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dfrank

Vorstellung meines Portfolios

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dfrank
· bearbeitet von dfrank

Heute stelle ich euch mein Portfolio vor. Es hat sich im Laufe der letzten Monate immer wieder radikal verändert. Aufgrund der sich nähernden Abgeltungssteuer soll es nun aber endlich in die Tat umgesetzt werden.

 

Als Recherchequelle hat sich das Wertpapier-Forum sehr bewehrt. Allerdings habe ich auch auf die „klassische“ Fachliteratur wie Kommer, Swensen und Bernstein zurückgegriffen.

 

In meinen Augen ist mir nun eine Allokation gelungen, mit der ich sehr gut die nächsten Jahre leben kann. Dabei haben mir nicht zuletzt die in den letzten Monaten geschehenen Ereignisse rund um die Finanzkrise die Augen geöffnet, was mein eigenes Risikoprofil angeht.

 

Bevor ich aber zur expliziten Aufteilung komme, noch ein paar Informationen zu meiner Person, damit ihr meine Vorstellungen besser beurteilen könnt.

 

- Alter: 22

- Beruf: Student

- Einkommen: zwischen 600-800 € monatlich

- Vermögen: 40.000 €

 

Da ich mich zukünftig auch intensiver mit Einzelwerten beschäftigen möchte, allerdings mir diesbezüglich mein Informationsbedarf noch viel zu groß erscheint, werde ich vor 2009 mein gesamtes Vermögen in mein so genanntes „Core Portfolio“ investieren, dass später, vielleicht auch erst nach Abschluss meines Studiums (~2011), um ein „Satellite Portfolio“ aus eben diesen Einzelwerten ergänzt werden soll.

 

In meiner persönlichen Klasse 4 (dunkelblau) wird der Aktienanteil meines Portfolios nach der aktuellen BIP-Verteilung vom Oktober 2008 aufgeteilt. Darüberhinaus werden Westeuropa und Nordamerika in Standard- und Small-Werte unterteilt, die ich mit 60/40 gewichte. Ich habe absichtlich auf eine Übergewichtung von Value-Aktien verzichtet, da ich davon ausgehe, dass sich mein späteres Engagement in Einzelwerten auf diesen Aktientyp beschränken wird. Wie viele im Forum bedauere ich, dass der US-Small Cap ETF von iShares nach wie vor nicht in Deutschland angeboten wird. Alternativ schwanke ich zwischen diesen drei Möglichkeiten: Kauf eines aktiv gemanagten Small Cap Fonds, Substituierung durch den MSCI Europe Small Cap, oder Substituierung durch den MSCI North America. Die Wahl des MSCI North America, anstatt des MSCI USA, sowie die Miteinbeziehung des S&P ASX 200 sind kleine Spielereien, die ich auf jeden Fall miteinbeziehen möchte, auch wenn ich dafür ein geringfügig höheres TER in Kauf nehmen muss.

 

In Klasse 3 befinden sich REITS. Mir ist bewusst, dass der Index nicht ausschließlich REITS, sondern auch Immobilienaktien hält. Da meines Wissens momentan aber kein besserer passiver Fonds in Deutschland erhältlich ist, nehme ich auch das in Kauf.

 

Meine Klasse 2 besteht aus offenen Immobilienfonds. Bei meiner Anlagesumme halte ich die Aufteilung auf zwei Vehikel für gerechtfertigt. Bei der Auswahl habe ich auf die vielen Forums-Diskussionen zurückgegriffen, und mir letztendlich die für mich passende Kombination, mit einer momentanen Übergewichtung Europas, herausgefiltert.

 

Zuletzt folgt noch meine persönliche Klasse 1, die hälftig aus Staatsanleihen mit und ohne Inflationsausgleich besteht. Ich halte es wie Swensen für sinnvoll, beide Gattungen im Portfolio zu halten.

 

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass meine persönlichen Klassen nicht unbedingt mit den oft verwendeten Risikoklassen gleichzusetzen sind. Mir ist beispielsweise durchaus bewusst, dass REITS ein genauso hohes Risiko wie Aktien aufweisen. Es dient nur meiner besseren Übersicht.

 

Für ausreichend liquide Mittel ist über mein Tagesgeldkonto bei der Comdirect gesorgt.

 

Den ganzen „Steuerwahnsinn“ rund um das Thema SWAPs blende ich bei meiner ETF-Auswahl bewusst aus. Steuererklärungsprobleme nehme ich gerne in Angriff.

 

Somit ergibt sich insgesamt eine Aufteilung von 55/15/30 zwischen Aktien, REITS / Offenen Immobilienfonds / Staatsanleihen. Trotz meines noch relativ jungen Alters erscheint mir diese Aufteilung besser zu meinem persönlichen Risikoprofil zu passen, als Allokationen, die ich z.B. mittels der Formel "100 - Lebensalter = Aktienanteil" erhalte.

 

Auf Spielereien wie Unternehmensanleihen, Rohstoffe und Pfandbriefe möchte ich gerne verzichten, da ich diese, abgesehen von den Pfandbriefen, für unnötig halte, und es den Umfang meines Portfolios sprengen würde.

 

Der Rebalancing-Prozess ist fester Bestandteil meiner Strategie (auch wenn es mit meine Australien-Engagement schwer wird :- )und soll einmal im Jahr zu einem festen Zeitpunkt unabhängig von den gerade vorherrschenden Kursen vollzogen werden.

 

Das Geld ist für keinen bestimmten Zweck gedacht. Wahrscheinlich wird ein Teil in vielen Jahren für den Bau eines Hauses in Anspruch genommen. Je nach zukünftigem Gehalt kann es aber auch vollständig mit in meine Altersvorsorge fließen.

 

Über einen Gedankenausstausch würde ich mich sehr freuen. Aber auch für Kritik habe ich noch ein offenes Ohr.

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HatschiPu

Kurz meine Meinung: Ein gut diversifiziertes Portfolio :thumbsup: !

 

Ich finde nur, dass 12 verschiedene Fonds etwas "too much" ist. Am ehesten würde ich die Reits rauswerfen und das Geld auf die beiden Immofonds aufteilen. Über die Linker könnte man auch nachdenken. Ich persönlich würde in Klasse 1 einfach alles auf die normalen Staatsanleihen setzen.

 

10 Positionen reichen meiner Ansicht nach völlig, gerade unter den Aspekten Einfachheit, Ordergebühren etc...

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SM77

Hallo,

 

meiner Meinung nach eine gute Basis für weitere Diskussionen. Ich finde auch, dass es etwas zuviele Positionen sind. Bei 1% sind das ja gerade mal 400 Euro --> Zu kleine Position --> raus.

 

Der Sinn von Reits ist mir unbekannt. Scheint auch sehr stark zum "normalen" Aktienmarkt zu korrelieren. Würde ich drauf verzichten.

 

Als alternativen Anbieter für den Stoxx600 könntest du Comstage in Erwägung ziehen. Günstige TER und bei Comdirect ohne Ordergegebühr zu haben.

 

Statt Staatsanleihen könntest du in der momentanen Situation auch Festgeld in Betracht ziehen. Da bekommst du ohne Risiko über 5% - bei deinem Einkommen wohl steuerfrei.

 

Mach was draus...

 

Noch eine Idee: Du könntest auch vorerst auf die Smallcaps verzichten und diese dann in den nächsten Jahren dazukaufen, wenn es einen globalen Smallcap-ETF gibt.

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bluechip3000
· bearbeitet von bluechip3000

Kann mich da der Meinung meiner Vorredner nur anschließen: Grundsätzlich gute Überlegungen aber zu viele Positionen bei Deiner jetzigen Anlagesumme. Ich würde mich auf einen Kern konzentrieren, in den Du jetzt investierst. Das könnte z.B. heißen: Reits raus, Linker auch (und in der Tat kann man durchaus darüber nachdenken, statt der Anleihen TG zu nehmen - zumal ich nichts von Cash in Deinen Positionen gelesen habe). Du kannst bei Deinem Anlagehorizont auch darüber nachdenken - wie das einige hier laut tun - Immos und Anleihen erst ab 2009 langsam aufzubauen um so das Risiko per à peu aus dem Depot zu nehmen und VOR 2009 ALLES in Aktien zu investieren.

Zurück zu Deinem Vorschlag: Auf den ersten Blick ist mir persönlich der Europaanteil ein wenig zu hoch (ist sicherlich Geschmackssache aber ohne das jetzt mit xray überprüft zu haben scheint der höher zu sein als der USA-Part). Selbst nach BIP aber erst recht nach MK gewichtet. Und wenn Du dann noch darüber nachdenkst, den evtl. nicht kommenden S&P SC durch den von dbx - also Europa - zu ersetzen, wird das Ungleichgewicht noch größer.

Das bedeutet dann entweder warten und erst im nächsten Jahr investieren oder eben einen aktiven.

 

Außerdem verstehe ich beim besten Willen nicht eine Depotposition von einem Prozent. Was sollen 400 Euro bei 40.000 Euro an Diversifikation bewirken? Abgesehen davon stehen da die Transaktionskosten in keinem Verhältnis zur Anlagesumme.

 

Aber wie gesagt: Aus meiner Sicht ein guter Ansatz - mach es halt nur ein wenig kleiner. Du willst vieleicht ein bisschen viel auf einmal. Dabei hast Du doch nun wirklich noch Zeit...:-)

 

bluechip

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Crasher
· bearbeitet von Crasher

eigentlich gut, aber viel zu teuer.

 

Mein Vorschlag: Reit´s raus, einen Immobilienfonds, 1x Jumbo Pfandbriefe dazu den MSCI World, MSCI Small Cap, Emerging Markets und regelmäßig Rücklagen auf´s Tagesgeld - Fertig :)

 

So hast du immer alle Länder im Depot, weniger Gebühren die deiner Rendite zu Gute kommen und kannst besser Rebalancen (sehr wichtig).

 

Ebenso wichtig: Kein Geld in Aktien oder Immo´s stecken, welches kurzfristig verfügbar sein muss (Autokauf, Hausbau etc.) Auf Geld in Aktien sollte mindestens 15 Jahre komplett verzichtet werden können, auf Immo´s (wie wir nun wissen) mindestens 3-4 Jahre. Sollte also in 5-10 Jahren ein Hausbau anstehen, das Geld lieber auf Immo´s, Pfandbriefe und Tagesgeld verteilen.

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Berd001

Hallo erstmal...

 

ich tendiere zu einfach und wenig. Denn in diesem Fall ist wenig mehr:

 

MSCI World

Eurostoxx

EMU Small Caps (oder aktiven Small Caps oder bis zum Erscheinen eines weltweiten Small-Caps-ETF keinen)

MSCI Emerging Markets

 

Hausinvest Global

Hausinvest Europa oder AXA Immoselect

 

(inflation linked) Staatsanleihen und/oder Tagesgeld

 

Bei den ETFs bist Du ziemlich breit aufgestellt und gut diversifiziert. Und wenn aus dem MSCI EM südamerikanische oder asiatische Länder in die Riege der Industrieländer aufsteigen, regelt sich das automatisch, da diese dann in den MSCI World aufgenommen werden.

 

Gruß

Berd

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fw1962
· bearbeitet von fw1962

Hallo dfrank,

 

falls erlaubt - wie schaut Deine Planung (Ende 2009 ???) der effektiven Ziel-Rendite (abzgl. aller Kosten) aus ?

 

Und wie würdest Du das Risiko Deines Portfolios selbst einschätzen

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harwin

Viel zuviel ETF`s für meinen Geschmack. Bei dieser Größenordnung von 40.000 würde ich eine einfachere Aufteilung bevorzugen.

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dfrank

Da ich mich bereits seit über einem Jahr mit der Planung für mein Kernportfolio beschäftige, hatte ich nicht mit solch einer Kritik gerechnet.

 

Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass ich euch meine geplante Allokation vorgestellt habe. Auch wenn ich mir schon fast sicher war, mein Vermögen genauso, wie oben aufgeführt, zu investieren, haben mich eure Beiträge nochmal zum nachdenken bewegt. Schlussendlich erscheint es mir in der Tat auf lange Sicht sinnvoll, weniger Positionen im Depot zu haben, die man zum einen besser verwalten, zum anderen aber, und das ist mir wichtig, sehr gut rebalancen kann.

 

Nach dem weiteren Studium vieler interessanter Forumsartikel, bin ich letzten Endes bei der fast simpelsten Methode hängengeblieben.

 

Ich möchte euch deswegen mein neu aufgestelltes Kernportfolio und dessen Methodik kurz vorstellen.

 

1. Im Aktienbereich setze ich auf den MSCI World, den DJ Euro Stoxx, den MSCI Emerging Markets, sowie den Blackrock Global Funds SmallCap Fund A, welcher dem MSCI World Small Cap Index sehr nahe kommt.

 

Die Gewichtungen der einzelnen Vehikel kommt durch eine mehr oder weniger komplexe Rechnung zu Stande, die ich nur grob skizzieren möchte.

Ziel ist nach wie vor eine möglichst gute Abbildung der weltweiten BIP-Verteilung. Allerdings habe ich die Frontier Markets rausgelassen, und ihren Anteil auf die Regionen Nordamerika, Europa, Pazifik, sowie die Emerging Markets verteilt. Dabei kommt laut dem internationalen Währungsfonds, per Oktober 2008 die unten angehangene Verteilung heraus. Der Mix der einzelnen Vehikel kommt dann wie folgt zustande:

 

Zum einen wird die Welt in Large und Small Caps unterteilt. Die MSCI-, sowie die DJ-Indizes bilden meines Wissens cirka 85% der Marktkapitalisierung ab. Für die restlichen 15% springt der BGF Global SmallCap Fund A in die Bresche, dessen momentane Aufteilung wie folgt ausschaut:

 

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Ich nehme Small Caps nicht nur wegen ihrer angeblich langfristig besseren Rendite mit auf, sondern auch um mehr als die üblichen 85% der gesamten Welt abzudecken.

 

Dann habe ich zwischen dem MSCI World, dem DJ Euro Stoxx und dem MSCI Emerging Markets einen Mix von 50/20/30 zugrunde gelegt, womit die unten gezeigte Aufteilung zustande kommt.

 

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Um die durch diese Komposition erhaltene Abdeckung des BIP-Verhältnisses zu berechnen, habe ich mir im ersten Schritt die aktuelle Verteilung der erhältlichen Marktkapitalisierungsdaten herausgesucht. Dann habe ich mir bei MSCI Barra die aktuelle Abdeckung der MSCI Indizes angeschaut. Auf dieser Grundlage habe ich den Anteil der Länder in meinem Portfolio berechnet. Dazu addiert wird natürlich noch der Anteil, der durch den SmallCap Fund ins Depot kommt.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Schlussendlich weicht die BIP-Verteilung meines Aktienteils nicht wesentlich von den BIP-Zielvorgaben des IMF ab, auch wenn die Länder in sich wieder nach MK gewichtet sind.

 

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2. Im mittleren Risikobereich setze ich nun ausschließlich auf zwei offene Immobilienfonds, an deren Wahl sich nichts geändert hat.

 

3. Dagegen habe ich mir für den "risikolosen" Part meines Kernportfolios etwas neues einfallen lassen. Der insgesamt 30%-ausmachende Teil wird zu je einem Viertel in Jumbopfandbriefe, deutsche Staatsanleihen, Festgeld und liquide Mittel, sprich Tagesgeld, gegliedert. Dabei werden die Jumbo-Pfandbriefe durch einen iShares-ETF abgedeckt. Die Staatsanleihen werde ich direkt bei der Deutschen Finanzagentur beziehen, und diese nach Laufzeiten staffeln. Allerdings erst ab 2009.

 

Die genauen Bezeichnungen, Gewichtungen, usw. könnt ihr der unten angefügten Tabelle entnehmen.

 

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Ich erspare mir Stellungnahmen zu den bisherigen Aussagen, da es sich ja nun um eine neue Aufteilung meines Kernportfolios handelt.

 

Kritik, Anregungen, etc. weiterhin erwünscht! ;)

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maxxan

 

 

1. Im Aktienbereich setze ich auf den MSCI World, den DJ Euro Stoxx, den MSCI Emerging Markets, sowie den Blackrock Global Funds SmallCap Fund A, welcher dem MSCI World Small Cap Index sehr nahe kommt.

 

 

Insgesamt alles in Ordnung.

Eines ist aber meines Erachtens nicht optimal gelöst. Hierbei handelt es sich um einen Aspekt, der in deinem ersten Vorschlag besser umgesetzt war. Und zwar hattest du initial auf den MSCI World verzichtet, was ich persönlich auch so machen würde (und auch mache). Insbesondere wenn dir ne Gewichtung nach BIP vorschwebt. Du hast über die Regionen/Länderverteilung einfach mehr Kontrolle. Wie bekannt hatte Japan in den 80ern mal ne Gewichtung von ca. 70-80% im MSCI World, was natürlich vom BIP-Anteil ziemlich abwich. Die Blase platzte ja dann...

 

letztlich ist der World ja auch nur USA, Japan und Europa (Australien und Kanada vernachlässigen wir zugegeben). Europa haste schon, nimmste statt World halt einen Japan sowie einen USA /North America -ETF und fertig.

 

Ein Nachteil bekanntermaßen ist natürlich, daß potentielle Aufsteiger aus den Emerging Marketes in den World ( z.b. Südkorea)dann nicht mehr in deinen Portfolio vertreten sein könnten. Na ja, dann hat man ein Land halt nicht...

 

P.S.: Auch Rebalancing ist ohne MSCI World sicherlich besser/sinnvoller durchführbar!

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bluechip3000

Würde ich bei Deinen Zielvorgaben und Überlegungen wahrscheinlich auch so machen. Einziger Unterschied: Ich würde die Gewichtung von Euro und Em tauschen. Das wars aber auch.

Zu den Überlegungen meines Vorredners: Sicher richtig, machen hier auch viele so aber es macht das Portfolio auch sofort etwas komplexer. Du hast dann statt MSCI World die USA bzw. Nordamerika, Japan und evtl. noch Asien drin. Ich finde den Mehraufwand durch die zusätzliche Diversifizierung nicht gerechtfertigt (bei 100.000 Euro Anlagesumme mag das anders aussehen - aber selbst da würde ich sagen: Einfach tut es auch. Wir reden hier gefühlt von Renditevorteilen im Nachkommabereich - wenn überhaupt).

 

Aber wie auch immer Du Dich entscheidest: Viel Erfolg und langen Atem.

 

bluechip

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Berd001
Insgesamt alles in Ordnung.

Eines ist aber meines Erachtens nicht optimal gelöst. Hierbei handelt es sich um einen Aspekt, der in deinem ersten Vorschlag besser umgesetzt war. Und zwar hattest du initial auf den MSCI World verzichtet, was ich persönlich auch so machen würde (und auch mache). Insbesondere wenn dir ne Gewichtung nach BIP vorschwebt. Du hast über die Regionen/Länderverteilung einfach mehr Kontrolle. Wie bekannt hatte Japan in den 80ern mal ne Gewichtung von ca. 70-80% im MSCI World, was natürlich vom BIP-Anteil ziemlich abwich. Die Blase platzte ja dann...

 

letztlich ist der World ja auch nur USA, Japan und Europa (Australien und Kanada vernachlässigen wir zugegeben). Europa haste schon, nimmste statt World halt einen Japan sowie einen USA /North America -ETF und fertig.

 

Ein Nachteil bekanntermaßen ist natürlich, daß potentielle Aufsteiger aus den Emerging Marketes in den World ( z.b. Südkorea)dann nicht mehr in deinen Portfolio vertreten sein könnten. Na ja, dann hat man ein Land halt nicht...

 

P.S.: Auch Rebalancing ist ohne MSCI World sicherlich besser/sinnvoller durchführbar!

 

 

Hallo erstmal...

 

Um den MSCI World herum ein Depot nach BIP aufzubauen ist sicherlich nicht so einfach - aber angenähert durchaus möglich.

Allerdings hat die Kombination von MSCI World und MSCI EM aktuell aber v. a. langfristig gesehen in meinen Augen zwei große Vorteile:

1. Schon jetzt beinhaltet dieses Depot auch die entwickelten asiatischen Länder sowie Australien und Neuseeland.

2. Sobald ein südamerikanisches oder asiatisches Land von einem Schwellenland zu einem Industrieland aufsteigt, wird es automatisch vom MSCI EM in den MSCI World "umgebucht".

 

Darüber würde ich bei einem Langfrist-Depot nicht einfach so hinweggehen. Die Alternative wäre dann, Länder-ETFs nachzukaufen: Südkorea, Mexiko, Brasilien, ...

 

Gruß

Berd

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dfrank
· bearbeitet von dfrank

Schlussendlich ist es wohl immer ein Kompromiss, den wir zur Zeit eingehen müssen. Selbst mit einem ETF, der den MSCI Developed Asia nachbilden würde, hätten man immernoch das Problem, dass zukünftige Aufsteiger in Südamerika nicht mehr mit erfasst würden.

 

Mir geht es persönlich aber besser, wenn ich tatsächlich alle Ländner mit im Depot habe. Ich möchte heute nicht schon auf Australien, Hong Kong, Neuseeland, Singapur, (Kanada), etc., verzichten, sowie zukünftig auf alle Aufsteiger aus dem MSCI EM. Auch mit der momentanen Approximation der BIP-Abbildung kann ich gut leben. Und darum geht es ja m.E. in einem Langfrist-Depot, sich wohl zu fühlen, um die geplante Allokation so lang es geht durchzuziehen.

 

Einzige Gefahr ist nur, die von maxxan erwähnte erneute Verschiebung der MK-Verhältnisse. Wenn Ein Land oder eine Region in Asien plötzlich (wieder) in diesem Bezug zulegt, und dafür z.B. die USA an Gewicht verliert, sehe ich keine Möglichkeit, dass durch eine veränderte Gewichtung meiner Vehikel zu korrigieren.

 

Ich habe leider auch keine Glaskugel, aber die Frage ist, inwieweit sich das Beispiel Japan überhaupt noch einmal heutzutage und in Zukunft wiederholen lässt. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass in einem Land allein, isoliert eine solche Blase entsteht, und damit einhergehend eine dermaßen eklatante Verschiebung der MK-Verhältnisse stattfindert. Zumal dies ja auch noch in einem bereits heute einflussreichen Staat bzw. bedeutenden Markt passieren müsste, da bei allen anderen das Gewicht während einer Blase immernoch zu klein wäre. Aufgrund der Globalisierung und der momentan zu beobachtenden Zunahme der Korrelation zwischen den Aktienmärkten der enwickelten Länder, schätze ich die Gefahr als eher gering ein.

 

Aber wie sagte Prof. Weber am Wochenende bei der Vorstellung seines ARERO Weltfonds: "Nur Frau Schlotterbeck weiss die Zukunft"! :P

 

Weitere Diskussion erwünscht! :)

 

P.S.: Gab es nicht auch seitens MSCI Überlegungen zur Umstellung der Methodik ihrer Indizes?

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Berd001
Schlussendlich ist es wohl immer ein Kompromiss, den wir zur Zeit eingehen müssen. Selbst mit einem ETF, der den MSCI Developed Asia nachbilden würde, hätten man immernoch das Problem, dass zukünftige Aufsteiger in Südamerika nicht mehr mit erfasst würden.

 

Mir geht es persönlich aber besser, wenn ich tatsächlich alle Ländner mit im Depot habe. Ich möchte heute nicht schon auf Australien, Hong Kong, Neuseeland, Singapur, (Kanada), etc., verzichten, sowie zukünftig auf alle Aufsteiger aus dem MSCI EM. Auch mit der momentanen Approximation der BIP-Abbildung kann ich gut leben. Und darum geht es ja m.E. in einem Langfrist-Depot, sich wohl zu fühlen, um die geplante Allokation so lang es geht durchzuziehen.

 

Einzige Gefahr ist nur, die von maxxan erwähnte erneute Verschiebung der MK-Verhältnisse. Wenn Ein Land oder eine Region in Asien plötzlich (wieder) in diesem Bezug zulegt, und dafür z.B. die USA an Gewicht verliert, sehe ich keine Möglichkeit, dass durch eine veränderte Gewichtung meiner Vehikel zu korrigieren.

 

Ich habe leider auch keine Glaskugel, aber die Frage ist, inwieweit sich das Beispiel Japan überhaupt noch einmal heutzutage und in Zukunft wiederholen lässt. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass in einem Land allein, isoliert eine solche Blase entsteht, und damit einhergehend eine dermaßen eklatante Verschiebung der MK-Verhältnisse stattfindert. Zumal dies ja auch noch in einem bereits heute einflussreichen Staat bzw. bedeutenden Markt passieren müsste, da bei allen anderen das Gewicht während einer Blase immernoch zu klein wäre. Aufgrund der Globalisierung und der momentan zu beobachtenden Zunahme der Korrelation zwischen den Aktienmärkten der enwickelten Länder, schätze ich die Gefahr als eher gering ein.

 

Aber wie sagte Prof. Weber am Wochenende bei der Vorstellung seines ARERO Weltfonds: "Nur Frau Schlotterbeck weiss die Zukunft"! :P

 

Weitere Diskussion erwünscht! :)

 

P.S.: Gab es nicht auch seitens MSCI Überlegungen zur Umstellung der Methodik ihrer Indizes?

 

 

Hallo erstmal...

 

Ich wäre froh darüber, wenn innerhalb des MSCI World (oder meinetwegen im Eurostoxx oder dem MSCI EM) nochmals so etwas passieren würde wie mit Japan in den 80er Jahren. Bei einem solchen Wertzuwachs würde ich den ETF dann einfach verkaufen und mich über den Gewinn freuen.

 

Gruß

Berd

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dfrank
· bearbeitet von dfrank

Nun möchte auch ich endlich meine Planung in die Tat umsetzen, stoße jedoch bei der Ausführung noch auf eine Frage:

 

Kommt es zu irgendwelchen zusätzlichen Kosten oder ungewünschten Nebeneffekten, wenn ich bereits am Wochenende mein Gebot für einen Kauf am nächsten Wochenbeginn über die Xetra (mit Limit) abgebe, und nicht während der Handelszeit?

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