Parlando Januar 16, 2009 Hallo Forum, nach einigen frustrierenden Erlebnissen mit Stock-Picking, habe ich das Buch von Kommer über Indexfonds gelesen, was mich überzeugt hat. Ich möchte also in nächster Zeit in ETFs investieren. Hierzu hab ich noch einige Fragen: 1) Steuern Ich weiß, diese Thematik wurde schon ausführlich woanders diskutiert, aber ich kann dem überwiegend nicht en detail folgen. Ich gehe davon aus, dass es bei Erwerb in 2009 egal ist, ob ausschüttend oder thesaurierend. Deshalb interessiert mich, es möglichst einfach mit der Steuererklärung zu haben und mir wäre es am liebsten, wenn die Erträge gar nicht in der Steuererklärung auftauchen. - Sehe ich das richtig und ist es vor dem Hintergrund besser, einen Ausschütter zu nehmen anstatt einen Thesaurierer? - Ich habe es so verstanden, dass die depotführende Stelle auch bei einem ausländischen ETF die Abgeltungssteuer direkt abführt, richtig? 2) Währungsrisiko Viele ETFs, z.B. die meisten dbx tracker sind ja in USD aufgelegt. Da müsste es doch ein Währungsrisiko geben oder? Kommer schreibt hingegen (S. 208): "So besitzt beispielsweise ein in Dollar aufgelegter Fond, der aber ausschließlich in Euro-Land-Aktien investiert, für einen deutschen Anleger kein Währungsrisiko." Kommer begründet das auch noch weiter, aber ich verstehe es nicht, vielleicht kann mir von euch jemand auf die Sprünge helfen, am besten mit einem konkreten Beispiel. Danke für eure Hilfe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Limit Januar 16, 2009 · bearbeitet Januar 16, 2009 von Limit Beispiel: DAX-ETF in USD notiert (DAX-Stand 1000, EUR/USD 1:1) Du kaufst für 10.000€ 10 Stk von diesem ETF (in Fondswährung haben diese Anteile wieder einen Nennwert von 10.000$). Jetzt steigt der DAX um 10% und der USD steigt ebenfalls um 10%. Sicht des Fonds: Die gehaltenen Aktien steigen um 10% in EUR gerechnet. Da aber der EUR im Vergleich zum USD um 10% gefallen ist, ergibt sich eine Änderung von +10% - 10% = 0%, da der Fonds ja in USD rechnet. In USD ist der Anteilswert jetzt immernoch 10.000 $. Sicht eines Euro-Anlegers: Du also EUR-Anleger verkaufst nun die ETFs. Wert = 10.000$. Da aber der USD um 10% gestiegen ist, bekommst du 11.000€, ergo 10% mehr als du investiert hast. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fragman Januar 16, 2009 · bearbeitet Januar 16, 2009 von fragman Hallo Ein Währungsrisiko besteht immer dann, wenn du ausländische Wertpapiere die in anderen Währungen notieren kaufst. Kommer meinte wahrscheinlich, dass deine Euros zuerst in Dollar(etc.) und dann gleich sofort wieder in Euros getauscht werden. Du hälts also im Endeffekt Euros und unterliegst dem Währungrisiko nicht. Und beim Verkauf ähnlich also egal wie der Wechselkurs. @Limit Zu deiner Rechnung Was ist wenn der DAX steigt und der Dollar fällt das wären ja dann 10 % + 10 %= 20 % Gruß Andre Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Januar 16, 2009 - Ich habe es so verstanden, dass die depotführende Stelle auch bei einem ausländischen ETF die Abgeltungssteuer direkt abführt, richtig? Nein, die Depotbank führt die Steuern bei ausschüttenden Fonds ab (in+ausländisch), bei inländischen thesaurierern bis auf die Kirchensteuer die Fondsgesellschaft, und bei einem ausländischen Thesaurierer Du mittels Steuererklärung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
RichyRich Januar 16, 2009 Nein, die Depotbank führt die Steuern bei ausschüttenden Fonds ab (in+ausländisch), bei inländischen thesaurierern bis auf die Kirchensteuer die Fondsgesellschaft, und bei einem ausländischen Thesaurierer Du mittels Steuererklärung. Watt, bei einen inländ. Thesaurier muss ich noch die Kirchensteuer angeben. Au Backe! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anubis Januar 17, 2009 Watt, bei einen inländ. Thesaurier muss ich noch die Kirchensteuer angeben. Au Backe! Nach der von Dir ja gescheuten Lektüre endloser Threads in diesem Forum, ist das wohl leider so. Was noch hinzukommt ist, daß auch ansich ausschüttende Fonds nach den Fondsbedingungen in der Regel auch thesaurieren dürfen und dies auch durchaus gelegentlich vorkommt. D.h. auf der sicheren Seite ist man wohl letztlich bei dem Thema nie. Also heißt die Devise entweder in die Materie einarbeiten (z.B. mit Hilfe dieses Forums) oder von Fonds verabschieden. Die Reduzierung von bürokratischem Aufwand, die ich gedanklich auch einmal mit der Abgeltungssteuer verbunden habe, scheint, jedenfalls soweit es die Anlage in Fonds betrifft, nahezu nicht vorhanden zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Limit Januar 17, 2009 @Limit Zu deiner Rechnung Was ist wenn der DAX steigt und der Dollar fällt das wären ja dann 10 % + 10 %= 20 % Gruß Andre Aus Sicht des Fonds und für Anleger aus dem Dollar-Raum stimmt das auch. Bei einem Euro-Anleger nicht, denn der müsste beim Verkauf berücksichtigen, dass er eben wieder 10% verliert durch Währungsverluste und somit wieder bei +10% (Kursgewinn) + 10% (Währungsgewinn in $) - 10% (Währungsverlust bei Verkauf). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag