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dische

Man sollte nachdenklich sein.

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dische

Habe heute nachstehenden Artikel gelesen:

 

Mulmiges Gefühl

von Michael Vaupel

 

Ein amerikanischer Kollege (Frank Holmes) hat mir eine Grafik geschickt, welche mich gerade beeindruckt bzw. nachdenklich macht.

 

(kann leider die Grafik nicht einfügen, muß sie beschreiben:

Wert aller Derivate auf der Welt 516 Trillion USD

Wert aller Aktien und Anleihen auf der Welt 100 Trillion USD

Wert der Wirtschaftsleistung der Welt (GDP) 50 Trillion USD)

 

Diese Grafik setzt den aktuellen Wert" aller Derivate in Relation.

 

Und zwar in Relation zu zwei Dingen:

 

1.) Dem GDP der Welt - also dem Bruttoinlandsrodukt ALLER Staaten der Welt. Die gesamte Wirtschaftsleistung aller Staaten der Welt, innerhalb eines Jahres.

 

2.) Der Marktkapitalisierung ALLER Aktien und Anleihen weltweit. Alle Staats- und Unternehmens-Anleihen der Welt, und alle Aktien, die es von Lettland

bis Vietnam gibt.

 

Dazu nun der grafische Vergleich in der Grafik. Schauen Sie mal:

 

Quelle: Frank Holmes, U.S. Global Investors

 

 

Der Wert" aller Derivate beträgt demzufolge mehr als das 10fache der gesamten Wirtschaftsleistung der Welt.

 

Und mehr als das 5fache des aktuellen Kurswertes aller Aktien und Anleihen, weltweit.

 

Ich muss sagen, da wird mir schon mehr als ein wenig mulmig.

 

Das Volumen der ausstehenden Derivate ist in den letzten 6 Jahren zudem um rund 500% gestiegen.

Kann das noch weitergehen? Ist das eine gesunde Entwicklung?

Mein Bauch sagt mir, dass ich da ganz klar meinem Idol Warren Buffett zustimmen sollte.

Der sagte, das Derivate die finanziellen Waffen der Massenvernichtung" ("financial weapons of mass destruction") seien.

 

Und wenn ich drüber nachdenke, dann sagt mir mein Hirn dasselbe.

 

Denn wenn wir hier bei den Derivaten mittlerweile Volumina erreicht haben, die einem 10fachen der Wirtschaftsleistung der Welt entsprechen...

dann geht das weit über das Maß hinaus, was gesund wäre.

 

Gesund sind Dinge wie Absichern bestehender Positionen, Arbitrage-Geschäfte, natürlich auch gewisse Spekulation

(spekuliere ja selber mit Zertifikaten = Derivaten!). Aber ein Volumen in Höhe des 10fachen der Wirtschaftsleistung der Welt?

 

Wie gesagt, mulmiges Gefühl...

 

 

 

(Und vielleicht ist es wirklich nicht so verkehrt, mal ein wenig physisches Gold zu kaufen. Für alle Fälle. Für den Fall, dass die finanziellen Massenvernichtungswaffen" tatsächlich mal hochgehen.)

 

 

 

Mulmigen Gruß, hätte ich beinahe geschrieben. Nein, Ihnen natürlich: Herzlichen Gruß!

 

 

 

Ihr

 

 

Michael Vaupel

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gesine

Die ganze Börse ist doch nur eine Art einarmiger Bandit der die Leute mehr oder weniger ums Geld bringt.

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chaosmaker85
· bearbeitet von chaosmaker85
Wert aller Derivate auf der Welt 516 Trillion USD

Wert aller Aktien und Anleihen auf der Welt 100 Trillion USD

Wert der Wirtschaftsleistung der Welt (GDP) 50 Trillion USD)

Quelle? Behaupten kann ich viel wenn der Tag lang ist :-

 

Insbesondere würde mich interessieren, wie der Wert der Derivate kumuliert werden kann...

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H.B.
Habe heute nachstehenden Artikel gelesen:

 

 

 

Michael Vaupel

 

Herr Vaupel versucht sich als Börsenbriefschreiber gern durch plakative Thesen aus dem Rauschen abzuheben.

Meist steckt nichts mehr, als heiße Luft hinter seinen Aussagen.

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Klausxx

An der Uni wurde uns ein ähnlicher Vergleich aufgezeigt. Habe meinen Prof. kontaktiert und werde die Grafik falls möglich nachreichen.

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Stairway

In Relationen setzten ist ja schön und gut, aber wie wäre es mal eine Konklusion zu ziehen ?

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Sparbrötchen
· bearbeitet von Sparbrötchen
Wert aller Derivate auf der Welt 516 Trillion USD

Wert aller Aktien und Anleihen auf der Welt 100 Trillion USD

Wert der Wirtschaftsleistung der Welt (GDP) 50 Trillion USD)

 

Da muss man zunächst fragen, was mit dem jeweilige "Wert" gemeint ist. Da werden nämlich Apfel und Birne verglichen.

 

Derivate sind von der Grundstruktur her "Versicherungsprämien". Versichern kann man sich nicht nur gegen Kursverluste, sondern auch gegen Kreditrisiken (z.b. CDO's) bzw. alles möglichen (z.B. Wetter). Der Zeitraum der Versicherung beträgt bei Optionen häufig mehr als 1 Jahr. Deshalb ist ein Gegenrechnen gegen Aktienvolumen und jährlichem GDP eigentlich Unsinn.

 

Was heisst überhaupt Weltwirtschaftleistung bzw. Weltbruttoinlandsprodukt (GDP)? Das sind alle in einem Jahr produzierten Güter und Dienstleistungen der Welt. Aktien und Anleihen repräsentieren aber das Produktivkapital vieler Jahre. Beispielsweise steckt im Aktienwert der Fa. Siemens das in über 100 Jahren nicht unbeträchtliche erarbeitete Vermögen inkl. immaterieller Güter, z.B. Patente usw. Dass Aktien und Anleihen also ein Vielfaches des GDP ausmachen, dürfte somit absolut plausibel sein.

 

Ein ähnlicher Vergleich, der zur Zeit häufig gemacht wird, ist die Gegenüberstellung "Handelsvolumina Derivate" zu "Welt-Bruttoinlandsprodukt", z.B. in folgender Aussage: "Damit war das Handelsvolumen an den Börsen (2005) etwa 45 mal so hoch, wie das Welt-Bruttoinlandsprodukt." (Hauke Fürstenwerth, Geld arbeitet nicht, S. 51). Auch ein ziemlich abwegiger Vergleich, obwohl das Buch ansonsten sehr interessant und informativ ist.

 

An der Börse wird heute elektronisch gehandelt. Der Umschlag einer Aktien ist deshalb sehr hoch. Sie wird pro Jahr viele Male gekauft und wieder verkauft. Wird sie z.B. 10 mal umgeschlagen in einem Jahr, entspricht ihr Umsatz halt dem 10-fachen des Aktienwertes. Also auch kein Grund zur Aufregung. Wenn ein Euro fünf mal weitergegeben wird (Kunde kauft Brötchen beim Bäcker. Bäcker kauft Mehl beim Händler. Händler kauft Mehl beim Mehlfabrikant. Der kauft Getreide beim Bauern. Bauer kauft Brötchen), entspricht das Wertpapier "Euro" einem Umsatz von 5 Euro. Hier wird natürlich offensichtlich etwas

Sinnvolles produziert. Betrachtet man Derivate als Versicherungsprämien, sind sie überwiegend unverzichtbarer Bestandteil eines komplexen Herstellungsprozesses und damit eben auch kein unproduktiver Bereich der Weltwirtschaft, wie zur Zeit viele behaupten.

 

Solche Vergleiche eignen sich halt gut dazu, das Publikum zu erschrecken.

 

Einen meiner Meinung nach vernünftigen Vorschlag, den ich zur aktuellen Krise gefunden habe, ist der, Derivate nur noch börsennotiert zu handeln. Damit würden die in ihnen enthaltenen Risiken wesentlich transparenter. Bei den Papieren, die jetzt hochgehen, handelt es sich ja wohl überwiegend um irgendwelche OTCs, die in den Schubladen und Aktenschränken der Händler verschimmeln und deren Preise nach Gutdünken per EMail verkündet werden. Da blickt natürlich kein Controlling mehr durch.

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