nobbi Januar 16, 2009 Hallo, ich bin Student des 3. Semesters Bachelor Mathematik. Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einem Praktikum für den Sommer (zwischen den Semestern d.h. ab Ende Juli/Anfang August bis spätestens 15. Oktober). Am liebsten würde ich etwas mit technischer / chartanalyse /fundamentalanalyse machen. Diese Themen interessieren mich sehr und ich würde gerne mehr darüber erfahren und damit "arbeiten". Leider hab ich dazu bisher nichts gescheites gefunden, obwohl es doch eigentlich einige Unternehmen gibt, die Aktien bewerten / solche Analysen anstellen (Banken, insb. Investmentbanken etc.). Hat jemand einen Tipp für mich / kann mir evtl. Unternehmen nennen, wo es solche Abteilungen gibt und evtl. Praktika angeboten werden? Evtl. hat damit ja jemand Erfahrung oder arbeitet sogar dort. Wäre für jede Hilfe sehr dankbar. Viele Grüße, nobbi Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
heinketchup Januar 21, 2009 Hallo, ich bin Student des 3. Semesters Bachelor Mathematik. Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einem Praktikum für den Sommer (zwischen den Semestern d.h. ab Ende Juli/Anfang August bis spätestens 15. Oktober). Am liebsten würde ich etwas mit technischer / chartanalyse /fundamentalanalyse machen. Diese Themen interessieren mich sehr und ich würde gerne mehr darüber erfahren und damit "arbeiten". Leider hab ich dazu bisher nichts gescheites gefunden, obwohl es doch eigentlich einige Unternehmen gibt, die Aktien bewerten / solche Analysen anstellen (Banken, insb. Investmentbanken etc.). Hat jemand einen Tipp für mich / kann mir evtl. Unternehmen nennen, wo es solche Abteilungen gibt und evtl. Praktika angeboten werden? Evtl. hat damit ja jemand Erfahrung oder arbeitet sogar dort. Wäre für jede Hilfe sehr dankbar. Viele Grüße, nobbi Überlegs dir gut. Fundamentalanalyse ist näher an BWL/VWL als an Mathematik. D.h. entweder du studierst das falsche, oder ein solches Praktikum ist nicht ganz das was du suchst/willst. Chartanalyse ist näher an Kaffeesatzleserei als an Mathematik. (Ggf. mal einen Kurs über stochstische Prozesse und einen über Spieltheorie besuchen.) Also vielleicht mal bei Starbucks o.ä. anfragen. scnr Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 21, 2009 Kaffeesatzleserei und stochastische Prozesse - ok... Aber was hat die Spieltheorie damit zu tun? ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
heinketchup Januar 21, 2009 Kaffeesatzleserei und stochastische Prozesse - ok... Letzteres um einzusehen dass chartorientierte Vorhersagen ersteres sind. Aber was hat die Spieltheorie damit zu tun? ^^ Zur Modellierung des Marktes doch sicherlich die erste Wahl, insbesondere eines Mathematikers. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ChriStyle Januar 21, 2009 Spieltheorie ist, meiner Meinung nach der letzte Schwachsinn den sich die Menschheit ausgedacht hat, diese komischen Modelle funktionieren doch zu 99% in der Realität nicht ! Hat zwar nix mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber ich wollte es mal gesagt haben !!! MFG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 21, 2009 Spieltheorie ist, meiner Meinung nach der letzte Schwachsinn den sich die Menschheit ausgedacht hat, diese komischen Modelle funktionieren doch zu 99% in der Realität nicht ! Äh. Doch? Sorry, aber die Aussage hatte das selbe Niveau wie "Arithmetik funktioniert doch nicht! 2 + 2 ist doch zu 99% in der Realität nicht 4." Ich wunderte mich nur, weil ich Spieltheorie direkt auf die Charttechnik bezogen hatte, da hat sie ja nichts verloren. Aber wenn man tiefer geht und den Markt modelliert, ist das natürlich Spieltheorie. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
valueseeker Januar 22, 2009 Aber wenn man tiefer geht und den Markt modelliert, ist das natürlich Spieltheorie. Hmm den Aktienmarkt spieltheoretsich modellieren? der gedanke ist mir ehrlich gesagt noch nie gekommen, aber wie soll das gehen? Spieltheorie kann strategische Entscheidungssituationen modellieren, d.h. die Akteure müssen miteinander interagieren. Insbesondere muss ich dafür dann halt die payoffs der anderen Mitspieler durch meine Entscheidungen beeinflussen können, oder? wenn ich goldman sachs bin vielleicht... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 22, 2009 Am liebsten würde ich etwas mit technischer / chartanalyse /fundamentalanalyse machen. Diese Themen interessieren mich sehr und ich würde gerne mehr darüber erfahren und damit "arbeiten". Das hat alles nicht so furchtbar viel mit ernsthafter Mathematik zu tun und vielleicht ist es sogar Voraussetzung, kein Mathematiker zu sein, um daran glauben zu können. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Mach Stochastik. Ist wirklich interessant, aber das ganze Wimpel- und Kerzenzeug aus der CT wirst du danach nicht mehr ernstnehmen können, was eigentlich auch wieder schlecht ist, weil so viel Geld damit bewegt wird, daß es eben doch wieder eine Bedeutung hat. Ergo muß man sich eine gewisse Schizophrenie im Umgang damit zulegen. Oder schau dich mal bei den Finanzmathematikern um. Aber TA, CT etc. dürftest du da auch nicht finden, aber dafür die Berechnung von Derivaten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 22, 2009 · bearbeitet Januar 22, 2009 von ipl Hmm den Aktienmarkt spieltheoretsich modellieren? der gedanke ist mir ehrlich gesagt noch nie gekommen, aber wie soll das gehen? Spieltheorie kann strategische Entscheidungssituationen modellieren, d.h. die Akteure müssen miteinander interagieren. Insbesondere muss ich dafür dann halt die payoffs der anderen Mitspieler durch meine Entscheidungen beeinflussen können, oder? wenn ich goldman sachs bin vielleicht... Naja, wenn es um strategische Entscheidungen mit Milliardeninvestitionen geht, wie z.B. VDSL-Netz-Ausbau und Ähnliches, ist das auf jeden Fall Spieltheorie, da man damit auch die Mitbewerber beeinflusst. Letztendlich ist aber schon die Konkurrenzsituation zweier nebeneinander stehender Dönerbuden "spieltheoretisch", weil sie einander in den Ruin treiben können. Oder kooperieren. Als VWLer nimmt man das nur nicht mehr als Spieltheorie wahr, weil das längst in den "harten Kern" der VWL selbst aufgenommen wurde. Edit: der ursprüngliche Beitrag hat nicht ausreichend zwischen Entscheidungstheorie und Spieltheorie differenziert. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
heinketchup Januar 22, 2009 Hmm den Aktienmarkt spieltheoretsich modellieren? der gedanke ist mir ehrlich gesagt noch nie gekommen, aber wie soll das gehen? Spieltheorie kann strategische Entscheidungssituationen modellieren, d.h. die Akteure müssen miteinander interagieren. Insbesondere muss ich dafür dann halt die payoffs der anderen Mitspieler durch meine Entscheidungen beeinflussen können, oder? Ja was glaubst du denn was im Markt passiert?! Voodoo oder was? Das hat alles nicht so furchtbar viel mit ernsthafter Mathematik zu tun und vielleicht ist es sogar Voraussetzung, kein Mathematiker zu sein, um daran glauben zu können. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Mach Stochastik. Ist wirklich interessant, aber das ganze Wimpel- und Kerzenzeug aus der CT wirst du danach nicht mehr ernstnehmen können, was eigentlich auch wieder schlecht ist, weil so viel Geld damit bewegt wird, daß es eben doch wieder eine Bedeutung hat. Ergo muß man sich eine gewisse Schizophrenie im Umgang damit zulegen. Der einzige Sinn der Charttechnik ist ihre Wirkung in Form "Self-fulfilling prophecy". Es glauben so viele Nasen dran, dass auf einmal ein Hauch dieses Blödsinns wirklich klappt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
valueseeker Januar 22, 2009 Naja, wenn es um strategische Entscheidungen mit Milliardeninvestitionen geht, wie z.B. VDSL-Netz-Ausbau und Ähnliches, ist das auf jeden Fall Spieltheorie, da man damit auch die Mitbewerber beeinflusst. Letztendlich ist aber schon die Konkurrenzsituation zweier nebeneinander stehender Dönerbuden "spieltheoretisch", weil sie einander in den Ruin treiben können. Oder kooperieren. Als VWLer nimmt man das nur nicht mehr als Spieltheorie wahr, weil das längst in den "harten Kern" der VWL selbst aufgenommen wurde. ja klar soweit ist es mir schon bewust, ich nehme das auch tatsächlich als spieltherie war. ist auch eigentlich bei uns ziemlich üblich, dass bei vorlesungen wie industrieökonomie (wo deine beispiele reinpassen) oder mikroökomie der banken oder so immer dabeisteht: "kenntnisse in spieltheorie sind hilfreich". moderne industrieökonomie-bücher sind auch häufig total spieltheoretisch aufgebaut, das hat sich ziemlich durchgesetzt. nur für den aktienmarkt mit seinen millionen "mitspielern" ist es wohl einfach viel zu komplex und zu schwierig eine spieltheoretische modellierung zu machen. Ja was glaubst du denn was im Markt passiert?! Voodoo oder was? jedenfalls habe ich es nicht mit ausschließlich vollkommen rationalen mitspielern zu tun, was mein modell aber beinhalten würde. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
heinketchup Januar 22, 2009 ja klar soweit ist es mir schon bewust, ich nehme das auch tatsächlich als spieltherie war. ist auch eigentlich bei uns ziemlich üblich, dass bei vorlesungen wie industrieökonomie (wo deine beispiele reinpassen) oder mikroökomie der banken oder so immer dabeisteht: "kenntnisse in spieltheorie sind hilfreich". moderne industrieökonomie-bücher sind auch häufig total spieltheoretisch aufgebaut, das hat sich ziemlich durchgesetzt. nur für den aktienmarkt mit seinen millionen "mitspielern" ist es wohl einfach viel zu komplex und zu schwierig eine spieltheoretische modellierung zu machen. Ja, und weil das eben so schwierig ist, oder besser gesagt unpraktikabel, d.h. praktisch unmöglich, ist ein Chart als solcher (d.h. ohne zusätzliches Wissen) erstmal als komplett zufällig zu betrachten. Damit ist die Charttechnik als sinnfreier Hokuspokus entlarvt. Frage mich ernsthaft wie Leute damit hochbezahlte Jobs kriegen können und gewichtig Interviews geben a la http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_331220 , da ist die Horoskop-Telefonhotline nicht weniger seriös, wird aber viel weniger ernst genommen. jedenfalls habe ich es nicht mit ausschließlich vollkommen rationalen mitspielern zu tun, was mein modell aber beinhalten würde. Ja, dem hat ja auch keiner widersprochen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SIRIS Januar 23, 2009 · bearbeitet Januar 23, 2009 von SIRIS TA ist genauso Kaffeesatzleserei wie Fundamental Analyse oder die meisten VWL-Modelle. Letztendlich gibt es keiner gerne zu, aber wie verstehen nach wie vor sehr wenig von ökonomischen Zusammenhängen. Und ist es besser sich das einzugestehen, denn wer glaubt viel zu verstehen riskiert zu viel. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kaik Januar 23, 2009 · bearbeitet Januar 23, 2009 von kaik Wie hier schon im Forum erwähnt hat die Marktmodellierung sehr wenig mit Spieltheorie zu tun, die wenigen Modelle liefern in erstern Linie Erklärungen für Marktversagen (z.B. bei asymmetrischer Information als Widerspruch zur vollständigen Information, die für die No-Arbitrage-Annahme benötigt wird) und stammen in erster Linie von Ökonomen. Wichtig sind eher stochastische Prozesse, Risikotheorie, Numerik, Optimierung und Zeitreihenanalyse. Die Charttechnik hat fast nichts mit der Mathematik zu tun, die im Studium gelehrt wird. Damit kenne ich mich auch nicht aus. Vielleicht wären verschiedene Fonds potentielle Arbeitgeber, die mit Hilfe der Chartanalyse ihr Portfolio managen. Potentielle Anlaufstellen für ein Praktikum außerhalb der Chartanalyse sind die bekannten Banken und Versicherungen, aber auch viele Unternehmensberatungen. Es empfiehlt sich eine Tätigkeit in der Marktmodellierung/-analyse, dem Risk-Office oder dem Investmentbanking. Zu meiner Zeit konnten die Unternehmen Mathestudenten aus dem 3. Semester noch nicht brauchen, ich denke aber, dass das sich durch die Bachelor/Master-Geschichte geändert hat. Außerdem sind die mathematischen Kenntnisse, die man dort (als Praktikant) braucht sind (teilweise!) eher enttäuschend, da das meiste mit gekaufter Software berechnet wird. Schaden kann es aber sicherlich nicht, wenn man weiß, welche mathematischen Therien hinter der Software stecken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag