schlaftabletten nehmen und 30 jahre warten?

[Brandscheid]

hallo,

 

ich beschäftige mich seit kurzem mit wertpapieren - habe auch einige bücher gelesen (a.u. kosto) das von kostolany gefiel mir am besten.

 

aber was ist an dem vielzitiertem spruch '10 - 15 bluechips kaufen - tabletten nehmen und 30 jahre schlafen legen' überhaupt dran?

 

in den letzten 30 jahren hätte kosto ja mit sicherheit recht gehabt - aber ob das auch in zukunft gilt? eigntlich kann man ja mit 15 global-player-werten nicht viel falsch machen - im gegenteil! mit gesundem menschenverstand ist recht viel möglich.

 

aber wäre es nicht besser direkt dann auf indizes (vielleicht sogar discount!?) zu setzen?

zu kostos zeiten waren die indexpapiere ja glaube ich noch nicht soooo im rennen wie heute.

 

indexpapiere entwickeln sich über 30 jahre also wahrscheinlich so wie die global player - nur sie bieten eben keine dividende - und die macht meiner meinung nach auf lange sicht die halbe performance aus.

 

ich bin total verwirrt - hat der alte kosto nun recht oder nicht?

und wenn er wirklich recht hat - wie gut werden sich die werte wirklich entwickeln? geht der markt auch in zukunft so steil nach oben? besoderes der amerikanische.

 

vielen dank im voraus für eure meinung!

[Brandscheid]

so habe gerade einen sehr interessanten artikel in der FAZ gefunden - das bestätigt kostolany!

 

http://www.faz.net/s/Rub3B5979848A5C48F18F...n~Scontent.html

 

langfristig sind die dividenden entscheidend - die eigentlichen kurse sind ein willkommener zusatz :-)

 

 

was meint ihr?

[Yabbadabbainvestor]

@st...

 

Der Spruch von Kostolany mit den Schlaftabletten wird zwar gerne zitiert, muß aber im Kontext zur damaligen Zeit gesehen werden. Der Spruch kam einige Jahre nach der Wiedervereinigung zustande. Es war die Antwort auf die Frage, was er (Kostolany) dem deutschen Anleger empfehle. Kostolany dachte immer a la longe und die Wiedervereinigung sah er als durchaus positiv für den deutschen Aktienmarkt. Weil er wußte, daß die Deutschen kein Volk der Aktienanleger sind und sofort "kalte Füße" bei einem längeren Kursrückgang bekommen hätte, hat er das mit den Schlaftabletten gesagt.

Ansonsten war er der Meinung "beweglich bleiben"!

Wenn grundlegende Änderungen, Krieg, Frieden, wichtige politische oder wirtschaftliche Entscheidungen eintreten, soll man sofort die Konsequenz ziehen und notfalls heute über Bord werfen, was einem gestern noch lieb und teuer war.

Ganz viel Augenmerk schenkte er auch den Zinsen (das Bild von der großen und der kleinen Badewanne). Deshalb immer wie ein Krokodil beim Schlafen mit einem Auge wachsam sein.

Diese Buy-and-hold-forever-Methode paßt eher zu Warren Buffett. Der widerum legt aber weniger Wert auf eine hohe Dividenrendite, wegen der Steuern. Er sieht viel lieber eine hohe Eigenkapitalrendite. Er ist nur für Ausschüttung, wenn die Firma den erwirtschafteten Gewinn selber nicht besser anlegen kann. Trotzdem ist es ja meist so, daß nur ein Teil der Gewinne als Dividende ausgeschüttet werden und wenn die von Jahr zu Jahr steigen ist das sicher als positiv zu werten. Wichtig ist nur, daß die Dividende aus Gewinnen stammen und nicht aus der Substanz bezahlt werden. War z.B. bei Commerzbank so, die trotz Verluste eine Dividende ausgeschüttet haben. Also immer schön schauen, von was die Dividende gezahlt wurde.

Ob Fonds, Indexzertifikate oder einzelne Aktien ist alles eine Einstellungssache wie sehr man sich mit der Börse beschäftigen will. Ich halte ein aktiv gemanagtes Depot für besser. Fonds würde ich kaufen, wenn ich nicht so sehr viel Zeit für die Börse verwenden will und Indexzertifikate, wenn ich mich durchaus ein wenig mit dem Börsengeschehen widmen will, aber keine große Lust habe, mir Einzelwerte näher anzuschauen und nur auf die Tendenz des Gesamtmarktes setzen will.

 

Zum Schluß noch meine Meinung.

Ich bin nahezu voll investiert, setze also auf weiter steigende Märkte, weil ich die Zinsen für immer noch sehr niedrig halte und so die Bonds immer noch keine wirklich Alternative zur Aktie sind. Ich habe vollstes Vertrauen zu Greenspan dem alten Fuchs. Er macht das genau richtig. Geldmenge erhöhen und so die Wirtschaft ankurbeln. Ist zwar ein Gratwanderung wegen drohender Inflation, aber ich bin der Meinung lieber eine höhere Inflation, als die Wirtschaft abzuwürgen.

Noch sind die Zinsschritte moderat, aber Gefahr ist gegeben, wenn die Zinsen zu schnell angehoben werden. Also immer am Ball und beweglich bleiben

[Brandscheid]

hallo barney,

 

ich denke die aussage von kostolany ist schon ganz richtig, 'langfristig wird sich der amerikanische markt - das zentrum des kapitalismus - nach oben bewegen'.

 

darüber hinaus gilt besonders der spruch für den kleinanleger:' hin und her macht die kasse leer'

 

kosto hat über 75 jahre börsenerfahrung gehabt - ich denke (ich hoffe) sie bleibt wenigstens in den nächsten 15 jahren auch noch so.

 

mfg

ST4RF0X

[Yabbadabbainvestor]

@st..

 

Siehst Du, da haben wir beide des Meisters Bücher gelesen und trotzdem lesen wir Unterschiedliches heraus.

Ich werde jedenfalls Kasse machen, wenn ich der Meinung bin, daß der Markt übergekauft ist.

[Cash-in-the-Tash]

30 Jahre lang schlafen?? Dann hab ich aber auch nichts von dem vielen Geld, da schon a bissl alt Nee nee, ich glaub 3-4 Jahre reichen auch

[chartprofi]

ich denke dieser 30-Jahre-Spruch ist zwar reißerisch, aber mehr nicht.

 

aktien sind wie frauen. wenn se nich mehr will, dann nimm dir ne neue