kabone Dezember 1, 2008 Hallo an alle! Ich hab erst vor kurzem angefangen mich mit Finanzinstrumenten im Allgemeinen zu beschäftigen und bin somit ein waschechter Anfänger. Möglicherweise haben schon andere User Themen zu dieser Frage erstellt, dennoch bitte ich euch höflichst speziell auf meine Frage einzugehen und mir konkrete Antworten zu geben, vorausgesetzt ihr habt die Lust dazu. Ich benötige Hilfe zum Thema Optionen, konkret Put Optionen. Zwar besitze ich schon Grundkentnisse und verstehe die Grundsystematik, die hinter diesen Derivaten steckt, dennoch bräuchte ich spezifischere Hilfe. Es geht um den ATX, Wien Als Beispiel steht diese Put Option zur Verfügung: ISIN: AT0000A06HH2 WKN: RCB8BF RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG Börsenplatz RCB Optionsschein bzw. diese: ISIN: AT0000606306 RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG Amtlicher Handeö Option So, beides sind Put und ich will die Käuferposition eingehen, sprich einen Kaufpreis zahlen und später wieder zum Ausübungspreis verkaufen. Nur irgendwie kommt mir das ganze zu simpel bzw. zu einfach gestrickt vor und der Gewinn scheint mir außerdem viel zu hoch zu sein. Es erscheint trügerisch, wenn Ich z.B Raiffeisen Aktien um 20Euro gekauft und der Strike Preis für diese Puts bei 80-100 steht und ich so einen riesen Gewinn bei einem Verkauf erzielen würde. Selbst abzüglich Kaufpreis, Transaktionskosten etc. gäbe es noch genug Gewinnspanne. Wo liegt nun der Fehler? Was habe ich vll. übersehen, was muss ich mir noch genauer anschauen? Es sind übrigens amerikan. Optionen. Ich weiß, dass es sehr viel Text ist, doch bevor ich Geld investiere, möchte ich alle Risiken ungefähr abschätzen können und keine böse Überraschungen erleben. Ich hoffe, dass ihr mir so weit wie möglich helfen könnt! Danke für eure Aufmerksamkeit, bis bald hoffe ich! ( Bitte leitet mich nicht auf Hilfsseiten weiter, hab schon nämlich versucht, das so zu klären...) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
marcel Dezember 2, 2008 Was habe ich vll. übersehen Das Bezugsverhältnis von 1:5. Marcel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kabone Dezember 2, 2008 Das Bezugsverhältnis von 1:5. Marcel Bedeutet das, dass ich 5 Put Optionen erwerben muss, um eine Aktie der Raiffeisen ZBK später verkaufen zu können? 5 Puts=1 Aktie? Also z.B Wenn ich im Besitz von 100 Aktien bin, bräuchte ich 500 Puts, um alle veräußern zu können? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Dezember 2, 2008 Bedeutet das, dass ich 5 Put Optionen erwerben muss, um eine Aktie der Raiffeisen ZBK später verkaufen zu können?5 Puts=1 Aktie? Also z.B Wenn ich im Besitz von 100 Aktien bin, bräuchte ich 500 Puts, um alle veräußern zu können? 1. Das ist ein Optionsschein, und keine Option. 2. Wenn du die Aktien hälst, versicherst du dich gegen Kursverluste. Im Gegenzug nimmt deine Gesamtposition (Aktie + OS) nicht mehr an Kurssteigerungen oberhalb des Basispreises des OS teil. Damit hast du das Auszahlungsprofils eines "Short-Calls", um in der Optionsterminologie zu bleiben. 3. Du kannst zur Fälligkeit keine Aktien gegen den OS eintauschen. Soweit ich es sehe, ist ein Barausgleich vereinbart. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kabone Dezember 2, 2008 1. Das ist ein Optionsschein, und keine Option.2. Wenn du die Aktien hälst, versicherst du dich gegen Kursverluste. Im Gegenzug nimmt deine Gesamtposition (Aktie + OS) nicht mehr an Kurssteigerungen oberhalb des Basispreises des OS teil. Damit hast du das Auszahlungsprofils eines "Short-Calls", um in der Optionsterminologie zu bleiben. 3. Du kannst zur Fälligkeit keine Aktien gegen den OS eintauschen. Soweit ich es sehe, ist ein Barausgleich vereinbart. Die zweite Variante ist eine Option, die erst hingegen ein Optionsschein. Was mich halt irritiert ist, dass z.B der Strike Preis bei ungefähr 100 liegt, ich wiederum habe die Aktien bei einem Kurs unter 20 erworben. Bedeutet das, dass ich, nachdem ich die Optionen bzw. Optionsscheine erworben habe (Bezugsverhältnis 5:1), die Aktien gleich wieder verkaufen kann und ich so einen großen Gewinn erzielen könnte? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
klausk Dezember 2, 2008 · bearbeitet Dezember 2, 2008 von klausk Die zweite Variante ist eine Option, die erst hingegen ein Optionsschein.Was mich halt irritiert ist, dass z.B der Strike Preis bei ungefähr 100 liegt, ich wiederum habe die Aktien bei einem Kurs unter 20 erworben. Bedeutet das, dass ich, nachdem ich die Optionen bzw. Optionsscheine erworben habe (Bezugsverhältnis 5:1), die Aktien gleich wieder verkaufen kann und ich so einen großen Gewinn erzielen könnte? kabone, du scheinst sogar einen unbezweifelbaren Fachmann wie ficoach verwirrt zu haben. 2. Wenn du die Aktien hälst, versicherst du dich gegen Kursverluste. Im Gegenzug nimmt deine Gesamtposition (Aktie + OS) nicht mehr an Kurssteigerungen oberhalb des Basispreises des OS teil. Damit hast du das Auszahlungsprofils eines "Short-Calls", um in der Optionsterminologie zu bleiben.Mit einem Put versicherst du dich gegen Kursverluste und bezahlst dafür eine Prämie. Ein short call ist was ganz Anderes: Man rechnet mit einem mässigen Anstieg des Underlying, kassiert eine Prämie und verzichtet dafür auf den möglichen Gewinn oberhalb des Strikeprice. Um die Gefahr weiterer Verwirrung zu verringern, wollen wir mal "Optionen bzw. Optionsscheine" nicht gleichsetzen. Da ich von OS nichts verstehe, rede ich von Options. Im Prinzip funktionieren beide zwar gleich, den Unterschied kann ich aber nicht erklären, da -- eben deshalb. Du hast übrigens Recht mit deiner Vermutung, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn man so leicht "so einen großen Gewinn erzielen könnte". Hier liegt vielleicht sogar mehr als nur ein einziges Missverständnis vor. Wenn du einen Put kaufst, hast du das Recht, bis zu einem bestimmten Datum eine bestimmte Zahl von Aktien zum Strikepreis zu verkaufen. Wenn das "Underlying" fällt (der ATX in diesem Fall), dann steigt der Wert deines Puts. Der ATX ist meines Wissens aber keine Aktie sondern ein Index. Du kannst daher keine "Aktien" zum Strikepreis verkaufen (es gibt ja keine) sondern lediglich deine Option -- und deren Wert ist nicht identisch mit dem Strikepreis. Er beruht vielmehr auf dem Unterschied zwischen dem Strikepreis deiner Option und dem aktuellen Stand des ATX. Im Gegensatz zu aktienbasierten Options sehen Indexoptions keinen physikalischen Ausgleich in Form von Aktien vor sondern nur einen Cash-Ausgleich (wie ficoach schon sagte). Geh deinen Wissensstand zum Thema Options (und OS) nochmal kritisch durch, bevor du reales Geld investierst. (Es stimmt zwar, dass man am besten aus Fehlern lernt. Man muss sie aber nicht selber machen; am billigsten lernt man aus den Fehlern Anderer .) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag