Marcise Mai 18, 2008 Hallo allerseits, ich starte hier mal eine schöne Sonntagsdiskussionsrunde. Wetter ist bescheiden, da kann man doch schön bei einem Kaffee über geistreiche Investmentideen nachdenken... Ich versuche momentan mir meine Meinung für die Geldanlage zu bilden. Nun haben wir hier im Forum 2 grundsätzliche Läger von Anlegern. Passive und Aktive. Folgendes habe ich beobachtet (korrigiert mich, wenn was falsch verstanden wurde): 1. Die passiven Anleger versuchen ein nach BIP oder Marktkapitalisierung aufgeteiltes Depot zu realisieren. Ggf. werden noch Small/Value oder Rohstoffe und Immobilien mit aufgenommen. Nachzulesen in etlichen Threads. 2. Nun beobachte ich aber, dass viele der aktiven Anleger auch in die Richtung gehen, eine Art BIP-Depot zu basteln. Meine Frage ist hier: Macht das für den aktiven Anleger überhaupt Sinn? Sollte man nicht besser versuchen, Fonds ohne Beschränkungen auszuwählen und dem Fondsmanager die strategischen Entscheidungen bezüglich Auswahl der Regionen/Branchen/Trends überlassen? Beschneidet man die Idee des aktiven Anlegens nicht durch den Versuch, ein nach BIP (oder auch Marktkapitalisierung, Einwohner) geordnetes Depot "zwanghaft vorzugeben"? Bin gespannt, wie die Experten das sehen. Gruß M. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Shjin Mai 18, 2008 Sollte man nicht besser versuchen, Fonds ohne Beschränkungen auszuwählen und dem Fondsmanager die strategischen Entscheidungen bezüglich Auswahl der Regionen/Branchen/Trends überlassen? Beschneidet man die Idee des aktiven Anlegens nicht durch den Versuch, ein nach BIP (oder auch Marktkapitalisierung, Einwohner) geordnetes Depot "zwanghaft vorzugeben"? Möchte nur kurz auf den Punkt eingehen. Du bist Angestellter einer Firma. Pro Jahr habt ihr im Oktober ein Qualifikationsgespräch. Wenn dein Stellenbeschreib so vage definiert ist, dass du einen Freipass hast - arbeiten in der gesamten Firma anzunehmen (oder eben auch nicht?) - wie soll dich dein Chef da kontrollieren? Stichwort MIS. Gar nicht. Willst du einem Fondsmanager vollkommen vertrauen ohne Kontrollmöglichkeit? Ich nicht. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ghost Mai 18, 2008 Ob Passiv oder Aktiv, die Asset - Allokation ist immer wichtiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Mai 18, 2008 Ich versuche momentan mir meine Meinung für die Geldanlage zu bilden. Nun haben wir hier im Forum 2 grundsätzliche Läger von Anlegern. Einfach nur zwischen aktiv und passiv zu unterscheiden ist da viel zu einfach. :watch: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise Mai 18, 2008 Einfach nur zwischen aktiv und passiv zu unterscheiden ist da viel zu einfach. :watch: Schon klar. Wollte das aber hier gar nicht vertiefen, sondern lediglich der Frage nachgehen, wie bei aktiver Anlage die Fonds ausgewählt werden könnten. Klare BIP-Gewichtung oder nur grobe Vorgaben und mehr Freiraum für das Management? Das interessiert mich gerade... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zauberlehrling Mai 18, 2008 · bearbeitet Mai 18, 2008 von Zauberlehrling Beschneidet man die Idee des aktiven Anlegens nicht durch den Versuch, ein nach BIP (oder auch Marktkapitalisierung, Einwohner) geordnetes Depot "zwanghaft vorzugeben"? Die eher frei agierenden Fonds wie Astra- Fonds oder der Investissement haben ja bisher tolle Ergebnisse erzielt. Trotzdem würde ich kein Depot ausschließlich damit füllen, weil man letztendlich nicht weiß, wo das Depot mit denen zukünftig hinkippt. Als exotische Nachspeise gerne, das Hauptgericht sollte aber etwas deutlicher definiert sein und die eigene Aufteilung sorgt dafür das alles überschaubar bleibt. P.S. Was die "Läger" angeht: Es gibt ja auch Core-Satellite-Strategien, wo man aktiv und passiv mischt. Man könnte zum Beispiel Märkte die man für ineffizient hält aktiv abbilden (small caps, EM). Gibts hier interessante Musterdepots ? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geldbaer Mai 18, 2008 Ich bevorzuge es, dem Manager alle Freiheiten zu geben, deswegen nehme ich vorwiegend weltweit anlegende Fonds. Ausserdem soll der Manager die Möglichkeit haben, sich auch ganz oder zumindest zur Hälfte aus den Aktienmärkten zurückziehen zu können. Dann schaue ich, wie der Fonds in guten und schlechten Zeiten gelaufen ist (wie er also von seinen Möglichkeoiten Gebrauch gemacht hat), betrachte also das Ende des letzten Jahrtausends und die Zeit von 2003 bis 2007, und den Beginn dieses Jahrtausends und das letzte Jahr. Wenn er sich in allen Phasen gut geschlagen hat, wird er gekauft. Die Haltefristen liegen so zwischen 2 und 6 Jahren. BTW, ich glaube nicht, dass es die Anlage für alle Zeiten und Lebensumstände gibt. Dummheit, sowas zu glauben, aber Gierige und vor Allem Faule glauben es natürlich gerne... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise Mai 18, 2008 Die eher frei agierenden Fonds wie Astra- Fonds oder der Investissement haben ja bisher tolle Ergebnisse erzielt. Trotzdem würde ich kein Depot ausschließlich damit füllen, weil man letztendlich nicht weiß, wo das Depot mit denen zukünftig hinkippt. Als exotische Nachspeise gerne, das Hauptgericht sollte aber etwas deutlicher definiert sein und die eigene Aufteilung sorgt dafür das alles überschaubar bleibt. P.S. Was die "Läger" angeht: Es gibt ja auch Core-Satellite-Strategien, wo man aktiv und passiv mischt. Man könnte zum Beispiel Märkte die man für ineffizient hält aktiv abbilden (small caps, EM). Gibts hier interessante Musterdepots ? Sehr interessante Idee. Aktiv und Passiv zu mischen überlege ich auch. Könnte darauf hinaus laufen, das ETF Standarddepot als "Core" zu nehmen und... Ich bevorzuge es, dem Manager alle Freiheiten zu geben, deswegen nehme ich vorwiegend weltweit anlegende Fonds. Ausserdem soll der Manager die Möglichkeit haben, sich auch ganz oder zumindest zur Hälfte aus den Aktienmärkten zurückziehen zu können.Dann schaue ich, wie der Fonds in guten und schlechten Zeiten gelaufen ist (wie er also von seinen Möglichkeoiten Gebrauch gemacht hat), betrachte also das Ende des letzten Jahrtausends und die Zeit von 2003 bis 2007, und den Beginn dieses Jahrtausends und das letzte Jahr. Wenn er sich in allen Phasen gut geschlagen hat, wird er gekauft. Die Haltefristen liegen so zwischen 2 und 6 Jahren. BTW, ich glaube nicht, dass es die Anlage für alle Zeiten und Lebensumstände gibt. Dummheit, sowas zu glauben, aber Gierige und vor Allem Faule glauben es natürlich gerne... ...nach geldbaer´s Ansatz einige aktive "Perlen" dazuzupicken. Nur so am Rande, da gerade gelesen, hat jogo08 auch ETF (in Form von DF) und aktive Fonds zusammen. Klickmich Ich würde es zwar nicht so machen, aber in die grobe Richtung der Mixtur von Aktiv und Passiv gehts ja... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Crasher Mai 18, 2008 generell sollten man erstmal klar stellen wofür man anlegen will und wie lange. Erst danach kann man wissen welche Fonds interessant sind. Wenn das erledigt ist würde ich versuchen (mit ETF´s) eben weltweit gut dabei zu sein. Also über Länder und Bluechips bis hin zu Small caps anlegen. Ähnlich würde ich es auch bei aktiven Fonds machen und eher schauen welche gut zusammen passen. Die Strategie - welche ja immer mehr als fraglich ist - würde ich erstmal aussen vor lassen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
skeletor Mai 18, 2008 Sehr interessante Idee. Aktiv und Passiv zu mischen überlege ich auch. Könnte darauf hinaus laufen, das ETF Standarddepot als "Core" zu nehmen und... Dies kann aber zu Überschneidungen führen wenn man die Fonds falsch auswählt, ein sogenanntes "Klumpenrisiko". Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Marcise Mai 18, 2008 Dies kann aber zu Überschneidungen führen wenn man die Fonds falsch auswählt, ein sogenanntes "Klumpenrisiko". jup Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Malvolio Mai 18, 2008 · bearbeitet Mai 18, 2008 von Malvolio Also für alle Fonds gilt erstmal die Festlegung der gewünschten Anlageklasse bzw. Region, etc. Dann kommen Faktoren wie Alter und Größe des Fonds. Ein ganz wichtiger Aspekt sind dann (vor allem bei langfristiger Perspektive) die laufenden Kosten des Fonds. Speziell bei aktiven Fonds schaut man dann meistens noch auf Vergangenheitsperformance und Ratings ... aber das sind natürlich keine sehr sinnvollen Kriterien. Da kann man höchstens solchen Fonds aussortieren, die schon in der Vergangenheit gezeigt haben, das sie nichts taugen. Aber die meisten Anleger orientieren sich an diesen entsprechenden Ranglisten. Daher kommt es dann, daß zwei Drittel aller Anleger die entsprechenden Modefonds von Lingohr & Co. im Porfolio haben, die in den letzten 5 Jahren am besten gelaufen sind und gerade an der Spitze der Hitlisten stehen. Aber eigentlich sollte man sich von solchen Papieren fern halten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Zauberlehrling Mai 18, 2008 Dies kann aber zu Überschneidungen führen wenn man die Fonds falsch auswählt, ein sogenanntes "Klumpenrisiko". Wobei das Klumpenrisiko ja eigentlich viel größer ist, wenn man nur benchmarkfreie aktive Fonds miteinander kombiniert (bzw. zu stark gewichtet). Wenn die aktiven alle zusammen auf dieselben (Mode?-) Ideen kommen, dann klumpt es gewaltig. Wenn der Kern ein stabiles (etf-)Weltportfolio ist, dann setzen die Satelliten zwar Akzente, bringen aber nicht das ganze Portfolio zum kippen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
geldbaer Mai 18, 2008 · bearbeitet Mai 18, 2008 von geldbaer Wobei das Klumpenrisiko ja eigentlich viel größer ist, wenn man nur benchmarkfreie aktive Fonds miteinander kombiniert (bzw. zu stark gewichtet). Wenn die aktiven alle zusammen auf dieselben (Mode?-) Ideen kommen, dann klumpt es gewaltig. Ja, da muss man aufpassen, sonst steckt plötzlich das ganze Geld in braslianischen Ziegenfarmen, Schirmfabriken aus Mittelamerika oder wo immer sich gerade Geld verdienen lässt. Da muss man auf die Vorlieben der Manager achten, z.B. Carmignac war und ist stark in Nordamerika und den Schwellenländern, Dr. Erhard eher in Europa investiert. Da muss man dann schon ständig aufpassen, wenn man Klumpen nicht zu gross werden lassen will. Aber ohne Arbeit lässt sich leider kaum Geld verdienen, jedenfalls nicht überdurchschnittlich.... :- Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag