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Grumel

Währungsabsicherung in Theorie und Praxis

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Grumel

Haltet ihr Währungssicherung überhaupt für sinvoll ?

 

Möchte mal starten mit dem Fall dass Währungsabsicherung umsonst ist ( theorie ):

 

Für Anleihen meiner Ansicht interessant.

 

Man bekäme dann mit Fremdwährungsanleihen nurmehr isoliert das Ausfallrisiko der Länder und könnte die Realzinsschwankung diversifizieren.

Weis irgendwer wie stark die Realzinsen überhaupt schwanken in den einzelnen Ländern und im Zeitverlauf ?

 

Bei Aktien ists etwas kritischer. Fällt die Währung wirkt sich das direkt positiv auf die Gewinne der Exporteuere aus. Aber auch im Heimatmarkt profitieren die Unternehmen von geringerer ausländischer Konkurenz. Insofern sind Auslandsaktien sozusagen schon gehedged. Sollte man also Aktien auch in der kostenfreien Theorie garnicht oder nur zum Teil hedgen ?

 

Praxis: Kann man Depots irgendwo kostengünstig währungssichern ? Und wie wollen wir austüfteln in welchem Land die Firmen produzieren ? Vielleicht würden wir ja das Depot verzerren weil z.b. us gelistete Firmen stärker im Ausland tätig sind als Japanische ?

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OsakaJo
· bearbeitet von OsakaJo

Hallo,

 

Meine Meinung: Als weltweiter Indexinvestor wuensche ich eine moeglichst grosse Diversifizierung meiner Anlagen ueber alle Assetklassen weltweit. Hierzu gehoert auch die Diversifizierung ueber alle Waehrungen hinweg. Deshalb bevorzuge ich, in meinem Portfolio keine waehrungsgesicherten Invests zu halten. Der europaeische Markt sollte in EUR bewertet sein und der amerikanische in USD. Fuer Japan wuensche ich mir eine 100% JPY Exposure und fuer China meinetwegen Renminbi.

 

Waehrungssicherungsgeschaefte sind Spekulationen!!! Und wer weiss schon, wo die Wechselkurse sich hinentwickeln.

 

Gruss

OJ

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Zauberlehrling

Langfristig: Absicherung kostet und macht keinen Sinn.

 

Kurzfristig: wenn etwas abzusichern ist, dann übr den entsprechenden Optionsschein (Put). Wenn ich nicht weiß, wo eine Firma tätig ist oder wie das aufzuteilen ist: als Basiswert die Firma (oder den Index) nehmen, da sind dann alle Risiken drin.

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H.B.
Waehrungssicherungsgeschaefte sind Spekulationen!!!

 

Die Sprache ist ein sehr mächtiges Werkzeug.

Manchmal sagt bereits ein kleiner Satz mehr, als 1000 Worte.

 

Das Wort sagt es: Währungs-Sicherungs-Geschäft.

Das Ganze ist genau das Gegenteil einer Spekulation. Es handelt sich um eine Versicherung.

 

Und wie bei jeden anderen Versicherung auch, muss ich zahlen, unabhängig, ob der Schadensfall eintritt, oder nicht. Manchmal ist es zielführend, eine Versicherung abzuschliessen, oft nicht.

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etherial

Währungen sind doch üblicherweise leicht negativ korrelliert zu den zugehörigen Aktienindexen. Wenn der S&P hoch geht, geht der Dollar runter und umgekehrt. Bei Währungsabsicherung würde ich diese Gegenläufigkeit verhindern und somit das Risiko erhöhen statt senken.

 

Ich würde also behaupten, dass man Währungen nur soweit sichern muss, wie es die Portfoliotheorie erfordert ... Und da voll abgesicherte Portfolios keine Diversifikation mehr haben, kann das zumindest nicht die Lösung sein.

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norisk

Basierend auf empirischen Studien wie auch aufgrund von praktischen Erfahrungen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Investitionen in Währungen ein Nullsummenspiel sind. Dies bedeutet, dass das höhere Risiko im Durchschnitt nicht mit einem Mehrertrag entschädigt wird. Demnach stellt das resultierende Währungsrisiko ein schlechtes Risiko dar.

 

Quelle: Währungsabsicherung als strategische Notwendigkeit, Studie von Pictet

 

Weitere Diskussion zum Thema: Währungsrisiko - Währungsabsicherung

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OsakaJo
· bearbeitet von OsakaJo
Die Sprache ist ein sehr mächtiges Werkzeug.

Manchmal sagt bereits ein kleiner Satz mehr, als 1000 Worte.

 

Das Wort sagt es: Währungs-Sicherungs-Geschäft.

Das Ganze ist genau das Gegenteil einer Spekulation. Es handelt sich um eine Versicherung.

 

Und wie bei jeden anderen Versicherung auch, muss ich zahlen, unabhängig, ob der Schadensfall eintritt, oder nicht. Manchmal ist es zielführend, eine Versicherung abzuschliessen, oft nicht.

 

Hi Ficoach,

lass Dich durch die Wortwahl nicht taeuschen. Hedgefonds kommt auch von hedgen = sichern... Eins ist aber eh sicher: Mit Waehrungssicherungsgeschaeften sicherst Du Deiner Bank zusaetzliches Einkommen, denn Hedgen ist nicht umsonst und schon gar nicht kostenlos :P

 

Tatsache ist: In einem langfristigen passiven Depot ist das Sichern von Waehrungsparitaeten einer Spekulation gleichzusetzen. Du spekulierst naemlich darauf, dass die Wechselkurse sich langfristig in eine Richtung bewegen, dass heisst gegenwaertig eine Fehlbewertung vorliegt.

 

Warum sollte man den Diversifizierungsgrad des Depots auf Assetklassen beschraenken und nicht auch Waehrungen mit einbeziehen?

 

Gruss

OJ

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etherial
· bearbeitet von etherial
Basierend auf empirischen Studien wie auch aufgrund von praktischen Erfahrungen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Investitionen in Währungen ein Nullsummenspiel sind.

 

Ja. Das bedeutet, dass Währungsspekulanten nur risikolosen Zins als Rendite erwarten können. Und zusätzlich das Risiko tragen, dass es mal nach unten oder nach oben geht.

 

Dies bedeutet, dass das höhere Risiko im Durchschnitt nicht mit einem Mehrertrag entschädigt wird.

 

Das ist eine sehr irreführende Aussage. Ein diversifiziertes Währungsportfolio hat das geringste Risiko. Ein Währungsportfolio nur mit Euro-Währung hat mit Sicherheit nicht das geringste Risiko. Die Aussage ist richtig für Währungsspekulationen (Übergewichtung nach Strategie oder Gefühl), die Aussage ist falsch für Währungsdiversifikation.

 

Wenn dem so wäre, dann müssten alle US-Amerikaner in Euro investieren statt in Dollar? Denn Dollar kann dann ja nicht gleichzeitig das geringste Risiko enthalten. Wenn stets die Heimatwährung am wenigsten Risiko hätte, dann müsste ein Spekulant aus Zimbabwe seine Anlagen in Zimbabwe-Dollar absichern ... bei einer Halbwertszeit von wenigen Tagen halte ich das nicht wirklich für riskikoscheu.

 

Demnach stellt das resultierende Währungsrisiko ein schlechtes Risiko dar.

 

Alles Risiko, was über das Risiko eines diversifzierten Währungsportfolios hinausgeht, ist schlecht. Ja.

 

 

Da steht eben auch nur, dass zu viel absichern, dass Risiko erhöht.

 

Die konkreten Ergebnisse finde ich fragwürdig. Der Ratschlag: Fremdwährungsanleihen und Währungsabsicherung ist besser als Eigenwährungsanleihen mag im Backtracking ganz gut gewirkt haben, aber er ist entweder Zufall oder eine Marktineffizienz (die dann bald nicht mehr existiert).

 

Warum sollte man den Diversifizierungsgrad des Depots auf Assetklassen beschraenken und nicht auch Waehrungen mit einbeziehen?

 

Man sollte Währungen mit einbeziehen, aber die Währungsdiversifikation ist nicht identisch mit der Wertpapiergewichtung im diversifizierten Portfolio. Es mag sinnvoll sein die USA in einem Aktienportfolio (nach MCAP oder BIP) mit hohem Gewicht zu bewerten. Den Dollar aber in gleichem Maße zu gewichten ist falsch. Eine konsequente Absicherung nach Euro übrigens auch.

 

Der Gewinn durch eine richtige Gewichtung dürfte allerdings vernachlässigbar sein, deswegen würde ich Privatanlegern nie zur Absicherung raten. Mal abgesehen davon, dass die Berechnung der richtigen Gewichtung eine Sache für sich ist.

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NYSE

Hallo OsakaJo,

 

deine Logik gefällt mir. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist also jede Versicherung zugleich auch eine Spekulation, weil ich sie ja nur abschließe, weil ich auf den Schadenfall spekuliere? Das finde ich witzig

 

Viele Grüße

NYSE

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norisk
Der Gewinn durch eine richtige Gewichtung dürfte allerdings vernachlässigbar sein, deswegen würde ich Privatanlegern nie zur Absicherung raten. Mal abgesehen davon, dass die Berechnung der richtigen Gewichtung eine Sache für sich ist.

Da der Gewinn durch eine richtige Gewichtung eher vernachlässigbar ist, der Verlust durch eine entsprechende Gewichtung einer Währung hoch und sehr langfristig sein kann, die ständige Volatilität durch den Faktor "Währung" steigt, eine Absicherung langfristig effektiv in der Addition "Vorteil/Nachteil" kaum kostet, kann es für den Privatanleger zumindest innerhalb der westlichen Industrieländer auch sinnvoll sein, einfach möglichst komplett abzusichern.

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norisk
Man bekäme dann mit Fremdwährungsanleihen nurmehr isoliert das Ausfallrisiko der Länder und könnte die Realzinsschwankung diversifizieren.

Auch interessant, um ohne Währungsrisiko in Länder zu switchen, die sich innerhalb eines Zinszyklus auf einem historisch hohem Niveau befinden. Die Zinsunterschiede werden zwar durch die Währungsabsicherung aufgezehrt, die Kurs-Chancen aus einer Reduzierung des Marktzinsniveaus aber nicht.

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