bostei Juni 28, 2008 Hallo zusammen, ich lese in diesem Forum schon seit längerem leise mit. Ich freue mich, mal ein Forum mit intelligenten Menschen gefunden zu haben, die diskutieren und sich nicht nur beschimpfen. Das ist selten :-) Ich bastle grade an meinem zukünftigen Portfolio. Ich bin vom Sinn passiver Strategie überzeugt worden und grüble nun über die große Zusammensetzung, nach Regionen, meines Aktienanteils. Ich habe eine Frage an Euch: Eine Gewichtung nach BIP würde eine jährliche manuelle Angleichung an die neuen bip Zahlen erfordern, richtig? Hebelt das nicht aber den Effekt des Rebalancing - kaufen, was billig ist - aus? Sprich, Region X ist im Kommen. BIP steigt. Damit würde ich den Anteil X aufstocken müssen. Das fällt doch aber bestimmt mit einer Preissteigerung der Aktien dieser Region zusammen, weil Region X halt im Kommen ist... Oder mache ich da einen Denkfehler? gruss, bostei Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shjin Juni 28, 2008 Part II: Cash's langfristiges "MARKTKAPITALISIERUNGS-Weltportfolio" für Minimalisten u. Faulpelze, als Alternative zu einem "BIP-Weltportfolio" Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bostei Juni 28, 2008 Hallo, das ist ein interessanter Thread. Ich kannte ihn auch schon. Nur beantwortet es nicht meine Frage. Es erklärt, wie man ein MCap-gewichtetes Portfolio aufbaut. Meine Frage war, ob bei einem BIP-gewichtetem Portfolio das Nachadjstieren des BIP das Rebalancing negativ beeinflusst (siehe mein erstes Posting). Gruss, bostei Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
etherial Juni 29, 2008 Egal ob MCap oder BIP, du wirst immer Ineffizienzen in deinem Portfolio haben, weil du als Privatanleger weder an die korrekten Zahlen (Korrelationen, Varianzen, Renditen) herankommst, noch die mathematischen Tools/Erkenntnisse hast diese vollständig umzusetzen. Es ist aus meiner Sicht ziemlich unerheblich ob man jetzt die BIP-Verhältnisse festschreibt (und auf nachadjustieren verzichtet) oder sie jährlich neu berechnet. Entscheidend ist nur, dass man erst dann mit dem Umschichten von Geld beginnt, wenn es sich lohnt. 50 für zweimal 9,90 Ordergebühr umzuschichten - das ist mehr Verlust als du durch Rebalancing jemals gewinnen wirst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
cash72 Juni 29, 2008 Egal ob MCap oder BIP, du wirst immer Ineffizienzen in deinem Portfolio haben, weil du als Privatanleger weder an die korrekten Zahlen (Korrelationen, Varianzen, Renditen) herankommst, noch die mathematischen Tools/Erkenntnisse hast diese vollständig umzusetzen. Es ist aus meiner Sicht ziemlich unerheblich ob man jetzt die BIP-Verhältnisse festschreibt (und auf nachadjustieren verzichtet) oder sie jährlich neu berechnet. Entscheidend ist nur, dass man erst dann mit dem Umschichten von Geld beginnt, wenn es sich lohnt. 50 für zweimal 9,90 Ordergebühr umzuschichten - das ist mehr Verlust als du durch Rebalancing jemals gewinnen wirst. dem kann ich nur voll u. ganz zustimmen. Gruss Cash72 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Adam.Riese Juni 29, 2008 Ich habe eine Frage an Euch: Eine Gewichtung nach BIP würde eine jährliche manuelle Angleichung an die neuen bip Zahlen erfordern, richtig? Hebelt das nicht aber den Effekt des Rebalancing - kaufen, was billig ist - aus? Sprich, Region X ist im Kommen. BIP steigt. Damit würde ich den Anteil X aufstocken müssen. Das fällt doch aber bestimmt mit einer Preissteigerung der Aktien dieser Region zusammen, weil Region X halt im Kommen ist... Oder mache ich da einen Denkfehler? gruss, bostei Wenn du innerhalb irgendeiner Assetklasse nach Marktkapitalisierung gewichtest dann gibt es innerhalb dieser Klasse kein Rebalancing. Wenn du dagegen innerhalb dieser Klasse nach irgendeinem anderen Kriterium gewichtest dann musst du Rebalancing machen. Also das Rebalancing ist die manuelle Angleichung an die BIP Zahlen. Wie soll sich das Rebalancing da also selbst in die Quere kommen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Juni 29, 2008 Egal ob MCap oder BIP, du wirst immer Ineffizienzen in deinem Portfolio haben, weil du als Privatanleger weder an die korrekten Zahlen (Korrelationen, Varianzen, Renditen) herankommst, noch die mathematischen Tools/Erkenntnisse hast diese vollständig umzusetzen. Selbst wer diese Zahlen hat und die entsprechenden Tools (z.B. MVO) kann nicht die Korrelationen, Varianzen und Renditen der Zukunft vorraussagen. Es ist aus meiner Sicht ziemlich unerheblich ob man jetzt die BIP-Verhältnisse festschreibt (und auf nachadjustieren verzichtet) oder sie jährlich neu berechnet. Ganz verzichten sollte man in einem sehr langfristiegn Portfolio nicht. Emerging Markets können durchaus dann 50% und mehr des BIPs ausmachen, bei gleichzeitig gereiften Märkten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Bonneville Juni 29, 2008 Eine Gewichtung nach BIP würde eine jährliche manuelle Angleichung an die neuen bip Zahlen erfordern, richtig? Hebelt das nicht aber den Effekt des Rebalancing - kaufen, was billig ist - aus?Sprich, Region X ist im Kommen. BIP steigt. Damit würde ich den Anteil X aufstocken müssen. Das fällt doch aber bestimmt mit einer Preissteigerung der Aktien dieser Region zusammen, weil Region X halt im Kommen ist... Oder mache ich da einen Denkfehler? gruss, bostei Vielleicht ist Dir mit diesem Gedanken geholfen: bei einer Portfoliostruktur nach BIP, der der Gedanke zugrundeliegt, möglichst zu jedem Zeitpunkt ein Weltportfolio abzubilden, in dem die einzelnen Regionen nach ihrem BIP berücksichtigt sind, wird es natürlich zu Veränderungen (und damit latentem Rebalancing nach BIP innerhalb des Weltportfolios) kommen. Aber dahinter steckt doch keine Blasenbildung von Regionen "die im Kommen sind" sind, sondern realwirtschaftliche Veränderungen (also z.B. BIP-Rolle der USA wird kleiner, Indien und China wachsen dagegen). Daß es temporär (denk an China die letzten 12 Monate) dabei zu Bläschenbildung kommen kann, ist von der BIP-Strukturierung aus meiner Sicht unabhängig. Auch in BIP-mäßig nicht unbedingt stark wachsenden Regionen eines Weltportfolios kann es wie z.B. in der aktuellen Immokrise der USA zu Verzerrungen kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bostei Juli 1, 2008 Wenn du innerhalb irgendeiner Assetklasse nach Marktkapitalisierung gewichtest dann gibt es innerhalb dieser Klasse kein Rebalancing. Wenn du dagegen innerhalb dieser Klasse nach irgendeinem anderen Kriterium gewichtest dann musst du Rebalancing machen. Also das Rebalancing ist die manuelle Angleichung an die BIP Zahlen. Wie soll sich das Rebalancing da also selbst in die Quere kommen? Wenn ich ein Portfolio habe, welches innerhalb einer Assetklasse nach BIP wichtet und nicht nach Marktkapitalisierung, ich aber beim Rebalancing den Marktpreis für die nachzukaufenden Teile bezahlen muss, habe ich damit doch zwei Variablen, die sich ändern: das BIP und die natürlichen Schwankungen des Marktes. Beide verändern sich - die eine beeinflusst meine Aufteilung, die andere den Tagespreis für die nachzukaufenden Elemente. In einem Portfolio, dessen Aufteilung fix ist, habe ich keine Probleme, mir den guten Effekt des Rebalancings vorzustellen: ich kaufe immer das verstärkt nach, was gerade billiger ist. Aber in einem Portfolio, dessen Aufteilung sich dynamisch verändert? In einer Weise, die warscheinlich lose an Markterwartungen und damit an Marktpreise gekoppelt ist? Vielleicht ist Dir mit diesem Gedanken geholfen:bei einer Portfoliostruktur nach BIP, der der Gedanke zugrundeliegt, möglichst zu jedem Zeitpunkt ein Weltportfolio abzubilden, in dem die einzelnen Regionen nach ihrem BIP berücksichtigt sind, wird es natürlich zu Veränderungen (und damit latentem Rebalancing nach BIP innerhalb des Weltportfolios) kommen. Aber dahinter steckt doch keine Blasenbildung von Regionen "die im Kommen sind" sind, sondern realwirtschaftliche Veränderungen (also z.B. BIP-Rolle der USA wird kleiner, Indien und China wachsen dagegen). Daß es temporär (denk an China die letzten 12 Monate) dabei zu Bläschenbildung kommen kann, ist von der BIP-Strukturierung aus meiner Sicht unabhängig. Auch in BIP-mäßig nicht unbedingt stark wachsenden Regionen eines Weltportfolios kann es wie z.B. in der aktuellen Immokrise der USA zu Verzerrungen kommen. Ja, das verstehe ich. Aber das meinte ich auch nicht, s.o. Aber je mehr ich darüber nachdenke, desdo mehr denke ich selbst, daß der Effekt des BIP-Neuwichtens aufs Rebalancing wahrscheinlich gering ist. Wahrscheinlich eher Hirnwi******ei von mir. :-) Danke jedenfalls fürs Mitdenken... ..bostei Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag