Zum Inhalt springen
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
desesperado

Yuan / Renminbi

Empfohlene Beiträge

desesperado
· bearbeitet von andy

China- Weder politische noch technische Probleme bei Yuan-Reform

 

 

 

Boao, 23. Apr (Reuters) - Chinas Zentralbank zufolge stehen einer Reform der Landeswährung Yuan weder politische noch technische Hindernisse entgegen.

 

Jedoch sei der Zeitplan noch in Arbeit, sagte der Zentralbank-Gouverneur Zhou Xiaochuan am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters während einer Wirtschaftskonferenz im chinesischen Boao. Wann es erste Schritte geben würde, sagte er nicht. Es müssten noch die Großbanken gestärkt, der Devisenmarkt entwickelt und einige Kontrollmechanismen in diesem Markt gelockert werden, sagte Zhou. Er warnte jedoch davor, zu große Erwartungen in eine Reform der chinesischen Währung für die Wirtschaft anderer Länder zu setzen.

 

Die chinesische Währung ist faktisch mit 8,28 Yuan zu einem Dollar festgesetzt. Mehrere Staaten, darunter insbesondere die USA, halten den Yuan für unterbewertet und sehen darin einen unfairen Vorteil für die chinesische Exportwirtschaft. Jüngst haben auch US-Abgeordnete mit gesetzlichen Maßnahmen gedroht, sollte China nicht seine Währung anpassen. Das Handelsdefizit der USA mit China betrug im vergangenen Jahr 162 Milliarden Dollar. Chinas Exporte stiegen im ersten Quartal 2005 um 35 Prozent zum Vorjahreszeitraum.

 

 

 

Copyright © Reuters Limited. http://www.tradesignal.com/content.asp?p=n...hisweek&search=

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

auf Tipfehler gebe ich ja nicht viel, aber gleich im Titel, stören sie sogar mich,

gebt mir bitte ein m :)

falls die Möglichkeit besteht, wäre es super, wenn ein Admin meinen Fehler berichtigen würde :) , muss heißen Renminbi

 

 

Renminbi ist die Währung der Volksrepublik China.

Die internationale Abkürzung nach ISO 4217 ist CNY, in China wird RMB verwendet, das Symbol ist ¥.

Die Einheiten der Währung sind Yuan, Jiao und Fen . Ein Yuan sind 10 Jiao und 100 Fen.

 

Da Yuan außerhalb der Volksrepublik China nicht gehandelt werden, ist es nicht möglich, CNY-Beträge nach China zu überweisen.

 

Der Wert des chinesischen Yuan orientiert sich seit 1994 inoffiziell am US-Dollar. Der Wechselkurs beträgt seitdem stets etwa 8,267 Yuan pro US-Dollar. Die chinesische Zentralbank hält ihn durch gezielten Devisenhandel relativ konstant.

 

Wechselkurs Feb. 2005

1 EUR = 10,66058 CNY

1 CNY = 0.09407 EUR

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

Dollar gibt wegen Spekulationen über Yuan-Aufwertung nach

vom 29. April 2005 18:15

Swiss Franc

 

 

Zürich, 29. Apr (Reuters) - Die US-Devise hat zum Wochenschluss nach Spekulationen über eine baldige Aufhebung der Dollar-Bindung der chinesischen Währung nachgegeben. Durchwachsen ausgefallene US-Konjunkturdaten lieferten keine Unterstützung, so dass der Dollar auf breiter Front schwächelte. Zum Franken fiel der Dollar auf unter 1,19 sfr.

 

Der Devisenmarkt sei momentan mehr auf China konzentriert, hiess es. "Die Leute sind bei weitem mehr darauf aus, zu erfahren, ob es einen bevorstehenden Wechsel in der (Dollar-) Anbindung gibt, als auf US-Wirtschaftsdaten zu reagieren", so Währungsstratege Michael Jansen von der National Australia Bank in New York. Analysten gehen davon aus, dass ein flexiblerer Wechselkurs des seit rund zehn Jahren an den Dollar gebundenen chinesischen Yuan eine breite Rally in den asiatischen Währungen auslösen würde. Dies wiederum würde den Dollar unter Druck bringen.

 

Im Falle eines gegenüber dem Dollar anziehenden Yuan könnten Asiens Notenbanken mit ihre Politik einer künstlichen Schwächung ihrer Währungen gegenüber dem Dollar nachlassen und dennoch einen wettbewerbsgerechten Export ihrer Volkswirtschaften nach China ermöglichen.

 

Aus den USA kamen durchmischte Konjunkturdaten: Einerseits stiegen die Konsumausgaben der US-Verbraucher im März mit 0,6 Prozent (umgerechnet auf das Jahr) stärker als erwartet. Andererseits trübte sich die Stimmung der Verbraucher im April ein; der Michigan-Index des US-Verbrauchervertrauens im April fiel nach endgültigen Berechnungen auf 87,7 Punkte nach 92,6 Punkten im März. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex wiederum sank weniger als erwartet im April, nämlich auf 65,6 von 69,2 Punkten im Vormonat.

 

Der Dollar <CHF=> notierte zum Bankenschluss in Zürich bei 1,1898/01 nach 1,1925/27 sfr am Vorabend. Das Tagestief lag bei 1,1840 sfr.

 

Der Euro <EURCHF=> zeigte sich mit 1,5372/74 nach 1,5392/94 sfr etwas schwächer.

 

Zur US-Währung kostete der Euro <EUR=> 1,2915 nach 1,2897 Dollar.

 

ish/och

 

Tel: +41 1 631 7342, Fax: +41 1 251 0476, Mail: zurich.newsroom@news.reuters.com))

 

 

Related Instruments: <CHF=X> <EURCHF=X>

Copyright © Reuters Limited. Click for Restrictions. :o

http://www.tradesignal.com/content.asp?p=n...hisweek&search=

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

aus dem Beitrag vom 24.04.

 

Mehrere Staaten, darunter insbesondere die USA, halten den Yuan für unterbewertet und sehen darin einen unfairen Vorteil für die chinesische Exportwirtschaft.

 

:-" Monsieur Breton scheint da anderer Meinung zu sein:

 

Breton: US-Dollar stark unterbewertet

29.04.05 - 19:42 Uhr - EUR/USD

 

Der französische Finanzminister Thierry Breton sagte heute in einem Interview, dass der US-Dollar gegenüber dem Euro stark unterbewertet sei. Gleichzeitig appellierte er an die USA, ihr hohes Zwillingsdefizit zu senken, um so dem Greenback zu helfen. Zu China sagte Breton, dass der aktuelle Wechselkurs des Yuan nicht mehr lange aufrechterhalten werden könnte und um etwa 20 bis 30% abgesenkt werden müsste. EUR/USD gibt im Kontext der Kommentar auf ein neues Tagestief bei 1,2861 nach, nachdem diverse Verkauf-Stopps im Bereich der 1,2880 ausgelöst wurden. Um 19:42 Uhr CET notiert das Währungspaar bei 1,2872. (vz/FXdirekt)

http://www.fxdirekt.de/6.2.kolumnen.htm?id=11656

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

Devisen

Argumente gegen eine Aufwertung des Renminbi

 

 

20. April 2005 In den vergangenen Monaten wurde China immer wieder aufgefordert, seine Währung aufzuwerten. Zuletzt überdeutlich am jüngsten G7-Treffen am vergangenen Wochenende.

 

 

Hintergrund ist die Überlegung, daß eine Aufwertung der bisher mit 8,28 Renminbi fest an den Dollar gekoppelten Währung dazu beitragen könnte, die Handels- und Leistungsbilanzungleichgewichte in der Welt - insbesondere zwischen den asiatischen Staaten und Amerika - zu stabilisieren oder sogar zu korrigieren.

 

China hat verschiedene Währungsoptionen

 

 

 

Die Frage ist allerdings, welche Optionen China hat und welche Auswirkungen ihre Umsetzung haben würden. China hat nach einer Analyse von GaveKal fünf Möglichkeiten. Das Land kann sämtliche Forderungen nach einer Anpassung des Wechselkurses einfach ignorieren. Denn die Bindung an den Dollar hat sich in der Vergangenheit bewährt und zu beträchtlichem Wachstum in China geführt. Das Land riskiert allerdings protektionistische Maßnahmen von Europa und auch Amerika.

 

Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Renminbi leicht aufzuwerten. Damit würde sich an der ökonomischen Grundlage einerseits recht wenig ändern. Andererseits hätte man den Kritikern den Wind aus dem Segel genommen. Das Risiko besteht im Ansehensverlust, welcher das Nachgeben mit sich bringen könnte. Außerdem dürfte in diesem Fall der Zustrom spekulativen Geldes zunehmen, das angelockt werden würde von der Vermutung, es werde zu weiteren Aufwertungsschritten kommen. Genau diese Spekulation will das Land jedoch vermeiden.

 

... von der Unbeweglichkeit ...

 

Die dritte Möglichkeit ist, die Währung an einen handelsgewichteten Index aus verschiedenen Währungen zu koppeln. Sie würde dieselben Konsequenzen einer milden Aufwertung nach sich ziehen. Allerdings hätte sie möglicherweise nur eine geringe Auswirkung auf das Verhältnis zwischen Dollar und Renminbi, da die meisten Importe Chinas in Dollar denominiert werden.

 

Die vierte Möglichkeit besteht in einer deutlichen Aufwertung der Währung. Sie würde zu einem deutlich stärkeren globalen Wirtschaftswachstum, höherer Inflation, einem globalen Aktienboom, aber zu massiven Kursverlusten an den Rentenmärkten führen. Die Kritiker Chinas würden in diesem Fall sicherlich besänftiget werden, die chinesische Wirtschaft könnte jedoch einen Schock erleiden. Der Ansehensverlust der chinesischen Führung wäre wohl beträchtlich.

 

... bis hin zur völligen Freigabe des Wechselkurses

 

Die fünfte Möglichkeit wäre, die Währung völlig frei zu geben. Das wäre ein sehr interessantes Experiment. Die chinesische Währung würde zunächst vermutlich deutlich aufwerten. Die Frage ist allerdings, wie lange. Denn das Risiko besteht darin, daß das spekulative Geld in der zweiten Phase wieder aus dem Land abfließen würde. Auf diese Weise würde nicht nur der Wechselkurs unter Druck geraten, sondern auch das Geldangebot im Land würde zurückgehen und beispielsweise die Immobilienblase im Land platzen lassen.

 

Was wird China tun? Die beiden letztgenannten Varianten scheinen politisch riskant zu sein. Eine kleine Aufwertung oder die Anbindung des Wechselkurses könnten machbar zu sein. Allerdings dürften sie wenig an den ökonomischen Grundverhältnissen ändern. Abgesehen von Chinas Handelsbilanzüberschüssen und den zunehmenden Währungsreserven gäbe es zwei Gründe für eine Aufwertung: Eine unkontrollierbare Geldmenge und Inflation. Beide scheinen derzeit allerdings kein Problem zu sein.

 

Leichte Aufwertung möglich

 

Aus historischen Gründen wird China unbedingt den Eindruck vermeiden wollen, zu einer Aufwertung gezwungen worden zu sein. Gleichzeitig liegt die jüngste Asienkrise nicht weit genug zurück, um schon vergessen worden zu sein. Aus diesem Grund legen viele Länder der Region wert auf die Kontrolle von Kapitalströmen und die Anhäufung von Währungsreserven. Politiker tendieren außerdem dazu, möglichst wenig verändern zu wollen, solange der Laden noch reibungslos läuft.

 

Das sind zusammen genommen einige Argumente, die vorerst gegen eine Aufwertung des Renminbi sprechen können. Und wenn sie doch kommen sollte, dann nur in einer kleinen, aber ökonomisch unbedeutenden Dosis.

 

 

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

 

Text: @cri

Bildmaterial: GaveKal :rolleyes: und Quelle findet man hier:

http://www.faz.net/s/Rub72B1B2E621EE41E687...n~Scontent.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

falls sich jemand fragt, was dieser thread soll :ask:

:china: das ist nur mein neuer Fernlehrgang :D

 

Chinas Währung macht Yen Konkurrenz

 

Asien: Dollarschwäche fördert Aufstieg des Renminbi

VDI nachrichten, Düsseldorf, 18. 3. 05 -

 

In Asien gewinnt die Idee einer gemeinsamen Währung Anhänger. Dabei kommt Chinas aufwertungsverdächtiger Renminbi als Konkurrent für Japans Yen ins Spiel. Die chinesische Währung wird immer häufiger zur Abrechnung von Warenlieferungen akzeptiert.

 

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) schreibt im jüngsten Vierteljahresbericht, es sei "nicht unvorstellbar", dass der Renminbi als größter Einflussfaktor auf die Wechselkurse der Region den Yen ablöse. Der tägliche Handel in Renminbi erreichte in Asien 2004 nach Angaben der BIZ zwar nur 1,8 Mrd. $ ¿ lediglich 0,5 % des täglichen Umsatzes in Yen ¿ doch der Zuwachs seit 2001 beträgt 530 %. Mehr noch: Chinas Wirtschaftsleistung hat sich seit der Bindung des Renminbi an den Dollar verdreifacht.

 

Das Reich der Mitte ist schon an der Hälfte des Außenhandels in Asien beteiligt und kaufte 2004 fast die Hälfte aller Exporte der asiatischen Länder. Dabei wird immer häufiger der Renminbi zur Abrechnung von Warenlieferungen akzeptiert. In China, Japan, Südkorea, Hongkong und Singapur wird intensiv nachgedacht, welche Währung langfristig als Anker in einer engeren Kooperation fungieren könnte. Ein schwacher Dollar soll es nicht sein. Dessen Anteil an seinen Devisenreserven hat China nach Angaben der People''s Bank of China seit 2002 von 82 % auf 76 % reduziert.

 

Forderungen nach einer Lockerung von Chinas Wechselkursregime erteilte Premier Wen Jiabao am Montag zum Abschluss des Volkskongresses erneut eine Absage. Lobby-Gruppen der US-Industrie werfen China unfairen Handel vor. Der Renminbi ist demnach bis zu 40 % unterbewertet. Das US-Handelsdefizit mit China, das 2004 rund 161 Mrd. $ erreichte, hat in den USA seit 1989 zum Verlust von 1,5 Mio. Jobs geführt, so das Economic Policy Institute in Washington, D.C.

 

In die anhaltende Diskussion um eine Aufwertung des Renminbi kommt nun ¿ sieben Jahre nach dem Scheitern von Japans Initiative für einen asiatischen Währungsfonds ¿ aus Ostasien ein neuer Vorstoß für eine intensivere Kooperation in Währungsfragen. Das private Hyundai Economic Research Institute in Seoul schlägt vor, Südkorea, Japan und China sollten ein gemeinsames Währungssystem einführen, um eventuelle Wechselkurs-Kapriolen nach einer Aufwertung des Renminbi zu dämpfen.

 

Hintergrund der neuerlichen Gedankenspiele: Asiens Notenbanken müssen nicht nur überlegen, wie sie mit dem Wertverlust des Dollars ¿ der bevorzugten Einheit ihrer Devisenreserven ¿ umgehen. Sie sehen acht Jahre nach Ausbruch der asiatischen Finanzkrise Dank der Dollarbindung in China, Hongkong und Malaysia auch eine weiterhin starke Abhängigkeit von der Zinspolitik in den USA. Diese Abhängigkeit will Asien aber verringern.

 

Anstrengungen für mehr Kooperation gibt es schon länger zwischen Seoul, Singapur und Schanghai. Im Jahr 2000 starteten die Länder Südostasiens (Asean) zusammen mit Japan, China und Südkorea die Chiang Mai-Initiative. Darin sichern sich Notenbanken der Region für den Fall neuer Währungsturbulenzen gegenseitig schon 30 Mrd. $ für die Dämpfung von Wechselkursausschlägen zu. Und im Juni 2003 gründeten elf asiatische Länder mit 1 Mrd. $ Startkapital den "Asian Bond Fund". Ziel des noch kleinen, aber rasant wachsenden Kapitalpools: Die Abhängigkeit der Region von den Banken bei der Wachstumsfinanzierung zu verringern und die Rolle der asiatischen Währungen zu stärken.

 

Chinas Renminbi wird dabei immer stärker in die Rolle des heimlichen Favoriten gedrängt, der langfristig bessere Aussichten als Japans Yen hat. Seit Januar akzeptiert Russland den Renminbi als Abrechnungseinheit im bilateralen Handel mit China.

 

Südkorea, das im vergangenen Jahr erstmals mehr in China einkaufte als in den USA, nimmt den Renminbi schon länger in Zahlung. Im Handel mit Vietnam hat sich der Renminbi fest etabliert. In Hongkong sollen nach Schätzungen der Investmentbank UBS Renminbi-Banknoten im Wert von bis zu 150 Mrd. $ kursieren.

 

Chinas Staatsrat erlaubte den Banken der Ex-Kolonie Anfang 2004 Renminbi-Einlagen. Chinesische Touristen können in Hongkong problemlos mit Renminbi-Kreditkarten Geld abheben. Dass der Renminbi als Währung zwischen Nachbarländern Chinas anerkannt wird, halten Beobachter nur für eine Frage der Zeit. Selbst taiwanische und koreanische Geldhüter schielen laut dem Währungsexperten Qi Zheng bei Morgan Stanley schon mehr auf den Renminbi als auf den US-Dollar, wenn sie die Konkurrenzfähigkeit ihrer jeweiligen Exporte bewerten. MARKUS GÄRTNER

 

 

 

--------------------------------------------------------------------------------

 

 

Chinas Währung

 

 

Der Renminbi ("Volksgeld") ist die Währung der Volksrepublik China. Die internationale Abkürzung lautet CNY. 1 CNY entspricht etwa 9 Euro-Cent.

Der Wert des Renminbi orientiert sich seit Jahren am US-Dollar. Der Wechselkurs beträgt seitdem 8,27 CNY pro US-Dollar.

Einflussreiche Institute, wie das Economic Policy Institute in Washington, halten den Renminbi für bis zu 40 % unterbewertet. Die US-Regierung fordert unter dem Einfluss massiv steigender Handelsdefizite mit China vehement eine Aufwertung des Renminbi.

Bislang ist der Renminbi nur bei Abschluss von Handelsgeschäften konvertibel. Chinas Premier Wen Jiabao hat zum Abschluss des Volkskongresses am Montag erklärt, dass das Finanzsystem des Landes modernisiert werden und die Wirtschaft stabil sein müsse bevor der Renminbi voll konvertibel werden könne. Eine "überraschende" Neubewertung schloss er jedoch nicht aus. mag/ps

 

 

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nachric...&cat=1&id=21325

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado
· bearbeitet von desesperado

17.05.2005 - 13:00 Uhr

China spielt auch bei der Yuan-Neubewertung nach eigenen Regeln

Von Andreas Plecko - Dow Jones Newswires

 

FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--In den vergangenen Wochen sind mehrere Wellen der Devisenspekulation gegen eine chinesische Mauer der festen Wechselkurse gebrandet. Die Große Mauer der Währungsbindung hat jedoch alle Stürme unbeschadet überstanden - und es gibt auch keine Zeichen, dass sich daran so bald etwas ändert. Als eine aufstrebende Großmacht in Politik und Wirtschaft beharrt China auf seinem eigenen Willen und wird sich internationalem Druck

- sei es aus den USA, Europa oder Japan - nicht so leicht beugen. Diese Haltung liegt nicht zuletzt in der neueren Geschichte des Landes begründet, die aus chinesischer Sicht durch eine 150-jährige Erniedrigung durch westliche Staaten und Japan geprägt war.

 

Bei der Integration in die Weltwirtschaft spielt China nach seinen eigenen Regeln: Dieses Phänomen lässt sich nicht nur bei den Wechselkursen beobachten, sondern auch bei ähnlich strittigen Fragen wie der Produktpiraterie oder den Rechten am geistigen Eigentum. Weniger bekannt in der Öffentlichkeit ist die Behandlung der ausländischen Direktinvestitionen, doch auch in diesem Punkt setzt China konsequent eigennützige Regeln und Bedingungen durch. So durften etwa die großen Automobilkonzerne nur in Gemeinschaftsunternehmen investieren, in denen Chinesen die Mehrheit halten. Die Gewinne dürfen nicht ins Ausland transferiert, sondern müssen in China reinvestiert werden.

 

In historischer Perspektive ist das chinesische Verhaltensmuster jedoch nicht außergewöhnlich. Auch andere Großmächte - etwa Großbritannien und die USA - haben in ihrer Expansionsphase im 19. Jahrhundert nach ihren eigenen Wirtschaftsregeln gespielt. Die Rechte am geistigen Eigentum wurden schon damals wenig geachtet. In den USA änderte sich dies erst, nachdem eine wissensbasierte Industrie entstanden war und sich ein durchsetzungsfähiges Rechtssystem herausgebildet hatte. Und in Form der so genannten "ungleichen Verträge" geriet China sogar in besonderer Weise unter die wirtschaftliche Dominanz der damaligen Großmächte.

 

Wechselkursfrage im Zentrum des Wirtschaftsmodells

 

Die seit einigen Jahren virulente Wechselkursfrage reicht bis ins Zentrum des Wirtschaftsmodells, das 1979 vom Reformarchitekten Deng Xiaoping auf den Weg gebracht wurde: Entwicklung ohne Verlust der politischen Kontrolle. Diese Regel gilt gleichermaßen mit Blick nach innen wie nach außen. Die Äußerungen des chinesischen Notenbankgouverneurs Zhou Xiaochuan während der jüngsten Spekulationswellen um eine Lockerung des Yuan-Wechselkurses sollten vor diesem Hintergrund gesehen werden: "China wird die Bedürfnisse der Weltwirtschaft berücksichtigen, doch die Priorität liegt bei den inländischen Reformen, egal, ob es sich um Steuern, Zinssätze oder Wechselkurse handelt."

 

Das ist ein klares Signal, dass sich China weder den Spekulationen noch dem Druck der internationalen Politik zu einer baldigen Aufwertung der Landeswährung zu beugen gedenkt. Zhou stellte die prinzipielle Orientierung Chinas an den eigenen Bedürfnissen zudem in einen größeren Kontext: "Der entscheidende Punkt ist, dass wir an unserer eigenen Logik der Reformen festhalten und den Ausgangspunkt, das Ziel und die richtige Abfolge bestimmen."

 

Finanzmärkte von Spekulationsfieber befallen

 

Gleichwohl lassen sich die vom Spekulationsfieber angesteckten Finanzmärkte von solchen Dementis nicht beeindrucken: Allein zwischen März und April stieg der Umsatz in den vier gehandelten Währungspaaren zum Yuan um 38,2% auf 28,2 Mrd USD, wie die Zeitschrift "Shanghai Securities News" unter Berufung auf Daten des Devisenhandelssystems meldete. Mit einem Volumen von 27,7 Mrd USD dominierte der Handel im Devisenpaar Yuan-Dollar. hier wurde ein Anstieg um 38,9% registriert.

 

Paradoxerweise wird die Wahrscheinlichkeit einer Wechselkurslockerung auf kurze Sicht umso geringer je höher sich die Spekulationswellen aufbauen. Denn würde China dem Druck der Spekulation nachgeben, würde es das eigene Prinzip der "Entwicklung ohne Kontrollverlust" verletzen.

 

Seit 1994 ist der Yuan mit einer geringen Schwankungsbreite (0,3% in beide Richtungen) an den US-Dollar gekoppelt. Experten schätzen, dass der Yuan gegenüber dem US-Dollar um 15% bis 40% unterbewertet ist. Selbst eine kleine Ausweitung der Handelsspanne auf 5% - wie sie bislang im Laufe dieses Jahres erwartet wird - dürfte in dem derzeitigen Umfeld einen weiteren Zustrom von spekulativen Geldern zur Folge haben, sodass der Druck noch wachsen würde.

 

Die Bereitschaft, auch dem Druck einer massiven Spekulationswelle nicht nachzugeben, hat China während der asiatischen Finanzkrise 1997 unter Beweis gestellt. Während Südkorea, Malaysia und Indonesien ihre Währungen drastisch abwerteten und ihren Exportindustrien einen Wettbewerbsvorteil verschafften, hielt Peking an der Dollar-Kopplung fest und bot außerdem an, den ebenfalls unter Druck geratenen Hongkong-Dollar mit seinen großen Devisenreserven zu stützen.

 

China an der Binnenwirtschaft orientiert

 

Es ist daher damit zu rechnen, dass China den Yuan-Wechselkurs erst dann lockert, wenn die derzeitige Spekulationswelle dauerhaft abgeebbt ist. Einige Experten raten deshalb, beim Countdown zur Yuan-Lockerung nicht in Wochen, sondern eher in Monaten oder sogar Jahren zu zählen. China wird erst handeln, wenn es dafür zwingende binnenwirtschaftliche Gründe gibt. Ein solcher Grund wäre zum Beispiel, dass die Konjunktur des Landes sich nicht wie erwartet abkühlt, sondern noch an Dynamik gewinnt und einer Überhitzung nähert.

 

Auch die immer wieder vorgebrachte Forderung aus dem Ausland -

inbesondere von Politikern und Konzernlenkern aus den USA - nach einer Yuan-Aufwertung wirkt aus chinesischer Sicht eher hinderlich als förderlich. Wu Xiaoling, Vizegouverneur der People's Bank of China, erklärte kürzlich in einem Interview mit der Zeitung "People's Daily", dass ein verstärkter Druck aus Washington eine Yuan-Reform nur schwieriger mache. China wolle den Zeitpunkt für eine Lockerung des Wechselkurses selbst wählen.

 

In der Tat ist es schwer vorstellbar, dass die chinesische Führung den Forderungen aus den USA oder Japan nach einer Yuan-Aufwertung nachkommt, denn angesichts des ausgeprägten Nationalstolzes der Chinesen würde dies einem Gesichtsverlust gegenüber der eigenen Bevölkerung gleichkommen. Die chinesische Führung wird vielmehr an dem Konzept "Entwicklung ohne Kontrollverlust" festhalten. In einer längerfristigen Perspektive dürfte deshalb auch die mitunter geäußerte Erwartung enttäuscht werden, dass China sich in einem Evolutionsprozess zu einem liberalen System nach westlichem Muster entwickelt. -Von Andreas Plecko, Dow Jones Newswires; +49 (0) 6196 405 392; andreas.plecko@dowjones.com

(ENDE) Dow Jones Newswires/17.5.2005/apo/cv/hab

http://www.vwd.de/vwd/news.htm?id=23654499...tion=kommentare

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

Neue Yuan-Spekulationen

18.05.05 - 11:21 Uhr - USD/JPY

 

Die Talfahrt bei USD/JPY geht teilweise zurück auf die Nachricht, dass um 11:00 Uhr CET eine Pressekonferenz mit dem chinesischen Premierminister Wen Jiabao stattfindet. Angesichts der Tatsache, dass sich im Publikum auch zahlreichreiche Industrievertreter befinden sollen, erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass das Thema etwas mit der Yuan-Flexibilisierung zu tun haben könnte.

 

Am Mittwoch ist der Devisenhandel in China von vier auf acht Währungspaare ausgeweitet worden. Hinzu kommt die Zulassung westlicher Banken als Market Maker. China scheint jedoch nach der jüngsten Forderung von US-Finanzminister John Snow nach einer Yuan-Flexibilisierung noch stärker auf seinem Standpunkt zu beharren, so dass Händler als frühesten Zeitpunkt für eine Änderung des Wechselkurssystems Ende Mai ins Auge gefasst haben. USD/JPY notiert gegen 11:20 Uhr CET bei 107,54. (th/FXdirekt)

http://www.fxdirekt.de/6.2.kolumnen.htm?id=12084

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

18.05.2005 12:08

 

Chinas Yuan: Schicksalsfrage für die Weltwirtschaft

von Detlev Landmesser

 

Die Zeichen mehren sich, dass China im Streit um seine Währung einlenkt und deren Bindung an den Dollar lockert. Das ist wichtiger für die Finanzmärkte, als mancher glauben mag.

 

Der Yuan: Weit wichtiger als der sprichwörtliche Sack Reis :rolleyes:

 

Am Mittwoch erklärte ein hochrangiger chinesischer Regierungsvertreter, Chinas Volkswirtschaft werde von einem flexibleren Wechselkurs der chinesischen Währung profitieren. Die Bedingungen dafür seien aber noch nicht gegeben, sagte Wei Benhua, stellvertretender Chef der chinesischen Devisen-Regulierungsbehörde. Auch sei noch kein zeitlicher Rahmen für die Reformen zu nennen. Doch allein diese Aussagen wurden an den Aktienmärkten hocherfreut aufgenommen.

 

Wegen ihres mittlerweile 162 Milliarden Dollar großen Handelsdefizits mit China haben die USA das Reich der Mitte unter erheblichen Druck gesetzt, die Bindung des Yuan (auch Renminbi genannt) an den Dollar zu lockern. Die Amerikaner werfen China vor, den Yuan künstlich unterzubewerten, um chinesische Exporte in die USA billiger zu machen. Bislang ist Chinas Währung mit einer minimalen Handelsspanne von 0,3 Prozent bei 8,277 Yuan an den Dollar gebunden. US-Exporteure behaupten, dass der Yuan um bis zu 40 Prozent unterbewertet sei.

 

Wirkung auf Devisenmärkte umstritten

Über die Folgen einer Yuan-Aufwertung für die Devisenmärkte sind die Experten uneins. Über das Wechselkursgefüge zwischen den verschiedenen Währungen, die so genannten Crossrates, müsste der Dollar eigentlich insgesamt, also auch gegenüber den Euro, unter Druck geraten. Andererseits würden die besseren Exportbedingungen für die US-Wirtschaft wiederum den Dollar stützen. Als die Spekulationen um eine Lockerung in der vergangenen Woche hochkochten, legte der Dollar deutlich zu.

 

Völlige Freigabe riskant

Eine völlige Freigabe des Yuan könnte jedoch katastrophale Folgen haben, warnen Experten. So hatte sich die Dollarbindung des Yuan während der Finanzkrise in Asien 1997/98 als wichtiger Stabilitätsanker erwiesen.

 

Bei einer starken Aufwertung würden China und die asiatischen Nachbarn nicht mehr so viele amerikanische Schatzanleihen kaufen und das massive US-Haushaltsdefizit finanzieren. Geraten diese wichtigen Kapitalzuflüsse ins Stocken, droht eine explosive Kettenreaktion: Steigende US-Zinsen, ein Abwürgen der US-Konjunktur, ein Abgleiten des Dollar, und eine Schwächung der gesamten Weltwirtschaft könnten die Folge sein.

 

Kein Allheilmittel für die USA

Zudem ist eine Lockerung des chinesischen Währungsregimes keineswegs die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme. Selbst eine massive Aufwertung um 25 Prozent würde das US-Handelsdefizit mit der Welt nur um gut zwei Prozent verringern, erklärte jüngst Stuart Gulliver von der britischen HSBC. Der Handel mit China mache nur zehn Prozent des gesamten US-Außenhandels aus. Das Problem der USA seien auch die hohen Löhne im Vergleich zum Billiglohnland China, sagte Gulliver.

 

Kleine Schritte

Doch dürfte die Anpassung in jedem Fall in kleinen Schritten ablaufen. Einen Tag, nachdem Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao jeden ausländischen Druck für eine Aufwertung zurückgewiesen hatte, hatte Zentralbankchef Zhou Xiaochuan am Dienstag erklärt, China werde die Reform "schrittweise" umsetzen. "Ich glaube, ein gutes Wechselkursregime und eine Reform in dieser Hinsicht werden helfen, das Vertrauen der heimischen und internationalen Investoren zu stärken", erklärte Zhou. "Wenn wir uns in diese Richtung bewegen, sollte das gut für den Markt sein."

 

Am Mittwoch wurde in Schanghai erstmals der Handel mit ausländischen Währungen aufgenommen, der bislang nur über den Yuan erlaubt war. In dem neuen Devisenhandelssystem kann der US-Dollar gegen den Euro, den japanischen Yen, den australischen Dollar, den Hongkong-Dollar, das britische Pfund, den kanadischen Dollar und den Schweizer Franken getauscht werden.

 

Das Devisenhandelssystem ist eine wichtige Vorbedingung für einen flexibleren Wechselkurs des Yuan. Als erstes könnte die Handelsspanne leicht erweitert werden. Außerdem dürfte der Yuan künftig anstelle an den Dollar an einen Währungskorb gebunden werden.

 

 

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_103086 :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado
· bearbeitet von desesperado

China gibt Yuan-Bindung an Dollar aufvom 21. Juli 2005 14:14

Schanghai/Peking, 21. Jul (Reuters) - China hat die Bindung der Landeswährung Yuan <CN=CFXS> an den Dollar am Donnerstag mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Damit leitete die Zentralbank einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer von den führenden Industrienationen geforderten Flexibilisierung des chinesischen Wechselkurssystems ein.

 

Die Stabilität des Yuan soll nun mit Hilfe eines Korbs aus verschiedenen Währungen gesteuert werden, wie die Notenbank auf ihrer Internetseite bekannt gab. Ab 19.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MESZ) sei der Leitkurs des Yuan mit 8,11 je Dollar festgelegt worden. Dies entspricht einer Aufwertung um 2,1 Prozent. Die Zentralbank werde ab sofort täglich nach Handelsschluss den Schlusskurs des Yuan festlegen. Dieser gelte dann als neuer Leitkurs für den folgenden Handelstag, von dem der Kurs dann um nicht mehr als 0,3 Prozent abweichen dürfe.

 

In den vergangenen Jahren war der Druck auf die chinesische Regierung gewachsen, ihr festes Wechselkurssystem aufzugeben und eine Aufwertung der Landeswährung zuzulassen. Vor allem die USA warfen dem wirtschaftlich aufstrebenden Land vor, sich mit einem künstlich niedrigen Kurs unfaire Handelsvorteile zu verschaffen.

 

Zu anderen Währungen soll der Yuan der Notenbank zufolge ebenfalls in bestimmten Bandbreiten gehandelt werden. Die Zentralbank behielt sich vor, die Bandbreite zum Dollar wenn nötig den Entwicklungen an den Finanzmärkten sowie der wirtschaftlichen und finanziellen Situation anzupassen. Insgesamt werde eine stabile Währung angestrebt, die anpassungsfähig sei. Ein Sprecher der Zentralbank erklärte, zu rasche Kursschwankungen des Yuan könnten dem chinesischen Finanzsystem schaden und lägen nicht im Interesse der Regierung. Die Aktienmärkte reagierten positiv auf die Nachricht. Die Futures-Kontrakte auf US-Aktien weiteten ihre Gewinne vorbörslich deutlich aus und deuteten damit auf eine freundliche Handelseröffnung in New York. Der Dax <.GDAXI> baute seine Anfangsgewinne aus. Am europäischen Rentenmarkt drehte der Bund-Future <FGBLc1> ins Minus. Der japanische Yen <JPY=> legte zeitweise um zwei Prozent zum Dollar zu.

 

Analysten erwarteten von der nur geringfügigen Aufwertung des Yuan und der neuen Wechselkurssteuerung keine starken Auswirkungen. "Das sieht nach einem moderaten Zug aus - ein Versuch, ohne eine größere Anpassung der Wechselkurse etwas Druck abzulassen", sagte Kit Juckes von RBS Financial Markets. Auch Ralph Solveen, Volkswirt von der Commerzbank, erwartete keine größeren Folgen für die deutsche Wirtschaft. "Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird sich durch die Wechselkursanpassung nicht dramatisch verändert. Eine Währungsveränderung um 2,1 Prozent ist nicht sehr groß", sagte er. Auch das Leistungsbilanzdefizit der USA, das sich vor allem wegen der hohen Importüberschüsse gegenüber China aufgebaut hat, werde dadurch nicht ausgeglichen.

 

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt wollte zu der Ankündigung aus China keine Stellung nehmen.

 

bin/bek

 

 

EDIT:

SPOTANALYSE-Volkswirte zur Aufhebung der Dollarbindung des Yuanvom 21. Juli 2005 13:53

Berlin, 21. Jul (Reuters) - China hat die Bindung der Landeswährung Yuan <CN=CFXS> an den Dollar am Donnerstag mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Die Stabilität des Yuan soll nun mit Hilfe eines Korbs aus verschiedenen Währungen gesteuert werden. Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete, entspricht der neue Kurs einer Aufwertung des Yuan um 2,1 Prozent.

 

Analysten sagten zu dem Schritt in ersten Reaktionen:

 

 

ADOLF ROSENSTOCK, NOMURA INTERNATIONAL:

 

"Die Veränderung des angestrebten Wechselkurses ist sehr wenig. Unklar ist noch, ob der Währungskorb auch Euro umfassen wird und wie er zusammengesetzt ist. Es könnte möglicherweise zu einer Umschichtung der chinesischen Währungsreserven kommen. Wenn man einen Basket fährt, sollte man seine Reserven entsprechend ausrichten. Unklar ist auch, wie sich die Währungsreserven zusammensetzen. Aber es muss ein Match geben. Im Fazit könnte man sagen, dass es einen leichten Aufwertungsdruck des Euro zum Dollar gibt.

 

Die deutschen Exporte nach China haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, aber das Exportwachstum in den vergangenen Monaten ist erlahmt, wenn auch auf hohem Niveau. Durch die Umstellung im Währungspeg sind keine Veränderungen zu erwarten. Das macht für den Handel keinen Unterschied. Entscheidender ist etwa, wie die chinesische Handelspolitik weiter gehen wird. Da sind zuletzt die Importe gedämpft worden, das bedeutet weniger Wachstum bei den deutschen Exporteuren von Kapitalgütern. Insgesamt wird man sich bei den Exporteuren aber weniger Gedanken machen."

 

 

RAINER SARTORIS, HSBC TRINKAUS & BURKHARDT:

 

"Der zentrale Punkt ist, dass der Yuan ab sofort gegen einen Korb von Währungen gehandelt wird. Die Auswirkungen auf den Devisenmarkt lassen sich derzeit nur schlecht abschätzen, da die Zusammensetzung des Korbes noch unklar ist."

 

 

ERIC LONERGAN, CHEF MAKRO-RESEARCH BEI CAZENOVE, LONDON:

 

"Das ist ein vernünftiger Schritt, aber die wirtschaftliche Bedeutung wird wahrscheinlich maßlos übertrieben. Es ist wichtig für das Klima."

 

 

 

JOHN IP, MORLEY FUND MANAGEMENT, LONDON:

 

"Das ist ein sehr, sehr kleiner Schritt, der am bilateralen Handelsbilanzdefizit der USA nichts ändern wird. Das ist vor allem symbolisch gemeint."

 

 

 

MARKUS DIEHL, WESTLB:

 

"Bis jetzt sehe ich noch nichts atemberaubendes. China hat einen kleinen Schritt gemacht im Rahmen dessen, was zu erwarten war. Es werden weitere Schritte folgen.

 

Durch diesen kleinen Schritt werden die spekulativen Kapitalzuflüsse Richtung China nicht beruhigt sein, es wird zu weiteren Zuflüssen kommen, der Druck auf die chinesische Regierung wird sich vielleicht noch verstärken. Der Schritt reicht nicht aus, um Spekulationen über eine weitere Aufwertung abbrechen zu lassen."

 

 

IAN GUNNER, CHEF DES DEVISEN-RESEARCH, MELLON FINANCIAL CORPORATION, LONDON:

 

"Es musste irgendwann passieren. Sie haben eine sehr moderate Aufwertung eingeführt, um die ganze Sache in Gang zu bringen. Die Märkte werden nun daran interessiert sein, wie weit sie gehen. Es könnte in einigen Monaten eine weitere Anpassung geben, aber ich denke nicht, dass sie hier in einen festen Fahrplan einsteigen wollen."

 

 

MICHAEL ROTTMANN, HVB (IN EINEM MARKTKOMMENTAR):

 

"Die Schwäche der Bondfutures im Zusammenhang mit der CNY-Aufwertung basiert auf folgender Argumentationskette:

 

Eine Aufwertung der chinesischen Währung könnte eine künftig geringere Akkumulation von asiatischen Währungsreserven bedeuten. Sprich, eine niedrigere Nachfrage seitens Zentralbanken ist prinzipiell negativ für die Bondmärkte in den USA und Euroland. Das Ausmaß dieser Story wird allerdings überschaubar bleiben. Letztlich macht die Mini-Aufwertung Appetit auf mehr.

 

D.h.: In Antizipation kommender Aufwertungen des Renminbi wird es nicht zu einem Versiegen der "Hot Money" Flows nach China kommen. Entsprechend wird auch der Aufbau von chinesischen Währungsreserven anhalten, wenngleich mit einer geringeren Dynamik. Die Spekulation auf ein Ende des Bretton Woods II Regimes ist damit absurd. Dies wäre nur der Fall bei einer unmittelbaren Aufwertung um mehr als 20 Prozent gewesen.

 

Bottom Line: Bondfutures bleiben zunächst unter moderatem Druck - ein massiver Kollaps ist unwahrscheinlich."

 

 

KIT JUCKES, RBS FINANCIAL MARKETS:

 

"Das sieht nach einem moderaten Zug aus - ein Versuch, ohne eine größere Anpassung der Wechselkurse etwas Druck abzulassen. Der Dollar verlor nach dem Zusammenbruch von Bretton Woods in den 70ern die Hälfte seines Wertes; dies ist eine Bewegung von einigen Prozentpunkten."

 

 

RALPH SOLVEEN, COMMERZBANK:

 

"Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wird sich durch die Wechselkursanpassung nicht dramatisch verändert. Eine Währungsveränderung um 2,1 Prozent ist nicht sehr groß. Realwirtschaftlich ist das für Deutschland zu vernachlässigen. Auch das Leistungsbilanzdefizit der USA wird nicht dadurch geschlossen."

 

sam/kla/sob/sme

 

 

 

 

 

 

 

Copyright © Reuters Limited. Click for Restrictions. :-"

http://www.tradesignal.com/content.asp?p=n...hisweek&search=

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

China kündigt weitere Liberalisierung des Wechselkurssystems an

vom 24. November 2005 19:54

Peking, 24. Nov (Reuters) - China hat am Donnerstag mit der Ankündigung eines Systems von so genannten Markt-Machern für die Landeswährung Yuan einen lange erwarteten weiteren Schritt zur Liberalisierung seines Wechselkurssystems eingeleitet.

 

Diese Markt-Macher (Market-Makers) müssen zu jeder Zeit bereit sein, die Währung zu notierten Angebots- und Nachfragekursen zu handeln. Die chinesische Währungsbehörde (Safe) teilte dazu mit, sie nehme sofort Anmeldungen interessierter Banken an, die bereit seien, einen Markt für den Yuan-Handel zum Dollar, zum Euro, zum Yen und zum Hongkong-Dollar zu führen. Die Behörde äußerte sich nicht dazu, wie lange das Genehmigungsverfahren dauern werde. Sie teilte lediglich mit, dass die Bewerber innerhalb von 15 Tagen benachrichtigt würden.

 

"China wird als ergänzenden Schritt zur Entwicklung eines Interbanken-Devisenmarktes und zur Verbesserung des Systems der Wechselkursbildung jetzt ein System von Markt-Machern einführen", teilte Safe mit. Chinesischen Medien zufolge gelten die vier großen Geldhäuser des Landes als potenzielle Kandidaten für das System. Diese sind die Bank of China[bOC.UL], die China Construction Bank <0939.HK> , die Industrial and Commercial Bank of China [iCBC.UL] und die Agricultural Bank of China. Analysten zufolge könnte durch das System auch der Aufwärtsdruck auf den Yuan gemildert werden.

 

Trotz der Aufwertung des Yuan im Juli um 2,1 Prozent und der Abkehr von der festen Bindung an den Dollar war China wegen seiner Wechselkurspolitik international in der Kritik geblieben. Vor allem die USA und die EU hatten dem Land vorgeworfen, sich durch den niedrigen Wechselkurs der Landeswährung am Weltmarkt unfaire Wettbewerbsvorteile zu sichern. Eine weitere Aufwertung des Yuan lehnte China jedoch strikt ab und bekräftigte stattdessen, sein Wechselkurssystem schrittweise reformieren zu wollen. So wurden seit dem Sommer eine Reihe von Instrumenten, entwickelt, von Handelspapieren (Commercial Paper) bis hin zu Yuan-Terminkontrakten.

 

Während seines Asienbesuchs hatte US-Präsident George W. Bush jüngst eine Zusammenarbeit der USA und Chinas angekündigt, um den Wechselkurs des Yuan stärker den Marktkräften anzupassen.

 

fgc/chg

Copyright © Reuters Limited. Click for Restrictions. :-"

http://www.tradesignal.com/content.asp?p=n...hisweek&search=

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

nichts Neues aus dem Osten....... :-"

 

 

EU fordert Aufwertung des chinesischen Yuan

 

China steht unter wachsendem Druck, seine als massiv unterbewertet geltende Währung Yuan aufzuwerten. Am Rande des europäisch-asiatischen Finanzministertreffens am Sonntag in Wien trafen sich deswegen hochrangige Vertreter der EU und Chinas.

 

Dabei seien die Chinesen eindringlich zu entsprechenden Korrekturen aufgefordert worden, teilten Diplomaten mit. An dem Gespräch nahmen der Vorsitzende der Eurogruppe, Jean-Claude Juncker, der EU-Währungskommissar Joaquín Almunia, der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet sowie der chinesische Finanzminister Jin Renqing teil.

 

Begünstigung von Chinas Exporten

Neben den europäischen Ökonomen drängen auch die USA seit längerem auf eine Yuan-Aufwertung, da der aktuelle Kurs chinesische Exporteure ihrer Ansicht nach über Gebühr begünstigt.

 

Auch im Eigeninteresse Chinas

In der Diskussion um die chinesische Währung sagte Grasser: «Je mehr es eine allmähliche Flexibilität beim Yuan gibt, umso besser wäre es.» Der Präsident der Asiatischen Entwicklungsbank, Haruhiko Kuroda, empfahl auch im Eigeninteresse Chinas eine allmähliche Aufwertung des Yuan.

 

Die chinesische Währung habe nach der Abkoppelung vom Dollar zwar zunehmend an Flexibilität gewonnen, sagte Kuroda am Sonntag zum Abschluss des Treffens in Wien. Es gebe aber immer noch in grossem Ausmasse chinesische Interventionen am Devisenmarkt, um den Wert der chinesischen Währung niedrig zu halten.

 

«Immer noch ein Schwellenland»

Ein flexiblerer Yuan liege im Interesse der chinesischen Wirtschaft, sagte Kuroda. Allerdings komme nur eine graduelle und allmähliche Anpassung in Frage, um die derzeit rasant wachsende chinesische Ökonomie nicht zu gefährden. Man dürfe nicht vergessen, dass China «immer noch ein Schwellenland» sei. «Was gut für China ist, ist gut für die Weltwirtschaft.»

 

10. April 2006, 02:04, NZZ Online http://www.nzz.ch/2006/04/09/wi/newzzELTDZ8I6-12.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado

Der Dollar muss und wird fallen

von Lucas Zeise

Der Dollar steckt in einer Schwächephase. Der Euro ist am Markt wieder mehr als 1,25 $ wert. Das gab es vor sieben Monaten zum letzten Mal. Das allein ist kein Grund zur Aufregung. Doch mehren sich die Signale, die auf einen möglichen kräftigen Kursrutsch der US-Währung hindeuten.

Das stärkste derartige Signal kam am vergangenen Donnerstag von Ben Bernanke, dem seit Februar amtierenden Chef der amerikanischen Notenbank Fed. Er warnte bei der Anhörung im US-Kongress davor, dass uns der Dollar und das Weltfinanzsystem demnächst um die Ohren fliegen könnten. Weil diese Warnung an Deutlichkeit kaum noch zu übertreffen ist, sei sie hier wörtlich wiedergegeben beziehungsweise übersetzt:

 

"Zwar ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich die aktuellen Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen graduell auflösen werden, doch besteht ein gewisses Risiko, dass ein plötzlicher Stimmungsumschwung zu Verwerfungen beim Wert des Dollar und Preisen anderer Vermögensanlagen führen könnte." Da Bernanke diese Aussage mit der Ansage verknüpfte, die Fed werde nach der nächsten Leitzinserhöhung in diesem Monat auf fünf Prozent erst mal eine Pause bei der Straffung der Geldpolitik einlegen, sackte der Dollar am Devisenmarkt kräftig ab.

 

 

Trommeln für teureren Renminbi

 

Wie so oft analysiert der Notenbanker nicht nur die Lage, er beeinflusst sie mit seiner Analyse. Man kann außerdem vermuten, dass er den Dollar bewusst nach unten analysiert. So verstehen es die Akteure im Devisenhandel und schließen messerscharf, dass Notenbank und Regierung der Vereinigten Staaten den Dollar eher schwächer als stärker sehen wollen.

 

Ähnlich wirkte auf den Devisenmarkt auch das laute Getrommel der US-Regierung, vieler Parlamentarier und eines großen Teils der US-Medien für eine Aufwertung des Renminbi während des Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten Hu in den USA. Gewöhnlich macht Washington die Riesenlücke in der Handels- und Leistungsbilanz nicht gern zum Thema. Verständlich, denn es zeigt den Wahlbürgern des Landes, dass ökonomisch Unerfreuliches auf sie zukommt, das die Regierung durchaus mitzuverantworten hat. Nun hat Washington sogar zugelassen, dass das peinliche Thema des eigenen Leistungsbilanzdefizits und damit die fundamentale Dollar-Schwäche zum Hauptthema der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und G7-Treffens wurde. Auch das diente dem Ziel, Chinas Exportdrang durch Aufwertung des Renminbi zu dämpfen.

 

 

China bleibt hart

 

China aber bleibt offensichtlich hart, wahrscheinlich weil die dortige Regierung Angst davor hat, den Exportboom abzuwürgen. Stattdessen scheint man in Peking symbolische Maßnahmen zu bevorzugen. So erhöhte die chinesische Zentralbank am vergangenen Donnerstag den Zins für Einjahreskredite an Unternehmen um 0,27 Punkte auf 5,85 Prozent. Die Maßnahme sieht wie eine geldpolitische Bremsung aus - sie dürfte allerdings keinen größeren Effekt haben als die nun schon jahrelang erklingenden Beteuerungen der Staatsführung, das Wirtschaftswachstum von derzeit über zehn Prozent auf acht Prozent zu drosseln. Denn erstens ist auch der erhöhte Zins von knapp sechs Prozent in einer boomenden Wirtschaft viel zu niedrig, um irgendeine Bremswirkung zu haben. Zweitens ändert ein höherer Zins nichts an der chinesischen Praxis, Kredite nach politischen Kriterien zu vergeben. Drittens kommt durch den laufenden Exportüberschuss und die Zufuhr ausländischen Kapitals so viel Geld ins Land, dass selbst ein viel höherer Zinssatz der Zentralbank wirkungslos wäre.

 

Immerhin hat China im Juli letzten Jahres die eigene Währung zum Dollar um 2,1 Prozent aufgewertet und damals versprochen, sie langsam auf dem Devisenmarkt freier - vermutlich nach oben - driften zu lassen. Aus diesem Versprechen ist wenig Konkretes geworden. In den neun Monaten seitdem hat die chinesische Zentralbank den Renminbi an extrem enger Leine geführt und eine Aufwertung von insgesamt gerade mal einem Prozent zugelassen.

 

 

Vergleich mit Plaza 1985

 

Diese Zurückhaltung der chinesischen Führung ist verständlich. Stephen Roach, Chefvolkswirt bei Morgan Stanley, vergleicht die Lage Chinas heute mit der von Japan Mitte der 80er Jahre. Damals habe Washington Japan im Rahmen des Plaza-Abkommens dazu gebracht, in eine drastische Aufwertung des Yen einzuwilligen. Diese sei schließlich hauptverantwortlich für den Abbruch des japanischen Exportbooms und die lange Stagnationsperiode seit 1990 gewesen.

 

Anders als eine symbolische Zinserhöhung könnte eine spürbare Aufwertung des Renminbi den chinesischen Export gefährden, zumindest seine für die Zukunft unterstellten Steigerungsraten. Gefährdet wären dann sofort auch die exorbitant hohen Investitionen und der Kapitalzufluss. Das jetzt beeindruckend auf Hochtouren laufende chinesische Wirtschaftsmodell liefe Gefahr, zum Stillstand zu kommen.

 

 

Leistungsbilanzdefizit von 700 Mrd. $

 

Die andere, nicht minder notwendige Seite dieses Wachstumsmodells sind die Fähigkeit und die Bereitschaft der USA, die in China immer schneller produzierten Waren aufzunehmen, diese mit Dollar zu bezahlen und sich entsprechend stark zu verschulden. Das Leistungsbilanzdefizit der USA steuert in diesem Jahr auf 700 Mrd. $ zu, etwa sieben Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Während diese ausufernde Verschuldung des ökonomisch, politisch und militärisch stärksten Landes auf dem Globus die Weltwirtschaft in erfreulichem Schwung hält, haben sich die Ökonomen, die sich sonst über nichts einig sind, auf einen Punkt verständigt: Diese Entwicklung kann so nicht weitergehen - deshalb wird sie irgendwann enden.

 

Das ist denn auch der Punkt, den Fed-Chef Bernanke den Senatoren und Abgeordneten des Parlaments vor Augen führen wollte: Das Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten muss begrenzt und zurückgeführt werden. Das muntere Wachstum der Importe und des privaten Konsums wird es dann nicht mehr geben. Das Wachstumstempo dürfte nachlassen.

 

Und der Dollar muss und wird fallen.

 

Lucas Zeise ist Finanzkolumnist der FTD.

http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/69221.html

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
desesperado
· bearbeitet von desesperado

alten thread mal hochholen, nichts Aktuelles :-"

 

Edit: Beitrag jüngeren Datums eingefügt

 

 

Renminbi überflügelt Hongkong-Dollar

von Martin Kühl (Peking)

Erstmals seit 13 Jahren ist die chinesische Währung Renminbi mehr wert als der Hongkong-Dollar. Der Renminbi wurde in Schanghai in der Spitze zu einem Wechselkurs von 7,736 zum US-Dollar gehandelt, während der Hongkong-Dollar mit einem Kurs von 7,8 fest an den Greenback gekoppelt ist.

ANZEIGE

 

Chinas Währung erreichte damit ihren höchsten Stand, seit Peking im Juli 2005 das starre Wechselkursverhältnis von 8,3 zum US-Dollar gelockert hatte. Dass der Renminbi vorbeizog, belebt die Diskussion, auch die Bindung des Hongkong-Dollar zu lockern.

 

Experten glauben, der Durchbruch der Wechselkursschwelle von 7,8 könne eine Rally für die Währung einläuten. Die neuesten Wirtschaftsdaten sorgen für einen Schub. Der chinesische Außenhandelsüberschuss wuchs 2006 um 74 Prozent auf 177,5 Mrd. $, gab die Regierung am Donnerstag bekannt. Vor allem wegen ihres massiven Handelsdefizits mit China üben die westlichen Industrieländer, allen voran die USA, Druck auf Peking aus, das Währungssystem weiter zu liberalisieren. Nach der Börsenrally 2005 hat die Marktkapitalisierung des chinesischen Aktienmarkts unlängst die Barriere von 1000 Mrd. $ durchbrochen.

 

 

Grundverschiedene Ökonomien

 

In Hongkong gären regelmäßig Diskussionen, die Währung der Stadt könne sich künftig am Renminbi orientieren. Eine Aufhebung der Dollar-Bindung sei nicht geplant, betont jedoch stets die Hongkonger Monetary Authority. Zwar nimmt die Verzahnung mit dem Festland ständig zu. Hongkong hat fast seine gesamte Industrie auf die andere Seite des Grenzzaunes ausgelagert, der die Sonderverwaltungszone noch von China trennt.

 

Die Ökonomien beider Seiten sind aber grundverschieden. Während China globale Produktionshochburg ist, erwirtschaftet die Finanz- und Servicemetropole Hongkong rund 90 Prozent ihres Bruttoinlandproduktes mit Dienstleistungen. Eine Aufgabe der Hongkonger Dollar-Bindung käme laut Experten erst in Betracht, wenn die angeschobene Reform des chinesischen Finanzsystems Reife erlangt, und so eine bessere Integration Chinas mit den globalen Finanzmärkten ermöglicht. In einer Umfrage der Daten- und Nachrichtenagentur Bloomberg unter zehn Finanzstrategen in Hongkong rechnete nur einer damit, dass Hongkong seine Dollar-Bindung bis 2008 aufgibt.

 

Gleichwohl scheint es, dass einige bereits darauf spekulieren. Durch die Dollar-Bindung kann Hongkong de facto keine unabhängige Geldpolitik machen und richtet sich an den USA aus. 2006 sackten die kurzfristigen Kreditzinsen in Hongkong jedoch deutlich gegenüber jenen in den USA ab. Kapital wanderte in großem Umfang nach Hongkong. Wenn in vergangenen Jahren eine entsprechende Diskrepanz auftrat, dann sei diese stets von Markterwartungen getrieben worden, dass sich der Hongkong-Dollar von seinem US-Pendant löst, und stattdessen an den Renminbi heftet, heißt es in einem Report der Schweizer Bank UBS von Ende 2006. Auch die UBS rechnet nicht mit einer Aufhebung der Hongkonger Dollar-Bindung. Wenn dies 2007 auch der Markt einsieht - wie es UBS erwartet - und die US-Währung von sich aus anzieht, dann werde das die Spekulationen beruhigen. Die Zinsdiskrepanz werde dann abnehmen. Das wiederum könnte dann den Hongkonger Immobilienmarkt treffen.

 

Der neue Überflieger

 

Festgenagelt ist der Kurs des Hongkong-Dollar. Er wird im fixen Verhältnis von 7,8 zum US-Dollar gehandelt. Durch die Bindung ist die ehemalige britische Kronkolonie nicht in der Lage, eine eigene Geldpolitik zu betreiben. Gleichwohl erwarten die wenigsten Experten, dass Hongkong seine Währungspolitik auf absehbare Zeit ändert.

 

Flexibler ist dagegen seit Mitte 2005 der chinesische Renminbi. Lange wurde auch er in einem festen Verhältnis zu der amerikanischen Währung gehandelt. Seit der Freigabe gewinnt der Renminbi aufgrund des China-Booms stetig hinzu - und war in dieser Woche erstmals mehr wert als sein Pendant aus Hongkong. Das sorgt in der Dienstleistungsmetropole für Diskussionen.

 

Aus der FTD vom 12.01.2007

© 2007 Financial Times Deutschland

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/marktber...ml?nv=cd-rss510

 

HANDELSBLATT, Freitag, 16. Februar 2007, 08:00 Uhr

 

Chinas Währung setzt Aufwertung fort

Yuan zieht am Hongkong-Dollar vorbei

Von Volker Zenk, Analyst FXdirekt Bank

 

Mitte Januar war es soweit: Der Kurs des Hongkong-Dollar (HKD) ist unter den des chinesischen Yuan (CNY) gefallen. Zum ersten Mal seit der Rückgabe Hongkongs ist die Währung der Volksrepublik China mehr wert als diejenige der ehemaligen britischen Kronkolonie, die als Sonderverwaltungszone noch 50 Jahre lang ihre marktwirtschaftlichen Strukturen beibehalten darf. Dieses veränderte Kräfteverhältnis hat dabei auch eine nicht zu unterschätzende psychologische Bedeutung.

 

Bereits seit Mitte des vergangenen Jahres war zu beobachten, dass sich die Kurse von Hongkong-Dollar und chinesischem Yuan immer stärker annäherten und bald schneiden müssten, sollte sich die Kursentwicklung der Währungspaare USD/HKD und USD/CNY fortsetzen. Während der HKD weiter brav innerhalb seiner offiziellen Handelsspanne mit dem Mittelkurs 7,8000 notierte, vollführte der CNY eine stetige Aufwärtsbewegung. Von Kursen um die 8,00er-Marke im August 2006 gab USD/CNY bis zum Jahreswechsel auf 7,8200 nach, womit der Peg des Hongkong-Dollar bei 7,8000 in greifbare Nähe gerückt war.

 

Um spekulative Aktivitäten in dem Moment zu reduzieren, wo die Wechselkurse von HKD und CNY sich kreuzen würden, schlossen die Hongkonger Notenbank (HKMA) und die Zentralbank der Volksrepublik China (PBoC) eine Art Gentlemens Agreement. Man einigte sich im Stillen darauf, den offensichtlich unvermeidlichen Prozess abzukürzen. Als sich die Wechselkurse von USD/HKD und USD/CNY Mitte Januar immer näher kamen, sorgte die HKMA für eine weitere Schwächung des Hongkong-Dollar, indem sie USD/HKD an das obere Ende der erlaubten Handelsspanne von 7,7500-7,8500 ansteigen ließ. Umgekehrt ließ die PBoC den chinesischen Yuan in diesen Tagen stärker als sonst aufwerten. In der Konsequenz kreuzten sich die beiden Wechselkurse dann in einer plötzlichen heftigen Bewegung, anstatt eine längere Zeit in der Nähe ihrer Parität hin und her zu pendeln. Seit dem 12. Januar 2007 muss man nun zum ersten Mal seit dreizehn Jahren für einen Hongkong-Dollar etwas weniger als für den chinesischen Yuan bezahlen.

 

 

Umgekehrt bedeutet die konzertierte Aktion beider Notenbanken aber auch, dass von keiner Seite Interesse daran besteht, den Kurs des Hongkong-Dollar an den des chinesischen Yuan zu binden denn sonst wäre die Gunst der Stunde genutzt worden, die sich immer weiter annähernden Kurse zu harmonisieren. Die feste Anbindung des Hongkong-Dollar an den US-Dollar, der sogenannte Peg, steht offensichtlich nicht zur Debatte und soll beibehalten werden. Dies ist auch absolut vernünftig, da trotz aller gegenteiligen Marktspekulationen für diesen Fall mit negativen Folgen für Hongkongs Ökonomie gerechnet werden muss.

 

So wäre es mit Sicherheit nicht von Vorteil, den HKD an eine noch lange nicht frei konvertierbare Währung zu binden, bei der in Zukunft mit erhöhter Volatilität und einer sich längerfristig fortsetzenden Aufwärtsbewegung zu rechnen ist. Die Berechenbarkeit und Stabilität des Hongkong-Dollar, die für den wirtschaftlichen Erfolg der ehemaligen Kronkolonie mit verantwortlich sind, würden geopfert. Zudem haben Hongkong und die Volksrepublik China zwei vollkommen unterschiedliche Finanzsysteme. Bevor China wesentliche Schritte zur Liberalisierung seines Banken- und Finanzsektors gemacht und hier westliche Standards erreicht hat, dürfte eine Koppelung von HKD und CNY nicht in Frage kommen und dies dürfte mindestens noch ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen.

 

Für Hongkong-Dollar und chinesischen Yuan erwarten wir deshalb eine Fortsetzung der gegenläufigen Kursentwicklung. Das Währungspaar HKD/CNY, welches bislang ein Jahrestief von 0,9914 markiert hat, dürfte weiter gen Süden streben und sich bald in Richtung der 0,98er-Marke orientieren. Dafür spricht auch, dass bei USD/HKD mit einem fortgesetzten Schwanken um die 7,80er-Marke und eben keiner Aufhebung des Peg zu rechnen ist, wohingegen USD/CNY seinen seit der Yuan-Flexibilisierung im Juli 2005 etablierten Abwärtstrend - tendenziell eher beschleunigt - fortsetzen sollte. Zum Jahresende 2007 könnte HKD/CNY bereits um die 0,9500 notieren. Die Währungen Chinas und seiner Sonderverwaltungszone Hongkong werden sich demnach weiter von ihrer Parität entfernen, da eine Verschmelzung beider Valuten derzeit weder sinnvoll noch erwünscht ist.

 

http://www.handelsblatt.com/news/Boerse/FX...lar-vorbei.html

 

 

 

19.03.2007 - 10:18 Uhr

China hebt Leitzins an

 

Die chinesische Notenbank hat am Wochenende ihren Leitzins angehoben. Wie die People's Bank of China (PBoC) am Samstag mitteilte, stieg die One Year Lending Rate auf 6,39%. Die PBoC begründete den Schritt mit dem Bemühen, das Wirtschaftswachstum ausgewogener zu gestalten, die Stabilität der Verbraucherpreise zu gewährleisten, sowie Kreditvergabe und Investitionstempo zu bremsen. Denkbar sei, dass China weitere Maßnahmen zur Konjunkturbremsung ergreifen werde, sagte ein Marktbeobachter. (th/FXdirekt) http://www.fxdirekt.de/index.php?id=24&newsid=37989

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...