TerracottaPie Januar 13, 2009 · bearbeitet Januar 13, 2009 von TerracottaPie In einem US-Forum habe ich mal einen längeren Thread zum Kauf ganzer Websites als Investmentvehikel einigermaßen aufmerksam verfolgt. Das wurde da allgemein als recht gute Möglichkeit angesehen, mit nicht zu hohem Kapital- und Arbeitseinsatz etwas Geld zu verdienen. Ich habe mich dann nicht näher damit beschäftigt, weil die USA eben nicht Deutschland sind und mir auch das Know-How fehlt. Gerade eben bin ich aber halbwegs zufällig (hatte pyapal.de in die Adressleiste eingegeben) auf der Domain-Verkaufsseite sedo.com gelandet, wo man Domains, aber auch komplette Projekte ersteigern kann. Und schon ist mein Interesse wieder geweckt. Also schmeiße ich mal wild ein paar Fragen in den Raum, vielleicht kennt sich von euch ja jemand damit aus. - Wie viel technisches Know-How brauche ich, um so ein komplettes Projekt zu übernehmen? Wie sieht es mit dem Hosting aus bei so einem Projekt? Werden Projekte mit grundsätzlich komplett eingerichtetem CMS verkauft? - Was zahlt man für so eine Seite wie lol.de mit knapp 12.000 Page Views und (scheinbar) so 6.000 Visitors im Monat? Was für eine Seite wie akt.de (Achtung: kein Porno, aber Nacktheit) mit 2.4 Mio. PV und fast 100.000 Visitors im Monat, die sich vermutlich auch besser vermarkten lässt? Wie zuverlässig sind solche Statistiken von Sedo überhaupt? Sollte man nicht eher die Umsätze und Gewinne kennen, die so eine Seite generiert, um über den Preis zu entscheiden? - Wie sieht es eigentlich steuerlich aus, wenn man so was nebenher betreibt? - Welche Fähigkeiten braucht man, um so ein Projekt dann weiterzuführen? Man sollte wohl - je nach Seite - die Inhalte ausbauen können und in jedem Fall auch etwas über die Vermarktung wissen, oder? - Gibt es noch ähnliche Seiten wie Sedo? Danke schon mal für alle Antworten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
thomas80 Januar 13, 2009 Erst mal eine Gegenfrage: was willst du mit einer Website konkret bewerkstelligen ? Für das Betreiben einer modernen Website solltest du was mit dem Begriff AJAX (also Javascript, XML/XHTML) anfangen können. Zurzeit läuft der Verkauf des größten, deutschen Blogs ( Basic Thinking) http://www.basicthinking.de/blog/ Mal abwarten zu welchem Preis sein Blog verhökert wird. Der Betreiber namens Robert Basic hat letztes Jahr alleine durch Werbebanner auf seinem Blog rund 35.000 Euro verdient. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie Januar 13, 2009 · bearbeitet Januar 13, 2009 von TerracottaPie Erst mal eine Gegenfrage: was willst du mit einer Website konkret bewerkstelligen ? Erst mal ist es ja eher ein Gedankenspiel. Ziel wäre im Falle des Falles ein lohnendes Investment von Zeit (möglichst wenig) und Geld (auch nicht zu viel). Für das Betreiben einer modernen Website solltest du was mit dem Begriff AJAX (also Javascript, XML/XHTML) anfangen können. Mit AJAX kann ich erst mal nichts anfangen. Ich kann ganz gut HTML inkl. CSS-Style Sheets, habe mich aber auch schon eine Weile nicht mehr richtig damit beschäftigt. Javascript habe ich mal sehr rudimentär zu lernen begonnen. Zu meinem Hintergrund: Ich bin freier Journalist, arbeite auch für eine Online-Redaktion, weiß ein bisschen was über SEO. Interessant wäre so eine Seite für mich also, wenn die technische Seite sehr einfach wäre und die Inhalte stark optimierungsbedürftig (und auch optimierungsfähig). Edit: Eines ist mir noch eingefallen - dankbar wäre ich natürlich auch für Links zu guten Informationsquellen (Foren etc.) zum Thema. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ipl Januar 14, 2009 Für das Betreiben einer modernen Website solltest du was mit dem Begriff AJAX (also Javascript, XML/XHTML) anfangen können. Die Aussage hat ungefähr den selben Stellenwert wie "für eine moderne Geldanlage muss man sich mit Optionsscheinen auskennen". Kommt vollkommen drauf an, was man machen will. Wenn man als freier Journalist einfach Texte reinstellen will, braucht man das nicht zu wissen. Wenn man Entwickler ist, gibt es erstmal viel wichtigere Dinge und Basics, AJAX ist oft pure Spielerei, selten wirklich notwendig und gehört auch in keinster Weise zu den Grundlagen. Nun zum eigentlichen Thema... Ich habe keine Erfahrung im Kauf/Verkauf von Websites, aber ich betreibe selbst (mit asymptotischem Null-Zeitaufwand) eine Webseite, die etwas Gewinn abwirft. Von daher kann ich da ein wenig mitreden. Die Anzahl der Visitors/Impressions kann höchstens als grobe Orientierung für den Kaufpreis gelten, denn interessant sind nur die langfristigen Werbeumsätze. Und die hängen einerseits vom Thema ab und andererseits von den Besuchern selbst. Wenn es um Autos geht, bekommt man pro Klick vermutlich höhere Provisionen, als wenn man über Schildkrötenzucht schreibt. Wenn die Besucher hauptsächlich wiederkehrende Besucher mit Ad Blindness sind, bekommt man auch keine Klicks, aber wenn die Besucher auf deine Seite kommen, weil sie gerade vor haben, ein Auto zu kaufen, dann dürfte auch die Werbung oft angeklickt werden. Ich gehe mal von Google AdSense aus, weil sie die Einnahmen recht gut optimieren. Eine Seite mit 6000 Visitors im Monat und 12000 Page Views könnte ein paar Hundert Euro im Jahr abwerfen. Die Klickraten liegen wahrscheinlich so bei ca. 2%, können aber auch 5% oder 0,01% sein. Pro Klick bekommt man durchschnittlich vielleicht so 30 Dollar-Cent. Macht 36$ im Monat. Es können im Prinzip aber auch 5$ oder 150$ sein. Macht Pi*Daumen 400-500$ im Jahr. Wenn die Seite diese Einnahmen voraussichtlich auch in Zukunft generieren wird und keinerlei Zeitaufwand erfordert, würde ich einfach mal sagen, ich erwarte 25% p.a. (das Risiko ist hierbei beträchtlich im Vergleich zu Tagesgeld, dann noch die Illiquidität) und biete bei Annahme von 500$/Jahr einfach 2000$. Bei weiteren Ausgaben (hohe Serverkosten, Zeiteinsatz, etc.) entsprechend drauf schlagen. So ungefähr würde ich meine Analyse aufstellen. Ich habe schon darüber nachgedacht, mein Projekt zu verkaufen und/oder ein anderes zu kaufen, aber der Markt scheint sehr intransparent zu sein. Es ist schwer, sicher zu stellen, dass man bei den Statistiken (nicht nur über Besucher, sondern auch über Klickraten und Klickpreise!) während der Verhandlungen nicht über den Tisch gezogen wird und ich möchte andererseits auch keine 30% Abschlag hinnehmen, nur weil der Käufer mir evtl. nicht traut. Als Links würde ich dir noch das hier mitgeben: Abakus Internet Marketing - da steht irgendwo was zu Kauf/Verkauf, die Leute beantworten auch kompetent Fragen dazu. Odeba - keine Ahnung, wie seriös die sind, aber da bekommt man eine ungefähre Preisvorstellung von Webprojekten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
berliner Januar 14, 2009 - Was zahlt man für so eine Seite wie lol.de mit knapp 12.000 Page Views und (scheinbar) so 6.000 Visitors im Monat? Was für eine Seite wie akt.de (Achtung: kein Porno, aber Nacktheit) mit 2.4 Mio. PV und fast 100.000 Visitors im Monat, die sich vermutlich auch besser vermarkten lässt? Wie zuverlässig sind solche Statistiken von Sedo überhaupt? Sollte man nicht eher die Umsätze und Gewinne kennen, die so eine Seite generiert, um über den Preis zu entscheiden? Du wirst schon die Leute, die die Sites entwickeln und pflegen mitkaufen müssen, sonst kommst du damit eh nicht weiter. Am Ende ist das einfach eine Firmenübernahme. - Wie sieht es eigentlich steuerlich aus, wenn man so was nebenher betreibt? Je nach Organisationsform bist du entweder Gewerbetreibender, Eigentümer einer GmbH usw. Danach richtet sich die Besteuerung. Was am Ende bei dir ankommt ist dann Einkommen. - Welche Fähigkeiten braucht man, um so ein Projekt dann weiterzuführen? Man sollte wohl - je nach Seite - die Inhalte ausbauen können und in jedem Fall auch etwas über die Vermarktung wissen, oder? Eine Seite, von der man leben kann, ist ein Vollzeitjob, u.U. mit Angestellten, die den Content pflegen (denn sonst kommt keiner zweimal vorbei) bzw. sogar für das Backendgeschäft notwendig sind (Shops, Versenden von Waren usw.). Als Investmentvehikel kann ich mir das nur vorstellen, indem man eine Holding drüber baut und dann Anteile an den Tochterfirmen hält, wovon jede ein oder mehr Projekte durchführt. Aber Webseiten, die mit Werbung wirklich profitabel sind, gibt es nur wenige. Das ist eigentlich out. Man muß schon zusätzliche Dienste anbieten, für die Kunden bereit sind zu zahlen, und da wird es schon sehr eng. 6000 Besucher im Monat sind gar nichts. Da klickt jeder Hundertste auf einen AdLink und dafür gibt's dann 1 bis 10 Cent oder so. Bringt also so ca. 60 Cent bis 6 im Monat. Ich würde sagen, so ab 100.000 Treffer am Tag kann eine Person vielleicht gerade mal so auf sparsamem Niveau davon leben. Aber so eine Seite ist dann schon extrem erfolgreich. Nur, wenn du für die Arbeit jemanden einstellen und bezahlen mußt, lohnt es sich schon nicht mehr. Man braucht dann schon zusätzliche Einnahmen zur Werbung. Für en paar Leute funktionieren z.B. Browsergames. Die haben dann genug Abonnenten, die für Premium-Accounts zahlen. Aber wenn du sowas kaufst, mußt du den Entwickler mitkaufen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie Januar 14, 2009 · bearbeitet Januar 14, 2009 von TerracottaPie Danke euch beiden. Das ist schon mal sehr hilfreich - und die Informationen auf sedo.com sind dann wohl tatsächlich sehr unzureichend. Danke auch für die Zahlen, ipl, ich hatte ungefähr mit denselben Durchschnittseinnahmen kalkuliert, hatte aber keine Ahnung, wie ich eine entsprechende Seite dann bewerten sollte. Berliner, ich habe ja eigentlich nicht vor, ernsthaft Geld damit zu verdienen. Wenn, dann sollte das eher eine Spielgeld-Investition sein. Wahrscheinlich müsste ich einfach mal, meine Steuerberaterin fragen, wie sich das mit der Freiberuflichkeit verträgt. Aber ich habe eben nicht vor, einen Riesen-Aufwand in dieser Hinsicht zu betreiben, wenn es um ein Projekt geht, das sich eher in Hobby-Dimensionen bewegt. Wahrscheinlich wäre es am besten, wenn ich einfach mal anfinge, selbst eine Seite zu basteln und zu schauen, was passiert. Spaßig stelle ich mir das in jedem Fall vor. Und ich könnte, ohne finanzielles Risiko ein bisschen üben, was Content, Promotion etc. angeht. Und von den Gewinnen im ersten Quartal kaufe ich mir dann direkt ein Riesen-Projekt. In jedem Fall werde ich erst mal ein wenig im von ipl verlinkten Forum lesen. Danke noch mal. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
AzadKing Januar 14, 2009 · bearbeitet Januar 14, 2009 von AzadKing Jeder hat ein bischen Ahnung von irgendwas. Ich bezweifel das deine SEO-Kentnisse ausreichen um davon zu profitieren, vor allem wenn du nicht viel Arbeit reinstecken willst. Projekte werden aus 3 Dingen verkauft: - Sie werden in Zukunft nicht mehr wachsen oder weniger abwerfen - Der Besitzer will sich um ein neues Projekt kümmern, welches mehr verspricht - Der Preis der verlangt wird könnte in 10 Jahren nicht mit der Domain erzielt werden Das sind eigentlich die Hauptgründe... Wie viel ein Projekt wert ist wurde auch immer bei Abakus diskutiert.. 1,50 € / 1000 PIs * 1000 Besucher * 3 Seitenaufrufe / Besucher (geschätzt) * 12 Monate = 54 € Das ist kein schlechter Wert... Allerdings ist das wie an der Börse... Zukunftsaussichten spielen eine Rolle... 90% der Wertschätzung beruht auf: Wie viel Arbeit muss ich investieren im Gegenzug zu den Einnahmen die es mir im Monat bringt. Also weniger wie toll ist es programmiert oder wie groß ist der Datenbankinhalt oder Content. Und natürlich welche Branche... Auto,Kredite... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Prospektständer Januar 14, 2009 schuster bleib bei deinen leisten... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TerracottaPie Januar 14, 2009 · bearbeitet Januar 14, 2009 von TerracottaPie Jeder hat ein bischen Ahnung von irgendwas. Ich bezweifel das deine SEO-Kentnisse ausreichen um davon zu profitieren, vor allem wenn du nicht viel Arbeit reinstecken willst. Hallo Azad, danke für die Einschätzung und Infos. Ich denke, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist ja vermutlich das Hauptproblem: Die anderen Marktteilnehmer können fast alle Aspekte des Geschäfts besser einschätzen als ich. Fängt beim Kauf an, hört bei der Vermarktung der Seite nicht auf. Nur die Inhalte könnten oft schicker sein. Und als Verlierer an dem Spiel teilzunehmen, macht eher wenig Spaß, nehme ich an. Wahrscheinlich probiere ich wirklich bald mal mit einer neuen Seite rum, mit null Erwartungen und viel Neugier. Das dürfte zumindest die billigste und spannendste Art sein, was über das Thema zu lernen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
yashirobi Januar 15, 2009 · bearbeitet Januar 15, 2009 von yashirobi @ jschoeck mag prinzipiel stimmen, aber gerade webdesign lässt sich eigentlich recht flott lernen.. ich habe mir in letzter zeit mysql/php basics reingezogen -> reicht aus um ein forum zuerstellen bilder show mit automatischer seiten generierung etc... man findet auch für jeden mist codeblöcke im inet von daher ist das nicht so schwer... html und css sind eh kinderkram -> aber auch hier gibt es massenweise freie templates viel viel wichtiger ist der inhalt der seite! wenn ich journalist wäre, würde ich versuchen eine attraktive seite über mein journalistisches themengebiet zu erstellen ( wo wir auch wieder bei schuster bleib bei deinen leisten wären) es bringt nix aus purer geld gier was aufzubauen man muss auch spass dran haben btw. wo wir bei gier sind ^^ mir ist mal folgende idee eingefallen: jeder hat ja schonmal gehört das reiche leute ihr geld in die schweiz schieben und auch wieder zurück(wenn sies ausgeben wollen) problem man darf nur max 10000€ pro grenzfahrt mitnehmen lösung es gibt immer leute die geld rausbringen und reinbringen wollen auf diesem wege könnte man geld importieren exportieren ohne das es über die grenze muss obs illegal ist ka... aber geldtauschen ist doch nicht illegal oder? :lol: und wenn doch dann liegt die seite halt in www.*.ws damit hätte sich das prob erledigt... die webseite soll es ermöglichen die parteien in verbindung tretten zulassen ich fürchte nur den dienst wird niemand in anspruch nehmen aber die idee ist gut oder ^^ Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Anja Terchova Januar 15, 2009 Afaik war der Domain Handel Boom so 2000 - 2004 aber heute gibt es da nicht mehr viel zu holen. Die Top Domains haben schon ihren Content gefunden. Kann hoechstens sein das jemand das Intresse verloren hat und eine gute Domain unter Preis hergibt, aber das waere dann nur ein Gluecksfall. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag