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Fips

Pfleiderer

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Gast240123

Mit der aktuellen Marktkapitalisierung dürfte Pfleiderer bald aus dem MDAX verschwinden.

 

Der Wettbewerber Sonae Indústria hat vor kurzem recht interessante Peer Group Daten veröffentlicht. Zu den börsennotierten Gesellschaften gehören neben Pfleiderer die Sonae Indústria, Louisiana-Pacific, Duratex, Masisa, Ainsworth Engineered und Norbord.

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Gast240123
· bearbeitet von Schlafmuetze

Hohe Verluste

 


  •  
  • Pfleiderer verspürt nachhaltige Verbesserung des Preisniveaus im ersten Quartal 2010
  • Kapazitätsauslastung in allen Regionen gut, im April sogar sehr gutUmsatz mit 355,6 Mio. Euro auf Vorjahresniveau
  • Rohstoffpreise belasten EBITDA, das auf 22,2 Mio. Euro sinkt, EBITDA-Marge bei 6,3%
  • Westeuropa mit steigendem Absatz, Nordamerika mit Wachstum bei Platten und rückläufigen Ergebnissen bei Laminat, Osteuropa von Währungseffekten unterstütz

 

 

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http://www.pfleiderer.de/de/news/press-release-748.html

 

Quartalsbericht

http://pfleiderer.com/uploads/100507-Bericht-Q1-2010-safe.pdf

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Gast240123
· bearbeitet von Schlafmuetze

Wo ist denn der andere Thread gelandet?

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Chemstudent

Wo ist denn der andere Thread gelandet?

Den habe ich gelöscht, da es bereits diesen Thread gibt, und der User sich soeben selbst per Werbebotschaft auf die Urlaubsinsel verfrachtet hat. :thumbsup:

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Gast240123
· bearbeitet von Schlafmuetze

Ach so. Danke! :)

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Kryptoanalyst

@WarrenBuffet1930:

 

Hast Du dir das Unternehmen mitlerweile genauer angeschaut?

 

Pfleiderer wäre ohne seine Verschuldung ein wirklich interessantes Unternehmen, jedoch zu hoch verschuldet. Was meint ihr?

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WarrenBuffet1930
· bearbeitet von WarrenBuffet1930

Pfleiderer weiter im Würgegriff der Schulden. Trotz Werksschließungen bestehen anscheinend immer noch Überkapazitäten. Damit werden wohl 2011 auch Verluste gemacht werden. Die Luft wird dünn bei der hohen Verschuldung.

 

Keine Ahnung, ob die Umsatzanzeige im Chart stimmt.

 

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nord_sued
· bearbeitet von nord_sued
Pfleiderer warnt: Fehlbeträge verzehren Hälfte des Grundkapitals

Die Pfleiderer AG hat heute früh angekündigt, im Einzelabschluss nach HGB einen Fehlbetrag für das Jahr 2010 auszuweisen, der zum Verzehr von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der AG führt.. Es wird von Aufwendungen für die laufende Restrukturierung, Verlustübernahmen, Wertkorrekturen und Abschreibungen berichtet. Der endgültige Jahresfehlbetrag 2010 stehe noch nicht fest, erklärt das Unternehmen. Die Börse nahm die Nachricht in einer ersten Reaktion gar nicht gut auf. Der Kurse der Aktie verlor in Frankfurt in der Spitze um 10% gegenüber dem Vortageswert. Bis Mittag lag der Wert noch knapp 6% im Minus.

Holzzentralblatt

 

P.S. das Stllhalteabkommen mit den Banken läuft bis Ende März. Diverse Aufsichtsräte haben sich verabschiedet. sieht nicht gut aus-

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nord_sued
Pfleiderer Verkauf der US-Werke?

18. Februar 2011

Laut Handelsblatt hat der Holzwerkstoffkonzern Pfleiderer gestern in Frankfurt mit Banken über einen umfangreichen Rettungsplan verhandelt. Es geht um einen Schuldenerlass in unbekannter Höhe. Spekuliert wird über einen Verkauf der Werke in Nordamerika. Für das Geschäftsjahr 2010 wird ein Verlust von 300 Mio. erwartet, die zu der bestehenden Netto-Verschuldung von 900 Mio. hinzukommen.

aus: holz.fordaq.com

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Perdox
Pfleiderer Verkauf der US-Werke?

18. Februar 2011

Laut Handelsblatt hat der Holzwerkstoffkonzern Pfleiderer gestern in Frankfurt mit Banken über einen umfangreichen Rettungsplan verhandelt. Es geht um einen Schuldenerlass in unbekannter Höhe. Spekuliert wird über einen Verkauf der Werke in Nordamerika. Für das Geschäftsjahr 2010 wird ein Verlust von 300 Mio. erwartet, die zu der bestehenden Netto-Verschuldung von 900 Mio. hinzukommen.

aus: holz.fordaq.com

 

Pfleiderer muss einfach immer wieder unheimlich stark investieren. Dazu kommt eine sehr hohe Verschuldung. Aber selbst wenn diese nicht da wäre, hätte Pfleiderer immer noch das Problem der hohen Investition die sie vornehmen müssen. Die Margen sind einfach extrem schwach. Nordamerika kostet im Moment richtig viel Geld, zusätzlich investiert man dort noch knapp 39 Mio in den ersten 3 Quartalen um jetzt darüber nachzudenken Nordamerika zu verkaufen. Der Vorstand ist aus meiner Sicht absolut inakzeptabel. Das Unternehmen ist katastrophal finanziert. Es wird insgesamt deutlich mehr investiert als verdient wird im Moment. Das könnte sinnvoll sein, wenn man sich daraus hohe Rückflüsse in der Zukunft verspricht. In den letzten Jahren wurde aber immer sehr viel investiert. Es kam aber nicht viel zurück. Die Investitionen müssen hier auf jeden Fall stark hinterfragt werden. Zumal diese hier nur mit Fremdkapital finanziert wurden. Das plagt jetzt die Cashflowrechnung. Kann man nur hoffen, dass neue Leute im Aufsichtsrat und Management hier nun einen besseren Job machen.

 

Gemäß Vorstand müssen zum Bestandserhalt jedes Jahr 50 Mio investiert werden. Dazu kommen dann nochmal, wenn ich die Zinsbelastung der ersten 3 Monate auf das Jahr hochrechne 75 Mio Belastungen aus der Finanzierung hinzu. Wobei hier wohl Einmalkosten enthalten waren. Allerdings sehe ich das schon als normal an, denn man hat hier einfach sehr sehr hohe Finanzverbindlichkeiten aufgebaut und das Rating ist alles andere als gut, sodass die Zahlen auch erstmal für die nahe Zukunft als realistisch zu betrachten sind. 125 Mio sind immerhin 7,14% vom Umsatz, die erstmal verdient werden müssen bevor man überhaupt irgendetwas von der Arbeit die man leistet hat. Aktuell hat man eine Ebitda-Marge von 7,3% und die ist rückläufig wegen starker Steigungen in den Rohstoffpreisen. Das kann einfach nicht funktionieren.

 

Das einzige was aus meiner Sicht hier helfen würde, wäre ein radikaler Abbau der Kapazitäten, wenn es dafür nicht sogar schon zu spät ist. Aus dem Abbau müssten dann Darlehen zurückgezahlt werden, damit man wieder halbwegs vernünftig finanziert wird. Es gilt jetzt erstmal ein Jahr Cash zu sammeln. Hierfür müsste man radikal sämtliche Forderungen abbauen Investitionen kürzen und Kapazitäten abbauen. Zusätzlich müsste eine Verbesserung der EK-Quote durch neues Geld angestrebt werden. Die Kosten müssten in den Griff bekommen werden und vorallem muss man schauen, dass man sie weitergegeben bekommt. Problem dabei wird auch der jetzige Vorstand und die Eigentümer sein. Denn sie haben so viel Geld die letzten Jahre investiert und werden dafür kaum noch was bekommen wenn sie es wieder verkaufen. Das könnte zu Widerstand führen, welcher Zeit kostet und diese ist nicht mehr vorhanden. Dann sind hier auch noch einige Positionen in der Bilanz die fragwürdig sind. Der hohe Goodwillanteil. Forderungen steigen an Vorräte sind so glaube ich in Ordnung, ist etwas mehr als ein Monatsumsatz. Da wird man nicht mehr allzu viel rausholen können. Die Forderungen hingegen sollte man versuchen abzubauen. Eventuell macht es sgoar Sinn sie zu verkaufen um sich die Finanzierungskosten zu sparen.

 

Bin mir fast sicher, dass wir hier eine Insolvenz sehen werden. Die Frage ist halt wie die Banken reagieren werden. Diese scheinen ja absolut kein Interesse an einer Insolvenz zu haben. Ein Schuldenerlass wäre aber dauerhaft auch keine Lösung wenn nicht die anderen Probleme auch angegangen werden. Daher denke ich, dass die Banken nur unter strengsten Auflagen so etwas machen werden und dann auch nur wenn sie irgendeine Gegenleistung zum Beispiel durch Aktien erhalten werden. Für die Investierten wird das auf jeden Fall negativ sein. Hier ist aus meiner Sicht auch zu den jetzigen Kursen nur ein Verkauf angebracht bis man weiß was genau der Vorstand nun vor hat und wie die Banken reagieren. Durch die hohen Schulden wird bei einer möglichen Insolvenz für die Eigentümer sicherlich nichts mehr übrig bleiben. Die Anleihe habe ich mir noch nicht angeschaut. Das werde ich aber in den nächsten Tagen einmal machen.

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WarrenBuffet1930
· bearbeitet von WarrenBuffet1930

Das Problem von Pfleiderer ist der Markt in dem man tätig ist. Hier werden keine Tapeten durch die Gegend gefahren, sondern Holzwaren, die deutlich höhere Transportkosten haben. Zudem müssen die Werke dort sein, wo man günstig an den Rohstoff rankommt. Bei den Minimargen sind die Transportkosten ein Riesenproblem. Zudem besteht bei jedem Standort die Gefahr, die falsche Standortwahl getroffen zu haben und schon wird die Luft dünn. Bricht der Markt weg, wird abgeschrieben, dass sich die Balken biegen. Die Waren können dann kaum noch anderweitig verkauft werden. Zudem wird die Konkurrenz immer stärker, zudem gibt es kaum Innovationsunterschiede bei den verschiedenen Herstellern, alles ist überwiegend Preiswettbewerb. Bei Pfleiderer hilft nur die Insolvenz + ein Neustart in Märkten in denen man sich auskennt und nicht in Ländern, wo andere weit besser wissen wie da Spiel zu spielen ist. Das Management hat versagt und muss komplett entsorgt werden. Rohstoffkosten sind steigend ebenso ein Problem bei den Minimargen. Wieder ein typischer Fall wo das große Rad gedreht werden sollte und man meinte aus der Ferne zu wissen wie fremde lokale Märkte funktionieren. Fälle dergestalt gibt es wie Sand am Meer, selbst im DAX früher bei der Dt. Post usw..

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Perdox
· bearbeitet von Perdox

 

aus: holz.fordaq.com

 

Pfleiderer muss einfach immer wieder unheimlich stark investieren. Dazu kommt eine sehr hohe Verschuldung. Aber selbst wenn diese nicht da wäre, hätte Pfleiderer immer noch das Problem der hohen Investition die sie vornehmen müssen. Die Margen sind einfach extrem schwach. Nordamerika kostet im Moment richtig viel Geld, zusätzlich investiert man dort noch knapp 39 Mio in den ersten 3 Quartalen um jetzt darüber nachzudenken Nordamerika zu verkaufen. Der Vorstand ist aus meiner Sicht absolut inakzeptabel. Das Unternehmen ist katastrophal finanziert. Es wird insgesamt deutlich mehr investiert als verdient wird im Moment. Das könnte sinnvoll sein, wenn man sich daraus hohe Rückflüsse in der Zukunft verspricht. In den letzten Jahren wurde aber immer sehr viel investiert. Es kam aber nicht viel zurück. Die Investitionen müssen hier auf jeden Fall stark hinterfragt werden. Zumal diese hier nur mit Fremdkapital finanziert wurden. Das plagt jetzt die Cashflowrechnung. Kann man nur hoffen, dass neue Leute im Aufsichtsrat und Management hier nun einen besseren Job machen.

 

Gemäß Vorstand müssen zum Bestandserhalt jedes Jahr 50 Mio investiert werden. Dazu kommen dann nochmal, wenn ich die Zinsbelastung der ersten 3 Monate auf das Jahr hochrechne 75 Mio Belastungen aus der Finanzierung hinzu. Wobei hier wohl Einmalkosten enthalten waren. Allerdings sehe ich das schon als normal an, denn man hat hier einfach sehr sehr hohe Finanzverbindlichkeiten aufgebaut und das Rating ist alles andere als gut, sodass die Zahlen auch erstmal für die nahe Zukunft als realistisch zu betrachten sind. 125 Mio sind immerhin 7,14% vom Umsatz, die erstmal verdient werden müssen bevor man überhaupt irgendetwas von der Arbeit die man leistet hat. Aktuell hat man eine Ebitda-Marge von 7,3% und die ist rückläufig wegen starker Steigungen in den Rohstoffpreisen. Das kann einfach nicht funktionieren.

 

Das einzige was aus meiner Sicht hier helfen würde, wäre ein radikaler Abbau der Kapazitäten, wenn es dafür nicht sogar schon zu spät ist. Aus dem Abbau müssten dann Darlehen zurückgezahlt werden, damit man wieder halbwegs vernünftig finanziert wird. Es gilt jetzt erstmal ein Jahr Cash zu sammeln. Hierfür müsste man radikal sämtliche Forderungen abbauen Investitionen kürzen und Kapazitäten abbauen. Zusätzlich müsste eine Verbesserung der EK-Quote durch neues Geld angestrebt werden. Die Kosten müssten in den Griff bekommen werden und vorallem muss man schauen, dass man sie weitergegeben bekommt. Problem dabei wird auch der jetzige Vorstand und die Eigentümer sein. Denn sie haben so viel Geld die letzten Jahre investiert und werden dafür kaum noch was bekommen wenn sie es wieder verkaufen. Das könnte zu Widerstand führen, welcher Zeit kostet und diese ist nicht mehr vorhanden. Dann sind hier auch noch einige Positionen in der Bilanz die fragwürdig sind. Der hohe Goodwillanteil. Forderungen steigen an Vorräte sind so glaube ich in Ordnung, ist etwas mehr als ein Monatsumsatz. Da wird man nicht mehr allzu viel rausholen können. Die Forderungen hingegen sollte man versuchen abzubauen. Eventuell macht es sgoar Sinn sie zu verkaufen um sich die Finanzierungskosten zu sparen.

 

Bin mir fast sicher, dass wir hier eine Insolvenz sehen werden. Die Frage ist halt wie die Banken reagieren werden. Diese scheinen ja absolut kein Interesse an einer Insolvenz zu haben. Ein Schuldenerlass wäre aber dauerhaft auch keine Lösung wenn nicht die anderen Probleme auch angegangen werden. Daher denke ich, dass die Banken nur unter strengsten Auflagen so etwas machen werden und dann auch nur wenn sie irgendeine Gegenleistung zum Beispiel durch Aktien erhalten werden. Für die Investierten wird das auf jeden Fall negativ sein. Hier ist aus meiner Sicht auch zu den jetzigen Kursen nur ein Verkauf angebracht bis man weiß was genau der Vorstand nun vor hat und wie die Banken reagieren. Durch die hohen Schulden wird bei einer möglichen Insolvenz für die Eigentümer sicherlich nichts mehr übrig bleiben. Die Anleihe habe ich mir noch nicht angeschaut. Das werde ich aber in den nächsten Tagen einmal machen.

 

Da Anleihe Nachrangig ist ist sie aus meiner Sicht auch uninteressant...;( aber immerhin besser als die Aktie, weil es hier durch eine Kapitalerhöhung zumindestens keine Verwässerung kommt. Aber eventuell Schuldenverzicht. Wie gesagt ich würde von beidem die Finger lassen ;(

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nord_sued

Für Pfleiderer geht es darum was nach dem Ende des Stillhalteabkommens mit den Banken Ende März herauskommt (es wurden vereinbarte Kennzahlen nicht erreicht und Banken können daher Kredite fällig stellen). Insolvenz oder Verkauf großer Teile der Aktiva, auf jeden Fall große Einschnitte sind sehr wahrscheinlich. Es gab in den letzten Monaten auch schon Werksschließungen.

 

Die Managementfehler begleiten Pfleiderer schon länger. Zusätzlich ist das Geschäft - wie schon beschrieben - eher margenschwach, zyklisch und wettbewerbsintensiv. Auch an dem Nachrangbond kann man sich nur die Finger verbrennen.

 

Hier der Abschluss von Egger, dem direkten Wettbewerber. Dieses Unternehmen ist ähnlich groß aber nicht börsennotiert. Wenige Minuten Lektüre zeigen, denen geht es deutlich besser - aber die Bäume wachsen auf für Tiroler nicht in den Himmel rolleyes.gif

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WarrenBuffet1930

Sehr lehrreich, 01/2007, Pfleiderer als Kaufempfehlung inkl. Vorstandsinterview.

 

s09-11 Pfleiderer.pdf

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Perdox

was genau lernst Du denn daraus?

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Perdox
· bearbeitet von Perdox

 

Aktionäre verlieren bei Pfleiderer-Sanierung fast alles

 

 

München/Frankfurt, 01. Apr (Reuters) - Die Aktionäre von Pfleiderer<PFDGn.DE> werden bei der Sanierung des bayerischen Holzverarbeiters nahezu leer ausgehen. Das mit rund einer Milliarde Euro verschuldete Unternehmen aus Neumarkt in der Oberpfalz wird nach einem Kapitalschnitt mehrheitlich seinen bisherigen Gläubigern gehören - vorrangig Hedgefonds, die ihre Kredite in Aktien tauschen. Darauf hätten sich die Kreditgeber verständigt, teilte Pfleiderer am Freitag mit. Dafür bekommt der Konzern eine dringend benötigte Kapitalspritze von 100 Millionen Euro. "Die bisherigen Altaktionäre sollen Bezugsrechte für einen geringen Teil des angestrebten Volumens der Kapitalerhöhung erhalten", hieß es in der Mitteilung.

 

Davon ist auch der mit 23 Prozent beteiligte Großaktionär One Equity Partners (OEP) betroffen, der Kreisen zufolge wohl kein frisches Kapital beisteuern will und seine Investition von 200 Millionen Euro damit praktisch abschreibt. Die Einigung im größten Restrukturierungsfall in Deutschland seit Arcandor <AROG.DE>muss bis zum 9. Mai stehen. So lange halten die Kreditgeber still, um die Details auszuhandeln.

 

"Das Restrukturierungskonzept hat die deutliche Entschuldung des Pfleiderer-Konzerns und die Wiederherstellung einer angemessenen und soliden Eigenkapitalbasis zum Ziel", hieß es in der Mitteilung. Zur Überbrückung soll Pfleiderer von den Banken und Hedgefonds einen Kredit über 100 Millionen Euro bekommen. "Die Eckpunkte des Konzepts umfassen einen Beitrag von Banken und anderen Kreditgebern in Form eines signifikanten Teilverzichts auf ihre Kreditforderungen", erklärte Pfleiderer.

 

Zu den größten Pfleiderer-Gläubigern gehörten die staatliche Förderbank KfW mit 130 Millionen Euro und die Commerzbank<CBKG.DE>. Die Hedgefonds hatten ausstiegswilligen Banken wie RBS nahezu die Hälfte der Pfleiderer-Kredite billig abgekauft - mit dem Ziel, sie in Aktien zu tauschen. Sie konnten daher leichter auf Forderungen verzichten als die Banken.

 

Vorläufigen Planungen zufolge sollen ein oder zwei der Fonds Strategic Value Partners (SVP), TPG und Centerbridge künftig rund 60 Prozent an Pfleiderer halten. Die kreditgebenden Banken bekommen für den Verzicht auf 40 Prozent der vorrangigen Kredite gut 30 Prozent der Aktien und die Hybridkapitalgeber etwa fünf Prozent, wie zwei mit den Plänen vertraute Personen sagten. Der Besitz der Altaktionäre schmölze auf einen kleinen einstelligen Anteil zusammen. Ein Pfleiderer-Sprecher sagte, die genauen Beteiligungsquoten seien noch Gegenstand der weiteren Verhandlungen.

 

SANIERER MELDET SICH AB

 

Pfleiderer hatte sich vor einer Woche bereits im Grundsatz auf die Sanierung verständigt und eine Insolvenz abgewendet. Das Unternehmen hat sein Eigenkapital durch eine riskante Expansion und hohe Verluste fast aufgezehrt. Vorstandschef Hans Overdiek muss sich deshalb kommende Woche auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Berlin vor den Aktionären verantworten.

 

Der als Sanierer an Bord geholte Ernst Pelzer sieht seine Aufgabe offenbar als erledigt an. Er habe seinen Posten als Vorstand am Donnerstag niedergelegt, teilte das Unternehmen mit. Ihm könnte Kreisen zufolge der ebenfalls schon als Berater von Pfleiderer tätige, sanierungserfahrene Hans-Joachim Ziems im Amt nachfolgen.

 

(Reporter: Jens Hack und Alexander Hübner; redigiert von Ralf Bode)

 

 

Was mich daran ärgert, ist das der Vorstandsvorsitzende vorher verkauft hat. Als ob er nicht ziemlich genau wusste worauf es hinaus läuft...bin glücklich das ich nie investiert war...

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berliner
· bearbeitet von berliner

Typisches Managementversagen. Die haben die Firma totexpandiert. Solche Beispiele fallen mir immer ein, wenn exorbitante Managergehälter damit gerechtfertigt werden, daß die ja so viel Verwantwortung tragen. Man sieht mal wieder, daß es besser gewesen wäre, den ganzen Vorstand vor 5 Jahren in Dauerurlaub zu schicken, einfach damit die nichts Falsches tun können. Die Leute, die dort in der Produktion in den Werken sind, werden auch ohne die klarkommen.

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John Silver

Wenn ich nicht gewußt hätte, dass es den Thread gibt, hätte ich ihn über die Forumssuche wohl nicht gefunden. :(

Hier (Doppelpost) mein Hinweis aus dem Anleihenthread. Ein informativer Artikel über Pfleiderer, wie ich finde, aus der "WELT" vom 21.07.2011.

****************************************************************************************************************

 

Hier nochmal ein Artikel zu Pfleiderer aus der "WELT", umfangreich aber interessant wie ich finde. Für die Aktionäre siehts düster aus, verbrennen (Unternehmen geht pleite) oder verschenken (die Gläubiger bekommen den "Rest"), die Aktionäre werden jedenfalls wohl kaum nochmal was von Ihrem Unternehmen sehen.

 

Die Welt Autor: Carsten Dierig und Andre Tauber 21.07.2011

 

Auf dem Holzweg

Heute entscheiden die Aktionäre über die Zukunft des Laminatherstellers Pfleiderer. Deutschlands größtem Sanierungsfall droht die Insolvenz

Hedgefonds haben sich durch den Aufkauf von Krediten die Macht über das Unternehmen verschafft

...

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13499064/Auf-dem-Holzweg.html

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Megabulle

Zunächst ist Pfleiderer gerettet - zunächst:

 

http://www.wirtschaftsblatt.at/home/boerse/binternational/pfleiderer-wird-saniert-mit-allen-konsequenzen-481690/index.do

 

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0723/wirtschaft/0061/index.html

 

Wie seht ihr das Papier momentan? Könnte sich eine riskante Position überhaupt lohnen bei der hohen Wahrscheinlichkeit eines Squeeze-Out?

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Superhirn

Sanierung der Pfleiderer AG erfolgreich abgeschlossen laugh.gif

 

Tja, wie immer kommt es auf den Blickwinkel an:

 

 

Als Folge des Kapitalschnitts auf Null sind die Aktien der Altaktionäre vollständig untergegangen. Der Börsenhandel wird daher eingestellt.

 

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