Zum Inhalt springen
clebec42

ETF-Depot nach Kommer: aktuelle Immobilien-ETFs // Small-Cap-Frage?

Empfohlene Beiträge

clebec42

Hallo zusammen,

 

ich bin durch die Lektüre des Buches "Souverän investieren..." von Gerd Kommer (von 2007 (!)) zum Indexing gekommen; hab aber immer noch ein paar Fragen auf die mir die Antworten fehlen. ;)

 

Konkret habe ich vor, in den kommenden 10 Tagen über flatex (-> niedrige Ordergebühren + ein paar ETFs sogar ohne Handelsgebühren bei Direktkauf bei Commerzbank) ca. 35.000 in den unter Risiko stehenden Teil des Portfolios per ETFs anzulegen (für >= 20 Jahre).

 

Entsprechend dem Kommer-Portfolio wären für mich dabei schonmal folgende ETFs ziemlich gesetzt:

 

1) db-xtrackers DJ Stoxx Global Select Dividend 100 ETF (DBX1DG)

2) Lyxor ETF MSCI World (FR0010315770)

3) Lyxor ETF MSCI EMU Value (FR0010168781)

-> Aktien Large-Caps (ingesamt 25%)

 

4) Ishares MSCI Emerging Markets (DE000AOHGZT7)

-> Emerging Markets (25%)

 

5) Ishares FTSE EPRA/NAREIT Global Property Yield (DE000AOLGQL5)

-> Immobilien (sollen insgesamt 15% ausmachen)

 

6) Axa EasyETF GSCI (EUR) (LU0203243414)

-> Rohstoffe (10%)

 

Wie man sieht, fehlen mir ncoh 25%, die ich eigentlich in Small-Caps stecken soll. Da hätte ich gleich die erste Frage:

 

Kommer empfiehlt zur weltweiten Abdeckung neben dem iShares DJ Stoxx Small 200 (AOD8QZ) noch zwei andere, dummerweise aktiv gemanagte, Fonds. Deren TER liegt bei ca. 1,7%, was ich schon relativ heftig finde. Allerdings ist dort auch zu lesen dass man sich zunächst mal auf den Small-Cap-ETF beschränken könnte (aber eigentlich eher in dem Zshg. dass man die Mindestanlage-Grenze nicht packt).

Da es m.W. nach in Deutschland keine globalen Small-Cap-ETFs gibt (falls ich mich irren sollte, bin ich natürlich für jede Korrektur dankbar!) und der oben genannte auf Europa beschränkt ist, stellt sich mir jetzt die Frage:

 

Wiegt die zusätzliche Diversifizierung den doch recht enormen Kostennachteil der aktiven Fonds auf? (bei denen handelt es sich um

Janus USA Nebenwertefonds Janus US Venture B EUR (t) (ISIN IE0009534276) und den Axa Rosenberg Japan Small Cap Alpha Fund (WKN 692194)) Oder soll ich lieber gleich 25% in nur einen Small-Cap-ETF stecken?

 

Eine zweite Frage hätte ich zu der Abdeckung der Immobilien: Neben dem oben genannten steht bei Kommer eigentlich noch den Balzac Real Estate Indexfonds (WKN 588796), der mittlerweile wohl als SSgA EMU Index Real Estate gelistet wird. Was mich wundert: der hat eine TER von 1,2%, was mir recht viel vor kommt (der ishares Immobilien-ETF hat gerade mal 0,59%) - gibts da evtl. günstigere Alternativen?? Bei Smarter-Investieren gibts ja noch eine Liste mit Immobilien-ETFs, allerdings fehlt mir in dem Buch eine ausführlichere Beschreibung, welche Kriterien bei Immobilien-ETFs wesentlich sind und in vielen Foren wird ja gleich rundweg von Immobilien als Beimischung abgeraten...

 

Zuletzt noch eine Frage zu dem nicht unter Risiko stehenden Teil des Portfolios:

 

Kommer schreibt in seinem Buch, dass man diesen Teil im Prinzip auch über Festgeld-Anlagen oder Tagesgeldkonten abdecken könnte. Das hat mir beim Durchlesen erstmal gereicht und ich habe daran lange Zeit keinen Gedanken mehr verschwendet - bis jetzt: Ist es steuerlich gesehen nicht vlt. geschickter, in Geldmarkt und Anleihen-ETFs etc. Geld anzulegen? Festgeld und Tagesgeld-Zinsen werden ja direkt in dem Jahr versteuert, in dem sie anfallen... Mach ich da grad einen Denkfehler?

 

 

So oder so bin ich schonmal auf eure Meinung gespannt,

merci auch schonmal

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
bluechip3000
Wie man sieht, fehlen mir ncoh 25%, die ich eigentlich in Small-Caps stecken soll. Da hätte ich gleich die erste Frage:

 

Kommer empfiehlt zur weltweiten Abdeckung neben dem iShares DJ Stoxx Small 200 (AOD8QZ) noch zwei andere, dummerweise aktiv gemanagte, Fonds. Deren TER liegt bei ca. 1,7%, was ich schon relativ heftig finde. Allerdings ist dort auch zu lesen dass man sich zunächst mal auf den Small-Cap-ETF beschränken könnte (aber eigentlich eher in dem Zshg. dass man die Mindestanlage-Grenze nicht packt).

Da es m.W. nach in Deutschland keine globalen Small-Cap-ETFs gibt (falls ich mich irren sollte, bin ich natürlich für jede Korrektur dankbar!) und der oben genannte auf Europa beschränkt ist, stellt sich mir jetzt die Frage:

 

Wiegt die zusätzliche Diversifizierung den doch recht enormen Kostennachteil der aktiven Fonds auf? (bei denen handelt es sich um

Janus USA Nebenwertefonds Janus US Venture B EUR (t) (ISIN IE0009534276) und den Axa Rosenberg Japan Small Cap Alpha Fund (WKN 692194)) Oder soll ich lieber gleich 25% in nur einen Small-Cap-ETF stecken?

 

Meine Meinung: Vergiß die Aktiven. Wenn Du von ETFs überzeugt bist gibt es aus meiner Sicht keinen Grund, die beiden von Dir genannten zu kaufen. Soviel Diversifizierung kann es gar nicht geben, dass die Kostenbelastung ausgeglichen wird. Ich würde Dir empfehlen, einen Teil der dafür reservierten Summe in einen europäischen SC ETF zu stecken. db x-trackers MSCI EU Small Cap (LU0322253906) ist im Gegensatz zu dem von Kommer genannten einer, der tatsächlich kleine Werte hat (und nicht mittlere) und mit dem anderen Teil des Geldes einfach zu ......... warten. Ich persönlich finde nicht 25 % in SCs zu viel sondern 25 % in EINEN SC, der "nur" in Europa investiert. Keine Abgeltungssteuer der Welt ist es wert sie in einen ETF oder überhaupt eine Anlage zu packen, die vielleicht nicht paßt oder nicht die richtige ist. Im kommenden Jahr werden sicher SC ETFs in Deutschland zugelassen, die zu Deinem Portfolio passen. Wie Du schon vermutest: Weltweit gibt es in diesem Jahr nichts mehr.

 

bluechip

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Grumel
· bearbeitet von Grumel

Hab den Kommer nicht gelesen. Empfiehlt der wirklich die Select Dividends und relativ teuere aktive Fonds um krampfhaft die Small/Value Geschichte auf dem Deutschen Markt nachzubauen?

 

Wenn ja: Es ist eine absolute Schnapsidee.Die Select Dividends sind zu schlecht konstruiert, da lauern die Kosten im Index, naja und die aktiven sind halt schon bei der ter teuer. Das ist es einfach nicht wert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tompom

1) Kommer empfiehlt NICHT aktive Fonds, um Small nachzubauen. Mangels ETFs und Indexfonds hat er aktive Fonds in seinem Weltporfolio genannt, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Gleichzeitig weißt er deutlich darauf hin, dass die Produkte, sobald möglich, in ETFs getauscht werden sollten und das sein Weltporfolio nur ein Beispiel für eine mögliche Allokation sind und dass es sehr wahrscheinlich ist, das irgendeine andere Allokation besser abschneiden wird.

 

2) Der Select Dividend ist im Bereich entwickelte Märkte die einzige Möglichkeit, mit wenigen ETFs Japan nicht unterzugewichten. Er ergänzt sich mit ca. 20% sehr gut mit dem MSCI World (ca. 50%) und einem Euro Stoxx (ca. 30%). Die einzige Alternative zu dieser Lösung wären einzelne Regionen-ETFs wie MSCI-USA, -Japan, -Europe, dann fehlen einem aber immer noch viele andere entwickelte Märkte wie Kanada oder Australien.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
otto03
1) Kommer empfiehlt NICHT aktive Fonds, um Small nachzubauen. Mangels ETFs und Indexfonds hat er aktive Fonds in seinem Weltporfolio genannt, um dem Leser das Verständnis zu erleichtern. Gleichzeitig weißt er deutlich darauf hin, dass die Produkte, sobald möglich, in ETFs getauscht werden sollten und das sein Weltporfolio nur ein Beispiel für eine mögliche Allokation sind und dass es sehr wahrscheinlich ist, das irgendeine andere Allokation besser abschneiden wird.

 

2) Der Select Dividend ist im Bereich entwickelte Märkte die einzige Möglichkeit, mit wenigen ETFs Japan nicht unterzugewichten. Er ergänzt sich mit ca. 20% sehr gut mit dem MSCI World (ca. 50%) und einem Euro Stoxx (ca. 30%). Die einzige Alternative zu dieser Lösung wären einzelne Regionen-ETFs wie MSCI-USA, -Japan, -Europe, dann fehlen einem aber immer noch viele andere entwickelte Märkte wie Kanada oder Australien.

 

Problem beim Select Div:

 

Von der Systematik passt er nicht,(Schwierigkeiten mit dem Sel Div Mechanismus wurden an anderer Stelle diskutiert)

 

Die Länderverteilung innerhalb der Regionen ist durch die Art des Auswahlmechanismus nicht prognostizierbar, der Japan Anteil innrhalb der 40 (Asia/Pac) schwankt stark.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Tompom

Das mit der Systematik im Select Dividend ist schwierig, aber der Asien/Pazifik-Anteil insgesamt ist ja fest. Das Problem an einer Kombination aus MSCI-World und Euro-Stoxx ist, das man den zwar Europa & USA vernünftig gewichten kann, aber den ohnehin bereits geringen Asien-Anteil des MSCI-World hoffnungslos untergewichtet.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
clebec42

Wau, das geht ja seehr flott, vielen Dank für die blitzartigen Antworten!! :thumbsup:

 

Meine Zweifel hinsichtlich der aktiven Fonds, die Kommer mangels Alternativen für die SC-Abdeckung vorschlägt ("empfiehlt" ist hier tatsächlich etwas übertrieben), werden dadurch ja bestätigt. Wahrscheinlich werde den SC-Anteil zunächst etwas runterfahren und evtl. in Zukunft etwas "über"balancen, wenn brauchbare ETFs verfügbar sind.

 

Das mit dem Select Dividend - Ansatz war mir jetzt ganz neu, darüber war ich bislang noch nicht gestolpert, muss und werd ich mir mal genauer zu Gemüte führen...*hmm*

 

Offen bleibt für mich damit im Wesentlichen nur noch die Immobilien-Frage - gibts dazu auch Meinungen/Empfehlungen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Bärenbulle

Wenn Du vor 2009 noch einsteigen willst würde ich auf iShares verzichten und swappende ETFs nehmen, also db X-Tracker und Comstage. Die haben abgeltungsteuermäßig bei langfristiger Anlage erhebliche Vorteile. Da gibts hier ellenlange Threads darüber. Kurzzusammenfassung findest Du in meiner Signatur. iShares würde ich nur dort nehmen wo die Swapper Lücken haben, falls es unbedingt eine Value, Disidend oder Small Cap Strategie sein muß.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
clebec42

Hallo nochmal,

 

ich hab mir grad nochmal die Alternativen für die Immo-ETFs angeschaut. Der Nachteil am

 

0) Ishares FTSE EPRA/NAREIT Global Property Yield (DE000AOLGQL5),

[ TER: 0,59% Index: FTSE EPRA/NAREIT Global Dividend + Index]

 

ist ja, dass die USA und UK sehr sehr stark gewichtet sind. Ich hab mir jetzt mal diverse Immo-ETFs angeschaut und bin bei folgenden beiden hängen geblieben:

 

1) iShares FTSE EPRA European Property (A0HG2Q)

[ TER 0.40%, Index: FTSE EPRA/NAREIT European Property ex UK Index]

 

2) EasyETF EPRA Eurozone (A0ERY9),

[ TER 0.45%, Index: FTSE EPRA/NAREIT Euro Zone]

 

Wenn ich das Factsheet von FTSE richtig verstehe, ist der Index von (1) so ähnlich wie der FTSE EPRA/NAREIT Global Dividend + Index konstruiert, nur halt bloß auf Europe ohne UK beschränkt.

 

-> Insofern würde der sich doch gut als Ergänzung von 0) eignen, um das Gewicht ein wenig mehr in Richtung Europa zu verschieben, oder? Mach ich da gedanklich grad irgendnen Fehler?

 

Der Index, der zu (2) gehört, wäre auch auf Europa ohne UK konzentriert (hier das Factsheet zum Index), hätte allerdings eine höhere TER ohne dass ich bei dem anderen zu Grunde liegenden Index einen Vorteil erkennen würde...

 

Gibts sonst noch was zu beachten? Ich tendier nämlich momentan dazu, meine Immobilien-Allokation je zu 50% mit 0) und 1) abzubilden...

 

Gruß und schönen Sonntag noch

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...