Skype Januar 26, 2009 auf einmal scheinen es alle zu wissen. wir brauchen stärkere regulierungen auf den finanzmärkten um eine finanzkrise in zukunft zu verhindern. da scheinen sich wohl fast alle einig zu sein. was mich nur stört ist, das wahrscheinlich keiner der politiker wirklich weiß was für regulierungen wir brauchen. ich würde daher an dieser stelle gerne zusammentragen, welche regulierungen wir konkret brauchen und möchte auch gerade einmal einen anfang mit den offensichtlichsten machen. *besondern in bezug auf die USA muss bei der kreditvergabe die bonität besser geprüft werden. dies bezieht sich wohl vorallem auf den suprime markt, aber ich denke dass auch hedgefonds viel zu einfach an ernormes fremdkapital kommen und somit trends verstärken *langfristige zinsverträge *öffentlich finanzierte ratingagenturen. (wer bewertet schon den eigenen kunden zum nachteil, wenn dieser auch zu einer anderen ratingagentur gehen kann) *kreditkarten system in den USA wie in Deutschland. (schuld wird direkt vom konto abgebucht) wobei sich natürlich auch immer die frage stellt in wie weit die politik darauf einfluss haben kann und welche maßnahmen tatsächlich schon getroffen sind oder geplant sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
abbreviation Januar 26, 2009 Öhm, zwar gehöre ich tatsächlich zu der Minderheit die vieles in der Finanzkrise für durch Staatsintervention erst verursacht hält... Aber ich glaube kaum, dass bessere Bonitätsprüfung und die Vermeidung offenere Forderungen so zielführend wäre. Zumal ja eigentlich der Kredit ein sehr traditionelles Geschäft ist für das man mittlerweile auch aufwändige mathematische Verfahren hat, auch wenn die teilweise zweifelhaft sind. Dazu kommt, dass auch in Europa bzw. sogar in Deutschland die ein oder andere Bank sich geradezu absichtlich auf die Suche nach eher zahlungsschwachen Kunden macht, vgl. Nullprozentfinanzierungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Januar 26, 2009 Hi, meiner Meinung nach hast Du da wichtigste vergessen: die Bilanzen. Es darf nicht sein, daß Banken Zweckgesellschaften gründen und dort Milliardenrisiken verschwinden lassen. Zweitens sollte das Niederstwertprinzip für Wertpapiere (wieder)eingeführt werden. Man könnte auch Kreditderivate wie Kredite selbst buchen lassen. Mit all diesen Maßnahmen hätten die Aufsichtsbehörden ein besseres Bild von der Lage der Banken und könnten denen rechtzeitig auf die Finger klopfen, wenn die Kreditvergabe zu lax wird. Von Eingriffen wie der Festlegung von Zinsbindungen und Rückzahldauern bei Kreditkarten halte ich nichts - die sind meiner Meinung nach nicht der Kern des Problems. Rating-Agenturen braucht man auch nicht staatlich finanzieren - weil man sie eigentlich gar nicht braucht. Ich habe es hier im Forum schon öfters gesagt: wenn man als Anleger nicht in der Lage st, die Bonität eines Schuldners einzuschätzen, hat man am Anleihemarkt nichts - aber auch rein gar nichts - verloren. Idioten brauchen Ratingagenturen, die anderen können selbst denken. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skype Januar 26, 2009 · bearbeitet Januar 26, 2009 von Skype aber durch den suprime markt ist das ganze doch erst entstanden. irgendwann hatte jeder in der mittelschicht ein haus sodass der markt auf die unterschicht ausgeweitet wurde. es wurden kredite an leute ohne einkommen und sicherheiten vergeben und die risiken verbrieft und verkauft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Januar 26, 2009 Hi, wenn die Bankenaufsicht gewußt hätte, wer wieviele Kredite vergibt, hätte sie hellhörig werden können. Wenn sich dann im Rahmen einer Prüfung herausstellt, daß eine Bank zweifelhafte Kredite vergibt, dann hätte die Aufsichtsbehörde mit den klassischen Mittel rechtzeitig gegensteuern können. Das Problem wäre nie so groß geworden. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
abbreviation Januar 26, 2009 Es gab staatlicherseits eine Anweisung auch schlecht geratete Kredite zu genehmigen! Müsste jetzt in der Konsequenz, ohne diese Rettungspakete, jeder selbst die Last tragen, die er sich aufgebürdet hat, dann würde das ganze ohne künftige Interventionen des Staates auch einen Lerneffekt entfalten der einen funktionierenden Markt wieder herstellt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 26, 2009 ... hast Du da wichtigste vergessen: die Bilanzen. "die Zeit", 01.10.2008 (link) ....arbeitet die Große Koalition an einem Gesetz, mit dem sie eine umstrittene Wirtschaftspraxis aus den USA vom kommenden Jahr an auch in Deutschland einbürgern will. Es geht um die Bewertung von Finanzpapieren. Der Plan ist bisher nur in Fachkreisen beachtet worden, dabei berührt er grundsätzliche Fragen...Im Mai hat das Kabinett den Entwurf eines »Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts« beschlossen, im Herbst soll der Bundestag die Neuregelung beraten. Es wäre ist die seit Jahrzehnten umfassendste Änderung der Regeln in diesem Bereich..... Eine Reform des Bilanzmodernisierungsgesetz, BilMoG, seit dem 1.1.2009 in Kraft. Noch nie gehört? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 26, 2009 Wie wäre es mit Wiederherstellung des Glass-Seagall acts in den USA? Pros und Cons: .... The interventions amount to socialism, American style, in which the government decides which private enterprises are "too big to fail." Trouble is, it was the government itself that created most of these mastodons--including the all-purpose banking conglomerates. The mega-banks arose in the 1990s, when a Democratic President and Republican Congress repealed the New Deal-era Glass-Steagall Act, which prevented commercial banks from blending their business with investment banking. That combination was the source of incestuous self-dealing and fraudulent stock valuations that led directly to the Crash of 1929 and the Great Depression that followed.... William Greider, The Nation, 30.7.2008 (link) ....As for the sins of "deregulation" more broadly, this is a political fairy tale. The least regulated of our financial institutions -- hedge funds -- have posed the least systemic risks in the current panic. The big investment banks that got into the most trouble could have made the same mortgage investments before 1999 as they did afterwards......The U.S. is going to need a stable, innovative financial system after this panic ends, and we won't get that if Mr. Obama and his media chorus think the answer is to return to Depression-era rules amid global financial competition. WSJ, op-ed, 1.10.2008 (link) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skype Januar 26, 2009 Es gab staatlicherseits eine Anweisung auch schlecht geratete Kredite zu genehmigen! hab ich jetzt so noch nichts von gehört. auf welche quellen beziehst du dich da und wie und warum hat das wer genau verordnet? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skype Januar 26, 2009 Zum Vorschlag des "Glass-Steagall Acts" habe eben mal nen bisschen gewickipediat: Ein Teil ist folgender: Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken angeordnet. So sollte verhindert werden, dass Banken zuerst investiv bei einer Firma tätig werden und dann dieser Firma bei Schwierigkeiten (um die Investition zu schützen) unverantwortliche Kredite geben, die aus den gewöhnlichen Guthaben von Privatpersonen oder kleineren Firmen finanziert sind und diese in Gefahr bringen. kennt ihr aktuelle beispiele bei denen banken so gehandelt haben? was ich mich sowieso die ganze zeit frage ist, warum können sich denn z.b. autokonzerne bsp: bmw nicht selbst kredite über ihre bmw bank geben, welche sie wiederum über die ezb finanzieren??? gleiches mit banken. warum können die sich nicht selbst retten indem sie sich kredite geben die sie über die zentralbanken finanzieren?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Januar 26, 2009 "die Zeit", 01.10.2008 (link) Eine Reform des Bilanzmodernisierungsgesetz, BilMoG, seit dem 1.1.2009 in Kraft. Noch nie gehört? Hi, die Frage war nicht, welche Bilanzierungsregeln gelten, sondern, wie sie sein sollten. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Januar 26, 2009 Ich hoffe, Ihr versteht alles, was Ihr redet und was die Anderen regulieren sollen. Viel einfacher und effektiver: Jeder "reguliert" sich selbst und lässt sich vom "Bankberater" demnächst nicht das aufschwatzen, was der verkaufen muss. Ihm sagen: "Ich kaufe nur das, was ich verstehe." Aus Geldgier nicht wieder Hochspekulatives kaufen. Wetten, dass der Markt sich schnell reguliert- ohne Eingriff der Politiker, auf die man ja sowieso nicht hört! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sladdi Januar 26, 2009 Hi, ich bin des Regulierungswahnes sicher vollkommen unverdächtig, aber im Bankenwesen hat es schon seinen Grund, daß es da eine Aufsichtsbehörde gibt. Es kann eben Marktversagen geben, wenn es Informationsasymmetrien gibt; und die gibt es im Bankensektor massenhaft. Die Anleger können nicht im Detail erkennen, was der Vorstand macht. Die Einleger können es auch nicht einsehen. Der Verkäufer von einem Derivat weiß u.U. mehr als der Käufer usw. Unser ganzes Banksystem ist auf Vertrauen aufgebaut und wenn das flöten geht, geht es abwärts. Und da Vertrauen gut, aber Kontrolle eben besser ist (sorry für den Kommunistenspruch), braucht man eine wirkungsvolle Aufsichtsbehörde. Damit die aber wirksam ist, müssen die gröbsten Informationsasymmetrien aufgehoben werden und dazu zählt in erster Linie eine ordentliche Bilanzierung. Gruß Sladdi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian Januar 26, 2009 Sladdy, hast sicherlich recht. Regülierung ist auch von Staats wegen nötig. Aber solche Dinge greifen nicht, wenn die "Player" , Anleger und Händler, weiter "heiße Deals" machen wollen. Was war das ein Aufschrei, als ungesicherte Optionsgeschäfte kurzzeitig verboten waren. Deshalb nochmals : Jeder fange bei sich selbst an! Und sinngemäß und abgewandelt der Kennedy -Spruch: Verlange nicht von der Politik, was sie für das Vertrauen des Banksystems tun muss, sondern sage und tue das, was das Vertrauen in das Banksystem stützt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
abbreviation Januar 26, 2009 z.B. It is popular to take low lending standards as proof that the free market has failed, that the system that is supposed to reward productive behavior and punish unproductive behavior has failed to do so. Yet this claim ignores that for years irrational lending standards have been forced on lenders by the federal Community Reinvestment Act (CRA) and rewarded (at taxpayers' expense) by multiple government bodies. Quelle: Forbes http://www.forbes.com/2008/07/18/fannie-fr..._0718brook.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Januar 26, 2009 Letzte Woche hat Helmut Schmidt in der Zeit einen Artikel zum Thema veröffentlicht. Hier ist mal ein Ausschnitt daraus .... fand ich ganz interessant: ... Sechs Schritte, um die Spekulation einzudämmen Heute konzentrieren sich die Regierungen und Parlamente vieler Staaten darauf, einige Banken mithilfe umfangreicher Bürgschaften zu retten, durch Übernahme ihrer notleidend gewordenen Aktiva und durch öffentlichen Ankauf neuer Aktien (sogenannte Verstaatlichung). Zugleich greifen Notenbanken in gleicher Weise ein. Dies ist in den meisten Fällen zweckmäßig, wenngleich es die Staatshaushalte in unerhörter Weise ins Defizit stürzt und wenngleich die unorthodoxe enorme Vermehrung der Geldmenge in Dollar und Sterling künftige Gefahren bedeutet. Dadurch allein wird aber das Vertrauen in die Funktionssicherheit der Finanzmärkte nicht wiederhergestellt und ebenso wenig durch die vielen nationalen »Konjunktur- und Investitionsprogramme«. Die vernetzte Weltwirtschaft kann aber wegen der Depressionsgefahr nicht noch Jahre auf die Gesundung der Finanzmärkte warten! Deshalb erscheint es mir zweckmäßig, dass die G-20-Staaten einige besonders einschneidende Schritte vorziehen. Dafür kommen per Gesetz oder Verordnung infrage: 1. Alle privaten Finanzinstitute (inklusive Investmentbanken, Hypothekenbanken, Investmentund Pensionsfonds, Hedgefonds, Equity Trusts, Versicherungsgesellschaften et cetera.) und alle marktgängigen Finanzinstrumente werden derselben Banken- und Finanzaufsicht unterstellt. 2. Die Banken- und Finanzaufsicht legt für alle Branchen der privaten Finanzinstitute Eigenkapital-Minima fest. 3. Den Finanzinstituten werden jegliche Geschäfte außerhalb der eigenen Bilanz (und der Gewinnund- Verlust-Rechnung) verboten und unter Strafe gestellt. 4. Allen Finanzinstituten wird bei Strafe der Handel mit solchen Finanzderivaten und -zertifikaten verboten, die nicht an einer anerkannten Wertpapierbörse zugelassen und notiert sind. 5. Es wird allen Finanzinstituten bei Strafe verboten, per zukünftigen Termin Wertpapiere und Finanzinstrumente zu verkaufen, die sie zur Zeit des Verkaufes nicht zu eigen besitzen. Damit wird die Spekulation auf fallende Kurse (»Shortselling«) erschwert. 6. Finanzeinlagen und Finanzkredite zugunsten solcher Unternehmen und Personen werden bei Strafe verboten, die rechtlich in Steuer- und Aufsichtsoasen registriert sind. ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 27, 2009 · bearbeitet Januar 27, 2009 von Stephan1 Zum Vorschlag des "Glass-Steagall Acts" habe eben mal nen bisschen gewickipediat:Ein Teil ist folgender: kennt ihr aktuelle beispiele bei denen banken so gehandelt haben? was ich mich sowieso die ganze zeit frage ist, warum können sich denn z.b. autokonzerne bsp: bmw nicht selbst kredite über ihre bmw bank geben, welche sie wiederum über die ezb finanzieren??? gleiches mit banken. warum können die sich nicht selbst retten indem sie sich kredite geben die sie über die zentralbanken finanzieren?? Zur Zeit läuft's eher umgekehrt, Investmentbanken werden entweder in Geschftsbanken integriert bzw. umgekehrt. Merryll Lynch an BofA, WaMu an GS (?), Postbank an DB. Autobanken sind keine Geshäftsbanken, die können sich bei der EZB nicht finanzieren, bei Fed kann sich mit den entsprechenden Papieren im übrigen schon jeder Amerikaner refinanzieren, find ich jetzt aber auch nicht so den Brüller. Druckerpresse? Ich finde, man sollte den CDS-Markt zumindest transparenter gestalten und an Verkäufer gewisse Kapitalanforderungen richten, damit sie den von ihnen versicherten Schaden gegenüber den Käufern auch begleichen können. In der Verbriefung und Handelbarkeit von Krediten, bei denen CDS unerlässlich sind, liegt aus meiner Sicht eine der Hauptursachen der Krise, da man im Bewusstsein, dass man Kredite schnell wieder loswerden kann, sie auch lascher (zu lasch) vergibt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Januar 27, 2009 · bearbeitet Januar 27, 2009 von Grumel Definitiv unmöglich ist es das Banken offenbar eine möglichkeit gefunden haben Forderungen und Verbindlichkeiten nicht in ihre Bilanz schreiben zu müssen. Das Urteil privater Rateingagenturen darf nichtmehr entscheidend für die Erfüllung von Kapitalanforderungen sein. Überlegenswert fände ich: -Zentrale staatliche Börse für cds. -Staatliche Rateingagenturen -einfach strengere Eigenkapitalanforderungen -härteres Vorgehen gegen Länder mit einer extremen Deregulierungspolitik in internationalen Verhandlungen. Das betrifft nicht nur sowas wie die Cayman Inseln sondern etwa auch England Indirekt würden auch Massnahmen die insbesondere Kleinanleger gegenüber dem Managment stärken helfen, denn die Bankmanager haben auch die Kapitalseite kräftig über den Tisch gezogen. Alleine schon stärkere Kapitaleigner hätten geholfen um viele der Risiken zu vermeiden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Skype Januar 27, 2009 bei Fed kann sich mit den entsprechenden Papieren im übrigen schon jeder Amerikaner refinanzieren, find ich jetzt aber auch nicht so den Brüller. wenn du darauf vielleicht noch genauer eingehen könntest Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 27, 2009 Eligible BorrowersAll U.S. persons that own eligible collateral may participate in the TALF. A U.S. person is a natural person that is a U.S. citizen, a business entity that is organized under the laws of the United States or a political subdivision or territory thereof (including such an entity that has a non-U.S. parent company), or a U.S. branch or agency of a foreign bank. http://www.federalreserve.gov/newsevents/p...y20081125a1.pdf Seite 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag