balu09 Januar 26, 2009 Nach wie vor ein interessanter Versuch, über Risiko-Indikatoren eine eventuelle Trendwende antizipieren oder zumindest relativ zeitnah beobachten zu wollen. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre sind wir es ja gewohnt, Abstürze im Markt als günstige Kaufgelegenheiten einzustufen, was wir von allerhand "Börsen-Genies" auch bei jeder Gelegenheit wieder so eingetrichtert bekommen. Aber Systeme können sich sehr stark ändern, auch so stark, dass gültige Regeln der letzten Zeitreihen nicht mehr gelten. Diese "Abkehr von den alten Regeln" kann auch nur ein vorübergehendes Phänomen sein, welches nach Ablauf der Überreaktion wieder verschwindet. Anhand von (sehr guten) Indikatoren wird hier versucht, das Ende dieser starken Reaktion, sprich der Abwärtsbewegung in verschiedenen Assetklassen, zu erkennen. Jeder, der diesen Erkenntinssport ernsthaft betreibt, braucht zum Umsetzen der Ergebnisse in die Handlespraxis auch das Handwerkszeug zum erfolgreichen Umgang mit den eigenen Prognosen. Aufgrund des Niveaus dieses Threads gehe ich davon aus, dass dieses Handwerkszeug vorhanden ist. Darum würde mich interessieren, welchen Anlagehorizont ihr veranschlagt, nachdem eure Indikatoren eine Markterholung angezeigt haben und wie ihr dementsprechend an der Marktentwicklung partizipieren wollt. Beispielhaft hier Grundpfeiler meines Plans: 1. Prognosen jedweder Art dienen lediglich dem Aufbau einer Erwartungshaltung und reichen niemals aus, ein Investment zu tätigen. 2. Die letzte Handelsentscheidung treffe ich unter strikter Anwendung der technischen Analyse sowie stringentem MM. 3. Hier ein paar Gedankengänge bezüglich meiner Erwartungshaltung: - Obama wird mit seinen Konjunkturpaketen und seinem Charisma zeitweise einen Obama-Boom auslösen, der sich in einer beginnenden erfolgreichen Reflationierung zeigt (Grafik: http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF...mmon~SMed.html). - Dies führt zu einer stärkeren Aufwärtsbewegung der Equities in den nächsten Monaten (zusätzliches Geld fließt aus Bonds und hohen Cashbeständen in den Markt). - Dann holt die Realität die Menschen aber ein (der künstlich aufgeschüttete Boden hält nicht) und das zarte Pflänzchen Hoffnung wird jäh zertreten. - In der Folge rückt wieder ins Bewusstsein, dass die letzten Jahre eine "Gewinne-Blase" bei den Unternehmen entstanden ist. Der Grund dafür war zu einem großen Teil das extreme Leveraging durch den Finanzsektor. Diese Leverage wird es die nächsten Jahre nicht mehr geben, sodass wir uns in der Folge für längere Zeit von den Quartalsbericht-Partys der letzten Jahre verabschieden müssen. Ein anderer Grund des Booms waren natürlich auch die Emerging Markets, welche jedoch als "Zulieferer" vom amerikanischen Konsumverhalten abhängen. - In diesem Kontext sieht der Aktienmarkt plötzlich gar nicht mehr so unterbewertet aus, wie dies aktuell vielleicht dem ein oder anderen erscheinen mag. Aus diesem Grunde habe ich auch kein Interesse an langfristigen Aktienanlagen, sondern richte mein Trading auf kurz- bis mittelfristige Haltedauer aus (aber kein Daytrading). - In einem Umfeld weiter steigender Staatsverschuldung und dem deshalb irgendwann erfolgenden Gelddruckens v.a. in den USA, sehe ich besondere Chancen für Gold (Währungsersatz; negative Realverzinsung). Wegen des starken Dollars der letzten Zeit konnte Gold seinen Bullenangriff noch nicht starten, zeigt im langfristigen Chartbild jedoch Hörner. Hier im Beitrag #320 meine Sicht des Charts: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...5138&st=300 ... Das soll reichen... Um auf meine Frage oben zurückzukommen: Dies sind einige meiner Erwartungen; ich werde aber nur nach ihnen handeln, wenn ich eine technische Bestätigung bekomme. Meinen "Anlagehorizont" habe ich jedoch aufgrund meiner Prognose definiert (nämlich, dass der Käse nach