JakeChambers Januar 22, 2009 Hallihallo Forum..................Ich lebe auch noch Mal ein etwas anderes Thema hier. Im Forum tummeln sich ja so einige Börsenfreaks wodurch dieser Thread schon spannend werden kann. Wenn man heute in einer Gesprächsrunde über Aktien reden will, winken viele sofort ab. Oft enden diese kurzen Gespräche mit dem Schlussstrich das Festgeld die bessere alternative ist. Gut, in Zeiten wie diesen mag das Stimmen aber... Nun gut, was die Zukunft so verspricht mag das auch stimmen aber... Naja ich habe leider bei diesen Gesprächen sehr schnell, sehr wenig Argumente parat. In 2009 sieht es nicht wirklich nach Besserung in der Wirtschaft aus und was 2010 kommt steht in den Sternen. (Hier fällt leider sehr oft die Floskel "besser wirds bestimmt nicht") Zu sagen, dass es statistisch gesehen bei Aktien ein soundso hohes Wachstum gibt finde ich als Argument zu schwammig. Sich bei dieser These auf die Vergangenheit zu beziehen noch schwammiger (die ist nämlich vorbei) 1. ist es Risiko 2. Wenn man doch das "Glück" hat etwas zu Gewinnen, muss man noch 25% davon wieder abgeben Jetzt bin ich mal gespannt wie sich der Thread entwickelt. PS: Es soll hier kein Contra Aktien Thread sein, sondern ein Proaktienargumentsuchthread Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Noob1981 Januar 22, 2009 die 25% musst ja bei fast allen anlagen abgeben, das ist also kein echtes gegenargument. argument pro aktien ist immer noch die investition in unternehmen, sprich inflationsgeschützt, ansonsten ist aktie ja nicht gleich aktie Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 22, 2009 1. Wie schon erwähnt, Inflationsschutz. Kommt es zu einer hohen Inflation (ist nicht unwahrscheinlich), erhält man halbwegs das Vermögen. Kommt es gar zu Währungsreformen (da bin ich eher skeptisch, aber manche rechnen auch damit), wäre man ohne Aktien und andere Sachwerte völlig verloren. 2. Historisch betrachtet hätte man viel Geld damit machen können, wenn man in Krisen gekauft hätte. Auf lange Sicht. Hier gibt es zwar Gegenargumente (man lebt nicht ewig, wann ist der Tiefpunkt, etc.), aber hat man 2003 Aktien gekauft, als als die Stimmung vergleichbar mit der heutigen war (wenn nicht noch mieser), hat man in 4 Jahren das Vermögen verdreifacht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 22, 2009 Eigentum an Produktionsmitteln. Schon Marx hat beschrieben, daß sich dort das Kapital akkumuliert und daran kann man über Aktien teilhaben, aber das sind Dinge, die hierzulande nur schwer zu vermitteln sind. Fast zwecklos. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 22, 2009 Jake, bei Stammtischgesprächen würde ich darauf verzichten, Aktien anpreisen zu wollen. Das lohnt nicht. Es gibt meiner Erfahrung wenig menschen, die sich dafür interessieren, und wenn dann höchstens im Sinne der Sansationspresse (man stellt sich gern mal große Gewinne vor, liest also gern mal ne Geschichte von Menschen, die als "reich" empfunden werden, und träumt davon, sie hätten das an der Börse verdient; oder man hört gern mal ne Geschichte von einer Firma, die sich richtig den Bach runter ging, usw. - aber das sind Geschichten, die brauchen viele Menschen, aber sie müssten nicht mit der Realistät zu tun haben). Wenn du wirklich etwas bewirken willst, dann rede lieber über Unternehmen, wie man was aufbauen kann, seine Ideen produktiv umsetzen kann usw. Aktien sind nichts weiter als Beteiligungen an Unternehmen, nur wenn man davon überzeugt ist, dass produktive und sinnvoll wirtschaftende Unternehmen eine gute Sache für uns alle sind, machen Aktien überhaupt irgendeinen Sinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Januar 23, 2009 Festgeld u.a. (wie auch andere Formen in dieser Assetklasse) dienen nicht der Vermögensmehrung, sondern dem Vermögenserhalt. Das Problem, was auch hier schon angesprochen wurde, sind Inflation und Steuern. Sprich festverzinsliche Anlagen sind real nach Steuern höchstens ein Inflationsausgleich. Ein Vermögens-aufbau und vermehrung ist eher mit Aktien (und anderen Assetklassen) möglich. Am Stammtisch wird aber für langfristige Investments aber wohl kaum Platz sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 23, 2009 Festgeld u.a. (wie auch andere Formen in dieser Assetklasse) dienen nicht der Vermögensmehrung, sondern dem Vermögenserhalt. Das sehe ich tatsächlich anders. Das Problem, was auch hier schon angesprochen wurde, sind Inflation und Steuern.Sprich festverzinsliche Anlagen sind real nach Steuern höchstens ein Inflationsausgleich. Klar, aber die Inflation und die Steuern stören die Performance von Aktien genauso wie die von Anleihen. Nur deswegen klammert man die gedanklich oft aus, sie wirken auf alle Anlagen (mit wenigen Ausnahmen). Aktien haben aber langfristig eine höhere Rendite als Anleihen, deswegen bleibt da eben auch mehr übrig nach Steuern und Inflation, und deswegen sind die auch wichtig zum Vermögensaufbau. Oft wird gesagt, Aktien böten einen Inflationsschutz, das wird aber oft falsch verstanden, der Inflationsschutz besteht nämlich genau in der etwa 3% höheren Langfristrendite gegenüber Anleihen. Natürlich kann man sich darüber streiten, ob diese 3% zusätzlich nur durch das unzweifelhaft höhere Risiko zustande kommt, oder ob die Anleger hier auch mehr Inflationsausgleich fordern als bei Anleihen, weil sich im Vermögen des Unternehmen ja auch Sachwerte befinden usw. Gegen kurzfristig unerwartet hohe Inflation sind Aktien meines Wissen übrigens kein zuverlässiger Hedge. Na ja, egal. Es ist jedenfalls die realtiv hohe erwartete Rendite (ca. 5% real), die Aktien zu attraktiv macht, Anleihen liegen da niedriger mit 1-2% realer Rendite, dafür sind die Schwankungen erheblich niedriger. Aber beide Klassen hat meiner Ansicht nach eine Bedeutung im Aufbau von Vermögen. Überhaupt halte ich die Unterschiedung zwischen Vermögenserhalt und Vermögensaufbau für wenig zielführend. Wenn man wirklich Vermögen aufbauen will, dann sollte man tunlichst eine erfolgreiche Firma gründen, oder mit einem hoch bezahlten Job sparsam leben und viel sparen (in Anktien oder auch in Anleihen). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Januar 23, 2009 · bearbeitet Januar 23, 2009 von ghost Ich gebe zu, dass ich die beiden Begriffe "Vermögenserhalt" und "Vermögensaufbau" hier etwas schlecht eingesetzt habe. Im Grunde wollte ich nur betonen, dass bei festverzinslichen WP in den meisten Fällen kein realer Vermögensaufbau stattfindet, weil die Rendite von Steuern und Inflation aufgefressen werden. Zum Thema Inflationsschutz : Der besteht meiner Meinung nach besonders dadurch, dass Aktien hSachwerte sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 23, 2009 Ich gebe zu, dass ich die beiden Begriffe "Vermögenserhalt" und "Vermögensaufbau" hier etwas schlecht eingesetzt habe.Im Grunde wollte ich nur betonen, dass bei festverzinslichen WP in den meisten Fällen kein realer Vermögensaufbau stattfindet, weil die Rendite von Steuern und Inflation aufgefressen werden. Stimmt schon, hab ich nichts gegen einzuwenden. (Langfrsitig findet in der Tat kaum Vermögensaufbau statt, oft nur 1% oder so. Diese Zahl befremdet uns, weil wir meist die Renditen vor Steuern und Inflation betrachten, wenn wir vergleichen.) Nur wie gesagt: das gilt für Aktien genau so, auch an denen nagt die Inflation und die Steuer, nur dass da (bisher jedenfalls) immer etwa 2-3 Prozent mehr übrig geblieben sind (wohlgemerkt auf 50-100 Jahre gerechnet). Zum Thema Inflationsschutz: Der besteht meiner Meinung nach besonders dadurch, dass Aktien hSachwerte sind. Ja, das scheint - zumindest langfristig so zu sein. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass diese Eigenschaft von Aktien genau das ist, was sich in der etwas höheren Rendite ausdrückt, es ist nicht ein zusätzlicher Bonus, den es noch oben drauf gibt. Der Inflationsschutz von Aktien besteht - sorry ich wiederhole mich - eben genau in dieser höheren Rendite. Auch Anleihen bieten diesen Inflationsschutz im langjährigen Mittel, aber eben kaum noch etwas drauf, das stimme ich dir zu. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Boersifant Januar 23, 2009 Ja, das scheint - zumindest langfristig so zu sein. Ich wollte auch nur darauf hinweisen, dass diese Eigenschaft von Aktien genau das ist, was sich in der etwas höheren Rendite ausdrückt, es ist nicht ein zusätzlicher Bonus, den es noch oben drauf gibt. Der Inflationsschutz von Aktien besteht - sorry ich wiederhole mich - eben genau in dieser höheren Rendite. Sorry, nein, die hat damit nichts zu tun. Es geht schlicht um die lose Kopplung des Unternehmenswertes an die Güterpreisentwicklung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maush Januar 23, 2009 Sorry, nein, die hat damit nichts zu tun. Es geht schlicht um die lose Kopplung des Unternehmenswertes an die Güterpreisentwicklung. Genau und so lose sollte die langfristig gar nicht sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
lytjes2 Januar 23, 2009 Hi, also für mich waren diese wenigen Gedanken im Thread sehr hilfreich. Die Unterscheidung von "Vermögenserhalt" und "Vermögensaufbau" hat mir eigentlich deutlich gemacht, worauf mein Fokus liegen muss. Nämlich keineswegs auf Vermögensaufbau; schön, dass ich hier die Begründung für meine eher intuitive Entscheidung gefunden habe. Und nein, das ist jetzt wirklich nicht sarkastisch gemeint. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Januar 23, 2009 Sorry, nein, die hat damit nichts zu tun. Es geht schlicht um die lose Kopplung des Unternehmenswertes an die Güterpreisentwicklung. ...und da den Anlegern das bewusst ist, werden sie es bei der Preisbildung berücksichtigen und das hat dann zur Folge, dass wir Renditen beobachten, die langfristig eben die Inflation deutlich übersteigen. Sorry, vielleicht drücke ich mich zu provozierend aus, ich will nur darauf hindeuten, dass die Eigenschaft der Aktien, die Inflation langfristig auszugleichen eben an der Rendite beobachtet werden kann. (Und ebenso die Eigenschaft der Anleihen, die Inflation nur gerade mal so auszugleichen.) (Kurzfristig sieht das natürlich eh anders aus, im letzten Jahr haben Staatsanleihen die Inflation überstiegen, Aktien aber haben überhaupt nicht mithalten können... aber wie gesagt: kurzfristig.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
billy-the-kid Januar 23, 2009 Danny Kaye hat das so ausgedrückt: "Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch Aktien, Gold und Grundstücke dazu." Grüße, billy-the-kid Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Januar 24, 2009 · bearbeitet Januar 24, 2009 von ghost Die erhöhte Rendite wird durch das höhere Risiko erreicht. Ich gebe dir insofern Recht, dass durch diese Überrendite gegenüber normalen Anleihen eine durchschnittliche Inflation besser abgefangen(kompensiert) wird. Mein Punkt zielte aber in eine andere Richtung : Über eine Aktie erwirbt man gewissen Anteile an einem Unternehmen. Je nach Branche besitzt das Unternehmen verschiedene Sachwerte auf der Aktivseite. Etwa Maschinen, Immos und so weiter. Angenohmen es kommt zu einer besonders hohen Inflationsrate (2stellig). Da diese Aktivwerte einen gewissen eigenen (inneren) Wert besitzen, werden sie auch in einer solchen Krisenzeit wertstabilier sein, als etwa ein 100 Euro Schein. Deshalb werden Aktien als Sachwerte, wie etwa auch Gold oder Immobilien, eine solche Geldentwertung besser überstehen. Natürlich ist das alles etwas vereinfacht ausgedrückt. Intressant ist vielleicht noch die Frage, ob wirklich alle Aktien als Sachwerte gezählt werden können. Denn Dienstleistungsunternehmen, z.B. Banken, haben nur geringe Aktivabestände, dafür aber große Werte in Form von Wissen und vor allem Ihren Mitarbeitern. Extrembeispiele etwa : Google (Tech) vs ThyssenKrupp Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
faked Januar 24, 2009 · bearbeitet Januar 24, 2009 von faked Ein Argument für Aktien ist, wenn die Leitzinsen noch weiter gesenkt werden, dann wird Sparen immer unattraktiver. Um dennoch eine Rendite erzielen zu könnnen bleibt einem dann nichts anderes übrig als in Aktien zu "investieren". Ich habe investieren in Hochkammo gestellt, weil hier langfristige investitionen gemeint sind. Wenn man sehr kurzfristig orientiert ist, dann hat man die Möglichkeit in jeder Börsenphase Gewinne zu erzielen. Braucht dazu aber eine Menge Erfahrung. Kann davon jedem nur abraten, denn ich keine keinen, der ohne Lehrgeld gezahlt zu haben, erfolgreich geworden ist. Sehr viele sind daran auch völlig gescheitert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag