Kolle September 1, 2013 · bearbeitet September 2, 2013 von Kolle Investieren hat was mit Disziplin zu tun. Eine Eigenschaft über die nur wenige verfügen. Die meisten Immobilenbesitzer gehören gezwungenermaßen zu den disziplinierten Anlegern. Man sollte nicht vergessen, dass z.B. 5% im Jahr schnell durch disziplinloses Anlegen verloren gehen. Einmal Ende 2008 aussteigen reicht um auf Jahre hinaus eine signifikante Negativrendite zu zementieren. Immobilien sind deshalb in der Praxis (und für die breite Masse) allen anderen Assetklassen überlegen. Du siehst das schon richtig mit der Disziplin, ABER man darf auch nicht den Zwang, der dadurch entsteht vergessen. Man geht sehr wahrscheinlich jeden Tag anders in seine Arbeitsstelle wenn man mit dem 10-fachen Jahres-Bruttoarbeitslohn verschuldet ist. Für manch schwache Persönlichkeiten ist das eine schwere Belastung. Dass kann sich z.b. auch auf eine Gehaltsverhandlung auswirken, wenn ich keine Schulden habe kann ich viel ungebundener verhandeln. Oder wenn man auf Jobsuche ist. Oder sich nicht abwerben lassen. Sabbatical? Wer sich mit dem 10fachen Bruttogehalt verschuldet, lebt über seine Verhältnisse. Man kauft ja auch kein Auto für ein Jahresbrutto wenn man das Geld nicht übrig hat. Dann beim Bau mit anpacken, früher halfen sich die Nachbarn/Verwandten gegenseitig. Vielleicht ein/zwei Nummern kleiner. Oder eine preiswerte Wohnung aus dem Bestand. Ohne Doppelverdienst wird es schwer. Ich selbst habe mich damals für ein gebrauchtes Haus entschieden und später mein jetziges ebenfalls gebraucht gekauft nachdem ich wieder flüssig war. 30 % Eigenkapital und 5faches Jahresnetto Fremdfinanzierung sollten die Zielgröße sein. Maximal 15 Jahre bis zur Schuldentilgung. Ich lag da noch deutlich drunter. Vorteil beim eigenen Haus/ETW: Wohnwert muss nicht versteuert werden. Wer dauerhaft in Miete wohnt, muss brutto dafür verdienen. Bei 1000 € Miete also >1500 € brutto alleine für die Miete. Wenn man die Verhältnismäßigkeit wahrt, spricht ( fast ) alles für Wohnungseigentum. Ansonsten würde ich mich nicht finanziell auf Jahrzehnte hinaus strangulieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nord September 12, 2013 Vorteil beim eigenen Haus/ETW: Wohnwert muss nicht versteuert werden. Wer dauerhaft in Miete wohnt, muss brutto dafür verdienen. Bei 1000 € Miete also >1500 € brutto alleine für die Miete. Kapier ich nicht. Den Kredit für eine selbstbewohnte Immobilie kann ich doch steuerlich auch nicht geltend machen, d.h. ich muss ihn auch aus dem Netto bezahlen. Vermietet wäre es wieder etwas anderes, aber dann muss ich die Einkünfte ja auch wieder versteuern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle September 12, 2013 Vorteil beim eigenen Haus/ETW: Wohnwert muss nicht versteuert werden. Wer dauerhaft in Miete wohnt, muss brutto dafür verdienen. Bei 1000 € Miete also >1500 € brutto alleine für die Miete. Kapier ich nicht. Den Kredit für eine selbstbewohnte Immobilie kann ich doch steuerlich auch nicht geltend machen, d.h. ich muss ihn auch aus dem Netto bezahlen. Vermietet wäre es wieder etwas anderes, aber dann muss ich die Einkünfte ja auch wieder versteuern. Der Kredit läuft aber nur eine begrenzte Zeit, die Zinsen werden von Monat zu Monat weniger und die gesparten Zinsen kommen ( bei einem Annuitätendarlehen ) der Tilgung zugute. Auf die gesamte Zeitreihe gesehen führt die Bruttobetrachtung zu einem deutlichen steuerlichen Vorteil gegenüber einer dauerhaften Miete. Insbesondere auch gegenüber dem Modell Wertpapiere halten um damit die Miete zu bezahlen. Ein Sonderfall ist die steuerlich begünstigte Form der betrieblichen Altersvorsorge sowie Riester, aber auch hier habe ich einer schnellen Kredittilgung den Vorzug gegeben, weil BAV & Co an der eigenen Langlebigkeit kleben, während die bezahlte Immobilie allen Angehörigen nutzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KlausKarl September 12, 2013 Bei mir ist es sogar so das ich den Kredit fürs Haus steuerlich geltend machen kann, da ich in einem kleinen Land arbeite wo das möglich ist, auch wenn die Immo in Deutschland steht. Das Ganze hier ist doch eine Frage die man nicht pauschal beantworten kann. Das ist doch von Fall zu Fall anders zu bewerten. Ein Haus oder Wohnung in einer guten Lage hat die letzten Jahre ordentlich an Mehrwert gebracht, da allein der Boden viel teurer geworden ist, bei mir z.B. ne Verdopplung in den letzten 8-10 jahren( reden hier nur von Bauland). Das kann sich natürlich auch ändern, aber bei wertpapieren kann man auch Verlust machen. In Regionen wie z.B. der Eifel, wo Bekannte ein Haus haben, ist eher das Gegenteil der Fall. Auf nem Kuhdorf kauft einem keiner den Grund und Boden bzw das Haus für nen guten Preis ab. Ausserdem sind eigengenutzte Immobilien immer auch Sachen die die Lebensqualität deutlich verbessern, allein schon das Gefühl im eigenem Haus zu wohnen. Habe auch Wertpapiere, aber die bringen ausser ein paar Euro mehr oder weniger nix worüber man sich freuen kann. Es sei denn man verkauft sie und kauft dafür was Schönes. Gut fürs Alter wenn da später Kohle da ist, aber erst muss man mal Alt werden, in nem haus kann ich mich jetzt schon verwirklichen und erfreuen. Beängstigend finde ich nur das jetzt Leute ihre Häuser über 30 Jahre finanzieren nur weil die >zinsen so billig sind, dann kann man wirklich gleich zur Miete wohnen bleiben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian September 12, 2013 Die Frage Immobilie versus Wertpapierdepot kann man nicht allgemeingültig beantworten. Immobilienerwerb als Wertanlage ist keine gute Idee. In den meisten Fällen sind eigengenutzte Häuser Luxus, aber sie dienen zur Steigerung des Lebensgefühls. In guten Lagen steigen zwar die Grundstückspreise , die Immobilien selbst verfallen im Wert, auch wenn man Riesensummen für Renovierung ausgibt. Für kinderreiche Familien sind Immobilien sicherlich eine gute Wahl. Wenn die Kinder dann aber aus dem Haus sitzt man in einem Riesenbunker allein oder zu zweit. Und die Arbeit, die mit einem Haus verbunden ist, tut sich auch nicht allein. Immobilie ist Luxus , steigert enorm die Lebensqualität. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kolle September 12, 2013 Auf nem Kuhdorf kauft einem keiner den Grund und Boden bzw das Haus für nen guten Preis ab. Ausserdem sind eigengenutzte Immobilien immer auch Sachen die die Lebensqualität deutlich verbessern, allein schon das Gefühl im eigenem Haus zu wohnen. In den meisten Fällen sind eigengenutzte Häuser Luxus, aber sie dienen zur Steigerung des Lebensgefühls. In guten Lagen steigen zwar die Grundstückspreise , die Immobilien selbst verfallen im Wert, auch wenn man Riesensummen für Renovierung ausgibt. Für kinderreiche Familien sind Immobilien sicherlich eine gute Wahl. Wenn die Kinder dann aber aus dem Haus sitzt man in einem Riesenbunker allein oder zu zweit. Und die Arbeit, die mit einem Haus verbunden ist, tut sich auch nicht allein. Immobilie ist Luxus , steigert enorm die Lebensqualität. Wir vermischen zwei grundverschiedene Argumente: Lebensgefühl und Rentabilität. Ein direkter Vergleich Wertpapiere versus Immobilien ist bei Eigenbewohnung nur sinnvoll, wenn es sich um gleichwertige Objekte handelt, also Wohnung gegen Wohnung, Haus gegen Haus. Bei gebrauchten Objekten fließt das Grundstück marktgerecht in die Preisfindung ein. Will man aber neu bauen, lohnt es sich etwas mehr auf das Grundstück zu achten. Lieber etwas kleiner und bessere Lage. Man kauft die Infrastruktur, die sonnige, grüne und ruhge Lage mit, das neugebaute Haus selbst kostet unabhängig von der Lage gleich viel. Beim Verkauf eines Hauses steigt der erzielbare Preis unterproportional zur Grundstücksgröße. Das Argument mit der sich im Laufe der Zeit verändernden Zahl der Bewohner ist stichhaltig. Ein Kauf oder Tausch bietet sich an, ist jedoch mit hohen Transaktionskosten und auch Umgewöhnungsproblemen verbunden. Da bin ich bei 220 m² Wohnfläche und 2 Personen selbst noch am Überlegen was ich mache. Immerhin sind nicht alle Zimmer gleichwertig und ich bewohne zur Zeit einfach die attraktivsten Räume, die 4 Zimmer nach Norden und zur Straße hin werden halt als Gästezimmer oder Abstellraum benutzt, der Energiebedarf ging entsprechend zurück und ich brauche keinen Hobbyraum mehr im dunkleren Keller. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
KlausKarl September 12, 2013 · bearbeitet September 12, 2013 von KlausKarl Also als wir das Haus meiner Eltern im letzten Jahr verkauft haben, unrenoviert Baujahr 83 haben wir einen Preis erziehlt der 70000 Euro über dem damaligen DM Preis lag. Denke mal so schlecht war es für meine Eltern nicht auch aus renditetechnicher Sicht. Immerhin war das Haus nach 10 Jahren komplett bezahlt, also mietfreies wohnen. Da bleibt dann auch Geld für sonstige Anlagen, ohne zu verzichten auf ein gutes Leben. Renoviert wurde hier nichts Größeres in der Zeit. der Käufer muss da noch einiges reinbuttern, ob es sich dann für ihn lohnt ist die andere Frage. Ich glaube auch das die meisten Menschen mit normalem Einkommen es nicht schaffen eisern zu sparen und ihre Anlagen über Jahrzehnte nicht anrühren. Zu groß sind da die Verlockungen sich was schönes zu kaufen, ein größeres Auto, die ein oder andere schicke Reise mehr usw. Bei nem Immokredit bleibt einem nix anders übrig als die raten zu zahlen. Wenn man schlau ist halt so schnell wie möglich abzahlen, aber auch das schaffen die meisten halt nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian September 12, 2013 · bearbeitet September 12, 2013 von 35sebastian In den meisten Fällen sind eigengenutzte Häuser Luxus, aber sie dienen zur Steigerung des Lebensgefühls. In guten Lagen steigen zwar die Grundstückspreise , die Immobilien selbst verfallen im Wert, auch wenn man Riesensummen für Renovierung ausgibt. Für kinderreiche Familien sind Immobilien sicherlich eine gute Wahl. Wenn die Kinder dann aber aus dem Haus sitzt man in einem Riesenbunker allein oder zu zweit. Und die Arbeit, die mit einem Haus verbunden ist, tut sich auch nicht allein. Immobilie ist Luxus , steigert enorm die Lebensqualität. Wir vermischen zwei grundverschiedene Argumente: Lebensgefühl und Rentabilität. Ich wollte nicht vermischen. Ich wollte es nur nicht so krass sagen: Deshalb im Klartext. Selbstgenutzte Immobilien sind als Wertanlage nicht rentabel. Aus diesem Grund werden sie auch nicht angeschafft. Meist werden sie bis zum Tod selbst genutzt, auch wenn sie absolut überdimensioniert. Die Erben machen dann schnell Kasse. Was wert ist, ist das Grundstück, natürlich nur in attraktiven Lagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle September 12, 2013 · bearbeitet September 12, 2013 von Bärenbulle Deshalb im Klartext. Selbstgenutzte Immobilien sind als Wertanlage nicht rentabel. Aus diesem Grund werden sie auch nicht angeschafft. ... sagte der Mann der auf US-Aktien schwört. Die Rendite der meisten selbstgenutzen Immobilien dürfte US-Aktien und Anleihen in den nächsten Jahren relativ sicher und signifkant outperformen. Selbstgenutzte Immobilien haben zunächst mal ein deutlich besseres Rendite/Risikoprofil als nicht selbstgenutzte. Nach Steuern und vor allem bei dem oft undiziplinierten Anlagerverhalten sind selbstgenutzte Immobilien für die breite Masse in der Praxis oft der beste Weg zum Vermögensaufbau. Die EZB-Vermögensstudie spricht hier jawohl eine allzudeutlich Sprache. Forward-Looking wird mit US Aktien und Bonds in den nächsten 10 Jahren ein Kapitalerhalt nur mit viel Zittern realisierbar sein (vielleicht auch nicht). Die CAPE Bewertungen (Shiller-KGV) besitzen auf 10 Jahressicht diesbzgl. eine hohe Konfidenz. Da schafft man mit einer sorgfältig überlegt gekauften Immobilie sehr wahrscheinlich mehr. Ein abbezahlte und selbstgenutze Immobilie ist zudem für Leute mit dem nötigen Kleingeld eine Super-Diversifikation im Vergleich zu kurzfristig inflationsanfälligen Aktien und Bonds im Depot. Das dies sogar bisher so war, habe ich hier schon mal gezeigt: Renditevergleich Immobilien, Aktien, Bonds. Bei sicheren realen Nullrenditen für Bonds und den unsicheren Nullrenditen der stark überbewerteten und von Dir so geschätzen US-Aktien gilt das nun allemal. Allenfalls EU und EM Aktien werden das evtl. für den Standardportfolio-Anleger rausreißen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord September 12, 2013 Sebastian einen overconfidence bias unterstellen, und selbst ziemlich sicher davon ausgehen, dass Immos US Aktien outperformen, bzw. Dem Markt unterstellen, jetzt die Akien fehlzupreisen?!? Mir verlaub, du kannst natuerlich deine Meinung haben, solltest aber dann auch andere Meinungen tolerieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
35sebastian September 12, 2013 · bearbeitet September 12, 2013 von 35sebastian Deshalb im Klartext. Selbstgenutzte Immobilien sind als Wertanlage nicht rentabel. Aus diesem Grund werden sie auch nicht angeschafft. ... sagte der Mann der auf US-Aktien schwört. Die Rendite der meisten selbstgenutzen Immobilien dürfte US-Aktien und Anleihen in den nächsten Jahren relativ sicher und signifkant outperformen. Dein "Klartext" ist wie meistens eine schlecht bis gar nicht begründete Meinung, die ebenso "overconfident" wie lautstark vorgetragen wird. Das macht Sie aber nicht wahrer. . Du solltest nicht unsachlich werden. Ich habe zuerst einmal sehr vorsichtig meine Meinung kundgetan. Danach habe ich verkürzt nachgelegt. Wenn man überhaupt in einem Forum lautstark sein kann, dann bist du das wohl. Ich weiß schon , wovon ich spreche. Ich habe schon einige Immobilien verkauft und bin jetzt gerade dabei , eine weitere zu vermarkten. Wenn man das ohne Makler macht, muss man schon Marktkenntnisse haben. Aber jetzt kannst du weiter brüllen so laut du kannst, ich höre nichts, da ich die Lautsprecher ausgeschaltet habe. Sebastian einen overconfidence bias unterstellen, und selbst ziemlich sicher davon ausgehen, dass Immos US Aktien outperformen, bzw. Dem Markt unterstellen, jetzt die Akien fehlzupreisen?!? Mir verlaub, du kannst natuerlich deine Meinung haben, solltest aber dann auch andere Meinungen tolerieren Dank dir Schinzilord. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle September 12, 2013 · bearbeitet September 12, 2013 von Bärenbulle Na gut das mit dem Overconfident nehme ich zurück. Ich bin etwas genervt weil Die Deuba meinen Goldshort ETC zum ungünstigsten Zeitpunkt liquidiert hat. Diese blöden A**********. Das sollte man natürlich nicht an anderen Forumsteilnehmern auslassen. Sorry Sebastian. Ich finde solche Pauschalaussagen nur echt nervig. Die Mods können die Beträge gerne löschen/säubern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sparbuechse September 27, 2013 · bearbeitet September 27, 2013 von Sparbuechse Hm. Mal konkret: Habe ein Häuschen zur Miete im Auge. Aufgrund des nun doch recht hohen Mietpreises bin ich doch ins Denken gekommen, ob ein Kauf statt Miete nicht doch rentabler wäre. Kauf/Miete-Verhältnis liegt bei etwa 20 und damit an der Grenze, die Kaufpreise in der Region sind laut Finanztest (gerade im letzten Heft 08/2013) steigend. Was spricht für einen Kauf: - Eigenes Haus - Keine Kündigung wegen Eigenbedarf möglich - Krisenfeste Anlage, "Beton-Geld" - Laut Analysen steigender Wert - Noch recht günstige Kreditzinsen - Großteil des Kaufbetrags kann durch Eigenkapital bestritten werden Was spricht gegen einen Kauf: - Zukunft unklar, in einigen Jahren (sagen wir mal 10) könnte ein Umzug möglich sein - Falls Verkauf nicht möglich ist (z. B. wegen schlecht laufendem Markt), muß vermietet werden --> schlechtere Verkaufschancen für potentielle Eigenheim-Käufer - Hohes Klumpenrisiko, ein Großteil meines Vermögens wäre in der Immobilie investiert (auf Deutsch: Depot futsch) - Famile besitzt ebenfalls Immos, macht das Klumpenrisiko noch höher - Zur Zeit immer noch heißer Markt, Kaufpreis eher hoch angesiedelt Mein Bauchgefühl spricht, insbesondere wegen der unklaren Zukunft und einem möglichen Umzug, gegen einen Kauf. Was meint Ihr? Bärenbulle? ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bärenbulle September 28, 2013 · bearbeitet September 28, 2013 von Bärenbulle Hm. Mal konkret: Habe ein Häuschen zur Miete im Auge. Aufgrund des nun doch recht hohen Mietpreises bin ich doch ins Denken gekommen, ob ein Kauf statt Miete nicht doch rentabler wäre. Kauf/Miete-Verhältnis liegt bei etwa 20 und damit an der Grenze, die Kaufpreise in der Region sind laut Finanztest (gerade im letzten Heft 08/2013) steigend. Was spricht für einen Kauf: - Eigenes Haus - Keine Kündigung wegen Eigenbedarf möglich - Krisenfeste Anlage, "Beton-Geld" - Laut Analysen steigender Wert - Noch recht günstige Kreditzinsen - Großteil des Kaufbetrags kann durch Eigenkapital bestritten werden Was spricht gegen einen Kauf: - Zukunft unklar, in einigen Jahren (sagen wir mal 10) könnte ein Umzug möglich sein - Falls Verkauf nicht möglich ist (z. B. wegen schlecht laufendem Markt), muß vermietet werden --> schlechtere Verkaufschancen für potentielle Eigenheim-Käufer - Hohes Klumpenrisiko, ein Großteil meines Vermögens wäre in der Immobilie investiert (auf Deutsch: Depot futsch) - Famile besitzt ebenfalls Immos, macht das Klumpenrisiko noch höher - Zur Zeit immer noch heißer Markt, Kaufpreis eher hoch angesiedelt Mein Bauchgefühl spricht, insbesondere wegen der unklaren Zukunft und einem möglichen Umzug, gegen einen Kauf. Was meint Ihr? Bärenbulle? ;-) Grundsätzlich stehe ich Immobilienkäufen sehr positiv gegenüber. Vor allem aufgrund der "disziplinierenden" Wirkung werden Sie oft unterschätzt. Ich bin überzeugt davon das ein druchschnittlicher Anleger über Immobilien oft schneller einen Vermögensaufbau schafft als ohne. Der Kaufzeitpunkt ist aber mehr als ungünstig. "Laut Analyse steigender Wert" als Argument kannst Du streichen (denn das weiß niemand seriös). Demographie oder Finanzkrisen können dazwischen kommen etc.. Heutzutage ist eine Umzug nach 10 Jahren recht konservativ geschätzt. Disruptive Berufliche Entwicklungen sind öft höher. Dies ist ein sehr wichtiges Argument und sollte sorgfältig geprüft werden. Maklerkosten kann man ggf. sparen aber die Transaktionskosten sind trotzdem hoch. Das wohl wichtigste Argument ist, ob das Kaufobjekt wirklich "das Geld Wert" ist. Ich glaube, dass dies die Schlüsselfrage ist. Hier verbennen viele Leute oft viel Geld und treffen schlechte Entscheidungen. Ich würde es nur durchziehen, wenn Du ein Objekt findest, welches Deinen Ansprüchen genügt. Hier ist zu beachten, dass Deine jetzigen Ansprüche möglicherweise Deinen Ansprüchen in 5 Jahren schon nicht mehr genügen (oft bei jungen Leuten mit stark steigenden Ansprüchen so). Daher stellen sich Fragen wie "Soll ich schon mal vorausschauend mehr qm kaufen etc. oder besser nicht?". Bevor Du zuschlägst solltest Du unbedingt wesentliche Risisken sorgfälltigst prüfen und ausräumen (z.B. Blick unverbaubar? geplante Flughafenschneisen / Isophonen, Chemie in der Nähe usw. usw.). Hier empfehlen sich Interviews mit Leuten in der Umgebung und sorgfältige Analysen und Vergleiche mit ähnlichen Wohnungen in der Lage. Ich persönlich würde auch nur Immobilien kaufen, die ich genau sehen und inspizieren kann und niemals auf Prospektbasis (hier kann man sehr leicht getäuscht werden). Im Prinzip sollte man als Immobilienkäufer nur eine sehr informierte Kaufentscheidung treffen, sonst ist die Chance groß sich zu "verkaufen". Im Augenblick sind gute Objekte extrem rar. Der Markt ist echt leergefegt. Es ist also mMn kein guter Kaufzeitpunkt. Wenn Du ein sehr hohes und vglw. sicheres Einkommen hast spricht das eher für einen Immobilienkauf. Erstens besteht dann nicht die Gefahr, dass Du Dich mit den Raten übernimmst und zweitens kannst Du nach der Abzahlung der Immobilie Dein Vermögen schnell mit Aktien ergänzen/diversifizieren und den Vermögensaufbau so für die Rente ausreichend sicherstellen. Wenn Du dagegen sehr lange fürs abzahlen benötigst, dann fehlt Dir evtl. die Renditestärke der Aktien. Wichtige Frage ist zudem ob Du verheiratet bist etc.. Ein zweites Einkommen zur Diversifizierung eines Sicheres Einkommens ist positiv. Andererseits ist eine Scheidung auch möglich und Immobiliens sind dann eher Klotz am Bein als vorteilhaft. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy September 28, 2013 Die Entscheidung zu einer Eigenimmobilie kann man meiner Meinung nach nicht rational treffen. Für mich ist das in erster Linie Konsum und weniger Geldanlage. Das ist nicht negativ gemeint, aber ein Auto suche ich mir auch nicht in erster Linie nach dem Wiederverkaufswert aus. Ich behaupte, so lange Du nicht absolut überzeugt bist, lass es. Ich würde mir jedenfalls nur dann eine Immobilie kaufen wenn ich absolut sicher bin dort die längste Zeit meines Lebens zu verbringen. Das ist schon fast (etwas übertrieben) wie die Entscheidung zu einer Ehe. Die trifft man auch nicht aus finanziellen Gründen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sparbuechse September 28, 2013 Hallo Bärenbulle und Dandy, vielen Dank für Eure beiden Beiträge! Das unterstreicht mein Bauchgefühl. Morgen findet erstmal die Besichtigung des Miet-Hauses statt, das uns ins Auge gefallen ist. Zur Frage zum Thema verheiratet: Nein, sind wir nicht, aber in langjähriger fester Beziehung mit zwei recht guten Einkommen. Gesendet von meinem GT-S7562 mit Tapatalk 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ramirez_asdf September 28, 2013 Um meinen Senf dazuzugeben: Ich war immer gegen den Erwerb einer Immobilie, da diese, wenn man diszipliniert sparen kann wie ich (keinerlei Interesse an teuren Autos, keine teuren Hobbies, kein Interesse an Statussymbolen), renditmäßig schlechter performt als mit einem ausgewogenes Portfolio (in meinem Fall waren es Festgeld, Tagesgeld, Aktien, Staatsanleihen). Was immer verschwiegen wird bzgl. einer selbst genutzte Immoblie: Die Immobilie "altert", d.h. es folgen Instandhaltungskosten, die zunächst nicht offensichtlich sind. Wenn Partnerschaft scheitert, ist es sehr schwierig eine Immobilie "fair" zu teilen und wie Aktien an der Börse zu liquidieren. Immens hohe Transaktionskosten (Grunderwerbssteuer, Notarkosten, Makler-Parasiten). Ortswechsel, wg. Job o.ä. sehr schwer. Klumpenrisiko. Zinsknechtschaft an die Bank, da die meisten nicht 100% aus Eigenkapital zahlen können. Schwierige Lebensphasen wie Krankheit, Familienprobleme werden durch Zins + Tilgungszahlungen weiter belastet. Trotz obiger Punkte, habe ich meine Assets soweit gekündigt, um einen Neubau eines Mehrfamilienhaus und Anteil einer Eigentumswohnung zu finanzieren. Meine Beweggründe bzw. Hoffnungen: Aus meiner Sicht bin ich reif genug (32 Jahre), um eine solche teure und weitreichende Entscheidung treffen zu können. Hohe Eigenkapitalquote (~50%), daher weniger anfällig gegen höhere Zinsen, wenn ich eine Volltilgung innerhalb des Sollzinsraums nicht schaffe. Wohnqualität, Wohnqualität, Wohnqualität: Fahrstuhl, Dämmung, Nachbarschaft, Garten. Große schöne Wohnung, in die man emotional auch was reinstecken will. Viele Kinder/Spielgefährten in der direkten Nachbarschaft. Mietswohnung in der Qualität zum aktzeptablen Preis aktuell und in Zukunft sehr schwer zu finden. Ortswechsel (Berlin) höchst unwahrscheinlich, Familie + Freunde verwurzelt. Gutes Jobangebot in Großstadt. Mit anderen Assets werde ich reich, aber was bringt mir Reichtum im Alter, auf Kosten von Verzicht im besten Lebensalter...? Insgesamt sollte man sich den Vorteilen und Nachteilen bewusst sein und nicht am Ende rumheulen wenn etwas schiefgeht. Persönlich würde ich von einem Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage absehen und eher als Konsumgut/Luxus ansehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
chart September 28, 2013 · bearbeitet September 29, 2013 von chart Sehr interessant wie sich eine Meinung zum teil ändern kann. Wie heißt es so schön, das letzte Hemd hat keine Taschen. Das soll jetzt nicht heißen das ich gegen Sparen bin, ganz im Gegenteil. Aber völliger Verzicht auf alles, ist halt auch nicht das wahre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sparbuechse September 29, 2013 Zum Thema "Mietwohnung zu akzeptablem Preis jetzt und in der Zukunft": Was ist für Dich akzeptabel, und woran machst Du die Aussicht in die Zukunft fest? Wie Bärenbulle ja auch schon schrieb, ist der Markt momentan insgesamt noch heiß. Gesendet von meinem GT-S7562 mit Tapatalk 2 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ramirez_asdf September 29, 2013 Zum Thema "Mietwohnung zu akzeptablem Preis jetzt und in der Zukunft": Was ist für Dich akzeptabel, und woran machst Du die Aussicht in die Zukunft fest? Wie Bärenbulle ja auch schon schrieb, ist der Markt momentan insgesamt noch heiß. Ja, ist Spekulation wie sich die Mieten in Zukunft entwickeln werden, aber ich bin schon seit einer Weile schauen (eher aus Interesse als wirklich umzugswillig), was es so am Markt unter meinen Vorstellungen gibt (2 Bäder, große Wohnküche, Fahrstuhl, großer Balkon, hohe Decken, 4 Zimmer, ruhige Straße, effizienter Grundriss, energieeffizient, hell). In meiner Gegend in Berlin ist das fast gar nicht zu finden oder nur mit mondpreisigen Aufschlägen. Die obige Aussage geht also tendenziell eher in Richtung Ausstattungsanforderung als der Kaltmietenpreis. Insgesamt würde ich es auch begrüßen, wenn die Kaltmieten-Preise sich beruhigen werden, damit die Gentrifizierung nicht weiter voranschreitet. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Don November 11, 2013 Grundsätzlich stehe ich Immobilienkäufen sehr positiv gegenüber. Vor allem aufgrund der "disziplinierenden" Wirkung werden Sie oft unterschätzt. Hallo zusammen, denke auch, dass dieses Argument oft unterschätzt wird. Bin mir aber auch nicht sicher, ob es ein Argument für den Immobilienerwerb ist, oder doch dafür, als Mieter die Sparquote entsprechend zu erhöhen, bzw. sich zu disziplinieren. Hier ein Link zu einem Artikel auf Spiegel Online zu dem Thema. Beste Grüße Der Don Immobilienbesitz oder Miete: Kauf dich reich! Von Christian Kirchner Kaufen oder mieten? Einer neuen Studie zufolge gehen Immobilienbesitzer deutlich wohlhabender in Rente als Mieter. Doch Vorsicht ist geboten: Wichtiger als finanzmathematische Vergleiche sind persönliche Charaktereigenschaften. ganzer Artikel auf Spiegel.de: Kaufen oder Mieten Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Hermann Juni 3, 2014 · bearbeitet Juni 3, 2014 von Hermann Man könnte neben den hier diskutierten Ansätzen auch einfach den stumpfen Ansatz wählen: Die eigenbewohnte Immobilie wirft Rendite in Form von eingesparter Kaltmiete eines vergleichbaren (idealerweise desselben) Objekts ab. Jahreskaltmiete / Gesamtkaufpreis * 100 = Rendite in Prozent Natürlich müssten hier fairerweise nicht umlagefähige Nebenkosten noch eingerechnet werden, die das Ergebnis eher zugunsten des Mieters ziehen, wie z.B. Instandhaltungsrücklagen aber bei den Summen von Wohneigentum derzeit, ggf sogar vernachlässigbar. Je nach persönlicher Risikobereitschaft und Investitionsalternativen kann dann die Entscheidung ausfallen. Wenn eine (Teil-)Finanzierung, also Kreditkosten in die Berechnung mit einfließt, reduziert sich die Renditen natürlich entsprechend anteilig (ggf. sogar negative Rendite) und zieht das Ergebnis deutlich in Richtung Mieter. Ich denke dieser stumpfe Ansatz ist eine gute Näherung zu den komplizierten Berechnungen und auch sehr emotionslos, auch wenn er keine Wertsteigerungen oder -verluste mit einbezieht. Ich weiss nicht mehr wer hier das gesagt hatte (ca. auf Seite 4 oder so) aber ich teile nicht, dass nur beste Toplagen stark wertsteigernd sind. Im Gegenteil, dies können nur einbußen (oder gleich bleiben) produzieren, da sie ja schon top sind. einfache Lagen hingegen könnten im Laufe der Jahre zu Mittel oder guten Lagen aufsteigen. Grüße H PS: Das Buch von Gerd Kommer habe ich gelesen und fand es sehr aufschlussreich. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tyr Juni 3, 2014 Ich weiss nicht mehr wer hier das gesagt hatte (ca. auf Seite 4 oder so) aber ich teile nicht, dass nur beste Toplagen stark wertsteigernd sind. Im Gegenteil, dies können nur einbußen (oder gleich bleiben) produzieren, da sie ja schon top sind. einfache Lagen hingegen könnten im Laufe der Jahre zu Mittel oder guten Lagen aufsteigen. Das ist Spekulation. Mit einer so vermeintlich hohen Risikokonzentration wie einer kreditfinanzierten Immobilie würde ich zusätzliche Risiken lieber so weit wie möglich vermeiden. Wenn du mit Immobilien spekulieren willst würde ich das lieber über klassische Wertpapiere machen: REITs, REITs-Fonds (ETF), Anteile offener Immobilienfonds usw. Der Aufwand ist erheblich niedriger, die Transaktionskosten sowieso und es ist auch eine Liquidität gegeben (bei OIs eingeschränkt). Das Rad noch einmal neu zu erfinden und Immobilienbewirtschaftung im Rahmen von Vermietung als privater Kleinanleger selbst zu machen ist mMn nur für die wenigsten sinnvoll. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder Juni 3, 2014 Ich weiss nicht mehr wer hier das gesagt hatte (ca. auf Seite 4 oder so) aber ich teile nicht, dass nur beste Toplagen stark wertsteigernd sind. Im Gegenteil, dies können nur einbußen (oder gleich bleiben) produzieren, da sie ja schon top sind. ... oder immer teurer werden, weil die Nachfrage das hergibt. einfache Lagen hingegen könnten im Laufe der Jahre zu Mittel oder guten Lagen aufsteigen. ... oder die Immobilien dort könnten sich zu unverkäuflichen Investitionsruinen entwicken. Wer in diesem Forum verfügt wohl über die finanziellen Möglichkeiten, sich als Immobilenkäufer ein gut diversifiziertes Immobilienportfolio zusammenzustellen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Morbo Juni 8, 2014 Immobilien nach der Blase Das wird HIER selbstverständlich NIE passieren. Bei UNS nicht. Wir sind doch nicht Detroit. Hier ist ALLES ANDERS. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag