Kang Dezember 8, 2008 Hallo an Alle, ich hoffe das Thema passt in diesen Bereich. Ich plane Mitte 2009 den Neubau eines EFH unf da ich eine Immobilie auch als Altervorsorge und Geldanlage ansehe, würde mich Eure Meinung und Einschätzung der weiteren Entwicklung auf dem Hypothekendarlehen Markt interessieren. Die aktuellen Konditionen für 10J und 15J Darlehen sind momentan nicht schlecht mit unter 5% Zins pro Jahr. Wie wird sich Leitzinssekung der EZB in naher Zukunft auswirken? Gruss Kang Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 8, 2008 Im August hatte ich fast die gleiche Frage für eine Anschlußfinanzierung und seitdem sind die Konditionen noch mal ein gutes halbes Prozent runter gegangen. Aktuell sind die Konditionen mit knapp über 4 % sehr günstig. Auch die Aufschläge für eine 15jährige Zinsfestschreibung sind recht niedrig. https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=20331 Eine ganz andere Frage ist es, ob ein Haus eine Investition fürs Alter ist. Allein unter Renditegesichtspunkten würde ich da nicht argumentieren, da gibt es Anlagen, die besser abschneiden. Wenn aber andere Aspekte hinzu kommen, warum nicht. Der Zeitpunkt dürfte nächstes Jahr günstig könnte ich mir vorstellen, wobei Kauf vermutlich noch günstiger ist als bauen. Wichtig ist, dass Deine persönlichen Rahmenbedingungen passen. Ach ja - und möglichst nicht mit 1 % Anfangstilgung anfangen, nutz die niedrigen Zinsen für einen schnellen Abtrag der Schulden, dann kommst Du auch mit der Anschlußfinanzierung nicht ins Schlingern später mal. Zum Thema Haus als Geldanlage, schau mal in die Suchfunktion. Es gibt da ein paar lesenswerte Diskussionen dazu, wie etwa diese hier: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=2297 https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=19024 Ach ja - für die Zinsentwicklung benötigst Du eine sehr gute Glaskugel, meine Einschätzung ist daher sehr unsicher. Ich würde von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen mit leichter Tendenz nach unten. Die Hypothekenbanken sind jedoch was Sicherheiten angeht recht wählerisch derzeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 8, 2008 Eine ganz andere Frage ist es, ob ein Haus eine Investition fürs Alter ist. Allein unter Renditegesichtspunkten würde ich da nicht argumentieren, da gibt es Anlagen, die besser abschneiden. Etwa die von den gerade abgeschmierten Aktien oder die Lehmann-Zertifikate die sich in Luft aufgelöst haben? Ich finde eine eigene Immobilie als Sachwert durchaus überlegenswert - es sollte aber auf absehbare Zeit nicht Dein einziges Vermögen darstellen, d.h. zusätzlich zu einem breit diversifizierten Depot sein. Ach ja - und möglichst nicht mit 1 % Anfangstilgung anfangen, nutz die niedrigen Zinsen für einen schnellen Abtrag der Schulden, dann kommst Du auch mit der Anschlußfinanzierung nicht ins Schlingern später mal. Auch hier widerspreche ich mal wieder. Mein Tip zur Tilgung ist stets: "Wenig muß und viel kann". Konkret: ich würde mich nur ungern dazu verpflichten eine höhere Tilgung zu leisten wenn ich das geld nicht absehbar über habe. Besser finde ich die Möglichkeit eine jährliche Sondertilgung von 5-10% der Darlehnssumme mit zu vereinbaren. Diese kann man dann un Anspruch nehmen wenn das Geld da ist (sollte man auch), muss es aber nicht wenn Geld gerade knapp ist. Änderungen der Tilgungsrate lassen sich manche banken gut bezahlen (manche auch die Einrichtung einer Sondertilgungsoption). Ansonsten gebe ich Sapine recht: wer bei derzeitigen Zinsen nicht mehr als 1% tilgt sollte sich bewußt sein, dass er sein Darlehen erst in etwa 37 Jahren abbezahlt haben wird. Ach ja - für die Zinsentwicklung benötigst Du eine sehr gute Glaskugel Da stimme ich leider zu. Einerseits sollte sich die Leitzinssenkung durchschlagen, andererseit sind die Banken derzeit sehr vorsichtig und wählerisch und nehmen gerne alle möglichen "Risikoaufschläge". Keine Ahnung was sich mehr durchschlägt und wie die Bankenkrise sich in 2009 entwickelt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 8, 2008 Haltet ihr es für sinvoll nur auf die Nominalzinsen zu schauen? es sollte aber auf absehbare Zeit nicht Dein einziges Vermögen darstellen, d.h. zusätzlich zu einem breit diversifizierten Depot sein. Depot und Kredit ist eine seltsame Kombination. Ein kredit ist wie eine leerverkaufte Anleihe der selben Laufzeit. Wenn man das umgekehrte Geschäft ansieht: Aktien leerverkaufen um mit dem Geld Anleihen zu kaufen wird klar das die Idee eher schlecht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 8, 2008 Haltet ihr es für sinvoll nur auf die Nominalzinsen zu schauen? Wer hat davon gesprochen? Depot und Kredit ist eine seltsame Kombination. Ein kredit ist wie eine leerverkaufte Anleihe der selben Laufzeit. Wenn man das umgekehrte Geschäft ansieht: Aktien leerverkaufen um mit dem Geld Anleihen zu kaufen wird klar das die Idee eher schlecht. Ich sagte "auf absehbare Zeit" und hätte wetten können dass diese Fehlinterpretation dabei herumkommt. Natürlich ist es sinnvoll große Teile des Eigenkapitals beim Hauskauf einzusetzen. Ich finde es aber genauso falsch ab dem Zeitpunkt des Hauskaufs alles Geld ins Haus zu stecken und keinerlei andere Vorsorge für's Alter zu betreiben. Leider ist das bei vielen Leuten so. Mit einem solchen "Depot" hätte ich ein gravierendes Diversifizierungsproblem. PS: zu dem "breit diversifizierten Depot" zähle ich auch Riester-, Rürup, betriebliche Altersvorsogeverträge und meinetwegen wems gefällt Kapitallebensversicherungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 8, 2008 Etwa die von den gerade abgeschmierten Aktien oder die Lehmann-Zertifikate die sich in Luft aufgelöst haben?Ich finde eine eigene Immobilie als Sachwert durchaus überlegenswert - es sollte aber auf absehbare Zeit nicht Dein einziges Vermögen darstellen, d.h. zusätzlich zu einem breit diversifizierten Depot sein. Auch hier widerspreche ich mal wieder. Mein Tip zur Tilgung ist stets: "Wenig muß und viel kann". Konkret: ich würde mich nur ungern dazu verpflichten eine höhere Tilgung zu leisten wenn ich das geld nicht absehbar über habe. Besser finde ich die Möglichkeit eine jährliche Sondertilgung von 5-10% der Darlehnssumme mit zu vereinbaren. Diese kann man dann un Anspruch nehmen wenn das Geld da ist (sollte man auch), muss es aber nicht wenn Geld gerade knapp ist. Ich bin absolut nicht gegen eine Immobilie, aber rechnen als Geldanlage wird sie sich nur unter günstigen Randbedingungen. Dies sollte jedem klar sein. Was das "wenig muss und viel kann" angeht stimme ich Dir zu, sofern derjenige diszipliniert handelt. Ich kenne Fälle, bei denen Leute nicht einen Cent abgetragen haben, weil sie es nicht "mussten" und auch solche, die bei der Anschlußfinanzierung den Kreditbetrag gleich wieder aufgestockt haben. Haltet ihr es für sinvoll nur auf die Nominalzinsen zu schauen? Es gibt einen Zusammenhang zwischen Nominal- und Effektivzinsen. :- Aber hast schon Recht, Immobilienerwerb und Depotaufbau gleichzeitig macht wenig Sinn für die meisten Leute, da mit erhöhtem Risiko verbunden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 8, 2008 Ich finde es aber genauso falsch ab dem Zeitpunkt des Hauskaufs alles Geld ins Haus zu stecken und keinerlei andere Vorsorge für's Alter zu betreiben. Leider ist das bei vielen Leuten so. Mit einem solchen "Depot" hätte ich ein gravierendes Diversifizierungsproblem. Die Houndini Diversfikation auf Kredit erhöht das Risiko nur statt es zu senken. Riester Rürup oder Kapitallebensversicherungen sind keine Assetklassen sondern nur Hüllen. In den Hüllen stecken Renten oder Aktien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 8, 2008 Was das "wenig muss und viel kann" angeht stimme ich Dir zu, sofern derjenige diszipliniert handelt. Ich kenne Fälle, bei denen Leute nicht einen Cent abgetragen haben, weil sie es nicht "mussten" und auch solche, die bei der Anschlußfinanzierung den Kreditbetrag gleich wieder aufgestockt haben. Mhh, ich glaube ohne eine gewisse Selbstdiziplinierung geht das mit dem Haus sowieso nicht. Letztgenannte wird man vom aufstocken auch nicht abhalten können wenn Sie zuvor getilgt haben. Erstere werden wahrscheinlich auch schon in der Ansparphase der Eigenkapitalbildung nicht diszipliniert zusammengespart haben weil sie nicht "mussten". So nebenbei muß man sich auch dazu selbstdiziplinieren seine Budgets beim Bau nicht zu überschreiten. Auch das schaffen viele nicht, weils eben bedeutet die Küche mal ein paar tausender billiger zu machen wenn zuvor das Badezimmer "etwas teurer" wurde. Und nicht vergessen: permamanente Rücklagen für die Erhaltungsaufwendungen muß man auch bilden können ohne sie ständig mit irgendeiner Ausrede anzutasten. Das Grundproblem ist, dass die Meisten eine Immobilie erwerben und dafür Ihr letztes Hemd geben. Hier sehe ich ein großes Problem da tatsächlich ein Renditegesichtspunkten eine Immobilie (wie alle anderen Investments) unsicher ist. Deshalb darf diese in meinen Augen auch nicht für 10-20 Jahre nach dem Kauf der einzige nennenswerte Vermögenswert für die Altersvorsorge sein. Wer das finanziell nicht kann sollte vielleicht besser keine Immobilie erwerben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maush Dezember 8, 2008 Wer hat davon gesprochen? Ich sagte "auf absehbare Zeit" und hätte wetten können dass diese Fehlinterpretation dabei herumkommt. Natürlich ist es sinnvoll große Teile des Eigenkapitals beim Hauskauf einzusetzen. Ich finde es aber genauso falsch ab dem Zeitpunkt des Hauskaufs alles Geld ins Haus zu stecken und keinerlei andere Vorsorge für's Alter zu betreiben. Leider ist das bei vielen Leuten so. Mit einem solchen "Depot" hätte ich ein gravierendes Diversifizierungsproblem. PS: zu dem "breit diversifizierten Depot" zähle ich auch Riester-, Rürup, betriebliche Altersvorsogeverträge und meinetwegen wems gefällt Kapitallebensversicherungen. Naja, dass Diversifizierungsproblem ist ja erstmal erträglich, da mit einer eigenen Immobilie zunächst mal die laufende Miete irgendwann weg fällt. Solche Rendite sollen Riester und seine Freunde nach Steuern erstmal erbringen. Ansonsten stimme ich dir zu. Anstatt Riester würde ich aber lieber jährlich einen kleinen Betrag in Aktien stecken. Die Sache mit den Sondertilgungen ist gut. So kannst du immer entscheiden, ob du Geld übrig hast und das als Tilgung verwenden möchtest. Die Sache mit der Immobilie habe ich immer als Vermietung an mich selbst betrachtet. Von Anfang an hatte ich ein Konto dafür eingerichtet und monatlich eine Mietzahlung überwiesen und alle Kosten dort abbuchen lassen. Irgendwann habe ich allerdings das Darlehen abgelöst. Mit den Betriebskosten mache ich es aber weiterhin so. Ich finde es nicht verwerflich wenn man nicht jeden Cent ins Haus investiert und trotzdem ein paar Aktien erwirbt. Es ist nicht mit Effektenkrediten oder sonstigen Privaten Schulden zu vergleichen. Erstens sind die Zinsen deutlich niedriger und zweitens ist der Gegenwert vorhanden. Häuser haben nicht die Eigenschaft wie Aktien, dass sie in kurzer Zeit 80% ihres Wertes verlieren können. Das Steigerungspotential ist allerdings auch deutlich niedriger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Muggel Dezember 9, 2008 Das selbstgenutzte Haus ist die einzigste Altersvorsorge, die einem jetzt schon ein bessere Lebensqualität beschert. (Mal ausgenommen die, die sich an einem Depotauszug ...) Die kurzfristigen Zinsen haben nichts mit langfristigen Zinsen zu tun. Das hat selbst der Vorstand der HRE begriffen. Wenn Du die Entwicklung verfolgen willst, dann REX und den Pfandbriefmarkt. Und tatsächlich ist zu einer langen Zinsbindung zu raten. Am besten innerhalb der Tilgungszeit. Ich würde auch das selbst bewohnte Haus nicht spekulativ betrachten sondern 2 % Tilgung und Sonderzahlungen vereinbaren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mikelowrey Februar 14, 2009 Hier mal ein Chart über die Entwicklung der Hypothekenzinsen der letzten 50 Jahre mit 10jähriger Zinsbindung: (Quelle: http://www.interhyp.de) Und noch ein Artikel aus der Onlineausgabe der FAZ - Der richtige Moment für den Kredit - Bauherren müssen sich günstige Zinsen sichern: http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF...n~Scontent.html Ich möchte in den nächsten 5-10 Jahren ein Eigenheim kaufen/bauen. An Eigenkapital wird dann vermutlich rund 30-50% der Gesamtsumme vorhanden sein. Seit dem Zins-Hoch der 80er Jahre befinden sich die Hypothekenzinsen im Abwärtstrend. Sollte sich die wirtschaftliche Situation stabilisieren bzw. verbessern könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Inflation wieder einkehrt und Hypothekenzinsen steigen werden. Was gibt es für Möglichkeiten sich die derzeit niedrigen Hypothekenzinsen zu sichern? Ein Bausparvertrag? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Februar 14, 2009 Bausparverträge würde ich mir gut durchrechnen. In der Regel geht das einher mit geringen Ansparzinsen, welches Dir die Möglichkeiten nimmt Eigenkapital schneller aufzubauen. Ebenso sind dort hohe Tilgungsquoten die Regel, so daß die komplette Abwicklung mit einem Bausparer eher unüblich ist. Andere Möglichkeit sind Forward-Dahrlehen um sich heutige Zinssätze zu sichern. 5-10 Jahre ist dafür aber wohl ein zu langer Zeitraum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
jogo08 Februar 15, 2009 Andere Möglichkeit sind Forward-Dahrlehen um sich heutige Zinssätze zu sichern. 5-10 Jahre ist dafür aber wohl ein zu langer Zeitraum.Sind Forward-Darlehen micht erst möglich, wenn schon ein Kredit läuft? Zumal der 2. Satz wohl ausserdem zutrifft, meist werden diese Darlehen maximal 1-2 Jahre vor Ablauf des laufenden Darlehens angeboten. Ob sich ein Bausparer lohnt, hängt auch vom Tarif ab und nicht unwesentlich von der zukünftigen Zinsentwicklung ab. Auf jeden Fall sollte der Bausparer zum Finanzierungszeitpunkt schon zuteilungsreif sein, da eine eventuell fällige Zwischenfinanzierung in aller Regel zu teuer ist. Als ein Standbein einer Immobilienfinanzierung ist ein Bausparer sicher nicht verkehrt. Die Kritikpunkte hat harrygunter schon genannt. Bis maximal 20% der Kreditsumme ist es aus meiner Sicht durchaus überlegenswert. Zur Übersicht hier ein Link. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag