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Bärenbulle

Zentrale Risiko-Indikatoren für die Krise - Die Krisen-BSC

Empfohlene Beiträge

XYZ99

Was wollten uns diese Clowns von der EZB eigentlich sagen? Deutlichere Worte wenigstens werden von Geithner und der Fed kolportiert:

 

ftd: Geithner arbeitet am Exit

 

Laut US-Finanzminister ist die Wirtschaftspolitik reif für den Kurswechsel. Statt mit Milliardenhilfen soll die Wirtschaft wieder allein wachsen - erste Anzeichen für den Aufschwung sieht auch die Fed.

 

Die US-Konjunktur habe soviel an Kraft gewonnen, dass es möglich ist, von einem Rettungs- auf einen Wachstumskurs umzuschwenken. ... Insgesamt werde die Wirtschaftserholung aber langsam vonstattengehen, sagte Geithner. Problematisch seien die inakzeptabel hohe Arbeitslosenquote, ein unsicherer Immobilienmarkt abseits der verstaatlichten Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sowie schwierige Kreditbedingungen für kleinere Unternehmen. ... Wegen der wirtschaftlichen Erholung erwägt die US-Notenbank Federal Reserve einem Ratsmitglied zufolge, den Ankauf von hypothekenbesicherten Papieren zu drosseln. ... Fed-Vizechef Donald Kohn stellte wegen der Konjunkturerholung ein Ende der Politik des lockeren Geldes in Aussicht. Entsprechende Maßnahmen seien entwickelt worden. Bis zum Ausstieg werde es aber noch eine Weile dauern, ergänzte Kohn.

 

Unterm Strich wollten die bloss sagen: "alles supertoll, ey". Und ihr Geschwätz von heute wird sie ggf auch nicht mehr interessieren.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

Ich frage mich wie die zitierten Exit-Massnahmen sich auswirken und wie ich meine persönliche Portfoliooptimierung daran ausrichte. Zur Zeit den Anleihenanteil aufzustocken halte ich vom Chancen-/Risikoprofil für kaum attraktiv, aber etwas ungemütlich ist mir natürlich schon.

 

Habt Ihr Euch mit den zitierten Exit-Massnahmen bereits beschäftigt? Sehr Ihr Chancen davon zu profitieren? Bzw. wie sieht Eure persönliche Investstrategie diesbzgl. aus?

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DrFaustus
Ich frage mich wie die zitierten Exit-Massnahmen sich auswirken und wie ich meine persönliche Portfoliooptimierung daran ausrichte. Zur Zeit den Anleihenanteil aufzustocken halte ich vom Chancen-/Risikoprofil für kaum attraktiv, aber etwas ungemütlich ist mir natürlich schon.

 

Habt Ihr Euch mit den zitierten Exit-Massnahmen bereits beschäftigt? Sehr Ihr Chancen davon zu profitieren? Bzw. wie sieht Eure persönliche Investstrategie diesbzgl. aus?

 

Ich würde sagen kurz, kürzer, am kürzesten.

Bei Rentenpapieren wird man wohl so oder so draufzahlen. Deswegen so wenig Duration wie möglich. Aber gerade noch so viel dass man ne halbwegs gute Rendite bekommt. So 3-4 Jahre würde ich gehen. Oder Floater...

 

Aber genauer beschäftigt mit möglichen Exit-Strategien hab ich mich noch nicht...

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XYZ99
Ich frage mich wie die zitierten Exit-Massnahmen sich auswirken ...

Deflation. Oder bildlicher ausgedrückt: Finanzwelt "schiebt einen Affen"

 

und wie ich meine persönliche Portfoliooptimierung daran ausrichte. Zur Zeit den Anleihenanteil aufzustocken halte ich vom Chancen-/Risikoprofil für kaum attraktiv, aber etwas ungemütlich ist mir natürlich schon.

AAA-Anleihen und vor allem cash.

 

Habt Ihr Euch mit den zitierten Exit-Massnahmen bereits beschäftigt? Sehr Ihr Chancen davon zu profitieren? Bzw. wie sieht Eure persönliche Investstrategie diesbzgl. aus?

Hier ist so ein diesbezüglicher Rat, von Robert Prechtler (Mr. Elliot-Wave): 10 Things You Should and Should Not Do During Deflation

 

Das Wichtigste: keine Immos als Anlageform, keine Unternehmensanleihen, keine Aktienspekulationen, keine ausstehenden Verbindlichkeiten, CASH halten.

 

Ich bin lääängst nicht so konsequent :- , Prechtler scheint mir schon extrem. Aber die Richtung einer defensiven Ausrichtung zeigt er klar auf.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle
Deflation. Oder bildlicher ausgedrückt: Finanzwelt "schiebt einen Affen"

 

 

AAA-Anleihen und vor allem cash.

 

 

Hier ist so ein diesbezüglicher Rat, von Robert Prechtler (Mr. Elliot-Wave): 10 Things You Should and Should Not Do During Deflation

 

Das Wichtigste: keine Immos als Anlageform, keine Unternehmensanleihen, keine Aktienspekulationen, keine ausstehenden Verbindlichkeiten, CASH halten.

 

Ich bin lääängst nicht so konsequent :- , Prechtler scheint mir schon extrem. Aber die Richtung einer defensiven Ausrichtung zeigt er klar auf.

 

 

Versteh ich nicht :blink: . Es sei denn Du gehst von einem Weltuntergangszenario a la 1929 aus. Also auf solche mMn unwahrscheinlichen Annahmen will ich meine Strategie nicht ausrichten. Ich denke, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach einen moderaten bis V-förmige Erholung haben werden. Trotzdem wird ja eine Exit-Strategie der Zentralbanken erforderlich. Die kann sicher wieder zu einem Abwürgen der Konjunktur führen, daher will ich ja auch die Risikoabsicherung meines Portfolios stärken. Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit für eine Kernschmelze mMn viel zu gering.

 

Meine eigentliche Frage ist, welche Instrumente werden die Zentralbanken nutzen um die Liquidität vom Markt zu nehmen und gibt es Möglichkeiten die dabei vielleicht entstehenden Annomalien / Ungleichgewichte auszunutzen?

 

Wer jetzt RK1 ausbauen macht mit Kurzläufern sicher nichts falsch, aber was macht darüber hinaus Sinn?

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DrFaustus
Meine eigentliche Frage ist, welche Instrumente werden die Zentralbanken nutzen um die Liquidität vom Markt zu nehmen und gibt es Möglichkeiten die dabei vielleicht entstehenden Annomalien / Ungleichgewichte auszunutzen?

Hmm, viele Möglichkeiten sehe ich da nicht außer:

 

- die gekauften Wertpapiere wieder zu verkaufen

- die Zinsen zu erhöhen

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XYZ99
...

Meine eigentliche Frage ist, welche Instrumente werden die Zentralbanken nutzen um die Liquidität vom Markt zu nehmen und gibt es Möglichkeiten die dabei vielleicht entstehenden Annomalien / Ungleichgewichte auszunutzen?

...

Sicherlich werden die Aktienmärkte wieder sinken. Diese sind ja die ersten Nutzniesser der neuen Liquidität, bzw leiden als erstes wird sie entzogen. Prinzipiell sollte man den Markt dann shorten, bzw. geshorted haben.

Weiterhin sollten die (kümmerlichen) Renditen der Staatspapiere steigen. Dann ist natürlich ein guter Zeitpunkt hier zu kaufen.

 

Aber das ist ja alles nur theoretisch. Es ist ja kaum zu glauben, dass die den Geldfluss begrenzen wollen. Sie reden nur so daher, um die Inflationserwartungen zu besänftigen. Die Ankurbelung der Wirtschaft durch das billige Geld ist extrem ineffektiv geworden (Dosiseffekt...) und eine Drosselung würde die Beförderung noch übler da stehen lassen (daher das mit "dem Affen"). Also wird man weiter so machen, koste es was es wolle. Das ist kein wirtschaftliches, sondern ein politisch-bürokratisches Kalkül was dahinter steckt. Und klar - das geht mächtig schief. Konnte auch nicht anders sein. Natürlich kann man

.

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XYZ99
Sept. 11 (Bloomberg) -- Stanford University professor John Taylor said the U.S. Federal Reserve may have to start raising interest rates at the start of 2010 to contain price pressures.

 

If inflation starts to pick up as the economy recovers, the Feds going to have to raise rates as early as the first part of next year, Taylor said in an interview on Bloomberg Television in New York today.

bloomberg: Taylor Say Fed May Have to Raise Rates Early in 2010

 

Schon ist ein Professor gefunden....

Taylor, 62, a Stanford University professor, devised the Taylor Rule, a formula for rate-setting based on the outlook for inflation and growth. He worked for the administration of President George W. Bush in the Treasury Department as undersecretary for international affairs from 2001 to 2005.

 

Interessant auch das:

The White House yesterday said that the stimulus program has created or saved as many as 1.1 million jobs since its implementation in February.

Es ist ja naheliegend, dass man mal Resultate sehen will und den Patienten auf eigene Füsse stellen. Steuererhöhungen sind ja auch nicht so das Populäre.

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XYZ99

tradersnarrative.com: Baltic Dry Index Continues Leading The Stock Market

 

While the Baltic Dry Index is a leading economic indicator, lately, it has been also behaving as a leading indicator of the stock market.

 

In fact, if you compare the S&P 500 index for the past few years with the Baltic Dry Index (BDI), it would seem that shipping rates have lead the equities from 1 to 3 months in both rallies and tops (take a look at the marked points on the chart above).

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Stephan09

Erhoehung der Mindestreserve und deren geringere Verzinsung, man koennte sich sogar eine Gebühr vorstellen, wie es ie Schweden machen. Das ganze bei steigenden leitzinsen. Rein technisch ist das kein Problem.

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Dagobert
· bearbeitet von Dagobert

Ten Bubbles in the Making:

 

1. China bubble

2. Green bubble

3. Gold bubble

4. Federal Reserve bubble

5. Trash stock bubble

6. Education bubble

7. Subprime bubble, 2.0

8. Life insurance securitization bubble

9. Commercial real estate bubble

10. Emerging market bubble

 

Wer auf eine Slideshow hierzu steht: Please klick me

 

Quelle: yahoo finance

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TerracottaPie
· bearbeitet von TerracottaPie

Ja, die Menscheit ist im Moment besessen von Bubbles. Sicheres Zeichen dafür, dass es bis zur nächsten noch ein paar Jährchen dauert. :-

 

Toll finde ich übrigens, dass es getrennte Bubbles für China und die Emerging Markets gibt. Mit ein wenig mehr Phantasie hätte man daraus sicher zehn zusätzliche Bubbles machen können (India Bubble, Russia Bubble, ...).

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Blujuice

11. Bubble bubble

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XYZ99

 

:lol:

 

und in diesem Kontext noch etwas

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Oxygen84
· bearbeitet von Oxygen84

Wort zum Samstag von mir, XYZ99, du bist zu bearisch, darf man fragen welche Blogs du liesst? Ich stelle mir so einen typischen Bigpicture/Credit Writedowns Leser vor, sollte keine Beleidigung sein, aber du führst wirklich merkwürdige Gründe vor warum es demnächst wieder abwärts gehen sollte, genau so wie die beiden Blogs, und zwar so aggresiv als hätte dich der Aufschwung beleidigt.

 

Ich bin selber BWL Student mit einer Vorliebe für Konjunkturforschung, erhebe also keineswegs Anspruch auf Allwissenheit.

 

Was wird zur Ueit an den Märkten gespielt? ISM bzw generell die Langlebigen Güter erfahren im Moment eine rege Nachfrage, meiner Meinung nach handelt es sich um eine Verdrängung von Privatkonsum durch Investitionen, dank niedriger Zinsen können Unternehmen auch bei geringerer Rentabilität die Investitonen tätigen. D.h, normaleweise wird ein US Zyklus durch Privatkonsum von Zinssensetiven Gütern (Also teuere Sachen wie Autos,Häuser, Rennboote und Rosa Elefanten) eingeleitet, jedoch nicht dieses Mal da in diesen Bereichen noch enorme Überkapazitäten bestehen bzw die Käufe vorgezogen worden sind. Daher die hohe Divergenz zwischen manchen Frühindikatoren, während Industrie und langlebige Güter eher V Förmig aufsteigen sieht es bei Konsumenten eher wie ein U aus. Grund dafür sind die Investition der Unternehmen, die normaleweise nach Konsumenten kommen in diesem Zyklus jedoch als erste von niedrigen Zinsen profitieren. Die Konsumenten dürften in einigen Monaten dazu kommen.

 

Die Lage auf dem US Arbeitsmarkt bessert sich:

 

employment-stellen-ab1989.gif

 

Zum Thema Konjunkturprogramme, David Rosenberg (ich weiss auch nicht warum ich den Typen so hasse) hat vor kurzem behauptet der Aufschwung in den USA sei nur dem Stimulus Package geschuldet, dazu ein Artikel von Econbrowser:

 

http://www.econbrowser.com/archives/2009/0...azear_on_a.html

 

Auszug:

"Only a small share of the spending will occur in 2009, even though Keynesians would argue that stimulus spending should be frontloaded to kick-start growth. The Congressional Budget Office estimates that the largest share of the spending will occur in 2010, with the amount in 2011 being slightly larger than in 2009. Again, the timing exacerbates the problem: It will be tough to cut back on spending written into budgets as far out as 2011. "

 

Es gibt noch einige andere Studien die sich ernsthaft mit dem SP beschäftigen, alle kommen zu dem Entschluss dass der Grossteil der Ausgaben ins 2010 fällt, somit die Behauptung von Rosenberg dass Anfang 2010 ein Double Dip ansteht weil der SP ausläuft obsolet.

 

Und noch was zum Thema Double Dip:

iwf-weo_11787.gif

Von April 2009

 

Man sieht sehr deutlich dass Globale Rezessionen stets W Förmig sind, ein Double Dip ist also so gesehen unvermeindlich, jedoch wird die zweite V weder so stark wie die erste sein noch wird es in kürze stattfinden, ich denke es geht in der zweiten hälfte von 2010 langsam los, wobei die Zwischenhochs an den Aktienmärkten im Frühjahr 2010 erreicht sein dürften, danach erleben wir sowas wie 04/05 mit seitwärts laufenden Märkten, einsetzender Inflation und steigenden Zinsen, bis dahin dürfte das globale Deleveraging abgeschlossen sein.

 

Statt Populisten wie Rosenberg sollte man sich neutrale Quellen wie Econbrowser, Macroblog, Paul Kasriel (Northern Trust), ECRI und Folker Hellmeyer anhören.

 

Übrigens ist Baltic Dry kein besonders guter Konjunkturindikator da er lediglich aufzeigt wo sich die Nachfrage und Angebot treffen, d.h bei einem steigenden Angebot (wenn z.b geparkte Schiffe wieder reaktiviert werden,und man weiss dass es einen Überangebot an Schiffen gibt) sinkt er obwohl die Nachfrage weiter ansteigt, interessanter wäre ein Index welches die gesamte transportierte Menge anzeigt.

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Bärenbulle

Hier nach längerer Zeit mal wieder die Risikospreads:

 

post-12435-1252767454_thumb.png

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Bärenbulle

Ganz interessanter Artikel zum Thema Inflation auf Wellenreiter-Webseite:

 

post-12435-1252769325_thumb.png

Gestern rutschte der Ölpreis (Crude) wieder unter die 70-Dollar-Marke. Eine ausgeprägte saisonale Schwäche des Ölpreises zwischen Oktober und Februar lässt erwarten, dass sich der Preis für Öl in den kommenden Monaten in Richtung 50-Dollar-Marke bewegen wird. Das bedeutet, dass vom Ölpreis in den kommenden Monaten keine Unterstützung des oben genannten Basiseffekts zu erwarten ist.

 

...

 

Fazit: Eine Hyperinflation deutet sich in der Regel Jahre vorher durch steigende Inflationsraten an. In Deutschland stieg die Inflationsrate im Vorfeld der Hyperinflation von 1923 - bereits seit 1914. Auch in Argentinien und Brasilien gab es lange Vorläufe.

 

Hingegen zeigt der Inflationstrend in den USA seit fast 30 Jahren nach unten. Erdöl und Kupfer zeigten einen kräftigen Bounce, aber das reicht gerade einmal in Zusammen-arbeit mit dem Basiseffekt -, die Inflationsrate auf knapp über Null steigen zu lassen. Wir halten die Gefahr einer Doppel-Dip-Rezession mit wieder fallenden Inflationsraten (=trendbestätigend) derzeit für größer als die Gefahr einer Hyperinflation.

Quelle: http://www.wellenreiter-invest.de/index.html

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Rotamint
Ganz interessanter Artikel zum Thema Inflation auf Wellenreiter-Webseite:

 

post-12435-1252769325_thumb.png

 

Quelle: http://www.wellenreiter-invest.de/index.html

 

 

2007 gab es keine Saisonale Schwäche des Ölpreises von Okt-Feb, oder hat jemand andere Infos ?

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Ca$hflow
Wort zum Samstag von mir, XYZ99, du bist zu bearisch, darf man fragen welche Blogs du liesst? Ich stelle mir so einen typischen Bigpicture/Credit Writedowns Leser vor, sollte keine Beleidigung sein, aber du führst wirklich merkwürdige Gründe vor warum es demnächst wieder abwärts gehen sollte, genau so wie die beiden Blogs, und zwar so aggresiv als hätte dich der Aufschwung beleidigt.

 

Ich bin selber BWL Student mit einer Vorliebe für Konjunkturforschung, erhebe also keineswegs Anspruch auf Allwissenheit.

 

Was wird zur Ueit an den Märkten gespielt? ISM bzw generell die Langlebigen Güter erfahren im Moment eine rege Nachfrage, meiner Meinung nach handelt es sich um eine Verdrängung von Privatkonsum durch Investitionen, dank niedriger Zinsen können Unternehmen auch bei geringerer Rentabilität die Investitonen tätigen. D.h, normaleweise wird ein US Zyklus durch Privatkonsum von Zinssensetiven Gütern (Also teuere Sachen wie Autos,Häuser, Rennboote und Rosa Elefanten) eingeleitet, jedoch nicht dieses Mal da in diesen Bereichen noch enorme Überkapazitäten bestehen bzw die Käufe vorgezogen worden sind. Daher die hohe Divergenz zwischen manchen Frühindikatoren, während Industrie und langlebige Güter eher V Förmig aufsteigen sieht es bei Konsumenten eher wie ein U aus. Grund dafür sind die Investition der Unternehmen, die normaleweise nach Konsumenten kommen in diesem Zyklus jedoch als erste von niedrigen Zinsen profitieren. Die Konsumenten dürften in einigen Monaten dazu kommen.

 

Die Lage auf dem US Arbeitsmarkt bessert sich:

 

employment-stellen-ab1989.gif

 

Zum Thema Konjunkturprogramme, David Rosenberg (ich weiss auch nicht warum ich den Typen so hasse) hat vor kurzem behauptet der Aufschwung in den USA sei nur dem Stimulus Package geschuldet, dazu ein Artikel von Econbrowser:

 

http://www.econbrowser.com/archives/2009/0...azear_on_a.html

 

Auszug:

"Only a small share of the spending will occur in 2009, even though Keynesians would argue that stimulus spending should be frontloaded to kick-start growth. The Congressional Budget Office estimates that the largest share of the spending will occur in 2010, with the amount in 2011 being slightly larger than in 2009. Again, the timing exacerbates the problem: It will be tough to cut back on spending written into budgets as far out as 2011. "

 

Es gibt noch einige andere Studien die sich ernsthaft mit dem SP beschäftigen, alle kommen zu dem Entschluss dass der Grossteil der Ausgaben ins 2010 fällt, somit die Behauptung von Rosenberg dass Anfang 2010 ein Double Dip ansteht weil der SP ausläuft obsolet.

 

Und noch was zum Thema Double Dip:

iwf-weo_11787.gif

Von April 2009

 

Man sieht sehr deutlich dass Globale Rezessionen stets W Förmig sind, ein Double Dip ist also so gesehen unvermeindlich, jedoch wird die zweite V weder so stark wie die erste sein noch wird es in kürze stattfinden, ich denke es geht in der zweiten hälfte von 2010 langsam los, wobei die Zwischenhochs an den Aktienmärkten im Frühjahr 2010 erreicht sein dürften, danach erleben wir sowas wie 04/05 mit seitwärts laufenden Märkten, einsetzender Inflation und steigenden Zinsen, bis dahin dürfte das globale Deleveraging abgeschlossen sein.

 

Statt Populisten wie Rosenberg sollte man sich neutrale Quellen wie Econbrowser, Macroblog, Paul Kasriel (Northern Trust), ECRI und Folker Hellmeyer anhören.

 

Übrigens ist Baltic Dry kein besonders guter Konjunkturindikator da er lediglich aufzeigt wo sich die Nachfrage und Angebot treffen, d.h bei einem steigenden Angebot (wenn z.b geparkte Schiffe wieder reaktiviert werden,und man weiss dass es einen Überangebot an Schiffen gibt) sinkt er obwohl die Nachfrage weiter ansteigt, interessanter wäre ein Index welches die gesamte transportierte Menge anzeigt.

 

Heißt das im Umkehrschluss, dass die Märkte in dieser Dynamik weiter steigen werden ? Seit März ist der DAX rund 55% gestiegen. Das macht ausgehend von diesem Zeitpunkte einen täglich durchschnittlichen Anstieg von ca. 0,311%. Selbst wenn man davon ausgehen würde, dass sich zukünftig diese Dynamik halbiert, würde der DAX dann innerhalb des gleichen Zeitraums bei 7030 Punkten stehen (übrigens bei der selben Dynamik bei 8754 Pkt. !!!) also im März 2010.

Ich glaube spätestens da merkt man, dass da was nicht stimmen kann.

 

Die breite Flutung mit Geld, getragen von sämtlichen Industrienationen führt zu einer noch nie vorhandenen Liquidität, die in erster Linie zu diesem Anstieg geführt hat (und auch evt. noch ein wenig weiter führen wird), der in keinster Weise fundamental begründet werden kann. Selbst nach den Terroranschlägen war die damalige monetäre Vorgehensweise ein laues Lüftchen verglichen mit der heutigen. Unendlich lange kann das so nicht fortgeführt werden, zumindest wenn man kein rein nominelles Wachstum anstrebt mit Inflationsraten die allenfalls noch Opa aus seiner Kindheit kennt.

Zu der These, dass Unternehmen dank des niedrigen Zinssatzes auch Investitionen mit geringerer Rentabilität tätigen können, kann ich aus meinem VWL-Modulen nur soviel sagen, dass die Zinssensitivität nicht so stark wie angenommen ist. Es kommt insgesamt mehr auf die Perspektive an, so sind Unternehmen bereit, selbst in Hochzinsphasen Investitionen zu tätigen als in Niedrigzinsphasen mit ungewissem Ausgang. Was aber noch viel wichtiger als solche teils theoretischen Ansätze sind, ist die Realität. Die Banken haben sich dermaßen die Finger verbrannt, dass sie äußerst vorsichtig geworden sind. So sind zwar die niedrigen Zinsen schön für die Banken um sich zu sanieren, jedoch müssen Unternehmen aufgrund eines nicht unbeachtlichen Risikoaufschlags oftmals noch mehr Zinsen zahlen als vor der Krise. Also von wegen niedrigere Zinsen.

Die angesprochene hohe Nachfrage ist alleine auf die von den Staaten durchgeführte Fiskalpolitik zurückzuführen, die aber auch langsam beginnen auszulaufen (siehe Abwrackprämie). Allein wo ich wohne konnte man nur zu gut sehen, wie öffentliche Behörden renoviert und Straßen sowie Brücken im großen Stil neu gemacht bzw. repariert wurden. Auch der hohe Verschuldungsgrad und die daraus resultierende hohe Sparneigung der US-Konsumenten ist erstmals eine Bremse für die Konjunktur. Zudem stellt sich die Frage ob Banken ein zweites Mal so eine laxe Politik bei der Kreditvergabe in den USA veranstalten können oder doch nicht eher zu einer restriktiveren Politik wie die in Kontinentaleuropa üblich ist umschwenken werden.

 

Zum Thema neutrale Quellen ist das immer so eine Sache. Wenn ich z.B. Shiller, Roubini oder den Herrn Faber nenne, die nicht von der Nachhaltigkeit dieses Ausschwungs überzeugt sind, würdest du diese auch als "unseriöse" Quellen bzw. als Populisten bezeichnen ?

So unabhängig und seriös finde ich die von dir genannten nun auch nicht. Beispielsweise die von dem Herrn von der Northern Trust Corporation.

Es ist klar dass solche Leute irgendwie immer eine gute Lage herbeireden, denn mit dieser Lage lässt sich nun am meisten Geld verdienen wie man bei den Investmentbanken sehen konnte. Es lassen sich in einer "guten" Lage diverse Produkte verkaufen, angefangen bei dem kleinen Mann bis hin zu den IPOs großer Unternehmen. Von daher ist so was immer mit Vorsicht zu genießen.

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H.B.

Hi,

 

Ich bin selber BWL Student mit einer Vorliebe für Konjunkturforschung, erhebe also keineswegs Anspruch auf Allwissenheit.

(...)

Übrigens ist Baltic Dry kein besonders guter Konjunkturindikator da er lediglich aufzeigt wo sich die Nachfrage und Angebot treffen, d.h bei einem steigenden Angebot (wenn z.b geparkte Schiffe wieder reaktiviert werden,und man weiss dass es einen Überangebot an Schiffen gibt) sinkt er obwohl die Nachfrage weiter ansteigt, interessanter wäre ein Index welches die gesamte transportierte Menge anzeigt.

 

schöner Beitrag, über den sich treffend streiten lässt. Wie übrigens alles, was fundiert geschrieben wird.

Besonders gefällt mir deine Einschätzung zum BDI. Der muss hier viel zu oft für viel zu viele Dinge herhalten.

 

 

 

Anders siehts hier aus:

Die Lage auf dem US Arbeitsmarkt bessert sich:

 

employment-stellen-ab1989.gif

 

Um es mit dem "Kapital" der FTD vom 7.9. zu sagen:

"... lassen sich die Aktienanleger nicht (..) entmutigen. Stattdessen freuen sie sich darüber, dass das Tempo der Stellenverluste von Depressions- auf Rezessionsniveau nachgegeben hat."

und weiter ...

"die nichtagrarische Beschäftigung lag im August um 6.2% unter dem Vorjahr (...) Seit Ende 2007 sind rund 7.7 Mio Stellen flöten gegangen.(..)

Das Bild des Schreckens wird komplettiert, wenn man bedenkt, dass die Zahl der nichtagrarischen Arbeitsplätze, die außerhalb des Staats- und Gesundheitssektors angesiedelt sind, gerade noch 30% der Bevölkerung entspricht. Im verarbeiteten Gewerbe schuften keine 9% der Beschäftigten mehr.

Wie die USA da jemals ihr strukturelles (..) Leistungsbilanzdefizit durchgreifend verringern wollen, bleibt ein Rätsel."

 

Auch wenn es einige ungern hören: Es ist Blasenzeit und die Uhr bis zum Anstich tickt.

Es ist an der Zeit, sich nach Indikationen für ein Wiedererstarken der Krise umzuschauen.

 

Und da braut sich an vielen Ecken einiges zusammen.

Ein Beispiel:

THE world could relapse into a recession if the stimulus packages, introduced to deal with the financial crisis, lead to a jump in American consumption, funded by Asian savings.

 

Stephen Roach, Morgan Stanley's Hong Kong-based Asia chairman, warns that another crisis could hit the world soon.

 

And the biggest potential wildcard in the post-crisis world is an escalation of US-China trade tensions, he says.

(...)

Unfortunately, he says, Asia did not do a good job in hedging its bet on the American consumer -- whose trend growth in demand of nearly 4 per cent was three times that of Europe and Japan.

 

Central to the rebalancing of the Asian economy is the long-awaited emergence of the Asian consumer, Mr Roach says -- not an easy transformation. As he points out, China's 11th Five-Year plan launched in early 2006 highlighted areas that required transformation if consumer-led growth were to emerge, including initiatives in social security, pensions, medical care and unemployment insurance.

 

"For reasons that remain unclear, the government has failed to deliver on these counts."

( ->Vollständiger Artikel)

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XYZ99
... David Rosenberg ... hat vor kurzem behauptet der Aufschwung in den USA sei nur dem Stimulus Package geschuldet...

...

"Aufschwung"? Nun, du beziehst dich wahrscheinlich auf das hier (müsste erst suchen, natürlich im Blog eines Kumpels von "Rosie"), obwohl es weniger um die direkten Zahlungen des "Stimulus Package" geht:

 

Consumer spending came in at -1.2% annualized, twice the decline expected by the consensus. This occurred in the face of gargantuan fiscal stimulus and leaves wondering how this critical 70% chunk of the economy is going to perform as the cash-flow boost from Uncle Sams generosity recedes in the second half of the year. Imagine, government transfers to the household sector exploded at a 33% annual rate, while tax payments imploded at a 33% annual rate and the best we can do is a -1.2% annualized decline in consumer spending in real terms and flat in nominal terms? What do we do for an encore? In the absence of the fiscal largesse, it is quite conceivable that consumer spending would have shrunk at a 10% annual rate last quarter! Nonresidential construction action sagged at an 8.9% annual rate and this was on top of a 44.0% detonation in the first quarter. Ditto for equipment & software capex spending, also down at a 9.0% annual rate and this too followed a 36.0% collapse in the first quarter. Residential construction slumped sharply yet again, this time at a 29.0% annual rate. These are the guts of private sector spending and collectively, they contracted at a 3.3% annual rate the sixth decline in a row. So while there are many calls out there for the recessions end, it remains a forecast as opposed to a present-day reality.

"U.S. GDP Review Consumer, Where Art Thou?", 8/2009, via Ritholtz

 

Zur steigenden US-Arbeitslosigkeit sagte er übrigens folgendes:

The markets ability to shrug off the loss of 2.4 million jobs is either a sign that it is treating this as old news or sees the cost-cutting as good news for profits. Either way, what we are seeing transpire is without precedent the magnitude of the employment slide versus the magnitude of the market advance. Truly fascinating stuff.

5 Reasons the Rally is built on quicksand, 10.9.09 via pragcap

 

Dass sich da etwas "gebessert" hätte mit dem Arbeitsmarkt, nur weil der Abbau langsamer verläuft, das ist schon abenteuerlich.

 

Zu den "Gewinnen", die angeblich besser als prognostiziert ausfielen.....

 

Statt Populisten wie Rosenberg sollte man sich neutrale Quellen .... anhören.

Man sollte sich eigentlich alles anhören. Oh --- und besonders Wirtschaftsthemen liegen ganz bestimten und nicht immer ausgesprochenen Interessen naturgemäss nahe.

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Bärenbulle
· bearbeitet von Bärenbulle

@Oxygen84: Schöne Analyse :thumbsup:

 

Man sieht sehr deutlich dass Globale Rezessionen stets W Förmig sind, ein Double Dip ist also so gesehen unvermeindlich, jedoch wird die zweite V weder so stark wie die erste sein noch wird es in kürze stattfinden, ich denke es geht in der zweiten hälfte von 2010 langsam los, wobei die Zwischenhochs an den Aktienmärkten im Frühjahr 2010 erreicht sein dürften, danach erleben wir sowas wie 04/05 mit seitwärts laufenden Märkten, einsetzender Inflation und steigenden Zinsen, bis dahin dürfte das globale Deleveraging abgeschlossen sein.

 

"Man sieht sehr deutlich ..." finde ich allerdings etwas übertrieben. Welche Vs gehören denn zu welchem W?

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Oxygen84
Heißt das im Umkehrschluss, dass die Märkte in dieser Dynamik weiter steigen werden ? Seit März ist der DAX rund 55% gestiegen. Das macht ausgehend von diesem Zeitpunkte einen täglich durchschnittlichen Anstieg von ca. 0,311%. Selbst wenn man davon ausgehen würde, dass sich zukünftig diese Dynamik halbiert, würde der DAX dann innerhalb des gleichen Zeitraums bei 7030 Punkten stehen (übrigens bei der selben Dynamik bei 8754 Pkt. !!!) also im März 2010.

Ich glaube spätestens da merkt man, dass da was nicht stimmen kann.

 

Ich habe nicht behauptet dass der Markt weiter genau so steigen wird, ich gehe davon aus dass der Gesamtmarkt irgendwo im bereich 6000-6500 im Frühjahr stehen wird, zwischendurch wirds evtl ne 10% Korrektur geben, jedoch wahrscheinlich im Oktober gerade als alle erleichtert sind weil im September doch nichts passiert ist :-)

 

 

 

 

Die breite Flutung mit Geld, getragen von sämtlichen Industrienationen führt zu einer noch nie vorhandenen Liquidität, die in erster Linie zu diesem Anstieg geführt hat (und auch evt. noch ein wenig weiter führen wird), der in keinster Weise fundamental begründet werden kann. Selbst nach den Terroranschlägen war die damalige monetäre Vorgehensweise ein laues Lüftchen verglichen mit der heutigen. Unendlich lange kann das so nicht fortgeführt werden, zumindest wenn man kein rein nominelles Wachstum anstrebt mit Inflationsraten die allenfalls noch Opa aus seiner Kindheit kennt.

Es sind allesamt Sprüche die nicht belegt sind, kannst du mir aufzeigen dass die Liqidität in die Märkte fliesst? Die Umsätze sprechen da eine andere Sprache, rechnet man Zockeraktien raus, bei denen eine Aktie wohl 10 Mal am Tag den Besitzer wechselt, diese 6-10 Aktien(Fannie Mae,AIG,CIT,Citigroup etc) machen 30% des Volumens aus, leider kann den Link im moment nicht finden, ich habs erst vor ein Paar Tagen gelesen, ohne sie wäre der Volumen noch geringer, für mich ist ein niedriges Volumen positiv, auch wird deutlich weniger auf Marge gekauft als üblich (Margin Accounts bei NYSE), wenn man eine andere Ansicht hat ist es ok

 

 

Zu der These, dass Unternehmen dank des niedrigen Zinssatzes auch Investitionen mit geringerer Rentabilität tätigen können, kann ich aus meinem VWL-Modulen nur soviel sagen, dass die Zinssensitivität nicht so stark wie angenommen ist. Es kommt insgesamt mehr auf die Perspektive an, so sind Unternehmen bereit, selbst in Hochzinsphasen Investitionen zu tätigen als in Niedrigzinsphasen mit ungewissem Ausgang. Was aber noch viel wichtiger als solche teils theoretischen Ansätze sind, ist die Realität. Die Banken haben sich dermaßen die Finger verbrannt, dass sie äußerst vorsichtig geworden sind. So sind zwar die niedrigen Zinsen schön für die Banken um sich zu sanieren, jedoch müssen Unternehmen aufgrund eines nicht unbeachtlichen Risikoaufschlags oftmals noch mehr Zinsen zahlen als vor der Krise. Also von wegen niedrigere Zinsen.

Die angesprochene hohe Nachfrage ist alleine auf die von den Staaten durchgeführte Fiskalpolitik zurückzuführen, die aber auch langsam beginnen auszulaufen (siehe Abwrackprämie). Allein wo ich wohne konnte man nur zu gut sehen, wie öffentliche Behörden renoviert und Straßen sowie Brücken im großen Stil neu gemacht bzw. repariert wurden. Auch der hohe Verschuldungsgrad und die daraus resultierende hohe Sparneigung der US-Konsumenten ist erstmals eine Bremse für die Konjunktur. Zudem stellt sich die Frage ob Banken ein zweites Mal so eine laxe Politik bei der Kreditvergabe in den USA veranstalten können oder doch nicht eher zu einer restriktiveren Politik wie die in Kontinentaleuropa üblich ist umschwenken werden.

Auch dies ist Ansichtssache, Investitionen die bei niedrigen Zinsen getätigt werden dürften bei einem Aufschwung deutlich rentabler sein als solche die in der Hochphase eines Zyklus gemacht werden.

 

 

Zum Thema neutrale Quellen ist das immer so eine Sache. Wenn ich z.B. Shiller, Roubini oder den Herrn Faber nenne, die nicht von der Nachhaltigkeit dieses Ausschwungs überzeugt sind, würdest du diese auch als "unseriöse" Quellen bzw. als Populisten bezeichnen ?

So unabhängig und seriös finde ich die von dir genannten nun auch nicht. Beispielsweise die von dem Herrn von der Northern Trust Corporation.

Es ist klar dass solche Leute irgendwie immer eine gute Lage herbeireden, denn mit dieser Lage lässt sich nun am meisten Geld verdienen wie man bei den Investmentbanken sehen konnte. Es lassen sich in einer "guten" Lage diverse Produkte verkaufen, angefangen bei dem kleinen Mann bis hin zu den IPOs großer Unternehmen. Von daher ist so was immer mit Vorsicht zu genießen.

Zu deiner Frage. Roubini ist ein Marktschreier der versucht so viel Geld wie möglich zu verdienen bevor er in der Versenkung verschwindet, er kann sich gut vermarkten, richtige Markteinschätzungen (er war einer von Dutzenden die Blase am Immo Markt ausgerufen haben) oder gar Gewinne für seine Anleger kann er nicht vorweisen.

 

Faber= Permabear, argumentiert aber sehr geschickt, jedoch ist sein Track record nicht besonders gut, ich mag ihn trotzdem, alleine schon wegen seiner Fliege :-)

 

 

Shiller= ein sehr guter Analyst, jedoch bin ich mit ihm diesmal nicht einverstanden, er argumentiert dass die 10 Year PEG zu hoch seien, ich sage dass liegt nur daran dass wir diesmal 2 Rezession in 10er PEGs haben und diese dadurch verzehrt worden sind.

 

Northern Trust hat schon Anfang 2008 eine kommende Rezession ausgerufen, wie gesagt ähnlich wie ECRI, Folker Hellmeyer und Northern Trust stütze ich mich auf Fundamentalanalyse und Frühindikatoren der Business Zyklen was meine Anlageentscheidung angeht. Im moment zeigen sie einen V Förmigen Aufschwung a la 74/82 an.

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Oxygen84
· bearbeitet von Oxygen84
Hi,

 

 

 

schöner Beitrag, über den sich treffend streiten lässt. Wie übrigens alles, was fundiert geschrieben wird.

Besonders gefällt mir deine Einschätzung zum BDI. Der muss hier viel zu oft für viel zu viele Dinge herhalten.

 

 

 

Anders siehts hier aus:

 

 

Um es mit dem "Kapital" der FTD vom 7.9. zu sagen:

"... lassen sich die Aktienanleger nicht (..) entmutigen. Stattdessen freuen sie sich darüber, dass das Tempo der Stellenverluste von Depressions- auf Rezessionsniveau nachgegeben hat."

und weiter ...

"die nichtagrarische Beschäftigung lag im August um 6.2% unter dem Vorjahr (...) Seit Ende 2007 sind rund 7.7 Mio Stellen flöten gegangen.(..)

Das Bild des Schreckens wird komplettiert, wenn man bedenkt, dass die Zahl der nichtagrarischen Arbeitsplätze, die außerhalb des Staats- und Gesundheitssektors angesiedelt sind, gerade noch 30% der Bevölkerung entspricht. Im verarbeiteten Gewerbe schuften keine 9% der Beschäftigten mehr.

Wie die USA da jemals ihr strukturelles (..) Leistungsbilanzdefizit durchgreifend verringern wollen, bleibt ein Rätsel."

 

Auch wenn es einige ungern hören: Es ist Blasenzeit und die Uhr bis zum Anstich tickt.

Es ist an der Zeit, sich nach Indikationen für ein Wiedererstarken der Krise umzuschauen.

 

Und da braut sich an vielen Ecken einiges zusammen.

Ein Beispiel:

 

( ->Vollständiger Artikel)

 

Meine Anlagephilospohie basiert darauf fundamentale Indikatoren für den Tiefpunkt einer Krise bzw den Wendepunkt zu beobachten, dazu gehören u.a auch die Weekly Jobless Claims und Monthly Jobless claims, wie man sieht sind beide Rückläufig, sofern wir bereits Tiefpunkt gesehen haben ist der Wendepunkt hinter uns.

 

Dazu kommen ISM, Consumer Confidence und andere Indikotoren, ihre Tiefpunkte korrelieren meistens mit dem Ende Rezession. Sie alle fast ohne Ausnahmen haben scharf nach oben gedreht, die Yield Curve zeigt ebenfalls stark nach oben. Welche Indikatoren sprechen gegen einen Aufschwung? Dass in den USA weiterhin Menschen entlassen werden? Dass hat in der Vergangen kein Aufschwung verhindert, warum diesmal? Schulden? Dafür gibt es mehr Hauseigentümer, die Zahlen Zinsen statt Miete, natürlich werden Schulden Konsum etwas bremsen, dafür wird mehr investiert. Die Capital Expeditures in den USA sind seit Jahren rückläufig, man bemängelt ständig dass USA zu wenig in ihr Kapitalstock investieren, ich behaupte sie werden ansteigen, die Konsumenten lecken ihre Wunden während Unternehmen zu günstigen Zinsen ihren Kapitalstock auffrischen.

 

 

 

Und dazu noch ECRI, ich habe vor den Jungs sehr grossen Respekt, der Gründer, Geoffrey H. Moore, hat LEI für die US Regierung gebastelt. ECRI hat keine Agenda, sie haben vor Rezession gewarnt. Es sind keine Long only Analysten.

 

 

ecri-wli-ism-ab1968.gif

 

Übrigens sind Aktienmärkte nicht Bestandteil von WLI, im Gegensatz zu LEI (Leading Economic Indicators).

 

Die Grafik ist übrigens von Markt-Daten.de, eine super Info Seite.

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Oxygen84
· bearbeitet von Oxygen84
"Aufschwung"? Nun, du beziehst dich wahrscheinlich auf das hier (müsste erst suchen, natürlich im Blog eines Kumpels von "Rosie"), obwohl es weniger um die direkten Zahlungen des "Stimulus Package" geht:

 

 

"U.S. GDP Review Consumer, Where Art Thou?", 8/2009, via Ritholtz

 

Zur steigenden US-Arbeitslosigkeit sagte er übrigens folgendes:

 

5 Reasons the Rally is built on quicksand, 10.9.09 via pragcap

 

Dass sich da etwas "gebessert" hätte mit dem Arbeitsmarkt, nur weil der Abbau langsamer verläuft, das ist schon abenteuerlich.

 

Zu den "Gewinnen", die angeblich besser als prognostiziert ausfielen.....

 

 

Man sollte sich eigentlich alles anhören. Oh --- und besonders Wirtschaftsthemen liegen ganz bestimten und nicht immer ausgesprochenen Interessen naturgemäss nahe.

 

 

Okey nehmen wir die 5 Reasons durch:

 

1. This remains a hope-based rally (with strong technicals). I say that because during this six-month 50%+ rally in the S&P 500, the U.S. economy has shed 2.4 million jobs, which is almost as many as we lost during the entire 2001-02 tech wreck in just six months. The markets ability to shrug off the loss of 2.4 million jobs is either a sign that it is treating this as old news or sees the cost-cutting as good news for profits. Either way, what we are seeing transpire is without precedent the magnitude of the employment slide versus the magnitude of the market advance. Truly fascinating stuff.

 

 

Bla bla bla schreckliche Zahl bla bla bla Buuuuuuuh.

 

Okey man hat so und so viele Arbeitsplätze verloren, hat das frühere Aufschwünge verhindert?

 

employment-stellen-ab1948.gif

 

And the answer is no, natürlich wird man argumentieren US Konsumenten seien überschuldet, derzeit werden die Kapazitäten im Handel abgebaut, es wird weniger konsumiert, mehr investiert,produziert,exportiert und weniger importiert, Dollar wird noch mehr an Wert verlieren.

Die im Handel verlorenen stellen werden in der Produktion wieder aufbaut, sieh dazu auch Capital Expeditures, also Investition ins Kapitalstock, die meiner Ansicht nach zunehmen werden und in den letzten Jahr unhaltbar niedrig waren (man konnte ja alles aus China/Japan ordern).

 

2. Companies have not really been beating their earnings estimates only the very final estimates heading into the reporting quarter. For example, the consensus view for 3Q EPS at the start of the year was $21.00, last we saw the estimates were down to just over $14.00. But there is a deeply rooted belief that earnings are coming in better than expected. This is a psychology that is difficult to break. It is completely unknown (for some reason) that corporate revenues are running at a -25% YoY rate, which compares to the -10% we saw at the worst part of the 2001-02 bear market and the -3% trend at the most negative point in 1991.

 

 

Whatever, ich habe dazu ehrlich gesagt keine Ahnung und kann nicht beurteilen wie schnell sich die Gewinne der gesamten Börse ändern, bei Unternehmen in die ich investiert bin (Praktiker, Heidelberger Druck, Villeroy und Boch u.a) kann ich das relativ sicher vorhersagen, fundamental Daten zeigen einen V Förmigen aufschwung an.

 

3. Valuation is a poor timing device but even on normalized trailing 10-year earnings, the S&P 500 is trading near 18x, which is now above the historical average of 16x.

 

Siehe meine Meinung zu Shiller. 2 lange Rezessionen innerhalb von 10 Jahren können sowas durcheinander bringen.

 

4. All the growth we are seeing globally this year is due to fiscal stimulus; not just here in Canada and the U.S., but also in Korea, China, the U.K., and Continental Europe too. For 2010, the governments share of global growth, by our estimates, will be 80%. In other words, there are still very few signs that organic private sector activity is stirring. For a Keynesian, government stimulus is necessary, but the question for an investor is the multiple one attaches to a global economy that is still relying on a defibrillator. The problem is that governments do not create income or wealth, and todays stimulus is really a future tax liability. Curiously, that future tax liability is likely going to pose a roadblock for the return to a normalized $80 operating EPS estimate that strategists are now starting to pen in for 2011.

 

Das ist was ich Populismus nenne, ja klar all the growth. Siehe oben meine Ausführungen zum US Stimulus Package, ich halte solche Behauptung für falsch, zumindest so lange man sie nicht mit Daten unterlegt hat, nämlich wieviele Geld diese Programme in die Wirtschaft gepumpt haben.

Eher werden diese Programme dem normalen Konjunkturzyklus einen Kickstart bzw Nitro verleihen :-) .

 

 

5. While Mr. Market may be pricing in a fine future for the U.S., but when the 3-month Treasury-bill yield is 13bps north of zero, which is completely abnormal, you know that there are still substantial fundamental imbalances that need to be worked through.

 

Seit wann sind niedrige Zinsen bei Anleihen schlecht für Aktien? Problem ist, es gibt viel Kapital was eine Anlage sucht mehr Nachfrage als Angebot -> sinkende Zinsen, lernt man im VWL 2 :-). Natürlich könnte man es zum Teil auf QE schieben, jedoch sind die Zinsen auch in Ländern wo kein oder nur geringes QE stattfindet niedrig.

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