Rumpelpumpel Juli 1, 2008 Hallo, könnte es sinnvoll sein, einen geschäftlichen Kredit für eine Einzelunternehmung mit einem Fondssparplan zu tilgen? Angenommen sei das Angebot einer Sparkasse. Anstatt das Darlehen direkt zu tilgen, sollen monatlich 300 EUR in den Fonds DekaStruktur 4 ErtragPlus (LU0185900692) eingezahlt werden. Die Fälligkeit des Darlehens soll in fünf Jahren erfolgen. Auf Anhieb sehe ich folgende Nachteile: - Kursschwankungsrisiko und somit evtl. "Unterdeckung" bei Fälligkeit, d. h. der Kredit kann am Ende evtl. nicht vollständig getilgt werden. - Sparraten können nicht als Betriebsausgabe geltend gemacht werden und mindern somit nicht das Betriebsergebnis. - Erträge aus dem Fondssparplan unterliegen ab 2009 der Abgeltungssteuer. - Der Fonds ist recht ertragsschwach und verfügt nur über ein durchschnittliches Rating. Über weitere Anmerkungen/Meinungen würde ich mich freuen. Grüße Rumpelpumpel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Juli 1, 2008 Hat dir das dein Bankberater vorgeschlagen ? Ich würde mal nachfragen, ob noch alle Tassen im Schrank stehen. Das ist alles andere als ne sichere Finanzierung. Außerdem ist der Zeitraum von 5 Jahren viel zu kurz. Über den Dachfonds sage ich mal lieber nix. Solider Tilgungsplan mit Tagesgeld / Festgeld etc. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
tooltime Juli 1, 2008 Das würde ich auf keinen Fall machen. Die wichtigsten Contra-Argumente hast du schon genannt. Der Kredit sollte direkt getilgt werden, dadurch erspart man sich im Laufe der Zeit auch Zinsen. Bei schlechter Fondsentwicklung stehst du nach 5 Jahren ansonsten ganz schön dumm dar. Eventuelle Verluste mit dem Fonds und der gesamte Kreditbetrag steht noch zur Rückzahlung an. Keine gute Idee! Konnte man dir bei der Bank denn irgendwelche Vorteile bezüglich dieser Vorgehensweise nennen? Wahrscheinlich nicht. Die wollen doch nur zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, dir den Kredit gewähren und gleichzeitig ihren Fonds verkaufen. Ich sehe jedenfalls überhaupt keinen Vorteil in dieser Konstellation. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Canuma Juli 1, 2008 Hi Ich seh momentan auch keinen Vorteil einen Fondssparplan parallel laufen zu lassen. Du zahlst definitiv für fünf Jahre volle Zinsen (getilgt wird ja nicht). Also kannst du auch gleich die 300 zur Rückzahlung verwenden. Außerdem, der Fonds wird auch nicht so viel Rendite bringen, da kannste auch auf TG ansparen, soweit die Zinsen auf diesem Niveau bleiben. Gruß Canuma Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
leinad Juli 1, 2008 Das ist wie Russisches Roulett. Vielleicht braucht Rumpelpumpel ja so nen Nervenkitzel. Gruss leinad Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Juli 1, 2008 Das lohnt sich auf jeden Fall .... für die Sparkasse. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sisyphos Juli 1, 2008 Das ist eine reinrassige Zinswette. Das Modell lohnt sich nur dann, wenn Du mit dem Sparplan nach Kosten in fünf Jahren eine höhere Rendite erwirtschaftest als die Kreditzinsen. Wenn man die Rendite (jedenfalls die Differenz zur Rendite einer sicheren Anlage) als Preis für das zusätzliche Risiko ansieht, must Du also in deutlich riskantere Anlagen investieren als die Bank das Investment in Dich (dargestellt durch den Kreditzins) ansieht. Das dürfte allenfalls mit Aktien u.U. noch mit riskanten Unternehmensanleihen oder Fremdwährungsanleihen möglich sein. Wenn die Sparkasse dann aber ausgerechnet einen Dachfonds (= immer hohe Kosten!), der maximal 25% in Aktien und zu einem großen Teil in Geldmarktpapiere investiert, und als Deka-Fonds noch mit Ausgabeaufschlag belastet ist, vorschlägt, halte ich das für unverantwortlich um nicht von kriminell zu reden. Ach ja, ein kurzer Blick auf die Vergangenheitsperformance (1 Jahr -5,32%, 3 Jahre +4,31 %), sollte Dir das Risiko verdeutlichen. Das ist ein reines Vabanque-Spiel, das funktionieren kann, wenn der Aktienmarkt in den nächsten Jahren durch die Decke geht oder eine sehr hohe Inflation auftritt. Statt des Sparplans direkt das Darlehen zu tilgen dürfte aber in den meisten Fällen die bessere Variante sein. Ansonsten kann ich nur Malvolio zustimmen: Das ist ein sehrt gutes Geschäft für Dir Sparkasse. Ein solcher Vorschlag wäre für mich ein Grund sofort den "Bankberater" zu wechseln. In seltenen Fällen kann sich das Grundmodell (ohne diesen grottenschlechten Dekafonds) allerdings durchaus rechnen, wenn man die steuerliche Seite mitbrücksichtigt. Die Zinsen für das Geschäftsdarlehen kannst Du nämlich als Betriebsausgaben absetzen, sie mindern also Deinen Betriebsgewinn. Ab kommenden Jahr brauchst Du dagegen Gewinne und Zinsen aus Anlagen nur noch mit 28% (Abgeltungssteuer) zu versteuern. Je nach persönlichem Steuersatz, rechtlicher Konstruktion des Geschäfts (GmbH, Personengesellschaft etc.) kann sich ein leichter Vorteil für die Sparplan-Lösung ergeben. Bei fünf Jahren wäre allerdings ein Sparplan auf Aktien viel zu riskant. Eine Alternative könnten Unternehmenanleihen von Unternehmen mittlerer Bonität sein. Das wäre ein kalkulierbares Risiko. Aber wie gesagt, man muß das ganz konkret mit den jeweiligen Steuersätzen durchrechnen und danach entscheiden, ob sich das wirklich lohnt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Emilian Juli 1, 2008 · bearbeitet Juli 2, 2008 von Emilian Wenn Dir das Dein Bankberater vorgeschlagen hat, merk Dir noch kurz das Gesicht, dann drehe Dich um 180° und lauf so schnell und weit Du kannst! Solchen Typen haben wir die Subprimekrise zu verdanken! Gruß Emilian. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost_69 Juli 2, 2008 Hallo, könnte es sinnvoll sein, einen geschäftlichen Kredit für eine Einzelunternehmung mit einem Fondssparplan zu tilgen? Angenommen sei das Angebot einer Sparkasse. Anstatt das Darlehen direkt zu tilgen, sollen monatlich 300 EUR in den Fonds DekaStruktur 4 ErtragPlus (LU0185900692) eingezahlt werden. Die Fälligkeit des Darlehens soll in fünf Jahren erfolgen. Auf Anhieb sehe ich folgende Nachteile: - Kursschwankungsrisiko und somit evtl. "Unterdeckung" bei Fälligkeit, d. h. der Kredit kann am Ende evtl. nicht vollständig getilgt werden. - Sparraten können nicht als Betriebsausgabe geltend gemacht werden und mindern somit nicht das Betriebsergebnis. - Erträge aus dem Fondssparplan unterliegen ab 2009 der Abgeltungssteuer. - Der Fonds ist recht ertragsschwach und verfügt nur über ein durchschnittliches Rating. Über weitere Anmerkungen/Meinungen würde ich mich freuen. Grüße Rumpelpumpel Hallo Rumpelpumpel Das ist doch wohl nicht Dein Ernst ?!? Das kann gar nicht klappen und dann auch noch bei der Sparkasse. Den würde ich V..........n und dann ..., schon selber zensiert. Na der würde was erleben. Ghost_69 :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Rumpelpumpel Juli 8, 2008 Zunächst einmal vielen Dank an alle. Dieses "tolle" Geschäft betraf nicht mich selbst. Der in Wertpapiergeschäften völlig unbedarfte Delinquent konnte nicht zuletzt dank Eurer ebenso kritischen Einschätzung des Angebotes "in letzter Minute" davon abgebracht werden, wobei sich die Geschichte nach Verlautbarung der Bank als Versehen entpuppte, das so nicht hätte passieren sollen/dürfen. Bei vielen Menschen ist das Vertrauen in das Tun und dem vermeintlichen Gutwollen der Hausbank, die sie seit Jahr und Tag begleitet, leider immer noch unendlich groß. Hier ist es nochmal gut gegangen. Grüße Rumpelpumpel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Juli 8, 2008 Es handelt sich wie immer um "Einzelfälle". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag