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ARERO-Der Weltfonds

Empfohlene Beiträge

meilengold

 

Am 31.5.2021 um 08:50 von hattifnatt:

In der Auflage von 2015 argumentiert er, dass BIP u.a. besser gelaufen sei, weil es weniger anfällig für Blasenbildung ist (aktuell erleben wir ja auch eine Art von Blase), außerdem Schwellenländer und Small Caps höher gewichtet (S.251):

Danke, dass hatte ich schon länger gesucht.

 

Natürlich geht man umgekehrt auch eine Wette ein, indem man den EM Faktor bei BIP (40%) stärker gewichtet und zwar im Vergleich zu MCap (12%) sogar massiv, wie ich finde. Die USA Bubble ist bei BIP im Vergleich zu MCap also zu vernachlässigen. Bleibt also gerade vor dem zusätzlichen Hintergrund "Konsequenzen Corona aus Labor" echt spannend, ob MCap oder BIP demnächst besser performen. Am Ende könnte hier die BIP Gewichtung "abgestraft" werden.

 

 

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Madame_Q
vor 17 Stunden von meilengold:

Am Ende könnte hier die BIP Gewichtung "abgestraft" werden.

BIP ist meiner Meinung nach wie schon erwähnt definitiv mehr Risiko, vielleicht sogar mehr als die angebliche USA-Blase.

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stagflation
· bearbeitet von stagflation

Bisher war ich der Meinung, dass man den ARERO Weltfonds in erster Näherung mit einem Portfolio aus 70% Aktien und 30% Anleihen (70/30) abschätzen kann.

 

Ich frage mich aber immer mehr, ob diese Annahme überhaupt stimmt - oder ob wir dem ARERO damit unrecht tun?

 

@Madame_Q hatte schon vorgeschlagen, etwas runter zu gehen: auf 67/33.

 

Aber möglicherweise ist auch das ein immer noch zu hoher Aktien-Anteil? Ich frage mich, ob nicht 60/40 die viel bessere Annahme ist?

 

Auf @tmans Anregung habe ich die langfristigen Renditen im Kommer nachgeschaut. In Kapitel 4 "Historische Renditen" steht für die inflationsbereinigten Renditen von 1900 bis 2016 in US-$:
 

Aktien:                      5,1% p.a
Langfristige Staatsanleihen: 1,8% p.a.
Gold:                        0,6% p.a.
Rohstoffe:                   0,2% p.a.

 

Wenn Rohstoffe noch weniger Rendite erwirtschaften als Staatsanleihen, dann sollte man den 15% Rohstoff-Anteil eher den Anleihen als den Aktien zuordnen - und käme dann auf ein 60/40 Portfolio.

 

Wenn man das so so sieht, käme man zu folgenden Benchmarks:

  • Benchmark 1: 60/40 Portfolio mit Cap-Gewichtung (60% MSCI ACWI Aktien und 40% Anleihen, kein Rebalancing)
  • Benchmark 2: 60/40 Portfolio mit BIP-Gewichtung (60% MSCI ACWI Aktien GDP-weighted und 40% Anleihen, kein Rebalancing)
  • Benchmark 3: 60/25/15 Portfolio mit BIP-Gewichtung (60% MSCI ACWI GDP, 25% Euro Govt. Bond und 15% Commodities. Kein Rebalancing)

image.thumb.png.3975349725b2474814a8f7100b083a51.png

(Klicken für Vergrößerung, Beschreibung der Kurven in Post #2846, die Benchmarks 1 und 2 haben jetzt aber 60/40 statt 70/30)

 

Mir gefällt mir das so viel besser. Die Abstände zwischen dem 70/30 Portfolio in Post #2846 und dem ARERO erschienen mir einfach zu groß! Es passt auch besser zu den Ergebnissen in #2840.

 

Was meint Ihr? 70/30? 67/33? Oder 60/40?

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etherial
vor 7 Stunden von stagflation:

Wenn Rohstoffe noch weniger Rendite erwirtschaften als Staatsanleihen, dann sollte man den 15% Rohstoff-Anteil eher den Anleihen als den Aktien zuordnen - und käme dann auf ein 60/40 Portfolio.

Wenn Rohstoffe derart weniger Rendite als Anleihen erwirtschaften lägen sie mit ihrer nicht bestreitbaren Volatilität nicht auf der Effizienzlinie, oder?

 

Wenn man sich die verschiedenen Quellen ansieht, dann ist aus meiner Sicht vor allem offensichtlich, dass Vergangenheitsmessungen zur Bestimmung der optimalen Strategie nicht wirklich etwas bringen. Mit Quellen meine ich:

- die Zahlen von Kommer (1900-heute)

- die Zahlen aus dem ARERO-Arbeitspapier (1973-heute)

- dein Chart mit Vergleichen von diversen Portfolios (2006-heute)

 

Wie sieht denn der Chart von 2016 bis heute aus? Ich könnte mir vorstellen, dass dort auch wieder alles anders aussieht.


Ich kenne es vor allem so, dass Fan-Boys aktiver Fonds bei der Frage nach einem zukunftsfesten aktiven Fonds genau denjenigen aussuchen, der in den letzten 10 Jahren im Chart gut aussieht. Und man findet hier auch ein Muster: Solche Fonds erreichen im Jahr 1 eine excellente Performance (durch Glück oder durch Können?) und entwickeln sich danach nur noch mittelmäßig und schlecht (durch Absicht oder Unfähigkeit?). Im Chart sieht alles gut aus (die Kurve des aktiven Fonds liegt immer über den anderen), aber der Neuanleger hat davon nichts, weil er ja die mittelmäßige bis schlechte Performance mitnimmt. Gerne wird dann darauf hingewiesen, dass 10-Jahres-Zeiträume repräsentativer wären als 8-Jahres-Zeiträume (stimmt in dieser Allgemeinheit nicht).

Unterm Strich würde ich dir dann aber doch zustimmen und für den ARERO ein 60/40 Portfolio als Vergleich ansetzen. Ich denke nur, dass ich anhand der Datenlage nicht entscheiden lassen wird, was wirklich besser ist (es sei denn alle überlappenden Zeiträume würden das gleiche Bild ergeben).

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
vor 7 Minuten von etherial:

Wenn Rohstoffe derart weniger Rendite als Anleihen erwirtschaften lägen sie mit ihrer nicht bestreitbaren Volatilität nicht auf der Effizienzlinie, oder?

Es ist doch gar nicht entscheidend, ob Rohstoffe selbst auf der Effizienzlinie liegen. Entscheidend ist nämlich nicht die Volatilität sondern wie groß die Korrelation zu Aktien und Anleihen ist. Wenn diese zB negativ wäre, dann könnten sie sogar trotz eine Nullrendite einen Mehrwert zur Diversifikation liefern.

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etherial
vor 18 Minuten von Peter23:

Es ist doch gar nicht entscheidend, ob Rohstoffe selbst auf der Effizienzlinie liegen. Entscheidend ist nämlich nicht die Volatilität sondern wie groß die Korrelation zu Aktien und Anleihen ist. Wenn diese zB negativ wäre, dann könnten sie sogar trotz eine Nullrendite einen Mehrwert zur Diversifikation liefern.

Könnte stimmt. Aber es gibt genügend Konstellationen wo ein schlechtes Rendite-Risikoverhältnis dennoch kontra-indikativ wirkt.

Ein ShortDAX hat sehr gute Korrelationseigenschaften, aber Rendite und Volatilität sind zu ungünstig um ihn für Portfolio-Optimierung zu verwenden. Kernproblem ist hier, dass Risiko und Rendite nicht vernünftig im Einklang stehen.

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Peter23
vor 4 Minuten von etherial:

Ein ShortDAX hat sehr gute Korrelationseigenschaften, aber Rendite und Volatilität sind zu ungünstig um ihn für Portfolio-Optimierung zu verwenden.

Klar. Die Rendite vom ShortDAX ist ja auch stark negativ.

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etherial
vor 7 Minuten von Peter23:

Klar. Die Rendite vom ShortDAX ist ja auch stark negativ.

Was ich meinte:

- Perfekt negative Korrelation mit stark negativer Rendite ist keine gute Beimischung

- Und perfekt negative Korrelation mit extrem hoher Volatilität ist auch keine gute Beimischung

 

Bei Rohstoffen haben wir nun aber keine perfekt negative Korrelation, aber auch keine extrem hohe Volatilität und auch keine stark negative Rendite. Ich gehe von Korrelation=0, Volatilät ähnlich wie Aktien, Rendite=0 aus, ich vermute @Madame_Q sieht das anders, du vermutlich auch. Je nachdem wie man diese Schätzwerte positioniert sind Rohstoffe entweder eine gute Beimischung oder eben nicht. Es ist aber eben nicht ausreichend nur die Korrelation zu betrachten.

 

vor 55 Minuten von Peter23:

Es ist doch gar nicht entscheidend, ob Rohstoffe selbst auf der Effizienzlinie liegen. Entscheidend ist nämlich nicht die Volatilität sondern wie groß die Korrelation zu Aktien und Anleihen ist. Wenn diese zB negativ wäre, dann könnten sie sogar trotz eine Nullrendite einen Mehrwert zur Diversifikation liefern.

Eventuell muss ich meinen Kommentar nochmal nachschärfen:

Wenn die Korrelation deine Voraussetzungen erfüllt, dann gibt es ein Portfolio auf der Effizienzlinie, dass Rohstoffe enthält. Insofern ist es schon entscheidend. Ich meinte gar nicht, dass ein 100%-Rohstoffportfolio auf der Effizienzlinie liegen muss (aber so hast du es wohl gelesen). Weiterhin habe ich bei meiner Aussage ja eine Rohstoff-Rendite von 0,2% (so wie sie Kommer beschreibt) vorausgesetzt. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Pro-Rohstoff-Fraktion von so schlechten Renditen ausgeht - und ich habe ja oben auch schon beschrieben, dass ich Schätzungen von Rohstoffrenditen für nicht wirklich zuverlässig halte (auch meine eigene und Kommers nicht).

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Peter23
vor 6 Minuten von etherial:

Und perfekt negative Korrelation mit extrem hoher Volatilität ist auch keine gute Beimischung

Das ist falsch. Bei einer perfekten negative Korrelation (zusammen mit positiver Rendite) könnte man mit der geeigneten Zusammensetzung eine Gesamt-Volatilität von 0% erzeugen. Das wäre der heilige Gral.

 

Ansonsten stimme ich weitgehend zu. 

 

Allerdings finde ich diese Aussage schon irgendwie komisch:

vor 10 Minuten von etherial:

Ich meinte gar nicht, dass ein 100%-Rohstoffportfolio auf der Effizienzlinie liegen muss (aber so hast du es wohl gelesen).

Weil du es eben genau so gesagt hast:

vor einer Stunde von etherial:

Wenn Rohstoffe derart weniger Rendite als Anleihen erwirtschaften lägen sie mit ihrer nicht bestreitbaren Volatilität nicht auf der Effizienzlinie

 

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etherial
Gerade eben von Peter23:

Das ist falsch. Bei einer perfekten negative Korrelation (zusammen mit positiver Rendite) könnte man mit der geeigneten Zusammensetzung eine Gesamt-Volatilität von 0% erzeugen. Das wäre der heilige Gral.

:thumbsup: musste es erst nachrechnen, ich lag falsch. Ich hätte mal besser vorher nachrechnen sollen ... (Volatilität wirkt hier sogar positiv im perfekt negativ korrellierten Fall).

 

 

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Peter23
vor 9 Minuten von etherial:

:thumbsup: musste es erst nachrechnen, ich lag falsch. Ich hätte mal besser vorher nachrechnen sollen ... (Volatilität wirkt hier sogar positiv im perfekt negativ korrellierten Fall).

:prost:

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 11 Stunden von stagflation:

Ich frage mich aber immer mehr, ob diese Annahme überhaupt stimmt - oder ob wir dem ARERO damit unrecht tun?

 

@Madame_Q hatte schon vorgeschlagen, etwas runter zu gehen: auf 67/33.

Es ist einfach schwer zu beziffern muss man zugeben. Meine 2/3 - 1/3 sind auch nur eine Annäherung.

Der Arero kann aufgrund seiner Konstruktion nicht exakt eingeordnet werden glaube ich. Er bewegt sich je nach Entwicklung der Einzelkomponenten zwischen 50/50 und 80/20 (Aktien/IG-Anleihen).

Ich persönlich habe mich zur Einschätzung hauptsächlich an den maximalen Drawdowns orientiert (Corona Crash und die exzellente Rückrechnung von Chemstudent in der Finanzkrise, die hier im Thread erfolgt ist vor etlichen Jahren).

Aber selbst das gibt keine 100%ige Sicherheit.

 

60/40 ist jedenfalls auch nicht falsch finde ich, auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass man die Rohstoffe einfach den Anleihen zuordnen sollte - die sind einfach eine eigene Geschichte mit eigenem Kopf. Zu den 0,2% Rendite von Kommer´s Tabelle sag ich nicht viel - dazu hatte ich mich in meinem Thread schon ausführlich geäußert. Es kann ja mal jemand Kommer fragen, ob er in einem seiner früheren Bücher (z.B. 2008) auch die Rendite berechnet hat für Rohstoff-Futures. Kurzum: Den fast tiefsten Zeitpunkt einer der längsten Baissen der Nachkriegsgeschichte/der letzten 50 Jahre anzusetzen und dann diese Renditezahl als Entscheidungskriterium heranzuziehen, halte ich für nicht sehr sinnvoll. 

 

Wenn man den Rohstoffanteil im Arero heute betrachtet, ist z.B. erstaunlich, dass die Volatilität auf Sicht von einem Jahr sehr niedrig ist mit gerade mal 7,22% bei einer Sharpe Ration von sensationellen 4,62%.

Das hätte man Rohstoffen vor kurzer Zeit gar nicht zugetraut - sozusagen wie an der Schnur gezogen nach oben und dabei war der Wechselkurs für uns Europäer sogar von Nachteil (sonst hätten wir 50% Performance gehabt innerhalb eines Jahres).

https://www.fondsweb.com/de/IE00B4WPHX27

Nur daraus ergibt sich, dass der Arero insgesamt auch eine Bomben-Sharpe-Ration von 3,76 hat auf Sicht von einem Jahr (ACWI-ETF: 2,67). Er hat also viel mehr Rendite geliefert im Verhältnis zum Risiko als mit "nur Aktien" oder auch "Anleihen und Aktien gemischt in jedem Verhältnis".

Aber es sind alles Zahlen-Spielereien (ebenso wie die Vergleiche oben mit den Benchmarks).

Wir werden daraus nur Teile des Puzzles ableiten können.

Mir ist einfach klar, dass der Arero die nächsten zehn Jahre einen Vanguard LS80 deutlich outperformen oder auch einem LS60 hinterherlaufen kann. Ich kann mit allem zwischen diesen beiden "Pfosten" leben und daher bleibe ich beim Arero.

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meilengold
Am 2.6.2021 um 17:24 von Madame_Q:

BIP ist meiner Meinung nach wie schon erwähnt definitiv mehr Risiko, vielleicht sogar mehr als die angebliche USA-Blase.

Darf ich dich fragen welche Risikoprämie du langfristig gegenüber MCap erwartest?

 

vor 12 Stunden von etherial:

Wenn man sich die verschiedenen Quellen ansieht, dann ist aus meiner Sicht vor allem offensichtlich, dass Vergangenheitsmessungen zur Bestimmung der optimalen Strategie nicht wirklich etwas bringen. Mit Quellen meine ich:

- die Zahlen von Kommer (1900-heute)

- die Zahlen aus dem ARERO-Arbeitspapier (1973-heute)

- dein Chart mit Vergleichen von diversen Portfolios (2006-heute)

Da ist eben der Punkt. Vielleicht funktionieren die nächsten 50 Jahre einfach andere Modelle besser, aber das wissen wir eben erst in 50 Jahren. Und dann kommt einer daher und nimmt 1900-2070 und sagt, dass diese oder jene Strategie der anderen überlegen war... vielleicht heißt es dann, unbedingt 40% Rohstoffe mit einer 50% MCap*KGV und 50% BIP Gewichtung bei Aktien. Und wie es auch weiter oben heißt, im Backtest funktioniert immer alles gut.

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 16 Minuten von meilengold:

Darf ich dich fragen welche Risikoprämie du langfristig gegenüber MCap erwartest?

Erwarten tue ich gar nichts, aber:

BIP = aktuell ca. 40% Emerging Markets = Übergewichtung EM um knapp 30% im Vergleich zu MCap => Political Risc "Prämie" (manche nennen das auch eine Faktor-Prämie).

Emerging Markets sind einfach volatiler und riskanter.

Wie schon einmal erwähnt:

Mir wäre es lieber, der Arero würde kein BIP haben im Aktienteil.

 

vor 16 Minuten von meilengold:

Da ist eben der Punkt. Vielleicht funktionieren die nächsten 50 Jahre einfach andere Modelle besser, aber das wissen wir eben erst in 50 Jahren. Und dann kommt einer daher und nimmt 1900-2070 und sagt, dass diese oder jene Strategie der anderen überlegen war... vielleicht heißt es dann, unbedingt 40% Rohstoffe mit einer 50% MCap*KGV und 50% BIP Gewichtung bei Aktien. Und wie es auch weiter oben heißt, im Backtest funktioniert immer alles gut.

Richtig => "wir wissen nicht, was die Zukunft bringt" => (wenn man wirklich rational und ohne "Picking" anlegt) alle Assetklassen berücksichtigen und zumindest beimischen => der Arero ist vielleicht so verkehrt nicht.

 

"Picking" betreibt aber mindestens das halbe Forum.

Grob gesagt:

Die Einzelaktionäre betreiben Stock-Picking.

Die ETF-Anleger, welche sich Branchen- u. Faktor-ETFs kaufen, betreiben ETF-Picking.

Die, die sich nur Aktien-ETFs kaufen, betreiben Assetklassen-Picking.

 

Wirklich völlig ohne irgendeine Art von Prognose handelt nur der Investor, der sich alle Assetklassen, die man gut handeln/kaufen kann ins Depot legt. Diese gewichtet er dann aber nicht gleich, sondern einigermaßen entsprechend nach Rendite-, Risiko- und Korrelationswirksamkeits-Erwartungen.

Aktien erhalten dann verständlicherweise ein hohes Gewicht.

 

So sind zumindest meine Gedanken.

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Beginner81

Welche

vor 6 Minuten von Madame_Q:

Rendite-, Risiko- und Korrelationswirksamkeits-Erwartungen

erhält man

vor 7 Minuten von Madame_Q:

rational und völlig ohne irgendeine Art von Prognose

?

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Schau dir die Gewichtung im Arero an, dann ist ungefähr klar, was ich meine.

 

Es muss nicht exakt 60/25/15 sein.

Das ist eine grobe Annäherung, die Weber ständig als "nicht perfekt" erklärt, weil man nicht weiß, welche Kombi für die Zukunft die Beste ist.

 

Der Kern ist:

Aktien höchste Gewichtung.

Rohstoffe/Gold kleinste Gewichtung / nur geringe Beimischung.

Anleihen irgendwo dazwischen.

Ich vermute, dass sie Immobilien ähnlich wie Anleihen irgendwo "in der Mitte" eingeordnet hätten.

 

Auch wenn das keiner mehr hören kann von mir, aber ich finde diese absolute, prognosefreie Art von Weber und seinem Team einfach wirklich genial und rationaler/logischer als die meisten Ansichten anderer.

Das mag für viele stinklangweilig herüber kommen, da er seit Jahren immer wieder das gleiche wiederholt und nicht regelmäßig seine Meinungen anpasst wie z.B. ein Gerd Kommer. Viele im Forum haben auch mit dieser Sichtweise ein Problem, da sie Angst haben, Rendite zu verschenken (Anleihen, Rohstoffe) oder einfach nicht den lausigen Durchschnitt des Durchschnitts abbekommen wollen, denn das ist es nämlich, was sicher ist: Man wird auf keinen Fall oben mitmischen (noch unwahrscheinlicher als mit "nur Aktien"), aber dafür auch ganz sicher niemals irgendwo unten.

 

Aber genau diese Sichtweise des "ein bisschen suche ich mir eben doch aus, was etwas taugt und was nicht" ist eigentlich rational gesehen für sich auch wieder einseitig und ein gewisses Maß an Selbstüberschätzung. Man denkt, man könne vorhersehen, welche Asset-Klassen in Zukunft noch Sinn haben oder nicht und diese Bausteine dann je nach Zeitraum weglassen oder später wieder hinzufügen.

Ich habe da zumindest Zweifel, ob dies so funktioniert, muss mich aber immer wieder selbst an der Nase packen, dass ich nicht auch auf diese Schiene komme. Die Anleihen im ARERO sind z.B. zur Zeit der Punkt, der mich "verführt". Aber ich bleibe hart und akzeptiere diese, allein schon deshalb, weil es oft so war, dass mein Bauchgefühl sowas von falsch lag.

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Beginner81

Also wenn Weber gefragt wird, warum Rohstoffe dabei sind, ist seine Standardantwort: "Naja, das ist eine Assetklasse."  Aha. Und das ist jetzt völlig rational und prognosefrei? Auch die im Vergleich zur Marktkapitalisierung um 200% höhere Gewichtung der Schwellenländer?

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Gast231208
vor 9 Minuten von Beginner81:

Also wenn Weber gefragt wird, warum Rohstoffe dabei sind, ist seine Standardantwort: "Naja, das ist eine Assetklasse."  Aha. Und das ist jetzt völlig rational und prognosefrei? Auch die im Vergleich zur Marktkapitalisierung um 200% höhere Gewichtung der Schwellenländer?

Hier gibt's die kurze Erklärung von Weber, warum der ARERO so ist, wie er ist (also warum Rohstoffe und warum BIP-Gewichtung im Aktienteil):

https://www.finanzen100.de/finanznachrichten/boerse/ego-falle-meiden-professor-erklaert-den-weg-zum-reichtum_H1784007123_10608583/

 

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fonscho
vor 6 Minuten von Beginner81:

Also wenn Weber gefragt wird, warum Rohstoffe dabei sind, ist seine Standardantwort: "Naja, das ist eine Assetklasse."  Aha. Und das ist jetzt völlig rational und prognosefrei? Auch die im Vergleich zur Marktkapitalisierung um 200% höhere Gewichtung der Schwellenländer?

Interessant dazu ist das Buch "genial einfache Vermögensstrategie", bei dem Weber als (Mit-) Autor fungiert, aus dem letzten Jahr: zu den Rohstoffe gibt eine Pro/Kontra Liste ohne echte Festlegung. Es wird als einfache Lösung bei Aktien der Acwi empfohlen. 

Diese Meinungen im Buch widersprechen mehr oder weniger Webers Aussagen in aktuellen Interviews...

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q
vor 26 Minuten von Beginner81:

Also wenn Weber gefragt wird, warum Rohstoffe dabei sind, ist seine Standardantwort: "Naja, das ist eine Assetklasse."  Aha. Und das ist jetzt völlig rational und prognosefrei? 

Du vereinfachst es ein bisschen.

Er sagt, dass Rohstoffe eine eigene Assetklasse sind und diese beigemischt werden, da sie weder mit Aktien, noch mit Anleihen positiv korrelieren. Drei "unabhängige" Assets, die gemischt werden, sind in der Tat ziemlich prognosefrei finde ich.

Zusätzlich wird noch ein möglichst breiter Rohstoffindex genommen mit vielen Rohstoffen (um die Diversifikation innerhalb der Rohstoffe möglichst auch gut auszunutzen) und dann noch in der 3-Month-Forward-Version, der Rollverluste zumindest etwas verhindert.

 

vor 26 Minuten von Beginner81:

Auch die im Vergleich zur Marktkapitalisierung um 200% höhere Gewichtung der Schwellenländer?

Es sind mittlerweile knapp 300% mehr (Mcap hat ca. 11% EM drin, BIP hat ca. 40% EM drin).

Hier hat er ja in einem der letzten Videos betont, dass sie das so machen, weil damit eine Blasenbildung eher vermieden werden kann (Stichwort USA), aber er hat auch gesagt, dass das nicht so eindeutig ist mit der Gewichtungssache und man da geteilter Meinung sein kann - es ist also zweitrangig. Du wirst hier im Forum aber viele finden, die ihren Aktienteil eindeutig nach BIP gewichten und das mit ähnlicher Begründung wie Weber.

 

Man muss nicht alles 100%ig so mögen wie der Arero es macht - das ist doch klar.

Ich finde BIP im Aktienteil wie schon erwähnt auch nicht unbedingt so von Vorteil, weil die 40% EM meiner Meinung nach wirklich (unnötig?) viel Risiko reinbringen in die ganze Geschichte. Würde ich wählen können, würde ich 40% USA, 30% Europa, 20% EM und 10% Pacific machen.

 

Ansonsten kann ich mich nur nochmal selbst zitieren:

 

Am 28.5.2021 um 19:40 von Madame_Q:

Das Marktportfolio ist laut Weber eine Ansammlung aller riskanten Assets, die es gibt.

 

Das wären:

Aktien

Immobilien

Anleihen aller Art 

Rohstoffe (inkl. Gold)

Kunstwerke ???

Oldtimer ???

Briefmarken ???

Lego-Bausets ???

Bitcoins ???

usw...

 

Ich hoffe, es ist klar, was ich meine.

Der Arero ist eine simple Annäherung dieses Marktportfolios und zwar nur mit Assets, die gut abzubilden sind und eine gute Korrelation zueinander haben.

Da Aktien die wichtigste und renditestärkste Assetklasse ist, wird diese am höchsten gewichtet. Danach folgen Anleihen und am Ende ein kleiner Rohstoffkorb.

So gesehen ist das nicht unlogisch.

 

 

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Zur Gaudi (!!) mal ein kleines Spielchen / Quiz, um zu zeigen, wie "ähnlich schlecht" man als Anleger in 10 Jahren Anlagezeitraum fahren kann mit einzelnen, breit gestreuten (!!) Assetklassen.

 

Hier drei Charts - ihr dürft raten, welcher Chart welche Assetklasse zeigt ( @pillendreherkönnte sogar wissen, welcher Fonds enthalten ist):

 

Chart 1:

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Chart 2:

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Chart 3:

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3x tolle 10 Jahre "gescheitert am Inflation-Schlagen mit riskanten Assets" - da wäre Oma´s Sparbuch ein Segen gewesen.

 

Und nochmal - es ist nur ein Spielchen und ja, ich weiß, dass zehn Jahre für viele "zu kurz" ist, weil ja jeder hier ganz sicher mindestens 20 oder gar 30 Jahre ganz ganz fest anlegt, ohne dass er von seinem Plan abweicht und sein Depot umkrempelt.:D

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Beginner81

Ich habe nichts gegen den Arero, Weber ist sicher "relativ" objektiv, aber auch nicht "völlig", weil das m.E. eben kaum möglich ist in diesem Bereich.

Chart 2 sind sicher Aktien. Alle Charts ziemlich genau das, was ich mir persönlich für die nächsten 10-15 Jahre wünschen würde! Günstige Kurse in der Ansparphase. :rolleyes:

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Gast231208
vor 20 Minuten von Madame_Q:

Zur Gaudi (!!) mal ein kleines Spielchen / Quiz, um zu zeigen, wie "ähnlich schlecht" man als Anleger in 10 Jahren Anlagezeitraum fahren kann mit einzelnen, breit gestreuten (!!) Assetklassen.

 

Hier drei Charts - ihr dürft raten, welcher Chart welche Assetklasse zeigt ( @pillendreherkönnte sogar wissen, welcher Fonds enthalten ist):

Dann rätsele ich mal:

1. https://www.fondsweb.com/de/LU0419741177

2.  https://www.fondsweb.com/de/DE0008491051

3.  https://www.fondsweb.com/de/DE0008491051

 

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GenerationY

 

vor einer Stunde von Madame_Q:

Ich finde BIP im Aktienteil wie schon erwähnt auch nicht unbedingt so von Vorteil, weil die 40% EM meiner Meinung nach wirklich (unnötig?) viel Risiko reinbringen in die ganze Geschichte. Würde ich wählen können, würde ich 40% USA, 30% Europa, 20% EM und 10% Pacific machen.

Ich glaube man darf bei dem Gedanken an die 40 % EM bei der BIP Gewichtung bzw. im ARERO auch nicht vergessen, dass es nicht ein Land "EM" ist, sondern dahinter wirklich einige große Volkswirtschaften mit unterschiedlicher Politik und Kultur stecken und nicht der Klumpen eines Landes. 

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etherial
vor 3 Stunden von Beginner81:

Welche Rendite-, Risiko- und Korrelationswirksamkeits-Erwartungen

erhält man rational und völlig ohne irgendeine Art von Prognose?

Die Frage war ja rhetorisch ... aber ich denke das ist tatsächlich der Knackpunkt. Die Wissenschaft nimmt den Effizienten Markt an und entwickelt auf der Basis die MPT, CAPM, APT (bzw. Faktor-Theorien) und die ganze Zeit basieren alle diese Theorien darauf, dass man die Erwartungen zuverlässig schätzen kann. Interessanterweise sind im effizienten Markt aber Vergangenheitsentwicklungen nicht repräsentativ und deswegen von sehr begrenztem Nutzen, wenn man die Erwartungswerte ermittelt.

 

vor 3 Stunden von Madame_Q:

Auch wenn das keiner mehr hören kann von mir, aber ich finde diese absolute, prognosefreie Art von Weber und seinem Team einfach wirklich genial und rationaler/logischer als die meisten Ansichten anderer.

Ich finde die Argumentation ja auch nicht komplett verkehrt.

 

Die Folgerungen mögen ja auch alle rational und logisch sein, die Schätzwerte sind aber Annahmen. Wenn der Markt effizient ist, dann ist die Gewinnung von Schätzwerten aus Vergangenheitsdaten eine unzuverlässige Methodik. Hier unterscheiden sich Naturwissenschaft (wo der Zufallsverteilung eine Regel zu Grunde liegt und damit eine Wiederholbarkeit gegeben ist) und Finanzwissenschaft (wo der Zufall durch ein Gleichgewichtssystem entsteht und wo es keine Wiederholbarkeit gibt).

 

Und vom "Fondsmanager" Weber erwarte ich da natürlich keine völlige Ehrlichkeit, aber wir als kritische Beobachter könnten das schon relativieren.

Diese letzte Aussage ist aber mit Vorsicht zu geniesen, den meisten in diesem Thread traue ich zu, dass sie diese Kritik einordnen können. Es soll kein Argument für Leute sein, die jetzt aktive Fonds oder Einzelaktien zu kaufen, weil der Weber ja schließlich auch nur mit Annahmen (Spekulationen) investiert. Es gibt eben Annahmen die ein gewisses Fundament haben und solche, die nur im Bauch von overconfidenten Personen enstehen.

 

vor 2 Stunden von Beginner81:

Also wenn Weber gefragt wird, warum Rohstoffe dabei sind, ist seine Standardantwort: "Naja, das ist eine Assetklasse."

Was mir dazu einfällt ist allerdings ein für mich persönlich sehr erleuchtender Beitrag von Gerd Gigerenzer, der einmal beschrieben hat wie man sich in einem Markt rational verhalten muss, wenn man davon ausgehen muss dass Risiko und Rendite gar nicht schätzbar sind (d.h. sie sind zwar Zufällig, aber die Mechanik des Zufalls ist nicht modellierbar, oft auch als Chaos bezeichnet).

 

In dem Fall müsste man alle Kandidaten, denen man Chancen einräumt (=Assetklassen) gleichgewichtet ins Portfolio packen. Ergänzung von mir: Wenn man den einzelnen Assetklassen Chancen zuordnet, dann kann man sie auch danach gewichten. Und der ARERO ist diesbezüglich durchaus eine Näherung.

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