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asherah

Die Finanzindustrie kann es nicht lassen ...

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asherah
· bearbeitet von asherah

Beim Surfen zum Thema Anleihen bin ich heute über die Europa Protect-Anleihe 5 gestolpert. Nach einem kurzen Stutzen ging mir dann der Hut hoch, als ich vor dem inneren Auge sah, wie Oma Erna oder Onkel Unbedarft beim Drücker am Bankschalter nach einer sicheren Anlage fürs Ersparte fragen und bitte sowas wie eine Anleihe haben möchten.

 

Was kann der aufgeklärte Banker, der stets an das Beste des Kunden denkt, nun bieten: Eine "Anleihe" mit dem Segen der Geschäftsleitung.

 

O-Ton der WestLB

Investieren Sie mit der Europa Protect-Anleihe 5 in die geballte Wirtschaftskraft des Euroraums. Der bekannte Index, der Dow Jones EURO STOXX 50®, vereint die 50 größten und wichtigsten börsennotierten Unternehmen des Euroraums. ...

 

* 100%ige Partizipation an einer positiven Performance des DJ EURO STOXX 50&® bis zum Zinshöchstbetrag von 32% des Nennbetrags.

* 100% Kapitalschutz zur Fälligkeit auf den Nennbetrag

* Jährliches Anleger-Kündigungsrecht zum Nennbetrag

* Hohe Liquidität und Flexibilität: Die Anleihe ist börsentäglich handelbar

Da fragt man sich dann doch, seit wann sind denn Zertifikate Anleihen? Wenn ich eine Verbraucherzentrale wäre, würde ich mal ganz schnell im gerade verschärften UWG blättern und die Abmahnkeule schwingen. Man kann ja von dem Produkt denken was man will, aber so etwas als Anleihe zu bezeichnen, kann nur den Zweck haben, den Anleger vor der Erkenntnis zu bewahren, dass er hier gerade keine Anleihe, sondern ein Zertifikat kauft.

 

Ist es nicht bezaubernd, dass die Lehre, die die Banken aus dem Desater des letzten Jahres ziehen, lautet: Der Kunde hat Anspruch auf noch mehr Verar******???

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Skeptiker
· bearbeitet von Skeptiker

asherah, ein Zertifikat ist eine Anleihe. Und das Problem war doch gerade, dass dies einige Leute nicht verstanden hatten und dachten, es hätte sich um eine Bankeinlage gehandelt. Lies dir vielleicht noch mal die Definition von Zertifikat und einen Zeitungsartikel über die Lehmanpleite durch, da wird das vielleicht klarer.

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Herr S.

Wo ist denn das Problem? Solche Produkte gibt es zuhauf. Und wo ist denn der Unterschied zwischen einem Garantie-Zertifikat und einer Anleihe? Mal abgesehen von der Zusammensetzung der Verzinszung...

Du beschwerst dich praktisch darüber das jemand zu einem "Auto" nicht "Auto" sagt sondern PKW.

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Malvolio

Zertifikate sind immer schon Anleihen gewesen. Es gibt zig hundert-tausende von solchen Produkten. Ich persönlich kaufe sowas nicht, aber offensichtlich gibt es genug Leute, die so Dinger haben wollen. Ich sehe da auch gar kein Problem. Wie immer sollte man sich vorher natürlich immer genau anschauen, WAS man da wirklich kauft und wo die Risiken oder andere Nachteile liegen ... so kann man sich ggf. böse Überraschungen ersparen.

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MrTim

Hallo,

das Beste ist, wenn man in Zeiten unsicherer Finanzmärkte von solchen Geldanlagen die Hände lässt und lieber konventionell in Termingelder oder gute Immobilienfonds inverstiert. Die sind doch viel sicherer als diese Anlagen.

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Stephan09

Inhaberschuldverschreibungen sind doch keine Anliehen, oder?

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Elvis77

Ich hatte Zertifikate auch als unbesicherte Anleihen verstanden.

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shad
Inhaberschuldverschreibungen sind doch keine Anliehen, oder?

 

Wieso nicht?

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DrFaustus
Schenk deiner Kanadierin doch eine Münze

 

ist einfach zu versenden und kann wenn sie gut gewählt ist wertneutral sein.

 

 

Wollen wir uns doch mal anschauen was dahinter steckt:

 

1 mal verkaufter Cap

1 mal gekaufter Call auf den Euro-Stoxx

und das für jedes LZ-Jahr einmal

1 mal Zero Bond

 

Macht für mich eindeutig zu viele Unbekannte. Weiß jemand was so ein Call bzw. Cap wert ist? Wieviel die Bank dran verdient? Sorry ich nicht...

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Delphin
Ist es nicht bezaubernd, dass die Lehre, die die Banken aus dem Desater des letzten Jahres ziehen, lautet: Der Kunde hat Anspruch auf noch mehr Verar******???

Natürlich können sie es nicht lassen, denn sie verdienen dran. Das ist weiter nichts als Marktwirtschaft.

 

Ist schwierig, es ist nicht verboten, zu rauchen, obwohl das auch viel Schaden anrichtet. Es gibt im Konsumbereich auch viele Produkte, die nur verkauft werden, bis der Käufer merkt, dass sie nix taugen. Dafür gibt es immer einen Markt - nicht jeder will es genau wissen. Vielen ist es zu anstrengend, ständig misstrauisch zu sein.

 

Ist halt die Frage, wie man den Verbraucher (und übrigens nicht nur den auch den Unternehmer) da schützen kann, man will halt nicht alles staatlich regeln, denn dann kommt nur raus, was die Lobbyisten durchsetzen - auch nicht im Sinnedes Konsumenten. Es gibt im Grunde nur eine Weg: sich schlau machen. Nur sprengt das zeitlich völlig den Rahmen, wenn man das immer täte. Deswegen die vielen Kompromisse.

 

Es bleibt dabei, dass ein freier Markt, nicht notwendigerweise dei Bedürfnisse des einzelnen abdeckt, denn ökonomisch gesehen, sind nicht die qualitativ besten Produkte am besten, sondern, die mit der größten Marge. Das sind in den meisten Fällen Produkte, die sehr mittelmässig sind, aber gerade noch so gut, dass sie sich verkaufen lassen. (Windows ist ein schönes Beispiel. - Sicherlich keine Meisterleistung, aber so gerade gut genug, dass die meisten es noch nehmen.)

 

Eine Welt mit lauter qualitativ guten Produkten ist etwas für Idealisten, nicht für Wirtschaftler. ;)

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Grumel

Windows ist wie qwerty. Das hat mit Markt nix zu tun.

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asche
Inhaberschuldverschreibungen sind doch keine Anliehen, oder?

Umgekehrt meist schon ;)

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Malvolio

Anleihen und Schuldverschreibungen sind mehr oder weniger dasselbe. Zertifikate sind in der Regel auch Schuldverschreibungen mit besonderen Emissions- bzw. Rückzahlungsvereinbarungen. Es gibt es jede Menge Varianten und Besonderheiten .... von (nahezu) todsicher bis hochspekulativ, selbst bei "normalen" Anleihen. Man muss also IMMER ganz genau hinschauen. Und im zweifelsfall sollte man die Finger davon lassen.

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