supertobs September 13, 2008 Ich habe ein kleines Programm geschrieben, das für jeden Monat der vergangenen 10 Jahre ein Diagramm mit der Effizienzlinie und meinem Portfolio erstellt und alle Diagramme in einer Animation abspielt. Dies gibt mir einen Eindruck, wie weit mein Portfolio im Schnitt von der Effizienzlinie entfernt ist. Das klingt ja sehr interessant. Würdest Du das Program hier reinstellen? Vielleicht in Norbert-54 Thread mit seinem Markowitz-Tool? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Globetrotter September 15, 2008 Hmm, ich habe grundsätzlich nichts dagegen Programme zur Verfügung zu stellen. Es ist in der Finanzwelt ja schwierig genug, irgendwelche Hilfe zu erhalten. (Zum Glück ist es in diesem Forum anders ) Leider ist aber mein Minitool noch im "frühesten Beta-Stadium" und zudem in Matlab geschrieben. Ich bezweifle, dass das jemandem etwas bringt. Ich habe Matlab gewählt, da dieses Produkt sehr flexibel ist und ich meine Skripte leicht an neue Fragestellungen anpassen kann. Vielleicht werde ich das Programm einmal in C# umsetzen. Aber leider habe ich im Moment sehr, sehr wenig Zeit. Ich habe übrigens jetzt auch das MonteCarlo-MVO-Programm fertiggestrickt (auch in Matlab). Es handelt sich um eine einfache Version, die Portfolios der simulierten Effizienzlinien indexbasiert gruppiert (Markowitz und Useman haben das in ihrem Paper (2003, JOIM 1,1-17) auch so gemacht, aber gleichzeitig angemerkt, dass eine Utility-basierte Gruppierung besser wäre). Wenn ich doch einmal Zeit finde, werde ich das Tool mit Supertobs-Daten füttern. Das wird aber nicht vor dem nächsten Wochenende sein (Ich kann mich nicht erinnern: wurden in diesem Thread alle nötigen Inputs für eine MVO veröffentlicht (d.h. Renditen, Standardabweichungen und Korrelationsmatrix)?) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stichling September 15, 2008 Leider ist aber mein Minitool noch im "frühesten Beta-Stadium" und zudem in Matlab geschrieben. Ich bezweifle, dass das jemandem etwas bringt. Ich habe Matlab gewählt, da dieses Produkt sehr flexibel ist und ich meine Skripte leicht an neue Fragestellungen anpassen kann. Vielleicht werde ich das Programm einmal in C# umsetzen. Aber leider habe ich im Moment sehr, sehr wenig Zeit. Ich würde das m-file gerne ausprobieren. Vielleicht sind hier im Forum mehr Matlab-User als Du denkst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norbert-54 September 19, 2008 Ich habe übrigens jetzt auch das MonteCarlo-MVO-Programm fertiggestrickt (auch in Matlab). Es handelt sich um eine einfache Version, die Portfolios der simulierten Effizienzlinien indexbasiert gruppiert (Markowitz und Useman haben das in ihrem Paper (2003, JOIM 1,1-17) auch so gemacht, aber gleichzeitig angemerkt, dass eine Utility-basierte Gruppierung besser wäre). Wenn ich doch einmal Zeit finde, werde ich das Tool mit Supertobs-Daten füttern. Das wird aber nicht vor dem nächsten Wochenende sein (Ich kann mich nicht erinnern: wurden in diesem Thread alle nötigen Inputs für eine MVO veröffentlicht (d.h. Renditen, Standardabweichungen und Korrelationsmatrix)?) Globetrotter, Anbei mal eine Tabelle mit der Varianz / Kovarianzmatrix, Renditen und Volatilitäten meiner aktuellen Sammlung von Fonds. Ich analysiere dieselben mit meinem Excel / Solver Tool unter der Randbedingung: maximaler Anteil pro Fonds sei 17 %. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen. Vielleicht hat Supertobs auch solche Daten. Wir können das dann auch in meinem Thread weiter behandeln. Grüße Norbert Kovarianzen_Gl_Trotter.xls Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs September 19, 2008 Ich würde das m-file gerne ausprobieren. Vielleicht sind hier im Forum mehr Matlab-User als Du denkst. Ich habe auch Matlab. Habe darin auch recht viel Erfahrung. Reichen diesen Daten: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?s...st&p=312545? Problem bei meiner Datensammlung ist, das ich einige Datenreihen nicht freigeben darf. Ich stelle aber mal den Stand hier noch mal rein. Mache erst mal das Update, da nun zwei neue Monate dazugekommen sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SumSum September 20, 2008 · bearbeitet September 20, 2008 von SumSum Was war das Ergebnis (ausser dem rauchenden ? Die MVO schrumpfte mein schönes Portfolio zu ein paar wenigen Assets zusammen; eine kaum brauchbare, ziemlich explosive, da riskante, Mischung. Auch die weiteren oft gehörten Einwände gegen die MVO haben sich bewahrheitet: Minimale Änderungen in den Erwartungswerten (z.B. Renditen) führten zu grossen Änderungen der Allokation. Das ist also eine kleine Warnung an all diejenigen, die mit einem MVO-Tool ihre Allokation "berechnen" wollen. Hab mich ja lange hier nicht blicken lasssen :ph34r: (aber mitgelesen) U. a. weil ich neben meinem Depotbasteln auf diversen Internetseiten mal Markowitz Analysen diverse Markowitz Analysen mit gleichen Depotposten durchgespielt habe. Ich bin immer wieder zum gleichen Ergebnis gekommen. Markowitz hat definitiv folgendes Problem / Schwachstelle: DER ERWARTUNGSWERT. Bei Markowitz muss ich für jeden Posten einen Erwartungswert vorgeben. Es ist ja schon für einen einzelnen Depotwert echt kompliziert, da (inkl. des "Ausblendens" von "subj. Erwartungskomponenten" !) einen realen Wert da reinzusetzen. OK, man kann in gewisser Weise die Wahrscheinlichkeit eines annähernd richtigen Wertes zwar mit der Gausschen Normalverteilung steigern, aber zu 100% wird das nur selten stimmen. Je mehr Werte da nun im 10 Depot sind, umso mehr wird das Ergebnis ein Lottospiel. Auf oben genanntes Problem bin ich daaher auch gestoßen. Man sollte sich nicht hinter Markowitz verstecken. Für die Retrospektive (wo es nicht um Erwartungswerte geht) ist so ein Tool aber dennoch praktisch. Ich habe ein kleines Programm geschrieben, das für jeden Monat der vergangenen 10 Jahre ein Diagramm mit der Effizienzlinie und meinem Portfolio erstellt und alle Diagramme in einer Animation abspielt. Dies gibt mir einen Eindruck, wie weit mein Portfolio im Schnitt von der Effizienzlinie entfernt ist. Das würde ich gerne mal sehen ..... Die einzigen Kernaussage, die man Markowitz ohne weiteres abkaufen kann sind demnach folgende - "Nicht alle Eier in einen Korb, verteile großflächig", "Streue über alle Länder, Branchen etc." hinweg. Damit kriegt man zumindest immer den Durchschnitt zusammen Wie oben gesagt: da man sich wegen des Problems "Erwartungswert" nicht blind hinter Markowitz verstecken sollte bzw. kann muss man als Konsequenz den Hauptteil der Arbeit im Rahmen eines Depotbastelns tatsächlich auf die strategische Ausrichtung / Allocation legen. Welchen Wert man sich nun dann anschließend im Einzelnen da in Depot reinkauft, ist dagegen eher Nebensache (Arg.: der Erwartungswert stimmt eh nur selten mit der späteren Realität überein...). Womit man wieder beim Thema hier ist: gesicherte Kenntnisse der langfristigen Korrellationen würden die strategische Allocation erheblich vereinfachen > anders gesagt: statt des Erwartungswertes nehme ich die Korrellation zur Optimierung des Depots Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norbert-54 September 20, 2008 Hallo Sumsum, Ich teile deine Betrachtungen vollständig, die MVA ist nicht ohne. Seit gut 2 Jahren habe ich dennoch damit mit etwas echtem Geld, allerdings etwas unsystematisch, herumgespielt und bin dabei rein mechanistisch vorgegangen: Also die historischen Renditen und Korrelationen genommen, die maximalen Anteile der Einzelfonds individuell festgelegt und dann nach MVA investiert. Wohl wissend dass sich Renditen und Korrelationen ändern. Echtes Geld habe ich deswegen genommen, weil man so die Auswirkungen dann hautnah zu spüren bekommt und weil mich neben der Theorie auch die Praxis interessiert. Daneben habe ich natürlich mein "normales" Fondsdepot so geführt, wie viele hier in diesem Forum. Das Testen der MVA war ein vollständiger Bruch im Vergleich zu meiner normalen Vorgehensweise. Erst jetzt kann ich so langsam eine kleine vorläufige qualitative Zwischenbilanz ziehen: 1. Mein letztes Hemd habe ich mit der MVA definitiv nicht verloren. Mein MVA Depot hat eine leicht höhere Rendite und eine leicht niedrigere Vola als mein "normales" Depot, sehr wahrscheinlich aber beides nicht signifikant. 2. Die Allokierung der Fonds fällt mir leichter, weil ich mir kaum Gedanken mache ob sie nun "richtig" ist oder nicht. 3. Die Recherche ist weniger aufwändig. Ich ignoriere die Strategie der einzelnen Fonds nämlich vollständig, schaue mir dafür keine Jahresberichte an und intersssiere mich auch sonst nicht dafür, was der einzelne Fondsmanager macht. Kurz, ich schaue nur nach retrospektiver Wertentwicklung, retrospektiver Volatilität und benutze die MVA dann noch dazu, ob ein neu hinzugefügter Fonds nach Analyse eine besseres Rendite / Risiko Verhältnis ergibt. Ich schaue allerdings danach ob die Fonds eine halbwegs "stetige" Entwicklung aufgewiesen haben und/oder ob der Anlageschwerpunkt derselben in Zukunft attraktiv sein könnte. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, mit wenig Geld weiterzumachen, allerdings etwas systematischer. Mal schauen was dann herauskommt. Eine kleine Bemerkung noch: dieser Thread hat sich wohl gegenüber deiner ursprünglichen Intention verselbstständigt. Sollte ich dazu beigetragen haben: entschuldige bitte. Norbert Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Globetrotter September 20, 2008 · bearbeitet September 20, 2008 von Globetrotter Hoppla, jetzt habe ich bereits supertobs Daten von Beitrag #49 abgetippt **schwitz**... Ist ja super, dass da einige Forumsmitglieder Matlab benützen. Wenn jeder was beiträgt, bringen wir ja vielleicht eine Mini-Toolbox für passives Investieren zusammen ;-) Ich würde das m-file gerne ausprobieren. Vielleicht sind hier im Forum mehr Matlab-User als Du denkst. Werde ich gerne machen. Ich möchte die Skripte aber zuvor noch überarbeiten und das kann eine Weile dauern. Vielleicht reicht es mir heute bereits die m-Datei für die Berechnung der "MonteCarlo Efficient Frontier" ins Forum zu stellen (Das Skript ist recht kurz). Ich möchte dieses Progrämmchen nämlich noch mit supertobs - und wenn's reicht - mit Norberts Daten füttern. Eine kleine Bemerkung noch: dieser Thread hat sich wohl gegenüber deiner ursprünglichen Intention verselbstständigt. Sollte ich dazu beigetragen haben: entschuldige bitte. Stimmt. Vielleicht sollten wir einen eigenen Thread zur MVO-Analyse öffnen oder die Diskussion in Norberts Thread verlegen (?) Schönes WE, Globetrotter Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norbert-54 September 20, 2008 Stimmt. Vielleicht sollten wir einen eigenen Thread zur MVO-Analyse öffnen oder die Diskussion in Norberts Thread verlegen (?) Können wir gerne machen. Bin sehr gespannt darauf, was Matlab so kann. Norbert Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs September 21, 2008 Update: 1.) Neue Daten bis Ende August 2008 eingepflegt 2.) MSCI World, MSCI EMU und Euro/USD eingepflegt So sieht es aus: Die Graphik enthält iboxx-Auswertungen, deren Indexwerte ich nicht herausgeben darf: - USD Staatsanleihen - iboxx Unternehmensanleihen-Index Diese Werte habe ich in den Dateien gelöscht. Kann mir jemand einen Link nennen, wo ich diese Daten ab 1999 rechtefrei bekommen kann? Für die MATLAB-Auswertungen und für alle Interessierten sind hier alle Daten mit allen Rechenwegen. Im Microsoft Excel-Format: Portfoliotheorie_Euro_WPF_excel.xls Im Apple Numbers-Format: Portfoliotheorie_Euro_WPF.zip Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
SumSum September 23, 2008 Hat jetzt nichts unmittelbar was mit ETF Korrellationen zu tun, interessant ist diese Grafik dennoch... Relative Performance "Value" Stil / "Growth" Stil im Verhältnis zum MSCI World. > Die Grafik hat eine gewisse Aussagekraft, weil die recht lange läuft. Das sieht nach einer recht netten negativen Korrellation aus. Daraf basierend kann man sich ja mal überlegen sich dies zu nutzen, also eine Strategie zurecht zu zimmern. > Ausgangspunkt ist z. B. ein Invest in 50% Value / 50% Growth Stil. > Wenn man je nach Situation so einigermaßen zum richtigen Zeitpunkt die Gewichtung nur um +/- 5% verschiebt, müsste man eigentlich mit einem überschaubaren Risiko eine Outperformance zum MSCI hinbekommen P. S.: die Grafik geht nur bis 2001, In den letzten Jahren war wieder Growth angesagt, Value dagegen nicht. > Eigentlich müsste nun wieder "Value" Zeit anbrechen (obwohl es gerade aktuell nicht so aussieht -> ist aber erklärbar: die Finanztitel gehören nunmal überwiegend zum Bereich "Value" - und die hat es halt diesmal zerissen. Die anderen "Value" Bereiche (Telekom, Versorger etc.) liefen ja nicht so schlecht) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
supertobs Januar 24, 2009 Hallo Mitstreiter und Interessierte, ich habe mir die Mühe gemacht, alle Berechnungen wie auch in diesem Thread gezeigt ordentlich zur Verfügung zu stellen und zu dokumentieren. Hier findet Ihr alles: https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=24101 Viele Grüße supertobs Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag