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Aeneis

ETF Depot für schweizer Anleger

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Aeneis

Hallo Zusammen!

 

Zuerst mal freundliche Grüsse aus der Schweiz und ein grosses Lob für dieses sehr lehrreiche Forum! Nun zu den Fragen...

 

Nachdem ich mich ein wenig erkundigt habe, habe ich mich entschlossen ein Depot mit ETF's zur langfristigen Geldanlage aufzubauen. Ich habe mich dabei aus verschiedenen Beiträge inspirieren lassen, insbesondere aus dem Musterportfolio von Supertobs (vielen Dank für die geniale Darstellung). Damit ihr das ganze ein wenig besser einschätzen könnt, hier ein Paar wichtige Eckdaten:

 

1. Zur Person: 29 jährig, habe letztes Jahr mit dem richtigen Berufsleben begonnen (langes Studium! :) ), fest angestellt. Wohnhaft und arbeitend in der Schweiz. Ledig, keine Kinder.

2. Geldanlage: Einmalig ca. 10'000 CHF, danach monatlich 1'000 CHF.

3. Ziel: Langfristige Geldanlage (15-20 Jahre). Die Altersvorsorge wird separat behandelt

4. Risikobereitschaft: mittel bis hoch. Ich kann gut starke Kurzschwankungen in Kauf nehmen, möchte dennoch nicht alzu risikoreich investieren

5. Erfahrung mit Börse/Anlagen: habe mich fleissig seit ca. 4 Monate eingelesen, ansonsten kaum praktische Erfahrungen.

 

 

Nun zu meinen Überlegungen:

Ich würde gerne ein ETF Portfolio aufbauen, welche die Weltregionen nach BIP abbildet. Dazu habe ich mich vorerst für folgende Asset Allocation entschlossen

1. Aktien ETF: 70%

2. Anleihe ETF: 30%

(3. Rohstoffe und Immobilien möchte ich vorerst noch auslassen, könnten evtl später auf Kosten der Anleihe im Depot aufgenommen werden: 70% Aktien. 10% Immo/Rohstoffe, 20% Anleihen)

 

Die Umsetzung würde ich folgendermasse gestalten:

1. Aktien

Aktien Westeuropa: ISHARES MSCI Europe 21.0%

Aktien Nordamerika: ISHARES MSCI North America 22.7%

Aktien Pacific: Lyxor Japan TOPIX 8%

Aktien Emerging Markets: LYXOR MSCI Emerging Markets 18.3%

 

2. Anleihen

CH-Staatsanleihen: XMITCH SBI DOM GOV3-7 30%

 

Rebalanzieren würde ich 1-2x Jährlich. Bis dann liegt das monatlich überwiesene Geld auf ein Anlagesparkonto.

 

Nun meine Fragen!

1. Was haltet ihr von der Asset Allocation und der Umsetzung mit ETF's?

2. Ich habe gelesen das die Heimatwährung übergewichtet werden sollte. Da die Schweiz nur in den Anleihen und zu einem geringen Prozentsatz im MSCI Europe vertreten ist, ist sie eher bzgl. Aktien untergewichtet. Wie steht es nun mit dem Währungrisiko? Wäre ein ETF auf dem SLI auf Kosten des ETF MSCI Europa (gegeben eine Korrelation von ca. 0.84) sinnvoll, oder wäre das eher eine "Landesspekulation"?

3. Ab welchen Betrag würdet ihr Immobilien oder Rohstoffe im Portfolio aufnehmen? Zum jetzigen Punkt würde ich nur jeweils 5% vom Anlage-Betrag investieren (das wären nur lächerliche 1000 CHF pro Jahr, wobei der Kauf von Fondsanteile bei meinem Broker 9 CHF/Transaktion kosten würde, also praktisch 1% des Betrags...)

4. Wie oft würdet ihr das Rebalancing durchführen? Würdet ihr z.b. alle ETF 1x/Jahr erneut balancieren (also 5x9CHF Transaktionskosten) oder nur die am stärksten abgewichene Position aktualisieren?

 

So , dass wars vorerst mal. Schon mal vielen Dank im Voraus für die konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge.

 

David

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Grumel
2. Ich habe gelesen das die Heimatwährung übergewichtet werden sollte. Da die Schweiz nur in den Anleihen und zu einem geringen Prozentsatz im MSCI Europe vertreten ist, ist sie eher bzgl. Aktien untergewichtet. Wie steht es nun mit dem Währungrisiko? Wäre ein ETF auf dem SLI auf Kosten des ETF MSCI Europa (gegeben eine Korrelation von ca. 0.84) sinnvoll, oder wäre das eher eine "Landesspekulation"?

 

Ob man die Heimatwährung übergewichten soll ist durchaus umstritten. Ich halte es für sinvoll. Als Schweizer zahlt man natürlich einen höheren Preis in Form von geringerer Diversifikation als in der Eurozone. Gleichzeitig ist die Schweiz natürlich sehr stark in die Eurozone wirtschafltich integriert. Damit ist das Argument dafür die Heimatwährung überzugewichten schwächer als für einen Eurozonen oder USA Bewohner.

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Navajo

Hallo David

 

Willkommen im Forum! Ich bin in derselben Lage wie Du und habe mir diese Fragen auch gestellt.

Nach langem Überlegen habe ich mich für den Aktienanteil schliesslich auf einen Schweiz-Anteil von 20% entschieden (in Abweichung zu meiner hier im Forum geposteten Allocation). Ich denke, dass das Währungsrisiko durchaus berücksichtigt werden sollte und es deshalb sinnvoll ist, auch für den Aktienanteil (v.a. wenn er relativ hoch ist) die CH überzugewichten. Schau mal als Bsp den USD/CHF-Wechselkurs anno 1971, 2001 und heute an - trotz gewissen Schwankungen ist der langfristige Trend unvorteilhaft.

 

Mit Übergewichtung Schweiz würde ich dann Aktien-ETF auf folgende Indices nehmen: SLI, MSCI Europe, MSCI USA (Kanada ist hochkorreliert mit USA und hat im MSCI North America eh nur einen kleinen Anteil), MSCI Japan, MSCI EM. Bei einer Start-Anlagesumme von total 10'000 CHF sind 5 Aktien- + 1 Obligationen-ETF zwar eigentlich zuviel (wegen Orderkosten). Da Du vorhast, Dein Depot mit monatlich 1000 CHF zu füttern, finde ich 5 ETF akzeptabel. Dann kannst Du einfach während der Ansparphase rebalancen, indem Du denjenigen ETF besparst, der es am nötigsten hat, damit die Zielallokation stimmt.

 

Alternativ könntest Du die Anz. ETF mit der Wahl von SLI, MSCI World, MSCI EM auch auf 3 reduzieren (-> weniger Orderkosten beim Rebalancing). Das gibt dann aber Probleme, wenn Du eine BIP-Gewichtung (mit CH-Bias) anstrebst.

 

Rohstoffe und Immos würde ich bei dieser Anlagesumme erstmal weglassen, sonst sind die Orderkosten viel zu hoch.

 

Noch ein Tipp: Ob Du z.B. für MSCI USA einen ETF nimmst, der in USD oder CHF handelt, ist punkto Währungsrisiko egal (entscheidend ist, in welcher Währung die darin enthaltenen Unternehmen notieren). IMHO gibt es aber einige kleine Vorteile, einen in CHF gehandelten ETF zu nehmen:

1. man sieht direkt wo man steht

2. Swissquote verrechnet 9 CHF/EUR/USD pro ETF-Transaktion je nach Handelswährung, CHF kommt also billiger.

3. Vermutung: geringere Spreads bei Umrechnung fondsintern als durch den Broker Swissquote.

4. Einfacheres Cash-mgmt beim Rebalancen, weniger Verluste durch Geldwechsel

 

Aus diesen Gründen habe ich mich beim MSCI USA und Japan für die ETF der UBS entschieden.

 

Wie oft das Rebalancing gemacht werden soll, darüber scheiden sich die Geister. Zwei Strategien sind häufig:

- Immer nach einem festen Zeitintervall (z.B einmal im Jahr)

- Wenn die Abweichung von der Target-Allokation in deinem Depot einen bestimmten Schwellenwert überschritten hat.

IMHO ist es vor allem wichtig, das Verhältnis Aktien/Obligationen von bei Dir 70/30 möglichst konstant zu halten.

 

Ich hoffe, Dir damit einige Anregungen gegeben zu haben.

 

Gruss

 

Navajo

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zocker
2. Swissquote verrechnet 9 CHF/EUR/USD pro ETF-Transaktion je nach Handelswährung, CHF kommt also billiger.

 

 

 

ist Swissquote die günstigste Bank in der Schweiz?

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Navajo
ist Swissquote die günstigste Bank in der Schweiz?

 

Kann man so generell nicht sagen. Fürs Online-Trading sind die Courtagen bei anderen Anbietern z.T. niedriger. Die 9 CHF/EUR/USD gelten nämlich nur für ETF, und auch nur für solche, welche an der Zürcher Börse gehandelt werden.

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