epsilon November 29, 2008 Welches Zertifikat eignet sich eigentlich am besten, um von einem Mittel- bis Langfristig erwarteten Goldpreisanstieg zu profitieren ? Zum Hintergrund der Spekulation: 1. "Hedge" gegen eine evtl. ab 2009/2010 zu erwartende Inflation (-> Flucht ins Gold) 2. Langfristig sinkende Bedeutung des US-Dollars als Weltleitwährung (-> steigende Bedeutung des Goldes als "Weltwährung") aber das soll nicht Thema dieses Threads sein. Also gehen wir einfach von folgendem Szenario aus: deutlicher Anstieg des Goldpreises irgendwann in den nächsten, sagen wir 1-10 Jahren. Anforderungen an das Zertifikat: 1. Emittent darf nicht pleite gehen: das schränkt es schon mal auf die "Systemrelevanten" too-big-to-fail-Banken ein, also vorzugsweise "DB" 2. (Moderate) Hebelwirkung sollte vorhanden sein, um nicht zuviel Eigenkapital zu binden (schließt also phys. gold, einfache Zertis, ETCs,... aus) 3. Laufzeit langfristig oder open-end 4. Liquide Handelbarkeit 5. Währungssicherung (wünschenswert aber nicht unbedingt notwendig) Trotz der abertausenden von Zertifikate-Suchmaschinen im Netz habe ich allerdings nicht wirklich was gefunden, das alle 5 Punkte erfüllt. Am nächsten scheint mir noch das hier zu kommen: DB729R: WAVE-CALL XXL AUF GOLD Der scheint ja im Chart den zugrundeliegenden Goldpreis (grau) über längere Zeit schön brav und mit ordentlichem Hebel Abzubilden: Frage an die Zertifikatsexperten: Trifft das in etwa, das was ich Suche ? Nachteile, die ich übersehen habe ? Wie sieht es mit der Liquidität/Handelbarkeit aus ? Bessere Alternativen für die Anforderungspunkte 1.-5. ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 29, 2008 Zwei Bemerkungen zu solchen Papieren: - Der Emittent verdient auf jedem Fall an den Finanzierungskosten und am Spread zwischen Geldkurs und Briefkurs. - aus dem Termsheet der DB (finde ich persönlich sehr unangenehm, der Emittent ist Herr über Leben und Tod) WICHTIGER HINWEIS: Während der Laufzeit der WAVEs wird die Deutsche Bank mit der Auflösung der von ihr unterhaltenen Absicherungspositionen bereits dann beginnen, wenn sich der Kurs oder der Wert des Bezugsobjekts dem Barrier-Betrag nähert. Diese Auflösung kann die Annäherung des jeweiligen Bezugsobjekts an den Barrier-Betrag verstärken, und im schlimmsten Fall einen Knock-Out des WAVEs, der diesen wertlos werden läßt, selbst herbeiführen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
epsilon November 30, 2008 Zwei Bemerkungen zu solchen Papieren: - Der Emittent verdient auf jedem Fall an den Finanzierungskosten und am Spread zwischen Geldkurs und Briefkurs. - aus dem Termsheet der DB (finde ich persönlich sehr unangenehm, der Emittent ist Herr über Leben und Tod) WICHTIGER HINWEIS: Während der Laufzeit der WAVEs wird die Deutsche Bank mit der Auflösung der von ihr unterhaltenen Absicherungspositionen bereits dann beginnen, wenn sich der Kurs oder der Wert des Bezugsobjekts dem Barrier-Betrag nähert. Diese Auflösung kann die Annäherung des jeweiligen Bezugsobjekts an den Barrier-Betrag verstärken, und im schlimmsten Fall einen Knock-Out des WAVEs, der diesen wertlos werden läßt, selbst herbeiführen. Ja, intuitiv habe ich auch eine Abneigung gegen diese Konstrukte, da sie oft heillos intransparent sind und der Emittent, wie du so schön sagst, immer "Herr über Leben und Tod" ist. Aber: ich sehe halt leider keine besseren Alternativen, langfristig an Rohstoffpreissteigerungen zu partizipieren .... P.S.: Mich würde wirklich interessieren, wer denn nach der Lehman-Pleite überhaupt noch solche Papiere von Emittenten kauft, welche nicht unter die Europäische "Bailout-Garantie" für "Systemrelevante Banken" fallen ? Lehman-Brothers hatte ja bis zu letzt Spitzen-Bonitätsrankings und ist dann trotzdem quasi über Nacht Pleite gegangen... Da sind doch alle rationalen Überlegungen bezügl. der produktimmanenten Risikofaktoren wie Bonus, Garantie, Knock-out, Stop-loss etc. vollkommen wertlos, wenn auf der anderen Seite allein schon aufgrund einer jederzeit (und wie bei Lehman ohne Vorwarnung!) möglichen Emittenten-Pleite ein völlig unkalkulierbares Totalverlustrisiko besteht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag