Shjin August 24, 2008 Von wandelbaren Wertpapieren wird behauptet, sie seien sowohl für den Investor als auch für das emittierende Unternehmen von besonderem Vorteil. Der Investor erhält die hervorragende Sicherheit einer Anleihe oder einer Vorzugsaktie und ausserdem die Gelegenheit, von einem deutlichen Kursanstieg der Stammaktie zu profitieren. Der Emittent kann zu mässigen Zinsen oder zu den Kosten der Vorzugsaktien Kapital aufnehmen, und wenn der erwartete Erfolg eintritt, entledigt sich der Emittent seiner vorrangigen Verpflichtung, wenn er diese in Stammaktien umtauscht. Somit profitieren beide Seiten.Offensichtlich stellt das soeben Geschriebene die Angelegenheit übertrieben dar, denn man kann allein durch ein raffiniertes Instrument keinen Vorteil für beide Seiten schaffen. Im Tausch gegen das Privileg der Wandlung gibt der Investor etwas Wichtiges auf, nämlich Qualität oder Rendite oder gar beides. Umgekehrt tritt das Unternehmen, wenn es sein Geld wegen der Wandelbarkeit zu geringeren Kosten bekommt, als Gegenleistung einen Teil der Ansprüche der Inhaber von Stammaktien auf künftige Wertsteigerungen ab. Zu diesem Thema gibt es eine Menge komplizierter Argumente, die sowohl positiv als auch negativ sein können. Die sicherste Schlussfolgerung, die gezogen werden kann, ist, dass wandelbare Wertpapiere nichts anderes sind als jedes andere Wertpapier, weil sie Ihrer Art nach weder Attraktivität noch das Gegenteil garantieren. Diese Frage kann beantwortet werden, wenn man alle Fakten kennt, die sich um eine spezielle Emission ranken. Quelle - Benjamin Graham - Intelligent Investieren Frage "Der Emittent kann zu mässigen Zinsen oder zu den Kosten der Vorzugsaktien Kapital aufnehmen, und wenn der erwartete Erfolg eintritt, entledigt sich der Emittent seiner vorrangigen Verpflichtung, wenn er diese in Stammaktien umtauscht. Somit profitieren beide Seiten." Kann mir der Emittent meine Wandelanleihen einfach eintauschen auch wenn ich nicht will? Was haltet ihr allgemein von wandelbaren Wertpapieren? Benutzt ihr dieses Anlageinstrument? Wann nutzt ihr dieses? Begründung? Wenn nicht warum. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Moneycruncher August 24, 2008 Quelle - Benjamin Graham - Intelligent Investieren Frage "Der Emittent kann zu mässigen Zinsen oder zu den Kosten der Vorzugsaktien Kapital aufnehmen, und wenn der erwartete Erfolg eintritt, entledigt sich der Emittent seiner vorrangigen Verpflichtung, wenn er diese in Stammaktien umtauscht. Somit profitieren beide Seiten." Kann mir der Emittent meine Wandelanleihen einfach eintauschen auch wenn ich nicht will? Was haltet ihr allgemein von wandelbaren Wertpapieren? Benutzt ihr dieses Anlageinstrument? Wann nutzt ihr dieses? Begründung? Wenn nicht warum. Ich habe den DWS Convertibles seit sechs Jahren mit ca. 6% Depotanteil im Depot. Ich bin alles in allem sehr zufrieden. Als Daumenregel gilt, dass Wandelanleihen Aktienanstiege zu 2/3 mitmachen und Aktienrückgänge nur zu 1/3. Diese Daumenregel ist ungefähr auch so eingetroffen. Für mich ist der DWS Convertibles eine sehr gute Möglichkeit im "offensiven Mittelfeld" zwischen Abwehr (Anleihe, Immofonds und Cash) und Sturm (Aktienfonds) zu spielen. Als Diversifikation prima geeignet. Von Direktinvestitionen würde ich aber abraten, da es ein sehr spezielles Segment ist. gruß moneycruncher Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin August 24, 2008 Was haltet ihr allgemein von wandelbaren Wertpapieren?Benutzt ihr dieses Anlageinstrument? Wann nutzt ihr dieses? Begründung? Wenn nicht warum. Ich versteh sie nicht, also verwende ich sie nicht, mir sind schon normale Aktien und Anleihen kompliziert genug. Aber das schreibe ich nur, weil du fragst. Das hat nichts zu bedeuten, denn selbstverständlich könnte ich mir da Wissen aneigenen und die Märkte ein paar Jahre beobachten, um mir ein Bild zu machen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 August 24, 2008 Eine kleine Untersuchung http://www.wandelanleihen.de/pdf/Wandelanl...itelshoefer.pdf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shjin August 24, 2008 Eine kleine Untersuchung http://www.wandelanleihen.de/pdf/Wandelanl...itelshoefer.pdf Werd ich mir mal durchlesen. Noch ein Nachtrag von mir: Damit handelten sie entgegen einer alten Maxime der Wall Street, die besagt: "Wandle nie eine Wandelanleihe". Wie kommt es zu diesem Rat? Wenn Sie einmal gewandelt haben, dann verlieren Sie die strategische Kombination des vorrangigen ANspruchs auf Zinsen und eine Chance auf einen attraktiven Gewinn. Wahrscheinlich wurden sie vom Investor zum Spekulanten, und das zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt (weil die Aktie schon eine deutliche Kurssteigerung hinter sich hatte). Zweifellos liessen sie sich von der Begeisterung über die Zukunftsaussichten des Unternehmens mitreissen, aber auch von der guten Performance der Aktien an der Börse. Die Wall Street kennt nur wenige kluge Grundsätze; das Schlimme aber ist, dass diese wenigen Grundsätze immer dann vergessen werden, wenn sie am nötigsten gebraucht werden. So auch das geflügelte Wort der Oldtimer: "Tu, was ich sage, und nicht, was ich mache."Unsere allgemeine Einstellung gegenüber neuen Wandelpapieren ist deshalb eine eher misstrauische. Wir meinen damit an dieser Stelle, wie auch bei anderen Beobachtungen, dass der Anleger öfter als nur zwei Mal hinsehen sollte, bevor er sie kauft. Nach einer solche kritischen Überprüfung könnte er einige ausserordentliche Angebote finden, die zu gut sind, als dass man sie zurückweisen sollte. Die ideale Kombination ist natürlich eine stark abgesicherte Wandelanleihe, die gegen eine Stammaktie einzutauschen ist, die selbst attraktiv ist, und zu einem Kurs, der nur unwesentlich über dem aktuellen Börsenkurs liegt. Ab und zu gibt es ein neues Angebot, das diese Anforderungen erfüllt. Weil die Börsen so sind, wie sie sind, werden Sie derartige Gelegenheiten bei einigen älteren Titeln finden, die sich in eine günstige Position hochgearbeitet haben, kaum jedoch bei neuen Emissionen. (Wenn ein neuer Titel wirklich sehr stark ist, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass die Bedingungen für eine Wandlung sehr gut sind). In Wirklichkeit verhalten sich Wandelanleihen eher wie Aktien. Die Rendite für Wandelanleihen liegt in Korrelation zum S&P 500 bei 83%, jedoch nur etwa 30% in Korrelation zu Schatzanleihen. Deshalb laufen Wandelanleihen in die eine Richtung, wenn normale Anleihen in die andere Richtung laufen. Für konservative Anleger, die den grössten Teil ihres Kapitals in Anleihen angelegt haben, ist es durchaus sinnvoll, ein diversifiziertes Bündel an Wandelanleihen ins Portfolio zu nehmen, um damit eine Rendite wie mit Aktien zu erzielen, ohne den manchmal Angst einflössenden Schritt zu wagen, direkt in Aktien anzulegen. Man könnte Wandelanleihen auch Aktien für Angsthasen nennen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag