Zum Inhalt springen
goldfuchs

Wirecard

Empfohlene Beiträge

n00bpro

Ich persönlich glaube ja auch, dass es den Bach runter geht und die Vorwürfe stimmen. Aber ich glaube nicht, dass der Abwickler morgen die Insolvenz ankündigt und alles abgeschlossen ist. Der Interims-CEO wird ja vermutlich mal ein paar Tage benötigen, um die Lage zu sichten. Die Gespräche müssen mit den Banken geführt werden, die vermutlich auch nur bedingt Lust haben, ihre Kredite abschreiben zu müssen. Auf einer Seite (ich weiß nicht mehr welcher), war die Rede, dass in 2019 Kreditrückzahlungen geleistet wurden und die tatsächlich offenen Verbindlichkeiten aktuell "nur" noch etwa 0,9 Milliarden sein sollen. Ob das stimmt weiß ich nicht und ich weiß auch nicht mehr, wo ich es gelesen hatte (das weiß man wohl erst, wenn der JA 2019 raus ist). Könnte ja durchaus sein, dass manche Banken noch an einer Rückzahlung interessiert sind. Keine Ahnung.

 

Jedenfalls werden die das Durchrechnen und Bewerten müssen, Wirecard muss sich sortieren und die Ermittlungen laufen ja ebenfalls. Ich denke nicht, dass wir da in ein paar Tagen irgendeine Entscheidung haben. Oder was meint ihr? Bei Steinhoff ging es ja auch nicht von heut auf morgen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Baddschkappelui

Die Staatsanwaltschaft ist doch längst aktiv, zwar vordergründig aus anderen Gründen. Aber wieviel Belege braucht jemand noch, um so schnell wie möglich die Finger von dieser Betrugsklitsche zu lassen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
nolske
vor 2 Stunden von spreadit:

Bankbestätigungen werden regelmäßig direkt von den WPs bei den Banken angefordert. Soll nicht heißen, dass nicht hin und wieder auch die Saldenbestätigung vom Mandanten akzeptiert wird. 

Es gibt auch WP Gesellschaften, die das Thema Saldenbestätigung an die Interne Revision abgegeben haben und sich deren Ergebnisse zu eigen machen. Da wird dann nicht nochmal geprüft.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Manticore

Also ich hab jetzt in den letzten knappen 2 Tagen seit dem Crash erst mal was mit meiner Freundin unternommen und ziehe für mich (27 Jahre) folgende Schlüsse aus diesem Fiasko:

 

- Ich war in dem Zeitpunkt in dem Vanity die AdHock gepostet hat online, hatte keinen SL gesetzt (evtl. hätte einer bei meinem EK von 80 einen noch besseren Exit ermöglicht).

- Wichtige Minuten hab ich verloren, weil ich mir innerlich gesagt habe "Das ist jetzt zwar blöd, aber sitze ich aus".

- Was allerdings gut war, dass ich das Forum die ganze Zeit verfolgt habe und hier sofort begonnen worden ist den Leuten den Kopf zu waschen und zum Ausstieg zu drängen (Danke an euch, auch wenn es manchmal im nicht ganz netten "habs euch ja gesagt Ton" geschrieben wurde). Dadurch bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich beide Ad Hoc Meldungen nochmal gründlich für mich lese und versuche bewusst ohne die Verluste im Hinterkopf, sachlich einen Entschluss zu fassen. Das Ergebnis war dann leider wirklich vernichtend klar und die Entscheidung auszusteigen einfach zwingend. (Rational ist eine Firma eben am Ende, wenn 1/4 des EK fehlt, weitere 1/4 Kredite wackeln, BaFin etc droht. Geschockt hat mich eigentlich beim genaueren lesen folgende Passage:
 

Zitat

Der Grund liegt in aktuellen Mitteilungen der beiden die Treuhandkonten seit 2019 führenden Banken, wonach die betreffenden Kontonummern nicht zugeordnet werden konnten.

 

Ich hab mir überlegt wie ich "schön" schreiben würde, dass ich 1,9 Mrd "verloren" habe. Im Prinzip ist das was da steht nichts anderes, wie wenn ich bei meiner Volksbank einen Kontoauszug will und die mir sagt:" Sry diese Kontonummer kennen wir nicht". Ab diesem Punkt war es klar, dass ich verkaufen muss.

- Bin zum Glück noch mit einem blauen Auge rausgekommen.

- Auch zum Risiko meines Invests hab ich mir Gedanken gemacht und komme zu dem Schluss, dass die Risiko-Rendite Chance gepasst hat. Klar gab es Unsicherheiten, aber der Kurs war deshalb bei 100 und viele Institutionelle Anleger waren investiert, weil es eben nicht "ganz klar" war das es so kommt! Sonst wären ja alle die hier im Forum schreien "ich habs gewusst" auch short gegangen. Davon hab ich hier von keinem gelesen. So sicher eine Investment Entscheidung zu treffen war man also doch nicht. Letztendlich auch egal. Die Renditechance hat (aus meiner Sicht) gepasst.

- Was ich rückblickend bemerkenswert finde und für diese Lehre möchte ich danken ist folgende: Als der erste hier geschrieben hat, dass er Verkauft, weil eine fehlende Veröffentlichung vor 7:30 kein gutes Zeichen ist, hab ich ihn "belächelt" (nichts hier geschrieben, aber eben nicht ernst genommen). In der Rückschau hab ich nun etwas Recherchiert und das wäre tatsächlich ein Zeichen gewesen, welches zumindest die Alarmglocken hätte schrillen lassen müssen.

- Meine Verluste sind zwar schmerzlich, aber definitiv nicht mal im Ansatz ruinös...dass einzig traurige ist, dass ich durch ein gutes Händchen beim Reinvestieren in der Coronakrise endlich den MSCI World Benchmark eingeholt hatte, dem ich seit meinem Börsenbeginn in 2015 hinterherlaufe...tja, jetzt lauf ich ihm wieder hinterher :D

- Danke möchte ich dem Forum, dass hier in den letzten Jahren seit ich dabei bin, immer wieder gebetsmühlenartig das Mantra von Diversifizierung gepredigt hat. Vor drei Jahren habt ihr mich damit zum auschließlichen Investieren in ETFs gebracht (viel entspannter :D)

-Psychologisch interessant fand ich auch folgendes: So lange ich die Verluste nicht realisiert hatte, hatte ich aus vielen Posts Hoffnungen geschöpft und negative eher als "Randbemerkung" abgetan. Nachdem ich verkauft hatte, konnte ich plötzlich aus den ganzen Wirecard kritischen Kommentaren gar nicht genug Bestätigung bekommen :D Das ist mir innerhalb von 15 Minuten aufgefallen. Als der Kurs sich dann zu meinem Verkaufskurs halbiert hatte, hab ich mich dann zeitweise selbst wie ein "ich habs euch ja gesagt Gewinner" gefühlt...Ziemlich zynisch, wenn man selber gerade einen mittleren vierstelligen Betrag verloren hat ;D

- Danach wollte ich einfach den Thread und den Chat schließen, aber ich konnte hier nicht weg, an Homeoffice war gar nicht zu denken....Ich hab ständig nach Infos oder Posts gesucht/aktualisiert^^

 

Alles in allem. Die Erfahrung hätte ich nicht gebraucht. Dankbar ist aber, dass mir sowas erst jetzt nach Corona und 4-5 Jahren Börsenerfahrung passiert ist. Ansonsten hätte das Ding an Diversifikation und fehlender (getesteter) Risikotragfähigkeit ganz schön scheitern können. Danke an euch, auch an die "Habs euch ja gesagt Jungs" - Ihr seid zwar unympatisch aber wichtig...und würden wir heute bei 300 stehen, hättet ihr auch meinen Spott ertragen müssen ;D

 

Ich bleib erst mal wieder bei meinen liebgewonnen langweiligen ETFs;)

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Doskraft
vor 1 Minute von Baddschkappelui:

Die Staatsanwaltschaft ist doch längst aktiv, zwar vordergründig aus anderen Gründen. Aber wieviel Belege braucht jemand noch, um so schnell wie möglich die Finger von dieser Betrugsklitsche zu lassen?

Ich hab aber nunmal die Finger drin gehabt, und will sie jetzt nicht einfach rausziehen und das Minus realisieren. Ich lass die Aktien liegen und werde sehen was passiert. Es bestünde auch die Möglichkeit die 1,9mrd als Verluste abzuschreiben. Ist die Kohle eben weg, andere DAX Unternehmen brauchen 9mrd um überhaupt noch zu existieren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trend
· bearbeitet von Trend
vor 18 Minuten von Doskraft:

Entspann dich. Ich bin mit 6.500€ in den Miesen. Ob es dabei bleibt oder die restlichen 2.500€ auch noch davonfliegen ist mir egal. Beides bringt mich nicht aus der Bahn. Die Herunterstufung ist doch logisch nach dem gestrigen Tag. Und von Abwickeln kann keine Rede sein, sondern man versucht die Finanzierung zu erörtern. Weiterhin sieht es so aus als ob Wirecard selbst reingelegt wurde, was das  am Ende bedeutet wird man sehen. Lass jetzt etwas Zeit vergehen, und bei den ersten positiven Nachrichten geht die Aktie wieder hoch. Denn eins ist sicher, die Leute wollen alle Geld verdienen, und sobald die Chance da ist, ist die Vergangenheit vergessen. Eiskalt bleiben und drin bleiben!

Houlihan Lokey ist bekannt, dass sie nur nachhaltige Fälle annehmen und Wirecard kann selbst gar nichts dafür, dass sie eine unzureichende Compliance hatten, die bewusst Ausgliederungen auf die Philippinen vorgenommen hat. Im Übrigen habe ich gestern Abend ein Einhorn mit einem Drachen kämpfen sehen.

 

By the way: Das ist wirklich nicht böse gemeint von mir. Aber 24 Euro sind immer noch 24 Euro zu hoch in der Bewertung.

vor 3 Minuten von Doskraft:

Ich hab aber nunmal die Finger drin gehabt, und will sie jetzt nicht einfach rausziehen und das Minus realisieren. Ich lass die Aktien liegen und werde sehen was passiert. Es bestünde auch die Möglichkeit die 1,9mrd als Verluste abzuschreiben. Ist die Kohle eben weg, andere DAX Unternehmen brauchen 9mrd um überhaupt noch zu existieren.

Du weißt, dass das komplette EK dann aufgebraucht ist von Wirecard? Rechne die Schadensersatzklagen, Schäden durch Kundenverlust und Restrukturierungskosten hinzu, und das EK ist negativ. Das heißt, dass das Unternehmen überschuldet ist.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Doskraft

Vielleicht hast du recht. Vielleicht auch nicht. So what.. am Ende stirbt jeder für sich allein.


Ich kann mir allein nicht vorstellen das gestern final festgestellt wurde das 1,9mrd € fehlen, und heute der Insolvenverwalter durch die Tür kam. Das geht mir zu schnell.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Aktie

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was jetzt scheibchenweise ans Licht kommt. Normalerweise stehen ja Prüfer und Gesellschaft in ständigem Austausch. Ich kann mir kaum vorstellen, dass EY heute morgen erst kalte Füße bekommen hat. Hinter so einem Prüfungsbericht steckt einiges an Arbeit, da gibt es Entwürfe und die werden bei der Unternehmensgröße lange vorher an einen großen Verteiler (Rechnungswesen, Innenrevision, evtl. Investor relations, Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, (Finanz-)Vorstand...) verschickt und korrekturgelesen, nachgerechnet usw. Da wacht nicht einfach mal der WP von EY morgens auf und entscheidet spontan, dass er doch nicht unterschreibt. Das müsste eigentlich wochenlang absehbar gewesen sein.

 

Aber vermutlich liegt die Wahrheit wieder irgendwo dazwischen. Vielleicht hat EY alles mit uneingeschränktem Testat fertig gestellt und zurückbehalten mit der klaren Aufforderung, dass vor Herausgabe noch bestimmte Unterlagen zu beschaffen sind. Wenn die dann nicht geliefert werden, sind das nur noch Machtspielchen ("das wagt ihr nicht" vs. "wir lassen uns nicht veräppeln"). Ziemlich sicher ist aber, dass es jetzt keinen schnellen Ausweg gibt. So wie es ist wird es EY nicht testieren und eine Abschreibung/Wertberichtigung dürfte den Verlust der Banklizenz (weil Eigenkapital weg) bedeuten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Lynch
vor 4 Minuten von Trend:

By the way: Das ist wirklich nicht böse gemeint von mir. Aber 24 Euro sind immer noch 24 Euro zu hoch in der Bewertung.

Du weißt, dass das komplette EK dann aufgebraucht ist von Wirecard? Rechne die Schadensersatzklagen, Schäden durch Kundenverlust und Restrukturierungskosten hinzu, und das EK ist negativ. Das heißt, dass das Unternehmen überschuldet ist.

Stimmt €24 ist noch viel zu viel und zudem: Ein Unternehmen das als Zahlungsdienstleister kein Vertrauen vermittelt 

 

1.) Bafin ermittelt https://www.finanztreff.de/nachrichten/bafin-und-staatsanwaltschaft-untersuchen-wirecard/20801133

2.) Razzia bei Wirecard https://www.deraktionaer.de/artikel/fintech-versicherung-banken/razzia-bei-wirecard-ermittlungen-gegen-vorstandsmitglieder-aktie-knickt-ein-20202232.html

3.) CEO tritt zurück https://www.onvista.de/news/dgap-adhoc-wirecard-ag-markus-braun-tritt-mit-sofortiger-wirkung-als-vorstand-zurueck-james-freis-zum-interims-ceo-berufen-deutsch-370814769

4.) CEO ist zugleich größter Aktionär

5.) Unstimmigkeiten seit 2008

6.) €1,9- Milliarden "nicht auffindbar" (Macht das mal als Aldi Mitarbeiter das ihr €100.- Differenz habt dann seht ihr was passiert https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/dubiose-vorgaenge-auf-den-philippinen-der-wirecard-skandal-wie-beim-dax-konzern-1-9-milliarden-euro-verschwinden-konnten_id_12118885.html

7.) Aktionärsklagen https://boerse.ard.de/aktien/erste-deutsche-klage-gegen-wirecard100.html 

8.) Bewertung massiv zuhoch

9.) Simple Jahrebilanz zum 4.(!!!) Mal verschoben (Kennt man das von anderen Konzernen?) 

10.) DWS will Wirecard und Markus Braun verklagen https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/wirecard-dws-will-wirecard-und-dessen-ex-chef-braun-verklagen/25933268.html?ticket=ST-1507193-nWUgyvdGbQb1mHwoXM57-ap2

 

Jeder einzelne Punkt birgt genug Zündstoff aber zusammengenommen.... FAZIT: Muss ich nicht haben

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Trend
vor 1 Minute von Doskraft:

Vielleicht hast du recht. Vielleicht auch nicht. So what.. am Ende stirbt jeder für sich allein.


Ich kann mir allein nicht vorstellen das gestern final festgestellt wurde das 1,9mrd € fehlen, und heute der Insolvenverwalter durch die Tür kam. Das geht mir zu schnell.

Natürlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Aber gerade Manticore´s Beitrag zeigt sehr schön, dass hier zurecht vor den Machenschaften Wirecards gewarnt wurde.

 

Lieber Doskraft, Wirecard hatte zum 31.12.2018 insgesamt einen Cashbestand in der Bilanz von angeblich 2,85 Mrd. Euro. Jetzt lassen sich 1,9 Mrd. Euro davon wohl nicht finden.

2 Fragen an dieser Stelle, die du für dich vielleicht beantworten kannst:

1) Wenn du 100.000 Euro Gesamtvermögen hast. Wie wahrscheinlich ist es, dass60.000 Euro davon weg sind und du nicht weißt, wo diese sind?

2) Wie wahrscheinlich ist es, dass 1,9 Milliarden Euro ohne Spur verschwinden?

Mit 99,99 prozentiger Wahrscheinlichkeit gab es das Geld nie. Es wurde betrogen und gelogen bis zum Abwinken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Talisker

Meine Position ist auf Zockgröße geschrumpft und da ich den Zock vermutlich auch aktiv eingegangen wäre, belasse ich es einfach dabei.

 

Es würde mich in diesem Fall auch mehr wurmen, einen Turnaround zu verpassen als die restlichen paar Kröten zu verlieren. B-)

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Doskraft

Ich bin bei dir und würde Stand heute auch nicht in Wirecard investieren. Gestern morgen sah das aber anders aus und ich glaube wir alle hofften auf einen satten Gewinn. Jetzt kam es eben anders. Ich sehe mich mit meinen 9.000€ Invest als sehr kleinen Fisch. Den Verlust könnte ich verkraften. Aktuell hab ich aber noch viele Fragezeichen und warte auf Antworten. So lange ich nicht weiß was da überhaupt gelaufen ist fällt es mir schwer eine rationale Entscheidung zu treffen. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Doomer
· bearbeitet von Doomer

Ich hatte am Donnerstag dann auch noch den Stecker gezogen, zum durchschnittl. EK mit rund 20 % Verlusten. Nicht schön, aber verkraftbar. Anfang 2017 eingestiegen, würde ich den Risk/Reward rückblickend, mit meiner damaligen Informationslage, immer noch positiv bewerten. Nur niemals Gewinne mitgenommen zu haben, das war wohl naiv und gierig.

 

Wer jetzt noch auf Antworten wartet, wartet eigentlich nur auf die 0. Dass da nicht alles glatt lief, sollte jedem Anleger vor seinem Invest klargewesen sein, das Ausmaß überraschte aber auch mich. Letztlich hätten die Margen das größte Warnsignal sein können: Warum auch sollte Wirecard so viel mehr an Transaktionen verdienen als jedes andere Unternehmen in der Branche? Risiko-Transaktionen wie Gambling und Porno rechtfertigten das vor allem in den späteren Jahren, nach entsprechendem Wachstum, nicht mehr. 

 

Wahrscheinlicher ist wohl, dass Wirecard mit Porno und Gambling funktionierte und dann auf Krampf wachsen wollte. Ein paar legale Kunden kamen dazu, gleichzeitig ganz viele Luftpumpen. Geld und Gewinne wie über die Jahre bilanziert, wird es wohl nie gegeben haben. Die realen Kunden, die man hatte, holte man sich wahrscheinlich über Dumping-Preise, die durch extrem hohe Margen-Buchungen von nicht greifbaren Drittpartnern "finanziert" wurden. Um das Ganze halbwegs in Balance zu halten, wurden merkwürdigste M&A Deals mit fast schon albernen Summen in Schwellenländern getätigt - oder sie dienten generell nur der Geldwäsche. So gab es Wachstum ohne reale Gewinne, eine halbwegs ansehnliche Fassade und Händlersicherungen finanziert wie in einem Schneeballsystem. 

 

An Wirecard als Übernahmekandidat glaube ich auch nicht. Die Konkurrenz weiß ja nicht mal, wie viel Wirecard wirklich in Wirecard steckt. Am Ende übernehmen sie einen großen Haufen von (fast) nichts. Die werden sich bestenfalls um die Rosinen in der Insolvenzmasse streiten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
hattifnatt
· bearbeitet von hattifnatt
vor 7 Stunden von Doskraft:

Ich bin bei dir und würde Stand heute auch nicht in Wirecard investieren.

Dann solltest Du jetzt auch nicht investiert sein, alles andere ist der bekannte Anlagefehler "Sunk Cost Fallacy".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240102
vor 8 Stunden von n00bpro:

Da deine Beiträge und Einschätzungen hier von Anfang an ne Gewichtung hatten, lief es vermutlich tatsächlich so wie du es vorher beschrieben hast mit dem Roundtripping. Was dann allerdings die Wirecard ad-hoc nicht besser werden lässt, in der behauptet wird, dass die Einzahlungen auf die Treuhandkonten von TOCHTERGESELLSCHAFTEN getätigt wurden. Wie kann man denn so ne Scheisse schreiben, wenn seit Monaten/Jahren intern klar ist wie die Finanzflüsse laufen? Das ist doch ein Witz.

 

Nur gut, dass ich nächsten Freitag noch 300 Stück aus nem Discount-Zertifikat ins Depot gebucht bekomme. Wenn da überhaupt noch was von übrig ist bis dahin :(

....Wirecard bleibt seiner Linie treu und sagt das, was Wirecard immer gesagt hatte, auch wenn es nonsense ist.

 

Im KPMG Bericht heißt es :

 

image.thumb.png.31cecfcd7ab2e55001557074234109e8.png

 

image.thumb.png.cb3549ce0fa67e144863a467c4325d83.png

 

image.thumb.png.e07938a77d97654cca41d915bd054d94.png

 

 

Treuhänder 1 hat immer brav das bestätigt, was Wirecard wollte und es ist im Prinzip auf dem vorgegebenen Konto keine scheinbar keine einzige Einzelbewegung feststellbar. Einfach der pure Wahnsinn....unvorstellbar, dass so etwas so lange klappt.

 

.....das krasse ist, dass es fast so weitergegangen wäre, wenn der Schwindel mit den Banksaldenbestätigungen nicht ganz zum Schluss doch noch aufgeflogen wäre, denn es gab ja schon per 16. und 17. März 2020 Bankbestätigungen, die EY wohl zunächst nicht in Frage gestellt hatte. Ansonsten wäre der Stein schon deutlich früher ins Rollen gekommen.

 

image.thumb.png.3238db485403839834eddf2c7c3f430b.png

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher
· bearbeitet von finisher

FT stellt jetzt die Fondsmanager und Analysten, welche Pro-Wirecard waren an den Pranger:

https://www.ft.com/content/b3d664db-17c3-4648-8c10-b8bd667e290e

 

Dieser Fonds war lange Pro-Wirecard und ist am Donnerstag ausgestiegen:

https://mailchi.mp/bfdbd1d5432f/jeo-monthly-factsheet-4469676?e=[UNIQID]

We were satisfied that its management would address the alleged issues identified in full. In retrospect this conclusion was a mistake, for which we apologise. When we ceased to believe in the investment case for the company on 18 June, we sold the position in its entirety.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
RonHulk
15 hours ago, Aqua said:

Hohes Risiko = Hohe Chance ?

Nein, nicht wirklich.

Hohes Risiko = geringe Chance !

Das ist hohe Mathematik.

Selig sind die, welche es verstehen.

Schau mal: Wenn das Risiko bei 0 liegt ist die Chance 100%.

Wichtig !!!

 

Und du verstehst es wohl nicht.

 

In der Mathematik ist Risiko = Chance bzw. je nach Definition gerne auch Chance + "Gefahr" = Risiko. 

 

Selig sind die, welche es verstehen.

 

Wichtig!!!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
santazero
· bearbeitet von santazero

Nachdem nun etwas Zeit vergangen ist und ich das ganze einmal für mich reflektiert habe (ich habe mir bewusst Zeit dafür genommen) , um so eine Situation erneut zu vermeiden, bin ich erstaunt darüber, wie viele hier (und in anderen Foren) nicht in der Lage sind eine objektive Begutachtung der Lage vorzunehmen. 

 

Jeder der ich schreibt "wdi sollte vom Staat gerettet werden", "ob ich jetzt 70% oder 100% verliere ist nun auch egal", "das Geschäft funktioniert doch, das wird schon wieder wenn sich erstmal alles geklärt hat" usw. hat in meinen Augen absolut nichts verstanden und sollte mit dieser Einstellung aufhören an der Börse geld zu investieren. Immerhin wurde das Geld zum investieren (vermutlich) von euch erarbeitet mit eingetauscht Lebenszeit. 

 

Jeder der hier (viel) Geld verloren hat, sollte sich einfach eingestehen, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat. Das passiert täglich unzählige Male auf der ganzen Welt. Und das ist ok. Sich hinterher den Fehler aber nicht eingestehen können oder sogar an seiner Fehlentscheidung festhalten, halte ich für naiv und die falsche Entscheidung. Die letzten Wochen haben doch gezeigt, dass viele von uns einfach keine Ahnung hatten. 

 

Kostolany hat in einem seiner Bücher geschrieben, dass er 49% seiner trades in den Sand gesetzt hat und 51% erfolgreich waren. Und von diesen 2% Differenz konnte er sehr gut leben. 

D. h. Das Kostolany als vollprofi fast jeden 2. Trade in den Sand gesetzt hat. Er wäre sicherlich nicht so erfolgreich gewesen, wenn er nicht Verluste realisiert hätte und es ausgesessen hat. 

 

Das Argument, dass buchverluste keine echten Verluste sind, kann ich in so einem Fall nicht nachvollziehen. Diese Situation ist etwas anderes als ein corona crash, der die ganze Welt auf Grund eines Virus lahmgelegt hat und wo ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass mein all world etf in ein paar Jahren höher steht als jetzt. 

 

Hier wurde massiv betrogen. Wer auch immer wen betrogen hat. Hier gibt es einen bilanzskandal der 1,9mrd Euro beinhaltet. Das ist etwas ganz anderes. 

 

Und auch hier gilt aktuell: Niemand weiß, wer hier wen betrogen hat. Wer es weiß, kann sich ja gerne bei der Staatsanwaltschaft melden. Die sind euch dann sicherlich dankbar. Medienruhm sei euch auch sicher, wenn ihr den wdi Skandal aufgedeckt habt. 

 

Viele haben anscheinend Haus und Hof verzockt, wenn man sich diverse Foren mal anschaut. Das war sicherlich nicht sehr klug. Aber auch daraus gibt es einen Ausweg. Am wenigsten möchte ich allerdings jetzt in der Haut von Markus Braun stecken. 

 

Entweder war er so vertieft in sein Baby Wirecard, und so ein schlechter ceo, dass er nicht bemerkt hat, wie er über Jahre betrogen wird. 

 

Oder er steckt da irgendwie mit drin, was am Ende dafür sorgt, dass er nicht nur alles verliert, sondern vermutlich / vielleicht auch ein paar Jahre in einer jva leben darf. 

 

Seine aktuellen Schulden möchte ich nicht wissen. Genau wie sehr viele Leute einen gewaltigen Hass auf ihn haben. Dabei sollten die Leute sich selber einmal kritisch hinterfragen. Im übrigen vermute ich (Ich weiß es nicht!), dass er darin nicht involviert ist. Ich kenne mich damit nicht gut aus, aber seine Körpersprache bei der Pressekonferenz sah für mich eher so aus als ob er wusste, dass es vorbei ist, aber nicht weil er daran beteiligt ist sondern er sah eher so aus wie jemand, der realisiert hat, dass er ganz groß in der scheisse sitzt. Aber wie gesagt, nur meine Vermutung. 

 

Ich für meinen Teil bin froh, dass ich diese Lektion bekommen habe. Wäre die Wdi Geschichte gut ausgegangen, wäre ich vielleicht beim nächsten Mal mit viel mehr Geld in die nächste dubiose Firma eingestiegen und hätte viel mehr Geld verloren. So habe ich jedenfalls innerhalb von 2 Monaten sehr sehr viel Gelernt und bin mit einem blauen Auge davon gekommen. 

 

Das wollte ich nur mal loswerden. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen seine Ansicht nochmal zu überdenken und sein Handeln zu reflektieren. Wenn nicht, ist dieser Post einfach weiterer Datenmüll im Internet. 

 

P. S. Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich froh, dass ich immerhin bei 33€ noch rausgekommen bin. 

Ich werde wdi weiter verfolgen weil mich die ganze Geschichte dazu jetzt noch viel mehr interessiert, als die Investition an sich. Investieren werde ich aber sicherlich nichts mehr in wdi. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finisher

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
phlp112
vor 8 Stunden von Chips:

Ok danke für die Einsichten. Ich frag mich trotzdem, wie oft da doch Insiderhandel (über Dritte wie Freunde) vorkommt. Oder zb. irgendwelche Kontakte zu Hedgefondsmanager, die ne Menge dafür bezahlen würden (auch wenn die Bezahlung vlt an Dritte wäre). 

 

Das soll keine Verschwörungstheorie sein, sondern Verhaltensökonomik. Hängt man irre an dem Job, wird man das natürlich nicht machen, aber es gibt einen hohen Preis und mit etwas Geschick relativ wenig Risiko...

Ich kann hier nur für mich sprechen, aber Freunde, Bekannte, Partnerin, Eltern kennen noch nicht einmal den Namen zu keinem meiner Mandanten, geschweige denn Details aus diesen Firmen/Fällen. Ich glaube, ich bin nicht der einzige der die Verschwiegenheitspflicht so streng handhabt. 
 

Schwarze Schafe gibt es aber immer. 
 

Im Ariva Forum hat jemand den exakten Verlauf des 18.06. Als Insiderinformation bereits am 10.06. gepostet. Also, dass EY nicht uneingeschränkt testieren wird und dass das erst am 18.06. kommuniziert wird. Der Post wurde gesperrt und der Benutzer glaube ich auch. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
dev
vor 14 Minuten von santazero:

..., "das Geschäft funktioniert doch, ...

Wenn eine Firma 1/4 ihrer Bilanz ( und das ist auch noch der Baranteil, wenn ich das korrekt verstehe ), nicht mehr finden kann - frage ich mich schon ob der Rest des Geschäftes überhaupt Real ist.

 

Die fehlende Summe ist so hoch, das die gesamten Jahresüberschüsse seit 2002 niedriger sind.

Das war also eine "Sparquote" von über 100% des Gewinns und keiner hats gemerkt?!

Datenquelle

 

Ich finde es sehr erstaunlich das eine so Hohe Summe ( mehr als 17 Jahresgewinne ) verschwinden/geparkt werden kann, ohne das dies auffällt.

 

Meiner Meinung nach, wird da noch einiges an ***** hoch gespült werden.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
santazero

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Aqua
vor 50 Minuten von RonHulk:

 

In der Mathematik ist Risiko = Chance bzw. je nach Definition gerne auch Chance + "Gefahr" = Risiko.

Dann musst Du Deine Definition ändern.

Ich weiß zwar das es allgemein so gesehen wird wie du sagst (und es dafür sogar mal den Nobelpreis gab) aber ich sehe es nicht so.

Wenn das Risiko 0% ist, dann ist Deine Chance 100%. Logisch.

Das ist ein Naturgesetz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
PiusAugustus
35 minutes ago, santazero said:

Das Argument, dass buchverluste keine echten Verluste sind, kann ich in so einem Fall nicht nachvollziehen. Diese Situation ist etwas anderes als ein corona crash, der die ganze Welt auf Grund eines Virus lahmgelegt hat und wo ich mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass mein all world etf in ein paar Jahren höher steht als jetzt. 

 

:thumbsup:

 

Das sehe ich exakt genau so. Es gibt ja den schönen Spruch niemals ins fallende Messer greifen. Für mich muss man da auch klar differenzieren, was genau das Messer ist. Bei einem World ETF würde ich in so einem crash auch immer wieder im Fallen kaufen, da man den Tiefpunkt eh nicht erwischt, und am Ende nach der Krise der Markt eh wieder nur eine Richtung kennt. Bei einer Einzelaktie ist es was ganz anderes, da gibt es eventuell hinterher keinen Markt mehr. Vor allem bei so einem Unternehmen wie Wirecard jetzt. 

 

Ich finde es tatsächlich gut, wie reflektiert du mit deinen Verlusten umgehst. Meinen Respekt hast du auf jeden Fall! 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Unknown
· bearbeitet von Unknown

Der Begriff Buchverlust war schon immer ein Feigenblatt für Doofe.  Buchverluste sind in dem Moment echte Verluste, alles Andere ist realitätsfern.

 

Ansonsten kann man deinem Beitrag, santazero, nicht mehr viel hinzufügen. Ich bin schon vor 2-3 Monaten raus, weil mir das nicht ganz koscher & zu undurchsichtig war. Ansonsten ist es auch für mich als Unbeteiligter ein Erlebnis, woraus ich meine Kenntnisse ziehen kann. Ich finde es Schade um all die vielen Kleinanleger die nun wieder der Börse fern bleiben und am Ende hirnrissige Reglementierungen einfordern.  Ein weiterer Sargnagel für die finanzielle Bildung der deutschen Bürger.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...