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desesperado

Nachrichten, Kommentare, Prognosen

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madredeus

Falls jemand nicht nur auf dem Goldauge sieht, gibt es auch einen interessanten Artikel, in dem nicht nur der goldige DJE zu Wort kommt. Das ist ja hier selektive Meinungsmache wie bei Fox News :rolleyes:

 

http://www.wiwo.de/finanzen/ueberlebensstrategien-der-investment-elite-440963/

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Die Kreise sind wieder da... :huh:

 

27.09.2010/20:23:50

 

 

 

Kreise - Japans größte Kundenkreditfirma steht vor Insolvenz

 

Tokio, 27. Sep (Reuters) - Japans größter Anbieter von Konsumentenkrediten will Kreisen zufolge am Dienstag in die Insolvenz gehen. Takefuji werde vor Gericht Gläubigerschutz beantragen und dies danach öffentlich machen, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen am Montag (MESZ) der Nachrichtenagentur Reuters. Der Schritt sei das Ergebnis strengerer Regeln für die Kreditvergabe, welche die Zinsforderungen der Branche deutlich beschränken. Außerdem steht hinter Takefuji keine der großen japanischen Banken, die das unter einer Schuldenlast von 5,2 Milliarden Dollar (knapp vier Milliarden Euro) leidende Unternehmen auffangen könnte.

 

Von einer bevorstehenden Insolvenz hatten zuvor bereits japanische Medien berichtet. Takefuji hatte daraufhin bestritten, diesen Schritt bereits beschlossen zu haben. "Es ist unwahr, dass wir eine solche Entscheidung getroffen haben, wie dies einige Medien berichtet haben", hieß es in einer Erklärung.

 

Der Aufstieg der japanischen Kundenkreditfirmen begann in den 1990er Jahren. Die Konjunktur rutschte damals ab, und die Geschäftsbanken schränkten ihre Kreditvergabe ein. Die Anbieter von Konsumentenkrediten konnten sich selbst Geld zu günstigen Konditionen leihen, verlangten von ihren Schuldnern aber bis zu knapp 30 Prozent Zinsen. Mit den Einnahmen konnten auch hohe Kreditausfall-Raten verkraftet werden. Kritiker sahen die Branche nicht weit entfernt von Kredithaien.

 

Der 2006 verstorbene Takefuji-Gründer Yasuo Takei rangierte auf der Forbes-Liste 2005 als zweitreichster Japaner mit einem Vermögen von 5,6 Milliarden Dollar. Seine Witwe kam demnach in diesem Jahr immer noch auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Niedergang der Branche begann mit einem Gerichtsurteil im Jahr 2006. Die Richter warfen den Firmen überzogene Zinsforderungen vor und verlangten Rückerstattungen an die Schuldner. Das bedeutete bereits vor Takefuji für einige Anbieter das Aus.

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Antonia

Die Kreise sind wieder da... :huh:

 

Stimmt: Takefuji hat Konkurs angemeldet. Handelsblatt

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Pascal1984
· bearbeitet von Pascal1984

Die Kreise sind wieder da... :huh:

 

Stimmt: Takefuji hat Konkurs angemeldet. Handelsblatt

 

Na und, in den USA gehen jedes Wochenende ein paar Banken Pleite und trotzdem gehts aufwärts... Als ob der Markt sich von so n kleinen bisschen Realität gleich stören lässt :thumbsup:

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Carlos

Und das sagt unser Dauerpessimist... ;)

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Pascal1984

Und das sagt unser Dauerpessimist... ;)

 

War eigentlich mehr eine Anspielung darauf, wie weit der Markt derzeit von der Realität entfernt handelt und nicht ernst gemeint!

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Pascal1984

 

Die Chinesen "dürfen" das, denn Sie können die US-Regierung über ihre Dollar Reserven und ihre Anleihen in die Knie zwingen und nicht anders herum!

 

Amerika ist in eigentlich jeder Hinsicht in einer schlechten bis auswegslosen Situation - wenn Sie zu oft die Aufwertung des Yuan fordern, könnten die Chinesen US Anleihen meiden und damit die Amis durch weitere Dollar-Druck-Orgien zum Aufkauf ihrer Anleihen in eine massive Inflation zwingen!

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Zinsen

Schuldet man der Bank 100000, hat man ein Problem, schuldet man ihr 10000000, hat sie eins.:-

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odenter
· bearbeitet von odenter

Schuldet man der Bank 100000, hat man ein Problem, schuldet man ihr 10000000, hat sie eins.:-

Hängt von der Größe der Bank ab. :)

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Pascal1984

Wo wir gerade von Bankschulden reden :thumbsup:

 

Gemeinsam in den Untergang...

 

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Mehr Geld für ein Milliardengrab

 

Irland steht Pleite-Bank bei

 

Der Inselstaat investiert gigantische Beträge in die Rettung seiner maroden Banken. Vor allem ein Institut entpuppt sich immer mehr als Milliardengrab. Einem Zeitungsbericht zufolge will die Regierung jetzt weitere fünf Milliarden Euro für die Anglo Irish Bank berappen.

 

Die Bank soll aufgespalten werden: in eine Bad Bank, in die faule Kredite ausgelagert werden, und eine Bank mit reinem Einlagegeschäft.

 

Die irische Regierung wird der taumelnden Anglo Irish Bank einem Zeitungsbericht zufolge mit weiteren fünf Mrd. Euro unter die Arme greifen. Die Zentralbank werde diese Summe in der Hoffnung nachschießen, die Bank damit am Leben erhalten zu können, berichtete die "Financial Times". Am heutigen Mittwoch läuft die zweijährige Garantie aus, welche die Regierung auf dem Höhepunkt der Bankenkrise verkündet hatte.

 

Die Kosten für die Sanierung der Bank würden damit von den bisher veranschlagten 25 Mrd. Euro auf 30 Mrd. Euro steigen - das wäre ein Fünftel des irischen Bruttoinlandsproduktes. Die Anglo Irish Bank war in der Finanzkrise in Schieflage geraten und 2009 verstaatlicht worden. Finanzminister Brian Lenihan will die faulen Wertpapiere in eine sogenannte Bad Bank auslagern.

 

Die Marktteilnehmer an den Finanzmärkten sind nervös, zumal die irische Volkswirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres wieder in die Rezession gerutscht ist. Die Risiko-Bewertungen für Irland sind extrem hoch. Aber nicht alle Marktteilnehmer lassen sich von der Panik anstecken. Vergangene Woche hat Irland am Kapitalmarkt 1,5 Mrd. Euro Anleihen plaziert. Die Emission war mit einem Faktor von 3,6 überzeichnet.

 

http://www.teleboerse.de/nachrichten/Irland-steht-Pleite-Bank-bei-article1595261.html

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Pascal1984

Und der leicht überheblich wirkende französische Präsident hat beschlossen, sein Land müsse nicht sparen

 

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Frankreich-spart-weniger-article1601426.html

 

Mittwoch, 29. September 2010

Sarkozys Angst vor dem WählerFrankreich spart weniger

Die französische Regierung setzt im Kampf gegen das Staatsdefizit auf den Aufschwung. Der bei den Wählern derzeit nicht hoch im Kurs stehende Staatspräsident Sarkozy verzichtet auf rigide Sparmaßnahmen wie in Großbritannien, Spanien oder Deutschland. Die Analysten sind von den Plänen der Franzosen alles andere als überzeugt.

 

Unter dem Druck schlechter Umfragewerte vermeidet Frankreichs Mitte-Rechts-Regierung einen drastischen Sparkurs. Das Kabinett beriet unter der Leitung von Staatspräsident Nicolas Sarkozy über Kürzungen im kommenden Jahr, die im Gesamtergebnis geringer ausfallen als in Großbritannien, Deutschland oder Spanien.

 

Die zweitgrößte Volkswirtschaft Europas verlässt sich stattdessen darauf, dass der Aufschwung die Staatskassen füllen und das Erreichen der Defizitziele erleichtern wird. Analysten äußerten dagegen Zweifel, dass die Sparanstrengungen ausreichend sind.

 

Frankreich will im Haushalt 2011 bei Ausgaben von über knapp 290 Milliarden Euro fast 40 Milliarden Euro einsparen. Mit dem Etat-Entwurf solle auch das Vertrauen der Investoren und Ratingagenturen in das Land gestärkt werden, sagte Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde.

 

Demnach will die Regierung 15 Milliarden Euro durch einen Stopp von Krisenhilfen für die Wirtschaft einsparen. Das Auslaufen von Steuervergünstigungen soll weitere zehn Milliarden Euro bringen. Etwa sieben Milliarden will die Regierung über Einschnitte im Öffentlichen Dienst einsparen. Geplant sind eine Pause bei Gehaltserhöhungen sowie Stellenkürzungen und ein Ausgabenstopp.

Schielen auf EU-Defizitgrenze

 

Hauptziel des Haushalts ist es, das Defizit von 7,7 Prozent in diesem Jahr auf sechs Prozent zu reduzieren - die erste Etappe auf dem Weg zurück zu den drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, die alle EU-Staaten bis 2013 wieder erreichen wollen. Deutschland dürfte sich diesem Ziel dank des Aufschwungs im kommenden Jahr bereits in einem größeren Schritt annähern.

 

Nach Einschätzung einiger Analysten wird Frankreich seine Sparanstrengungen verstärken müssen, um seine Defizitziele zu erreichen, weil das von der Regierung antizipierte Wirtschaftswachstum von zwei Prozent 2011 voraussichtlich nicht erreicht werde. Eine Umfrage unter Volkswirten ergab im Schnitt ein Wachstum von 1,3 Prozent nach 1,5 Prozent im laufenden Jahr.

 

Die Zustimmung zu Sarkozys Politik ist im Streit über die Rentenreform drastisch gesunken. Gut eineinhalb Jahre vor der Präsidentenwahl unterstützen nur noch 32 Prozent der Wähler seine Politik. Andererseits muss sich Frankreich das Vertrauen der Gläubiger sichern, um die Spitzenbewertung seiner Anleihen zu bewahren und sich damit einen günstigen Schuldendienst zu ermöglichen.

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Antonia
· bearbeitet von Antonia

Nun geht es richtig los. Amerikas Antwort auf die Chickens-Zölle?:

 

Handelsstreit um Yuan

US-Abgeordnete stimmen für Strafzölle gegen China

Das US-Repräsentantenhaus hat sich mit mächtiger Mehrheit für Strafzölle auf chinesische Importe ausgesprochen, allerdings muss noch der Senat zustimmen. Washington will Peking zwingen, seine Währung deutlich aufzuwerten. ...

Spiegel

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Pascal1984

Nun geht es richtig los. Amerikas Antwort auf die Chickens-Zölle?:

 

Handelsstreit um Yuan

US-Abgeordnete stimmen für Strafzölle gegen China

Das US-Repräsentantenhaus hat sich mit mächtiger Mehrheit für Strafzölle auf chinesische Importe ausgesprochen, allerdings muss noch der Senat zustimmen. Washington will Peking zwingen, seine Währung deutlich aufzuwerten. ...

Spiegel

 

Das würde einen Put auf China´s Indizes interessant machen

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Prospektständer
Ikeas Umsatz stieg demnach zwischen September 2008 und August 2009 um 1,4 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro. Der Gewinn legte um 11,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu. Für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2009/2010 machte Ikea dagegen nur wenige Angaben. So stieg der Umsatz um 7,7 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro - Rekord in der über 60-jährigen Geschichte des Möbelhauses. Angaben zum Gewinn wird Ikea zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.

 

Gewinngrößen wollte Ohlsson für das nicht an der Börse notierte Familien-Unternehmen aber nicht nennen. "Es ist bedeutend besser gelaufen, als wird das erwartet hatten. Das ist ein wirklich starkes Ergebnis, wenn man das extrem harte Geschäftsklima auf vielen Märkten bedenkt", sagte er gegenüber der Stockholmer Zeitung "Dagens Industri". Er kündigte Expansionspläne für Serbien und Kroatien an. Danach, so hoffe er, sei Südkorea an der Reihe. Langfristig gesehen könne er sich auch Indien als potenziellen Markt vorstellen, sagte Ohlsson. Ende August arbeiteten 127.000 Menschen in 280 Ikea-Warenhäuser in 26 Ländern.

Ikea wandelt sich zu mehr Transparenz

 

Der Möbelkonzern hatte im Dezember 2009 beschlossen, künftig jährlich einen Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Ikea-Chef Mikael Ohlsson begründete den Wandel zu mehr Transparenz am Freitag mit einem "wachsenden Interesse der Mitarbeiter, Lieferanten und Anteilseigner", mehr über die einzelnen Bereiche von Ikea zu erfahren.

 

In dem Bericht hieß es zudem, der von der Eignerfamilie Kamprad kontrollierten Gesellschaft Inter Ikea seien im abgelaufenen Jahr 6,3 Milliarden Kronen zugeführt worden. Seit dem Jahr 2000 sind aus dem Möbelkonzern insgesamt 47,5 Milliarden Kronen überwiesen worden. Inter Ikea verwaltet alle Rechte an der Marke Ikea und vergibt Verkaufslizenzen an die Ikea-Warenhäuser. Ikea-Gründer Ingvar Kamprad (84) gilt als einer der reichsten Einzelpersonen der Welt.

 

Quelle: t-online

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Blujuice

 

Die Chinesen "dürfen" das, denn Sie können die US-Regierung über ihre Dollar Reserven und ihre Anleihen in die Knie zwingen und nicht anders herum!

 

Amerika ist in eigentlich jeder Hinsicht in einer schlechten bis auswegslosen Situation - wenn Sie zu oft die Aufwertung des Yuan fordern, könnten die Chinesen US Anleihen meiden und damit die Amis durch weitere Dollar-Druck-Orgien zum Aufkauf ihrer Anleihen in eine massive Inflation zwingen!

Genau das wollen US-Regierung und FED doch: den Dollar abwerten und die Inflationsrate erhöhen (wodurch die Realzinsen noch weiter sinken). Ich seh hier kein ernsthaftes Druckmittel auf chinesischer Seite.

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Pascal1984

 

 

Die Chinesen "dürfen" das, denn Sie können die US-Regierung über ihre Dollar Reserven und ihre Anleihen in die Knie zwingen und nicht anders herum!

 

Amerika ist in eigentlich jeder Hinsicht in einer schlechten bis auswegslosen Situation - wenn Sie zu oft die Aufwertung des Yuan fordern, könnten die Chinesen US Anleihen meiden und damit die Amis durch weitere Dollar-Druck-Orgien zum Aufkauf ihrer Anleihen in eine massive Inflation zwingen!

Genau das wollen US-Regierung und FED doch: den Dollar abwerten und die Inflationsrate erhöhen (wodurch die Realzinsen noch weiter sinken). Ich seh hier kein ernsthaftes Druckmittel auf chinesischer Seite.

 

Dir ist schon klar, in welchen Ausmaß die FED eingreifen muß, wenn die Chinesen abspringen? Milliarden sind dann gar nichts mehr, dann geht es ne Nummer größer weiter...

 

Das funktioniert nur, wenn dem Dollar vertrauen entgegen gebracht wird - für sowas werden Kriege geführt, der Irak war das vorletzte Land das sein Öl nicht mehr in Dollar verkaufte, die Folgen kennen wir, das nächste Land ist der Iran und die Kriegstrommeln werden immer lauter...

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Pascal1984
· bearbeitet von Pascal1984

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken-versicherungen/refinanzierung-banken-buhlen-um-ersparnisse-ihrer-kunden;2666940

 

Banken buhlen um Ersparnisse ihrer Kunden

 

Banken buhlen um die Gunst ihrer Privatkunden – und um deren Ersparnisse. Die Institute sind momentan sogar bereit, ihnen höhere Zinsen zu zahlen, als am Geldmarkt üblich ist. Das ungewöhnliche Phänomen hat Gründe - und Konsequenzen.

 

FRANKFURT. Banken in Deutschland liefern sich einen beispiellosen Wettstreit um die Ersparnisse der Kunden. Vor allem die Konkurrenz bei Tagesgeld ist hart. Seit Monaten bieten die Geldhäuser ihren Kunden für Tagesgeld höhere Zinsen an, als sie am Geldmarkt zahlen müssten, um sich zu refinanzieren. Das zeigt eine Analyse der Beratungsgesellschaft Barkow Consulting, die dem Handelsblatt vorliegt. Allein in diesem Jahr lagen die Tagesgeldzinsen für Privatkunden um rund 0,33 Prozentpunkte über dem Geldmarktsatz Eonia, zu dem sich die Banken der Euro-Zone untereinander Geld leihen.

 

In Fällen wie diesen sprechen Banker von negativen Margen bei Kundeneinlagen. Vor der Pleite der US-Bank Lehman Brothers war dies ein seltenes Phänomen. „Das hat es noch nie gegeben, dass die Margen im Tagesgeld selbst bei einer normalen Zinsstruktur so lange negativ sind“, sagt Helmut Gottschalk, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Herrenberg-Rottenburg. Von einer „normalen Zinsstruktur“ sprechen Banker, wenn die Zinsen kurzfristiger Anlagen niedriger sind als die langfristige Zinsen. Tatsächlich sind die Margen für die Einlagen privater deutscher Kunden seit Anfang 2009 fast ununterbrochen negativ – trotz der normalen Zinsstruktur.

 

Private Einlagen gelten als stabile Finanzierungsquelle

 

Das ungewöhnliche Phänomen hat viele Gründe – der Schock, den die Lehman-Pleite ausgelöst hat, ist nur einer davon. In der Krise waren private Kundeneinlagen eine zuverlässigere Finanzierungsquelle als der Kapitalmarkt. „Banken haben die Finanzierung über die eigenen Kunden in der Krise zu schätzen gelernt“, sagt Martin Faust, Bankprofessor an der Frankfurt School of Finance. Seither bemühen sich viele europäische Banken darum, sich stärker über die Einlagen privater Kunden zu finanzieren. Das führte dazu, dass die Zinskonditionen für Privatleute mittlerweile besser sind als die für Firmenkunden.

 

Die Banken wollen die Lücke zwischen dem Volumen ihrer Kundenkredite und ihrer Kundeneinlagen verkleinern, so die Europäischen Zentralbank (EZB). Der Anteil der Einlagen am Finanzierungsmix ist 2009 von 30 auf 32 Prozent gestiegen. Dass der Wettbewerb um Kundeneinlagen in ganz Europa zugenommen hat, zeigt auch das Beispiel Spanien. Dort sprechen die Bankmanager von „selbstmörderischen“ Konditionen oder einem „Einlagenkrieg“.

 

Bei kurzfristigen Geldanlagen ist die Konkurrenz hierzulande am größten. „Tagesgelder von Privatkunden sind im Vergleich zu anderen großen europäischen Ländern in Deutschland am teuersten für die Banken“, sagt Peter Barkow, der Gründer von Barkow Consulting. Für Professor Faust ist das ein Beleg dafür, dass der Wettbewerb um Privatkunden in Deutschland am stärksten ist. Deshalb nivellieren die Banken ihre Konditionen ungern auf das Niveau, das derzeit ökonomisch sinnvoll wäre. „Dann besteht die Gefahr, Kunden zu verlieren“, sagt Faust. Und das ist so ziemlich das Letzte, was die Banken wollen.

 

Neukunden zu gewinnen wäre noch teurer

 

So akzeptiert auch die Volksbank Herrenberg-Rottenburg eine negative Marge. Ein Prozent zahlt sie für Tagesgeld, am Geldmarkt könnte sie sich schon zu 0,8 Prozent finanzieren. „Man macht das der Kundenverbindung zuliebe und hofft auf bessere Zeiten“, sagt Gottschalk. „Wenn der Kunde erst einmal zu einer anderen Bank geht, dann bekommt man ihn schwer wieder zurück.“ Neue Kunden zu ködern ist noch teurer. So greifen die Banken lieber etwas tiefer in die Tasche, gerade beim Tagesgeldkonto. Denn es gilt als wichtiges Ankerprodukt, um Kunden zu ködern oder zu binden. „Es ist das liebste Produkt der Deutschen geworden“, sagt Faust. Das zeigen auch Daten der Bundesbank: 43 Prozent aller privaten Kundeneinlagen bestanden im August 2010 aus Tagesgeld, nur 15,3 Prozent aus Festgeld. Im August 2008, kurz vor der Lehman-Pleite, lag der Tagesgeld-Anteil bei nur einem Drittel, Festgeld machte noch etwa ein Viertel aus. „Banken sehen Tagesgeld als notwendiges Produkt, um den Kunden auch andere Produkte verkaufen zu können“, sagt Faust.

 

In ihrer Not rechnen sich Banken ihre Konditionen gelegentlich schön: Streng genommen müssten sie bei der Kalkulation ihrer Tagesgeld-Angebote zum Vergleich den Geldmarktsatz für Tagesgeld, den Eonia, heranziehen. Tatsächlich vergleichen sie die Konditionen aber mit längerfristigen Geldmarktsätzen. „Ein Teil des Geldes liegt schließlich nicht nur kurzfristig auf dem Konto, sondern ein viertel, ein halbes oder ein ganzes Jahr lang“, heißt es bei einer Volksbank. Der Vorteil: Die längerfristigen Geldmarktsätze sind höher. Diese „Bodensatz“-Theorie sei zwar nicht neu. „Aber früher hat das bankinterne Controlling stärker darauf beharrt, dass man die Margen 1:1 am Tagesgeldsatz des Interbankenmarktes orientiert“, sagt ein Banker. Nun seien auch mal Tagesgeld-Konditionen erlaubt, die eigentlich für Sechsmonatsgeld angemessen wären.

 

Dass solche Kalkulationen nicht eben nachhaltig sind, wissen auch die Banken. Schließlich reichen sie ihre kurzfristigen Einlagen auch als Kredite aus, die meist eine längere Laufzeit haben. „Ein abrupter Zinsanstieg wäre problematisch, doch danach sieht es ja nicht aus“, so ein Banker. Auch das extrem niedrige Zinsniveau führt dazu, dass die Konditionen genau verglichen werden. Wenn nur eine Eins vor dem Komma steht, spielt für Anleger jeder Zehntelprozentpunkt Zins noch eine Rolle.

 

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Na, werden da Erinnerungen an 2009 wach?

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Antonia
WER HÄLT DIE MEISTEN US-ANLEIHEN? CHINA? JAPAN? NEIN! ... Schon in wenigen Wochen werden wir wahrscheinlich die Fed als größten Halter von US-Staatsanleihen haben. Wow. Dann können die Amerikaner ihre Schuldenrestrukturierung mit sich selber aushandeln ...

egghats blog :huh:

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