einer möglichen Zwischenerholung noch lange nicht gegessen ist). Wie setzt ihr eure Prognose in die Handelspraxis um? Wartet ihr auf eine Möglichkeit zum Langzeitinvestieren? Handelt ihr rein technisch und sind die Risiko-Indikatoren nur Hobby? Wo liegt im Endeffekt eure Motivation, die Risikoindikatoren so gründlich und zeitintensiv zu ergründen? Gruß Balu PS: Hier findet ihr einen sehr interessanten, knapp einstündigen Vortrag von Marc Faber, den er auf einer Konferenz in Oslo von 2 Wochen gehalten hat. Interessant finde ich vor allem die Ausführungen über die Entwicklung des Dollars; seine Auffassung dazu kennt wohl schon jeder, der auch nur ein einziges Interview mit ihm gesehen hat (benutzt am besten Internet Explorer): http://webtv.meeting.no/conventor4/Viewer/...playerType=WM7# Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 28, 2009 · bearbeitet Januar 28, 2009 von Bärenbulle ... wenn der BDI wirklich so ein guter Frühindikator ist, dann wäre es jetzt Zeit Aktien zu kaufen . Die Arbeitslosenerstanträge gehen auch in einer stärkere Trendwende. Falls das schon der Peak war, läge dieser auch nicht wirklich hoch. Also Licht am Horizont? Wenn der Interbankenverkehr sich noch verbessern würde, dann wäre die Hausse nicht mehr weit. Auch der ECRI zeigt zaghafte Erholung. Alle anderen Indicatoren werden leider nur monatliche bzw. längerfristig veröffentlicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 29, 2009 · bearbeitet Januar 29, 2009 von Bärenbulle 29.01.2009 09:20EZB-Einlagenfazilität etwas weniger genutztFRANKFURT (Dow Jones)--Die Einlagenfazilität der Europäischen Zentralbank (EZB) ist etwas weniger genutzt worden als an den Vortagen. Wie die EZB am Donnerstag mitteilte, deponierten Banken des Euroraums per Mittwoch in der mit 1,00% verzinsten Einlagenfazilität 189,386 (Vortag: 200,855) Mrd EUR. Die Banken liehen sich aus der mit 3,00% verzinsten Spitzenrefinanzierungsfazilität nur noch 0,393 (1,469) Mrd EUR. Die Einlagenfazilität ist immer noch vglw. hoch. Die Umstellung der EZB scheint keinen signifikanten Impact gehabt zu haben. In den letzten Tagen haben sich die Spreads jedoch wieder zaghaft verbessert und liegen derzeit beide unter 100 Basispunkten (Europa deutlich; Ted nur im Tageschart erkennbar): Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 29, 2009 · bearbeitet Februar 2, 2009 von Stephan1 http://www.ecb.int/mopo/implement/sf/html/index.en.html#data Da sind auch die wöchentlichen täglichen Daten in echt. Dieses Mal wäre es ja ein gutes Signal zum Einstig gewesen. http://sdw.ecb.europa.eu/quickview.do?SERI...2.C.L022.U2.EUR Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 29, 2009 Prima! Danke insbes. für den letzteren Link. Der ist ja wirklich praktisch . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 29, 2009 Sportlich, sportlich, der Ted-Spread fällt allein heute im Tagesverlauf um 6 Basispunkte. Dann wollen wir mal hoffen das es in diesem Tempo weitergeht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 29, 2009 · bearbeitet Januar 29, 2009 von Bärenbulle Wie setzt ihr eure Prognose in die Handelspraxis um? Wartet ihr auf eine Möglichkeit zum Langzeitinvestieren? Handelt ihr rein technisch und sind die Risiko-Indikatoren nur Hobby? Wo liegt im Endeffekt eure Motivation, die Risikoindikatoren so gründlich und zeitintensiv zu ergründen? Hi Balu, was mich angeht, so bin ich passiver Langfristinvestor und seit Dezember vor allem wg. der Abgeltungssteuer in Aktien-ETFs investiert. Da ich von einer signifikanten Unterbewertung des Marktes überzeugt bin, ist das Risiko aus meiner Sicht vglw. moderat. Auch einen weiteren Absturz um z.B. 20% fände ich wg. dem langfristigen Horizont eher unkritisch. Das die Krise so dramatisch ist wie 1929 glaube ich eher nicht. Da ich noch einige Jahre als Investor vor mir habe und fest daran glaube, dass Krisen wie diese die besten Chancen bieten um in Aktien anzulegen, will ich diesmal möglichst viel lernen. Daher finde ich es wichtig geeignete Frühindikatoren zu identifizieren und diese sorgfältig zu beobachten, um bei künftigen Krisen einen einigermassen geeigneten Einstieg zu finden. Frisches Geld plane ich dann antizyklisch zu investieren, also bei einer Überbewertung der Aktien werde ich Anleihen/RK1 stärker gewichten. Das die hier diskutierten Indikatoren für kurzfristige Anlagestrategien geeignet sind glaube ich übrigens nicht. Insgesamt mache ich das eher aus Interesse/Hobby und natürlich der Neugier, ob es nicht tatsächlich gelingen kann die Trendwende etwas früher als andere zu erkennen. So groß ist der Aufwand ja nun auch wieder nicht und ich muss sagen die Lernkurve ist dank der vielen wertvollen Beiträge von verschiedenen Forumsmitgliedern ausgesprochen hoch. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 29, 2009 Darum würde mich interessieren, welchen Anlagehorizont ihr veranschlagt, nachdem eure Indikatoren eine Markterholung angezeigt haben und wie ihr dementsprechend an der Marktentwicklung partizipieren wollt. Ich bin gerade auf Anleihentrip. Beispielhaft hier Grundpfeiler meines Plans: 1. Prognosen jedweder Art dienen lediglich dem Aufbau einer Erwartungshaltung und reichen niemals aus, ein Investment zu tätigen. 2. Die letzte Handelsentscheidung treffe ich unter strikter Anwendung der technischen Analyse sowie stringentem MM. 3. Hier ein paar Gedankengänge bezüglich meiner Erwartungshaltung: - Obama wird mit seinen Konjunkturpaketen und seinem Charisma zeitweise einen Obama-Boom auslösen, der sich in einer beginnenden erfolgreichen Reflationierung zeigt (Grafik: http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D984684AF...mmon~SMed.html). - Dies führt zu einer stärkeren Aufwärtsbewegung der Equities in den nächsten Monaten (zusätzliches Geld fließt aus Bonds und hohen Cashbeständen in den Markt). - Dann holt die Realität die Menschen aber ein (der künstlich aufgeschüttete Boden hält nicht) und das zarte Pflänzchen Hoffnung wird jäh zertreten. - In der Folge rückt wieder ins Bewusstsein, dass die letzten Jahre eine "Gewinne-Blase" bei den Unternehmen entstanden ist. Der Grund dafür war zu einem großen Teil das extreme Leveraging durch den Finanzsektor. Diese Leverage wird es die nächsten Jahre nicht mehr geben, sodass wir uns in der Folge für längere Zeit von den Quartalsbericht-Partys der letzten Jahre verabschieden müssen. Ein anderer Grund des Booms waren natürlich auch die Emerging Markets, welche jedoch als "Zulieferer" vom amerikanischen Konsumverhalten abhängen. - In diesem Kontext sieht der Aktienmarkt plötzlich gar nicht mehr so unterbewertet aus, wie dies aktuell vielleicht dem ein oder anderen erscheinen mag. Aus diesem Grunde habe ich auch kein Interesse an langfristigen Aktienanlagen, sondern richte mein Trading auf kurz- bis mittelfristige Haltedauer aus (aber kein Daytrading). - In einem Umfeld weiter steigender Staatsverschuldung und dem deshalb irgendwann erfolgenden Gelddruckens v.a. in den USA, sehe ich besondere Chancen für Gold (Währungsersatz; negative Realverzinsung). Wegen des starken Dollars der letzten Zeit konnte Gold seinen Bullenangriff noch nicht starten, zeigt im langfristigen Chartbild jedoch Hörner. Hier im Beitrag #320 meine Sicht des Charts: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...5138&st=300 Prinzipiell stimme ich dir zu, aber ich mag kein Gold, versuche eher den Energiemarkt zu verstehen, denn da wird sich Inflation imo als erstes ankündigen. Wie setzt ihr eure Prognose in die Handelspraxis um? Wartet ihr auf eine Möglichkeit zum Langzeitinvestieren? Handelt ihr rein technisch und sind die Risiko-Indikatoren nur Hobby? Wo liegt im Endeffekt eure Motivation, die Risikoindikatoren so gründlich und zeitintensiv zu ergründen? Ich würde mich auch als mittelfristigen Investor bezeichnen. Haltedauer von einem halben Jahr bis zu 5 Jahre. Und ich warte gerade darauf, dass man in Aktien umschichten kann. Charttechnik beherrsche ich nur sehr unzulänglich. Kannst ja einen Thread für Chartdeppen aufmachen, wo du grundsätzliche Muster erläuterst. Fände ich cool. PS: Hier findet ihr einen sehr interessanten, knapp einstündigen Vortrag von Marc Faber, den er auf einer Konferenz in Oslo von 2 Wochen gehalten hat. Interessant finde ich vor allem die Ausführungen über die Entwicklung des Dollars; seine Auffassung dazu kennt wohl schon jeder, der auch nur ein einziges Interview mit ihm gesehen hat (benutzt am besten Internet Explorer): Das ist allerdings ein Goldszenario, wenn man es denn dann behalten darf. Die Deflation ab 1929 in Europa wurde vor allem dadurch ausgelöst, dass aufgrund zurückgegangener Goldreserven (es handelte sich nur um geliehenes Gold) zugehörige Geldscheine eingezogen und nicht wieder ausgegeben wurden. Der Goldbesitz wurde dann in der Folge verboten. In den USA musste das gesamte private Gold per Gesetz bei staatlichen Annahmestellen zum Festpreis von 35 US-$/Unze abgegeben werden. Dieses Goldverbot dauerte dann bis 1971 (Bretton-Woods-System). http://de.wikipedia.org/wiki/Gold So lange wollte ich nicht warten. Grüße Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 29, 2009 .... Da ich von einer signifikanten Unterbewertung des Marktes überzeugt bin, ist das Risiko aus meiner Sicht vglw. moderat. Auch einen weiteren Absturz um z.B. 20% fände ich wg. dem langfristigen Horizont eher unkritisch. Das die Krise so dramatisch ist wie 1929 glaube ich eher nicht. Kommt mir auch so vor. Vor allem wenn ich rational nachdenke. Hier ist eine ganz vernünftige Meinung, die vom "BIRTH OF A NEW CYCLICAL BULL?" (link) ausgeht, wenn auch die Überschrift fragend daherkommt. Ich bin nur skeptisch, ob diese Entwicklung nicht eher als "bear market rally" zu verstehen ist, wie auch schon die 2003-2008 Phase (!). Die Dauer der zukünftigen Hausse könnte jedoch viel bescheidener ausfallen und heftige Kursschwankungen könnten zwischendurch auftreten ("Crashs"). Da ich noch einige Jahre als Investor vor mir habe und fest daran glaube, dass Krisen wie diese die besten Chancen bieten um in Aktien anzulegen, will ich diesmal möglichst viel lernen. Daher finde ich es wichtig geeignete Frühindikatoren zu identifizieren und diese sorgfältig zu beobachten, um bei künftigen Krisen einen einigermassen geeigneten Einstieg zu finden. .... Das die hier diskutierten Indikatoren für kurzfristige Anlagestrategien geeignet sind glaube ich übrigens nicht. Das finde ich sehr vernünftig. Der Zeitpunkt des Einstiegs ist aber, so glaube ich, kritischer wie du denkst. Lies mal das (link) z.B. Den Auslick der site wirst du schätzen, wenn du sie nicht eh schon kennst. Grüsse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
XYZ99 Januar 30, 2009 Das hier sieht nicht gut aus: Jan. 30 (Bloomberg) -- Japanese manufacturers cut production an unprecedented 9.6 percent last month, deepening a recession thats expected to be the worst in the postwar era. ... Toyota Motor Corp., Sony Corp. and Honda Motor Co. are shutting factory lines and firing thousands of workers as plummeting sales abroad wipe out earnings. ... Parliamentary gridlock has stymied the ruling Liberal Democratic Partys efforts to pass a 10 trillion yen ($111.2 billion) stimulus package that seeks to encourage consumer spending. The Bank of Japan, which last month lowered interest rates to 0.1 percent, has little room to counter the downturn. ... link Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Januar 30, 2009 Prinzipiell stimme ich dir zu, aber ich mag kein Gold, versuche eher den Energiemarkt zu verstehen, denn da wird sich Inflation imo als erstes ankündigen. Wäre schön zu erfahren auf welche Schlussfolgerungen Du da kommst, denn wenn man es so will ist dieser Bereich genauso konjunkturabhängig wie viele andere auch. Charttechnik beherrsche ich nur sehr unzulänglich. Kannst ja einen Thread für Chartdeppen aufmachen, wo du grundsätzliche Muster erläuterst. Fände ich cool. Natürlich wäre das schön, mir würde es genügen wenn unsere Freunde der Charttechnik kleine Erklärungen abgeben würden, wenn sie Charts reinstellen, obwohl das natürlich eine undankbare Arbeit ist... mit Recht können die ja sagen: "Kauft Euch ein gutes Buch darüber!"... Das ist allerdings ein Goldszenario, wenn man es denn dann behalten darf. Und Gold steigt ja beständig seit einigen Wochen (derzeit schon die 920 überstiegen!). Wenn für immer mehr Liquidität gesorgt wird, die Güterproduktion aber tagtäglich abnimmt, kein Wunder. Habt Ihr ja diese Tage (im Inflations-Thread) breit erklärt. Gruss back. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stephan09 Januar 30, 2009 · bearbeitet Januar 30, 2009 von Stephan1 Ich versuche ihn gerade zu verstehen, prinzipiell finde ich Dago's Depot ganz interessant vom Ansatz, wird im Zweifel auf etwas ähnliches hinauslaufen, wobei man auch zu der Schlussfolgerung kommen könnte, dass man lieber in alternative Energien investieren könnte, muss mal schauen. Hat aber glaube ich noch Zeit, da ich nicht von so einem heftigen Erholung wie in 2003 ausgehe. Immobilien- und Bankenkrise ist halt schon etwas anderes als wenn ein paar Internetstartups pleite gehen und Telekommunikationsfirmen wieder normal bewertet werden. Ja ein Buch könnte man sich auch mal zulegen. Wie gesagt ich bin kein Goldfan und im Gegensatz zu Aktien oder dem Geldmarkt hat es keine implizite Verzinsung, sondern verursacht nur Lagerkosten, ganz abgesehen davon, dass ich das mit der rechtlichen Lage ernst meine: Wenn es wirklich wieder zu einem Goldstandard kommen sollte, wobei ich nicht sehe, dass diese Umstellung irgendeines der Probleme lösen wird, und Gold damit sehr teuer wird, wird schlichtweg der Privatbesitz verboten und man kann sich dann aussuchen, ob man es zu Niedrigstpreisen an den Staat oder an irgendwelche zwielichtige Personen verkauft. Ich empfinde diese ganze Goldszene eh' als sehr unseriös. Zu der Inflation, ich kann sie in in nächster Zeit noch nicht erkennen, eher mittelfristig in '10/'11, wenn nicht noch später. Bei der Inflation wird immer gerne die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vergessen und die rauscht gerade in den Keller. Hier kann dann zwar die Notenpresse angeworfen werden und zu einem gewissen Maße gegenwirken, aber ob sie die Verlangsamung der Wirtschaft wirklich umkehren kann, ist für mich keine ausgemachte Sache. Dazu kommt, dass vermehrt Staaten mit der Wiederauflage des Protektionismus liebäugeln, ganz, ganz schlecht für den Handel und damit die Umlaufgeschwindigkeit. Gibt es dafür eigentlich auch einen Index? Gruß http://www.bundesbank.de/download/ezb/mona...mb_ezb_text.pdf Seite 12: Die Umlaufgeschwindigkeit wird als Relation des tatsächlichen nominalen BIP zu M3 gemessen. Ob man das so sagen kann? Man könnte M3/(BIP*Preisveränderung) rechnen, dann bekäme man sowas wie den Umlauf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
balu09 Januar 30, 2009 Daher finde ich es wichtig geeignete Frühindikatoren zu identifizieren und diese sorgfältig zu beobachten, um bei künftigen Krisen einen einigermassen geeigneten Einstieg zu finden. Diese Sichtweise finde auch ich sehr bestechend, wobei man sich natürlich immer bewusst sein muss, dass die Indikatoren in der nächsten Krise bei völlig anderen Werten ihre Umkehrpunkte erreichen können. So muss der Extrempunkt beispielsweise des TED-Spreads in der nächsten Krise nicht annäherungsweise die aktuellen Extremwerte erreichen. Hier ist, wie immer bei der Arbeit mit Indikatoren, im Grunde keine verlässliche Definition von Schwellenwerten möglich. Durch das intensive Begleiten der Krise mit Hilfe der Indikatoren bekommt man jedoch ein gutes Marktgefühl, was sich irgendwann in der Ausbildung "somatischer Marker" manifestiert. Bezüglich des Lernens aus Krisen gebe ich dir mal eine Buchempfehlung weiter, die dich in deinem Vorhaben sicherlich unterstützen kann: "Die Anatomie der Bärenmärkte" von Russell Napier http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_w?__mk_de...amp;x=0&y=0 Napier hat die Bärenmärkte von 1921/32/49 und 82 recht akribisch untersucht. Sehr trockene Lektüre, aber genauso hilfreich zur Schulung der eigenen Beobachtungsgabe hinsichtlich des "großen Bildes". ... versuche eher den Energiemarkt zu verstehen, denn da wird sich Inflation imo als erstes ankündigen. Klar, die Rohstoffe (allen voran z.B. Kupfer) sind vorzügliche Inflationsindikatoren. Bevor wir aber von einer Inflation sprechen können, muss zunächst die Reflationierung des aktuellen deflatorischen Umfelds gelingen. Eine gelingende Reflationierung zeigt sich laut folgendem Chart auch in steigenden Equities & Gold sowie fallenden Anleihen. Gold zeigt momentan eine ausgesprochene technische Stärke und zeigt sogar Tendenzen, sich von der engen Korrelation zum /$ abzukoppeln. Deshalb habe ich Gold bereits im Depot bzw. zwecks Nachkäufen auf der Watchlist. Schau ma mal... Kannst ja einen Thread für Chartdeppen aufmachen, wo du grundsätzliche Muster erläuterst. Fände ich cool. Ein gutes Buch zur TA ist sicherlich Murphys "Technische Analyse der Finanzmärkte" (Standardwerk). Hier im Forum hast du sicherlich schon die Charts von ficoach bemerkt; ich versuche hin und wieder auch, meine charttechnische Sicht der Dinge zu Gilead Sciences, Stryker und jetzt auch Gold hier einzustellen. Kann das aber aus Zeitgründen auch weiterhin nur sehr unregelmäßig tun... Gruß Balu Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 30, 2009 · bearbeitet Januar 30, 2009 von Bärenbulle Hier sehr interessante US-fokussierte Indicatoren http://www.calculatedriskblog.com/2009/01/...indicators.html Der A2/P2 Spread wird hier erläutert: http://www.calculatedriskblog.com/2008/09/...ds-blowout.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Januar 30, 2009 · bearbeitet Januar 30, 2009 von Bärenbulle ... na? schlägt sich die Besserung der Spreads nun auch langsam auf die EZB-Einlagenfazilität durch? DJ EZB-Einlagenfazilität deutlich weniger genutzt30.01.2009 - 08:49 DJ EZB-Einlagenfazilität deutlich weniger genutzt FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einlagenfazilität der Europäischen Zentralbank (EZB) ist deutlich weniger genutzt worden als am Vortag. Wie die EZB am Freitag mitteilte, deponierten Banken des Euroraums per Donnerstag in der mit 1,00% verzinsten Einlagenfazilität 140,588 (Vortag: 189,386) Mrd EUR. Die Banken liehen sich aus der mit 3,00% verzinsten Spitzenrefinanzierungsfazilität 1,161 (0,393) Mrd EUR. Ads_BA_AD("CAD"); In der vorigen Woche hatte die EZB den Zinskorridor, dessen Mitte der Leitzins bildet, auf seine frühere Höhe von 200 Basispunkten ausgeweitet. Das bedeutet, dass der Satz für außerordentliche Ausleihungen bei der EZB wieder um 100 Basispunkte über dem Hauptrefinanzierungssatz liegt, während Einlagen bei der EZB mit 100 Basispunkten darunter verzinst werden. Der Geldmarkt des gemeinsamen Währungsgebiets funktioniert derzeit nur eingeschränkt. Dies führt dazu, dass die Banken überschüssige Mittel lieber bei der EZB anlegen, obwohl sie dort eine niedrigere Verzinsung erhalten. Zugleich hat die EZB ihre Liquiditätsversorgung über verschiedene Tendergeschäfte stark erhöht. Ich denke die nächste Woche wird spannend. Der Baltic Dry Index gibt auch langsam deutliche Signale: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 1, 2009 Schon fazinierend welche Aufwärts-Dynamik der Baltic Dry Index zur Zeit entfalltet. Ist ein ziemlich starkes Signal, oder wie seht Ihr das? Gibt es da Erklärungen aus der Schiffinvestoren-Gemeinde? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 1, 2009 · bearbeitet Februar 1, 2009 von Bärenbulle Obahma für Protektionismus? Quelle: http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538A...n~Scontent.html Tja, da wollen wir mal hoffen, dass dies nur leeres Wahlkampfgeplänkel war, dramatisiert und aufgebauscht mit freundlicher Unterstützung der FAZ. Falls der Protektionismus wieder die Oberhand gewinnen sollte, bekommen wir vielleicht doch noch 1929er Verhältnisse . Glaube ich aber eigentlich nicht, denn ich halte die Menschheit für lernfähig und wenn die Lobbyisten auf Obahma wirklich weniger Einfluss haben, sehe ich auch keine wirklich ernsthafte Gefahr. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Februar 1, 2009 Schon fazinierend welche Aufwärts-Dynamik der Baltic Dry Index zur Zeit entfalltet. Ist ein ziemlich starkes Signal, oder wie seht Ihr das? Gibt es da Erklärungen aus der Schiffinvestoren-Gemeinde? Meinerseits kann ich bezeugen, dass in unserem Seehafen der Bestand an angedockten (und draussen vor Reede wartenden) Schiffe deutlich zugenommen hat, gegenüber vor einem bis zwei Monaten. Und es wird sogar Samstags gearbeitet (was normalerweise Überstunden kostet, vielleicht sind die gewerkschaftlichen Restriktionen heutzutage lockerer, weiss ich nicht). Nikos Roussanoglou, von "Hellenic Shipping News", berichtet dass derzeit wieder kleinere Schiffe angeheuert werden, nicht nur die grossen "bulk carriers" für Erze. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 1, 2009 Interessant. An welchem Hafen wohnst Du denn (Ich hoffe das ist nicht indiskret)? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 2, 2009 Spread sinkt auf unter 90 Basispunkte: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Carlos Februar 2, 2009 USA: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeit. Gewerbe überraschend aufgehellt http://news.onvista.de/alle.html?ID_NEWS=95983589 Auch der BDI steigt langsam an, wie weiter oben zu sehen. Doch ein Lichtstreifen am Horizont? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 3, 2009 Interessant ist weniger, dass der BDI steigt, sondern mit welcher Dynamik. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Antonia Februar 3, 2009 Neben den Baltic Dry Index gibt es noch den Dow Jones Transportation Index $tran. Hierzu gibt es heute bei godmode-trader eine charttechnische Analyse: http://www.godmode-trader.de/de/boerse-ana...150083,c65.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Jacob F Februar 3, 2009 Neben den Baltic Dry Index gibt es noch den Dow Jones Transportation Index $tran. Hierzu gibt es heute bei godmode-trader eine charttechnische Analyse: http://www.godmode-trader.de/de/boerse-ana...150083,c65.html Wenn ich mir den Chart da so anschaue, sieht der fast genauso aus die der Normale DJIA... finde die aussagekraft jetzt nicht so besonders krass. achja und zum Baltic Dry .. so dynamisch ist der Turnaround da jetzt auch wieder nicht wenn man überlegt dass der 90% runtergeknallt ist... Aber ich hoffe er kommt weiter voran Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle Februar 3, 2009 Neben den Baltic Dry Index gibt es noch den Dow Jones Transportation Index $tran. Hierzu gibt es heute bei godmode-trader eine charttechnische Analyse: http://www.godmode-trader.de/de/boerse-ana...150083,c65.html Na ja, ein 100 Jahres-Chart oder ein 20 Jahreschart auf Basis technischer Formationen zu analysieren ist wohl mehr als unseriös. Auf 20 Jahressicht müssen Trendumkehren wie Sie dort eingezeichnet sind extreme fundamentale Grundlagen haben. Da die Charttechnische Analyse zu bemühen ist wohl genauso sinnvoll wie den Bildzeitungs-Astrologen zu befragen. Echter Blödsinn. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag