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AndyMcTwist

Intel Corp. (INTC)

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Perlenfischer

In diesem Artikel wird der schuldenfinanzierte Aktienrückkauf (zugegebenermaßen ziemlich wohlwollend) auseinandergenommen. Unter "Intel's Additional Debt Expense" sind die Verbindlichkeiten aufgeführt, welche dafür eingegangen wurden inkl. Zinssätzen. Danach noch Berechnungen was es bringt und wo eventuell Gefahren lauern. Ziemlich informativ, selbst wenn man zu einer anderen Bewertung wie der SeekingAlpha-Autor kommen sollte.;)

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Dandy

Danke für die Infos! Habs mal überflogen und ehrlich gesagt nicht alle Details verstanden. So ein bisschen spanisch kommt mir das aber schon vor. Wie so eine Art verdeckter Hebel auf den eigenen Kurs. Sollte es nach oben gehen, schön, wenns aber nach unten geht? Außerdem rütteln sie an der eigenen Kreditwürdigkeit, wobei sie das vermutlich in dem Rahmen halten werden, dass sich ihr Rating nicht verändert. Da sind sicher keine Idioten am Werk.

 

Letztlich bleibt für mich aber die Frage der Strategie welche das Management damit verfolgt:

 

1) Sie halten die eigene Aktie tatsächlich für weit unterbewertet

 

2) Sie wollen den Aktionären Stärke suggerieren dass sie großes Vertrauen in das eigene Unternehmen haben

 

Wie lief sowas in der Vergangenheit bei anderen Firmen ab, die sowas getrieben haben? Ist sowas auch schonmal in die Hose gegangen?

 

 

 

 

Noch ein kleines Update von technischer Seite:

 

Heute stand im c't Prozessorgeflüster (sprich inoffiziell und unbestätigt), dass AMD wohl die Prozesoren für die XBOX 720 und die PS4 liefern soll. Ich vermute das liegt daran, weil Intel im Grafikbereich nicht mit AMD/ATI mithalten kann, die Hersteller aber aus Kostengründen eine Einchiplösung bevorzugen (statt Grafikchip und CPU separat). AMD hat das auch dringend nötig, die stehen kurz vor der Pleite. Allerdings werden das keine sehr große Margen sein, dafür aber Stückzahlen.

 

Außerdem steht erwähnt, dass Intel die Energieeffizienz von Ivy Bridge (das sind quasi die Core I Prozessoren) weiter erhöhen will. Es ist von 7 Watt die Rede, allerdings nicht als TDP sondern SDP angegeben und damit noch schlechter vergleichbar als mittels TDPs. Wörtlich steht im Heft (in Klammern meine Anmerkungen): "Intel versucht jetzt, mit Nämlichem (Ivy Bridge) in die energiesensiblen Bereiche der Atoms und Jaguars (AMDs kommender Atom Konkurrent am oberen Energieende) einzudringen und hat auf der CES die besonders sparsamen Y-Versionen mit nur 7 Watt (SDP, nicht TDP) vorgestellt".

 

In meinen Worten würde ich sagen, dass Intel mit seinen sparsamsten Core I Prozessoren, welche unter Anderem in Geräten wie dem Macbook Air eingesetzt werden, in Bereiche größerer Tablets vordringen möchte. Diese Prozessoren werden sie sich aber sicherlich ordentlich bezahlen lassen, also eher nicht als ARM Konkurrenz anzusehen.

 

Es bleibt also weiterhin spannend!

 

 

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35sebastian

Den (schuldenfinanzierten) Aktienrückkauf gibts nicht nur bei Intel, sondern bei vielen US Werten. Als Anleger halte ich diese Rückkäufe für sinnvoll, vor allem jetzt, bei absolut Niedrigzinssätzen.

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Karl Napf
Außerdem rütteln sie an der eigenen Kreditwürdigkeit, wobei sie das vermutlich in dem Rahmen halten werden, dass sich ihr Rating nicht verändert. Da sind sicher keine Idioten am Werk.

Letztlich bleibt für mich aber die Frage der Strategie welche das Management damit verfolgt:

1) Sie halten die eigene Aktie tatsächlich für weit unterbewertet

2) Sie wollen den Aktionären Stärke suggerieren dass sie großes Vertrauen in das eigene Unternehmen haben

Der entscheidende Aspekt dabei - und das ist ein Punkt, für den ich das Geschäft von Intel zu wenig verstehe - erscheint mir zu sein, ob Intel in überschaubarer Zukunft hohe zusätzliche Investitionen stemmen muss, also etwa einen Umstieg auf eine neue Produktionstechnik. Wenn ja, dann kann es gefährlich sein, jetzt seine Kreditreserven anzuzapfen; wenn nein, dann wäre es fahrlässig, das billige Geld nicht für den Wert des Unternehmens arbeiten zu lassen.

 

Sowohl Intel als auch Siemens "spielen Bank" bei dieser Aktion und zocken dabei auf ihre eigene Aktie. Immerhin kennen sie das eigene Management und die Situation des Betriebs besser, als die Banken bei ihren Investitionen in fremde Unternehmen dies üblicherweise schaffen können.

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35sebastian

Zwischendurch sollte man sich auch mal die Jahres - und Quartalberichte anschauen. Vielleicht wird dann der Blick und die Sicht ein wenig sachorientierter.

Guts Nächtle

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Dandy

Der entscheidende Aspekt dabei - und das ist ein Punkt, für den ich das Geschäft von Intel zu wenig verstehe - erscheint mir zu sein, ob Intel in überschaubarer Zukunft hohe zusätzliche Investitionen stemmen muss, also etwa einen Umstieg auf eine neue Produktionstechnik. Wenn ja, dann kann es gefährlich sein, jetzt seine Kreditreserven anzuzapfen; wenn nein, dann wäre es fahrlässig, das billige Geld nicht für den Wert des Unternehmens arbeiten zu lassen.

 

Tja, die Halbleiterproduktion ist natürlich eine extrem investitionsintensive Branche. Jede neue Prozessgeneration kostet Unsummen, Tendenz steigend. Das Problem haben natürlich alle Hersteller, weshalb neben Intel kaum einer noch eigene Fabs für kleine Prozessstrukturen (40 nm abwärts) besitzt bzw. baut. Ausnahme sind die Auftragsfertiger wie TSMC, Globalfoundries und Samsung (kein reiner Auftragsfertiger).

 

Interessant fand ich auch diesen Artikel von AnandTech (da kann man mal sehen, wie Unternehmensanalyse von Technikern aussieht).

 

Speziell die Aussage, dass momentan 50% der Fertigungskapazität von Intel ungenutzt ist (Bericht ist von Q3) gibt natürlich schwer zu Denken. Intel befindet sich ja auf dem Sprung zu 14 nm, den sie aber wohl aufgrund der hohen Kosten und der aktuell nicht gerade hohen Auslastung nach hinten verzögert haben. Bei einem Umstieg auf eine neue Prozesstechnologie müssen existierende Produktionskapazitäten freigehalten werden, da man ja Maschinen umrüsten und den Prozess zum Laufen bringen muss. Allerdings werden das sicher nicht 50% von Intels Produktionskapazität sein.

 

Wenn man das mit der Auslastung eines Auftragsfertigers wie TSMC vergleicht, so haben die angeblich weit über 80% Auslastung und verdienen damit zur Zeit richtig gut Geld, ohne irgendwelche Schaltungen selbst zu entwickeln. Eine hohe Auslastung ist für eine Chipfertigung extrem wichtig aufgrund der enorm hohen Fixkosten.

 

Das Ganze kann man im Bezug auf Intel nun, wie so oft, negativ als auch positiv sehen:

 

Negativ:

Intel hat (sehr teure) Überkapazitäten in seiner Halbleiterfertigung, die sie ungenutzt lassen. Diese Überkapazitäten verzögern nun auch noch den Umstieg auf eine neue Prozesstechnologie, welche Intels Technologieführerschaft in der Halbleiterfertigung der nächsten Jahre verkörpert.

 

Positiv:

Trotz dieser enorm teuren und ungenutzten Kapazitäten verdient Intel immer noch gutes Geld. In Zukunft können sie diese Kapazitäten bei steigender Nachfrage entweder selbst ausnutzen (und sich mit dem Technologievorsprung einen Wettbewerbsvorteil verschaffen), oder sie stellen die überschüssigen Produktionskapazitäten für externe Auftragsfertigung zur Verfügung, mit der, wie wir bei TSMC sehen können, man auch sehr gutes Geld verdienen kann. Ist halt nicht gerade Intels Kernkompetenz.

 

Zwischendurch sollte man sich auch mal die Jahres - und Quartalberichte anschauen. Vielleicht wird dann der Blick und die Sicht ein wenig sachorientierter.

 

Den Jahresbericht von 2012 habe ich nicht gefunden, aber es gibt einen CFO Bericht zu Q4.

 

Ich habe den mal überflogen und für mich mitgenommen:

 

Q4:

- Die Ergebnisse liegen innerhalb der Erwartungen

- Die Umsätze im PC-Bereich sind um 3% gesunken, der Serverbereich ist um 6% gestiegen und der Rest um 14% gesunken (Wireless etc.)

- Ausgaben für die Entwicklung um 22% gesteigert

- Marge von 63% auf 58% gesunken (angeblich wegen Preisnachlässen für Lagerräumungen - sagt der CFO versteht sich)

- Eine Milliarde in Aktienrückkäufe gesteckt

 

Jahr 2012:

- 1% Umsatzrückgang

- Stückpreise stabil

- Operational Cash Flow 18,2 Milliarden (3,3 Milliarden gestiegen gegenüber 2011)

- 4,8 Milliarden in Aktienrückkäufe

- 6,2 Milliareden Neuverschuldung (also etwas mehr als nur die Aktienrückkäufe)

- Mitarbeiterzahl um 5k erhöht (auf insgesamt 105k)

 

Ausblick Q1 2013:

- 6% Rückgang beim Umsatz (angeblich saisonal typisch)

- 58% Marge, also wie Q4

- Gleiche Ausgaben für Entwicklung

 

Ausblick Jahr 2013:

- Marge zurück auf 60% (2,1% weniger als 2012)

- Mitarbeiterzahl gleichbleibend

- 5% höhere R&D Ausgaben

 

Alle Angaben ohne Gewähr - bin Novize. Schaut lieber mal selbst rein.

 

Und weils so schön war, hier noch ein Nachtrag zum Atom Nachfolger bzw. "ARM Konkurrent" Silvermont:

 

Beispielsweise hier gibt es ein paar Infos.

 

Unter Anderem steht erwähnt, dass die kommende Atom Generation mit dem neuen Kern, wie schon erwähnt, eine Out-Of-Order Architektur besitzen wird. Außerdem soll sie in 22nm statt wie bisher 33nm gefertigt werden und die Hoffnung ist, dass diese dabei hilft die existierenden Fabs besser auszulasten (50% ungenutzt, wir erinnern uns).

 

Auch aus diesem Grund, Umsatzsteigerung im Smartphone und Tablet-Bereich, will man die Veröffentlichung der SOCs mit den neuen Silvermont Kernen schon auf Ende 2013 vorziehen, bevor die anderen Atom Varianten rausgebracht werden. Über die Qualitäten der neuen SOCs, wie Geschwindigkeit und Leistungseffizienz dürfte aktuell noch nichts bekannt sein. Selbstverständlich werden erste Geräte mit den neuen Chips noch eine Weile auf sich warten lassen.

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Nudelesser

Interessant fand ich auch diesen Artikel von AnandTech (da kann man mal sehen, wie Unternehmensanalyse von Technikern aussieht).

 

Danke für den Link. Artikel dieser Qualität findet man in der heutigen Medienkakophonie leider nicht gerade häufig. :thumbsup:

 

Fand selbigen gar nicht technikverliebt sondern im Gegenteil klar und auf den Punkt. Wer Fab, 14nm und Ivy Bridge für Spitznamen von Haustieren hält, der sollte vielleicht eher überlegen, ob Intel die richtige Aktie ist B)

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Banaora

Bisher ist bei Intel meiner Meinung nach das Mobilsegment mit Smartphones und Tablets eher Vorgeplänkel und ein Spiel auf Zeit. Die Haswell Mikroarchitektur, die Anfang Juni in neuen Prozessoren im 22nm Fertigungsprozess auf den Markt kommt, ist auf Effizienz hin konstruiert und wird im Mobilbereich Ende des Jahres ebenfalls im 22nm Prozess als Atom SystemOnChip Silvermont zum Einsatz kommen. Spätestens wenn im nächsten Jahr der Fertigungsprozess durch die Bank weg bei allen Prozessoren auf 14 nm umgestellt wird, ist Intel der Konkurrenz weit voraus. Da kann ARM noch so gut sein, der Stromverbrauch sinkt proportional zur Fertigungsgröße und Intel fertigt wohlweisslich keine ARM Chips in ihren Fabriken. Die Konkurrenz wird im nächsten Jahr bestenfalls bei ca. 20 nm sein. Das heisst Intel ist durch die Strukturverkleinerung in der Lage bei gleichem Materialeinsatz wie die Konkurrenz in etwa die doppelte Menge an Prozessoren zu fertigen. Game over.

 

Momentan produziert Samsung den Exynos, der sich in ihren Smartphones befindet, noch in 32nm Technik. Qualcomm produziert den Snapdragon S4 mit 28nm.

 

Ich bin selbst in Intel investiert. Keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy
Die Haswell Mikroarchitektur, die Anfang Juni in neuen Prozessoren im 22nm Fertigungsprozess auf den Markt kommt, ist auf Effizienz hin konstruiert und wird im Mobilbereich Ende des Jahres ebenfalls im 22nm Prozess als Atom SystemOnChip Silvermont zum Einsatz kommen
Haswell und Silvermont werden mit Sicherheit zwei völlig unterschiedliche Prozessorarchitekturen sein. Haswell ist der Nachfolger von Ivy Bridge, nicht des aktuellen Atom Core. Ich hatte ja schon erwähnt, dass Intel offenbar die Lücke zwischen den Core-I ULV Prozessoren und den Atoms schließen will. Momentan muss man sich entweder für höheren Energieverbrauch bei erheblich höherer Rechenleistung (Core I) entscheiden oder für geringen Energieverbrauch bei erheblich geringerer Rechenleistung (Atom). Die beiden Extreme sollen sich wohl annähern (Core I weniger Energieverbrauch, Atom mehr Rechenleistung). Haswell wird eine viel zu komplexe Architektur haben, um in die Energieregionen eines Atom zu kommen. Auch Intel kann nicht einfach die Physik bescheißen. Rechenleistung kommt zu einem Preis, auch wörtlich gemeint, denn ihre aktuell leistungsfähigste Mikroarchitektur wird Intel bistimmt nicht verramschen. Die Core I ULV sind recht teuer.

 

Spätestens wenn im nächsten Jahr der Fertigungsprozess durch die Bank weg bei allen Prozessoren auf 14 nm umgestellt wird, ist Intel der Konkurrenz weit voraus.

 

Das wird wohl nichts, wie ich zuvor schon erwähnte. Der Umstieg wird wohl aus Kosten- und Auslastungsgründen nach hinten geschoben. Interessanterweise wurden angeblich die Lagerbestände geräumt um den Umstieg auf 14 nm vornehmen zu können, womit wiederum die niedrigere Marge begründet wurde. Irgendwas passt da für mich nicht ganz zusammen.

 

Da kann ARM noch so gut sein, der Stromverbrauch sinkt proportional zur Fertigungsgröße und Intel fertigt wohlweisslich keine ARM Chips in ihren Fabriken.

 

Also zum Einen hat ARM überhaupt nichts mit Strukturgrößen am Hut sondern nur ihre Lizenznehmer, und zum Anderen gilt dieses Gesetz zur Proportionalität bei den heutigen Strukturgrößen nicht mehr.

 

Da man mir nicht zu glauben scheint, hier eine Abhandlung zum Thema. Viel Spaß beim Lesen ;)

 

Es gibt zwar mögliche Maßnahmen gegen das Problem, bspw. in Form von High-K Dielektrika oder SOI (Silicon On Insulator), aber diese sind erstmal unabhängig von der Strukturgröße und die "Konkurrenz" wie TSMC kann das auch. Die Frage ist eher, wer welche Patente besitzt und worin besonders stark forscht. Das können auch durchaus die Hersteller der Substrate sein und damit wäre es allen gleichermaßen zugänglich.

 

Ich warne davor zu behaupten, Intel würde ARM einfach wegfegen. Wenn es so einfach wäre, dann hätten sie es schon längst getan. Sie haben sichtlich Mühe Gegenzuhalten und sie wurden von der Entwicklung kalt erwischt. Ein großes Unternehmen ist eben oft auch träge. Die Sache ist noch lange nicht entschieden. Ich werde aber auch nicht müde darauf hinzuweisen, dass die früheren Margen und Gewinne wohl nicht zurückkehren werden, denn mit einem Atom lässt sich nunmal viel weniger verdienen als mit einem Core-I. Genau deshalb finde ich aber auch den aktuellen Kurs als nicht gerechtfertigt, denn es handelt sich meiner Meinung nach um zwei recht unterschiedliche Märkte. Nichtsdestotrotz: Es ist überhaupt nichts entschieden und Intel ging immer schon auf und ab. Mal war es AMD, jetzt ist es eher ARM - vielleicht kommt bald ein Dritter und überholt rechts - das ist im Technologiebereich nicht undenkbar (wenn auch bei Intel seit vielen Jahren versucht worden und bis heute nicht langfristig eingetreten). Ich würde Intel im aktuellen Umfeld nicht als konservative Investition bezeichnen (eigentlich generell nicht).

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Banaora
· bearbeitet von Banaora
Da kann ARM noch so gut sein, der Stromverbrauch sinkt proportional zur Fertigungsgröße und Intel fertigt wohlweisslich keine ARM Chips in ihren Fabriken.

 

Also zum Einen hat ARM überhaupt nichts mit Strukturgrößen am Hut sondern nur ihre Lizenznehmer, und zum Anderen gilt dieses Gesetz zur Proportionalität bei den heutigen Strukturgrößen nicht mehr.

 

Da man mir nicht zu glauben scheint, hier eine Abhandlung zum Thema. Viel Spaß beim Lesen ;)

 

Es gibt zwar mögliche Maßnahmen gegen das Problem, bspw. in Form von High-K Dielektrika oder SOI (Silicon On Insulator), aber diese sind erstmal unabhängig von der Strukturgröße und die "Konkurrenz" wie TSMC kann das auch. Die Frage ist eher, wer welche Patente besitzt und worin besonders stark forscht. Das können auch durchaus die Hersteller der Substrate sein und damit wäre es allen gleichermaßen zugänglich.

 

Ich warne davor zu behaupten, Intel würde ARM einfach wegfegen. Wenn es so einfach wäre, dann hätten sie es schon längst getan. Sie haben sichtlich Mühe Gegenzuhalten und sie wurden von der Entwicklung kalt erwischt. Ein großes Unternehmen ist eben oft auch träge. Die Sache ist noch lange nicht entschieden. Ich werde aber auch nicht müde darauf hinzuweisen, dass die früheren Margen und Gewinne wohl nicht zurückkehren werden, denn mit einem Atom lässt sich nunmal viel weniger verdienen als mit einem Core-I. Genau deshalb finde ich aber auch den aktuellen Kurs als nicht gerechtfertigt, denn es handelt sich meiner Meinung nach um zwei recht unterschiedliche Märkte. Nichtsdestotrotz: Es ist überhaupt nichts entschieden und Intel ging immer schon auf und ab. Mal war es AMD, jetzt ist es eher ARM - vielleicht kommt bald ein Dritter und überholt rechts - das ist im Technologiebereich nicht undenkbar (wenn auch bei Intel seit vielen Jahren versucht worden und bis heute nicht langfristig eingetreten). Ich würde Intel im aktuellen Umfeld nicht als konservative Investition bezeichnen (eigentlich generell nicht).

 

Das Paper, das du gepostet hast, ist von 2005. Hier mal ein Link http://www.intel.com...technology.html . Beschreibt die momentane Technik und natürlich gibt es da im Vergleich zu 32nm, das hatte Intel zuvor im Einsatz, einen geringeren Stromverbrauch aufgrund der Fertigungstechnik. Kann man auch in diversen Zeitschriften nachlesen z.B. http://www.heise.de/...on-1238246.html . In diesem Artikel wird erklärt, dass die Umstellung von 32nm auf 22nm bei gleichem Prozessortakt zu einer um 50% geringeren Energieaufnahme führt. Ich gehe davon aus, dass es auch bei einer Umstellung auf 14nm zu einer deutlich geringeren Energieaufnahme aufgrund der Fertigungstechnik kommt.

 

Die 14nm Fertigung wird im Zeitplan liegen, da die Investitionen dafür schon fast abgeschlossen sind z.B. http://newsroom.inte...tory-in-arizona - das ist von Februar 2011 diese Nachricht.

 

Mein Satz "Die Haswell Mikroarchitektur, die Anfang Juni in neuen Prozessoren im 22nm Fertigungsprozess auf den Markt kommt, ist auf Effizienz hin konstruiert und wird im Mobilbereich Ende des Jahres ebenfalls im 22nm Prozess als Atom SystemOnChip Silvermont zum Einsatz kommen." stimmt allerdings so wirklich nicht, da hast du recht. Habe ich etwas durcheinander gebracht. Was stimmt ist, dass Haswell auch bei Ultrabooks und Convertibles zum Einsatz kommen wird - laut IDF 2012. Silvermont ist für den Einsatz auf Smartphones und Tablets vorgesehen.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Das Paper, das du gepostet hast, ist von 2005. Hier mal ein Link http://www.intel.com...technology.html . Beschreibt die momentane Technik und natürlich gibt es da im Vergleich zu 32nm, das hatte Intel zuvor im Einsatz, einen geringeren Stromverbrauch aufgrund der Fertigungstechnik. Kann man auch in diversen Zeitschriften nachlesen z.B. http://www.heise.de/...on-1238246.html . In diesem Artikel wird erklärt, dass die Umstellung von 32nm auf 22nm bei gleichem Prozessortakt zu einer um 50% geringeren Energieaufnahme führt. Ich gehe davon aus, dass es auch bei einer Umstellung auf 14nm zu einer deutlich geringeren Energieaufnahme aufgrund der Fertigungstechnik kommt.

Ich dachte mir, dass das jetzt kommt. Ich habe schon darüber gelesen und Respekt an Intel für diesen Fortschritt. Meiner Meinung nach wurde dieser von der Öffentlichkeit viel zu wenig beachtet. Aber: Leistungsaufnahme bei gleichem Takt! Genau da liegt das Problem. Die dynamische Leistungsaufnahme sinkt bei kleineren Strukturen, das war schon immer so. Aber die statische Leistungsaufnahme steigt, das ist der Kern des Problems. Was macht ein Prozessor in einem Mobilgerät die meiste Zeit? Richtig, er schläft und wartet auf die nächste Nutzereingabe. Die Leckströme fallen aber immer an, egal ob der Prozessor aktiv ist oder nicht (außer es werden Bereiche mittels Power Gating abgestellt, das hat aber nichts mit der Prozesstechnologie zu tun sondern mit Schaltungsdesign). Genau das ist im Mobilbereich das größte Problem, denn es zählt die durschnittlich aufgenommene Leistung, nicht die maximale.

 

Nun haben sich mit diesen Tri-Gate Transistoren auch die Leckströme verringern lassen. Das hat aber nichts mit der Strukturverkleinerung zu tun, sondern mit dem veränderten Aufbau derselben. Das könnte man auch mit größeren Strukturen machen, wie bspw. 32 nm und ich versichere Dir, dass dann bei den größeren Strukturen die Leckströme kleiner wären als bei 22 nm - ist schlicht Physik.

 

Genau diesen Sachverhalt beschreibt das von mir verlinkte Paper und an diesen physikalischen Zusammenhängen hat sich auch seit 2005 nichts geändert. Hier geht es schließlich nicht um Jahresberichte sondern um grundsätzliche physikalische Gesetze.

 

Die 14nm Fertigung wird im Zeitplan liegen, da die Investitionen dafür schon fast abgeschlossen sind z.B. http://newsroom.inte...tory-in-arizona - das ist von Februar 2011 diese Nachricht.

 

Das ist nicht mehr aktuell. Kannst Du beispielsweise hier nachlesen. EEtimes ist ganz sicher eine zuverlässige Quelle. Ist auch kein Drama. Die Probleme werden immer größer, schließlich sind die Gates der Transistoren in einem Bereich angekommen, der nur noch wenige Atomlagen dick ist. Das wird aber der Konkurrenz mindestens genauso schwer fallen, das dürft Ihr mir glauben. Allerdings muss Intel dringend schauen, dass sie ihre Fertigung auslasten, sonst ist das alles irgendwann nicht mehr bezahlbar, selbst für sie nicht.

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Banaora

Ich denke, es liegt bei Dir ein Missverständnis vor. Wenn ich von Fertigungstechnik spreche meine ich damit nicht alleine die Strukturverkleinerung, sondern natürlich auch die Verbesserungen im Aufbau der Transistoren. Und dadurch konnte Intel wie Du selbst schreibst die Leckströme deutlich reduzieren, steht auch nochmal im Heise-Artikel, den ich gepostet habe. Die Konkurrenz verwendet bis heute keine Tri-Gate Transistoren, es ist also nicht ganz so einfach für die Konkurrenz dieses Verfahren bei ihren 28-32nm Prozessen anzuwenden, sei es aus patentrechtlichen oder technischen Gründen.

 

Der von Dir verlinkte EEtimes-Artikel beschreibt ausschließlich die Situation der Fab24 in Irland. Dort soll die 14nm Fertigung um ca. 6 Monate nach hinten verschoben werden und Ende 2013 beginnen. Über das warum kann nur spekuliert werden. In meinem Link ging es um die Fab42 in Arizona, USA.

 

Man muss bedenken, dass Intel neben der Fab42 in Arizona auch noch in der Fab D1X in Oregon 2013 mit der Fertigung in 14nm-Technik beginnen möchte. Ich sehe daher keinen Grund warum im Jahr 2014 diese Prozessoren nicht auf den Markt kommen sollten und sei es erst im Spätjahr.

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Dandy
Ich denke, es liegt bei Dir ein Missverständnis vor. Wenn ich von Fertigungstechnik spreche meine ich damit nicht alleine die Strukturverkleinerung, sondern natürlich auch die Verbesserungen im Aufbau der Transistoren. Und dadurch konnte Intel wie Du selbst schreibst die Leckströme deutlich reduzieren, steht auch nochmal im Heise-Artikel, den ich gepostet habe.
Du hattest eben geschrieben, ich zitiere "der Stromverbrauch sinkt proportional zur Fertigungsgröße". Dieses Gesetzt gilt eben so nicht mehr. Ich will jetzt auch nicht den Erbsenzähler machen. Es ging mir nur darum, dass dieses häufig genannte Gesetz nicht mehr gilt und deshalb Strukturverkleinerungen als solche für die durschnittliche Energieaufnahme, gerade im Mobilbereich, eher kontraproduktiv sind. Dass es andere Methoden gibt um diesem Problem Herr zu werden habe ich nicht bestritten.

 

In dem Artikel steht zwar, dass die Leckströme durch diese Technologie niedriger ausfallen, die Frage ist aber, um wieviel niedriger im Vergleich zu welchem konkreten Fertigungsprozess. Vielleicht ist nur ein vergleichbarer 14 nm Prozess mit "alter", also flacher, Struktur gemeint. In dieser Pauschalität ist die Aussage nichts wert. Die Frage ist eher, ob diese Maßnahmen aus der Not geboren wurden, da der 14 nm Prozess sonst bezüglich Leckströmen überhaupt nicht mehr verwendbar gewesen wäre. Alles nur Vermutungen, aber es kann so oder auch so aussehen.

 

Die Konkurrenz verwendet bis heute keine Tri-Gate Transistoren, es ist also nicht ganz so einfach für die Konkurrenz dieses Verfahren bei ihren 28-32nm Prozessen anzuwenden, sei es aus patentrechtlichen oder technischen Gründen.

 

 

Da gebe ich dir absolut recht. Es wäre aber zu klären, inwieweit diese Technologie im Besitz von Intel oder im Besitz deren Zulieferer ist. Das ist wahrscheinlich im Detail komplizierter als es scheint. Die Konkurrenz wird, wenn nicht diesen Weg, dann andere Wege finden. Ist nur die Frage bis wann. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier sicherlich um einen großen Meilenstein den Intel hier (fast) erreicht hat. Die Aktionäre scheint es aber wenig zu beeindrucken.

 

Der von Dir verlinkte EEtimes-Artikel beschreibt ausschließlich die Situation der Fab24 in Irland. Dort soll die 14nm Fertigung um ca. 6 Monate nach hinten verschoben werden und Ende 2013 beginnen. Über das warum kann nur spekuliert werden. In meinem Link ging es um die Fab42 in Arizona, USA.

 

Man muss bedenken, dass Intel neben der Fab42 in Arizona auch noch in der Fab D1X in Oregon 2013 mit der Fertigung in 14nm-Technik beginnen möchte. Ich sehe daher keinen Grund warum im Jahr 2014 diese Prozessoren nicht auf den Markt kommen sollten und sei es erst im Spätjahr.

 

Wir werden sehen. Es spielt für den "ARM Konkurrenten" Atom aber ohnehin keine Rolle, weil dessen "Nachfolger" ja in 22nm gefertigt werden soll. Haswell wird ja wie erwähnt eher im High-End Tablet Segment wildern, wenn überhaupt.

 

 

Für alle, die sich vor lauter Nerdsprech noch nicht angewidert von diesem Thread entfernt haben hier noch ein ganz anderes Thema zum Eindringen von Intel in den Smartphone- und Tabletmarkt:

 

Binärkompatiblität

 

Damit ist gemeint, inwieweit sich existierende Programme direkt auf einem Prozessor mit anderem Befehlssatz ausführen lassen. Intel vewendet ja bekanntermaßen den x86 Befehlssatz und ARM seinen eigenen (ARMvX). Das hat nun teils (von Manchen) ungeahnte Konsequenzen: Existierende Programme lassen sich nicht direkt auf der jeweils anderen Plattform direkt ausführen, sondern benötigen mindestens eine Zwischenschicht, welche in jedem Fall Geschwindigkeit kostet.

 

Schauen wir uns den Smartphone- und Tabletmarkt mal genauer an: Dort gibt es zwei dominierende Betriebssysteme, IOS und Android (Windows und RIM lasse ich mal außen vor, die spielen bisher kaum eine Rolle). Bei Android sieht die Situation so aus, dass Google intelligenterweise auf die Sprache bzw. Framework Java gesetzt hat. Das erlaubt es dank einer sogenannten virtuellen Maschine die Ausführung existierender Programme auf unterschiedlichen Plattformen mit verschiedenen Befehlssätzen. Es gibt in Java aber auch eine native Schnittstelle, mit der direkt Assembler bzw. C/C++ Code eingebunden werden kann und dieser ist nicht plattformunabhängig und muss somit von dem jeweiligen Entwickler der Software händisch portiert werden. Die meisten Programme unter Android haben dieses Problem nicht, aber es gibt einige Ausnahmen, die es doch haben. Das können spezielle, tief in das System eindringende Programme sein oder auch sehr stark optimierte Algorithmen, die direkt auf der CPU ausgeführt werden können.

 

Intel spricht davon, dass ungefähr 95% der Android Programme auf der Atom Plattform laufen.

 

Bei IOS sieht die Situation viel schlimmer aus. Diese verwendet nur nativen Code, d.h. bei einem Umstieg auf den Atom bzw. X86 generell, müssten alle vorhandenen Programme/Apps entweder neu kompiliert (und durchaus auch Code umgeschrieben) werden oder aber eine Emulationsschicht eingefügt werden, die das zur Laufzeit übernimmt. Ähnliches musste Apple schon beim Umstieg auf die Intel Prozessoren für MacOS machen. Die Emulationschicht hieß Rosetta und kostete erheblich Performance. Es dauerte auch einige Jahre, bis ein Großteil der Software von deren Herstellern komplett auf x86 portiert wurde.

 

Im Endeffekt heißt das, wenn Intel in den Mobilmarkt stärker eindringen möchte, müssen sie Vorteile bieten, die derart signifikant sind, dass es sich für die Hersteller lohnt diesen Umstieg zu tätigen. Außerdem müssen die Kunden mit einigen Einschränkungen in der Übergangsphase leben. Dies wird nur dann passieren, wenn Intel einen erheblichen Vorteil bietet, sei es durch bessere Performance, Energieffizienz und/oder Preis. Ein Selbstläufer ist das aber ganz sicher nicht.

 

Für Android sind die Chancen für einen Markteinstieg dementsprechend wesentlich höher als für IOS. Damit entfällt aber auch ein großer Teil des Marktes für Intel (und sie haben überhaupt nichts dagegen in der Hand).

 

Die gute Nachricht dabei ist, dass selbige Barriere auch in die andere Richtung existiert. Die üblichen Windows Anwendungen laufen schlicht nicht auf einer ARM Architektur (es sei denn sie sind in .net geschrieben, aber das führe ich jetzt nicht weiter aus). Windows RT unterstützt ARM Prozessoren, aber nur mit den neuen Apps und viele andere Teile des Betriebssystems sind nur eingeschränkt zu verwenden. Über Details informiere man sich an anderer Stelle.

 

Im Endeffekt heißt das, dass es sowohl für ARM als auch Intel sehr schwer sein wird, in die Jagdgründe des jeweils Anderen einzudringen. Und das jenseits aller technischen Aspekte, allein systembedingt.

 

Und deshalb, weil es so schön war, geht es bei Intel aus finanzieller Sicht (meiner Meinung nach) hauptsächlich darum, wie sich in Zukunft ihr angestammtes Segment (Desktops, Laptops) weiterentwickelt.

 

 

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Banaora
· bearbeitet von Banaora

Du hattest eben geschrieben, ich zitiere "der Stromverbrauch sinkt proportional zur Fertigungsgröße". Dieses Gesetzt gilt eben so nicht mehr. Ich will jetzt auch nicht den Erbsenzähler machen. Es ging mir nur darum, dass dieses häufig genannte Gesetz nicht mehr gilt und deshalb Strukturverkleinerungen als solche für die durschnittliche Energieaufnahme, gerade im Mobilbereich, eher kontraproduktiv sind. Dass es andere Methoden gibt um diesem Problem Herr zu werden habe ich nicht bestritten.

 

Ja, habe ich geschrieben und besser wäre sicherlich gewesen, der dynamische Stromverbrauch sinkt mit der Fertigungsgröße, aber ganz ehrlich, ich wollte mir die Detailarbeit sparen. Du schreibst selbst dass man durch Power-Gating sowie einem intelligenteren Aufbau der Transistoren auch gegen den statischen Stromverbrauch, die Leckströme, anarbeiten kann.

 

Wir werden sehen. Es spielt für den "ARM Konkurrenten" Atom aber ohnehin keine Rolle, weil dessen "Nachfolger" ja in 22nm gefertigt werden soll. Haswell wird ja wie erwähnt eher im High-End Tablet Segment wildern, wenn überhaupt.

 

Es spielt sehr wohl eine Rolle, denn dieses Jahr kommt die Umstellung des Atom auf 22nm Tri-Gate (Silvermont) und nächstes Jahr mit den anderen Prozessoren (Broadwell etc.) zusammen auf 14nm (Airmont) http://www.conceivab...phone-processor . Das ist ja gerade der Grund weshalb ich Intel gegen ARM dominieren sehe. Nächstes Jahr wird die Konkurrenz vielleicht 20nm an den Start bringen im besten Fall mit FinFETs (sowas wie Tri-Gate). Wenn ich mich aber an die Startschwierigkeiten von TSMC bei der Umstellung auf 28nm erinnere... (http://www.extremete...en-to-jump-ship) - und der Artikel ist vom Sommer 2012. Intel ist meiner Meinung nach meilenweit voraus.

 

Aber klar, ich hab die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und vielleicht liege ich auch falsch. So ist das halt mit Zukunftsvorhersagen.

 

Ach übrigens, Intel wird es viel leichter fallen im ARM Territorium zu wildern wie umgekehrt. Man überlege nur mal wieviel x86 Software es gibt und wieviel ARM. Android läuft wie Dandy schreibt bereits direkt auf x86. Und IOS, tja da kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen, dass Apple ja bereits Erfahrung hat beim Umstieg hin zu Intel x86... Ehrlicherweise ist aber IOS der größte Stolperstein für Intel.

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LagarMat

Also ich finde es wirklich klasse, dass sich hier zwei gefunden haben, die zumindest im Groben wissen, wie so ein Chip funktioniert und wodurch konkret Intel Wettbewerbsvorteile hat.

Vielleicht könnt ihr mal kurz von dem sehr detaillierten Kram abkommen und nochmal zusammenfassen, worin konkret Intels Stärken liegen, was sie besser können/machen als die Konkurrenz.

Auf dem Niveau, wo ihr jetzt seid, findet ihr beide das sicher ganz toll und womöglich kommt ihr noch zu einer gemeinsamen Lösung, aber momentan verstehe ich fast gar nichts.

Ich vermute, da bin ich nicht der einzige.

 

Aber prinzipiell ist es echt toll, dass dieses technische Wissen abseits von finanziellen Kennzahlen den Thread bereichert.

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35sebastian

Also ich finde es wirklich klasse, dass sich hier zwei gefunden haben, die zumindest im Groben wissen, wie so ein Chip funktioniert und wodurch konkret Intel Wettbewerbsvorteile hat.

Vielleicht könnt ihr mal kurz von dem sehr detaillierten Kram abkommen und nochmal zusammenfassen, worin konkret Intels Stärken liegen, was sie besser können/machen als die Konkurrenz.

Auf dem Niveau, wo ihr jetzt seid, findet ihr beide das sicher ganz toll und womöglich kommt ihr noch zu einer gemeinsamen Lösung, aber momentan verstehe ich fast gar nichts.

Ich vermute, da bin ich nicht der einzige.

 

Aber prinzipiell ist es echt toll, dass dieses technische Wissen abseits von finanziellen Kennzahlen den Thread bereichert.

 

Wiederum Zustimmung. Dank dir.

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Lensk

Ja, bitte :D

Etwas verständlicher, ich lese schon länger interessiert, aber ahnungslos mit. Wie wäre es mit einer abschließenden zusammenfassenden SWOT (Stärken, Schwächen, Chancen, Bedrohungen Analyse)?

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Dandy

Auf dem Niveau, wo ihr jetzt seid, findet ihr beide das sicher ganz toll und womöglich kommt ihr noch zu einer gemeinsamen Lösung, aber momentan verstehe ich fast gar nichts.

Ich vermute, da bin ich nicht der einzige.

Ups, sorry, war nicht beabsichtigt. Hatte eigentlich versucht es so einfach und verständlich wie möglich darzustellen. Ich fürchte ich sehe mich nicht in der Lage das noch klarer zusammenzufassen, zumal manchmal unscheinbare Details, wie bspw. das Thema Binärkompatibilität, eine große Rolle beim Thema ARM vs. Intel spielt.

 

Ich sehe nur zwei Lösungen:

 

 

1) Ihr stellt konkrete Fragen zu den Dingen die Ihr nicht versteht und ich versuche es in anderen Worten zu beschreiben.

 

2) Jemand Anderes, der es verstanden hat, versucht es in einfacheren Worten auszudrücken.

 

Vielleicht könnt ihr mal kurz von dem sehr detaillierten Kram abkommen und nochmal zusammenfassen, worin konkret Intels Stärken liegen, was sie besser können/machen als die Konkurrenz.

 

 

Dem möchte ich einfach meine Antwort auf den Post von Banaora anfügen:

 

Aber klar, ich hab die Weisheit auch nicht mit Löffeln gefressen und vielleicht liege ich auch falsch. So ist das halt mit Zukunftsvorhersagen.

 

Geht mir genauso. Ich habe mir ja auch, wie schon erwähnt, einen Posten Intel zugelegt. Aber trotz aller Details und Fakten bleibt es am Ende dennoch eine Bauchentscheidung die jeder für sich selbst treffen muss. Und um gleich einem beliebten Argument im Forum zu den Heerscharen von Analysten vorzugreifen: Die wissen garantiert auch nicht mehr und stehen vor dem gleichen Problem. Sie bekommen vielleicht die Quartalszahlen aus irgendwelchen dunklen Kanälen früher, aber wie sie diese in den Gesamtkontext des Unternehmens einzuordnen haben, wissen sie garantiert auch nicht besser. Am Ende ist es doch alles Glaube und Erwartung und nicht Zahlenleserei.

 

 

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LagarMat
· bearbeitet von Stezo

Naja es geht ja nicht um Zukunftsvoraussagen.

Die wird niemand erwarten.

 

Aber sone SWOT-Ananlyse aus Deiner bzw. eurer Sicht wäre sicherlich schon sehr interessant.

 

Stärken: Was hebt Intel von anderen Marktteilnehmern ab? Wo haben sie klare Wettbewerbsvorteile oder einen entscheidenden Entwicklungsvorsprung? Und vor allem warum?

 

Schwächen: Was sind Intels wesentliche Probleme? Wo hinken sie hinterher oder drohen sie hinterher zu hinken und warum?

 

Chancen: Welche Möglichkeiten/Chancen/Trends gilt es zu nutzen? Welche Weichen müssen warum gestellt werden?

 

Bedrohungen: Welche Gefahren oder Herausforderungen muss Intel bewältigen, um seine Position zu halten bzw. auszubauen.

 

Das sind die Dinge, die mich sehr interessieren würden. Das ganze mit einem Schwerpunkt aus technischer Sicht und es werden Dir/euch hier viele den Award für den wertvollsten Beitrag des Tages überreichen. :)

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Lensk

Haltet es doch im Fachchinesisch, aber gibt uns die übersichtliche Form (SWOT o.ä.). Dann können wir uns orientieren und gezielt Fragen stellen. Es ist sehr schwer angesichts eurer komplexen Diskussion konstruktiv nachzufragen. Wäre toll.

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wertpapiertiger
· bearbeitet von wertpapiertiger

Hi,

 

@Karl Napf: die fehlende Auslastung der Fabs sehe ich wie Du als problematisch und Vorbote für Unheil. Und wird bestimmt auch in diesem laufenden Quartal Einfluss aufs Ergebnis nehmen. Da der Desktop Markt nicht boomt bleibt nur mit Mobile die Fabs besser auszulasten; oder halt für andere fertigen. Letzteres ist bei INTEL aktuell kaum ein Thema. Wenn es im Mobile Segment trotz neuem Aom nicht klappt wird sich deren Einstellung evtl wandeln.

 

@Banaora: Man kann darüber spekulieren warum Irland runtergefahren wurde. Ich halte es für sehr wahrscheinlich das INTEL sich nicht das eigene Ivy Bridge Geschäft zerschiessen will, da immer noch grössere Lagerbestände existieren. Haswell so früh zu pushen würde den Markt eher irritieren und den Abverkauf der Überbestände stören. Es könnte aber auch sein das Intel noch unveröffentlichte technische Problem bei 14nm hat. Denn INTELS 22nm Prozess ist in Wirklichkeit kein echter, sondern eher ein gedopter 28nm.

 

Wie sich die Marktanteile verschieben werden wir ja noch sehen. Wenn INTELs neuen SoCs da sind. Also eher erst Ende des Jahres. Bis dahin dreht sich die Welt natürlich weiter und auch Firmen wie ST Micro/SOITEC haben noch den FD-SOI in 28nm und IBM hat ebenfalls 14nm Finfet(Trigate) (zur Technik : ST Micro Highlight FD-SOI und wie die EETimes es letztes Jahr sah Others closing Gap to Intel) Und dann gibts ja auch noch TSMC und Samsung die mitmischen. ( PDF von Samsung zum 32/28nm Prozess)

 

Ich sehe trotz allem geschriebenen gute Chancen für INTEL sich im Mobilemarkt zu etablieren, aber Margen werden sinken. Ich denke das ist ein Grund für den aktuellen Preis.? Ob der Desktop wieder kommt und der Servermarkt langfristig stabil bleibt für INTEL ? Bei dem Leistungsschub den alternative Architekturen auch für die Verwendung in Desktop Systeme gerade erfahren, und den ARM Serverprojekten die weltweit gerade angestossen werden. (z.b.: ARM server auf dem Vormarsch ? )

 

Wie ich jedoch grade ( INTELs atom , Lack of Baseband) sehe verzögert sich Intels Markteintritt für ein Komplett SoC incl Baseband Modem bis in 2014. Das ist schon ein bissl lange für den Mobilemarkt. Hoffen wir das es dafür umso schlagkräftiger wird. Bis dahin regiert dann erstmal weiterhin Qualcomm, Broadcom, Samsung, Renesas( ;) ) Die Aktie wird wohl dadurch noch ein wenig eher rumdümpeln als steil gehen, mMn.

 

 

 

Genau diesen Sachverhalt beschreibt das von mir verlinkte Paper und an diesen physikalischen Zusammenhängen hat sich auch seit 2005 nichts geändert. Hier geht es schließlich nicht um Jahresberichte sondern um grundsätzliche physikalische Gesetze.

 

post-18241-0-18909500-1359457194_thumb.jpg

 

Hier ist doch schön zu sehen was Sache ist. Jedoch ist zu beachten, heute gibt es bereits die damals noch zukünftig erschienen High-K Prozesse bei kleinen Fertigungsgrössen. Und wie in der Kurve zu sehen senken die High-k Prozesse wie Sie auch von allen namhaften INTEL Wettbewerbern verwendet werden, die Dynamischen Verluste. Die Statischen Verluste können wie der Artikel anführt zusätzlich durch mehrere unterschiedliche Threshold Spannungen beim besonders stromhungrigem Caching gesenkt werden. Oder aber Pipelining, Gating, Parallelisierung, asynchrones Design etc.

 

Der verlinkte Artikel zu den Problematiken bzgl der Shrinks ist wirklich sehr alt, dennoch interessant. Ja, grundsätzlich die Physik gilt noch heute. Der Artikel ist dennoch längst überholt was die technischen Lösungen angeht. Samsung ,TSMC und andere haben viele Ihre Prozesse doch bereits auf z.B. High-k umgestellt. Und es gibt noch andere Wege den Stromverbrauch zu senken. Hier sind wohl die grössten Herausforderungen. Das gilt natürlich für alle Hersteller nicht nur INTEL. Das Technik Know How traue ich aber Intel in jedem Fall zu.

 

Durch INTELs kürzlich eingeführten eigenen Marketing Neusprech namens SDP lässt sich ebenfalls trefflich streiten. Warum muss Intel gerade jetzt einen neuen Begriff einführen. Ist es evtl so einfacher die eigenen Chips in Punkte Energieverbrauch ein wenig weniger schwach gegenüber den etablierten Architekturen (z.b. ARM) erscheinen zu lassen ? Solange Intel nicht die SDP Spec rausgibt wird es keine Klarheit geben ob deren selbstgezogenen Vergleiche nicht doch in Wirklichkeit ein wenig hinken. Vorstellbar ist das in deren Messszenario die Komponenten drumherum eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen.

 

Idle/Standby/Sleep: Das ist doch, so wie ich es sehe, bisher eine der grossen Schwächen von INTEL Prozessoren. Standby Zeiten bei anderen Architekturen sind deutlich länger als bei x86. Intel holt wohl beim aktuellen Atom dadurch auf das die Effizienz bei Last besser ist. Womöglich wurden bei der Konkurrenz in genau diesem Bereich in den letzten Jahren grössere Fortschritte gemacht. Im Industriellen ist das Thema schon immer mit am wichtigsten. INTEL als CPU Fertiger hat bisher, zumindest bei den Volumenprodukten nur wenig auf Stromverbrauch achten müssen.

 

Grüsse

 

EDIT: Korrektur

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Denn INTELS 22nm Prozess ist in Wirklichkeit kein echter, sondern eher ein gedopter 28nm.

Ich glaube das machen alle so. 55 nm ist eigentlich 65 nm, 32 nm eigentlich 40 nm und 22 eigentlich 28.

 

Hier ist doch schön zu sehen was Sache ist. Jedoch ist zu beachten, heute gibt es bereits die damals noch zukünftig erschienen High-K Prozesse bei kleinen Fertigungsgrössen. Und wie in der Kurve zu sehen senken die High-k Prozesse wie Sie auch von allen namhaften INTEL Wettbewerbern verwendet werden, die Dynamischen Verluste. Die Statischen Verluste können wie der Artikel anführt zusätzlich durch mehrere unterschiedliche Threshold Spannungen beim besonders stromhungrigem Caching gesenkt werden. Oder aber Pipelining, Gating, Parallelisierung, asynchrones Design etc.

 

Der verlinkte Artikel zu den Problematiken bzgl der Shrinks ist wirklich sehr alt, dennoch interessant. Ja, grundsätzlich die Physik gilt noch heute. Der Artikel ist dennoch längst überholt was die technischen Lösungen angeht. Samsung ,TSMC und andere haben viele Ihre Prozesse doch bereits auf z.B. High-k umgestellt. Und es gibt noch andere Wege den Stromverbrauch zu senken. Hier sind wohl die grössten Herausforderungen. Das gilt natürlich für alle Hersteller nicht nur INTEL. Das Technik Know How traue ich aber Intel in jedem Fall zu.

Sehr schön, einer hat sich's tatsächlich angesehen und auch das richtige Diagramm gefunden! :thumbsup: Um es nochmal klarzustellen, ich habe nie behauptet, dass es keine Gegenmaßnahmen zum Problem Leckströme gäbe. Ich habe aber die pauschalisierte Behauptung, kleinere Halbleiterstrukturen würden zu geringerem Energieverbrauch führen richtiggestellt. Das Gegenteil ist der Fall: Techniken wie High-K, SOI oder auch Tri-Gate werden benötigt um diesem Problem Herr zu werden. Das ist nun nicht gerade als Vorteil kleinerer Strukturen zu bezeichnen, zumal diese Maßnahmen genauso bei größeren Strukturen greifen. Ich hoffe das muss ich nicht noch zehnmal schreiben. Übrigens erwägt wohl Intel den Umstieg auf SOI für die 14 nm Produktion, was dummerweise mit höheren Waferkosten einhergehen dürfte. Soviel zu den Vorteilen kleiner Halbleiterstrukturen in punkto Energieverbrauch (von Kosten ganz zu schweigen).

 

Durch INTELs kürzlich eingeführten eigenen Marketing Neusprech namens SDP lässt sich ebenfalls trefflich streiten. Warum muss Intel gerade jetzt einen neuen Begriff einführen. Ist es evtl so einfacher die eigenen Chips in Punkte Energieverbrauch ein wenig weniger schwach gegenüber den etablierten Architekturen (z.b. ARM) erscheinen zu lassen ? Solange Intel nicht die SDP Spec rausgibt wird es keine Klarheit geben ob deren selbstgezogenen Vergleiche nicht doch in Wirklichkeit ein wenig hinken. Vorstellbar ist das in deren Messszenario die Komponenten drumherum eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen.

Tja, ist natürlich blöd, wobei ich ja schon erwähnt hatte, dass die TDP für einen Vergleich auch wenig geeignet ist. Insofern wäre ein neues Messverfahren sinnvoll, aber SDP ist sicherlich aus Marketinggründen eingeführt worden. AMD hat sowas ähnliches auch schonmal versucht. Hoffen wir dass Intel daran scheitert.

 

Idle/Standby/Sleep: Das ist doch, so wie ich es sehe, bisher eine der grossen Schwächen von INTEL Prozessoren. Standby Zeiten bei anderen Architekturen sind deutlich länger als bei x86. Intel holt wohl beim aktuellen Atom dadurch auf das die Effizienz bei Last besser ist. Womöglich wurden bei der Konkurrenz in genau diesem Bereich in den letzten Jahren grössere Fortschritte gemacht.

Nein, sorry, das kann ich auch nicht so stehen lassen. Gerade da hat Intel letztes Jahr sehr große Fortschritte gemacht. Man schaue sich die Tests zum Motorola Razr I an, welches ein Android Smartphone mit Intel Atom ist. Die Standby- und generell Laufzeiten sind sehr gut im Vergleich zur gängigen ARM Konkurrenz. Auch die Rechenleistung kann mit den gängigen ARM Dual-Cores mithalten und das als Single-Core!

 

So, ich denke wir sollten jetzt aufhören mittels technischer Details die Leute im Forum noch mehr durcheinanderzubringen. Ich denke im Prinzip ist alles gesagt worden, was bekannt ist und irgendwie für die Entwicklung des Unternehmens relevant sein könnte.

 

@all

 

Als Entschädigung für den aus dem Ruder gelaufenen Thread (und auf den virtuellen Award schielend), versuche ich mich an meiner ersten SWOT Analyse (ja, das Kapitel hatte ich in Stairways Buch schon gelesen, jetzt versuche ich es mal mit der Umsetzung). Wie immer: Es handelt sich hierbei um meine persönliche Meinung. Vielleicht können ja Wertpapiertiger und Banaora die Punkte jeweils kommentieren, quasi aus der Pro- und Contra Sicht. Ich versuche so neutral zu bleiben wie es mir möglich ist (Achtung, ich besitze ein paar Intel Aktien!):

 

Stärken:

Intel hebt von anderen Marktteilnehmern ab, dass sie:

- das größte Know-How im Prozessorbau aller Prozessordesigner besitzen

- die modernste Halbleiterfertigung der Welt besitzen und dort der Konkurrenz seit jeher eine Generation voraus sind

- zahlreiche Patente im Bereich der Prozessorarchitektur und Hochgeschwindigkeitsschnittstellen besitzen (für die Fertigung weiß ich es nicht)

- spezielle Fertigungstechniken etablieren können, die sie von der Konkurrenz, die nur bei Auftragsfertigern herstellen lässt, absetzt

- auf sehr starken finanziellen Beinen stehen

- den Markt für Desktops und Laptops de facto beherrschen und fast schon ein Preissetzungsmonopol besitzen

- wesentliche Kapazitätsreserven in der Produktion besitzen, die sie zu viel Geld machen können oder für erhöhte Nachfrage auf eigener Seite nutzen können (zeitweise konnte bei TSMC die Nachfrage einiger Auftraggeber wie Qualcomm nicht befriedigt werden)

- von anderen Prozessorarchitekturen, wie bspw. ARM, die nicht x86 kompatibel sind, bei klassischen Windows Anwendungen und vollwertigen Betriebssystemen (Windows, Linux) schwer anzugreifen sind (aufgrund von vergleichsweise geringer Performance von ARM Prozessoren und der Binärkompatibilität)

- im Bereich der geschäftlich genutzten Computer, sowohl bei den Servern als auch Workstations eine sehr stabile Marktposition besitzen

 

Schwächen:

Intels wesentliche Probleme sind:

- Überkapazitäten in der Produktion (mit erdrückenden Fixkosten)

- schlechte Markteindringung im boomenden und stückzahlstarken (aber weniger lukrativen) Mobilmarkt

- ein sehr großer Laden zu sein der sich nur langsam bewegen kann

- mit einem schlechten Image versehen zu sein, wegen des wahren oder gefühlten Preismonopols bei Desktop- und Laptopprozessoren (nicht sexy, altbacken, Ruch des Monopolmissbrauchs)

- im Bereich Funk-SOC (Prozessor plus Funkmodule auf einem Chip) der "Konkurrenz" wie Qualcomm im Mobilbereich hinterherzuhinken

- im Bereich der Grafikprozessoren (auf dem gleichen Chip oder mit separatem Chipsatz) der Konkurrenz von Nvidia und AMD hinterherzuhinken

- im Mobilbereich nur bei Android einsteigen zu können, da bei Apple's IOS ein Umstieg auf x86 sehr unwahrscheinlich scheint (Thema Binärkompatibilität)

 

Chancen:

Intel sollte die Chance nutzen:

- die überschüssige Fertigungskapazität zu (sehr viel) Geld zu machen

- die Schwäche AMDs auszunutzen und ein absolutes Monopol im x86 Bereich zu etablieren (Probleme mit Kartellbehörde?)

- durch technische Überlegenheit den Mobilbereich mit Atom SOC zu überschwemmen (so lange Android noch an der Spitze liegt)

- die Leistungslücke zwischen sparsamen Atom CPUs und von der in puncto Geschwindigkeit ungeschlagenen Core-I Prozessoren zu schließen

- den High-End Tablet Markt mit Core-I Varianten zu erobern

- den Desktop- und Notebookmarkt im Schulterschluss mit den geschwächten Computerherstellern mittels attraktiver Produkte wieder ankurbeln

- den Bereich der geschäftlichen genutzten Computer durch gezielten Mehrwehrt (bspw. durch erhöhte Sicherheit und Zuverlässigkeit) zu erhalten und höhere Preise in diesem extrem attraktiven und stabilen Segment durchzusetzen

 

Risiken:

Intel muss die Gefahr bewältigen

- den Weggang seines langjährigen Chefs Pau Otellini (den ich für sehr fähig halte) nicht durch einen schlechteren Manager zu ersetzen

- von den vielen sehr schnell agierenden Konkurrenten im Mobilbereich nicht ausgedribbelt zu werden

- die Produktionskosten nicht über Gebühr ansteigen zu lassen und überschüssige Kapazitäten Geld verbrennen zu lassen

- beim Versuch in die Mobilbranche einzudringen sich nicht auf zu vielen Entwicklungsfeldern zu übernehmen, die nicht zur eigenen Kernkompetenz gehören

- das Personal nicht über Gebühr ansteigen zu lassen, ohne die Umsätze und Margen zu verbessern

- den lukrativen Servermarkt von ARM mittels kleiner, sparsamer ARM Multicores nicht bedrohen zu lassen (Binärkompatibilität hilft hier auch, aber nicht ganz so sehr, da Linux leichter auf andere Plattformen portierbar ist, dank Open Source)

- keine Trends im Bereich der x86 CPUs zu verschlafen, bevor AMD oder gar ein neuer Konkurrent in diesem Bereich neu erstarkt/aus dem Nichts auftaucht

 

 

 

 

So, jetzt könnt Ihr meine Analyse verreißen.

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Kaffeetasse

Also ich muss auch sagen, so erfrischend ich die technischen Details zu Beginn fand, ist's mir mittlerweile auch deutlich zu viel geworden und der Thread läuft

quasi seit den letzten Seiten auf Durchzug.

 

Vielen Dank aber für deine SSCR-Einschätzungen,@Dandy. ;)

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

Vielen Dank @Dandy! Ich habe mir Intel bis jetzt nur oberflächlich angeschaut, weil meine technischen Kenntnisse da einfach nicht weit genug in die Tiefe gehen. Von der naiven Perspektive aus sehe ich die Phantasie in dem Wert einfach nicht. Mich interessiert speziell das Best und Average Case Szenario.

 

Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, sieht es nach Umsatzrückgang bei steigenden Kosten aus, das ist für jede Firma ein Problem. In den Nachrichten liest man häufig, dass die Nachfrage nach PCs stark einbricht, das ist angesichts des Tablet und Smartphone Boom nachvollziehbar. Im Zusammenhang mit den Bereichen höre ich den Namen Intel aber nicht. Ist der Zug schon abgefahren? Insb. wegen den Kompatibilitätsproblemen. Soweit ich mich erinnere ist die Kooperation von Intel und Nokia zur Schaffung eines neuen OS auf Intel Basis ja gescheitert.....

 

  • Du redest von x86 Chipsätzen. Werden die nicht hauptsächlich im Desktop Bereich und High End Tablet Bereich verbaut? Wo werden die x86 noch verbaut und wo sind die Wachstumsphantasien?
  • In Verbindung mit mobilen Endgeräten hört man häufig die Namen Qualcomm und Samsung. Wie weit sind die Intel voraus?
  • Wie können die Überkapazitäten zu Geld gemacht werden?
  • Was genau hat es mit Atom SoC auf sich? Wikipedia hat eine Liste von Geräten, wo das eingesetzt wird, aber so richtig kennen tu ich davon nur einige wenige.

 

Meiner Kenntnis nach ist Intel in Marktführer in vielen Bereichen, nur eben nicht im mobilen Bereich. Und da kommt momentan ja viel Wachstum her, oder? Was ein Monopolist nie beeinflussen kann, ist die Nachfrage. Er muss sich vereinfacht gesagt immer daran orientieren, welche Mengen ihm die Konsumenten bei welchem Preis abnehmen. Daher kann er den Preis auch nicht frei wählen.

Ich nehme angesichts der riesigen Produktion an, dass Intel in den etablierten Geschäftsbereichen unangefochten die Nummer eins ist und sich das so schnell auch nicht ändern kann?

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Dandy

@Lensk

 

Bei Deiner Phantasie kann ich Dir natürlich nicht helfen ;)

 

Die meisten Deiner Fragen waren Gegenstand der Diskussionen der letzten Seiten im Thread. Ich möchte mir ehrlich gesagt nicht die Mühe machen, diese wieder aufzurollen, zumal die Informationsflut schon groß genug zu sein scheint und neue Diskussionen über die gleichen Themen nur noch mehr Verwirrung stiften. Lese das bisher Geschrieben doch einfach nochmal langsam durch und versuche Dir einen Überblick zu schaffen. Bei dann noch offenen Fragen kann ich gerne weiterhelfen.

 

Noch kurz eine Anmerkung zum OS, welches Nokia und Intel zusammen entwickeln wollten (und haben). Es hieß Meego und war wohl der Versuch von Nokia von Symbian loszukommen ohne auf Android umzusteigen und von Intel, ein x86 kompatibles Betriebssystem ohne Abhängigkeit von Google. Letztlich ging es aber schief und es gibt inzwischen Android Versionen die auf x86 laufen. bspw. (aber nicht nur) im Motorala Razr I. Der Rest wurde eigentlich diskutiert.

 

 

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