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Capitano
· bearbeitet von Capitano

Huhu,

ich weiß nicht, ob wir es hier schon hatten, auf die Schnelle habe ich es zumindest nicht gefunden.

Man könnte eigentlich lachen, wenn es für die Aktionäre nicht so bitter wäre.

 

Zum Abschluss der heutigen Ausgabe der Rohstoff-Woche noch eine Story abseits der Welt der Rohstoffe, die Aussenstehende zum Schmunzeln bringen sollte, die die Betroffenen allerdings lebenslang in den Schuldenturm bringen dürfte:

 

Die Firma Brisconnections baut aktuell in Brisbane/Australien eine mautpflichtige Straße. Die Finanzierung des Projekts erfolgte teilweise über die Ausgabe von Aktien. Unmittelbar nach dem Börsengang fiel der Kurs ins Bodenlose, bis er irgendwann bei einem Zehntel Australischen Cent aufschlug - dem niedrigsten Kurs den ein Wert an der australischen ASX erreichen kann. Dies lockte nun viele Anleger an, die sich dachten, dass man ja eh nichts verlieren könne, wenn es tiefer nicht mehr gehen kann und dazu eine Dividende von knapp sechs australischen Cent zu erwarten sei. Einige Anleger kauften nun die Dollarzeichen vor den Augen - teilweise hunderttausende oder gar Millionen Aktien auf einen Schlag, scheinbar ohne sich über ihr Investment zu informieren. Denn die Brisconnections-Anteile weisen ein Detail auf, welches zwar ziemlich einmalig sein dürfte, allerdings auch legal ist: sie müssen in drei Raten bezahlt werden. So müssen nun die Aktionäre Ende April 2009 und Ende Januar 2010 für jede Aktie die sie besitzen jeweils einen Australischen Dollar nachzahlen.

 

Zahlreiche Aktionäre stehen damit am finanziellen Abgrund. Stellen Sie sich vor sie würden für 1.000 Dollar eine Million Aktien kaufen, deren Börsenwert nicht mehr sinken kann. Maximal möglicher Verlust also 1.000 AUD, während die Chance auf nahezu unendliche Kurszuwächse besteht und sie sich zum Geschäftsjahresende auf jeden Fall auf fast 60.000 AUD Dividende freuen können. Aus Mangel an eigener Recherche werden Sie nun aber in Kürze aufgefordert eine Million Dollar nachzuzahlen, und in einem Jahr die selbe Summe nochmals nachzuschießen.

 

Wie man sich nun vorstellen kann, ist es derzeit so gut wie unmöglich die Anteile wieder loszuwerden. Brisconnections selbst zeigt sich natürlich unnachgiebig und will das Geld auf jeden Fall eintreiben.

 

Dieser Fall zeigt nun zwei der fundamentalsten Dinge auf, die man auf dem Börsenparkett unbedingt beachten sollte:

 

Erstens: Die Gier sollte niemals das eigene Hirn fressen,

und zweitens: machen Sie sich bei allem was Sie auch immer über Investmentchancen lesen ihre eigenen Gedanken und führen Sie vor allem eine gründliche Eigenrecherche durch!

 

© Tim Roedel

http://www.rohstoff-woche.de

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shad

Sorry, aber ich musste lachen. Ich bin noch nicht sicher, ob ich Mitleid mit den Aktionären - oder besser gesagt Schuldern - haben sollte oder nicht. Falls das überhaupt alles so stimmt.

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Stoxx

Glaube das auch nicht.

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Grumel

Tjo, eine Zeitschrift namens Rohstoff-woche weis garantiert wie man mit Gier Geld verdient :D .

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ipl

Scheint zu stimmen. :blink:

 

Bei einer Aktie, die am unteren gesetzlichen Preislimit gehandelt wird, würde ich annehmen, dass ihr fairer Wert noch weiter drunter ist und der Preis dies lediglich nicht widerspiegeln kann und schon allein deshalb nicht kaufen.

 

Aber abgesehen davon, ganz ehrlich: ich wäre auch in diese Falle getappt. Das ist ja so, als wenn man online eine Hose kauft und den AGB steht, man kauft eine 100 Mio. Yacht automatisch dazu. Ich glaube, nach deutschem Recht geht das einfach nicht (das mit dem Yachtkauf über AGB sowieso nicht).

 

Die Entscheidung, die Aktie zu kaufen, mag zweifelhaft sein, aber in der Schuldensache bin ich voll auf der Seite der Aktionäre.

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Jared12

Das sind keine Aktien sondern eine "stapled security". Und da besteht in der Tat eine Nachschusspflicht: FAQ. Die weisen sogar darauf hin, dass es schwer sein könnte, die Papiere vor der Nachschussfälligkeit wieder zu veräußern....

 

Allerdings scheint das in Australien schon seit Mitte letzten Jahres diskutiert zu werden: Business Day. Trotzdem gerät offensichtlich in die Haftung, wer die Papiere kauft.

 

Das zeigt, dass es ein ernsthaftes Zusatzrisiko ist, ohne Beratung und Hintergrundwissen an außereuropäischen Börsenplätzen zu handeln. In meinen Augen würde ein solches Papier in Deutschland keine Zulassung zum Börsenhandel bekommen. Oder sehe ich das falsch ?

 

Gruß

Jared12

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