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Sekousam

Immer wieder dieses Öl...

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Sekousam

hi

 

kann mir einer von euch einen link bzw. selbst sagen was es mit dem Zusammenhang zwischen Öl und Börse auf sich hat?

Genuaso der Zusammenhang zwischen Ölpreis und Währung (hör manchmal was von inflation etc. heraus.)

 

Würde mich über antworten von euch freuen!

Grüße,

SAM

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desesperado

nur mal so zur Einführung, falls es Dir nichts ausmacht, dass der Artikel nicht ganz druckfrisch ist, aus Dez. 2004

 

 

Von Aktien, Währungen, Zinsen und Öl

 

Um ein möglichst vollständiges Bild eines Aktienmarkts zu erhalten, reicht die Betrachtung der breiten Indizes nicht immer aus. Dies gilt vor allem dann, wenn die technische Analyse eines Index mehrere Interpretationen zulässt und folglich mit einem ungewöhnlich hohen Maß an Unsicherheit befrachtet ist. Dann lohnt sich eine Durchsicht der Charts jener Aktien, die dem Index zugrunde liegen. Deswegen haben wir in den vergangenen Tagen eine Vielzahl japanischer Aktiencharts betrachtet. Dabei sind wir zu einem auch für uns überraschend klaren Bild gekommen: Nahezu alle untersuchten Aktien befinden sich in einem klaren Aufwärtstrend. Steigende 200-Tage-Durchschnitts-linien, das vielleicht einfachste Instrument zur Unterscheidung von Auf- und Abwärtstrends, sind an der Tagesordnung. Obere Umkehrformationen mit eindeutigen Ausbrüchen nach unten gibt es fast gar nicht. Selbst potenzielle obere Umkehrformationen, bei denen der bestätigende Ausbruch nach unten bevorzustehen scheint, lassen sich nur mit sehr viel Fantasie erkennen.

 

Dieses ungewöhnlich eindeutige Ergebnis bestätigt uns in unserer bullishen Haltung bei der Beurteilung des japanischen Aktienmarkts. Deutliche Kursverluste halten wir aufgrund der gesunden Aufwärtstrends bei den einzelnen Aktien kurz- bis mittelfristig für überaus unwahrscheinlich.

 

Ein ganz anderes Bild ergibt dieselbe Vorgehensweise aber sowohl bei europäischen als auch bei amerikanischen Aktiencharts. In beiden Regionen sehen wir gerade bei den Standardwerten eine Vielzahl wohlproportionierter oberer Umkehrformationen mit dynamischen Ausbrüchen nach unten. Fallende 200-Tage-Durchschnittslinien von eindeutig in Abwärtstrends gefangenen Aktien sind an der Tagesordnung, während gesunde Aufwärtstrends bereits rar geworden sind. Dieses Ergebnis passt zwar hervorragend zu unserem ungewöhnlich negativen Gesamtmodell, das auf sehr hohe Risiken an diesen Märkten hinweist und die Wahrscheinlichkeit empfindlicher Kursverluste sehr hoch einschätzt.

 

Aber passt dieses Ergebnis zu den kürzlich gegebenen charttechnischen Kaufsignalen der marktbreiten US-Indizes S&P 500 oder NYSE Composite? Beide sind mit deutlich steigenden Umsätzen über ihre Abwärtstrendlinien ausgebrochen. Wurde damit ein eindeutiges Kaufsignal gegeben? Noch befinden sich die Kurse nur marginal über den Hochs von Anfang des Jahres, nämlich 1% beim S&P 500 und 2% beim NYSE Composite. Noch kann es sich bei der Kursrallye der letzten Wochen lediglich um eine kleine Ausweitung der Spanne der seit Jahresanfang bestehenden Seitwärtsbewegung handeln. Für diese Interpretation spricht neben unserem Gesamtmodell auch die Tatsache, dass sowohl der NASDAQ Composite Index als auch der Dow Jones Industrial Average 3% bzw. 4% unter ihren vor vielen Monaten markierten Jahreshochs notieren.

 

Aktuell zeichnen die US-Indizes also aller Euphorie zum Trotz kein einheitliches Bild. Noch besteht auch aus charttechnischer Sicht die Möglichkeit, dass der Kursanstieg seit der Wiederwahl von Präsident Bush lediglich eine unbedeutende Ausweitung der fast 11-monatigen Seitwärtsbewegung darstellt und nicht den Beginn einer größeren Aufwärtsbewegung.

 

 

FUNDAMENTALE ÜBERBEWERTUNG

 

Auf die fundamentale Überbewertung des US-Aktienmarkts haben wir immer wieder hingewiesen. Solange diese Überbewertung anhält, werden wir das Thema auch weiterhin aufgreifen, denn es ist von herausragender Bedeutung für die Attraktivität eines Investments. Leider gibt die fundamentale Bewertung aber keinerlei Anhaltspunkte, in welche Richtung sich ein Aktienmarkt kurz- bis mittelfristig bewegen wird. "Lediglich" die langfristigen Aussichten können mit dieser klassischen und bewährten Methode der Unternehmensanalyse zufriedenstellend beurteilt werden.

 

Natürlich ist es nicht einfach zu akzeptieren, dass eine fundamental absurd hoch bewertete Aktie kurz- bis mittelfristig dennoch weiter steigen kann. Ebenso schwierig ist die Akzeptanz des umgekehrten Falls: Trotz fundamental höchst attraktiver Bewertung kann eine Aktie selbstverständlich fallen. Aber trotzdem ist die Fundamentalanalyse eine der ganz wenigen Methoden, die über längere Zeiträume angewandt zu eindeutig positiven Anlageergebnissen führt. Gerade in Zeiten eines überschäumenden Optimismus, in Zeiten, in denen die Bäume in den Himmel zu wachsen scheinen und angeblich nahezu alles möglich sein soll, kann die Fundamentalanalyse überaus hilfreich sein. Sie sagt uns unmissverständlich, ob ein Investment tragfähig oder aber hoch riskant ist.

 

In diesem Sinne hat John P. Hussman (www.hussmanfunds.com) in seinem aktuellen Marktkommentar ein kleines Gedankenexperiment gemacht. Er beginnt mit der Feststellung, dass die Unternehmensgewinne langfristig um 6% per annum gestiegen sind, natürlich unter großen zyklischen Schwankungen. Dann folgt ein Hinweis auf die von ihm populär gemachte Kennzahl "Kurs-Spitzengewinn des Zyklus-Verhältnis", also ein leicht verändertes Kurs-Gewinn-Verhältnis. Dieses beträgt für den S&P 500 Index derzeit 21. Damit ist diese Kennzahl höher als an sehr wichtigen historischen Wendepunkten wie beispielsweise 1929, 1972 und 1987. Die historische Norm dieser Kennzahl beträgt lediglich 12. In Zeiten, die im Nachhinein als besonders attraktive langfristige Einstiegsgelegenheiten am Aktienmarkt hervorstechen, war diese Kennzahl natürlich deutlich niedriger.

 

Hussman nimmt nun an, dass die Unternehmensgewinne innerhalb der nächsten 5 Jahre im Rahmen ihres langfristigen Trends, also um 6% zunehmen werden und dass am Ende der 5-Jahres-periode die Kennzahl "Kurs-Spitzengewinn-Verhältnis" 18 beträgt, also 50% über ihrer historischen Norm liegen wird. Aus dieser überaus optimistischen Annahme, die sich aufgrund der überlieferten Börsengeschichte nicht rechtfertigen lässt, errechnet sich für die kommenden 5 Jahre ein Kursanstieg des S&P 500 Index um 4,5% per annum. Hussmans Kommentar:

 

"When foolishly optimistic assumptions still produce disappointing conclusions, investors should be prepared for bad things to happen."

(Wenn selbst töricht optimistische Annahmen noch zu enttäuschenden Schlussfolgerungen führen, dann sollten Anleger darauf vorbereitet sein, dass unangenehme Dinge passieren.)

 

Eleganter lässt sich die Bedeutung der extremen fundamentalen Überbewertung des US-Aktienmarkts kaum formulieren. Sollte die Kennzahl "Kurs-Spitzengewinn-Verhältnis" nach 5 Jahren nicht wie in obigem Beispiel 18 betragen, sondern 12 und damit der Norm der letzten 100 Jahre entsprechen, dann errechnet sich übrigens ein Verlust von knapp 3% per annum.

 

 

HIER SPRICHT DER BÄR

 

Jeremy Grantham von Grantham, Mayo, Van Otterloo, einer Bostoner Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden, ist seit 35 Jahren im Geschäft. Der Erfolg seines Unternehmens basiert auf der strikten Einhaltung eines Value-Ansatzes bei der Aktienauswahl. Dieser verbietet es ihm überbewertete Investments zu tätigen. Die strikte Anwendung dieses Ansatzes bescherte ihm und seiner Firma während der von Massenhysterie geprägten Spekulationsblase der späten 1990er eine schwere Zeit. Damals zogen seine Kunden innerhalb von 2 Jahren 45% der ihm anvertrauten Gelder ab, weil sie seinen konservativen Ansatz für nicht mehr zeitgemäß hielten. Schließlich gehörte Grantham zu den wenigen der Branche, die Ende der 1990er unmissverständlich von einer Spekulationsblase sprachen und auch deren typisches Ende beschrieben.

 

Sein Weitblick brachte ihm zwar kurzfristige Pein, aber langfristig zahlte seine Standhaftigkeit sich aus. Während Grantham, Mayo, Van Otterloo Anfang 2000 nur noch 20 Mrd. Dollar verwalteten, sind es mittlerweile stattliche 70 Mrd. Und Grantham bleibt seinen Prinzipien auch jetzt wieder treu.

 

"Were faced with the most broadly overpriced asset class mix of my career, 35 years, and if I had a 50-year career, I think it would still apply." (Wir sehen uns mit der größten Überbewertung fast aller Anlagekategorien konfrontiert, die ich in meiner 35-jährigen Karriere gesehen habe. Und wenn ich bereits 50 Jahre im Geschäft wäre, dann würde diese Einschätzung wohl immer noch stimmen.)

 

Laut Grantham unterscheidet sich die aktuelle Situation von der Ende der 1900er dadurch, dass damals zwar die Aktienmärkte extrem unattraktiv bewertet waren, aber nicht nahezu alle Anlageklassen wie es derzeit der Fall ist.

 

Für Anleger, die nicht wie die meisten zeitgenössischen institutionellen Anleger an relativen Anlageerfolgen interessiert sind, sondern an absoluten, die also in schlechten Zeiten nicht damit zufrieden sind, weniger Geld zu verlieren als eine bestimmte "Benchmark", hat Grantham folgenden Rat: "Our summary advice on an absolute basis is much more painful to deliver though shorter: PANIC. Now is the time to lower risk and survive to fight another day with your assets as intact as you can manage." (Die Zusammenfassung unserer Empfehlung auf einer absoluten Basis ist sehr viel schmerzhafter zu präsentieren, dafür aber kürzer: Gerate in Panik. Jetzt ist die Zeit gekommen, das Risiko zu senken und zu überleben, um in Zukunft handlungsfähig zu sein mit einem möglichst intakt gebliebenen Vermögen.)

 

Das sind sehr deutliche Worte von einem außergewöhnlich erfolgreichen und konservativen Vermögensverwalter. Wir sind gespannt, ob seine Kunden ihm dieses Mal treu bleiben werden.

 

 

KEINER MAG DEN DOLLAR

 

Seit Ende des Jahres 2000 ist der Euro von 0,83 US-Dollar auf 1,30 gestiegen. Und jetzt, also nach diesem stattlichen Kursgewinn von 57% in rund 4 Jahren, können wir die Magie der Finanzmärkte in ihrer ganzen Schönheit beobachten: Nahezu jeder ist derzeit Euro-Bulle. Beispielsweise befindet sich der US-Dollar-Sentimentindex von MBH Commodity Advisors in einer 4-Wochen-Glättung auf einem 15-Jahre-Tief, während der Euro-Sentimentindex über 90% Bullen anzeigt.

 

Soviel Einseitigkeit und Uniformität in der Erwartungshaltung müssen jeden Marktteilnehmer aufhorchen lassen und sei es nur aufgrund der Seltenheit des Ereignisses. Dass fallende Kurse normalerweise zu sinkendem Optimismus und steigende zu zunehmendem Optimismus führen, ist allgemein bekannt. Dieser Zusammenhang ist der Grund für die Entwicklung und Verwendung von Sentimentindikatoren. Sie sind kein Instrument der kurzfristigen Kursprognose, aber sie weisen auf ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis hin, sobald Extremwerte erreicht werden.

 

Nun müssen wir allerdings gestehen, dass auch wir die Argumente, die längerfristig für eine Fortsetzung der Dollar-Schwäche sprechen, sehr überzeugend finden. Amerika versinkt in einem Schuldenmeer und hat in seiner Leistungsbilanz Bananenrepublik-Status erreicht. Was also soll den Dollarkursverfall aufhalten?

 

Wir wissen es nicht. Aber es fallen uns viele gute Gründe ein, die gegen einen starken Euro sprechen. Genau genommen sind wir sogar der Meinung, dass sowohl der Dollar als auch Euro, Yen und Pfund fallen müssen. Unsere Erwartung deutlicher Preissteigerungen bei Edelmetallen und Rohstoffen spiegelt genau diese Sichtweise wider. Schließlich können Papierwährungen immer nur relativ attraktiv im Vergleich miteinander sein. Da alle derzeit gängigen Währungen auf tönernen fiskal- und geldpolitischen Füßen stehen, können wir leider trotz intensiver Suche keine Papierwährung ausmachen, der wir uns bedenkenlos anvertrauen würden. In dieser traurigen Situation bleibt nur ein Rückgriff auf die einzigen wahrhaft globalen Währungen, Gold und Silber. Zwar können Regierungen und ihre Notenbankbürokraten auch deren Preise manipulieren, aber sie können die Goldmenge im Unterschied zur Geldmenge nicht beliebig erhöhen.

 

Das am häufigsten genannte Argument zur Begründung eines weiteren Dollarkursverfalls ist das amerikanische Leistungsbilanzdefizit. Es klingt so logisch, so einleuchtend und so einfach, dass kaum jemand sich die Mühe zu machen scheint, es einer empirischen Überprüfung zu unterziehen. Und das aus gutem Grund. Denn wenn man es macht, erhält man bedauerlicherweise nicht das gewünschte Resultat. Insbesondere Robert Prechter und Steven Hochberg von Elliott Wave International weisen schon seit geraumer Zeit auf diesen traurigen Umstand hin.

 

Von Ende 1995 bis Ende 2000 stieg das Leistungsbilanzdefizit der USA gewaltig an, nämlich von 22 Mrd. Dollar oder 1,2% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) auf 110 Mrd. Dollar oder 4,4% des BIP. Gleichzeitig stieg der US-Dollar um 35% gegen den Euro und gegen einen breiten Währungskorb gerechnet gar um über 40%.

 

Nach einer unbedeutenden Stabilisierung der Leistungsbilanz im Rezessionsjahr 2001, in der sich das Defizit von 110 Mrd. oder 4,4% des BIP auf 90 Mrd. Dollar oder 3,5% des BIP verringerte, setzte sich die Verschlechterung der Leistungsbilanz fort. Das Defizit stieg von besagten 90 Mrd. Dollar oder 3,5% des BIP auf zuletzt 166 Mrd. oder 5,7% des BIP.

 

Wer sich nur die erste Phase dieser Geschichte anschaut, muss wohl zu der Überzeugung gelangen, dass ein deutlich steigendes Leistungsbilanzdefizit zu einer stärkeren Währung führt. Wer seine Aufmerksamkeit hingegen auf die zweite Phase richtet, so wie das derzeit üblich ist, der muss das genaue Gegenteil annehmen.

 

Und was tut derjenige, der beide Phasen betrachtet? Er darf wohl schlussfolgern, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang von Leistungsbilanz und Dollarkursentwicklung gibt. Da gängige ökonomische Modelle eher selten einen Bezug zur Realität haben, scheint sich aber kaum jemand an empirischen Ergebnissen zu stören.

 

 

STEIGENDE KURZFRISTIGE ZINSEN!

 

Am 10. November administrierte die US-Notenbank zum nunmehr vierten Mal in diesem Zyklus eine Zinserhöhung. Der kurzfristige Zins (Federal Funds Rate) beträgt jetzt 2% und wurde damit innerhalb weniger Monate verdoppelt. Wir haben in unseren Analysen immer wieder auf die eindeutig negativen Wirkungen von Zinserhöhungen hingewiesen. Sie haben das Potenzial die Wirtschaft in eine Rezession zu zwingen und die Aktienmärkte einbrechen zu lassen.

 

"Steigende Zinsen sind Gift für die Börse" oder "Never fight the Fed" sind aus diesem Zusammenhang heraus entstandene und allgemein bekannte Börsen-Bonmots, die zwar jeder kennt, aber kaum jemand beherzigt. So auch dieses Mal. Jedenfalls hören und lesen wir zahlreiche Kommentare, in denen die Autoren uns darlegen, warum dieser Zusammenhang, der zwar prinzipiell und normalerweise richtig sei, hier und heute nicht mehr gelten soll. Da dergleichen Rationalisierungen in allen uns bekannten Zinszyklen beobachtet werden konnten, betrachten wir sie als unverbrüchlichen Teil des Finanzmarktzirkus.

 

Die finanzmarkt-historisch sehr bewanderten Analysten von Comstock Partners (www.comstockfunds.com) haben sich dieses interessanten Themas im Anschluss an die jüngste Zinserhöhung in Amerika etwas detaillierter angenommen. Ihre Aufstellung historischer Beispiele ist überaus lehrreich, aber weder für uns noch für die Analysten selbst sonderlich überraschend. Die ersten 4 Rezessionen nach dem zweiten Weltkrieg fanden in einer Phase niedriger Zinsen statt. Dennoch gingen auch diesen wirtschaftlichen Abschwüngen Zinserhöhungen voraus: von 0,92% auf 1,14%; von 1,74% auf 2,20%; von 2,60% auf 3,35% sowie von 2,85% auf 4,50%. Dann trat die moderne Welt in eine Hochzinsphase ein, die das Denken und Handeln zahlreicher Marktteilnehmer bis zum heutigen Tag zu bestimmen scheint. Die schwere Rezession des Jahres 1937 wurde übrigens ebenfalls durch einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen angekündigt bzw. ausgelöst. Damals stieg der kurzfristige Zins in den USA von 0,11% auf 0,55%.

 

Kann man trotz dieser klaren Gegenbeispiele ernsthaft die Ansicht vertreten, die aktuellen Zinssteigerungen von 1% auf derzeit 2% seien ohne Bedeutung für Wirtschaft und Börse, weil das Zinsniveau so niedrig ist? Auch in diesem Fall scheint sich kaum jemand an der Realität zu stören.

 

 

STEIGENDE LANGFRISTIGE ZINSEN?

 

Argumente für das Ende des über 20-jährigen Trends fallender langfristiger Zinsen haben wir in früheren Ausgaben unserer Performance bereits relativ ausführlich zusammengetragen. Unter dem Titel "Die Rückkehr der Wächter?" haben wir dieses Thema bereits im August 2003 schwerpunktmäßig beleuchtet und unter der Überschrift "Die Zinsspekulanten" haben wir es 8 Monate später erneut aufgegriffen und vertieft. Da beide Artikel natürlich in unserem Archiv als pdf-Datei abrufbar sind, werden wir unsere Gedanken hier nicht wiederholen. Fakt ist, dass das im Juni 2003 erreichte Zinstief des US-Rentenmarkts bis zum heutigen Tag nicht unterschritten wurde. 10-jährige amerikanische Staatsanleihen, die Mitte November 2004 bei 4,20% notieren, markierten ihr Zinstief am 13. Juni 2003, also vor fast anderthalb Jahren, bei 3,13%, rund einen Prozentpunkt niedriger als das aktuelle Niveau.

 

Langfristige Trendwenden beanspruchen normalerweise relativ lange Zeiträume, oft mehrere Jahre, und sind in den entsprechenden Charts erst sehr viel später in ihrer ganzen Schönheit und in ihrem Ausmaß zu erkennen. Was wir damit meinen, lässt sich am einfachsten mit einem Blick auf einen langfristigen Chart verstehen. Hier erkennt man sofort, dass jeder Käufer langfristiger Anleihen mit Renditen über 12% oder gar 14% ein strategisch sehr gutes Investment getätigt hatte. Selbst Käufe bei Renditen um 10% erscheinen aus diesem langfristigen Blickwinkel als überaus gelungen. Dass das Zinshoch kurzfristig bei über 15% lag, fällt aus dieser Perspektive kaum ins Gewicht. Es würde uns nicht sonderlich überraschen, wenn sich Zinssätze unter 5% aus Sicht des Jahres 2014 oder gar 2025 als großartige Verkaufsgelegenheit erweisen sollten.

 

Kurzfristig sind vor allem die Sentimentindikatoren des amerikanischen Rentenmarkts überaus interessant. Sie erklommen am Zinstief Mitte 2003 in einer 10-Tages-Glättung einen Extremwert von knapp 90% Optimisten. Im März 2004, als die Zinsen von den zwischenzeitlich erreichten 4,6% auf 3,78% gefallen waren, wurden erneut fast 90% Optimisten gezählt. Die Zahl übertraf sogar den Wert aus 2003. Und jetzt, nachdem die Zinsen von einem im Juni dieses Jahres erreichten Zwischenhoch von 4,89% auf 3,99% gesunken sind, wurde mit 88% Optimisten erneut ein nur selten zu sehender Wert gemeldet. Der nächste Zinsschub scheint unmittelbar bevorzustehen.

 

 

WER LÄSST HIER BLASEN BLUBBERN?

 

Am 11. November 2004 war es uns vergönnt, folgende Überschrift auf Seite 1 der Börsen-Zeitung zu lesen: "Spekulationsblase bei Öl platzt". Da wir letzten Monat dem Thema Öl breiten Raum in unserer Performance eingeräumt hatten, bereitete uns diese journalistische Interpretation bzw. Prognose der Ereignisse am Rohölmarkt eine ganz besondere Freude.

 

Seit dem Platzen der großen Aktienblase der 1990er Jahre ist das Wort "Spekulationsblase" in aller Munde. Wie immer, wenn ein Thema weite Kreise zieht, wird es in Laufe dieses Prozesses bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Plötzlich werden vollkommen normale Marktverhältnisse zu Spekulationsblasen erklärt. Die Börsen-Zeitung ist auf der Suche nach Spekulationsblasen außerhalb der Aktienmärkte vor nicht allzu langer Zeit schon einmal in Erscheinung getreten. In unserer Performance vom März 2003 haben wir unter der Überschrift "Börsen-Zeitung schreibt sich Blasen" dazu Stellung genommen. Damals machte die Börsen-Zeitung ihre Leser auf die angebliche Spekulationsblase bei Gold aufmerksam. Wir haben diese Einschätzung der Vorgänge am Goldmarkt anhand einiger typischer Charakteristika von Blasen überprüft. Das Ergebnis war eindeutig: Eine Spekulationsblase lag damals nicht vor, was übrigens auch heute noch zutrifft. Im folgenden wiederholen wir einen großen Teil unserer damaligen Ausführungen, um unseren Lesern den mühsamen Weg in unser Archiv (www.consors-capital.de) zu ersparen. Ersetzen Sie beim Lesen einfach das Wort "Gold" durch "Öl".

 

"Eine Spekulationsblase entsteht normalerweise in der Endphase einer langjährigen Aufwärtsbewegung. Beispielsweise waren deutsche und amerikanische Aktien seit 1982 bereits um rund 500% gestiegen, bevor die Phase der Spekulationsblase begann, die wir auf 1995 datieren und die rund 300% an Kursgewinnen bescherte. Es bedarf offenbar eines langen Zeitraums, während dessen das Publikum sich an die scheinbare Normalität steigender Kurse gewöhnen kann, um eine irrationale Extrapolation in ökonomisch absurde Bereiche per "New Era"-Geschwätz rationalisieren zu können. Gold befand sich von 1980 bis 2001 in einem langfristigen Abwärtstrend und verlor rund 70% seines Wertes.

 

An einer Spekulationsblase beteiligen sich breite neue Käuferschichten, die ausreichend naive Unkenntnis mitbringen, um unbeschwert absurde Preise zahlen zu können. Neuer Markt, Börsenfernsehen, Volksaktie sowie die Aktie als allgegenwärtiges Gesprächsthema mögen dieses Charakteristikum veranschaulichen. "Dieses Mal ist alles anders!" Variationen dieses Satzes dienen während der Bubble-Phase der Rechtfertigung des absurden Geschehens. Warten wir also gelassen auf die Volks-Goldmine, auf hitzige allabendliche Berichterstattung direkt aus dem neuesten Stollen und auf kreative Ideen, warum dieses Mal alles anders sei.

 

Innovationen sowohl im Finanzbereich als auch technologisch oder ideologisch sind ebenfalls typisch für Blasen. Erstere erleichtern die gehebelte, kreditfinanzierte Teilnahme an der Spekulation, an letzterer entzündet sich die grenzenlos optimistische Phantasie. Warten wir also auf eine Produktschwemme zur Edelmetallspekulation und auf neue Ideen, z. B. einen Bestseller über die Grenzen der Goldvorkommen oder über die Remonetarisierung des Goldes.

 

Da es bereits vor und auch während einer Spekulationsblase zu spektakulären Preissteigerungen kommt, werden in dem betroffenen Sektor Vorbilder geschaffen, die durch frühzeitiges Dabeisein riesige Vermögen verdient haben und zur Nachahmung anspornen. Bisher ist Gold von seinen Tiefs in der Spitze um rund 50% gestiegen. Wo ist der Bill Gates des Goldes oder wenigstens ein Haffa-Bruder?"

 

Wen diese einführenden und grundlegenden, aber bewusst sehr einfach gehaltenen Ausführungen nicht überzeugen, den verweisen wir auf unser Buch "Das Greenspan Dossier". Dort haben wir uns sehr viel ausführlicher mit der Diagnose, der Entstehung und den Folgen von Spekulationsblasen befasst.

 

Vielleicht erklärt sich die für uns kaum nachvollziehbare Sichtweise der von uns im Allgemeinen sehr geschätzten Börsen-Zeitung ja bereits anhand ihres Namens. Schließlich heißt sie weder Edelmetall- noch Rohstoff-Zeitung.

 

 

ROHÖL

 

Letzten Monat haben wir unseren Lesern dargelegt, warum wir für Edelmetalle und Rohstoffe, also auch für Öl, langfristige Bullen sind. Dennoch haben wir kurzfristig vor einer vermutlich heftigen Preiskorrektur gewarnt: "Eine Korrektur in der Größenordnung von 20% oder sogar mehr ist aus dieser charttechnischen Konstellation heraus jederzeit möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Wir würden darin aber eine hervorragende langfristige Kaufgelegenheit erblicken."

 

Genau dieses Szenario ist inzwischen eingetreten. Der Ölpreis (WTI) ist von seinen Oktoberhochs um 18% gefallen und befindet sich in der Nähe technischer Unterstützung. Gleichzeitig sind die Momentumindikatoren, welche die Dynamik einer Kursbewegung messen, sehr deutlich im überverkauften Bereich. Wir bleiben bei unserer Einschätzung von vor 4 Wochen und betrachten diesen Kursrückgang als Kaufgelegenheit.

 

 

DAS GESAMTMODELL

 

Die fundamentale Bewertung des US-Aktienmarkts ist außergewöhnlich negativ. Die Sentimentindikatoren befinden sich auf einem überaus hohen Niveau und spiegeln geradezu euphorische Zuversicht wider. Die monetären Rahmenbedingungen sind nach der nunmehr vierten Zinserhöhung eindeutig negativ. Alle 3 Modellkomponenten sind also eindeutig negativ, eine seltene Konstellation. Wir halten das Risiko an den Aktienmärkten für außerordentlich hoch.

 

 

FAZIT

 

Wir selbst haben keine speziellen Vorlieben oder Abneigungen für bestimmte Märkte. Wir versuchen schlechte Chance-Risiko-Verhältnisse zu meiden und attraktive Chance-Risiko-Verhältnisse wahrzunehmen. An den Aktien- und Rentenmärkten sehen wir klar und deutlich ersteres, an den Edelmetall- und Rohstoffmärkten hingegen letzteres. Für den langfristigen Anlageerfolg ist das Vermeiden großer Verluste das wichtigste. Das Auslassen hoch spekulativer Rallyes mag für den einen oder anderen zwar unerträglich schmerzhaft sein, für den langfristigen Anlageerfolg ist es jedoch unbedeutend. Wer das nicht glaubt, der mag einen der zahlreichen Neuer Markt-Spekulanten fragen, deren traumhafte kurz- bis mittelfristige Kursgewinne einem langfristigen Verlust gewichen sind. Oder Warren Buffett, der bekanntlich weder an der NASDAQ Massenhysterie der späten 1990er Jahre noch an der aktuellen Spekulationswelle teilgenommen hat, und dennoch einer der erfolgreichsten Anleger aller Zeiten ist.

 

Wir halten Aktien auf dem gegenwärtigen Niveau für außerordentlich unattraktiv. Die späten 1990er haben allerdings gezeigt, dass unattraktive Aktienmärkte, also Märkte, die ein ungewöhnlich schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen, kurz- und sogar mittelfristig durchaus weiter steigen können. Allerdings gleicht die Dynamik von Spekulationsblasen, und speziell die US-Aktienmärkte erfüllen die meisten unserer Kriterien zur Diagnose von Blasen noch immer, der von Kettenbriefen. Nur ganz wenigen Teilnehmern kann der rechtzeitige Ausstieg gelingen. Die große Masse muss am Ende auf Verlusten sitzen bleiben.

 

 

© Claus Vogt

http://www.goldseiten.de/content/diverses/...php?storyid=609

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desesperado
· bearbeitet von desesperado

heute habe ich meinen guten Tag, da liefere ich auch einen aktuellen Beitrag :lol:

 

 

US-Handelsdefizit mit neuem Rekord

[ 12.04.05, 15:40 ]

Von Katharina Toparkus

Das Defizit in der Handelsbilanz ist binnen Jahresfrist um 28 Prozent angewachsen. Beobachter machen vor allem die stark gestiegenen Energiepreise und die rasche Zunahme von Textilimporten aus China für die Entwicklung verantwortlich.

Damit bleibt die Exportschwäche der amerikanischen Wirtschaft trotz günstiger Währungsentwicklung weiter bestehen. Der Dollar hat handelsgewichtet im Laufe der vergangenen zwölf Monate etwa um fünf Prozent abgewertet.

 

Dennoch steigen die Importe nach wie vor schneller als die Exporte, wie das Bureau of Economic Analysis heute mitteilte. Im Monatsvergleich legten die Exporte gegenüber Januar nur um 0,1 Milliarden Dollar auf 100,5 Milliarden Dollar zu, während die Importe um 2,6 Miliarden Dollar auf 161,5 Milliarden Dollar anwuchsen. Größte Zuwächse ergaben sich mit einem Plus von 2,3 Milliarden Dollar bei den Importen von Rohstoffen, da die Preise von Öl, Stahl, chemischen Stoffen und anderen industriellen Grundstoffen seit geraumer Zeit kräftig steigen.

 

Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Binnennachfrage in den USA weiter sehr robust ist. Andererseits wird auch deutlich, dass die wirtschaftliche Entwicklung bei den amerikanischen Handelspartnern stark von der US-Nachfrage abhängt. Der Druck auf die asiatischen Länder, ihre Währungen gegenüber dem Dollar aufzuwerten, dürfte sich durch die jüngsten Zahlen weiter erhöhen. Allerdings ist das US-Handelsbilanzdefizit gegenüber China im Februar um fast zehn Prozent auf knapp 14 Milliarden Dollar zurückgegangen.

http://www.boerse-online.de/v4/wirtschaftp...art/264707.html

 

 

12.04.2005 12:08

Gold- und Ölpreise erhöhen sich

Der Goldpreis ist gestern angestiegen. Auch die Kurse der Futures für Öl der Sorte Light Crude (leichtes US-Öl) und für die führende Nordseesorte Brend Crude zogen im New Yorker Terminhandel (Nymex) an.

Ursache des Ölpreisanstieg waren Händlerangaben zufolge Gelegenheitskäufe. Zudem sprach sich Edmund Daukoru, Berater des nigerianischen Präsidenten in Erdölangelegenheiten, gegen eine Anhebung der Fördermenge durch die OPEC aus.

 

Ein Umfeld für hohe Preise besteht weiterhin. Ursache ist die anhaltende Terrorangst. Die anhaltenden Terroranschläge auf Öleinrichtungen sprechen in der langfristigen Betrachtung für einen fortgesetzten Aufwärtstrend. Der Unsicherheitsaufschlag kann sich nur langsam auflösen, wenn sich die geopolitischen Umstände entspannen.

 

Auch Längerfristig besteht die Möglichkeit steigender Preise, da der Ölbedarf in den kommenden Jahren rasant wachsen wird. Neue Märkte wie China verursachen eine zusätzliche Verknappung des Ölangebots. China benötigt für sein beeindruckendes Wirtschaftswachstum viel Öl. Zudem wächst im Reich der Mitte der Autoabsatz beträchtlich und dementsprechend auch der Benzinbedarf. Durch seine Verschwendung ist das Reich der Mitte, die mittlerweile sechstgrößte Wirtschaft der Erde, zum weltweit zweitgrößten Ölverbraucher mit rund 6,2 Mio. Barrel pro Tag in 2004 aufgestiegen. Zudem rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) damit, dass China im nächsten Jahr mit dem Aufbau einer strategischen Ölreserve beginnen wird.

 

Der Kurs des Euro stieg von 1,2976 Dollar am letzten Handelstag auf nun 1,2989 Dollar. Die europäische Gemeinschaftswährung liegt heute deutlich über ihrem Kurs bei der Einführung der am 04. Januar 1999 von 1,1886 Dollar. Ein schwächerer Dollar macht das in US-Dollar angeschriebene Gold und Öl für Anleger aus anderen Währungsräumen billiger und damit attraktiver. Auch eine rückläufige Minenproduktion und die weiterhin unsicheren Lage im Irak stützen den Goldpreis.

 

Feinunze Gold: 430,40 Dollar (+1,60 Dollar)

 

Feinunze Silber: 7,26 Dollar (+0,09 Dollar)

 

Light Crude: 53,71 Dollar (+0,39 Dollar)

 

Brend Crude: 53,41 Dollar (+0,02 Dollar)

 

Heating Oil: 1,49 Dollar (-0,01 Dollar)

 

Die unterschiedlichen Preise werden durch die Qualität des Öls gerechtfertigt. Je höherwertiger das Öl ist, um so kostengünstiger ist seine Weiterverarbeitung.

 

http://www.finanznachrichten.de/nachrichte...kel-4660302.asp

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andy

*les*.....thx!

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desesperado
· bearbeitet von desesperado

hier eine Kurzfassung

 

Der Einfluss von Ölpreisen auf den Devisenmarkt

Eine kürzlich vorgestellte Studie der Universität von Sussex in Großbritannien besagt, dass ein Ölpreisanstieg von 10% das Wirtschaftswachstum um etwa 0,5% verringert. Dies bedeutet, dass der neuerliche Ölpreisanstieg um 35% in den letzten Monaten, nahezu 2% Wachstum kosten könnten. Die steigenden Kosten für Öl haben nicht nur die Konsumentenausgaben getroffen, sondern wirken sich bereits auf energiesensitive Industriebereiche wie Fluglinien und

das Transportwesen aus.

 

Die wichtigsten Punkte:

Wie abhängig ist ein spezielles Land von Öl?

Die Abhängigkeit eines Landes vom Öl ist überaus wichtig bei der Einschätzung, wie die Währung des betreffenden Landes von der Änderung der Ölpreise betroffen ist. Länder mit hohem Ölverbrauch ( oder Nettoimporteure ) werden sicherlich negativer betroffen sein als andere.

 

Fallende Ölpreise wirken für die Verbraucher wie eine Steuersenkung, steigende wie eine Steuererhöhung. Für Unternehmen wiederum können steigende Ölpreise zu fallenden Gewinnen führen. Länder mit alternativen Energievorräten haben die Möglichkeit ihre Ölabhängigkeit durch den Wechsel zu anderen Energieträgern zu verringern, was ihre Ölsensivität herabsetzt.

 

Die Antwort der Geldpolitik

Um die Reaktion einer Währung richtig einzuschätzen ist es zudem wichtig, wie die währungspolitisch Verantwortlichen auf eine durch gestiegene Ölpreise hervorgerufene Inflation reagieren. Länder mit einem festen Inflationsziel werden aggressiver gegen inflationäre Tendenzen vorgehen und ihre Geldpolitik demgemäß anpassen, während andere Länder eher die Wachstumsabschwächung, die mit höheren Ölpreisen verbunden ist, berücksichtigen. Geldpolitik und Zinssätze sind die Schlüsselfaktoren von Währungsschwankungen.

 

Ölbezogene oder industriebezogene Marktkapitalisierung?

Die Verteilung der Marktkapitalisierung kann ebenfalls Einfluss auf die Währungskurse nehmen, und zwar über den Umweg der Geldströme. Die Währungen von Ländern mit geringer energiebezogener, aber hoher industrieller Marktkapitalisierung, werden wahrscheinlich stärker von höheren Ölpreisen getroffen. Zuflüsse von Investitionskapital werden auf Grund sinkender Profitabilität dieser Industrien abnehmen. Länder mit einem hohem Anteil verarbeitender Industrie und hohen Ölimporten sind hierbei in exponiertester Stellung zu finden.

 

Öl und Bruttosozialprodukt

Rückblickend vom Anfang der 70er Jahre bis heute kann man bemerkenswerte und dramatische Veränderungen des Bruttosozialprodukts im Verhältnis zu den Veränderungen der Welterdölpreise feststellen. Den Preisschocks von 1973/74, der späten 70er und frühen 80er und Anfang 1990 folgten alle drastische Wirtschaftsezessionen, auf die wiederum Erholungsphasen folgten. Der Druck der Energiepreise auf einzelne Wirtschaftsfelder führte zu generellen Problemen der gesamten Wirtschaft. Untenstehender Chart, der die Ölpreise und das Wirtschaftwachstum zeigt, liefert deutliche Hinweise auf den negativen Effekt von hohen Ölkosten und Wirtschaftswachstum. Allen drei globalen Rezessionen in den letzten 30 Jahren gingen scharfe Ölpreisanstiege voraus.

 

Quelle: Problue Devisenbrief

http://www.adblue.de/spezial/1-devisenmarkt.htm

 

den Chart kann man leider nicht sehen <_<

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