otto03 Oktober 30, 2008 Womöglich nur ein vorübergehender Vorteil. Die Aktiven Fonds haben womöglich ihre VW Aktien mit gutem Gewinn (aber zu früh?) verkauft. Der ETF macht zwar den steilen Anstieg mit, wird aber bei dem zu erwartenen Niedergang auch wieder dabei sein. Die ach so cleveren Fondsmanager von DWS waren wohl nicht dabei, wenn ich mir die Jammerei von Kaldemorgen und seinem Vize ansehe. Es ist doch bezeichnend, daß aktive Fondsmanager jammern, sie könnten die Performance ihrer Benchmark nicht nachvollziehen (Anlagebschränkungen) . Aktive hätten (wie Du sagst) ihre völlig überteuerten VW verkauft und nicht gejammert, aber dem war wohl nicht so. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Oktober 30, 2008 Das Ganze kann man viel einfacher haben... Es reicht, sich den DAX als einen TER-freien Fonds zu denken. Im Moment der Umstellung werden die Gewichtungen der Aktien angepasst (gekauft und verkauft), fertig. (Mit Market Impact=Transaktionskosten=0, da der "DAX-Fonds" selbst nur imaginär existiert.) Der Wert der Anteile des Fonds ändert sich in dem Moment (wie auch bei einem realen Fonds) natürlich nicht. Dann braucht man auch keine gedanklichen Verrenkungen mit der Verkettung von DAX-Ständen. Vielleicht denke ich einfach zu kompliziert. Das Problem ist, dass einige nicht wissen, wie sich der Index bei Umstellungen verhält. Früher habe ich auch gedacht: VW raus, EADS rein. Der Sprung der dadurch entsteht muss halt verkraftet werden. Dass es einen stetigen Übergang gibt, habe ich erst hier (bzw. nach ein paar Finanzbüchern) gelernt. Und ich ging davon aus, dass das jedem Börsenanfänger klar ist, sobald er weiß, was der DAX überhaupt ist, deswegen meine wohl wenig erklärende Reaktion. Aber falls das für einige zu schwer ist, sorry. ^^ Ich wollte dich nicht kritisieren, sondern die anderen aufklären. Anfänger müssen dumme Fragen stellen, wenn sie mal Fortgeschrittene sein wollen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
harryguenter Oktober 30, 2008 Die ach so cleveren Fondsmanager von DWS waren wohl nicht dabei, wenn ich mir die Jammerei von Kaldemorgen und seinem Vize ansehe.Es ist doch bezeichnend, daß aktive Fondsmanager jammern, sie könnten die Performance ihrer Benchmark nicht nachvollziehen (Anlagebschränkungen) . Aktive hätten (wie Du sagst) ihre völlig überteuerten VW verkauft und nicht gejammert, aber dem war wohl nicht so. Ich glaube der Kaldemorgen spielte eher darauf an, dass die aktiven Fonds womöglich ihre VW Bestände hätten verkaufen müssen, da bei Fonds ein einzelner Wert nicht mehr als 10% Gewicht im Depot haben darf. Durch derartige Kurssprünge hätten Fonds VW gar nich bis zum höchsten Kurs komplett halten können. Habe aber nur kurze Ausschnitte im Fernsehen gesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel Oktober 30, 2008 Hab gestern in irgendeiner Zeitung tatsächlich gelesen:"Indexfonds müssen VW Aktien kaufen und verkaufen dafür Aktien anderer Firmen zu jedem Preis, weil der VW Anteil im Index steigt" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chaos_2k November 3, 2008 Hab gestern in irgendeiner Zeitung tatsächlich gelesen:"Indexfonds müssen VW Aktien kaufen und verkaufen dafür Aktien anderer Firmen zu jedem Preis, weil der VW Anteil im Index steigt" Das hält sich: boersenmagazin.de----------------- Die Kurskapriolen der Volkswagen Aktie und des DAX in der abge- laufenen Woche werden schnell historisch genannt. Das stimmt zumindest in der Hinsicht, dass sie wohl einmalig bleiben werden. Grossaktionaer Porsche hat am letzten Wochenende bekannt gegeben, dass man direkt und ueber Optionen bereits 74 Prozent der VW- Stimmrechte halte. Porsche plane auch einen Ausbau auf 75,1 Pro- zent, was defakto die volle Kontrolle ueber VW bedeutet. Da das Land Niedersachsen 20 Prozent an Porsche haelt, sind nur noch wenige Prozent im freien Handel. Und genau da lag das Problem. Hedgefonds hatten mit groesseren Positionen auf fallende Kurse bei VW spekuliert bzw. sich gegen fallende Kurse abgesichert. Dazu wurde die Aktie leer verkauft. Insider schaetzten das Volu- men auf ueber 10 Prozent aller VW-Aktien. Wenn man dieses Geschaeft aufloesen will, muss man die Aktien zurueckkaufen. Mit den neuen Stimmrechtsverhaeltnissen bei VW wurde den Leerverkaeu- fern schlagartig klar, dass gar nicht ausreichend Aktien verfueg- bar sind, um alle Shortpositionen zu schliessen. Also ging es nur noch darum, die Aktien als Erster zu bekommen. Nach 210 Euro am Freitag, eroeffnete die VW-Aktie am Montag bei 350 und stieg auf ueber 600 Euro. Am Dienstag ging es sogar auf ueber 1000 Euro. VW war zu diesem Zeitpunkt die nach Marktkapitalisierung wertvollste Firma der Welt. Die Leerverkaeufer hatten dabei nur die erste Stufe dieser fuer einen DAX-Wert unglaublichen Kursexplosion ausgeloest. Die zweite Stufe loesten indexorientierte Investoren aus. Sehr viele Gross- anleger orientieren sich bei der Geldanlage an Indizes, z.B. am DAX. Am DAX duerften sich einige Hundert Milliarden Euro Anlage- kapital ausrichten. Das waere auch nicht weiter schlimm, wenn die Kurskapriolen bei VW nicht auch eine Auswirkung auf den DAX gehabt haetten. Der DAX wird naemlich taeglich neu gewichtet, also der prozen- tuale Anteil der 30 Aktien am Gesamt-DAX neu eingestellt. Dieser Anteil haengt von der Marktkapitalisierung der Firmen ab, genauer von der Marktkapitalisierung der frei handelbaren Aktien, dem so genannten Freefloat. Im Fall von VW zaehlen die Aktien, die das Land Niedersachsen und der Grossaktionaer Porsche halten, nicht dazu. Die erst spaeter ueber die Optionsgeschaefte an Por- sche uebergehenden Aktien jedoch schon. Deshalb hatte VW am Anfang der Woche ein Gewicht von knapp 7 Prozent im DAX, obwohl das Gewicht von VW bei einem Defakto-Freefloat von 6 Prozent wohl eher bei einem Prozent liegen muesste. Durch den Kurssprung der VW-Aktie stieg jetzt aber die Markt- kapitalisierung und damit das Gewicht im DAX dramatisch an. Alle Anleger, die den DAX nachbilden wollen (oder muessen), waren nun gezwungen, weitere VW-Aktien zu kaufen, wodurch die Kurse weiter stiegen. Und dadurch mussten weitere VW-Aktien gekauft werden. Die entstehende Kaufpanik war so gross, dass die Indexgewichtung von Volkswagen am Dienstagabend fast 28 Prozent betrug. Eigentlich hat die Deutsche Boerse eine Regel, die ein Gewicht einer Aktie im DAX von mehr als 10 Prozent verhindert. Diese Regel wird allerdings nicht taeglich, sondern nur einmal im Quar- tal, ueberprueft. Das waere zum naechsten Mal im Dezember der Fall gewesen. So lange konnte die Deutsche Boerse aber nicht war- ten. Der DAX machte sich ja laecherlich. Am Montag lagen fast alle Aktien deutlich im Minus, der DAX hingegen legte aufgrund der 150 Prozent Plus bei VW sogar leicht zu. Auch am Dienstag verzerrte VW den DAX deutlich nach oben. Am Dienstagabend beschloss die Boerse dann eine neue Regel: Wenn eine Aktie extrem schwankt (Volatilitaet ueber 250) und das Indexgewicht ueber 10 Prozent steigt, kann die Aktie sofort aus dem Index genommen werden. Diese neue Regel gilt ab morgen, Montag, dem 3. November. Damit rettete die Deutsche Boerse aber "nur" den DAX. Fuer den Kurseinbruch der VW Aktie am Mittwoch war die Mitteilung von Porsche verantwortlich, dass man 5 Prozent der VW Aktien dem Markt zur Glattstellung der Short-Positionen zur Verfuegung stel- len wird. Die VW-Aktie halbierte sich daraufhin am Mittwoch nahe- zu. Der DAX zeigte am Mittwoch das spiegelverkehrte Bild zum Montag: Obwohl fast alle Aktien im DAX explosionsartig zulegten (gleich mehrere Aktien stiegen um 10 Prozent und mehr) und nur VW im Minus lag, schloss der DAX leicht im Minus. Ob die Deutsche Boerse mit der Sonderregel das Problem nachhaltig loest, erscheint etwas zweifelhaft. Besser waere es eigentlich, wenn die Optionsgeschaefte meldepflichtig waeren. Und sich Gross- aktionaere nicht ueber den Umweg Optionen Zugriff auf Aktien sichern koennen, ohne dass das offen gelegt werden muss. Das haette direkt mehrere Auswirkungen: Fuer die Kaeufe wuerde die Adhoc-Pflicht gelten (wenn man bestimmte Stimmrechtsanteile ueberschreitet), bei 30 Prozent Anteil muesste ein Pflichtangebot unterbreitet werden und die Optionsrechte wuerden den Stimmrechts- anteil des Aktionaers erhoehen. Im Fall von Porsche und VW waere der Freefloat nur bei 6 Prozent gewesen. Dann haette die VW-Aktie die wildesten Kapriolen schlagen koennen, ohne dass es einen entscheidenden Einfluss auf den DAX gehabt haette. Für die fundamental bessere Loesung fehlte wahrscheinlich einfach die Zeit. Dafuer braucht man auch neue Meldepflichten und wahr- scheinlich auch die Unterstuetzung des Gesetzgebers. Es bleibt nur zu hoffen, dass man diese Loesung nicht aus dem Auge verliert. Schoene Gruesse Die Redaktion von boersenmagazin.de. mailto:boersenmagazin@faz.net http://boersenmagazin.faz.net/ ist das noch zu glauben.... das ist nach allem was ich hier gelesen habe also nicht korekt? Kann ich mir bei einer Zeitung wie der FAZ eigentlich nicht vorstellen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sven82 November 3, 2008 gerade bei der FAZ, die siedel ich irgendwo zwischen Teletubbies und Sesamstraße an. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel November 3, 2008 · bearbeitet November 3, 2008 von Grumel In der Form ist es ok. Sobald dem Fonds neue Mittel zufließen muß er ja in der tat viel Geld in vw aktien investieren. Derzeit ist das aber vermutlich praktisch eher kein Problem. Habs aber auch schon anders gelesen. Oder auch nur eingebildet, bin in letzterzeit etwas angeschlagen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta November 3, 2008 In der Form ist es ok. Sobald dem Fonds neue Mittel zufließen muß er ja in der tat viel Geld in vw aktien investieren. Ja, von dem zugeflossenen. Aber er verkauft doch deswegen nicht im großen Stil andere Aktien? saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Grumel November 3, 2008 Ja, von dem zugeflossenen. Aber er verkauft doch deswegen nicht im großen Stil andere Aktien? saludos, el galleta Nein, das tut er nicht. Steht das im Faz artikel auch? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta November 3, 2008 Nein, das tut er nicht. Steht das im Faz artikel auch? Nein, hast recht. Hab das mit Deinem Beitrag #54 vermengt. Allerdings ist die Aussage der Faz, dass die Fonds jetzt kaufen müssten, ohne Deine Einschränkung (Beitrag #57) auch arg missverständlich. Einfach so müssen sie es nämlich nicht - und wenn neues Geld kommt, dann wird damit ja alles bezahlt. Kein Grund zur medialen Aufregung also. saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stichling November 7, 2008 Heute (7.11.08) hat sich Klaus Kaldemorgen nochmal in FAZ.NET zum Thema geäußert: Alle verlieren, weil einer nicht fair spielt Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 7, 2008 Herr Kaldemorgen soll mit der Jammerei aufhören, nur weil er mit "dirty hedges" Performance verloren hat. Natürlich kann man das Regelwerk der Deutschen Börse kritisieren, aber es war wie es war, auch ein aktiver Fondsmanager hat die geltenden Regeln zu akzeptieren und im Rahmen seiner Möglichkeiten das beste für seine aktiv gemanagten Fonds herauszuholen. Ich finde diese Jammerei inzwischen ätzend. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag