nur werden Eurobonds an der Grundproblematik (wie sie momentan existiert) nichts ändern. Stell dir mal vor, was los sein wird, wenn Deutschland bspw. an Frankreich herumkritisieren würde, dass die ihren Haushalt in Ordnung halten sollen...

 

Sorry, aber die Politik hat gepennt - zudem dürfte eine "geordnete" Pleite Griechenlands momentan wohl eher im Gespräch sein, um ein Übergreifen auf andere Länder möglichst zu verhindern. Griechenland dürfte nicht in der Lage sein, die auferlegten Sparanstrengungen zu meistern. Ergo wird auch der Widerstand der Öffentlichkeit gegen weitere Stützungsmaßnahmen immer größer - hier sehe ich persönlich die größte Gefahr für die Eurozone, die Leute werden zunehmend "Euro-müde". Oder kommt die Politik mittlerweile ohne ihre Bürger aus?

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polydeikes

Eurobonds nützen gar nichts. Die können noch so "ausgetüfftelt" sein, wer soll die denn bitte kaufen?

 

Du glaubst doch auch nicht ernsthaft, dass bei einer Rückkehr zur D-Mark einfach wieder rund 2 Mark für einen Euro zu bekommen sind. Vielleicht kannst du 1000, vielleicht auch 5000 Euro 1:1 tauschen, den Rest vielleicht 1:3, 1:5 oder 1:7 ... Die Aufwertung bezog ich einzig und allein im Vergleich zum US Dollar. Wenn D austritt, folgt Frankreich mit Sicherheit, spätestens dann ist der Euro selbst rein gar nichts mehr wert. Andererseits kann man sich als Regierung so natürlich günstig auf Kosten des Sparvermögens entschulden.

 

Die Lösung ist ganz einfach. Man hätte einfach geschlossen reagieren müssen, als die Probleme vor 3 Jahren überdeutlich wurden. Man hat dieses nicht getan, es gibt keine Lösung mehr. Es geht nur noch darum, welches Szenario eintritt und wie sich dieses auswirken wird. Nach wie vor hat die EZB nicht versucht die Griechen zu stützen, man hat stattdessen die Zinskosten der Itaker, Portugiesen und Spanier beschränkt. Von den Rettungspaketen, nominal höher als die gesamte griechische Staatsverschuldung, ist bisher auch so gut wie nichts geflossen.

 

Ich kann einem Alkoholiker nicht genau den Centbetrag für die nächste Dose Neptun in die Hand drücken, mit dem Kommentar: Mach was draus, wenn du dich morgen um 180 Grad gedreht hast, drück ich dir noch mal 100.000 Euro in die Hand ... Das ist sinnfrei ...

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RED-BARON

erstmal crasht der Euro - mit 1,30 ist wohl zu rechnen , Gold bei über 1400 dann - abwarten

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Antonia

dabei sollten wir wissen, dass die eurozone ohne die übermächtige und alles überstrahlende exportnation deutschland besser dran wäre. frankreich steht in sachen wirtschaftsdaten eher näher an italien und spanien, als an deutschland. sprich, alle euromitglieder (abgesehen von österreich, finnland, luxemburg die alle wegen ihrer größe zu vernachlässigen sind) wären ohne deutschland eher auf gleicher augenhöhe. deutschland hingegen verzerrt die eigentliche wirtschaftskraft der eurozone. die eurozone ohne deutschland ist hingegen eher homogen.

 

auf die weise würden sich einige verbesserungen einstellen. deutschland, das 60% in die eu exportiert, würde durch eine sehr starke DM gegenüber dem euro an wettbewerbskraft verlieren, die gesamte eurozone ohne deutschland aber sehr an wettbewerbsfähigkeit gewinnen.

 

so leicht wäre das problem eigentlich zu lösen. aber austreten will deutschland natürlich nicht. dazu verdient man als exportnation an dem euro einfach zu gut!

Und wenn dann Deutschland raus ist und der Export zusammenbricht, dann kann man sich ja vielleicht wieder um den vor sich hin dümpelnden Binnenmarkt kümmern. Und wenn dann Deutschland seine Überstärke verloren hat, dann kann es ja wieder zum Euro zurück :) :) . Und alles wird gut.

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obx

also wie ihr beide von einer "geordneten" staatspleite sprechen könnt ist mir schleierhaft. ich finde gar nichts geordnet. im gegenteil: die deutschen preschen wieder vor, indem in einem ministerium inoffiziell die pleite eines eu-staates als szenario durchgespielt wird.

 

wenn jetzt in 2 wochen die koalition nicht geschlossen für ein weiteres rettungsschirm-paket im bundestag abstimmen sollte haben wir, zusammen mit den szenarien die in deutschland durchgespielt werden, den salat. ich finde daran nichts geordnet, wenn deutschland vorprescht und den finanzmärkten signalisiert, dass man griechenland nicht weiter stützen könnte. ich sehe nur das dann der angriff auf portugal und spanien stattfinden wird, der deutsche export einbricht und deutsche banken am rande des bankrotts wiederzufinden sind.

 

Und wenn dann Deutschland raus ist und der Export zusammenbricht, dann kann man sich ja vielleicht wieder um den vor sich hin dümpelnden Binnenmarkt kümmern. Und wenn dann Deutschland seine Überstärke verloren hat, dann kann es ja wieder zum Euro zurück :) :) . Und alles wird gut.

:lol:

deswegen sollten wir im eigenen interesse vielleicht versuchen lösungen zu finden. aber szenarien, die staatspleiten durchspielen, halte ich nicht für zielführend sondern eher für die märkte sehr verunsichernd

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CHX

also wie ihr beide von einer "geordneten" staatspleite sprechen könnt ist mir schleierhaft. ich finde gar nichts geordnet. im gegenteil: die deutschen preschen wieder vor, indem in einem ministerium inoffiziell die pleite eines eu-staates als szenario durchgespielt wird.

 

wenn jetzt in 2 wochen die koalition nicht geschlossen für ein weiteres rettungsschirm-paket im bundestag abstimmen sollte haben wir, zusammen mit den szenarien die in deutschland durchgespielt werden, den salat. ich finde daran nichts geordnet, wenn deutschland vorprescht und den finanzmärkten signalisiert, dass man griechenland nicht weiter stützen könnte. ich sehe nur das dann der angriff auf portugal und spanien stattfinden wird, der deutsche export einbricht und deutsche banken am rande des bankrotts wiederzufinden sind.

 

Ich denke nicht, dass ein deutsches Mininsterium laut über eine Staatspleite Griechenlands nachdenken würde, wenn nicht schon diesbezügliche Gespräche mit anderen Euro-Ländern stattgefunden hätten. Evtl. ist es ja auch nur ein Test, um zu sehen, wie die Finanzmärkte reagieren, eine Herausforderung derselben sozusagen... ^_^

 

Die Abstimmung im Bundestag wird sicherlich positiv verlaufen - bevor der EFSF mit neuen Befugnissen in Kraft tritt, dürfte wohl gar nix in dieser Hinsicht passieren. Danach wird man sehen, ob Griechenland zum Bauernopfer gemacht wird oder nicht.

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schlabuster

Starke Signale wären erst mal eine vernünftige Bekämpfung der Korruption in den betroffenen Ländern, aber da tut sich außer Ankündigungen gar nichts.

Mit diesem weiter so gehts nun mal in Graben.

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obx

Ich denke nicht, dass ein deutsches Mininsterium laut über eine Staatspleite Griechenlands nachdenken würde, wenn nicht schon diesbezügliche Gespräche mit anderen Euro-Ländern stattgefunden hätten.

deutschland hat sich mit den eu-partnern in dieser beziehung abgesprochen? glaubst du nicht im ernst, oder?

Evtl. ist es ja auch nur ein Test, um zu sehen, wie die Finanzmärkte reagieren, eine Herausforderung derselben sozusagen... ^_^

das würde mich ziemlich nachdenklich stimmen, wenn die politik jetzt noch versucht finanzmärkte und deren stimmung testen zu wollen :(

Die Abstimmung im Bundestag wird sicherlich positiv verlaufen

das ist nicht die frage!

 

die frage ist ob die koalition ihre EIGENE mehrheit bekommen wird. hat sie nicht mal eine eigene mehrheit ist sie interkontinental quasi handlungsunfähig

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CHX

Evtl. ist es ja auch nur ein Test, um zu sehen, wie die Finanzmärkte reagieren, eine Herausforderung derselben sozusagen... ^_^

das würde mich ziemlich nachdenklich stimmen, wenn die politik jetzt noch versucht finanzmärkte und deren stimmung testen zu wollen :(

 

Das war eher ironisch gemeint ;)

 

Die Abstimmung im Bundestag wird sicherlich positiv verlaufen

das ist nicht die frage!

 

die frage ist ob die koalition ihre EIGENE mehrheit bekommen wird. hat sie nicht mal eine eigene mehrheit ist sie interkontinental quasi handlungsunfähig

 

Wenn nicht einmal mehr innerhalb der Koalition eines Landes eine Mehrheit zu finden ist, wie soll das dann EU-weit funktionieren?

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obx

Das war eher ironisch gemeint ;)

cool :)

 

aber die märkte werden wohl morgen nicht gut reagieren, schätze ich. zuerst diese floskeln des g7-treffens, was man sich auch hätte sparen können, dann das griechenland-pleite-szenario.

 

morgen gehts unter 5.000

 

Wenn nicht einmal mehr innerhalb der Koalition eines Landes eine Mehrheit zu finden ist, wie soll das dann EU-weit funktionieren?

naja, im grunde warten ja alle nur sehnsüchtig auf ein starkes signal aus deutschland. statt einem starken signal kommt nur starkes rücktritt :lol:

 

endlich mal wieder was mediales :thumbsup:

 

Starke Signale wären erst mal eine vernünftige Bekämpfung der Korruption in den betroffenen Ländern, aber da tut sich außer Ankündigungen gar nichts.

das wäre doch mal was

Entwicklungshilfe nach dem Motto "Die können's nicht": Weil Griechenlands Behörden mit der Lösung der Finanzkrise überfordert seien, will EU-Kommissar Oettinger dem Land die Kontrolle entziehen. Beamte aus anderen europäischen Ländern sollen dort die Verwaltung übernehmen, Firmen privatisieren und Steuern eintreiben. Eine rechtliche Grundlage dafür gibt es nicht. Mein Link

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CHX

aber die märkte werden wohl morgen nicht gut reagieren, schätze ich. zuerst diese floskeln des g7-treffens, was man sich auch hätte sparen können, dann das griechenland-pleite-szenario.

 

morgen gehts unter 5.000

 

Na, ist doch prima - dann flüchten noch mehr Leute in Bundesanleihen, die Zinsen sinken und die Refinanzierung der deutschen Schulden wird preiswerter :D

Gleichzeitig wertet der EUR ab, da freut sich unsere Exportindustrie...

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obx

Gleichzeitig wertet der EUR ab, da freut sich unsere Exportindustrie...

warum sich die leute um einen schwächeren euro gedanken machen hab ich eh nie verstanden. naja, amis und japaner verfolgen ihre politik der schwachen währung aktiv, und europa ungewollt durch eigenes dummes verschulden...

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Zinsen

Außerdem wäre 1,3 $ für den Euro auch nicht der Untergang, vor ein oder zwei Jahren hatte man zwischenzeitlich sogar 1,2 $. Damals regte sich seltsamerweise niemand auf.

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

aber die märkte werden wohl morgen nicht gut reagieren, schätze ich. zuerst diese floskeln des g7-treffens, was man sich auch hätte sparen können, dann das griechenland-pleite-szenario.

 

morgen gehts unter 5.000

 

 

 

nix genaues weiß man nicht, aber bei L&S sind alle Dax und MDax(bis auf Sky) Werte Indikationen grün

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

Egal wie man es dreht und wendet, wenn die PIIGS weiter gestützt werden, wird die Wirtschaft (und damit unter anderem die deutsche Exportwirtschaft) über Jahre hinaus nicht richtig laufen, da das Verschuldungsproblem weiterhin nicht gelöst ist und strukturell sich auch nichts ändern kann, weil die Schuldenlast kaum Handlungsspielräume für Wachstum gibt. Ob Euro-Bonds, EFSF, Anleihenkäufe durch Zentralbanken oder das Geld mit der Schubkarre vor das Parlamentsgebäude kutschiert wird, ändert nichts. Die Schulden sind hoch, keine Aussicht auf einen ausgeglichenen Haushalt und damit steigt die Verschuldung eher als dass sie sinkt, trotz Sparmaßnahmen. Die Sparmaßnahmen haben unmittelbaren Einfluss auf Investitionsentscheidung, sodass das BIP tendenziell sogar noch zurückgeht und somit die Schuldenlast zusätzlich noch steigt.

Europa wird für die deutsche Exportwirtschaft in einem derartigen Szenario auf lange Sicht kein Wachstumsmarkt sein, die USA und Japan haben ähnlich strukturelle Probleme, sodass von hier aus wohl ebenfalls kaum Impulse ausgehen werden und Asian bzw. die BRIC Staaten werden wohl kaum alleine alles schultern können. Sollte die USA in eine Rezession fallen, hätte dies direkt Auswirkungen auf China, sodass dann endgültig das Eintrifft, wovon die Märkte derzeit ausgehen.

 

Lässt man Griechenland pleitegehen mit einer eventuellen Ansteckungsgefahr für Portugal, Spanien, Irland oder Italien kann das bereinigend sein (siehe Argentinien oder Türkei) aber wird extreme Verwerfungen mit sich ziehen, die nicht einschätzbar sind (vor allem für das weltweite Bankensystem).

 

 

Außerdem wäre 1,3 $ für den Euro auch nicht der Untergang, vor ein oder zwei Jahren hatte man zwischenzeitlich sogar 1,2 $. Damals regte sich seltsamerweise niemand auf.

Ja, nur lag zu der Zeit z.B. Öl (Brent) bei 75$. Damit würden wir eine Inflation durch Währungsabwertung bekommen, sofern diese Preis nicht mit Richtung Süden gehen ;)

 

 

Die jüngste Interbankenkrise dauerte ein paar wenige Tage, stürzte aber die Welt für 2 Jahre in eine Rezession. Diesmal wird es nicht so schnell vorbei sein, die Notenbanken können die Zinsen ja auch schlecht ins Negative senken ...

Offenmarktoperationen kennen schon längst keine Zinshürden mehr ;)

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obx

nix genaues weiß man nicht, aber bei L&S sind alle Dax und MDax(bis auf Sky) Werte Indikationen grün

es wird jedenfalls spaßig werden. wir kennen ja unseren dax. zunächst hangelt er um die nulllinie leicht im plus, dann auf dem nachmittag gibts nen satz gen süden B)

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen
Ja, nur lag zu der Zeit z.B. Öl (Brent) bei 75$. Damit würden wir eine Inflation durch Währungsabwertung bekommen, sofern diese Preis nicht mit Richtung Süden gehen ;)

 

Dass man z. Z. schon einen gewissen Abwertungswettlauf zwischen den Staaten hat, unbestritten. Macht China im übrigen seit mindestens fünf Jahren. Aber hier ist das natürlich pfui. Auch wenn am Ende vielleicht alle verlieren, ist es dennoch idiotisch als einziger sich ans Lehrbuch zu halten: Der Konsens, dass Währungen frei schwanken sollten, um Ungleichgewichte zu balancieren, ist spätestens mit der Eurobindung des Schweizer Franken obsolet. Ob man dies jetzt gutheißt oder nicht; es ist so! Man kann natürlich auch die nächsten zwanzig Jahre der Depp der Welt sein, der seine Währungsstärke über die Einbindung in die Produktionskette stellt, aber anscheinend funktioniert das noch nicht mal für ein recht überschauliches Land wie die Schweiz, geschweige denn für Deutschland. So einen Kurs kann man vielleicht als Kanal(isations)insel fahren. Aber nicht als größeres Land (Entschuldigung für den polemischen Ausrutscher, aber der musste sein.)

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obx

Der Konsens, dass Währungen frei schwanken sollten, um Ungleichgewichte zu balancieren, ist spätestens mit der Eurobindung des Schweizer Franken obsolet.

naja, für die schweiz hab ich verständnis. das geschah aus einer notsituation heraus. nicht wie china, die eine kopplung an den us-dollar rein aus ökonomischen gründen vollziehen....

 

sei froh das die schweizer sich nicht an den us-dollar koppeln und die forcierte abwertung des dollars mittragen :lol:

 

nix genaues weiß man nicht, aber bei L&S sind alle Dax und MDax(bis auf Sky) Werte Indikationen grün

Rückblick: Letzte Woche haben wir unsere Leser auf eine akute Crashgefahr hingewiesen, der Dax verlor über 6%. Ausblick: Der Dax beendete die Aufwärtsreaktion und ist dabei seinen steilen Abwärtstrend fortzusetzen. Betrachtet man den Dow Jones-Index, der ebenfalls kurz vor dem nächsten dynamischen Abwärtsschub steht, entsteht beim Dax ein Abwärtspotenzial bis ca. 4500. Fällt der Dax unter 5150, wird das nächste Verkaufssignal aktiviert. Als nächstes großes Ziel sehen wir den Bereich um die 4500-Marke. Hier besteht dann die Hoffnung auf ein vorläufiges Ende des Ausverkaufs. Eine starke Gegenreaktion für mehrere Wochen bzw. Monate wäre dann möglich. Kann die 4500-Marke keine Stabilisierung einleiten, wäre ein Fall auf 4000 und 3600 unvermeidbar. Aus der heutigen Sicht könnte nur ein vorzeitiger Anstieg über 5730 weitere kurzfristige Tiefs verhindern und eine stärkere Gegenbewegung(6100 bzw. 6400) einleiten. Dieses positive Szenario erwarten wir allerdings nicht. Der Auslöser der Abwärtsbewegung: Nach dem Bruch des langfristigen Aufwärtstrends(7052) sowie der 7000-Marke und der 200-Tageslinie(7087) fiel der Dax ohne eine Gegenbewegung bis auf 5487 Punkte. Schlagartig veränderte sich das mittelfristige Szenario von bullisch auf bärisch.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

So ich weiß nicht in welchen Beitrag das am besten jetzt reingehört, aber da es im Zusammenhang mit Prognosen & Wirtschaft steht, ist es hier halbwegs gut aufgehoben...

Unsere ganzen Goldjünger und Crashpropheten wirds sicher gefallen aber darauf will ich weniger hinaus, sonder vielmehr darauf wie er es begründet.

 

Seine Kernthese besagt, dass die Schuldenmenge im Verhältnis zur Geldmenge zu stark gestiegen ist, um dieses Missverhältnis zu korrigieren muss entweder die Geldmenge auf die Schuldenmenge ausgeweitet werden (was zur Inflation führt) oder die Schuldenmenge wird auf die Geldmenge reduziert werden (was zur Deflation führt).

 

Wo liegt aber der Unterschied zwischen der Geldmenge und der Schuldenmenge? Wenn ein Land, eine Bank ein Unternehmen oder wer auch immer Schulden hat bzw. macht, so sind die Schulden doch faktisch bereits schon das Geld. Wenn jetzt z.B. die USA um die Konjunktur anzukurbeln 400 Mrd. $ in Form von Staatsanleihen kriegen -aber nicht dadurch, dass sie auf bestehendes Geld, das im Wirtschafts- und Finanzsystem zirkuliert zurückgreift, sondern direkt bei der Notenbank neues Geld gegen Staatstitel eintauschen und somit neues Geld "wertschöpft"- dann ist doch ebenfalls die Geldmenge (in Form von + 400 Mrd $ auf dem Staatskonto der USA) wie auch die Schuldenmenge (der USA) um 400 Mrd. $ gestiegen.

 

Wie soll sich hier ein Verhältnis zueinander anpassen? Angenommen die USA muss nach einem Jahr die Schulden tilgen, will aber nicht tilgen, sondern benötigt nochmals 200 Mrd. $ um ein weiteres Programm zu finanzieren, so nimmt sie z.B. wieder Geld bei der FED auf in Höhe von 600 Mrd. $ Staatsanleihen, sozusagen auch als ein Teil der Anschlussfinanzierung. Durch die Anschlussfinanzierung eingenommene Geldmenge in Höhe von 600 Mrd. $ können die bisher geschuldeten 400 Mrd. getilgt werden, sodass rechnerisch erstmal die 400 Mrd. $ eingesammelt worden sind (auch die Schulden), aber durch die Anschlussfinanzierung wieder 600 Mrd. $ Schulden wie auch Geldmenge entstanden sind.

Sozusagen Altschulden: 400 $

Tilgung: 400$ (damit erstmals 400$ dem Kreislauf entzogen und auch Schulden)

Neuschulden: 600$ (für Refinanzierung der Altschulden + 200 $ Neuschulden, also 600 $ Schulden aber auch Geldmenge)

Entscheidend ist also um z.B. die Geldmenge zu reduzieren, dass die 400 $ Tilgung auch wirklich aus eigener Kraft heraus getilgt worden sind und nicht dadurch getilgt werden, dass durch die neue Geldaufnahme die Altschulden getilgt werden. Zwar sind die 400 $ durch die Ausgaben des Staates (aus den Altschulden) im Wirtschaftskreislauf weiter enthalten, aber wenn der Staat ordentlich gewirtschaftet hat, so kann er durch Steuereinnahme dann die Tilgungssumme zumindest zum Teil aus eigener Kraft raus leisten und nicht durch eine anschließende Finanzierung. Ob das realistisch ist oder nicht ist eine andere Frage, sollte aber nur mal das Problem verdeutlichen...

 

Wenn überhaupt Deflation oder Inflation entstehen soll oder kann, dann ist das doch eine Frage der hinzu geführten oder entnommenen Liquidität -also Geld im Sinne von Schuldenaufnahme bzw. Abbau- (und natürlich eine Frage wie und wo das Geld verteilt ist, um einen fließenden Kreislauf zu generieren. Wenn sich das Geld z.B. nur im Finanzsektor befindet, dann löst es dort Assetinflation und Bubbels aus aber weniger in der Realwirtschaft bzw. nicht so extrem und mit zeitverzögertem Effekt).

 

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Warlock

@cashflow: Alles schön und gut, Deflation, Inflation. Dazu muss die Geldmenge aber auch mal die Realwirtschaft, also auch uns alle erreichen. Das war aber bisher kaum der Fall denn die Banken haben die Geldmengen nicht in die Realwirtschaft geleitet sondern im Finanzsystem belassen und dort Finanzalchemie betrieben.

 

Eine deflationäre Phase könnte natürlich kommen, aber Hyperinflation halte ich doch für sehr unwarscheinlich. Damit ich 1000 EUR für ein Brot bezahle muss ich auch erstmal etwa 50.000 EUR im Monat verdienen um mir Wasser und Brot einen Monat lang leisten zu können. Die Entwicklung sehe ich bisher nicht... :-

 

Gegen Deflation könnte man einfach die Bezüge der Staatsbediensteten erhöhen das würde sicherlich die Lohnspirale nach oben treiben und könnte die Deflation bekämpfen und natürlich Konjunkturprogramme z.B. irgendwas mit erneuerbaren Energien. Auch das kann man in den Griff bekommen.

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Antonia

Gegen Deflation könnte man einfach die Bezüge der Staatsbediensteten erhöhen das würde sicherlich die Lohnspirale nach oben treiben und könnte die Deflation bekämpfen und natürlich Konjunkturprogramme z.B. irgendwas mit erneuerbaren Energien. Auch das kann man in den Griff bekommen.

Aber wenn der Staat sparen muss, dann wird er genau da sparen.

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Ca$hflow
· bearbeitet von Ca$hflow

@cashflow: Alles schön und gut, Deflation, Inflation. Dazu muss die Geldmenge aber auch mal die Realwirtschaft, also auch uns alle erreichen. Das war aber bisher kaum der Fall denn die Banken haben die Geldmengen nicht in die Realwirtschaft geleitet sondern im Finanzsystem belassen und dort Finanzalchemie betrieben.

Natürlich, dass sollte auch mit dem letzten Abschnitt berücksichtigt werden. Mir ging es mehr um die Begrifflichkeit, die der Herr im Video benutzt. Er sieht hier zwei grundverschiedene Bedeutungen der beiden Begriff, die eingeleitet werden müssen, um überhaupt Inflation oder Deflation induzieren zu können.

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