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Sapine

Altersvorsorge, Rente (Nachrichten, Analysen und Kommentare)

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CorMaguire
· bearbeitet von CorMaguire
vor 7 Stunden von TheBride:

Die Zinsen waren höher, ja. Aber die Immobilienpreise waren gleichzeitig signifikant niedriger. Wer ein normales bis gutes Gehalt hatte konnte schon am Anfang einer Finanzierung anteilig mehr Eigenkapital einbringen und und das Fremdkapital schneller Tilgen. Und wer Immobilien nur aus Spekulationssicht betrachtet, für den ist eine lange "Dürreperiode" natürlich negativ. Für Familien die sich einfach nur ein eigenes Zuhause leisten wollen aber ganz und gar nicht. Ein eigenes Zuhause bleibt nämlich für viele einfach nur noch ein entfernter Traum bei gleichzeitiger maximaler Abgabenbelastung.

Ist das so? Wird zumindest kontrovers diskutiert: "Zwar haben die Immobilienpreise seit 1980 um 160 Prozent zugelegt; rechnet man allerdings die Inflation mit ein, sind die realen Hauspreise nur um 15,5 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum haben die verfügbaren Realeinkommen jedoch um 41 Prozent zugenommen. Insgesamt sind die Einkommen also deutlich stärker gestiegen als die Immobilienpreise. "Durch die gestiegenen Löhne hat sich die Erschwinglichkeit nicht so gravierend verschlechtert, wie man oft annimmt", sagt Jochen Möbert, Immobilienexperte bei DB Research." --> https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/immobilien-kosten-generationen-100.html

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CorMaguire
vor 9 Stunden von Sapine:

... In meiner Jugend haben wir mit Arbeitslosigkeit gekämpft. Das ist für viele kaum nachvollziehbar, wo die große Mehrheit heute jederzeit einen neuen Job finden kann....

Und davor gabs Gerangel um Ausbildungs- und Studienplätze und davor Klassen mit 25+. Und nach der Grundschule Samstagsunterricht (anfangs jeden Samstag). Dann wurden die Lehrer fauler ;)

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monstermania
vor 14 Stunden von TheBride:

Aus meiner Sicht geht das nicht und würde auch zu gesellschaftlichen Verwerfungen führen. Allerdings dürfen die Renten auch nicht mehr signifikant steigen oder wenn dann zumindestens unterhalb der Inflation. Vor 30 Jahren wurde schon in der Schule gelehrt, dass man neben der GKV auch weitere Standbeine benötigt (BRV oder eben privat vorgesorgt). Wer dies immer noch nicht berücksichtigt hat ist dann aber auch mal selber schuld.

Hmm,

werfen wir ml einen Blick auf die nackten Zahlen.

Der berüchtigte 'Eckrentner' bekommt 2023 ca. 1420€ Rente (netto!).

In Hamburg liegt das Bürgergeld aktuell bei 563€. Dazu kommt dann eine Miete von max. 543€. Macht zusammen 1.106€ die einem Bürgergeldempfänger zustehen.

Wenn man Deinen 'Plan' so umsetzt, wie lange würde es dann wohl dauern, bis Rentner hinauf zum 'Eckrentner' in die Grundsicherung rutschen würde? 

BTW: In Hamburg kann eine alleinstehende Person bis zu einem Nettoeinkommen von 1.372€ Wohngeld beantragen (gilt nicht für Bürgergeldempfänger!).

 

Um es mal einfach zu sagen: Wer als Eckrentner ausschließlich seine gesetzl. Rente als Einkommen hat, krebst jetzt schon hart an der Grenze um Anspruch auf Sozialleistungen zu haben (Wohngeld ist auch eine Sozialleistung).

Es würde die Lebensleistung von Millionen von Menschen schlichtweg entwerten, wenn man Ihnen sagt: Pech gehabt, geh zum Amt und beantrage Wohngeld, damit Du Dir Dein Leben in Deiner Gegend überhaupt noch leisten kannst.

Zumal es ja egal ist, ob die Euros aus der Rente oder aus Wohngeld beim Rentner ankommt. Der EUR ist der gleiche und muss von der Gesellschaft erwirtschaftet werden.

Dann wäre es mir aber lieber, wenn diese paar Euros aus der Rente beim Empfänger ankommen und kein Gang zum Amt erforderlich ist.

 

Die Diskussion um die Höhe und Art der Rente ist bei weitem nicht neu. Prof. Kurt Biedenkopf hatte in den 90'er Jahren bereits einen radikalen Wechsel im Rentensystem vorgeschlagen: https://taz.de/!1457638/

Wer mal nachliest, wird feststellen, dass einige seiner Vorschläge bereits umgesetzt wurden (z.B. Grundrente). Halt halt nur 25-30 Jahre gedauert. ;)

 

So eine Diskussion ändert aber nichts am demografischen Problem, dass ich den nächsten 10-50 Jahren vor Deutschland liegt. Diese Zeit muss irgendwie überbrückt/finanziert werden.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy
vor 2 Stunden von CorMaguire:

Du hast mit zwei "vermuteten" Beispielen

WTF? Was soll da der Unterschied sein? Korinthenkackerei?

Zitat

Inzwischen hast Du Zahnarzt also pensioniert. Also doch fehlende Einkünfte? Er wird Einkünfte haben wie andere Pensionäre auch, z. B. eine Rente aus dem Versorgungswerk, oder aus seinem Vermögen halt.

Wenn die Gattin ihre Rente bezieht wohl auch naheliegend, für mich jedenfalls.

Zitat

Das würde Dir der Bericht beantworten, aber anscheinend schaust Du nicht rein. 

Dann zeig mal, wo in dem Bericht steht, dass Einkünfte aus dem Versorgungswerk in der Statistik zur Einkommensarmut erfasst werden. Dazu wirst du aber selber erstmal in den Bericht reinschauen müssen. Blöd, wenn man erstmal selbst was machen muss, was man gerne anderen auferlegt.

Zitat

Das nenne ich dann schlechten Stil.

Mir geht es darum, dass ich bei einem Artikel, der über Armut in Deutschland von der "Einkommensarmut" der Rentner spricht, Zweifel daran habe, dass das als Einschätzung für deren tatsächliche Armut ausreichend sein dürfte und dabei zwei Beispiele als Vermutung dargestellt. Daraufhin wird mir unterstellt, Gerüchte zu verbreiten und die Studie nicht gelesen zu haben, die sich zu solchen Details überhaupt nicht ausgibt und was am eigentlichen Argument vorbei ist. Sowas ist im WPF sehr verbreitet und vergiftet jede Diskussion. Deshalb: Schlechter Stil. 

 

So, und jetzt Schluss mit der Vollspammerei weil man offenbar noch immer zu wenig Haarspalterei hatte. Wird der Größe der Problematik dieses Themas nicht gerecht.

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Sapine
vor 50 Minuten von CorMaguire:

Und davor gabs Gerangel um Ausbildungs- und Studienplätze und davor Klassen mit 25+. Und nach der Grundschule Samstagsunterricht (anfangs jeden Samstag). Dann wurden die Lehrer fauler ;)

Maximum waren bei mir 52 Schüler :D

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CorMaguire
vor 21 Minuten von Dandy:

... Dann zeig mal, wo in dem Bericht steht, dass Einkünfte aus dem Versorgungswerk in der Statistik zur Einkommensarmut erfasst werden. Dazu wirst du aber selber erstmal in den Bericht reinschauen müssen. Blöd, wenn man erstmal selbst was machen muss, was man gerne anderen auferlegt.....

Nun ich habe reingeschaut und es gefunden. Dir nehme ich es nicht ab. Machs gut.

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Dandy

:lol:

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Okabe

Die 35-Stunden-Woche bei der Bahn ist durch. Bei vollem Lohnausgleich.

Hier sieht man wieder: die Leute wollen lieber weniger arbeiten und gleichviel verdienen als gleichviel arbeiten und mehr verdienen. Für die Rentner und alle anderen wird sich das negativ auswirken, weil das Angebot sinkt, die Nachfrage aber erstmal unverändert ist und dementsprechend die Preise steigen. Die Rentner haben aber eine mehr oder weniger fixe Rente, die Arbeiter können entsprechend (wie bei der Bahn) bessere Konditionen aushandeln. Man müsste also mehr abschöpfen und an die Rentner verteilen, damit deren Lebensqualität nicht sinkt. Das bedeutet höhere Abgaben und damit noch mehr Motivation weniger zu arbeiten.

 

Ein Teufelskreislauf hat hier begonnen, der durchbrochen werden muss, sonst ändert das überhaupt nicht gut, vor allem für die baldigen Rentner.

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Ramstein
vor einer Stunde von Okabe:

Die 35-Stunden-Woche bei der Bahn ist durch. Bei vollem Lohnausgleich.

Hier sieht man wieder: die Leute wollen lieber weniger arbeiten und gleichviel verdienen als gleichviel arbeiten und mehr verdienen. 

Das wird man doch erst wissen, nachdem die Arbeitnehmer sich für weniger Arbeit oder mehr Geld entschieden haben.

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Okabe
vor 4 Minuten von Ramstein:

Das wird man doch erst wissen, nachdem die Arbeitnehmer sich für weniger Arbeit oder mehr Geld entschieden haben.

Das stimmt wohl, allerdings wurde ja nicht grundlos entsprechend verhandelt. Man hätte sonst the auch einfach nur ein höheres Gehalt verhandeln können. Ich gehe daher davon aus, dass die Mehrheit ihre Arbeitszeit reduzieren wird.

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PKW
vor 19 Stunden von TheBride:

Nicht nur das die jungen Generationen im Gegensatz zu den vorherigen Generationen mangels Kapital kaum von der Assetprice-Inflation (Immobilien, Aktien) der letzten 15 Jahre profitieren konnte

Wer wenn nicht die jungen Generationen werden die gestiegenen Assets erben?
Die Werte sind doch nicht aus der Welt nur weil man Omas Häuschen oder Papas Aktien nicht sofort zu yolo machen kann.

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TheBride
· bearbeitet von TheBride
vor 10 Minuten von PKW:

Die Werte sind doch nicht aus der Welt nur weil man Omas Häuschen oder Papas Aktien nicht sofort zu yolo machen kann.

Prima, wenn man dann zum eigenen Renteneintritt endlich seinen bereits ausgezogenen Kindern ein Zuhause* bieten kann.

 

*gemeint ist damit ein Eigenheim. Aus dem man nicht wegen Eigenbedarf herausgedrängt werden kann. Bei dem es egal ist wenn man die Körpergrößen der Kinder in die Türrahmen eingraviert, das Haus nach eigenen Vorlieben einfach verändern kann, ...

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trumpetdumpet
Am 27.3.2024 um 09:26 von CorMaguire:

... In meiner Jugend haben wir mit Arbeitslosigkeit gekämpft. Das ist für viele kaum nachvollziehbar, wo die große Mehrheit heute jederzeit einen neuen Job finden kann....

Dennoch ist es wichtig zu bedenken, dass Arbeitslosigkeit für einige immer noch eine Realität ist. Jeder hat seine eigene Geschichte, und für manche kann die Jobsuche eine echte Herausforderung sein. Es ist wichtig, Mitgefühl zu zeigen und uns weiterhin dafür einzusetzen, dass jeder die Möglichkeit hat, sein Bestes zu geben und wirtschaftlich stabil zu leben.

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Pascal1980
vor 15 Stunden von Luuis:

Mal wieder ein neuer Versuch beim Thema Reform der privaten Altersvorsorge:

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/rente-finanzieren-fdp-will-aktienrente-ausbauen/100034076.html

Hallo Luuis,

 

solch ein "Altersvorsorgedepot" hat auch die Fokusgruppe Altersvorsorge vorgeschlagen. Sowas in der Art gab es schon einmal in Form der "Altersvorsorge Sondervermögen", den "AS-Fonds", von 1998 bis 2013. Die steuerliche Förderung ist aber aufgrund der sehr guten Lobbyarbeit der Versicherungswirtschaft nicht gekommen und die AS-Sondervermögen wurde mit der Novelle des KAGB von 2013 verboten. Es ist leider viel zu viel politisch-wirtschaftliches Interesse von Lobbygruppen im Spiel, als das wohl eine echte Reform möglich wäre. Auch die Gewerkschaften sprechen sich gegen eine Stärkung der kapitalgedeckten Altersvorsorge aus, befürworten ein höheres Rentenniveau von 53%. Die Verbraucherschützer wollen es so billig wie möglich, ohne die Finanzindustrie. Die Finanzindustrie will keinen Staatsfonds und der GDV und BVI bringen sich gegenseitig in Stellung. 

 

Die abschließenden Stellungnahmen der Lobbygruppen, ich meine natürlich "Interessenverbände" ;-), im Bericht der Fokusgruppe Altersvorsorge sind sehr erhellend:

 

Abschlussbericht: Fokusgruppe private Altersvorsorge (bundesfinanzministerium.de)

 

Bundesfinanzministerium - Fokusgruppe private Altersvorsorge legt Reformempfehlungen vor

 

Fazit: Ich glaube eine echte Reform kommt erst, wenn ein Bundeskanzler/-in zusammen mit einem Finanzminister/-in mit knallharter Durchsetzung gegen die völlig wiedersprüchlichen, und teilweise völlig absurden, Interessen der Lobbygruppen diese durchbringt. 

 

Herzliche Grüße

 

Pascal 

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Internationales_Finanzmarkt/Altersvorsorge/fokusgruppe-private-altersvorsorge.html

 

https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/abschlussbericht-fokusgruppe-private-altersvorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=1

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Ich habe mich immer von Riester- und Rürup-Produkten ferngehalten, da dort Garantien und zu hohe Kosten und zu bürokratische Regelungen nach meiner Meinung ein gute Performance von vorne herein unmöglich machten. Aus heutiger Sicht war das wohl die richtige Entscheidung.

 

Was jetzt diskutiert wird, ist vordergründig anders, aber sobald es an die Details geht ähnlich. Garantien in der Einzahlung- und Auszahlungsphase werden weiterhin gefordert. Noch dazu kommt jetzt oftmals der Anspruch, das Geld auch "zur Stärkung der deutschen Wirtschaft" einzusetzen. Ich würde ganz klar eine international gestreute Anlage wählen, denn wenn Deutschland absinkt, woher sollten dann in 30 oder 40 Jahren nennenswerte Erträge für die Alterssicherung zur Verfügung stehen?

 

Aber zum Glück betrifft mich das alles nicht mehr. Nur der Jugend kann man raten, genau hinzuschauen und weder den Dummenfängern aus der Politik, der Finanzwirtschaft, den vermeintlichen Verbraucherschützern, noch den Gewerkschaften zu viel zu vertrauen. Das ist natürlich eine nette Illusion und daher wird es immer eine suboptimale Lösung sein. IMHO.

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Schlumich
vor 5 Minuten von Ramstein:

Ich habe mich immer von Riester- und Rürup-Produkten ferngehalten, da dort Garantien und zu hohe Kosten und zu bürokratische Regelungen nach meiner Meinung ein gute Performance von vorne herein unmöglich machten. Aus heutiger Sicht war das wohl die richtige Entscheidung.

 

Was jetzt diskutiert wird, ist vordergründig anders, aber sobald es an die Details geht ähnlich. Garantien in der Einzahlung- und Auszahlungsphase werden weiterhin gefordert. Noch dazu kommt jetzt oftmals der Anspruch, das Geld auch "zur Stärkung der deutschen Wirtschaft" einzusetzen. Ich würde ganz klar eine international gestreute Anlage wählen, denn wenn Deutschland absinkt, woher sollten dann in 30 oder 40 Jahren nennenswerte Erträge für die Alterssicherung zur Verfügung stehen?

 

Aber zum Glück betrifft mich das alles nicht mehr. Nur der Jugend kann man raten, genau hinzuschauen und weder den Dummenfängern aus der Politik, der Finanzwirtschaft, den vermeintlichen Verbraucherschützern, noch den Gewerkschaften zu viel zu vertrauen. Das ist natürlich eine nette Illusion und daher wird es immer eine suboptimale Lösung sein. IMHO.

Leider richtig!

Was zu Beginn vielleicht einmal gut gedacht und sinnvoll gewesen wäre, wird durch Garantien und Beschränkungen unbrauchbar bis contraproduktiv.

 

In diesem Zusammenhang einmal eine Frage zum FDP-12-Programm, wo "die Rente mit 63" diskutiert wird: Meinen unsere Volksvertreter hier die Rente mit Abzügen, die mit 63 möglich ist (Rente für LANGJÄHRIG Versicherte) oder die abschlagsfreie Rente mit 63 (Rente für BESONDERS LANGJÄHRIG Versicherte) ?

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chirlu
vor 7 Minuten von Schlumich:

In diesem Zusammenhang einmal eine Frage zum FDP-12-Programm, wo "die Rente mit 63" diskutiert wird: Meinen unsere Volksvertreter hier die Rente mit Abzügen, die mit 63 möglich ist (Rente für LANGJÄHRIG Versicherte) oder die abschlagsfreie Rente mit 63 (Rente für BESONDERS LANGJÄHRIG Versicherte) ?

 

Letztere:

Zitat

Die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte entzieht dem Arbeitsmarkt wertvolle Fachkräfte. Angesichts des Fachkräftemangels können wir uns die sogenannte „Rente mit 63“ nicht leisten.

 

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Pascal1980
vor 1 Stunde von Ramstein:

Ich habe mich immer von Riester- und Rürup-Produkten ferngehalten, da dort Garantien und zu hohe Kosten und zu bürokratische Regelungen nach meiner Meinung ein gute Performance von vorne herein unmöglich machten. Aus heutiger Sicht war das wohl die richtige Entscheidung.

 

Was jetzt diskutiert wird, ist vordergründig anders, aber sobald es an die Details geht ähnlich. Garantien in der Einzahlung- und Auszahlungsphase werden weiterhin gefordert. Noch dazu kommt jetzt oftmals der Anspruch, das Geld auch "zur Stärkung der deutschen Wirtschaft" einzusetzen. Ich würde ganz klar eine international gestreute Anlage wählen, denn wenn Deutschland absinkt, woher sollten dann in 30 oder 40 Jahren nennenswerte Erträge für die Alterssicherung zur Verfügung stehen?

 

Aber zum Glück betrifft mich das alles nicht mehr. Nur der Jugend kann man raten, genau hinzuschauen und weder den Dummenfängern aus der Politik, der Finanzwirtschaft, den vermeintlichen Verbraucherschützern, noch den Gewerkschaften zu viel zu vertrauen. Das ist natürlich eine nette Illusion und daher wird es immer eine suboptimale Lösung sein. IMHO.

Hallo Ramstein,

 

genau deshalb wurde auch eine Vereinfachung der Zulagen und eine Wahlfreiheit bei der Bruttobeitragsgarantie eröertert:

 

- 4% der BBG der GRV sollten in die "Bürgerrente", eine Art "Riesterrente 2.0", fließen können. Zusammen mit der bAV wären dies 12% der BBG, die jedes Jahr dynamisch angepasst wird. Der Höchstbetrag der Riesterrente ist bei 2100€, oder 4% der BBG damals in 2007, stehen geblieben und wurde nicht dynamisch als "4% der jährlich angepassten BBG der GRV" juristisch formuliert.

 

- Die 100% Garantie in der Riesterrente war im Niedrigzinsumfeld der Sargnargel für die Rendite, da waren sich alle Teilnehmer der Fokusgruppe einig. Daher soll die Garantie frei wählbar sein, wobei 60-80% mit einer Anpassung später falls gewünscht, empfohlen wird analog zur "Nettogarantie nach Abzug der Kosten der biometrischen Risiken" wie in der bAV als "Beitragszusage mit Mindestleistung". Auch 0% könnte bei einer Flexibiliierung gewählt werden mit einem Auslaufstabilisator. In der bAV wurde die 100% Garantie schon auf 100% der "Nettobeiträge nach Abzug der Kosten für die biometrischen Risiken", also effektiv ca. 80%, in der "Beitragszusage mit Mindestleistung" gesenkt. Auch weniger Garantie mit z.B. 60% soll wohl heute schon möglich sein.

 

- Die Zulage soll stark vereinfacht werden, um die Bürokratie zu vereinfachen: Wie "für jeden Euro Einzahlung legt der Staat maximal 0,50 Euro drauf". Tatsächlich war das nicht so viel Bürokratie, denn nur bei einem Kind, Ehe mit gemeinsamer Veranlagung, musste mal etwas angepasst werden. Dieses eine DIN A4 Formular dann mal auszufüllen, Geburts- und Heiratsurkunde kopieren und beilegen, war den meisten aber schon zuviel Aufwand. Das wird sich mit den Zulagen aber nicht wirklich ändern lassen. 

 

Die Kosten haben die Teilnehmer der Fokusgruppe auch im Blick. Die Haltung und Einspruch der Verbraucherschützer, ein sehr günstiges staatliches Produkt soll es sein, wurde vom GDV und BVI wiedersprochen. 

Ein reines staatliches Standardprodukt ist unrealstisch und rechtlich schwierig. Das die Produkte vereinfacht werden müssen, da waren sich alle Teilnehmer aber einig.

 

Der DGB hat sich grundsätzlich gegen die kapitalgedeckte Altersvorsorge ausgesprochen und für eine Stärkung der GRV stark gemacht. Ist aber unrealistisch.

 

Also es tut sich etwas. Der Vorstoss der FDP dürfte aber kaum realisierbar sein in der aktuellen politischen Konstellation.

 

herzliche Grüße

 

Pascal 

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Nachdenklich
vor 23 Minuten von Pascal1980:

Die Haltung und Einspruch der Verbraucherschützer, ein sehr günstiges staatliches Produkt soll es sein, ....

 

Der DGB hat sich grundsätzlich gegen die kapitalgedeckte Altersvorsorge ausgesprochen und für eine Stärkung der GRV stark gemacht.

Das kann man verstehen, muß man aber nicht berücksichtigen.

 

Wenn Arbeitnehmer Aktionäre sind, dann fällt es Gewerkschaften natürlich schwerer, die eigenen Mitglieder gegen die Arbeitgeber (Kapital) in Stellung zu bringen.

Insofern haben Gewerkschaften etwas gegen kapitalgedeckte Altersvorsorge.

 

Genauso verständlich ist, daß die Versicherungswirtschaft etwas gegen einfache Produkte zum "Selbermachen" hat. Da brechen Verdienstmöglichkeiten weg.

 

Und wer sucht sich einen Arbeitsplatz bei den Verbraucherschützern?  Vor allem jemand, der die Wirtschaft als "feindlich" empfindet, den Bürger als schutzbedürftig wahrnimmt und Vertrauen in die Schutzfunktion des Staates hat.

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Ramstein

The nine most terrifying words in the English language are: 
„I’m from the government and I’m here to help.“
  Ronald Reagan, 12. August 1986

 

Gilt wohl mittlerweile mutatis mutandis auch bei uns.

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Pascal1980
vor 15 Minuten von Nachdenklich:

Das kann man verstehen, muß man aber nicht berücksichtigen.

 

Wenn Arbeitnehmer Aktionäre sind, dann fällt es Gewerkschaften natürlich schwerer, die eigenen Mitglieder gegen die Arbeitgeber (Kapital) in Stellung zu bringen.

Insofern haben Gewerkschaften etwas gegen kapitalgedeckte Altersvorsorge.

 

Genauso verständlich ist, daß die Versicherungswirtschaft etwas gegen einfache Produkte zum "Selbermachen" hat. Da brechen Verdienstmöglichkeiten weg.

 

Und wer sucht sich einen Arbeitsplatz bei den Verbraucherschützern?  Vor allem jemand, der die Wirtschaft als "feindlich" empfindet, den Bürger als schutzbedürftig wahrnimmt und Vertrauen in die Schutzfunktion des Staates hat.

Ich stimme dir voll und ganz zu

 

in der Stellungnahme des GDV geht dieser auch auf staatliche Pensionsfonds ein, die vorzeitig für anderen politische Zwecke aufgelöst wurden. So war dies in Irland in der Finanzkrise 2007 bis 2009 der Fall, und weitere Beispiele werden genannt.

 

Ich habe gerade einen Revisionsbericht für das Asset Management eine Bundeslandes abgeschlossen. Alle Bundesländer hatten oder haben Pensions- und Versorgungsvermögen. Nur die wenigsten Bundesländer halten durch, lösen die Kapitalanlagen nicht vorzeitig für anderen politische Zwecke auf. Der Kampf des Asset Managements den sehr gut gemachten Pensionsfonds nicht aufzulösen gegen den Willen der Opposition ist leider ein Teil dessen politischen Geschäftes.

 

Daher bin ich aus diesen Gründen gegen ein staatliches Produkt, nachdem ich nun solche Einsichten habe. Daher sollten aber auch die Verbraucherschützer gegen ein staatliches Produkt sein, denn dieser kann es einfach für anderen politische Zwecke missbrauchen. In einigen Bundesländern ist dies geschehen.

 

Herzliche Grüße

 

Pascal

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Nachdenklich
vor 18 Minuten von Pascal1980:

Daher bin ich aus diesen Gründen gegen ein staatliches Produkt, ....

+1 !!!!

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Dandy

Gibt ja auch Staaten die sowas durchhalten. Evtl müsste man es über eine Änderung des Grundgesetzes schützen, das dürfte politisch aber noch schwerer durchzusetzen sein (Kapitalmarkt Teufelszeug und so).

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