Chemstudent November 7, 2012 Nach gut 2 Jahren habe ich bzgl. der Swap-Konstruktion erneut bei der DWS nachgefragt und meine hier bekundeten Vermutungen treffen zu. Der Kern meiner Anfrage an die DWS: Sofern sich der Swap auf den 3M Euribor bezieht, bedeutet dies, dass der ARERO-Fonds an die Swap-Kontrahenten nicht die tatsächlich erzielte Rendite der von ihm gehaltenen Landesbankanleihen (sowohl Kursgewinn / -verluste, als auch Zinserträge) zu zahlen hat, sondern unabhängig davon den 3M Euribor? D.h. dem Arero-Fonds entsteht ein zusätzlicher Gewinn, sofern der zu zahlende 3M Euribor geringer ist, als die Erträge des des Landesbankanleihe-Portfolios? (und vice versa ggf. ein verlust) Sollte eine Anleihe die der Arero-Fonds hält einem Zahlungsausfall unterliegen, trägt der Arero-Fonds diesen Verlust, oder wird dies - und damit das Risiko des Zahlungsausfalls - auf den Swap-Kontrahenten übertragen? Die Antwort: Sehr geehrter Herr ...., vielen Dank für Ihr Interesse an ARERO. Hinsichtlich Ihrer Fragen zum Swap-Geschäft haben Sie mit beiden Punkten recht. Der Swap bezieht sich auf den 3M-Euribor, so dass sich eine Differenz zu den Zinserträgen aus dem Basisportfolio ergeben kann. Naturgemäß sollte diese Differenz jedoch sehr gering ausfallen. Das Ausfallrisiko wird vom Swap-Partner nicht übernommen. Aus diesem Grund legt die DWS als Fondsmanager großen Wert auf Liquidität und Stabilität des Basisportfolios. Damit sind meine Befürchtungen nun bestätigt. Leider wird durch diese eigenwillige Konstruktion das durchaus gute Konzept "Arero" im Sinne von Einfachheit und Anfängerfreundlichkeit auf den Kopf gestellt. Man trägt also nicht nur die Risiken der Landesbankanleihen, sondern erhält letztlich auch nicht die Arero-Index Performance, sondern den Arero-Index + die Differenz (die natürlich auch negativ sein kann) zwischen der Performance des Landesbankportfolios und dem 3M Euribor. Nun kann man zwar - wenn man möchte - sich die Daten der Indizes schnappen, den Arero-Index selbst nachbauen, um Kosten bereinigen und dann schauen, inwieweit der Arero-Fonds den Arero-Index überhaupt nachbildet, und womöglich ist der Unterschied nicht allzu groß, aber gleichwohl ist aus meiner Sicht damit ein regelmäßiges Monitoring verbunden. Umso mehr sollte man meiner Meinung nach künftig verstärkt darauf hinweisen, dass der Arero kein "simples" Produkt ist, wie das bisweilen durch die vielen Empfehlungen an Anfänger meinem Gefühl nach getan wird. Man sieht: Einmal mehr zeigt sich, dass man bei Finanzprodukten wirklich auf alles achten muss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Apophis November 7, 2012 Blöde Nachfrage, war der Fonds jetzt komplett geswapt oder nur zu 10% wie gewöhnlich? Sorry, aber seit 2008 befasse ich nicht mehr mit Fonds. Die liegen nur im abgeltungsteuerfreien Depot rum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity November 7, 2012 Der Swap geht sicher über das Gesamt-NAV des Fonds. Das ist aber natürlich die übliche Vorgehensweise bei swapbasierten Fonds. Die magischen 10% beziehen sich nicht auf den Anteil am Fondsvermögen, über den der Swap gebildet wird, sondern auf den maximalen Wert, den der Swap am Fondsvermögen haben darf. In diesem Fall würde das bedeuten, dass die Wertentwicklung des Arero-Index ggü. der Wertentwicklung des 3ME seit dem letzten Reset des Swaps nicht um mehr als 10 Pp nach oben differieren darf (vereinfacht). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stutz November 7, 2012 Aufgrund der Antwort von DWS auf Chemstudents Fragen stellt sich für mich noch die Frage, was denn mit den aus der Ertragsdifferenz zwischen Euribor und den Anleihenkupons resultierenden Gewinnen/Verlusten letztlich passiert - kassiert DWS den Überschuss ein und steht im Gegenzug bei allfälligen Verlusten auch grade (so dass die Investoren in den Fonds keinen Schaden draus haben), oder kassiert DWS zwar die Gewinne, überlässt das Verlustrisiko aber den Anteilseignern? Auch wenn die Zinsdifferenz gering sein mag, ein paar Basispunkte kommen da durchaus schon rum, und damit könnte man ja immerhin die TER der Konstruktion noch ordentlich drücken. Über die Problematik mit den Landesbankanleihen im Bauch der Konstruktion und die Implikationen aus der DWS-Antwort muss ich erst einmal in Ruhe nachdenken. Von meiner Idee, den ARERO als Ansparvehikel für einen Sparplan für unsere Tochter zu verwenden, verabschiede ich mich aber wohl besser auf Dauer.... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Kaffeetasse November 7, 2012 Wollte man nicht ausserdem langsam aber sicher von Landesbankenanleihen direkt in Anleihen der Bundesländer wechseln? Wie verhält es sich denn da mit der aktuellen Verteilung im Portfolio? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 7, 2012 Ein schneller Überschlag des 2011 Rechenschaftsberichtes ergibt ca. 35% Landesbankanleihen (inkl. Dekabank und 1. Abwicklungsabteilung), der Rest Hesse, Bayern, BW, Hamburg, Berlin etc. Ungefähr die Aufstellung hab ich in der Vergangenheit schonmal gemacht, muss mal schauen was da rausgekommen ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman November 7, 2012 Da der Fonds wohl ausschließlich in Anleihen mit staatlicher (deutscher) Garantie investiert, verstehe ich nicht, wo ihr hier das Problem seht. Der Fonds ist für kleine Beträge ein gutes Vehikel. Bei größeren Summen kann man direkt in entsprechende Papiere investieren und sich den Fondsmantel und die eventuelle Risiken aus der Konstruktion sparen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
postguru November 7, 2012 Wollte man nicht ausserdem langsam aber sicher von Landesbankenanleihen direkt in Anleihen der Bundesländer wechseln? Wie verhält es sich denn da mit der aktuellen Verteilung im Portfolio? Ich denke, die werden keine Transaktionkosten produzieren, wenn ich die Jahres- und Halbjahresberichte in Erinnerung habe wurden die Papiere bis zur Endfälligkeit gehalten. Das kann dann noch etwas dauern Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 7, 2012 Da der Fonds wohl ausschließlich in Anleihen mit staatlicher (deutscher) Garantie investiert, verstehe ich nicht, wo ihr hier das Problem seht. Der Fonds ist für kleine Beträge ein gutes Vehikel. Bei größeren Summen kann man direkt in entsprechende Papiere investieren und sich den Fondsmantel und die eventuelle Risiken aus der Konstruktion sparen. Prinzipiell hast du schon recht, meine Gedanken dazu: Der Aktien / Renten / Rohstoffmarkt bietet schon genug Risiken, die es zu beachten und wegzudiversifizieren gilt (sofern möglich). Da halse ich mir ungern nur aufgrund einer Konstruktion zusätzliche Risiken auf, wie eben hier die eigentümliche Swapkonstruktion. Es müssen ja gar nicht die Landesbank und Landesanleihen ausfallen (wovon ich auch nicht ausgehen, zumal ja mit Auslaufen der Gewährträgerhaftung der Anteil an Landesbankanleihen immer weiter reduziert wird), sondern es reicht ja schon ein Kurseinbruch bei steigenem EURIBOR (bzw. ein schneller steigender EURIBOR (3 Monate!!) gegenüber der längeren Laufzeit der enthaltenen Anleihen), dass eine zusätzliche Minderrendite von der Indexperformance abgezogen werden muss. Kurz gesagt: Der ARERO Indexstrategie ist eine kombinierte Zeitspreadstrategie überlagert (tausche Kurzläuferperformance gegen Langläuferperformance über verschiedene Bonitätsklassen hinweg). Wenn ich sowas machen will, bilde ich es mir selbst mit Optionen ab und verbuche es unter alternativen Investments. Aber in einem Basisbaustein, den der ARERO bei vielen im Depot darstellt, kann ich auf das Risiko verzichten. Danke Chemstudent, dass du uns die Informationen überbracht hast! War mir nie so bewusst. Deshalb revidiere ich meine Aussage weiter vorne im Thread, wo mir die Swapkonstruktion noch egal war. Aber ist ohnehin nicht interessant für mich, weil ich meine ARERO Position bereits im Dezember 2010 liquidiert habe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman November 7, 2012 sondern es reicht ja schon ein Kurseinbruch bei steigenem EURIBOR (bzw. ein schneller steigender EURIBOR (3 Monate!!) gegenüber der längeren Laufzeit der enthaltenen Anleihen), dass eine zusätzliche Minderrendite von der Indexperformance abgezogen werden muss. Die Anleihen sind variabel verzinst mit Euribor+X. Eine allgemeien Zinsänderung am Markt führt daher nicht zu Kursverlusten der Anleihen. Nur Bonitätsänderungen können sich negativ auf die Kurse auswirken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Apophis November 7, 2012 Der Swap geht sicher über das Gesamt-NAV des Fonds. Das ist aber natürlich die übliche Vorgehensweise bei swapbasierten Fonds. Die magischen 10% beziehen sich nicht auf den Anteil am Fondsvermögen, über den der Swap gebildet wird, sondern auf den maximalen Wert, den der Swap am Fondsvermögen haben darf. In diesem Fall würde das bedeuten, dass die Wertentwicklung des Arero-Index ggü. der Wertentwicklung des 3ME seit dem letzten Reset des Swaps nicht um mehr als 10 Pp nach oben differieren darf (vereinfacht). Genau, so meinte ich das auch. Durch eine Swapkonstruktion kann also der Verlust nicht höher als 10% ausfallen. Rechnet man da die Gebühren fürs selber machen, oder gar aktive Fonds dagegen, muss er nur 10 Jahre crashfrei laufen. Ich denke das ist vertretbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 7, 2012 Mir scheint, es gibt hier Missverständnisse. Es läuft so: Der Fonds liefert dem Swap-Kontrahenten die Rendite des 3M Euribor, der Swap-Kontrahent liefert dem Fonds die Rendite des Arero-Index. Der Fonds hält Anleihen, mit denen er versucht, die Rendite des 3M Euribors zu erzielen, denn diese muss er an den Kontrahenten ja zahlen. Sämtliche Risiken und die tatsächliche Rendite des gehaltenen Portfolios trägt der Fonds. Der Swap-Kontrahent hat mit dem Portfolio des Fonds nichts zu tun. Es liegt in der Aufgabe Fonds, die 3M Euribor Rendite zu liefern und mit seinen gehaltenen Anleihen kann er dies schaffen, oder eben auch nicht. D.h.: Der Anleger erhält die Rendite des Arero-Index + die Rendite des Anleiheportfolios - die Rendite des 3M Euribor. Bei "normaler" Swapkonstruktion hingegen würde sich der Swap nicht auf den 3M Euribor, sondern auf den Anleihekorb direkt beziehen und der Anleger folgerichtig immer die Rendite des Arero-Index erhalten. Da wir es hier aber mit einer besonderes Konstruktion zu tuun haben, ist dies nicht der Fall. Liegt die Rendite des Anleiheportfolios über der Rendite des 3M Euribor, so erhält der Anleger also die Rendite des Arero-Index + ein "extra". Liegt sie hingegen unter der Rendite des 3M Euribor, so wird die Rendite des Arero-Index um die entsprechende Differenz geschmälert. Folgerichtig ist der Arero kein direktes Index-Produkt, denn wie Schinzi richtig erkannt hat, ist es eine Kombination zwischen "Arero-Index" und der Differenz zweier Anleihekörbe. Da der Arero-Index nicht veröffentlich wird (hab's auf die schnelle zumindest nicht gefunden), hat man auch keine einfache und genaue Möglichkeit zu schauen, inwieweit der Fonds den Index überhaupt abbildet. Man muss dies wie oben bereits gesagt selbstständig tun. Meiner Meinung nach ist dies ein gravierender Punkt, gerade bei den vielen Empfehlungen an Anfänger. Genau, so meinte ich das auch. Durch eine Swapkonstruktion kann also der Verlust nicht höher als 10% ausfallen. Rechnet man da die Gebühren fürs selber machen, oder gar aktive Fonds dagegen, muss er nur 10 Jahre crashfrei laufen. Ich denke das ist vertretbar. Das Risiko des Swap selbst ist auf 10% begrenzt, hat aber nichts mit der geschilderten Probelmatik zu tun. Beispiel: Zu Beginn ist: 3M Euribor, Anleiheportfolio und Arero-Index stehen bei 100 Punkten. Swap damit: 0 Der Fonds notiert daher auch bei 100. Nächster Tag: 3M Euribor: 105 Anleiheportfolio: 100 Arero-Index: 105 Swap: 0. (Denn 3M Euribor und Arero-Index haben sich gleich entwickelt) Der Fonds notiert damit weiterhin bei 100. Obwohl also der Arero-Index angestiegen ist, kann der Fonds davon nicht profitieren, weil in diesem beispiel der 3M Euribor ebenso angestiegen ist, nicht aber das Anleiheportfolio. Natürlich gibt es hier die verschiedensten szenarien, der Anleger kann also auch ein + ggü. dem Arero-Index einfahren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman November 7, 2012 Mir scheint, es gibt hier Missverständnisse. Finde ich auch. Die Kritiker suggerieren, dass die Performance eines synthetischen Euribor-Portfolios signifikant von der Performance des Anleiheprotfolios des Fonds abweichen kann. Dies ist grundsätzlich zwar richtig. Aufgrund der Auswahl der Anleihen ist dies aber sehr unwahrscheinlich. In der Regel generiert der Fonds sogar einen stetigen Zusatzertrag, da die Anleihen mit Euribor+X verzinst werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 7, 2012 Mir scheint, es gibt hier Missverständnisse. Finde ich auch. Die Kritiker suggerieren, dass die Performance eines synthetischen Euribor-Portfolios signifikant von der Performance des Anleiheprotfolios des Fonds abweichen kann. Dies ist grundsätzlich zwar richtig. Aufgrund der Auswahl der Anleihen ist dies aber sehr unwahrscheinlich. In der Regel generiert der Fonds sogar einen stetigen Zusatzertrag, da die Anleihen mit Euribor+X verzinst werden. Das Euribor+X ist im Fall der XS0193266839 BayernLB 0.12%. Dann ist es technisch gesehen eine Überlagerung vom ARERO Index mit 100% Anleihenportfolio der Bonität der Landesbanken (35%) und den Bundesländern (65%). Geht man im Schnitt von +0.1% Zusatzrendite aus, dann sollte bei einer TER von 0.5% der ARERO Index um jährlich 0.4% underperformt werden. Soweit ich es verstanden habe, ist der ARERO Index in im Februar rebalanctes Portfolio aus 60% Aktien: - MSCI Europa (16 Länder, Gewicht am Rebalancierungstermin 07.02.20121: 16,39%) - MSCI Nordamerika (2 Länder, Gewicht am Rebalancierungstermin 07.02.20121: 15,60%) - MSCI Pazifik (5 Länder, Gewicht am Rebalancierungstermin 07.02.20121: 7,59%) - MSCI Schwellenländer (21 Länder, Gewicht am Rebalancierungstermin 07.02.20121: 20,42%) 25% IBOXX Euro Sovereign und 15% DJ UBS Commodity Index Total Return 3 Month Forward Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder November 7, 2012 · bearbeitet November 7, 2012 von bondholder Finde ich auch. Die Kritiker suggerieren, dass die Performance eines synthetischen Euribor-Portfolios signifikant von der Performance des Anleiheprotfolios des Fonds abweichen kann. Dies ist grundsätzlich zwar richtig. Aufgrund der Auswahl der Anleihen ist dies aber sehr unwahrscheinlich. In der Regel generiert der Fonds sogar einen stetigen Zusatzertrag, da die Anleihen mit Euribor+X verzinst werden. Das Euribor+X ist im Fall der XS0193266839 BayernLB 0.12%. Dann ist es technisch gesehen eine Überlagerung vom ARERO Index mit 100% Anleihenportfolio der Bonität der Landesbanken (35%) und den Bundesländern (65%). Geht man im Schnitt von +0.1% Zusatzrendite aus, dann sollte bei einer TER von 0.5% der ARERO Index um jährlich 0.4% underperformt werden. Wir halten also fest: Alle, die die Bonität des deutschen Staates für problematisch halten, sollten um den ARERO besser einen großen Bogen machen. Inwiefern die Bonität einer Landesbank hier eine Rolle spielen soll, kann ich nicht nachvollziehen – im ARERO-Portfolio sind ausschließlich Landesbank-Anleihen enthalten, die noch durch die Gewährträgerhaftung abgesichert sind. (Deshalb ist deren Rückzahlungstermin auch nicht später als 31.12.2015.) Im Klartext: Ich halte diese theoretischen Überlegungen für irrelevant – bevor dort ein Zahlungsausfall eintritt, ist der Swap-Kontrahent (Deutsche Bank bzw J.P. Morgan) vermutlich längst über die Wupper gegangen... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder November 7, 2012 · bearbeitet November 7, 2012 von bondholder Da der Fonds wohl ausschließlich in Anleihen mit staatlicher (deutscher) Garantie investiert, verstehe ich nicht, wo ihr hier das Problem seht. Ganz meine Meinung. Kleine Ergänzung dazu: Die einzige Anleihe ohne explizite Staatsgarantie im ARERO-Portfolio zum 30.06.2012, ein Öffentlicher Pfandbrief (DE000HBE0ED0) der Eurohypo Hypothekenbank Frankfurt, ist am 20.09.2012 fällig worden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Nudelesser November 7, 2012 · bearbeitet November 8, 2012 von Nudelesser Da der Fonds wohl ausschließlich in Anleihen mit staatlicher (deutscher) Garantie investiert, verstehe ich nicht, wo ihr hier das Problem seht. Ganz meine Meinung. Habe Chemstudent nicht so verstanden, dass er hier wegen einem gesteigerten Ausfallrisiko Alarm schlagen will. Der Punkt ist doch wohl eher, dass der Arero offensichtlich nicht so funktioniert wie man bisher dachte und wie man es von swappenden ETFs kennt, sondern eine zusätzliche Wette auf den Spread zwischen Eonia Euribor und dem tatsächlich gehaltenen Anleihekorb ins Spiel gebracht wird. Das Tückische ist aus meiner Sicht, dass nur mit einigem Aufwand zu beziffern wäre, welche Auswirkungen dies bisher hatte (Tracking Error kann wg. nicht publizierter Indexdaten nur schwer ermittelt werden) oder in Extremsituationen haben könnte (wie würde sich z.B. eine Verschärfung/ Beendigung der Eurokrise auf den Spread auswirken?). Transparenz geht jedenfalls anders. Mich bestätigt Chemstudents Entdeckung darin, wo immer möglich direkt auf Aktien und Anleihen zu setzen und strukturierte Produkte nur dann ins Depot zu legen, wenn es partout nicht anders geht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bondholder November 7, 2012 Habe Chemstudent nicht so verstanden, dass er hier wegen einem gesteigerten Ausfallrisiko Alarm schlagen will. Der Punkt ist doch wohl eher, dass der Arero offensichtlich nicht so funktioniert wie man bisher dachte und wie man es von swappenden ETFs kennt, sondern eine zusätzliche Wette auf den Spread zwischen Eonia und dem gehaltenen Anleihekorb ins Spiel gebracht wird. Eonia? Das könnte tatsächlich problematisch werden, aber es geht doch nur um den 3-Monats-Euribor... Und die Wette sieht so aus, dass das Anleihenportfolio aus Floatern auf den 3-Monats-Euribor besteht, deren Verzinsung bei 3-Monats-Euribor plus x (x größer gleich Null) liegt. Diese Anleihen werden bis zur Fälligkeit gehalten, müssen also nicht zu einem schwankenden Börsenkurs unter Umständen mit Verlust verkauft werden. Kann mir also bitte jemand erklären, weshalb es ein Problem darstellen soll, dass dort wahrscheinlich ein paar Basispunkte Mehrertrag erwirtschaftet werden? Problematisch könnte es werden, wenn sich keine sicheren Anleihen mehr finden lassen würden, die als Floater mindestens den 3-Monats-Euribor auszahlen. (Wie bereits erwähnt: Falls das theoretische Ausfallrisiko einer Bundesländeranleihe oder einer Landesbankanleihe mit Gewährträgerhaftung eintreten sollte, haben wir in Deutschland ganz andere Probleme. Wer einen Zahlungsausfall der BRD für eine realistische Option hält, sollte besser nicht in den ARERO investieren!) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
zylar November 7, 2012 Da der Fonds wohl ausschließlich in Anleihen mit staatlicher (deutscher) Garantie investiert, verstehe ich nicht, wo ihr hier das Problem seht. Ganz meine Meinung. Kleine Ergänzung dazu: Die einzige Anleihe ohne explizite Staatsgarantie im ARERO-Portfolio zum 30.06.2012, ein Öffentlicher Pfandbrief (DE000HBE0ED0) der Eurohypo Hypothekenbank Frankfurt, ist am 20.09.2012 fällig worden. Haftet der Bund für Landesanleihen..? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
vanity November 7, 2012 Und die Wette sieht so aus, dass das Anleihenportfolio aus Floatern auf den 3-Monats-Euribor besteht, deren Verzinsung bei 3-Monats-Euribor plus x (x größer gleich Null) liegt. Diese Anleihen werden bis zur Fälligkeit gehalten, müssen also nicht zu einem schwankenden Börsenkurs unter Umständen mit Verlust verkauft werden ... Obwohl ich es auch nicht als grundsätzlich problematisch empfinde (wenn man es weiß), ist es ganz so einfach nun auch wieder nicht: - der Fonds kann gezwungen sein, wegen Mittelabflusses zu Unzeiten Teile seines Portfolios zu liquidieren - der Anleger kann/will zu Unzeiten seine Anteile liquidieren und die Bewertung des NAV findet dann leider zum aktuellen und nicht dem Endfälligkeitswert statt (außerdem kennen wir als aufgeklärte Bondholder doch den Begriff Buchverluste nicht, oder? ) Aus der Praxis für die Praxis eine Stichprobenkontrolle einiger der per 30.06. enthaltenen Positionen mit langer Historie Da finden wir z. B. im Bereich 2008/2009 binnen weniger als einem Jahr einen zusätzlichen Wertverlust im Trägerportfolio von 3% bis 5% in der Spitze (ich habe natürlich die drastischsten Beispiele herausgesucht, hier BLB, HLB und WLB). Der dürfte zwar damals im allgemeinen Jammertal nicht weiter aufgefallen sein, ist aber doch von mehr als rein akademischem Interesse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 7, 2012 Habe Chemstudent nicht so verstanden, dass er hier wegen einem gesteigerten Ausfallrisiko Alarm schlagen will. Eben,das Ausfallrisiko und wie es einzelne Leute hier einschätzen hat mich nicht dazu bewogen, der DWS erneut eine Anfrage zu schicken. Sondern ich wollte endlich die bisher ungeklärte Frage vom Tisch haben, was denn nun tatsächlich der Fall ist. Denn darüber gab es ja bis jetzt Zweifel. (Ich erinnere an die widersprüchlichen Aussagen der DWS vor 2 Jahren.) Mir ging es also nicht um eine aktuelle Situation, sondern um das grundsätzliche Konstruktionsprinzip des Fonds. Das Tückische ist aus meiner Sicht, dass nur mit einigem Aufwand zu beziffern wäre, welche Auswirkungen dies bisher hatte (Tracking Error kann wg. nicht publizierter Indexdaten nur schwer ermittelt werden) oder in Extremsituationen haben könnte (wie würde sich z.B. eine Verschärfung/ Beendigung der Eurokrise auf den Spread auswirken?). Absolut, genau das ist hier das zu kritisierende Problem, und dies ist bei Leibe kein "theoretisches". Fakt ist, dass der Anleger eben nicht per se die Rendite des Arero-Index abzgl. Kosten + Chance / Risiko der Swapkonstruktion (d.h. das der Swap-Kontrahent ausfällt) erhält, wie das eben bei typischen Swap-basierten Indexprodukten der Fall ist. Man erhält eben ein Produkt, dessen Entwicklung von einer weiteren Komponente abhängt. Da eben kein einfaches Vergleichen mit dem Arero-Index möglich ist, kann auch kein leichtes Überprüfen stattfinden. Nun kann man zwar meinen, dass die gehaltenen Anleihen des Arero-Fonds keine Kursverluste / Gewinne signifikanter Art aufweisen und der Zinsertrag zudem im Schnitt dem Euribor entspricht, das bedeutet aber nicht, dass dies tatsächlich so ist, und immer so sein muss und entbindet einen daher nicht von einem entsprechenden regelmäßigen überprüfen. Was angesichts der halbjährlichen Berichte und des nicht veröffentlichen Arero-Indexes aber eben nicht ganz so simpel ist. Warum die DWS überhaupt eine derartige Konstruktion wählte, weiß ich allerdings auch nicht. Kurzum: Wie wir nun wissen, stellt der Arero keine klassische Swap-Konstruktion dar, sondern der Anleger erhält eine weitere Chance / Risikokomponente. Diese gilt es für ihn zu bewerten und regelmäßig zu prüfen. Gerade die immer auftretenden Empfehlungen an Anfänger sollten m.M.n. künftig überdacht werden, da der Anleger weder von der Konstruktion her erwarten kann, dass er die Rendite des Arero-Index per se erhält, noch da ein einfaches überprüfen bzgl. Tracking Error und Co. möglich wäre. Als Randbemerkung: Ich kenne mich mit Anleihen wirklich (!) kaum aus, möglicherweise sind daher die folgenden Ausführungen grundsätzlicher Käse. Bei Anleihen wie dem genannten Pfandbrief, oder auch XS0197911141 scheinen mir signifikante Kursschwankungen in der Vergangenheit aufgetreten zu sein. Meines Erachtens nach beeinflussen Kursschwankungen der gehaltenen Anleihen den Wert des Fondsvermögens und damit den NAV. Fiktives Beispiel: In einem Jahr steigt der Index um 10%. Als Zinssatz an den Swap-kontrahent zu zahlen sind 2%, welche durch die Kupons von den gehaltenen Anleihen bedient werden können. Fallen die Anleihen in diesem Jahr im Schnitt 3%, so muss dies doch im Fondsvermögen Berücksichtigung finden und damit der Fonds in Summe um 7% steigen. Darüberhinaus stellt sich für mich die Frage: Floater legen m.W.n. zum Zinstermin auf Basis des zu diesem Termins gültigen Referenzzinses den Kupon für den nächsten Zinstermin fest. Heißt also: Tag1: Euribor notiert bei 1%, also gibt's für die kommende Periode bis zum nächsten Zinstermin 1%. Während dieser Zeit steigt der Euribor aber von 1% auf 3%. Wie schaut's nun mit dem Swap aus? Was verlangt der Swap-Kontrahent? 1%, 3%, irgendwas dazwischen, je nachdem wie die Periodendauer des Swap ist? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial November 8, 2012 Mir scheint, es gibt hier Missverständnisse. Finde ich auch. Die Kritiker suggerieren, dass die Performance eines synthetischen Euribor-Portfolios signifikant von der Performance des Anleiheprotfolios des Fonds abweichen kann. Dies ist grundsätzlich zwar richtig. Aufgrund der Auswahl der Anleihen ist dies aber sehr unwahrscheinlich. In der Regel generiert der Fonds sogar einen stetigen Zusatzertrag, da die Anleihen mit Euribor+X verzinst werden. Selbst bei festverzinslichen Anleihen wäre langfristig der Gewinn des ARERO gegenüber dem Index immer positiv. Insofern finde ich diese "Risikobetrachtung" auch als haarspalterisch. Der Swap macht das Produkt etwas komplizierter (und billiger) - ok. Ich empfinde es trotzdem als eine gute Alternative für Privatanleger mit kleinem Geldbeutel, als das was sonst gerne empfohlen wird. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schinzilord November 8, 2012 Man muss auch den unverzinsten Kassenbestand miteinbeziehen, somit schmaert sich die Outperformance. Sonst stimme ich mit vanity und chemstudent ueberein, vorzeitige Mittelabfluesse etc. Und das Problem der NAV Berichterstattung lassen Kursschwankungen augrund Zinsaenderung innerhalb der 3 Monate und Bonitaetsaenderungen real werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent Dezember 23, 2012 Da es nicht mehr viele Handelstage dieses Jahr sind und ich gerade Zeit hatte, hier ein Update des "Arero-Fondsvergleichs". Zur Erklärung wie immer: Für alle die es noch nicht kennen: Die Daten vor dem 21.10.2008 basieren auf einer "Nachbildung", deren Konstruktion ich hier beschrieben habe. Die Nachbildungsdaten sind hier selbstverständlich mit Kosten berechnet. Ab dem 21.10.2008 wurden die realen Daten des Arero-Fonds genommen. (Sobald die neue Rohstoffkomponente drin ist, erfolgt also eine "automatische" übernahme) Normiert auf 30.06.2000 = 100 Punkte [...] Der ARERO ist zur besseren Übersichtlichkeit in den Vergleichscharts knallrot gezeichnet. Als Hinweis für den M&G Global Basic im Langfristvergleich bitte ich diesen Post zu beachten. Zur nicht allzu bekannten Chartdarstellung im Bild 5 folgende Erklärung: Hierbei wird gezeigt, was ein Anleger mit dem jeweiligen Fonds erzielt hätte, wenn er zum entsprechenden Datum kaufte, und heute verkaufen würde. Als Illustration zwei Beispiele: Ein Anleger der 100 EUR in den M&G Global Basic im März 2003 anlegte (X-Wert also "Mrz. 03), hat heute knapp 340 EUR in der Tasche. Ein Anleger der 100 EUR in den Carmignac Investissement im November 2001 (X-Wert also "Nov. 01") anlegte, hat heute knapp rund 350 EUR in der Tasche. Frohes Fest und Guten Rutsch! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag