shm November 11, 2008 Hallo zusammen, ich habe ein kleines Problem mit einer Bank, der lettischen Parex Bank. Dort wurde Anfang des Jahres ein Festgeldkonto für eine dreijährige Laufzeit eröffnet. Nun ist am Wochenende die Bank ohne Ankündigung verstaatlicht worden, also hat ihr Privatbankdasein aufgegeben. siehe Artikel http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/506/317381/text/ Nun weiß ich nicht, wie ich weiter vorgehen kann. Ich war bereits bei der Zweigstelle in München (es gibt insgesamt nur drei Filialen in DE), dort habe ich direkt mit dem Filialleiter gesprochen, der selber sehr unsicher war. Er meinte, da meine Laufzeit noch sehr jung ist, würde er seine Hände nicht ins Feuer legen und sagen dass in zwei Jahren - bei Laufzeitende - der lettische Staat noch solvent - also noch über Geld verfügt - ist. Da das Geld aber fest angelegt ist, kann man nur unter bestimmten Bedingungen das Konto kündigen. Da bei mir momentan aber kein Fall eintrifft, und ich mir auch keine teuren Wohnungen/Autos momentan kaufen will, weiß ich nicht wie ich nun handeln soll. Meiner Meinung nach ist eine plötzliche verstaatlichung einer Bank, die ja einer Insolvenz zuvorgekommen ist, bereits eine extreme Bedingung. shm Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine November 11, 2008 · bearbeitet November 11, 2008 von Sapine Die hier verlinkten Artikel kennst Du vielleicht schon ? https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...st&p=382958 Eine aktuelle Risikoeinschätzung kann man an den Credit Spreads einer Bank ablesen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob es welche für die Parex Bank gibt. http://www.derivateverband.de/DE/Showpage.aspx?pageID=68# Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman November 11, 2008 Da das Geld aber fest angelegt ist, kann man nur unter bestimmten Bedingungen das Konto kündigen. Wenn du das Geld fest für drei Jahre anlegst, kommst du in der Regel überhaupt nicht vorzeitig daran. In dem Fall bleibt nur abwarten übrig. Was wären denn die Bedingungen? Faktisch hat jetzt der lettische Staat dein Geld. Ähnlich wie andere osteuropäische Staaten haben die im Moment ein Problem, weil sich der private Sektor (wie bei dir die Parex Bank) stark im Ausland verschuldet hat. Der Staat verfügt nicht über genug Währungsreserven, um diese Schulden alle übernehmen zu können. Es gibt aber in diesem Fall gute Aussichten dein Geld wiederzusehen. Lettland ist anders als Island in der EU und bekommt im Ernstfall von dieser Hilfe. Zudem ist das Problem in Lettland in absoluten Beträgen viel kleiner als z.B. in Island. Das überfordert die EU also nicht. Selbst wenn diese Stütze wegen politischen Reibereien nicht mehr tragen sollte, ist die Parex Bank im Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken. Darüber sind Beträge bis 1,5 Mio. Euro abgesichert. Also für Panik besteht kein Grund. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Dezember 19, 2008 · bearbeitet Dezember 19, 2008 von harryguenter Selbst wenn diese Stütze wegen politischen Reibereien nicht mehr tragen sollte, ist die Parex Bank im Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken. Darüber sind Beträge bis 1,5 Mio. Euro abgesichert. Also für Panik besteht kein Grund. Lt. aktuellem Finanztest 01/2009 S.28 stimmt das nur bedingt: Die ersten 50.000 Euro sind über den lettischen Einlagensicherungsfonds abgedeckt und müssen im Falle eines Falles auch dort geltend gemacht werden. Erst darüber hinausgehende Einlagen bis 1,5 Mio EUR sind vom deutschen Einlagensicherungsfonds abgesichert. Das mag zwar bezüglich der Sicherheit gleichgut sein, bedeutet aber entsprechenend mehr Aufwand (Fremdsprachige Formulare und Behörden) Zusätzlich gilt ggfs. die (gesetzlich nicht verankerte) "Merkelgarantie" des deutschen Staates. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag