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Sapine

Altersvorsorge, Rente (Nachrichten, Analysen und Kommentare)

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polydeikes

Frage hinreichend beantwortet? Im Prinzip das Anlageergebnis eines Fonds nach Steuern etc. im Fonds und abzgl. TER / Kosten ... Die Nettorendite ist nicht das, was der Sparer bekommt. Sie ist eben, genau wie kopiert, das Anlageergebnis der Lebensversicherer über alle Anlagen gerechnet.

 

Die Zahlen sind genormt und vergleichbar. Sagen aber eben nur aus, was der jeweilige Versicherer mit dem Geld der Kunden erwirtschaftet. Was davon wiederum beim Kunden ankommt, hängt von vielen weiteren Faktoren ab ... zudem ist das Anlageergebnis nur eine von 3 Ertragsquellen (Anlageergebnis, Risikoergebnis, Kostenergebnis).

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Sapine

Die Nettorendite der Beiträge wäre das, was Anleger wirklich interessiert und dazu sagt die so definierte Nettoverzinsung der Kapitalanlagen leider nur wenig aus. Ich vermute das ist eine (möglicherweise sogar gewollte) Begriffsverwirrung der Versicherungswirtschaft.

 

Nicht nur dass je nach Versicherung unterschiedlich viel im Anlagetopf gelandet ist, sind die verschiedenen Lebensversicherer bezüglich ihres Geschäfts nicht homogen in Bezug auf Altersstruktur, Vertragsdauer und Vertragsvolumen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, welche Stilblüten entstehen können, um eine schöne Nettorendite der Kapitalanlagen ausweisen zu können.

 

Ja - meine Frage ist hinreichend beantwortet. Ich hatte die - zugegeben unbegründete Hoffnung - dass man als Anleger damit mehr anfangen kann.

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tyr

In der Sparphase kann man die Rendite auf Einzahlungen mit dem Rückkaufswert berechnen. Bei der Auswahl geeigneter Tarife langlaufender Lebensversicherungsverträge kann man ja mal Angebote von Gesellschaften, die über Jahre hinweg überdurchschnittliche Anlageergebnisse gebracht haben genauer untersuchen.

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vanity

... Ja - meine Frage ist hinreichend beantwortet. Ich hatte die - zugegeben unbegründete Hoffnung - dass man als Anleger damit mehr anfangen kann.

Ich fürchte, mit den Zahlen lässt sich als Outsider wenig bis nichts anfangen. Auf der von polydeikes verlinkten Seite steht sinngemäß, dass das relativ hohe Ergebnis auch auf die Realisierung von Bewertungsreserven zurückzuführen sei. Wenn wir das Schema zur Bildung und Auflösung nicht kennen, nützen uns 1-Jahres-Zahlen wenig und ich würde auch ohne tiefere Kenntnis (um nicht zu sagen: ohne solche) der Bewertungsmethodik anzweifeln, dass die Gesellschaften trotz Normierung damit untereinander vergleichbar sind.

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polydeikes

Die Nettorendite der Beiträge wäre das, was Anleger wirklich interessiert und dazu sagt die so definierte Nettoverzinsung der Kapitalanlagen leider nur wenig aus. Ich vermute das ist eine (möglicherweise sogar gewollte) Begriffsverwirrung der Versicherungswirtschaft.

 

 

Was du meinst, ist die so genannte Ablaufrendite. Auch die wird berechnet und veröffentlicht, bspw. über Drittanbieter wie Morgen & Morgen.

 

Die Ablaufrenditen halte ich aber nur für sehr bedingt transparent, denn diese lassen sich tatsächlich in vielerlei Hinsicht manipulieren.

 

Nicht nur dass je nach Versicherung unterschiedlich viel im Anlagetopf gelandet ist, sind die verschiedenen Lebensversicherer bezüglich ihres Geschäfts nicht homogen in Bezug auf Altersstruktur, Vertragsdauer und Vertragsvolumen. Ich kann mir lebhaft vorstellen, welche Stilblüten entstehen können, um eine schöne Nettorendite der Kapitalanlagen ausweisen zu können.

 

Ok, du hast es noch nicht verstanden. Macht aber nix, vielleicht an anderer Stelle mal ausführlich erklären und diskutieren.

 

Ja - meine Frage ist hinreichend beantwortet. Ich hatte die - zugegeben unbegründete Hoffnung - dass man als Anleger damit mehr anfangen kann.

 

Kann man. Vielleicht aber komplizierter für den Außenstehenden, als ich das angenommen habe.

 

 

Ich fürchte, mit den Zahlen lässt sich als Outsider wenig bis nichts anfangen. Auf der von polydeikes verlinkten Seite steht sinngemäß, dass das relativ hohe Ergebnis auch auf die Realisierung von Bewertungsreserven zurückzuführen sei.

 

 

Wenn du im Transaktionsthread ein Papier kaufst und später wieder (nach Kupons) mit zusätzlichem Kursgewinn verkaufst, siehst du das nicht als Rendite an? Genau das sind Bewertungsreserven ...

 

Unterschiede im Anlagebestand finden sich bspw. in den Geschäftsberichten wieder, was den Vergleich sehr wohl ermöglicht.

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polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

Der ist allerdings mMn nichts anderes als vor allem zwei Kennzahlen wenig sinnvoll von einem wirren Professor in Relation gesetzt. Gibt schon ein paar mehr Kennzahlen als 2 ...

 

Zudem ist die Aussage insofern irreführend, als das eben die nach Bestand 12 größten Gesellschaften (mMn auf wirre Art und Weise) verglichen werden. Hatte ja an anderer Stelle schon mal gezeigt, nimmt man sich die gängigsten Kennzahlen, dürfte eine Nürnberger nun wirklich nicht auf Platz 6 dieser Auswahl stehen. Und eine Cosmos als langjähriger Spitzenreiter der Tabelle von unten aus gesehen ... in Sachen Erträgen ... dürfte da genau so wenig oben stehen.

 

Eine R+V vor eine Debeka zu packen, naja, mutig. Und eine Allianz als Spitzenreiter ... mhm, wer bezahlt den Professor.

 

Da halte ich es dann mal mit Sapine und dem Spruch mit den gefolterten, geständigen Zahlen ...

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polydeikes

Finanztest "testet" klassische Rürup Tarife ...

 

Zumindest mit dem ersten der drei Testsieger (und wieder 3 Siegel verkauft ...) kann man leben ... :-

 

Debeka (9) und Stuttgarter (19) wie von Finanztest gewohnt unterbewertet, VHV, HanseMerkur, Hannoversche sinnlos gehypt. Bemerkenswert, der Lieblingskunde CosmosDirekt wurde ausnahmsweise mal fast da hin sortiert, wo er auch hin gehört - Platz 11 bei gleichzeitig schlechtestem Anlageergebnis ... :- ... das hat Finanztest bisher doch noch nie gestört ... Die Mutter Generali auf einem verdienten letzten Platz, herzlichen Glückwunsch.

 

AMV, Basler, Itzehoer und Universa haben nicht teilgenommen.

 

Fußnote 1) soll Honorartarife listen, die Fußnote findet sich aber nur bei der InterRisk ( 5 - überbewertet), tatsächlich sind 6 Anbieter von Honorartarifen in der Liste. (IR 2x, AL, Europa, VWB, Condor)

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CHX

Die Deutschen „riestern“ viel zu wenig

 

In Deutschland sind seit 2002 15,9 Millionen Riester-Verträge abgeschlossen worden; ihre Zahl stagniert seit Jahren. Nur auf 12,7 Millionen werden noch Beiträge eingezahlt. Gestolpert ist Kurth darüber: Nur 6,4 Millionen Versicherte zahlen den vollen Satz von 4 Prozent des Bruttoeinkommens ein, nur sie bekommen die volle Zulage – vier Millionen Frauen und 2,4 Millionen Männer. Hier hatte sich die Bundesregierung deutlich mehr Zuspruch erhofft, denn insgesamt könnten hierzulande 35,7 Millionen Menschen riestern.

 

Bemerkenswert:

Es müsse darüber diskutiert werden, wie die Riester-Rente profitabler werde. Eine Option sei, die private Altersvorsorge verpflichtend einzuführen.

 

Desweiteren:

Die Versicherungswirtschaft sorgt sich ums Geschäft, weil gerade die Jüngeren mit eher niedrigen Einkommen zögern, einen Vorsorgevertrag abzuschließen.

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Sapine

Beachtlich finde ich, dass auf über 12 Millionen Verträgen noch eingezahlt wird. Da hätte ich mehr Leichen erwartet.

 

Eine Verpflichtung zur Altersvorsorge wäre gewiss kein Ansporn für unsere Finanzindustrie, rentable Produkte an den Markt zu bringen, vielmehr dürften eher noch margenstärkere Varianten an den Start gehen.

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ZappBrannigan

Eine Verpflichtung zur Altersvorsorge wäre gewiss kein Ansporn für unsere Finanzindustrie, rentable Produkte an den Markt zu bringen, vielmehr dürften eher noch margenstärkere Varianten an den Start gehen.

Na ja, ganz so pessimistisch wäre ich dann doch nicht. Einen gewissen Wettbewerb untereinander gibt es ja schon.

 

Abgesehen davon halte ich eine Verpflichtung aber auch für falsch. Ich glaube aber auch nicht, dass es dazu kommen wird.

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Sapine

Wer bisher einen Altersvorsorgevertrag abgeschlossen hat, hat dies aus Eigeninitiative getan. Er hat sich irgendwo so gut es ging informiert und einen mehr oder weniger guten Vertrag abgeschlossen. Diejenigen, die über eine Verpflichtung zu einem Vertrag kommen würden, sind vermutlich diejenigen die zu ihrer Hausbank tappen und dort das nehmen, was man ihnen anbietet. Da würde mich nicht wundern wenn die Hälfte nicht mal weiß, dass es verschiedene Varianten gibt, geschweige denn welche. Eine solche Kundschaft wird sicher nicht die Kraft des Wettbewerbs anfeuern und zu günstigen Produkten führen. Sorry für meinen Pessimismus aber so sehe ich die Situation.

 

Sollte der Zwang kommen, bin ich zumindest froh, dass es mich nicht mehr betrifft (hoffe ich).

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polydeikes

In den nächsten Jahren stehen erstmal wieder die ewigen Themen Dynamisierung und Erweiterung auf Selbstständige im Fokus. Beides Dinge, die man von Anfang an hätte umsetzen sollen statt Rürup nachzuschieben. Beides sind seit spätestens 2007 Kernforderungen des GDV und beides wird sicher irgendwann kommen (oder Riester wird ersetzt).

 

Aktuelle GDV Forderungen findet man hier: http://www.gdv.de/2014/11/zeit-fuer-den-riester-relaunch/

 

Beim jetzigen Rentenpaket wurde es abgebügelt, so wie in den letzten 7 Jahren auch. Eine verpflichtende Altersvorsorge bei Riester wird mit dem beschränkten Kreis an Förderberechtigten nicht kommen, no way.

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tyr

Ein seltsamer Gedanke. Die Produkte (z. B. Kostenbelastung, Flexibilität) und der rechtliche Rahmen (z. B. Anrechnung ausgezahlte Riesterrente auf Grundsicherung) sind so unattraktiv, dass sie bis auf Wohnriester kaum noch jemand haben will. Um die Akzeptanz zu steigern möchte man nicht das Angebot attraktiver machen, sondern hat die Idee, einen Zwang zur Abnahme einzuführen. Ich sage mal voraus, dass diese Idee auf ähnlich viel Zuspruch im Volk führen wird wie Vorschriften, was man an einem Tag zu essen hat.

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CHX

Aus einem Blog:

 

Zum Beispiel so: Angestellte zahlen bis zu acht Prozent ihres jährlichen Arbeitslohns in diese Altersvorsorge ein. Davon übernehmen sie selbst vier Prozentpunkte, der Arbeitgeber drei Prozentpunkte, und der Staat fördert das ganze mit einem weiteren Prozentpunkt. Natürlich locken zusätzliche Erleichterungen, weil diese Vorsorge aus dem Lohnbrutto gezahlt wird, was gut für Angestellte wie Unternehmen ist.

 

Weil eine zusätzlicher Altersvorsorge aus demographischen Gründen wichtig ist und damit die Menschen dem Staat im Alter nicht “vor die Füße fallen”, wird diese Altersvorsorge automatisch für alle Arbeitnehmer abgeschlossen. Aber natürlich hat jeder die Option, einfach und unbürokratisch zu sagen, dass er sie nicht will. Dann zahlt niemand einen Cent und hat auch keinerlei Nachteile.

 

Damit das ganze keine Bereicherungsmaßnahme für die Finanzdienstleistungsindustrie wird, bekommt dieses Altersvorsorgeprodukt einen Gesamtkostendeckel von 0,75 Prozentpunkte der gesamten Beitragssumme. Mehr darf niemand für die Leistung kassieren, den Vorsorgetopf zu verwalten.

 

Wir definieren ein Standardprodukt, lassen den Arbeitnehmern aber auch die Wahl zwischen verschiedenen Anlagelösung, die der Risikobereitschaft Rechnung tragen – aber immer unter der Maßgabe, dass nichts teuerer sein darf als 0,75 Prozentpunkte pro Jahr.

 

Jeder Arbeitgeber muss diese zusätzliche Altersvorsorge anbieten.

 

Wir beenden auch die Bevormundung, dass ein Altersvorsorgeprodukt eine lebenslange Mindestrente zahlen muss, weil wir einsehen, dass angesichts der extrem niedrigen Zinsen und der langen Lebenserwartung die monatlichen Garantierenten ohnehin sehr niedrig ausfallen. Stattdessen überlassen wir dem Arbeitnehmer selbst die Entscheidung, was er mit seinem Geld macht, ob oder welchen Teil der angesparte Summe er im Alter also in eine Rentenversicherung steckt. Seinen Kindern schenkt. Peu au peu aufbraucht. Eine Wohnung kauft. Oder ob er sich mit dem Geld einen Lamborghini kauft.

 

Um niemanden zu bestrafen, der womöglich nicht allzu lange lebt und um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass es letztlich ja immer noch das Geld des Arbeitnehmers ist, kommen die Sparer bereits ab dem Alter von 55 Jahren weitgehend abschlagsfrei an ihr Vorsorgeguthaben. Wir machen es aber steuerlich attraktiv, das Geld nicht auf einen Schlag zu verpulvern.

 

Gedankenspiel Ende.

 

Weiter:

Nun ahnen wir natürlich, was los wäre, wenn eine solche Reform der Vorsorge tatsächlich in Deutschland auf der Agenda stünde. Das Geschäft mit den Lebens-/Rentenversicherungen im Mantel der betrieblichen Altersvorsorge würde zusammen brechen, bei Ablaufleistungen hätte man plötzlich Konkurrenz. Die Versicherungslobby würde regelrecht ausflippen vor Wut, profitiert sie schließlich (wie auch bei der Riester-Rente mit der Zwangsverrentung einen Großteils der Beiträge) immens von dem Modell. Argumentiert würde damit, dass man Menschen doch davor schützen müsste, das Geld zu verpulvern und es sinnhaftig sei, wenn Menschen lebenslang einen sicheren Betrag kassieren.

 

Aber auch in der Fondsbranche wäre der Teufel los. 0,75 Prozent Kostendeckel pro Jahr? Wie zum Henker soll das möglich sein angesichts der furchtbaren Regulierung aus Brüssel und Berlin? Und was passiert dann mit den lieb gewonnenen Vergütungsstrukturen aus Ausgabeaufschlägen, Bestandsprovisionen und der Managementgebühr für verlässliche Underperformance gegenüber Indizes?

 

Die Auflösung:

Vermutlich halten Sie all dies für eine nie umzusetzende Fiktion. Die Sache hat nur einen Haken: Ich habe in diesen Zeilen exakt beschrieben, wie Großbritannien seine Altersvorsorge auch als Reaktion auf Niedrigzinsen, Finanzkrise und Gebührenschinderei reformiert hat. Die Regelungen werden nun Zug um Zug eingeführt, der Gebührendeckel etwa ab April 2015, die volle Förderung und alle anderen genannten Punkte ab 2018. Das Geschäft mit “Annuities” – also lebenslangen Rentenzusagen – ist tatsächlich eingebrochen. Es gab tatsächlich ein Riesengezeter in der Finanzdienstleistungsbranche. Und der Spruch, dass es jedem selbst überlassen sei, einen Lamborghini zu kaufen oder etwas anderes mit seiner zusätzlichen Vorsorge zu machen, stammt von der britischen Regierung, die offenbar den Glauben daran noch nicht ganz verloren hat, dass man Menschen selbst ganz gut entscheiden können, was gut für sie ist und was nicht.

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CHX

Zum Thema, wieviele private Rentenverträge tatsächlich zur Verrentung kommen:

 

Keine Rente aus der Rente

 

Bei der zusätzlichen Altersvorsorge setzen viele Menschen auf eine private Rentenversicherung. Doch nur die wenigsten Rentenversicherungen dienen dauerhaft der Aufbesserung der gesetzlichen Rente, weil die meisten Sparer sich die Kapitalleistung auszahlen lassen oder vorzeitig abbrechen. Das zeigen Schätzungen, die der Bund der Versicherten präsentierte.

 

Der Fakt ist nicht völlig neu, aber bislang fehlten nähere Angaben zur Anzahl der Verträge, die tatsächlich verrentet werden. Der Bund der Versicherten hat anhand verfügbarer Daten und Zahlen eine Hochrechnung versucht, in welchem Umfang private Rentenversicherungen wirklich der Altersvorsorge dienen. Sein Fazit erregte großes Aufsehen: Die private Rentenversicherung spiele als Altersvorsorge keine nennenswerte Rolle. Von 100 heute im Alter von 30 Jahren abgeschlossenen privaten Rentenversicherungen würden lediglich drei Verträge mit einer regelmäßigen Rentenzahlung enden. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Verträge erfolge zum Vertragsende eine Kapitalauszahlung. Diese, das muss der Ehrlichkeit halber hinzugefügt werden, kann natürlich auch teilweise oder ganz für die Sicherung der Lebensqualität im Ruhestand genutzt werden. Außerdem lassen sich die Schätzungen des Bundes der Versicherten nicht pauschal auf staatlich geförderte Rentenversicherungen übertragen, da bei diesen Verträgen Zulagen und Steuervorteile zurückgezahlt werden müssen, wenn keine Rentenzahlung erfolgt, beziehungsweise nur ein eingeschränktes Kapitalwahlrecht (maximal 30 Prozent) gilt.

 

Zu den staatlich geförderten Riester-Verträgen lassen sich zwar noch keine sicheren Aussagen treffen, da erst wenige in der Auszahlphase sind, dennoch sollte die Situation zu denken geben. Wenn tatsächlich die überwiegende Zahl der privaten Rentenpolicen nicht der unmittelbaren Altersvorsorge dient, fehlen die entsprechenden zusätzlichen Beträge im Alter – Monat für Monat. Einschätzungen aus Versicherungsunternehmen gehen in eine ähnliche Richtung, wie ein Interview in der FAZ zeigte: „Heute werden Rentenverträge ohnehin zu 90 Prozent als einmalige Kapitalleistung ausgezahlt und nicht als Monatsrente“.

 

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nolske

Zum Thema, wieviele private Rentenverträge tatsächlich zur Verrentung kommen:

 

Keine Rente aus der Rente

 

 

 

Warum sollte man sich auch eine Rente zahlen lassen, wenn die Kapitalauszahlung mathematisch sinnvoller erscheint. Wo die Grenze hinsichtlich der Lebenserwartung liegt kann ja ausgerechnet werden. Und ja, wie lange man tatsächlich lebt ist natürlich offen. ;)

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polydeikes

Der Deutsche ist ja gewohnt, dass hier alles ganz schlimm und überall sonst alles besser ist. Die Briten haben nur eine Grundrente (Basic State Pension), davon kann niemand leben. Die Renten erreichen nicht einmal den Sozialhilfesatz. Alles andere ist zwangsläufig private Altersvorsorge.

 

Das Zusatzsystem SERPS gibt es daher schon seit 1970. Durch Labour dann ersetzt durch das S2P um etwas gegen Altersarmut in Großbritannien zu tun. Als man den zunehmenden Problemen der Altersarmut nicht Herr wurde, kam 1990 die Pension Credit.

Weil da aber wieder keiner Lust drauf hatte, wurde SC (Saving Credit) eingeführt, so eine Art Riester Anreiz.

 

Als man feststellte, dass man ja niemanden zwingen kann gem. britischen Gesetzen und der Deckungsgrad der Zusatzmaßnahmen unter 50 % lag, kamen die defined benefit dazu. Welche dann 2002 geschlossen wurde, in Folge der Aktienmarktkrisen. Der Nachfolger defined contribution bietet erheblich schlechtere Leistungen als jedwede private Rentenversicherung in D.

 

Also gab es kurzerhand ein neues System, die Stakeholder Pension, sehr ähnlich zu Riester. Wollte aber keiner haben, ergo kein Nutzen im Sinne der Begrenzung einer Altersarmut.

 

In Deutschland hat man immerhin auch als junger Mensch noch an die 50 % des letzten Einkommens als Rentenniveau, in GB nicht einmal ein Fünftel. Mieter in GB = Altersarmut ... könnte man zusammenfassen. Das führt auch dazu, dass der Immowahnsinn in GB viel ausgeprägter ist als in D.

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tyr

Aus diesem Grund bin ich für flexible Riesterverträge, die in der Ansparphase jährliche Rückkaufswerte/Übertragswerte mindestens sicher in direkter Nähe des Gesamtwertes der eingezahlten Beiträge haben (niedrige Kosten, kein FSP) und flexible Beitragsänderungen ohne Nachteile vertraglich zusichern, z. B. über 60 Euro festen Jahresbeitrag und den Rest bis zur Fördergrenze als Sonderzahlung.

 

Sonst wäre mir die Wahrscheinlichkeit zu hoch, in der Masse der Fälle zu landen, die einen Riestervertrag vor Erreichen der Altersrente wieder kündigen oder dauerhaft beitragsfrei zu stellen. In dem Fall hat man gute Chancen darauf, dass sich die ganze Übung nicht lohnt: z. B. FSP in Verlustphase oder ungüstiger Riester-Rentenversicherungstarif mit hoher Kostenbelastung.

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polydeikes

@tyr: Gibt es doch alles zur Genüge am Markt.

 

---

 

Meine Aussage davor war nur: Wer sich über die Komplexität von Riester beschwert, sollte ganz sicher keinen Blick nach Großbritannien werfen. Dagegen haben wir das denkbar einfachste und transparenteste Sicherungssystem für private Altersvorsorge überhaupt ...

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tyr

@tyr: Gibt es doch alles zur Genüge am Markt.

 

---

 

Meine Aussage davor war nur: Wer sich über die Komplexität von Riester beschwert, sollte ganz sicher keinen Blick nach Großbritannien werfen. Dagegen haben wir das denkbar einfachste und transparenteste Sicherungssystem für private Altersvorsorge überhaupt ...

Mein Beitrag bezog sich auf den von Licuala https://www.wertpapier-forum.de/topic/18649-altersvorsorge/?do=findComment&comment=923266 zur Verlaufsstatistik von deutschen privaten Rentenversicherungen.

 

Den Ländervergleich sehe ich auch so. Es ist nicht sinnvoll, einzelne Eigenschaften gegenüber zu stellen, man muss schon die Gesamtsituation betrachten.

 

In dem Punkt, dass es "zur Genüge" kostengünstige und flexible Riesterverträge gibt bin ich nicht deiner Meinung. Kostengünstig gibt es einiges: BSP, klassische Riester-RV von Direktversicherern oder als Honorartarif (VWB oder A-L). Flexible Verträge, die zusätzlich im Fall einer vorzeitigen Kündigung keine oder nur in den ersten Jahren geringe Verluste aufweisen gibt es dagegen nur sehr wenige.

 

Dazu kommt noch der ab 2015 auf 1,25% abgesenkte Garantiezins und der Unwillen des Gesetzgebers, die Rahmenbedingungen um Riesterverträge für die breite Masse attraktiver zu gestalten. Ich bin gespannt, wie man mit der Situation umgehen wird.

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CHX

Zum Thema, wieviele private Rentenverträge tatsächlich zur Verrentung kommen:

 

Keine Rente aus der Rente

 

 

 

Warum sollte man sich auch eine Rente zahlen lassen, wenn die Kapitalauszahlung mathematisch sinnvoller erscheint. Wo die Grenze hinsichtlich der Lebenserwartung liegt kann ja ausgerechnet werden. Und ja, wie lange man tatsächlich lebt ist natürlich offen. ;)

 

Na ja, der größte Teil der Rentenversicherungen wird doch eher vor Ablauf der Laufzeit gekündigt, z. T. sogar mit erheblichen Verlusten.

 

Noch ein paar Zahlen:

 

Kein Geld für die Altersvorsorge?

 

Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl derer, die aus Geldmangel keine Möglichkeit sehen, für das Alter vorzusorgen - und zwar ziemlich deutlich um elf Prozentpunkte. Dennoch betreibt nahezu jeder zweite Befragte (45 Prozent) wegen mangelnder Liquidität keine Vorsorge. Zudem führt nahezu die Hälfte (48 Prozent) in diesem Zusammenhang das eigene Alter als Begründung für den Verzicht auf Vorsorge an: Zu jeweils gleichen Teilen (24 Prozent) bezeichnen sich die Befragten entweder als noch zu jung oder bereits zu alt, um die künftige Rente aufzustocken. Beide Altersgruppen nahmen gegenüber dem Vorjahr leicht zu.

 

Acht Prozent der Befragten geben ihr Geld lieber heute aus, als es für morgen anzulegen. Genauso groß ist der Kreis derjenigen, die keine Lust verspüren, sich mit dem Thema Altersvorsorge zu beschäftigen. Vier Prozent meinen zudem, dass Altersvorsorge zu zeitaufwendig oder zu kompliziert sei. Positiv ist zumindest die niedrige Zahl jener (2 Prozent), die keinerlei Meinung zu diesem Thema haben. Bleibt die Frage, wie sich diese Zahlen und das Sparverhalten der Bevölkerung wohl entwickeln, wenn Deutschland (wieder) wirtschaftlich schwierigeren Zeiten entgegensteuert?

 

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Gast240416

Mmja, bin mir aber nicht so sicher, ob diese Zahlen belastbar sind.

Wenn ich so sehe, wofür zT Geld ausgegeben wird von Mitbürgern, die es definitiv nicht dicke haben (Autos, Unterhaltungselektronik, Markenklamotten, ...)

und auf der anderen Seite berücksichtige, dass dies eine Befragung und keine neutrale Beurteilung der Einkommensvehältnisse war

dann bin ich mir nicht so sicher, ob nicht ein Teil der "habe kein Geld dafür"-Fraktion nicht eher der "habe keinen Bock drauf"-Fraktion zugerechnet weden müsste.

 

Trotzdem ist natürlich in gewisser Weise jeder Fall einer zuviel.

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