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Stoxx

Kommentare zur Finanzkrise

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Stoxx

Hallo zusammen,

 

heute vormittag habe ich meine Eltern besucht. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken kam meine Mutter (Ende 50, Krankenschwester) auf die Finanzkrise zu sprechen. Ich wunderte mich sehr und wollte schnell das Thema wechseln, da ich aus Erfahrung weiss, dass meine Mutter von Wirtschaft, Finanzen und Politik so viel Ahnung hat, wie eine Kuh von Zähne putzen. Sicher liest sie jeden Tag die lokale Tageszeitung und schaut täglich die Tagesschau, doch Fachlektüre oder überregionale Zeitungen liest sie nicht.

Aus Rücksicht habe ich meine Mutter doch erzählen lassen und war über ihre Aussagen sehr erstaunt. Sie ist die typische Krankenschwester (seit 45 Jahren im Dienst, fast ohne Unterbrechung - lediglich 2 x 3 Monate Elternzeit genommen. Respekt!): Mütterlich, Hilfsbereit, würde für ihre Familie das letzte Hemd geben und leider auch für einige ihrer Patienten, eben die typische Krankenschwester :rolleyes:

Ihre Aussage lautete wie folgt:

"Ich finde es unerhört, dass gut bezahlte Manager mit dem Geld anderer Menschen machen können, was sie wollen und am Ende noch eine hohe Abfindung bekommen. Der Manager der Lehman Brothers (Aussprache: Leehmann Brathaz :thumbsup:) soll eine 9-stellige Abfindung bekommen haben. War das nicht mit die erste Bank in Amerika, die Pleite gegangen ist? Das ist nicht zu glauben. Wenn ich, aus versehen, einem Patienten die falschen Medikamente oder Pflegeleistung verabreiche, und das auffällt, hafte ich persönlich und bekomme umgehend eine Abmahnung. Tritt ein Scahdensfall ein, muss ich sogar persönlich für den Fehler geradestehen, da hat mein Arbeitgeber nichts mit zu tun. Warum müssen die Manager nicht mit ihrem Privatvermögen haften, die haben doch genug! Diese Gier-Hälse, bekommen den Hals nicht voll, alles Soziopathen. Die sollten mal für ein Jahr in einer sozialen Einrichtung für meinen Stundenlohn arbeiten (dabei verdient meine Mutter gar nicht schlecht!), die würden sich umgucken!"

So in etwa lautete ihre Aussage zur Finanzkrise. Dann hat mein Vater dazu noch etwas gesagt, das war fundierter und aussagekräftiger :thumbsup:.

Habt ihr ähnliche Aussagen und / oder Kommentare gehört, vor allem von Menschen, die von Wirtschaft, etc. absolut keine Ahnung haben?

Würde mich interessieren.

 

Grüße

Stoxx

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andy

Meine Oma hat mir gesagt, dass es jetzt mehrere Jahre dauern wird, bis die Aktien wieder steigen. :- :P

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Thomas Belser

So in etwa das selbe, was der Thread-Opener geschrieben hat, bekomme ich von meinen Eltern die letzte Zeit auch sehr oft zu hören. Mein Vater meint ja auch, dass die ganzen Banker, Manager und "Zocker" an der Börse (bezieht er leider auch auf die Investoren mit langfristiem Anlagehorizont) alles Verbrecher sind ...

 

Ich verlasse dann lieber den Raum und beschäftige mich mit Sinnvollerem, bevor es noch zu Ausschreitungen kommt ... :lol:

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Akaman

Und mein Uropa hat gesagt: davon erholt sich der Dachs nie, min Jong.

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maush
Und mein Uropa hat gesagt: davon erholt sich der Dachs nie, min Jong.

Möglich, was hat denn der Dachs?

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Prospektständer
Möglich, was hat denn der Dachs?

:w00t::w00t::w00t:

 

meine eltern ziehen auch über die banken her.

das ist z.B. Lehmann Brothers und Sparkasse genau des gleiche:)

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BondWurzel
:w00t::w00t::w00t:

 

meine eltern ziehen auch über die banken her.

das ist z.B. Lehmann Brothers und Sparkasse genau des gleiche:)

 

Meine Mutter Bj. 1927.....meinte, man soll sich trotzdem Spaß machen und packt einen Witz aus....Gauner sind sie alle, bei der Wiedervereinigung haben die mir schon die Hälfte geklaut und jetzt die andere Hälfte....

 

Ich persönlich meine, wenn einem die Aufsichtsorgane jahrelang gewähren lassen, muss man sich nicht wundern, wenn die machen was sie wollen, wenn man einen Dieb klauen läßt, fängt der erst richtig an....insofern sind für mich die Ratingagenturen und Aufsichtsorgane die Schuldigen einschl. Politiker, denn Duldung heißt Zustimmung!

 

Ansonsten wird man bei jedem Furz kontrolliert ( Schadstoffplakette ist das Wildeste ) als Bürger und im Big Business werden die Steuermilliarden verplembert....also, Politiker, Aufsichtsräte, Wirtschaftsprüfer und Ratingagenturen sollten ebenfalls zum Schadenersatz rangenommen werden.

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FrankY

die allgemeine stimmungslage in der bevölkerung ist sehr schlecht, das dürfte in der politik auch angekommen sein.

ich denke die werden 2 mal überlegen wieviele milliarden sie noch in ein schwarzes loch werfen.

der dank ihrer wähler ist gewiss.

und nüchtern betrachtet dürfte es nicht die verkehrteste lösung sein das bankenwesen in staatliche obhut zu nehmen,

nicht nur vereinzelt sondern breitflächig

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Herr S.

Ich helfe gerade beim Beschwerdemanagement aus :D

Sitze also direkt an der Quelle. Schon interessant wie sich die Schreiben doch gleichen. Ein Satz kommt besonders häufig vor: "Hätten wir gewußt das Lehman pleite gehen kann, hätten wir das Produkt nicht gekauft"!

 

Ich verstehe den Satz immer nicht so richtig. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, das auch eine Bank (und die Wahrscheinlichkeit ist deutlich geringer und war bei Emission 2006 gar nicht vorhanden) genauso pleite gehen kann wie der Autobauer, der Handwerker oder der Bäcker. Wieso nehmen Leute an, dass das einer Bank nicht passieren kann? Mal unabhängig von den Gründen...

 

Ausserdem waren sowieso immer alle "sicherheitsorientiert" im nachhinein :w00t:

 

Bei Spiegel Online war heute ein netten Artikel über die "Schuldigen" und "Mittäter". Der werden auch die Anleger genannt. Zurecht.

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bayerman

Heute hat mich meine Oma angerufen: "Die Kaupthing Bank ist pleite, du jetzt auch?"

Ich: "Oma ich hab kein Tagesgeldkonto bei der Kaupthing"

Oma: "Nicht?"

 

Vor ein paar Monaten habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein TG-Konto für die 5,65% Zinsen bei Kaupthing zu eröffnen.

Anscheinend hat meine Oma davon Wind bekommen, dass ich ein Konto bei dieser Bank eröffnen wollte, keine Ahnung wie.

 

Und die Moral von der Geschicht: Island verträgt die Finanzkrise nicht :w00t:

 

Da hat meine Oma aber übertrieben :)

http://afp.google.com/article/ALeqM5j8Yia7...20WP959Rh75zV2A

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Flasher

Ich höre aus dem Verwandten und Bekanntenkreis entweder die Version des Threadstarters oder radikalisierte Version:

 

Bekannter: "Man sollte diese Bankenmanager alle an die Wand stellen" :w00t::w00t:

Ich: "Welche Personen wären das denn?"

Bekannter: "Ja die Schuldigen, die dafür verantworlich sind"

Ich: "Wer trägt denn da überhaupt genau die Schuld?"

Bekannter: "Ja, äh..... *überleg* hm...."

 

So einfach ist die Schuldfrage nämlich garnicht zu beantworten.

 

Außerdem wäre dann noch zu klären, ob die nicht eigentlich der Ursprung allen Übels bei der FED und ihrer Zinspolitik liegt....

 

Jaja... alles nicht so einfach!

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unser_nobbi
Meine Mutter Bj. 1927.....meinte, man soll sich trotzdem Spaß machen und packt einen Witz aus....Gauner sind sie alle, bei der Wiedervereinigung haben die mir schon die Hälfte geklaut und jetzt die andere Hälfte....

 

Die andere Haelfte wurde doch schon bei der Euro-Einfuehrung geklaut :lol: .

 

Ausserdem ist das an der Boerse eh alles Betrug, wenn der Dachs von 8000 auf 5000 faellt (und man bei 8000 eingestiegen ist).

 

Ich nenn jetzt mal keine Verwandtschafsbeziehungen.

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DrFaustus

Von einer befreundeten Bankberaterin:

Sie: Das geht dir echt auch die Nerven wenn du am Tag 100mal sagen darfst:

"Nein, ihre Einlagen sind bei uns sicher."

Ich: Wow, du kannst lügen ohne rot zu werden, respekt!

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roadi

ist mir zu blöd darüber mit jemandem gespräche zu führen, wissen tut eh keiner

was bzw. nur das was in nachrichten steht/kommt und die widerum wissen auch nichts.

 

ich weiss, dass ich nix weiss, aber die anderen wissen auch nix.

was ich aber weiss, dass ich im depot derzeit keinen blick mehr auf die GuV tabelle werfen

sollte. aber was solls, wart mer halt ein paar järchen, dat wird schonwieder, ich darf nur nicht

den günstigen einstieg verpassen :-

 

es grüßt aus heissen zeiten, rod

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Onkel_Dagobert

Hier ist noch ein Artikel zum Thema: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/...,583067,00.html

 

 

Bei Spiegel Online war heute ein netten Artikel über die "Schuldigen" und "Mittäter". Der werden auch die Anleger genannt. Zurecht.

Den Artikel habe ich auch gelesen. Im Grossen und Ganzen fand ich ihn nicht schlecht. Allerdings verstehe ich nicht, wieso die Asymmetrie von Risiko und Verantwortung ständig ignoriert wird.

 

Der Anleger trägt die Verantwortung für sein Handeln und er trägt auch das Risiko. Wenn er einen Fehler macht, büsst er mit seinem Vermögen. Wenn "die Banken" einen Fehler machen, tragen die Anleger das Risiko. Die Verantwortung liegt aber nicht bei den Aktionären oder den Kunden der Bank, sondern bei den Angestellten der Bank. Aus der Organisationsstruktur wird deutlich, dass die meiste Verantwortung bei den Angestellten liegt, die die grösste Entscheidungsgewalt haben, das sind i.d.R. die Vorstände (auf Deutsch: "die bösen Manager").

 

Diese "bösen Manager" haben aber überhaupt kein Risiko, denn sie kassieren, egal ob sie die Bank an die Wand fahren oder nicht.

 

 

So einfach ist die Schuldfrage nämlich garnicht zu beantworten.

 

Außerdem wäre dann noch zu klären, ob die nicht eigentlich der Ursprung allen Übels bei der FED und ihrer Zinspolitik liegt....

Ich stimme zwar damit überein, dass nicht eine einzige Partei allein "Schuld" ist. Aber ich behaupte, dass es Player am Markt gibt, die wesentlich mehr Verantwortung tragen, aber dafür kein Risiko schultern. Und umgekehrt tragen andere Marktteilnehmer grössere Risiken, obwohl sie weitaus weniger Verantwortung haben.

 

 

Ausgehend von der Version des Threadstarters (bzw. seiner Mutter) frage ich mich schon, warum die Manager weiterhin Boni und Luxuskuren geniessen dürfen, während alle Anderen Marktteilnehmer in der Kette noch um ihr Geld bangen oder es schon verloren haben.

 

Bei Bilanzfälschungen hat die US-Justiz auch knallhart durchgegriffen und gestandene Manager für den Rest ihres Lebens hinter Gitter gebracht. Warum machen sie es bei den AIG-Filzen nicht genauso? Erstmal mit wackeligen Anschuldigungen (Veruntreuung blabla), verknacken, hohe Geldbussen (auf Deutsch: "enteignen") und dann Guantanamo-mässig warten, ob die Aktion legal war oder nicht. Wenn sie nach ein paar Jahren doch wieder freikommen sollten, konnten sie in der Zeit zumindest keinen weiteren Schaden anrichten ...

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