Mangalica 6. Mai Am 6.5.2025 um 20:40 von reko: Die gibt es noch nicht. Eine aktive Regelung innerhalb von weniger als 100 ms in einen paneuropäischen Netz ist nicht einfach und niemals so sicher wie eine inhärente Regelung mit rotierenden Massen. Spricht ja auch nichts dagegen, zukünftig auch Phasenschieber mit Schwungmasse im Netz zu haben. Es muss halt nur kein fossiles Kraftwerk an der rotierenden Masse hängen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 7. Mai · bearbeitet 7. Mai von reko Am 6.5.2025 um 21:17 von Mangalica: Spricht ja auch nichts dagegen, zukünftig auch Phasenschieber mit Schwungmasse im Netz zu haben. Es muss halt nur kein fossiles Kraftwerk an der rotierenden Masse hängen. Zitat Wie alle Synchronmaschinen kann der Phasenschieber nicht selbsttätig anlaufen. Er wird daher mit einer Anfahreinrichtung (z. B. eine Drehstrom-Asynchronmaschine) oder bei größeren Leistungen mittels Anfahrumrichter (LCI) zum Betriebszustand „Netz-Synchronisierung“ beschleunigt. .. Teilweise werden in stillgelegten Kraftwerken, wenn es technisch für das Verbundnetz nötig ist, bestehende Turbogeneratoren zu Phasenschiebern durch Demontage der Dampfturbine und Anbau einer Anfahreinrichtung umgebaut. Das ist dann nichts anderes als ein klassischer Generator. Allerdings muß man sich klar machen, dass nur der kleine Anteil der Rotationsenergie ab Mindestfrequenz 49,5Hz zur Regelung zur Verfügung steht. Man braucht sehr viele rotierende Massen, die dann viel kosten und hohe Verluste haben. Die Regelung im Millisekundenbereich ist auch nur ein Problem - man muß von Millisekunden bis ein Jahr regeln. Nichts davon ist unmöglich, aber alles zusammen ist extrem aufwendig und teuer. Das Stromnetz ist eine riesige Baustelle und hat jetzt bereits eine Eigendynamik, man muß reagieren und kann nicht mehr agieren. ISE-Video @7:55 "Die Spanier sind schon relativ weit, was den Versuch angeht sicherzustellen diese power oszillations .. in den Griff zu kriegen" - trotzdem hatten sie einen Blackout, der bei der geplanten besseren Anbindung an Frankreich auch uns mitgezogen hätte. @15:26 "wir kommen aus dieser Welt stromgeregelter Anlagen, was die Erneuerbaren angeht. .. die Anlagen funktionieren heute nahezu allesamt so, dass sie die Netzfrequenz und die Netzspannung messen, sich darauf synchronisieren und dann einen Strom einregeln der, ich sag mal salopp, ins Netz gedrückt wird. .. das funktioniert allerdings nur solange wie noch andere netzbildende Einheiten im Netz sind" - das bedeutet der gesamte aktuelle Wechselrichterbestand müßte für einen hohen Solar/Windstomanteil weitgehend ersetzt werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mangalica 7. Mai Kannst du bitte einmal in ein paar Sätzen vorstellen, wie du dir ein gut aufgebautes Stromnetz vorstellst? Du kritisierst hier letztendlich alles an jedem denkbaren Stromnetz (auch Punkte, die es im klassischen Netz mit Kohle- und Kernkraftwerken ebenso gab), allerdings immer mit diesem Unterton, dass die Probleme sicherlich an den Erneuerbaren liegen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 7. Mai · bearbeitet 7. Mai von reko Es ist nicht meine Aufgabe das beste Stromnetz zu entwerfen. Selbst wenn, dann würde ich nie davon ausgehen, dass das Stromnetz immer funktioniert. Ich interessiere mich nur für zwangsläufige zukünftige Entwicklungen. Ich habe nichts gegen Solar/Windstrom und Akkus, aber einige Kollegen hier haben blauäugige Zukunftsphantasien. Jeder Weg den die Gesellschaft einschlägt hat seine Konsequenzen und damit auch Auswirkungen auf die Menschen und Unternehmen. Zum Teil sind die zukünftigen Entwicklungen auch nicht streng naturwissenschaftliche Folgen sondern liegen im vorhersehbaren Verhalten der Crowds und Mops. Spanien ist am weitesten mit der Energiewende und hat eines der am besten an die Anforderungen der EE-Zukunft angepasste Stromnetz. Wie werden die Menschen reagieren? Das war ein Feldversuch. Spain's Blackout: 91% FEAR It Will Happen AGAIN The Largest Power Outage in Spain's History "there is a point of no return" - nicht nur im Berherrschen eines konkreten Blackouts. Richtig, aber von der falschen Person gesagt: Diese Zahlen zur Energiewende ändern alles – Dr. Björn Peters im Gespräch .. es wird immer schwieriger je mehr man davon (EE, Peters nennt es wetterabhängige Energie) zubaut. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PKW 7. Mai · bearbeitet 7. Mai von PKW Am 7.5.2025 um 11:16 von Mangalica: wie du dir ein gut aufgebautes Stromnetz vorstellst? Lüning hat diesbezüglich noch vorgeschlagen, das europaweite Netz wieder in mehrere (regionale) Netze aufzuspalten. Fraunhofer (bzw deren Video, s. Post von reko) sagte ja wohl auch, dass uns nur die schlechte Anbindung Spanien / Frankreich vor einen europaweiten Blackout bewahrt hatte. Eigentlich eine furchtbare Aussage. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
fancY 7. Mai Am 7.5.2025 um 11:16 von Mangalica: Du kritisierst hier letztendlich alles an jedem denkbaren Stromnetz (auch Punkte, die es im klassischen Netz mit Kohle- und Kernkraftwerken ebenso gab), allerdings immer mit diesem Unterton, dass die Probleme sicherlich an den Erneuerbaren liegen. Nehme ich auch so wahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 9. Mai · bearbeitet 9. Mai von reko 2025/05/03 Energiekosten außer Kontrolle: Netzentgelte verdoppeln sich mancherorts Die Bundesregierung will laut Koalitionsvertrag das Netzentgelt und die Stromkosten deckeln. Da irgendwer die Kosten bezahlen muß, muß man wohl subventionieren. Das führt zu Fehlanreizen. Für die Schweiz Fehlanreize beim Energieverbrauch, Schweizerische Energie-Stiftung SES 2024 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
No.Skill 9. Mai Tatsächlich die chinesisen liefern und bauen AKWs im Ausland. Pakistan und Argentinien hab ich gefunden. Kosten für ein komplettes Kernkraftwerk: Die Gesamtkosten für ein Kernkraftwerk können erheblich höher sein als nur die Reaktorkosten. Beispielsweise wurden für das Kernkraftwerk Taishan in China, das auf der Technologie eines EPR-Reaktors basiert, etwa 3,5 Milliarden Euro für die Reaktoren selbst und weitere 300 Millionen für die Turbinen veranschlagt, wobei die Gesamtinvestitionen, einschließlich des gesamten Projekts, auf etwa 8 Milliarden Euro geschätzt wurden. Bei den Kosten bin ich mir nicht sicher ob das so günstig ist. Aber ja die Chinesen sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Hauptsache so ein Ding raucht nicht ab Grüße No.Skill Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko 9. Mai · bearbeitet 9. Mai von reko 2025/05/08 Europe’s $2 Trillion Energy Reality Check Zitat At a global level, the situation is pretty much the same—the International Energy Agency (IEA) says that thousands of gigawatts of renewable energy are waiting in grid connection queues. .. The European Commission has estimated that $2.265 trillion (2 trillion euros) to $2.6 trillion (2.3 trillion euros) is required to meet grid needs until 2050, a review of the EU’s electricity grids by the European Court of Auditors showed earlier this year. .. Delays in grid development have created a backlog of over 800 GW of wind and solar capacity awaiting connection in Europe, nearly double the current supply, Allianz Research said a month and a half before Europe’s worst blackout. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
reko Sonntag um 06:10 · bearbeitet Sonntag um 09:25 von reko 2025/04/30 Nach Blackout: In Spanien tobt Debatte um Solarenergie .. Auch das europäische Verbundnetz war auf den Vorfall offenbar nicht ausreichend vorbereitet. .. Zur Zeit des Blackouts lieferten Solar- und Windanlagen rund drei Viertel des Stroms in Spanien. Waren also schlicht nicht genügend Puffer im System, um Spannungsveränderungen auszugleichen? (besser gesagt: zu wenig netzbildende Kapazität, zu viel netzgeführter Kapazität) Video Prof. Krauter 2025/05/08: Blackout Spanien Update 1 - Was war wahrscheinlich die Ursache? Video Outdoor Chiemgau / MrBlackout 2025/05/09: Blackout Spanien durch franz. AKW? - Blackout kündigte sich Tage vorher an - Timeline sekundengenau 2025/05/01 (Übersetzung Montel): Spanien schaltet erneuerbare Energien ab und aktiviert Gas, um das Netz zu sichern 2025/04/29 (Übersetzung El País) Vor zwei Monaten warnte der Mutterkonzern Red Eléctrica vor der Gefahr „schwerer“ Stromabschaltungen aufgrund des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag