Marleen Juni 16, 2008 Hallo ich lese schon eine ganze Zeit die Beiträge, aber so richtig dahinter bin ich noch nicht gekommen warum jemand Bundesanleihen erwerben will, wenn es doch bei Festgeld so gute Möglichkeiten gibt ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zauberlehrling Juni 16, 2008 - wenn man es sich vorbehalten will, vor Ablauf der notfalls an das Geld kommen zu können - wenn die Beträge für die Einlagensicherung bei den 5,x % Angeboten überschritten sind oder die isländische Einlagensicherug gilt ;-) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
HatschiPu Juni 16, 2008 Weil Anleihen leicht negativ zu Aktien korreliert sind, bei positivem Erwartungswert. Bei Festgeld ist die Korrelation zu Aktien null. Somit lässt sich mit Anleihen das Risiko eines Portfolios noch einen Tick besser senken. So habe ich es zumindest verstanden... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marleen Juni 17, 2008 - wenn man es sich vorbehalten will, vor Ablauf der notfalls an das Geld kommen zu können- wenn die Beträge für die Einlagensicherung bei den 5,x % Angeboten überschritten sind oder die isländische Einlagensicherug gilt ;-) Danke für die Antworten, aber selbst in der Niederlande sind Beträge bis 20.000,- Einlagengesichert . Somit kann ich dort keinen Wiederspruch erkennen . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
el galleta Juni 17, 2008 Danke für die Antworten, aber selbst in der Niederlande sind Beträge bis 20.000,- Einlagengesichert .Somit kann ich dort keinen Wiederspruch erkennen . Es soll Vermögen geben, die das überschreiten... saludos, el galleta Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Juni 17, 2008 Hallo ich lese schon eine ganze Zeit die Beiträge, aber so richtig dahinter bin ich noch nicht gekommen warum jemand Bundesanleihen erwerben will, wenn es doch bei Festgeld so gute Möglichkeiten gibt ? Hi, solange wir uns auf einem Inflationspfad befinden, sind weder StaatsAnleihen noch Festgeld gute Anlageoptionen. Inflationsbereinigt und auf Nachsteuerbasis wird mit beidem faktisch Kapital vernichtet; genau das ist das Wesen einer inflationären Phase! Das man ganz kurzfristig den notleidenden Banken mit Tagesgeld unter die Arme greift und dafür einen leichten Renditeaufschlag bekommt, ist eine vorübergehende Erscheinung, auf die man keine Anlageentscheidungen aufbauen sollte. Zum Geld parken ist es jedoch hervorragend geeignet! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marleen Juni 17, 2008 Es soll Vermögen geben, die das überschreiten... saludos, el galleta Es soll auch in der Niederlande mehr als eine Bank geben ! Wir würden uns hier nicht austauschen wenn wir unser Vermögen nicht verteilen würden. Gruß Marleen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marleen Juni 17, 2008 Hi, solange wir uns auf einem Inflationspfad befinden, sind weder StaatsAnleihen noch Festgeld gute Anlageoptionen. Inflationsbereinigt und auf Nachsteuerbasis wird mit beidem faktisch Kapital vernichtet; genau das ist das Wesen einer inflationären Phase! Hi, ficoach was ist dann eine gute Anlageoption in einer inflationären Phase Deiner Meinung nach ? Gruß Marleen Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Los_Andros Juni 17, 2008 Hi, ficoach was ist dann eine gute Anlageoption in einer inflationären Phase Deiner Meinung nach ? Gruß Marleen Also ich bin mir nicht sicher, deshalb bitte vorher prüfen, aber es gibt inflationsindexierte Anleihen, die in eine inflationären Phase wohl geeigneter sind, in einer deflationären Phase aber eher ungeeignet gegenüber "normalen" Anleihen. Das ist aber nur graue Theorie aus meinem Kopf, ich habe davon vor einiger Zeit gelesen, wie hoch die Kosten bei solchen Anleihen sind, weiß ich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Juni 17, 2008 · bearbeitet Juni 17, 2008 von ficoach was ist dann eine gute Anlageoption in einer inflationären Phase Deiner Meinung nach ? Gruß Marleen Tja, inflationsindizierte Anleihen sind gut, aber teuer. Alternativen sind sehr, sehr rar gesät und immer mit einem Risiko behaftet. Ich persönlich habe meine strategische Anlage in einen portugiesischen Windpark gesteckt. Das portugiesische Einspeisegesetz sieht eine inflationsindizierte Einspeisevergütung während der Parklaufzeit vor. Anleihen fallen fast komplett aus. Bei Unternehmensanleihen kann man ab und zu ein "Schnäppchen" machen. Das ist aber auch nicht ohne Risiko. Ansonsten fallen mir noch sehr lang laufende Deep-Bonus-Zertifikate oder Deep-Discount-Zertifikate ein. Damit kann man mit vertretbarem Risiko gute Basisrenditen erzielen, wenn man zwischendurch nicht an das Geld heran muss und man einen Emittenten mit guter Bonität auswählt. Wie gesagt, das Wesen einer Inflation ist die Vernichtung von Vermögenswerten. In dieser Phase entsprechende Werte aufzubauen bedarf einer gewissen Kreativität. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mayard Juni 17, 2008 Ich denke dafür kann es mehrere Gründe geben: 1. Die höhere Sicherheit von Staatsanleihen. Nehmen wir die private Einlagensicherung in Deutschland, wenn unsere größten Banken Pleite gehen (was ich für sehr unwahrscheinlich halte, aber theoretisch ist dies natürlich möglich) ist ein Großteil der Einlagen wahrscheinlich trotz dieser Sicherungseinrichtung weg. Staatsanleihen sind einfach noch mal ein Stück sicherer. 2. Staatsanleihen können jederzeit wieder über die Börse verkauft werden, mit Festgeld ist man gebunden. 3. Die Konditionen ändern sich teilweise sehr schnell, man muss also von Bank zu Bank hoppen. 4. Steuerliche Gründe: Kursgewinne statt Zinsen durch Kauf solcher Anleihen die unter 100% notieren (nur noch bis Ende diesen Jahres vorteilhaft). 5. Spekulation auf sinkende Zinsen und entsprechende Kursgewinne bei Anleihen. 6. Betrifft nur große Vermögen: Geht man davon aus, dass wie Du angesprochen hast nur 20.000 abgesichert sind, dann ist es wenig praktikabel vielleicht 10 oder mehr Banken zu haben um jeweils nicht mehr als 20.000,- bei einer Bank zu haben. Mayard Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
IefTina Juni 17, 2008 Bei hoher Inflation und dementsprechend hohen Zinsen kann es langfristig schon ein gutes Geschäft sein, sich Anleihen zu kaufen. In USA gab es in den 80ern Staatsanleihen mit (müsste jetzt recherchieren, ums exakt zu sagen, aber als Guidepost) 12% bei entsprechend hoher Inflation. Wer dann auf fallende Inflation und Zinsen setzt (sollte wohl in industrialisierten Staaten so geschehen) kann sich mit einem 30 Jahres Papier hier schon Gutes tun. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Fleisch Juni 17, 2008 ...nur blöd, dass die Amis die ganzen Dinger zu 2008 bzw. 2009 gekündigt haben @ ficoach: portugiesischer Windpark...?! wie bist du denn ausgerechnet darauf gekommen ? Gern auch per PN Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BondWurzel Juni 19, 2008 Hallo ich lese schon eine ganze Zeit die Beiträge, aber so richtig dahinter bin ich noch nicht gekommen warum jemand Bundesanleihen erwerben will, wenn es doch bei Festgeld so gute Möglichkeiten gibt ? In Zeiten ansteigender Zinsen ist das Festgeld vorzuziehen, da bei Anleihen die Kurse sinken wegen der Renditeanpassung, Bundesanleihen lohnen sich nur in Zinssenkungsphasen, da man dann zusätzliche Kursgewinne erzielt, dies geht dann beim Frestgeld nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Juni 19, 2008 · bearbeitet Juni 19, 2008 von Delphin In Zeiten ansteigender Zinsen ist das Festgeld vorzuziehen, da bei Anleihen die Kurse sinken wegen der Renditeanpassung, Bundesanleihen lohnen sich nur in Zinssenkungsphasen, da man dann zusätzliche Kursgewinne erzielt, dies geht dann beim Frestgeld nicht. Seh ich nicht so. Viele Privatanleger wollen gar nicht auf Kursveränderungen spekulieren, sondern die Anleihe bis zum Ende halten. In dem Fall sind Anleihen und Festgelder ja auch nocht groß verschieden, und anhand der Rendite (und in diesem Jahr auch noch der Nachsteuerrendite) recht einfach zu beurteilen und zu verstehen. solange wir uns auf einem Inflationspfad befinden, sind weder StaatsAnleihen noch Festgeld gute Anlageoptionen. Gut da müsste man jetzt diskutieren, was du unter einem "Inflationspfad" verstehst, Deflation war jedenfalls bisher selten. Wie dem auch sei, ich bin anderer Meinung, prinzipiell sind Staatsanleihen und Festgelder immer eine Basisanlage und einen Blick wert. Natürlich kann man sich, genau wie bei Aktien darum streiten, wann gute Zeiten zum Kauf sind und wann schlechte. Da kann man lange diskutieren. Für die meisten Privatanleger lohnt es sich, da nicht zuviel zu taktieren, denn in diesen Fragen liegen auch Menschen die sich beruflich (und also oft intensiver) damit beschäftigen, immer wieder falsch. Inflationsbereinigt und auf Nachsteuerbasis wird mit beidem faktisch Kapital vernichtet; genau das ist das Wesen einer inflationären Phase!Keine Geldvernichtung, nur Kaufkraftvernichtung! Ich denke, die Frage muss sein, sind einem die 4,75% die's im Moment bei Staatsanleihen gibt genug für eine ziemlich sichere Anlage? Wenn ja, braucht man sich auch nicht groß ärgern, wenn's in nem halben Jahr 5% geben sollte. Das ist genau wie bei Aktien, wer schnell ärgert, weil er nicht den perfekten Einstiegsmoment erwischt hat, wird es immer schwer haben. Übrigens zum Thema inflationsindex. Anleihen: da gibt's im Moment 2,4% reale Rendite auf 5 Jahre. Das ist erstmal nicht zu verachten, würde ich sagen. Ob's ein Kauf ist, muss natürlich jeder selbst wissen. Da spielen ja auch Gier und Angst eine große Rolle. Z.B. die Gier, dass es in einem Jahr vielleicht mehr gibt, oder die Angst, dass die Inflation stark zurückgeht, und man - im Nachhinein betrachtet! - doch besser die normale Anleihe gekauft hätte usw. - das ist einfach immer dasselbe Spiel. Hallo ich lese schon eine ganze Zeit die Beiträge, aber so richtig dahinter bin ich noch nicht gekommen warum jemand Bundesanleihen erwerben will, wenn es doch bei Festgeld so gute Möglichkeiten gibt? Interessant, hier werden ja Festgelder eigentlich eh viel mehr diskutiert als Bundesanleihen, oder täusche ich mich? Egal, ich hab z.B. letzte Woche Bundesanleihen gekauft, zu 4,5% für 5 Jahre. Ich hätte bei CreditEurope einen besseren Zins bekommen, allerdings aus meiner Sicht nicht mit der gleichen Bonität, abgesehen davon bin ich bei denen nicht Kunde und habe keine Lust auf den ganzen Papierkram, inkl. Freistellungsauftrag, Steuererklärung usw. - ich rechne auch damit, dass wenn ich im nächsten Jahr wieder was anlege, es eine andere Bank sein wird, die den Kampfpreis anbietet, was mach ich dann? Bei noch einer Bank Kunde werden? Das ist nix für mich. Tja, und diese Woche hätte ich 4,75% Zins bekommen am Markt. So ist das halt, dumm gelaufen. Sagt man zumindest jetzt! Wenn die Renditen jetzt aber fallen und in den nächsten Jahren unter 4,5% bleiben, dann lass ich mich feiern, weil es selbstverständlich mein großer Sachverstand war, dass ich genau ene Woche vor dem Gipfel noch schnell gekauft habe... Also: ob ein Investment lohnend ist, weiß mein eigentlich eh erst hinterher. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mayard Juni 19, 2008 In Zeiten ansteigender Zinsen ist das Festgeld vorzuziehen, da bei Anleihen die Kurse sinken wegen der Renditeanpassung Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen. Wenn die Zinsen steigen bin ich mit Anleihen nicht schlechter getstellt als mit Festgeld. Wird die Anleihen bis zur Endfälligkeit gehalten, erhält man 100% zurück, es ist also völlig unerheblich wenn der Kurs zwischenzeitlich sinkt. Erwartet man steigende Zinsen, dann ist weder die Anleihe noch Festgeld zu empfehlen, sondern eher Tagesgeld. Mayard Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
maush Juni 19, 2008 bei FG spricht man in der Regel über kürzere Zeiträume als bei Anleihen. Von daher ist es bei Zinssteigerungserwartungen schon eher sinnvoll. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
H.B. Juni 20, 2008 .@ ficoach: portugiesischer Windpark...?! wie bist du denn ausgerechnet darauf gekommen ? Gern auch per PN Mein Motto: Abseits der ausgetretenen Wege mit Bedacht wandeln. (Das mach ich hier im Forum zum Leidwesen einiger Konformisten auch häufiger) Auslöser war ein Kommentar eines Freundes, seines Zeichen (Provisions-)Anlageberater. Er riet mir zu einem dt. Park, weil er wesentlich "sicherer" sei, als "so ein äusländisches Zeug". Diese nationalistische Einstellung hat meinen interlektuellen Ehrgeiz auf den Plan gerufen und dann hab ich mir das Teil einmal genauer angeschaut. Das ist jedoch schon einige Jahre her, damals hat mich mein Freund wg. meiner Inflationsbefürchtungen für paranoid erklärt. (Es handelt sich um den Trandereis Windpark vom Energiekontor) Das Problem mit derartigen "Graumarktprodukten" ist die Informationsbeschaffung und die Trennung des Spreus vom Weizen. Das ist mühsam und sehr arbeitsaufwendig. Aber zur Diversifizierung leider unabdingbar. @IefTina Du hast recht mit deinem antizyklischen Kommentar. Für mein Empfinden stehen wir noch am Anfang des Inflationspfads. Die Märkte haben noch keine Inflationsprodukte lanciert. Möglicherweise könnte das Auftauchen der ersten "RexxP"-Produkte als Indiz für eine gewisse "Inflationsreife" gewertet werden. Ich werde das in meinen strategischen Ausblick berücksichtigen. Danke für den Hinweis. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mayard Juni 20, 2008 bei FG spricht man in der Regel über kürzere Zeiträume als bei Anleihen. Von daher ist es bei Zinssteigerungserwartungen schon eher sinnvoll. Das stimmt schon, aber bei einem Vergleich von Festgeld mit Anleihen mit gleicher Restlaufzeit sehe ich in dieser Hinsicht keinen Nachteil für die Anleihen. Mayard Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Raccoon Juni 20, 2008 Das stimmt schon, aber bei einem Vergleich von Festgeld mit Anleihen mit gleicher Restlaufzeit sehe ich in dieser Hinsicht keinen Nachteil für die Anleihen. Bei Anleihen fallen i.d.R. Kosten an (Transaktionskosten, Depotgebuehren, Boersengebuehren ...), und selbst wenn die Rendite nach Kosten die gleiche waere bleibt das hoehere Risiko im Vergleich zum Festgeld. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mayard Juni 20, 2008 In der ursprünglichen Frage ging es darum, warum jemand Bundesanleihen statt Festgeld kauft. Bundesanleihen haben mit Sicherheit kein höheres Risiko als Festgeld, ganz im Gegenteil. Dass man beim Kauf von Anleihen zusätzliche Kosten anfallen können bestreite ich nicht. Mir ging es nur darum, dass es auch gute Gründe gibt, warum jemand Anleihen (in diesem Fall Staatsanleihen) statt Festgeld erwirbt. Ich behaupte nicht, dass Anleihen in jedem Fall und für jeden besser sind. Mayard Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Juni 20, 2008 · bearbeitet Juni 20, 2008 von Sapine Seh ich nicht so. Viele Privatanleger wollen gar nicht auf Kursveränderungen spekulieren, sondern die Anleihe bis zum Ende halten. In dem Fall sind Anleihen und Festgelder ja auch nocht groß verschieden, und anhand der Rendite (und in diesem Jahr auch noch der Nachsteuerrendite) recht einfach zu beurteilen und zu verstehen.Auch wenn man nicht auf Kurssteigerungen spekuliert, kann es Sinn machen in Zeiten steigender Zinsen auf Tages- und Festgeld zu setzen und in Zeiten hoher Zinsen dann auf Anleihen. Ist natürlich schwierig das geeignete Timing zu erreichen. Ziel ist in dem Fall, genügend Liquidität zu haben, wenn die Zinsen hoch genug sind für ein Invetment. In der ursprünglichen Frage ging es darum, warum jemand Bundesanleihen statt Festgeld kauft. Bundesanleihen haben mit Sicherheit kein höheres Risiko als Festgeld, ganz im Gegenteil. Dass man beim Kauf von Anleihen zusätzliche Kosten anfallen können bestreite ich nicht. Mir ging es nur darum, dass es auch gute Gründe gibt, warum jemand Anleihen (in diesem Fall Staatsanleihen) statt Festgeld erwirbt. Ich behaupte nicht, dass Anleihen in jedem Fall und für jeden besser sind. Das Risiko liegt nicht nur im Emittentenrisiko sondern es gibt auch ein Kursrisiko und das kommt auch bei excellenten Emittenten zum Tragen, wenn die Zinsen steigen. Für mich gehören in ein vernünftig diversifiziertes Depot auch Anleihen hinein, wobei ich sie in Niedrigzinsphasen durch Tages-/Festgeld substituieren würde wegen dem erhöhten Kursrisiko und der höheren Liquidität. Schön wäre allerdings eine Realverzinsung nach Steuern von >= 0 %, die viele derzeit nicht erreichen können, ohne in Risikopapiere zu investieren. Bei der steigenden Inflation wird sich an diesem Zustand auch nächstes Jahr nicht viel verbessern durch die Abgeltungssteuer. Wenn man also einen realen Kaufkraftverlust vermeiden will, wird es mit vor allem sicheren Anleihen recht schwierig. Aber wenn die Zinsen steigen und die Steuerbelastung mal sinkt, sieht das ganz anders aus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mayard Juni 20, 2008 Das Risiko liegt nicht nur im Emittentenrisiko sondern es gibt auch ein Kursrisiko und das kommt auch bei excellenten Emittenten zum Tragen, wenn die Zinsen steigen. Irgendwie habe ich den Eindruck es ist immer noch nicht ganz klar was ich sagen will. :'( Noch mal zum Verständnis: Ich vergleiche Anleihen und Festgelder mit jeweils der gleichen Restlaufzeit, hier haben Anleihen gegenüber Festgeld auch bei steigenden Zinsen absolut keinen Nachteil. Beispiel: Betrachtet sei eine Anleihe mit 4% Rendite, Kurs 100 und Festgeld mit einem Zinssatz von 4%, die Laufzeit ist in beiden Fällen 1 Jahr. Unmittelbar nach dem Kauf steigt der Marktzins auf 6%: Der Kurs der Anleihe sinkt nun auf 98 (gerundet). Bei einem unmittelbaren Verkauf macht man also einen Verlust. Wichtig: Die Anleihe kann verkauft werden, muss aber nicht. Beim Festgeld ist keine Information zum Kurs vorhanden, da das Festgeld nicht vor Laufzeitende zurückgegeben werden kann, es ist also kein Preis bekannt. Wichtig: Das Festgeld kann nicht verkauft werden. Nach einem Jahr erhält man in beiden Fällen 104 zurück. Folglich gibt es keinen Nachteil der Anleihe gegenüber dem Festgeld. Der Unterschied ist lediglich, dass bei der Anleihe an jedem Tag der Wert an der Börse bestimmt wird, beim Festgeld ist hingegen nur der Einstandskurs bekannt, es ist also nicht bekannt was das Festgeld jeweils wert ist. Darüber hinaus hat die Anleihe aber den Vorteil, dass sie zur Not auch vor Laufzeitende (mit Verlust) verkauft werden kann. Mayard Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Torman Juni 20, 2008 Darüber hinaus hat die Anleihe aber den Vorteil, dass sie zur Not auch vor Laufzeitende (mit Verlust) verkauft werden kann. Oder mit Gewinn! Genau hier liegt der Pfiff der Anleihen. Der Gewinn zum Laufzeitende steht fest und man hat praktisch eine Option vorzeitig zu verkaufen, wenn die Preise hoch sind. Wer kurzfristig an das Geld muss und deshalb das Risiko hat mit Verlust zu verkaufen, sollte keine länger laufenden Anleihen kaufen. Dafür gibt es den Geldmarkt in all seinen Ausprägungen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Delphin Juni 21, 2008 Auch wenn man nicht auf Kurssteigerungen spekuliert, kann es Sinn machen in Zeiten steigender Zinsen auf Tages- und Festgeld zu setzen und in Zeiten hoher Zinsen dann auf Anleihen. Ist natürlich schwierig das geeignete Timing zu erreichen. Ziel ist in dem Fall, genügend Liquidität zu haben, wenn die Zinsen hoch genug sind für ein Invetment. Natürlich. Die Verwirrung kommt hier nur durch die Begriffe zu stande glaube ich. Du redest von festgeld und Anleihen. Wenn du beim Festgeld kürze Laufzeiten und bei Anleihen längere Laufzeiten meinst, dann stimme ich dir zu, unter dem Vorbehalt, dass es selbst dann gar nicht so einfach ist, das gescheit zu planen mit den Investitionen. Schön wäre allerdings eine Realverzinsung nach Steuern von >= 0 %, die viele derzeit nicht erreichen können, ohne in Risikopapiere zu investieren. Ich wiederhole mich, aber WKN103051 bietet 2,4% reale Rendite, nach Steuern bleiben dir Pi mal Daumen noch die hälfte an realer Rendite übrig. Das ist immerhin über Null. Nur fürs Protokoll. Klar ne reale Nachsteuerrendite von über 2% wäre schon schön, das gibt's aber gar nicht so oft, meines Wissens. Beim Festgeld ist keine Information zum Kurs vorhanden, da das Festgeld nicht vor Laufzeitende zurückgegeben werden kann, es ist also kein Preis bekannt. Wichtig: Das Festgeld kann nicht verkauft werden. Yepp. Und sogar noch was: wenn es eine Möglichkeit gäbe, das Festgeld weiterzuverkaufen, dann wäre der angemessene Preis genau wie bei der Anleihe 98. Es ist an sich dieselbe Anlageform, nur gibt es keinen Gebraucht-Markt und also keinen aktuellen Preis. Wenn man meint, es sei ein Vorteil des Festgeldes, dass es kein Kursrisiko gäbe, liegt man falsch. Ich würde sogar sagen, ein Festgeld ist, eben weil es weniger liquide ist, einen Tucken unattraktiver, so dass die Banken etwas höhere Zinsen bieten sollten als am Anleihemarkt, um den Anleger für die mangelnde Liquidität zu entschädigen. (Genau wie das ja bei Pfandbriefen der Fall ist.) Folglich denke ich, muss man sagen: wer schon vorher weiß, dass es nicht vorzeitig Verkaufen will, der sollte neben den Anleihen immer auch einen Blick auf Festgelder/Sparbriefe werfen, evtl. lässt sich da eine Liquiditätsprämie einsacken! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag