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Denker

STUDENTIN IN RAGE

Empfohlene Beiträge

OsakaJo
· bearbeitet von OsakaJo

Was will die Tante eigentlich? Ich habe von 1991 bis 1995 in HH Schiffsbetrieb studiert. Tagsueber Vorlesungen, Simulatorseminare, Hausarbeiten, Diplomarbeit, etc. 3 volle Naechte pro Woche Objektschutzjob, um das Studium zu finanzieren und in den Semesterferien zur See gefahren, um praktische Erfahrungen zu sammeln und Geld fuers naechste Semester ranzuschaffen. Einfach war es nicht, aber klasse. Meine Studienzeit war eine der besten Erfahrungen ueberhaupt. Fuer das enge Budget waehrend des Studiums wird man i.d.R. im Beruf mehr als entschaedigt. Dazu gab es i.ue. vor Kurzem auf www.handelsblatt.com einen interessanten Beitrag, den ich allerdings gerade nicht finden kann.

Gruss

OJ

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DerDude1980
naja kenne auch nen kollegen dessen vater kaum zahlt, aber verklagt mal euren vater, trefft erstmal sone entscheidung, dann reden wir weiter. der studiert halt theoretische physik in aachen, hatte 15 pkt in mathe /physik lk und meint, er kommt unter der woche mit dem stoff kaum hinterher und am we wird jeden tag 4-8 stunden gelernt. dann noch arbeiten gehen? sicher...

Ja, davon kann ich auch ein Lied singen. Studiere Elektrotechnik in Aachen im 8. Semester (zeitlich UND fachlich), das Studium ist extrem heftig dort. Nicht nur sind die Anforderungen extrem, sondern dort studieren auch die härtesten Freaks des Landes, gegen die man sich in der Quote in jeder Klausur durchsetzen muss. Das ist nicht einfach, wenn man selber keiner von diesen 1,0er-Freaks ohne soziales Leben ist. Ich beiße mich durch mit durchaus gutem Schnitt bislang, aber musste kurz vor dem Vordiplom meinen Wochenend-Nebenjob an den Nagel hängen, weil ich die Zeit für's Studium dringender brauchte.

 

Was ich nicht verstehen kann, ist Folgendes: Jede Branche beklagt in Deutschland absolut massivsten Fachkräftemangel. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich sei führender Politiker in diesem Land und hätte das Sagen...warum zur Hölle sollte ich Studiengebühren einführen??? Ganz im Gegenteil, ich würde mächtig die Bafög-Bezugsgrenzen runterknallen und den Bafög-Betrag anheben, jedoch unter Beibehaltung eines gut durchdachten Leistungsnachweissystems zum Ansporn, dass man sein Studium gut durchzieht und nicht einfach ne Runde "auf Bafög lebt".

 

Was Börsifant oben schrieb ist auch so eine Sache, bei der ich ihm nur vollkommen beipflichten kann. Die zukünftigen Haupt-Steuerlast-Träger bekommen pauschal erstmal gar nichts, bestenfalls Bafög, während die, die zu dieser Gesellschaft - warum sei jetzt mal dahingestellt, nur rein objektiv betrachtet - nie mehr irgendwas beitragen werden/können, Geld erhalten.

 

Ich will hier nicht das Bild vom armen Studenten zeichnen, mit etwas Sparsamkeit (Einkaufen bei Aldi, nicht jedes Wochenende für 40 EUR saufen gehen usw.) kommt man zurecht, denke ich. Aber den Fachkräftemangel bekämpft man mit einer derartigen Politik in absolut keinster Weise.

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el galleta
· bearbeitet von el galleta
Was ich nicht verstehen kann, ist Folgendes: Jede Branche beklagt in Deutschland absolut massivsten Fachkräftemangel. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich sei führender Politiker in diesem Land und hätte das Sagen...warum zur Hölle sollte ich Studiengebühren einführen??? Ganz im Gegenteil, ich würde mächtig die Bafög-Bezugsgrenzen runterknallen und den Bafög-Betrag anheben, jedoch unter Beibehaltung eines gut durchdachten Leistungsnachweissystems zum Ansporn, dass man sein Studium gut durchzieht und nicht einfach ne Runde "auf Bafög lebt".

Oder man beteiligt die Branchen an der Finanzierung. Klar hat der Staat ein Interesse, dass die Volkswirtschaft läuft und keine Fachkräfte fehlen. Aber vorher haben doch die Unternehmen selbst ein viel größeres Interesse, dass sie ihre Stellen voll bekommen. Das könnte/sollte man ausnutzen, um die Finanzierung der Studenten, alternativ der Hochschulen zu verbessern. Folgt man diesem Szenario, sind Studiengebühren kein so großes Problem mehr, da sie etwa durch Firmen-Stipendien in ihren Nachteilen abgepuffert werden. Völlige Gerechtigkeit UND Lösung aller Nachteilsproblematiken wird es aber auch so nicht geben können, das sehe ich ein. Es ist eher eine Frage der überwiegenden Vorteile. Es gilt quasi den Schieberegler zwischen "Eliten-Studium" und "schlechte/billige Bildung für alle" richtig zu justieren.

 

saludos,

el galleta

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Nimbus
Ach... meine Ex studiert Physik und kommt gut zuercht, hat nen Nebenjob 3-4mal die Woche...es geht also doch...

 

Hat neulich übrigens in theo Physik die beste Arbeit abgeliefert von allen Studenten. Und nein, sie ist nicht hochbegabt....

 

Ich finde Jammern ist zum Volkssport unter Studenten geworden....

 

EDIT: Sorry für die Fehler, bin gerade voll Heim gekommen (von der Ex) und hab jetzt aber keine Lust alles auszubessern :P

 

 

wo studiert sie? uni oder fh? wie gesagt, aachen ist m.E. schwer mit anderen unis vergleichbar, vom härtegrad her.

 

@vorposter

man muss halt auch die spassstudenten raushalten. 500 euro pro semester sind eh ein witz. in amerika kostet ein bachelor auf ner anständigen uni so viel wie ein 7er bmw.

 

und was soll ich sagen? ich finde es gut. sofern die studenten die entsprechenden kredite zugesagt bekommen, haben sie immer einen starken ansporn, das meiste aus sich rauszuholen um sich und ihre arbeitskraft nachher optimal am markt zu platzieren.

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Boersifant

Kommt zwar selten vor, dass DerDude und ich uns einig sind, aber hier wohl mal wieder.

 

Das ALG2 ist in Deutschland die Grundversorgung, die zwar theoretisch nicht bedingungslos ist, in der Praxis je nach Region aber schon. ALG2 soll den Mindestlebensstandard, den wir für unser Land als vertretbar ansehen, sichern. Über die Höhe dieser Leistung könnte man diskutieren, aber in der Sache dürfte diese Sozialstaatsidee weitestgehend akzeptiert sein. Dann frage ich aber, wieso gerade ein Student nicht den gleichen. Er erbringt eine Leistung, nämlich die (Fort)bildung und müsste deswegen auch entsprechend abgesichert sein. Der Grund, warum dies nicht so ist, dürfte in einem verqueren Denken über Studenten liegen. Weil Studenten die "Elite" sind, müssen sie für sich selbst sorgen, während das für alle anderen Bürger des Landes nicht gilt. Das hier ist wieder eine Form des Neids, nur diesmal nicht in Richtung der Vermögenden, sondern der Gebildeten.

 

Die Vorstellung des Studenten, der in den Semesterferien oder sogar nach einem Studientag noch arbeitet, gehört spätestens seit der Einführung des Bachelor/Master-Systems in die Kategorie des Mythos. Sicherlich gibt es ohne Frage Universitäten und Studiengänge, die diesen Platz noch lassen, aber da Einzelfallentscheidungen zu vermeiden sind, muss man sich an der großen Zahl Studenten orientieren, die tatsächlich viele Stunden für das Studium aufwenden müssen. Von diesen neben der studentischen Tätigkeit, die geistig anspruchsvoller ist als die meisten Berufe, noch eine selbstständige Versorgung zu erwarten, hat in einem Sozialstaatssystem wie es derzeit in Deutschland herrscht mit Gerechtigkeit nichts zu tun.

 

Deshalb: ALG2 abschaffen, Bürgergeld her und das auch für Studenten. Das würde ein Stück mehr Fairness bedeuten.

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Hurus
Kommt zwar selten vor, dass DerDude und ich uns einig sind, aber hier wohl mal wieder.

 

Das ALG2 ist in Deutschland die Grundversorgung, die zwar theoretisch nicht bedingungslos ist, in der Praxis je nach Region aber schon. ALG2 soll den Mindestlebensstandard, den wir für unser Land als vertretbar ansehen, sichern. Über die Höhe dieser Leistung könnte man diskutieren, aber in der Sache dürfte diese Sozialstaatsidee weitestgehend akzeptiert sein. Dann frage ich aber, wieso gerade ein Student nicht den gleichen. Er erbringt eine Leistung, nämlich die (Fort)bildung und müsste deswegen auch entsprechend abgesichert sein. Der Grund, warum dies nicht so ist, dürfte in einem verqueren Denken über Studenten liegen. Weil Studenten die "Elite" sind, müssen sie für sich selbst sorgen, während das für alle anderen Bürger des Landes nicht gilt. Das hier ist wieder eine Form des Neids, nur diesmal nicht in Richtung der Vermögenden, sondern der Gebildeten.

 

Die Vorstellung des Studenten, der in den Semesterferien oder sogar nach einem Studientag noch arbeitet, gehört spätestens seit der Einführung des Bachelor/Master-Systems in die Kategorie des Mythos. Sicherlich gibt es ohne Frage Universitäten und Studiengänge, die diesen Platz noch lassen, aber da Einzelfallentscheidungen zu vermeiden sind, muss man sich an der großen Zahl Studenten orientieren, die tatsächlich viele Stunden für das Studium aufwenden müssen. Von diesen neben der studentischen Tätigkeit, die geistig anspruchsvoller ist als die meisten Berufe, noch eine selbstständige Versorgung zu erwarten, hat in einem Sozialstaatssystem wie es derzeit in Deutschland herrscht mit Gerechtigkeit nichts zu tun.

 

Deshalb: ALG2 abschaffen, Bürgergeld her und das auch für Studenten. Das würde ein Stück mehr Fairness bedeuten.

 

Danke, ich dachte schon ich bin der einzige, dem das Ungerecht erscheint, wenn nicht die gleichen Starbedingungen herrschen.

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DrFaustus
wo studiert sie? uni oder fh? wie gesagt, aachen ist m.E. schwer mit anderen unis vergleichbar, vom härtegrad her.

 

@vorposter

man muss halt auch die spassstudenten raushalten. 500 euro pro semester sind eh ein witz. in amerika kostet ein bachelor auf ner anständigen uni so viel wie ein 7er bmw.

 

und was soll ich sagen? ich finde es gut. sofern die studenten die entsprechenden kredite zugesagt bekommen, haben sie immer einen starken ansporn, das meiste aus sich rauszuholen um sich und ihre arbeitskraft nachher optimal am markt zu platzieren.

 

Uni, gibts Physik überhaupt als FH?

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ChristianK
Danke, ich dachte schon ich bin der einzige, dem das Ungerecht erscheint, wenn nicht die gleichen Starbedingungen herrschen.

 

Was ist denn mit Bafög, dadurch bekommen doch Studenten, mit Eltern die ihnen keine Ausbildung bezahlen können, die Möglichkeit trotzdem zu studieren, es wird doch wegen dem Geld keiner ausgeschlossen. Studienkredite für die Studiengebühren bekommt man außerdem und wie früher schon geschrieben hat man nach dem Studium mit allem zusammen höchsten 10.000 Euro zurückzuzahlen (auf jeden Fall in NRW). Somit bezahlt man bei einem Baföghöchstsatz sowieso nie Studiengebühren. Außerdem sollte das Bafög bei "normaler" Lebensweise auch ausreichen und man muss nicht zusätzlich arbeiten gehen.

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el galleta
Uni, gibts Physik überhaupt als FH?

Nein.

 

saludos,

el galleta

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Hurus
Was ist denn mit Bafög, dadurch bekommen doch Studenten, mit Eltern die ihnen keine Ausbildung bezahlen können, die Möglichkeit trotzdem zu studieren, es wird doch wegen dem Geld keiner ausgeschlossen. Studienkredite für die Studiengebühren bekommt man außerdem und wie früher schon geschrieben hat man nach dem Studium mit allem zusammen höchsten 10.000 Euro zurückzuzahlen (auf jeden Fall in NRW). Somit bezahlt man bei einem Baföghöchstsatz sowieso nie Studiengebühren. Außerdem sollte das Bafög bei "normaler" Lebensweise auch ausreichen und man muss nicht zusätzlich arbeiten gehen.

 

Durch Studiengebühren werden die Bafög Höchstgrenzen natürlich viel öfter ausgeschöpft. Die Anzahl derer, die mit - noch auf 10000Eur gedeckelten-

Schulden ins Berufsleben starten müssen wird dadurch erhöht, was die Bereitschaft ein Studium zu ergreiffen weiter herabsetzt.

Damit sind sozial schwächere Leute weiter benachteiligt gegenüber Wohlhabenden hinsichtlich Studium.

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