Grumel Dezember 7, 2008 http://www.nytimes.com/2008/12/07/business...ml?ref=business Erstmal die meiner ansicht für diese Diskussion wichtigen Punkte aus diesem langen (leider englischen) Artikel: 1. Rateing Agenturen werden Großteils durch die Kreditverkäufer finanziert. Dadurch ergibt sich ein Interessenkonflikt. Die Kreditverkäufer sind an unrealistisch guten Rateings interessiert. Gerade die jetzt problematischen gestückelten Immokredite brachten besonders hohe Gewinne. 2. Gleichzeitig ist das Urteil der Rateingagenturen entscheidend für die Eigenkapitalanforderungen der Banken. Somit bleibt die Nachfrage nach Rateings auch dann erhalten wenn die Kreditkäufer die geringe Aussagekraft des Rateings für ihre Kaufentscheidung erkennen. In 1975, the Securities and Exchange Commission secured the rating agencies positions by allowing banks to base their capital requirements on the ratings of securities they held. Hier die Frage, kennt jemand die Situation in anderen Ländern? 3. Rateingsagenturen haben extrem hohe Gewinnmargen. Jahresbericht 2006 von Moodys http://ir.moodys.com/secfiling.cfm?filingID=1193125-07-43002 Umsatz ~ 2 Milliarden Vor Steuer Gewinn: ~1,2 Milliarden ( 0,75 nach Steuern ) Ich schätze mal ins Blaue eine staatliche Behörde könnte die selbe Leistung für unter 500 Million Dollar im Jahr bringen. Alleine durch die wegfallenden Gewinne sinken die Kosten auf 800 Millionen. Die Behörde könnte auch Gehaltsexszesse vermeiden. Daher meine Schätzung dass von den 800 Mio nochmal eine deutliche Senkung mögich wäre. Bei solchen Gewinnmargen ist jede Hoffnung auf überlegene Ergebnisse durch Marktproduktion illusorisch. Da sind ganz klar ein paar Oligopolisten am Werk die garnicht daran denken ernsthaft in Wettbewerb zueinander zu treten. Auch sind die auf die Gesellschaft abgewältzten Kosten der privaten Produktion wie wir gerade sehen gigantisch. Angesiedelt werden könnte so eine Behörde zum Beispiel bei der EU oder den vereinten Nationen. Die genau Form der Finanzierung - sicher eine komplexe angelegenheit, ob die Behörde(n) nur als Korrektiv agieren oder das raten komplett übernehmen ist jetzt erstmal offen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 7, 2008 Ich weiß nicht ob eine staatliche Behörde unbedingt der Heilsbringer ist. Ebenso wenig aber sicherlich auch ein privates Unternehmen mit allen angesprochenen Interessenskonflikten. Grundsätzlich sollte aber erstmal die Bilanzierung wieder überdacht werden.... Stichwort: back 2 the roots... Gruß Reigning Lorelai Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stairway Dezember 7, 2008 Grundsätzlich sollte aber erstmal die Bilanzierung wieder überdacht werden.... Stichwort: back 2 the roots... Kannst du da mal ein paar Schlagworte nennen ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Dezember 8, 2008 Nicht genug Verschwörungstheorien hier? *Schieb* Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Reigning Lorelai Dezember 8, 2008 Kannst du da mal ein paar Schlagworte nennen ? Naja das fängt z.B. bei Impairment-Tests an. Du schreibst den Goodwill bzw. Firmenwert nur ab, wenn das Unternehmen tatsächlich weniger wert geworden ist. Dem Auslegungsspielraum ist da Tür und Tor geöffnet.. Im HGB wurde bzw. wird das regelmäßig abgeschrieben. Und so geht das weiter über Lagerbeständebeurteilung etc. Das Vorsichtsprinzip des HGB muss wieder Kern der Bilanzierung werden und nicht das "Schön-Rechnen" im Sinne des Shareholder-Value. Da - das gebe ich zu - waren die Amerikaner schon immer sehr locker und die Europäer sind aus Angst vor Wettbewerbsverlusten gleich hinterhergesprungen. Auch in der GUV können Sachen gebucht werden da fängst du zum Staunen an. Da darfst du ja fast schon den ausgewiesenen Umsatz nicht mehr glauben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag